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Neustadt aktuell   
Grünachse zum Anfassen: Kundgebung in der Neubrunnenstraße
Chancen für Handel und Gastronomie durch mehr Platz und mehr Grün

Wie kommt man zu Fuß oder mit dem Rad am besten von der Neustadt in die Altstadt ohne Auto-Mischverkehr und ohne an parkenden Autoschlangen entlang fahren zu müssen, deren Türen womöglich direkt vor einem aufgemacht werden? Am vergangenen Samstag (05.06.2021) fiel die Entscheidung leicht: Die Bürgerinitiative MainzZero hatte für eine Kundgebung unter dem Motto „Lebenswertes Mainz – Autofreie Grünachsen“ die Neubrunnenstraße – dort wo sie noch nicht verkehrsberuhigt ist – für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr umgewidmet. So entstand eine durchgehende Achse für komfortablen Fuß- und Radverkehr von der Kaiserstraße bis zur Großen Bleiche. Viele Passanten schlenderten gemütlich durch die Straße und Anwohner und Geschäfte genossen das lebendige Treiben.  


So grün wie beim Aktionstag von MainzZero am 5. Juni könnte die Neubrunnenstraße aussehen. (Foto: MainzZero)

Hintergrund dieser Aktion: Eine der elf Forderungen von MainzZero – Klimaentscheid Mainz lautet, dass jeder Stadtteil bis zum Jahr 2023 mindestens eine zusätzliche autofreie Grünachse bekommt und dies durch die Umwidmung einer (Auto)Straße. MainzZero geht es hier um einzelne Straßen in jedem Stadtteil, damit alle Mainzer*Innen den Gewinn derartiger autofreien Grünachsen und damit auch eine klimaneutrale Mobilität positiv erfahren können.

Die Neubrunnenstraße verbindet die Neustadt mit der Altstadt, was sie zu einer wichtigen Fahrrad- und Fußgängerachse in der Stadt macht. Hier will das Bündnis zeigen, dass verkehrsberuhigte Straßen einen Mehrwert an Lebensqualität für Anwohner und Passanten mit sich bringen. Außerdem sind diese zusätzlichen Grünflächen gut fürs Stadtklima in heißer werdenden Sommern – gerade in der dicht bebauten Innenstadt und vielen der eng bebauten alten Ortskerne der Stadtteile. Auch für die Außengastronomie bedeutet dies ein Gewinn.

Zahlreiche Redebeiträge aus dem Bündnis
Die Kundgebung bestand in einem umfangreichen Bühnenprogramm mit Redner*innen aus dem Bündnis des Klimaentscheids Mainz, allen voran der for Future-Bewegung: die Scientists, Students, Health, die Archictects und Workers4Future stellten ihre Perspektiven auf Grünachsen und deren Bedeutung für das Klima dar. Aufgelockert wurde das Programm durch Musik und einem Gedichtvortrag.

Edith Heller von den Workers4Future Mainz/Wiesbaden betonte die Wichtigkeit des Wiesbadener Ostfeldes als Kaltluft- und Frischluft-Schneise auch für die Mainzer Innenstadt. Weitere Redebeiträge kamen von Extinction Rebellion, dem BUND und dem ‚Bündnis Wald statt Asphalt‘. „Der motorisierte Individualverkehr ist nicht für alle da, er schließt Kinder, geringer Verdienende, Menschen mit Einschränkungen und einige mehr aus. Trotzdem bleibt der Fokus auf dem Auto“, betont das Bündnis.  

Norma Villada vom Restaurant Salute in der Zanggasse betonte die Chancen, die sich für den anliegenden Einzelhandel und die Gastronomie ergeben, wenn Straßen in Grünachsen verwandelten werden. Ihr Geschäft ist für Fußgänger*innen mit Einschränkung oder Familien mit Kinderwagen schlecht zu erreichen. „Statt Platz für Rollatoren gibt es nur Platz für Autos! Für die Gastronomie ist es wichtig, dass Menschen mehr Sitzplätze im Freien bekommen, vor allem jetzt gerade, in der Pandemie. Das wäre im Bleichenviertel wirklich wichtig.“ Sie ist sich sicher, dass sich das Miteinander unter den vielen inhabergeführten Geschäften im Bleichenviertel ganz anders gestalten würde, wenn es mehr Begegnungsfläche in den Straßen gäbe. Bereits 2019 hatte sie einen Antrag für Verkehrsberuhigung und Begrünung der Zanggasse an die Stadtverwaltung geschickt. Zwar stieß sie auf offene Ohren, passiert ist aber leider nichts.  


Norma Villada vom vegetarischen Restaurant Salute betont die Vorteile für die Gastronomie von mehr Grün und weniger Verkehr in der Innenstadt. (Foto: MainzZero)

Besonders spannend berichtete im Vorfeld der Kundgebung auch der Betreiber der Zeitungsente, Mike Krämer, was es bedeutete, als vor etwa 40 Jahren der Abschnitt der Neubrunnenstraße vor seinem Lokal zur Fußgängerzone wurde. Der damalige Besitzer befürchtete, seine Gäste würden wegbleiben, wenn sie nicht in der Straße parken könnten. Er startete sogar eine Unterschriftenliste gegen die Verkehrsberuhigung. Doch die Entwicklung war komplett anders: Die Zeitungsente richtete die Außenterrasse ein und gewann zusätzliche Kundengruppen hinzu. „Einige Stammgäste kommen zum Wochenendausflug mit dem E-Bike aus Frankfurt oder Aschaffenburg in meinen Biergarten“, so Mike Krämer. Für ihn ist klar: „Beim Einkaufen in der Innenstadt wünschen sich die Leute heute ein ganz anderes Erlebnis. Sie wollen mehr schlendern, verweilen und die Gastronomie genießen. Die Umwidmung einiger Parkplätze für die Außengastronomie im Zusammenhang mit den Coronabeschränkungen im letzten Sommer war genau richtig. Das sollte so bleiben. Die Gastronomie sollte bei den neuen Mobilitätskonzepten beteiligt werden.“  

Preis für Kreativwettbewerb verlost
Ein Highlight im Bühnenprogramm war die Verlosung der Preise des Kreativwettbewerbs „Kinder und Jugendliche als Stadtentwickler*innen“. Um auch die Ideen der Mainzer*innen einzubeziehen, die noch am längsten in unserer Stadt leben werden, hatte MainzZero Kinder und Jugendliche aufgerufen, in Zeichnungen, Fotos, Kollagen oder Videos zu zeigen, wie sie sich Mainz in der Zukunft vorstellen. Die Einsendungen waren so kreativ und verschieden, dass die Initiative am Samstag das Los entscheiden ließ, welche drei Künstler*innen einen Gutschein der Eisdiele n‘Eis gewonnen haben. Die Gewinner sind Yamal, 18 Jahre aus der Oberstadt, Antonia, 8 Jahre aus Bretzenheim und Johann, fünf Jahre, ebenfalls aus Bretzenheim. Alle Beiträge sind demnächst auch in einer virtuellen Galerie unter www.klimaentscheid-mainz.de/kreativwettbewerb zu sehen.


Physikerin Prof. Dr. Doris Vollmer von den Scientists for Future machte anschaulich, wie viel CO 2 beim Verbrennen von fünf Litern Benzin entsteht. (Foto: MainzZero)

Tolle Angebote der Bündnispartner zum Thema „Klima“
Die Kundgebung dauerte von 11 bis 17 Uhr und war belgeitet von Informationsständen der Bündnispartner von MainzZero. So konnten die Besucher*innen am Stand der Architects for Future Insektenhotels bauen, es gab einen großformatigen Stadtplan, auf dem jeder mit Klebepunkten kennzeichnen konnte, wo er oder sie sich mehr Grünflächen, Radwege, Carsharing oder auch Tiefgaragen wünscht. Die BUNDJugend bot das Weltspiel an: Passanten sollten schätzen, wie Reichtum, Bevölkerung und CO2-Emmissionen zwischen den Kontinenten verteilt sind. Auch die anliegenden Geschäfte unterstützen die Forderungen der Kundgebung und freuten sich über das zusätzliche Publikum. Erlesenes und Büchergilde hatte eigens ein Schaufenster mit Klima- und Naturthemen für Kinder gestaltet.
Optisch besonders beeindrucken war, wie grün die Neubrunnenstraße für diesen einen Tag war: Parkschilder wurden zu Pop-up-Bäumen umfunktioniert, und das Pflanzencenter Stinner in Gonsenheim hatte zahlreiche Bäume und Pflanzen in Töpfen ausgeliehen, die die Straße als Grünachse erscheinen ließen.  

Mobilitätswende jetzt
Eingebettet war der Tag in den bundesweiten Aktionstag „Sozial- und klimagerechte Mobilitätswende jetzt!“. So war die Neubrunnenstraße gleichzeitig Start- und Endpunkt von drei Raddemos, die mehr Platz und bessere Infrastruktur für den Radverkehr in Mainz forderten.  
Die detaillierten Forderungen und Ziele von ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ und weitere Infos zum Bürgerbegehren sind unter www.klimaentscheid-mainz.de zu finden.

Mobile Bücherei
Ein Angebot für ältere Menschen in der Mainzer Neustadt

Am 1. Juni 2021 startete das neue Projekt der Mobilien Bücherei in der Neustadt. Es handelt sich um ist ein Kooperationsprojekt der Gemeindeschwesterplus in Mainz und der Öffentlichen Bücherei – Anna Seghers in Zusammenarbeit mit dem Mainzer Seniorenbeirat und Ehrenamtlichen.

Das Projekt richtet sich an Senior:innen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und gerne das vielfältige Angebot der Bücherei nutzen möchten.

Ziel ist es, der Einsamkeit und Isolation Älterer vorzubeugen und einen niedrigschwelligen Zugang zum kulturellen Angebot der Bücherei zu ermöglichen. Ehrenamtliche bringen ausgewählte Bücher und andere Medien nach den Wünschen direkt zu den Senior:innen nach Hause. Sobald es das Corona-Infektionsgeschehen zulässt, wird das Angebot um einen Besuchs- und Vorlesedienst erweitert.

Das Team Seniorenarbeit der Stadt Mainz freut sich sehr, wenn Sie die Senior:innen, mit denen Sie im Kontakt stehen, über das Angebot informieren. Gerne senden wir Ihnen auch gedruckte Flyer zu.
Wir freuen uns auch über Menschen, die im Team der Mobile Bücherei ehrenamtlich aktiv werden möchten.


Sie sind älter, lieben Bücher und es fällt Ihnen schwer, Ihre Wohnung zu verlassen?

Wir versorgen Sie mit Literatur!

Unser Angebot

Bücherbot:innen bringen Ihnen Bücher, Hörbücher und andere Medien nach Ihren Wünschen zur Ausleihe ins Haus.

Der Lieferdienst richtet sich zunächst an mobili tätseingeschränkte ältere Menschen in der Mainzer Neustadt.

Der Liefer- und Besuchsservice ist bis auf die Jahresgebühr für die Bücherei kostenlos.

Ihre Vorteile

  • Bücher und andere Medien kommen direkt zu Ihnen nach Hause.
  • Die Bücherpakete werden nach Ihren persönlichen Interessengebieten zusammengestellt.
  • Sie haben die große Auswahl aus den ca. 180.000 Medien des Bestands der Öffentlichen Bücherei – Anna Seghers:
    Romane, Bildbände, Sachliteratur, Zeitschriften, Hörbücher, Filme und Musik.
  • Großdruckbücher und Hörbücher sind augenfreundliche Angebote.
  • Ein Besuchsservice, um sich über die gelesenen Bücher auszutauschen sowie ein Vorleseservice sind in Vorbereitung.

Wer sind wir?

Gemeindeschwesterplus

Die Gemeindeschwesterplus ist Ansprechpartnerin für Menschen über 80 Jahre, die noch nicht pflegebedürftig sind. Sie macht Hausbesuche, hat ein offenes Ohr für Sorgen und Wünsche und berät zu Fragen der Alltagsbewältigung, Wohnraumanpassung, Mobilität oder zum Thema Einsamkeit. Sie informiert über Begegnungsmöglichkeiten, Bewegungsangebote oder Kulturveranstaltungen.

Weitere Informationen zur Gemeindeschwesterplus finden Sie unter:

Gemeindeschwesterplus wird mit Mitteln des Landes RLP und den in RLP vertretenen Krankenkassen und Kassenverbänden gefördert.

Öffentliche Bücherei – Anna Seghers
Die Öffentliche Bücherei – Anna Seghers ermöglicht Menschen aller Alters- und Interessengruppen einen freien Zugang zu Wissen und Literatur.

Das Projekt „Mobile Bücherei“ erleichtert älteren Menschen den Zugriff auf den Bestand der Öffentlichen Bücherei.

Weitere Informationen zur Öffentlichen Bücherei finden Sie unter: www.bibliothek.mainz.de

Die Bücherbot:innen
Ehrenamtlich Engagierte nehmen Ihre LeseWünsche entgegen, bringen die ausgewählten Bücher nach Hause und holen sie auch wieder ab.

Anmeldung und Fragen zur „Mobilen Bücherei“

Das ehrenamtliche Büroteam ist erreichbar unter der Telefonnummer 0173 3163568 oder unter der E-Mail-Adresse:

Bürozeiten:
Montags       10.00 – 11.30 Uhr
Dienstags     14.00 – 15.30 Uhr
Donnerstags  15.00 – 16.30 Uhr

Warum kann man entlang der Rheinallee nicht mehr parken?
Vor Kurzem erreichte die Redaktion des Gaadefelder InfoBriefs eine Mail, in der ein Bewohner der Neustadt fragt, warum die Parkplätze entlang der Rheinallee auf der Seite zum Zollhafen von der Kunsthalle bis zur Feuerwehr gesperrt wurden.


Anwohner Goran S. bedauert, dass es keine Parkplätze mehr entlang der Rheinallee gibt. Er schickte uns dieses Foto.

Ortsvorsteher Christoph Hand (Grüne) erklärt dazu: „In der ursprünglichen Gestaltung der Rheinallee des letzten Jahrhunderts waren zwischen den Alleebäumen der Zollhafen-Seite keine Parkplätze vorgesehen und auch keine eingerichtet - diese entstanden eher zufällig im Laufe der Jahre und wurden lange Zeit geduldet. Zum Schutz der Baumwurzeln sowie der Fußgänger*innen und Radfahrenden standen hier ursprünglich Holzpalisaden entlang der Fahrbahn, die eine Zufahrt verhinderten.

Diese Holzpalisaden sind mit der Zeit aus verschiedenen Gründen, wie bspw. Fäulnis, verschwunden. Die so entstandenen Buchten wurden dann dort, wo es möglich war, von Autos beparkt. Offizielle Parkplätze aber waren dies zu keinem Zeitpunkt.

Die Stadtverwaltung hat das Abstellen der Fahrzeuge dort lediglich geduldet. Demnach sind hier keine regulären Parkplatze weggefallen, sondern im Zuge der Neugestaltung des Rad- und Fußweges ist nun der ursprüngliche Zustand zum Schutz sowohl der Bäume, als auch der Personen auf den Wegen wieder hergestellt worden.“

Dekan Andreas Klodt zum zweiten Mal im Amt bestätigt

Die Mainzer Dekanatssynode sprach Dekan Andreas Klodt ihr großes Vertrauen aus und bestätigte ihn mit 90 Prozent Zustimmung zum zweiten Mal in seinem Amt. Propst Dr. Klaus Volker Schütz würdigte ihn als „einen der erfahrensten Dekane der Landeskirche“. Klodt habe über die vergangenen Jahre das evangelische Mainz mitgestaltet und geprägt. Durch seine Arbeit sei das evangelische Dekanat gut aufgestellt - auch im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen.

Klodt blickte in seiner Wahlrede auf die vergangenen Jahre zurück, doch nahm insbesondere die letzten 18 Monate der Coronapandemie in den Blick. „Ich bin dankbar für das verlässliche Arbeiten und den vielen Beistand, der in dieser schwierigen Zeit in den Hospizen, Krankenhäusern und Gemeinden geleistet wurde“, erklärte er, „Zudem wurden viele neue Formen Gottesdienst zu feiern entwickelt, neue Formate der Ansprechbarkeit geschaffen und mit Aktionen gezeigt, dass wir bei den Menschen sind.“  Die zentralen, dekanatsweiten Angebote der evangelischen Kirche sieht der 56jährige als wichtigen Wert in der Landeshauptstadt. Dass die Evangelische Kirche in den nächsten Jahren auch vor großen Herausforderungen hinsichtlich des Mitgliederverlusts steht, schreckt den erfahrenen Theologen nicht: „Wir werden kleiner. Aber trotzdem kann es parallel dazu eine gute Arbeit geben! Im Dekanat Mainz gibt es viel zu tun. Gott hat noch etwas mit uns vor und will seinen Segen auf unsere Arbeit legen.“

Der Dekan ist für die Dauer von sechs Jahren von der Dekanatssynode gewählt.

Zur Person:
Seit elf Jahren repräsentiert Dekan Andreas Klodt gemeinsam mit Dekanatssynodalvorstand (DSV) die Evangelische Kirche im Dekanatsgebiet. Dazu gehört insbesondere die Dienstaufsicht über die Pfarrer sowie die Beratung der 22 Gemeinden. Er pflegt die Kontakte mit anderen Religionsgemeinschaften und ist für die Beziehungen zur Öffentlichkeit sowie zu politisch Verantwortlichen zuständig. Theologische Impulse gibt Dekan Andreas Klodt durch die Gestaltung besonderer Gottesdienste im Rahmen seines Predigtauftrags.

Klodt war Pfarrer der Philippusgemeinde in Mainz-Bretzenheim und arbeitete viele Jahre als Mitglied im Dekanatssynodalvorstand. Der gebürtige Bischofsheimer hat in Bielefeld-Bethel, Zürich, Marburg, Bonn und Heidelberg evangelische Theologie studiert. Seine erste Pfarrstelle trat Klodt in Dörsdorf-Reckenroth im Dekanat Diez an, wo er auch ordiniert wurde. Klodt ist Hörern des SWR bekannt als Autor und Sprecher zahlreicher Verkündigungssendungen.

Text: Juliane Diel  -  Foto: Ev. Dekanat Mainz

Warum über Straßennamen diskutiert wird
Umgang mit dem schwierigen historischen Erbe

(Foto: Screenshot aus einem SWR-Beitrag)

Viele Straßen und Plätze in Städten und Gemeinden sind nach bekannten Persönlichkeiten benannt. Nach Schriftstellern und Dichtern wie Goethe oder Widerstandskämpfern wie den Geschwistern Scholl. Es gibt aber auch immer noch fragwürdige Straßennamen, die aus heutiger Sicht nicht mehr vertretbar sind.  

Dies betrifft auch Personen, die mit dem Nationalsozialismus verbunden sind. So gilt beispielsweise Paul von Hindenburg als einer der Wegbereiter Hitlers. Aber auch rassistische Bezeichnungen wie die "Mohrenstraße" stehen in der Kritik. In vielen Städten wird daher über alternative Namen für solche Straßen nachgedacht.

Straßen umzubenennen ist nicht einfach
Eine solche Umbenennung aber ist ein langwieriger Prozess. Eine Änderung kann vom Ortsbeirat beantragt werden, doch das Entscheidungsrecht liegt immer beim Stadtrat. Außerdem müssen alle betroffenen Anwohner angehört werden, denn eine Adressänderung bedeutet einen großen bürokratischen Aufwand.  
In Mainz hat eine Kommission aus Historiker*innen und Politiker*innen fast 150 Straßennamen nach strengen Kriterien unter die Lupe genommen und Empfehlungen ausgesprochen.  

Das Jahr 2020 - Die Arbeit des Frauennotrufs in der Corona-Krise

Bereits zu Beginn des Jahres 2020 hatte der Frauennotruf Mainz einen gefüllten Terminkalender: Zwei öffentlichkeitswirksame Kampagnen waren geplant – eine in Zusammenarbeit mit Bars, Clubs und Kneipen – etliche Vorträge, Fortbildungen, Info-Stände an Weinfesten und Musik-Festivals. „Dass das Jahr einen anderen Verlauf nehmen würde, war im Januar bzw. Februar noch nicht klar,“ blickt Anette Diehl vom Mainzer Frauennotruf auf den Jahresanfang 2020 zurück.  

Während über die Fastnachtszeit noch K.O.-Tropfen-Vortrag und – kampagne als auch eine Sprechzeit für den Rosenmontagsumzug gestaltet wurden, veränderten sich ab Mitte März die Arbeitsbedingungen: Räumlichkeiten mussten ebenso umorganisiert werden wie Arbeitsabläufe und Hygienemaßnahmen. Unbürokratische und kreative Lösungen hielten den Betrieb und insbesondere die Beratungs- und Unterstützungsarbeit von Beginn an aufrecht. Hilfreich waren zum einen schnelle Hilfe von außen, wie die Einstufung der Frauennotrufe als systemrelevante Organisationen durch das Frauenministerium, die finanziellen Unterstützungen wie die der Stiftung für Opferschutz in RLP und der Einsatz der vielen freiwilligen Helfer*innen und Ehrenamtlichen.  

Als direkte Folge mussten alle laufenden Beratungen für kurze Zeit umgestellt werden auf telefonische Unterstützungsgespräche. „Das hat nicht in allen Fällen gut funktioniert“, beschreibt Eva Jochmann die erste Zeit der Umstellungen. „Einige wollten lieber abwarten, bis wieder persönliche Beratungen möglich sind.“ Dauerhafte Umstellung auf telefonische Beratung könne schwierig sein, z.B. wegen eines fehlenden Schutzraums für belastende Gespräche zuhause.  



Die Medien prophezeiten einen Anstieg der Hilfesuchenden, das Gegenteil war der Fall: Mit den ersten Kontaktbeschränkungen gingen neue Beratungsanfragen zunächst stark zurück. Nach intensiver Öffentlichkeitsarbeit nahmen Anfragen und Beratungsgespräche ab Mitte Mai wieder zu und erreichten letztlich ein Niveau wie vor-Corona. Insgesamt haben 2020 461 Personen Unterstützung im Frauennotruf gesucht, das waren 62 Personen mehr als im Vorjahr. Davon waren 248 selbst betroffene Frauen und Mädchen, 87 Vertrauenspersonen und 126 Fachkräfte. Es fanden 972 Beratungen statt, davon rund 65% (620 Beratungen) mit Betroffenen.

Die in den Medien beschriebenen Befürchtungen, dass die Zahl der Übergriffe auf Frauen wie in  China, Italien, Spanien und Nahost rapide ansteigen könnten, traten nicht ein. „Deutschland war nie in einer vergleichbaren Situation“, beschreibt Diehl die Lage, „Weder gab es hierzulande einen Lockdown wie dort, noch waren Schutzräume unerreichbar. Das ambulante Hilfesystem in Rheinland-Pfalz funktionierte weiter.“

Dennoch titelten viele (soziale) Medien „Mehr häusliche Gewalt wegen Corona!“ und verängstigten damit viele Menschen – insbesondere Frauen und Mädchen, die schon einmal durch (sexualisierte) Gewalt traumatisiert wurden. „Wir haben es uns deshalb zur Aufgabe gemacht, mit viel Öffentlichkeitsarbeit unser Angebot bekannt zu machen und die Hemmschwelle für Betroffene und deren Angehörige zu senken“, erklärt Anette Diehl. „Vor allem aber wollten wir auf gesellschaftlicher Ebene deutlich zu machen: Es gibt keine Entschuldigung für sexualisierte Übergriffe und Gewalt: Nicht das Corona-Virus ist schuld, sondern die gewalttätige Person ist verantwortlich für das eigene Handeln!“


Text: Anette Diehl und Eva Jochmann

Wettbewerb: Name für neuen Mainzer Honig gesucht

Sie heißen Drama Queen und Meenzer Mädcher, Mombasa Royal, Grand Mayence und Rheinhessen Rapsody – die Honige der Sozialen Stadtimkerei in Mainz. In diesem Jahr wird es eine neue Sorte geben.  
Seit Anfang April stehen nämlich drei Bienenstöcke auf dem Dach der Römerpassage. Spätestens Mitte Juni kann geerntet werden, und dafür muss dringend ein Name für den Honig her.  

Der Aufstellungsort der Bienenvölker ist äußerst geschichtsträchtig. Nur wenige Meter entfernt wurden 1999 bei Bauarbeiten des Fundamentes der Römerpassage Überreste eines der altägyptischen Gottheit Isis und der orientalischen Mater Magna geweihten Heiligtums gefunden. Der aufwendig restaurierte Mainzer Tempel ist übrigens das einzige ausgegrabene, der Isis geweihte Bauwerk dieser Art in Deutschland und nach Terminvereinbarung für öffentliche Besichtigungen zugänglich.  


Neuer Standort für die Bienen der Stadtimkerei auf dem Dach der Römerpassage (Foto: Römerpassage)

Der Namenswettbewerb für den Honig aus der Römerpassage beginnt pünktlich am Weltbienentag, dem 20.5.2021 und endet am 13.6.2021. Zu gewinnen gibt es:

1. Preis: Exklusives Honig-Tasting mit Führung durch die Soziale Stadtimkerei (beschränkt auf zwei Personen)
2. – 4. Preis: Jeweils ein Einkaufsgutschein im Wert von 30 € für die Geschäfte der Römerpassage
5. – 7. Preis: Jeweils ein Glas des neuen Honigs vom Dach der Römerpassage

Die Jury besteht aus Akteuren der Stadtimkerei – das sind Menschen mit und ohne Beeinträchtigung –, dem Schirmherrn des Projekts, Oberbürgermeister Michael Ebling, dem Vorsitzenden der Initiative Römisches Mainz e.V., Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl, Center Manager Christian Trapmann, Assistent Jens Frohnhöfer sowie Jörg Greis, dem Geschäftsführer der gpe als Trägerin der Sozialen Stadtimkerei. Die Abstimmung wird kontaktlos per E-Mail erfolgen.

Ideen können über die Facebook-Profile der Sozialen Stadtimkerei und der Römerpassage oder per E-Mail eingereicht werden.

Die Soziale Stadtimkerei ermöglicht es Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Krankheitserfahrungen, sich gemeinsam und aktiv für den Naturschutz einzusetzen. Seit dem Start 2017 ist Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Schirmherr des Projekts. Trägerin ist die Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen gpe gGmbH. Die Bienenstöcke stehen unter anderem auf dem Staatstheater (Drama Queen), am Stadion von Mainz 05 (Meenzer Mädcher), am Standort der Stadtimkerei in der Mombacher Straße (Mombasa Royal), auf dem Mainzer Stadthaus (Grand Mayence), an verschiedenen Rapsfeldern (Rheinhessen Rapsody) und – neu – auf der Römerpassage.


Automaten für die Straßenbahn Bargeldloser Ticketkauf ab Ende 2021 möglich
Die Mainzer Mobilität rüstet bis Ende 2021 ihre 41 Straßenbahnen mit modernen, leicht bedienbaren und bargeldlosen Fahrkartenautomaten aus

In den Fahrzeugen kann nach der Inbetriebnahme der neuen Automaten dann per EC-Karte, mit Kreditkarte, Google Pay und Apple Pay gezahlt werden. Außerdem plant die Mainzer Mobilität zeitgleich mit der Inbetriebnahme der Automaten die Einführung einer Prepaid-Bezahlkarte – mit dieser können dann auch Fahrgäste ohne eigenes Bankkonto oder Kinder Fahrkarten an den Automaten kaufen. Die Automaten des Herstellers ICA Traffic GmbH ersetzen den bisherigen Fahrscheinverkauf beim Fahrpersonal.
Ein Erwerb von Fahrscheinen gegen Bargeld ist dann in den Straßenbahnen nicht mehr möglich. Dies bringt erhebliche Vorteile für die Kunden und den Betrieb:
  • die Straßenbahnen werden pünktlicher, denn die Zeitverluste durch den Verkaufsprozess durch das Fahrpersonal entfallen
  • das bargeldlose Zahlen ist in der Regel schneller als das mitunter aufwändige Hantieren mit Wechselgeld
  • das kontaktlose Zahlen am Automaten reduziert das Infektionsrisiko durch Bargeld
  • das Fahrpersonal wird entlastet und kann sich stärker auf das Fahren konzentrieren
  • der Einstieg in das bargeldlose Zahlen optimiert bei der Mainzer Mobilität viele interne Prozesse und spart Kosten beim Umgang mit dem Bargeld

Alle Fahrgäste erhalten weiterhin im Fahrzeug das gleiche Sortiment an Fahrkarten wie bisher, nur nicht mehr beim Fahrpersonal.
An allen Verkaufsstellen außerhalb der Straßenbahnen werden die Fahrscheine weiterhin auch gegen Bargeld angeboten – dies gilt auch für die stationären Automaten an den Haltestellen. MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof: „Zusammen mit den stationären Automaten an ausgewählten Haltestellen, den über 40 externen Vorverkaufsstellen im Stadtgebiet und dem Verkehrscenter am Hauptbahnhof bieten die neuen Fahrscheinautomaten in den Straßenbahnen eine optimale Ergänzung unserer Vertriebsstruktur.“ Hinzu kommt:  Ab Sommer wird auch der Fahrscheinkauf über die App der Mainzer Mobilität möglich sein.

Bereits im Laufe des Sommers wird in den Bussen der Mainzer Mobilität zusätzlich zum Verkauf gegen Bargeld auch der bargeldlose Fahrscheinkauf möglich sein – dort wie gewohnt bei Einstieg beim Fahrpersonal. Auch hier kann die Prepaid-Bezahlkarte für den Fahrscheinerwerb eingesetzt werden. Der genaue Termin dafür wird noch bekanntgegeben.
Die Automatenbeschaffung wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierung kommunaler Verkehrsunternehmen.“ Die Kosten für die Automaten und die notwendigen Umrüstungen der Straßenbahnen belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Die Hälfte davon wird über Fördergelder finanziert.

Text: Mainzer Mobilität

Er ist wieder da
Der Schlüssel des Stundenschlägers im Zollhafen

„Ich bin froh und glücklich, dass der Schlüssel des Stundenschlägers zurück in Mainz ist und seit diesem Dienstag  am Eudard-Kreyßig-Ufer im Zollhafen bewundert werden kann“, bekennt Christoph Hand, Ortsvorsteher der Mainzer Neustadt. „Aus allen vier Himmelsrichtungen, weithin sichtbar, können ihn die Menschen entdecken, ob aus der Altstadt, von der Goethestraße oder der Nordmole kommend, vom Hafenbecken oder vom Rhein aus.“


Der „Schlüssel des Stundenschlägers“ und sein neuer, temporärer Standort am Eduard-Kreyßig-Ufer (Foto: Gerhard Breuel)

Als 1974 das Mainzer Rathaus eingeweiht wurde, schenkte die Landesregierung Rheinland-Pfalz der Stadt diesen berühmten „Schlüssel des Stundenschlägers“ von Hans Arp. Die Bronzeplastik, 800 Kilogramm schwer und 4,16 Meter hoch, ist ein achtfach vergrößerter Nachguss der Skulptur, die der Bildhauer 1962 schuf. Das Meisterwerk stand 37 Jahre auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor dem Rathaus, über den Fluss schauend.  


Der „Schlüssel des Stundenschlägers“ grüßt die Berufsschifffahrt (Foto: Gerhard Breuel)

Im Mai 2011 wurde es als Leihgabe temporär für eine internationale Ausstellung im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck ausgestellt. Aus dem „temporär“ wurden zehn Jahre. Aber nun ist der „Schlüssel des Stundenschlägers“ zurück in Mainz, jedoch nicht an seiner ursprünglichen Position. Denn Rathaus und Vorplatz werden derzeit saniert. Marianne Grosse, Mainzer Kulturdezernentin,  betont: „Uns war wichtig, dass der vorübergehende alternative Aufstellungsort sich nicht komplett vom originalen Standort unterscheiden soll. Jetzt steht der „Stundenschläger“ in Luftlinie ungefähr auf Höhe des Rathauses und ebenfalls am Rhein, was wir alle sehr positiv finden“.

Für Ortsvorsteher Christoph Hand bekommt das Kunstwerk von Hans Arp für den Zollhafen noch eine zusätzliche Bedeutung: Der „Schlüssel des Stundenschlägers“ ist zu einem Teil des SkulpTouren-Weges geworden, der vom Stresemann-Ufer über den RheinKai 500 zur Nordmole führt. „Kommen Sie gerne mal hierher, ob radelnd oder zu Fuß, um sich unsere Outdoor-Ausstellung anzuschauen“, lädt er die Menschen ein.

Text: Annette Breuel


Blick über die Marina des Zollhafens zur Gerhard-Walter-Bornmann-Brücke (Foto: Gerhard Breuel)

Kampagne „Bunte Straßen, buntes Mainz“ stellt offenen Brief an die Stadt

Am 08. Mai jährte sich der Tag der Befreiung von der nationalsozialistischen Diktatur und dies war für die Initiatoren Anlass, sich mit dem Erbe zu befassen, das dieses im Stadtbild hinterlassen hat.  

Daher forderten sie die Stadt Mainz auf, die dringend notwendige Umbennenung der historsch belasteten Straßennamen jetzt endlich umzusetzen. Es sei unakzeptabel, dass Nationalsozialist*innen und Antidemokrat*innen noch heute durch Denkmäler und Straßennamen geehrt werden.

Hier der Text des offenen Briefes:

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 08. Mai ist Tag der Befreiung vom nationalsozialistischen Regime und somit für uns Anlass, sich mit dem Erbe zu befassen, das dieses im Stadtbild hinterlassen hat. Daher fordern wir Sie auf, die dringend notwendige Umbenennung der historisch belasteten Straßennamen jetzt endlich umzusetzen.

Wir halten es für inakzeptabel, dass Nationalsozialist*innen und Antidemokrat*innen noch heute durch Denkmäler und Straßennamen geehrt werden. Eine Expert*innenkommission konnte bereits 2012 bei 15 Straßennamen einen Zusammenhang zum Nationalsozialismus feststellen.

Zwei der vielen problematischen Beispiele sind die Hindenburgstraße und der Hindenburgplatz. Diese wurden bereits in einigen deutschen Städten wie Trier und Offenbach umbenannt. Als Reichspräsident der Weimarer Republik ernannte er Adolf Hitler zum Reichskanzler und unterzeichnete die Ermächtigungsgesetze, die die Demokratie aushebelten und damit die Grundlage schafften für den systematischen Massenmord an Millionen Menschen.

Die Pfitznerstraße ehrt den ehemaligen Kapellmeister Hans Erich Pfitzner. Schon lange vor der Machtübernahme der NSDAP war Pfitzner Antisemit und begeisterter Unterstützer Adolf Hitlers. Auch nach 1945 blieb er ein unbelehrbarer Antisemit. Wir begrüßen die auf den Weg gebrachte Umbenennung und hoffen, dass diese nun endlich umgesetzt wird.

Die nach Werner Mölders benannte Möldersstraße erinnert an ein Mitglied der „Legion Condor“. Diese verdeckte deutsche Einheit beging im spanischen Bürgerkrieg Kriegsverbrechen. Schon 1998 beschloss der Bundestag, dass Mitgliedern dieser Gruppe kein ehrendes Andenken mehr gewidmet werden soll. Trotzdem wurde die Straße bis heute immer noch nicht umbenannt.

Diese 15 Straßennamen sind ein gut sichtbarer Ausdruck eines größeren Problems der fehlenden Aufarbeitung der Geschichte, die zu der anhaltenden Ehrung von Nationalsozialist*innen und deren Unterstützer*innen führt. Wir fordern daher eine sofortige Umbenennung aller historisch belasteten Straßen. Dabei schlagen wir vor, die Namen von Opfern rechtsextremer und rassistischer Anschläge bei der Benennung in Betracht zu ziehen.

Zudem braucht es ein gesamtstädtisches Erinnerungskonzept, das unter wissenschaftlicher Begleitung auch die koloniale Vergangenheit von Mainzer Straßen und Denkmälern sichtbar macht. Wir fordern die Stadt Mainz auf, unsere Forderungen umzusetzen.

So kann Mainz ein klares Zeichen gegen Faschismus, Rassismus, Antisemitismus und jeglichen Formen nationalsozialistischen Gedankenguts setzen!


Gesucht wird: das Fastnachts-Motto für die Kampagne 2022
Mainzer Volksbank fördert die Motto-Suche / Fastnachtsbrunnen feiert Jubiläum

Nach der „ausgefallenen“ Kampagne in diesem Jahr hoffen alle Närrinnen und Narrhalesen auf ein Stück Normalität in 2022. So ruft der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) mit Zuversicht und närrischer Leidenschaft zur Wahl des kommenden Fastnachtsmottos auf. Rechtzeitig vor der Sommerpause soll das Motto feststehen, da viele Terminkalender schon im Sommer gedruckt werden und zahlreiche Veranstaltungen, aber auch Redner das Motto berücksichtigen wollen.

Gesucht wird also ab sofort das Fastnachts-Motto 2022, das von der Mainzer Volksbank als offizieller Förderer präsentiert wird. Der MCV ermuntert alle aktiven und passiven Karnevalisten und Karnevalistinnen, einen passenden Zweizeiler, aber auch gerne einen einzeiligen Slogan für die Kampagne 2022 einzusenden. Pro Einsendung können allerdings nur jeweils drei Vorschläge eingereicht und berücksichtigt werden. Humorvoll und kurzweilig darf das neue Motto sein, echt „meenzerisch“ eben. Um die Kreativität etwas herauszufordern, soll 2022 das Wort „Fastnachtsbrunnen“, der im kommenden Jahr 5 x 11-jähriges Jubiläum feiert, beim Motto-Vorschlag mit verwendet werden.

Einsendeschluss ist der 31. Mai 2021

Danach wird eine neutrale Jury den närrischen Leitspruch auswählen. Mitmachen kann jeder. Ausgenommen sind die Vorstandsmitglieder des MCV, die Vorstände der Mainzer Volksbank, die Mitarbeiter der MCV-Geschäftsstelle und natürlich die Damen und Herren der Jury.

Der Gewinner erhält zwei Eintrittskarten für die Fastnachtssonntag-Sitzung des MCV, einschließlich einer Einladung zum Pausenempfang. Der zweitplatzierte Mottovorschlag wird mit zwei Eintrittskarten für die Premiere der Fastnachts-Posse im Staatstheater belohnt und der drittplatzierte Vorschlag mit zwei Sitzungskarten für eine Prunkfremdensitzung. Alternativ können auch Tickets für närrische Online-Sitzungen als Preise vergeben werden.

Einsendungen an:
Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V.
Emmeransstr. 29
55116 Mainz

Fax 06131/ 23 88 96

Mehr Scheidungs- und Familienberatung in Corona-Zeiten
Die Coronapandemie bringt Konflikte in Paarbeziehungen und Familien – verstärkter Beratungsbedarf durch die Evangelische Psychologische Beratungsstelle in Mainz

Mehr Zeit für die Familie und den Partner – wer wünschte sich das vor Corona nicht? Nach den Corona-Lockdowns zeigt sich bei vielen Familien und Paaren das Gegenteil: die erzwungen räumlichen und sozialen Beschränkungen auf die Familie und den Partner mit Doppel- und Dreifachbelastung durch Homeschooling, Kinderbetreuung und Homeoffice, bringt großes Konfliktpotential mit sich. Das zeigt auch der Jahresbericht 2020 der Evangelischen Psychologischen Beratungsstelle (epb) Mainz-Bingen. Deutlich mehr Paare als in den Jahren zuvor suchten in Mainz das Gespräch zu Trennungs- und Sorgerechtsfragen.

„Die Corona-Krise stellt viele Familien und Partnerschaften vor große Herausforderungen“, erklärt Olaf Jacobsen-Vollmer, Leiter der epb, „Fehlende Kinderbetreuung, Einschränkungen im Alltag und ungewohnte Tagesabläufe sowie Unsicherheit sorgen für zusätzliche Spannung.“ Familien und Paarbeziehungen gerieten dadurch an ihre Grenzen. „Wenn dann noch Zukunftsängste, finanzielle Sorgen, Kurzarbeit oder Verlust des Arbeitsplatzes hinzukommen, wird sich der Stress weiter verstärken bis hin zu häufigerem Streit, Aggressionen oder sogar zu Gewaltausbrüchen“, berichtet Jacobsen-Vollmer. Mit der professionellen Hilfe der ebp, die jeder kostenlos in Anspruch nehmen kann, gelang es vielen Paaren die Konflikte aufzuarbeiten oder auch eine Trennung in Einigung zu vollziehen.

Neben der Paarberatung wurde auch die Erziehungsberatung der epb stark in Anspruch genommen. Nach der Wieder-Öffnung von Kitas und Schulen im Sommer 2020 stiegen die Anfragen von Eltern und Fachkräften, wenn Kinder und Jugendliche den Kita- oder Schulbesuch verweigerten. Häufige Anmeldegründe waren depressives Verhalten, sozialer Rückzug oder vermehrte Aggressionen im Kitaalltag. Bei jugendlichen Schülern war ein vermehrtes Thema die Einsamkeit, da sie sich zur Freundesgruppe nicht mehr zugehörig oder sich abgelehnt fühlten. „Es war und ist wichtig, Kinder und Jugendliche in solch einer Situation zu begleiten“, erklärt Jacobsen-Vollmer, „Sonst kann sich der soziale Rückzug zu einer hohen psychosozialen Belastung ausweiteten.“

Weitere Informationen und der komplette Jahresbericht sind abrufbar unter: www.erziehungsberatung-mz.de

Die Evangelische Psychologische Beratungsstelle
Die Evangelische Psychologische Beratungsstelle (epb) bietet seit mehr als 50 Jahren Erziehungs- und Familienbera­tung an. Darüber hinaus umfasst das Angebot Beratung bei Trennung und Scheidung. Die Beratungsstelle wurde 1970 unter Trägerschaft der Dekanate Mainz, Ingelheim und Oppenheim gegründet. Sie ist Bestandteil der Jugendhilfe, als ein ausgewiesenes fach­liches und gleichzeitig niederschwelliges Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das gesellschaftliche Engage­ment der Kirche zeigt sich hier als ein diakonisch seelsorger­liches Angebot, das für alle Ratsuchenden offen ist.

Text: Juliane Diel

Mainzer Tafel muss Jahresversammlung im Mai absagen
Lebensmittelausgabe läuft trotz Corona-Beschränkungen weiter

Mit großem Bedauern muss die Mainzer TAFEL ihre Jahresvollversammlung verschieben: „In Anbetracht der derzeit noch gültigen Beschränkungen können wir den ursprünglich geplanten Termin für die Jahresversammlung am 11. Mai nicht beibehalten, obwohl wir die Veranstaltung bereits angekündigt hatten“, so Vereinsvorsitzender Dieter Hanspach. Der Vorstand hat nun die Verschiebung einstimmig beschlossen und hofft ganz bewusst auf entspanntere Tage im September des Jahres. Dank dieser Verschiebung gibt es für alle Beteiligten mehr Planungssicherheit und der Verein kann einige hundert Mitglieder vor einer ansonsten sehr kurzfristigen Terminänderung bewahren.

Trotz aller Corona-Auflagen werden bei der Mainzer TAFEL -so Vorsitzender Dieter Hanspach- sowohl das Einsammeln als auch die Ausgabe von Lebensmitteln an die Bedürftigen regulär weitergeführt:
„Seit Mai vergangenen Jahres haben wir unser Ausgabeverfahren so umgestellt, dass wir unter Beachtung der gültigen Vorschriften alle Lebensmittelmärkte anfahren und alle bedürftigen Kunden bedienen können.“ Mithilfe vorgepackter Tüten wurde der Aufenthalt der TAFEL-Kunden in der Geschäftsstelle auf eine sehr kurze Verweildauer reduziert. Gleichzeitig sorgen neu beschaffte Geräte für zusätzliche Luftreinigung in den Geschäftsräumen. Alle ehrenamtlich Aktiven arbeiten mit Maske und Desinfektionsmittel und seit geraumer Zeit gibt es für jeden Ehrenamtler im Rahmen seiner Tätigkeit einen zusätzlichen Corona-Schnelltest. Zudem haben bereits viele der TAFEL-Aktiven aufgrund ihrer Altersstruktur erfreulicherweise auch schon einen Corona-Impftermin wahrnehmen können.

„Unser Vorstand und unsere Ehrenamtlichen sind sehr stolz darauf, dass wir seit Mai 2020 unseren freiwilligen und ehrenamtlichen Dienst dank des geänderten Konzeptes ohne jede Corona-bedingte Unterbrechung leisten konnten und dabei auch an keiner Stelle zum Infektionsgeschehen beigetragen haben“, freut sich der Vorsitzende, Dieter Hanspach.

Zu viel Hausmüll in öffentlichen Abfalleimern
(rap) Immer wieder erreichen den Entsorgungsbetrieb Beschwerden zu massiv überfüllten öffentlichen Abfalleimern. Da bleibt dann oftmals nicht einmal mehr Platz für einen Hundekotbeutel. Schuld daran sind nicht nur die große Anzahl an Einwegverpackungen, sondern auch der hohe Anteil an Abfällen, die eigentlich in die Hausmülltonnen auf den Privatgrundstücken gehören.

Seien es Säcke mit Windeln oder Essensreste: Abfälle, die in der heimischen Restabfalltonne oder Biotonne entsorgt werden sollten, landen immer häufiger in öffentlichen Abfalleimern. Die Folge ist, dass diese schnell überfüllt sind und kaum Platz für Abfälle von Passanten ist. Dies ist nicht nur ärgerlich für Spaziergänger:innen, sondern auch für die Mitarbeiter:innen der Straßenreinigung, da weiterer Abfall dann häufig neben die Mülleimer auf den Boden abgelegt wird und zusätzliche Arbeit bedeutet.

Grundsätzlich gilt: Abfälle, die zu Hause entstehen, müssen auch zu Hause in die Mülltonne entsorgt werden. Öffentliche Abfalleimer stehen Passanten zur Verfügung, um kleinere Abfälle unterwegs entsorgen zu können (z.B. eingewickeltes Kaugummi, Tüten mit Hundekot, Papiertaschentücher, Einwegverpackungen, Zigarettenkippen).

Für Fragen rund ums Thema Entsorgung steht die Abfallberatung unter Telefon 06131-123456 oder via mail unter abfallberatung@stadt.mainz.de zur Verfügung.  


Frauennotrufe tauschen sich aus zum Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
make it work! Für einen Arbeitsplatz ohne sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt“
Seit 2019 ist die Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe in Rheinland-Pfalz Modellregion für das Projekt „make it work! Für einen Arbeitsplatz ohne sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt“. Rund um den 1. Mai – den Tag der Arbeit - haben sich zehn von zwölf Fachberatungsstellen mit Ceyda Keskin vom Bundesverband der Frauennotrufe und Frauenberatungsstellen bff online getroffen, um einen Blick auf die bisher geleistete sowie noch folgende Arbeit zu werfen.


Frauennotrufe RLP und bff sprechen über weitere Arbeit zu "make it work!" (Foto: Sabine Wollstädter)

Neben einem Rückblick und den Highlights der bisher vergangenen Modellphase konnten jedoch auch Stolpersteine festgehalten werden “Highlights waren neben den vielen Fortbildungsanfragen insbesondere die Netzwerke mit den Gleichstellungsbeauftragten und den Gewerkschaften, die gefestigt werden konnten,“ so Anette Diehl vom Frauennotruf Mainz und Koordinatorin der Modellregion: „Wir wissen, dass politische Akteur*innen für unsere Arbeit besonders wichtig sind. Da wünschen wir uns für die Zukunft noch mehr Kooperation.“  

„Größter Stolperstein war die immer noch andauernde Pandemie, die Vieles zum Thema ausgebremst hat,“ fügt Ruth Petri vom Frauennotruf Trier an. Jedoch zeigten Online-Schulungen und der Einsatz von digitalen Werkzeugen erste Erfolge, so dass einige Angebote in Form von Vorträgen, Workshops und Schulungen nun auch online umgesetzt werden konnten.

Eine erste Bilanz lautet: „Trotz bisher erfolgreicher Schulungen von vielen Personalverantwortlichen in Schlüsselpositionen, gelungener Öffentlichkeitsarbeit und einem kontinuierlichen Austausch mit wichtigen Akteur*innen bleibt noch viel zu tun!“ Die Fachfrauen sind aber optimistisch und sehen viele Entwicklungsmöglichkeiten beim Thema Arbeitswelt ohne sexuelle Diskriminierung und sexuelle Belästigung. Für die Zukunft gibt es zahlreiche Ideen und den Wunsch nach Qualitätsstandards auf rheinland-pfälzischer Ebene. „Essentielles Ziel ist und bleibt die Schaffung eines diskriminierungssensiblen Arbeitsklimas - politisches Netzwerken, Schulungen und Öffentlichkeitsarbeit sind die Wegbereitung dafür!“

Text: Emma Leonhardt & Sabine Wollstädter, Frauennotruf Mainz e.V.

Kinderschutzbund-Angebot: „Willkommen in Mainz“
Kinderschutzbund bietet Rat und Infos rund um das erste Babyjahr

Am Sonntag ist Muttertag: ein schöner Anlass um Danke zu sagen für alles, was Mamas für die Familie leisten. Ein Kind bekommen, zum ersten Mal Mutter werden, das kann Kerstin Bienhaus aus der Neustadt gut nachempfinden. Sohn Theo ist nun ein halbes Jahr alt. Wenn Nachwuchs zur Welt kommt, dann kommen viele Fragen auf die Eltern zu, vor allem beim ersten Kind. Das kann sie bestätigen und einen Tipp geben: Der Kinderschutzbund unterstützt Familien mit Beratungsgesprächen und mit hilfreichen Infos zum Nachlesen. Das Programm „Willkommen in Mainz“ bietet für die neue Lebenssituation Rat und Ermutigung, Informationen und kompetente Ansprechpersonen.
„Seit zwölf Jahren hat sich dieses Angebot bewährt“, berichtet Dr. Wolfgang Bietz, „damit konnten wir schon rund 600 Familien unterstützen.“ Gern übernimmt er im Ruhestand Planungsaufgaben. Die Koordination liegt zudem in den Händen von Barbara Clancy, die zuständig ist für inhaltliche und sozialpädagogische Fragen. Sechs Frauen zählen zum Team der Ehrenamtlichen, die jungen Eltern offene Ohren und Infos zur Orientierung bieten.  

Fotos: DKSB /NWZ

Wie kann das kostenfreie Beratungsangebot genutzt werden? Darüber informiert unter anderem ein automatisch versendetes Infoanschreiben der Stadt direkt nach der Anmeldung der Neugeborenen, in dem auf das „Willkommen in Mainz“-Angebot des Kinderschutzbundes verwiesen wird. Eltern können sich dann per E-Mail, telefonisch oder ganz klassisch per Post und Antwortkarte an das ehrenamtliche Team wenden und angeben, welche Themen sie interessieren und Terminwünsche nennen. Persönliche Besuche sind zwar derzeit nicht möglich, doch der so wertvolle Kontakt von Mensch zu Mensch wird per Telefon gehalten. Zeitnah ruft eine geschulte ehrenamtliche Helferin des Kinderschutzbundes an, um Müttern und Vätern in der neuen Lebenssituation zur Seite zu stehen.
 
An das nette Telefonat kann sich Kerstin Bienhaus gut erinnern. Ihr war das Thema Kinderbetreuung am wichtigsten. Die Gespräche finden auf vertraulicher Basis statt und auf Wunsch werden weitere Fragen dann per E-Mail beantwortet, mithilfe von Fachkenntnissen und eigenen Erfahrungen. Oft betreffen die Fragen junger Eltern die Suche nach einem Platz in Krippe oder Kindergarten. Zudem sind Formalitäten zu regeln, speziell rund um Elternzeit und Kindergeld. Auch bei Schwierigkeiten, etwa wenn das Baby viel schreit, werden mögliche Wege gezeigt. Zudem bietet „Willkommen in Mainz“ ein Begrüßungspaket mit kleinem Geschenk. Das Herzstück ist eine Mappe mit vielen Informationen zum Nachlesen.
Die Mappe enthält verlässliche Fakten und geprüfte Empfehlungen rund um Themen im ersten Jahr nach der Geburt: Wie entwickeln sich Kleinkinder? Welche Vorsorgeuntersuchungen stehen an? Was kann man tun um das Baby zu trösten? Welche Hilfen gibt es, wenn das Geld knapp ist? Aufgeführt werden auch Einrichtungen im Stadtgebiet, die Angebote für Familien machen. Beeindruckend vielfältig ist die Auswahl zu normalen Zeiten. Gerade junge Mütter, die beruflich eine Pause einlegen, schätzen neue Kontakte und Möglichkeiten, sich mit anderen auszutauschen. Trotz vieler Einschränkungen sollte sich niemand alleingelassen fühlen, sich nicht scheuen Kontakt aufzunehmen zum Kinderschutzbund. Bei „Willkommen in Mainz“ gibt es kompetent und kostenfrei Rat und Infos. Auch neue Ehrenamtlichen werden gesucht.  
Weitere Informationen finden Interessierte unter  

3.500 demonstrieren für Mobilitätswende und Klimaschutz
MainzZero: Große Resonanz bei Rhein-Main-Radtour von Mainz nach Frankfurt

Positiv überrascht waren die Initiatoren des Klimaentscheids MainzZero über die Resonanz bei der Fahrraddemo am gestrigen Sonntag. Die 250 aus dem Raum Mainz-Wiesbaden unter den 3.500 Teilnehmer*innen, die darüber hinaus aus Darmstadt, Friedberg, Hanau und Frankfurt kamen, hatten 40 km bis zum Ziel am Frankfurter Mainkai zu bewältigen - zum Teil mit der ganzen Familie.


Der Radkorso nach dem Start in Kastel (Foto: MainzZero)

„Für uns als MainzZero der Beweis, dass die Mobilitätswende hin zu sicherem und attraktivem Radverkehr und einer klimagerechter Mobilität von den Menschen gefordert wird“, so Matze Borsdorf vom ‚MainzZero‘-Team. Dafür sei beispielsweise ein „überörtliches Radwegenetz mit komfortablen, zusammenhängenden und sicheren Radwegen“ zwingend notwendig.

Jetzt ist es an den Städten wie Frankfurt, Mainz und Wiesbaden, ganz im Sinne der durch das Bundesverfassungsgericht geforderten Nachbesserungen am Bundes-Klimagesetz von 2019 zügig zu handeln. „Es darf nicht sein, dass die jetzige Generation das CO 2 -Budget bis 2030 aufbraucht und nachfolgende Generationen die Folgen auf allen Ebenen tragen müssen“, so Borsdorf weiter. Auf der Abschlusskundgebung wies auch die Mainzer Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) auf die Notwendigkeit der Mobilitätswende hin, um im Sinne des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes Generationengerechtigkeit zu ermöglichen.


Der Radkorso auf dem Weg nach Frankfurt (Foto: MainzZero)

MainzZero fordert insbesondere die Stadt Mainz auf, jetzt umgehend den bereits 2020 zugesagten Maßnahmenkatalog vorzustellen, mit dem Mainz seinen notwendigen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen von 2015 zu leisten gedenkt. Dieser fehlende Katalog ist ein Grund dafür, dass MainzZero bis Ende Mai Unterschriften für ein Bürgerbegehren sammelt, damit Mainz bis zum Jahr 2030 klimaneutral wird.

Die detaillierten Forderungen und Ziele von ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ und weitere Infos zum Bürgerbegehren sind unter www.klimaentscheid-mainz.de zu finden.

30 Jahre Arbeitskreis Gewalt an Frauen und Kindern - Aktionen im Jubiläumsjahr

(lvb) Mit fünf Organisationen fing Mitte Januar 1991 alles an: Da trafen sich im Mainzer Polizeipräsidium das städtische Frauenbüro, der Frauennotruf Mainz, das MädchenHaus Mainz mit Vertreterinnen des zuständigen Kriminalkommissariats und des Sonderdezernats der Staatsanwaltschaft Mainz zur Gründung des Arbeitskreises Gewalt an Frauen in Mainz, kurz AK Gewalt. Die Gründungsfrauen betraten damit nicht nur für Mainz Neuland, denn vor 30 Jahren war die Zusammenarbeit von autonomen Frauenprojekten mit Vertreterinnen von Behörden alles andere als selbstverständlich.  

Heute, 30 Jahre später, besteht der Arbeitskreis aus über 30 Beratungsstellen und Institutionen, aus hauptamtlich und ehrenamtlich Tätigen, aus Frauen und Männern, deren gemeinsames Ziel es ist, das Ausmaß von Gewalt an Frauen und Kindern sichtbar zu machen und gemeinsam Strategien zur Bekämpfung zu entwickeln.

In den vergangenen drei Jahrzehnten hat der Arbeitskreis beispielsweise zur Enttabuisierung sexualisierter Gewalt beigetragen, sich in die Debatten um die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe, die Änderungen des Sexualstrafrechts oder auch den sexuellen Missbrauch von Mädchen in der Familie eingemischt. Er hat auch ganz konkrete Beiträge dazu geleistet, von Gewalt betroffene Frauen und Kinder in Mainz besser und gezielter zu unterstützen.

Auch für Oberbürgermeister Michael Ebling ist Gewalt an Frauen und Kindern nach wie vor ein drängendes Problem. Dass es in Mainz ein tragfähiges Hilfesystem für Betroffene gibt, ist aus seiner Sicht auch dem Arbeitskreis Gewalt zu verdanken.

„Mein besonderer Dank geht an die vielen einzelnen Personen, die Frauen und die Männer, die im Lauf der Jahre dem AK angehörten und denen, die ihm derzeit angehören und engagiert, beharrlich und vertrauensvoll gemeinsam gegen Gewalt an Frauen arbeiten. Sie wurden und werden auch weiterhin gebraucht“.

Das Jubiläum biete aber keinen Anlass, sich auf Lorbeeren auszuruhen. Gerade mit Blick auf das Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt, die Istanbul-Konvention, komme es darauf an die Gleichstellung von Frauen, die Gewaltprävention und den Gewaltschutz enger zu verknüpfen und alle drei Bereiche finanziell und personell zu stärken, so der OB.

Weiter den Boden gegen Gewalt an Frauen und Kindern bereiten

Da an eine klassische „Geburtstagsfeier“ pandemiebedingt nicht zu denken ist, haben sich die im Arbeitskreis zusammengeschlossenen Fachstellen und Einrichtungen eine Alternative einfallen lassen. Die Schirmherrschaft dazu hat Oberbürgermeister Michael Ebling übernommen. An verschiedenen Stellen in der Innenstadt und vor den Beratungsstellen selbst werden die Bodenaufkleber mit Zitaten gegen Gewalt an Frauen platziert. Zum Start der Aktion am 3. Mai 2021 auf dem Geschwister-Heinefetter-Platz lässt sich es der OB als Schirmherr nicht nehmen, sein Zitat gegen Gewalt selbst anzubringen. „Mainz macht sich stark gegen Gewalt gegen Frauen“ lautet seine Botschaft, die er auch als Auftrag an Politik und Verwaltung versteht.

Freistempler und Plakat

Begleitet wird die Bodenkleberaktion von dem Einsatz eines extra zum Jubiläum des AK hergestellten Freistemplers, der ab dem 3. Mai für 14 Tage auf allen städtischen Postsendungen aufgebracht wird.

Ergänzt wird die Öffentlichkeitsarbeit durch ein Plakat mit allen Zitaten der Bodenkleber. Sie werden künftig in den Beratungsstellen und Einrichtungen der Mitgliedsorganisationen hängen.

Fotowettbewerb des Frauenbüros

Zum 1. Juni 2021 startet dann ein Fotowettbewerb des Frauenbüros. Unter dem Titel "Ihr Bild gegen Gewalt an Frauen. Ein Fotowettbewerb für Frauen" sind Amateurfotografinnen und professionelle Fotografinnen aufgerufen, ihr starkes Bild, auf dem Frauen einmal nicht Opfer sind, einzusenden. Gesucht werden Bilder, die Hoffnung machen. Bilder, die zeigen, dass es Wege aus der Gewalt gibt, dass Frauen nicht machtlos sind. Die Prämierung findet zum 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, statt.

Aktuell im AK Gewalt an Frauen und Kindern vertreten sind:

Amt für Jugend und Familie, Allgemeiner Sozialdienst; Amt für Jugend und Familie, Fachstelle Frühe Hilfen; Beratungszentrum der Polizei; Caritas Betreuung Geflüchtete Ingelheim; Contra Häusliche Gewalt/TAE; Das MädchenHaus Mainz gGmbH; Evangelische Psychologische Beratungsstelle; Frauenklinik der Universitätsmedizin Mainz; Frauenbüro Landeshauptstadt Mainz; Frauenhaus Mainz; Frauennotruf Mainz; Gerichtshilfe bei der Staatsanwaltschaft, Gleichstellungsbeauftragte für nicht wissenschaftlich Beschäftigte der Universitätsmedizin Mainz; Internationaler Bund/ IB; Interventionsstelle Mainz; Juvente Flüchtlingsbetreuung; Kinderschutzbund; Kinderschutz-Zentrum; KOBRA, ZSL; Kriminalpolizei, K 2; Polizeiinspektionen, Koordinatorinnen für GesB; Polizeiliche Opferberatung, pro familia Zentrum Mainz; Psychosoziales Zentrum Flucht und Trauma der Caritas; Rechtsanwältinnen; SOLWODI; Stelle für Gesundheitsförderung, Sozialdezernat der Landeshauptstadt Mainz; WEISSER Ring

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.mainz.de/30-jahre-akgewalt

We-care-Mainz stellt sich vor

Hallo Neustadt!

„we-care-mainz“ ist seit Januar 2020 in der Neustadt für euch da. Wir beraten und unterstützen junge Menschen im Alter von 15-25 Jahren unter anderem bei der Ausbildungsplatzsuche, beim Beantragen von Arbeitslosengeld 2, bei Behördenangelegenheiten, Problemen des Alltags und bei Bedarf bieten wir die Möglichkeit einer psychologischen Beratung und Diagnostik an. Das Projekt wird durch das Jobcenter Mainz und die Stadt Mainz finanziert und ist für euch kostenlos.

Ihr könnt uns unter unserer „we-care-Hotline“ dienstags und donnerstags von 14-16 Uhr erreichen: 06131 9074623.

Oder ihr schreibt uns einfach eine E-Mail an wecaremainz@caritas-mz.de oder eine Nachricht über Instagram, dort heißen wir „we_care_mainz“.

Des Weiteren sind wir täglich in den Mainzer Stadtteilen mit dem we-care-Mobil unterwegs und dienstags nachmittags kommen wir immer in die Neustadt. Den
genauen Ort teilen wir euch über Instagram mit. Also folgt uns gerne!

Viele Grüße
Steffi Wüstner
we-care-Stadtteilpatin Neustadt

Schachfreunde Mainz mit virtuellem Vereinslokal  
...bis zur Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebes in der Goetheschule

Seit August 2020 ist Mainzer Schachverein Schachfreunde Mainz von 1928 e.V. in der Goetheschule beheimatet. Vor etwa acht Monaten bezog der der bald hundertjährige Traditionsverein sein neues Spiellokal in der Goetheschule der Mainzer Neustadt. Zuvor war die Spielstätte des Vereins in Gonsenheim und der Universität beheimatet.

Aufgrund der Pandemie musste der Spielbetrieb im neuen Spiellokal immer wieder unterbrochen werden.  Daher wurde auf der Internetplattform lichess.org  ein reger Spiel- und Tunierbetrieb aufgebaut. Informationen zum Online-Spielbetrieb sind auch auf der Vereinshomepage schachfreunde-mainz.de zu finden.

Auch online ist der Verein für alle Spielstärken (Anfänger bis Profi) offen und erfreut sich  zudem einer zunehmenden Zahl an Mitgliedern im Online-Jugendtraining.

Der Verein würde Sie gerne in seinem virtuellen Spiellokal begrüßen  und hofft bald wieder freitags (Erwachsenen-Spielbetrieb), samstags (Jugend-Training) und sonntags (Liga-Spielbetrieb) im  Spiellokal in der Goetheschule aktiv zu sein.

Lebhafte Podiumsdiskussion zum Ziel „Mainz klimaneutral 2030“
Transformation der Gesellschaft wichtigster Hebel – Bürger*innen mitnehmen

In einer lebhaften Podiumsdiskussion hat am Mittwochabend (14.04.2021) die Bürgerinitiative MainzZero das Ziel einer klimaneutralen Kommune bis 2030 aus verschiedenen Richtungen beleuchtet. Parallel zum Austausch auf dem Podium fand bei YouTube eine intensive Diskussion unter den rund 120 Zuschauern, inklusive direkter Fragen an die Teilnehmer*innen auf dem Podium, statt. Die von Hans-Georg Frischkorn (MainzZero) moderierte Diskussionsrunde mit Katrin Eder (Mainzer Umweltdezernentin), Dr. Tobias Brosze (Technischer Vorstand der Stadtwerke Mainz), Peter Todeskino (Geschäftsführer der Westfälischen Bauindustrie GmbH in Münster) sowie Dr. Peter Moser (Deutsche Bundesstiftung Umwelt, DBU) stellte einhellig fest: Klimaschutz ist eine allumfassende Aufgabe, bei der nicht nur die städtische Verwaltung gefordert ist, sondern vor allem auch die Bürger*innen durch umfassende Kommunikation über Ziele und Maßnahmen mitgenommen werden müssen. Hier sehen sowohl Katrin Eder als auch Dr. Brosze Nachholbedarf in Mainz.



Schnelles Umgestalten unserer Gesellschaft Grundlage für den dauerhaften Erfolg
„Wir sind uns einig mit MainzZero. Wir müssen ganz, ganz schnell den Einstieg in die Transformation der Gesellschaft schaffen“, betont Katrin Eder. Dabei gehe es noch weitergehend darum, dass der Klimaschutz im Zentrum jeglichen gesellschaftspolitischen Handels stehen müsse. „Sobald es jedoch an persönliche Einschränkungen geht, gibt es immer wieder Widerstand“, so die Erfahrung der Umweltdezernentin. Insbesondere bezüglich der Verkehrspolitik beschrieb sie die Herausforderung, dass eine ausführliche Bürgerbeteiligung an Einzelmaßnahmen wie Radwegen deren Durchführung häufig stark verlangsame – was das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2030 aus ihrer Sicht unwahrscheinlicher werden lässt.  

Dr. Tobias Brosze, Technischer Vorstand der Mainzer Stadtwerke, berichtet, dass Klimaschutz schon sehr lange in den Unternehmenszielen der Mainzer Stadtwerke verankert ist. Auch er stellt die Verhaltensänderung in der Bevölkerung als wichtig und vor allem ausbaufähig dar: Nur 18% aller deutschen Haushalte entschieden sich 2019 für Ökostrom, obwohl hier preislich oft kein großer Unterschied besteht.  

Konsequente Kommunikation als wichtiger Baustein
Beide Mainzer Vertreter haben erkannt, dass sie bei der Kommunikation über Erreichtes und die Vorhaben im Klimaschutz besser werden können. So sind den Mainzer*innen etwa die Projekte der Mainzer Stiftung für Klimaschutz sowie viele weitere Programme und erhaltene Auszeichnungen wie 2017 ein Preis für die Kennzeichnung von Radwegen wenig bekannt. Ein erster Schritt ist hier der Aufbau einer neuen Seite zu diesen Themen rund um den Klimaschutz auf der Internetseite der Stadt Mainz, die Eder ankündigte.

Für umfassende Kommunikation zu Klimaschutzbestrebungen spricht sich auch Dr. Peter Moser von der DBU aus. Für ihn braucht es einen „Wandel, ein klares Umdenken in der Auffassung, wie Klimaschutz erreicht werden kann“. Das gehe seiner Ansicht nach nur mit transparenten Zielen z.B. bei Fotovoltaik auf Dächern, über deren Erreichen in der Öffentlichkeit kontinuierlich berichtet werden müsse – etwa mit einem Ampelsystem. Anstatt sich auf Leuchtturmprojekte zu konzentrieren, solle es darum gehen, wie in den einzelnen Stadtteilen Fortschritte erzielt werden können. Dazu könnten die ortsansässigen Vereine einbezogen und dazu gewonnen werden, eigene Stadtteil- und Quartiersprojekte zu initiieren. Quartiers- und Klimaschutz-Manager, die über Programme des Bundes über drei Jahre gefördert werden, unterstützen diese Maßnahmen. „Positive Zukunftskommunikation“ nennt Dr. Moser das. Und weiter: „Ich denke viel hängt in Mainz auch an Herrn Ebling. Die Stadtspitze hat eine wichtige Signalwirkung, wenn hierbei Oberbürgermeister wie Boris Palmer (Tübingen) voran gehen."

Die Frage, wie die Bürger auf dem Weg zur Klimaneutralität mitzunehmen sind, ist auch Peter Todeskino sehr wichtig. „Wir Deutschen sind Weltmeister im Ankündigungs-Klimaschutz. Doch wenn es an die konkrete Umsetzung geht wird’s schwierig. Die Menschen sind nicht mit dem erhobenen Zeigefinger zu überzeugen, sondern durch das Schaffen von Win-Win-Situationen – zum Beispiel über genossenschaftliche Projekte im Bereich Solarstrom – damit die Bürger*innen auch persönlich vom Klimaschutz profitieren können.“ Über so etwas wie „Stadtstolz“ könne man die Bürger*innen anspornen, den Fotovoltaik-Ausbau in der Stadt voranzubringen. Dr. Brosze von den Mainzer Stadtwerken entgegnet, dass solche Projekte in jedem Fall für die Sensibilisierung der Gesellschaft wichtig seien, können jedoch aus seiner Sicht mengenmäßig kein großer Hebel sein.  

Sektoren ‚Verkehr und Wärme‘ stellen die größten Herausforderungen dar
Ein großes Thema, insbesondere auch im Chat des Livestreams, war die Umgestaltung des Verkehrs in Mainz und der Wegfall von Parkräumen für Fahrzeuge. „Der öffentliche Raum ist viel zu wertvoll und zu kostbar um ihn Zuzuparken“, so die klare Position von Eder. „Ich halte die Shitstorms in den Sozialen Medien aus, weil ich mit voller Überzeugung hinter den Maßnahmen stehe. Aber wo es an persönliche Einschränken und Verhaltensänderungen geht, stößt das Verständnis für die notwendigen Veränderungen an Grenzen. Hier zeigt sich ganz deutlich: Es ist eine große Herausforderung, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen“, betont die Umweltdezernentin.

Dass dies ein erreichbares Ziel ist zeigt das Beispiel Münster. Peter Todeskino hatte im Wahlkampf zur Oberbürgermeister-Wahl 2020 gefordert, die Innenstadt und hier insbesondere die Altstadt von Münster autofrei zu machen und konnte mit dieser Forderung diese Bezirke gewonnen. Die Bewohner der Randbezirke, die vielfach auf ihr Auto angewiesen sind, hat er jedoch eher abgeschreckt. „Hier müssen gute Angebote im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehrs für die Einpendler geschaffen werden.“ Diese These unterstützt auch Peter Moser: „Verantwortliche in den Städten müssen sich offensiv zum Klimaschutz bekennen wie zum Beispiel in Tübingen. Dieses Bekenntnis muss sich dann aber auch in der Realpolitik wiederfinden.“ Realität sei jedoch, dass der Klimaschutz bei Entscheidungen doch immer wieder in den Hintergrund gestellt werde. „Dies darf nicht mehr sein. Wir müssen den Mut haben, sinnvolle Ge- und Verbote auszusprechen – ähnlich wie dies in der Coronakrise geschieht“, betont Moser. „Auch wenn einige da lautstark protestieren werden, die Mehrheiten für den Klimaschutz stehen hinter ihnen, das zeigen die jüngsten Wahlen.“

Mit energetischer Gebäudesanierung und Wärmewende spricht Moderator Frischkorn noch ein herausforderndes Themenfeld an. In diesem Bereich falle es besonders schwer, eine Vision für das Gelingen zu entwickeln. Stadtwerke-Vorstand Brosze fordert hier vor allem Konzepte für Eigentümer von Mehrfamilienhäusern, für die es derzeit keine rentablen Modelle für die Sanierung gebe. „Die Wärmewende muss vielmehr aus der Perspektive der Immobilienbranche gedacht werden, anstatt weiterhin die alleinige Verantwortung bei der Energiebranche zu verorten“, so Brosze. Auf einen Erfolg ist Brosze noch stolz: „Wir als Stadtwerke Mainz werden es dieses Jahr schaffen, die Wasserversorgung komplett klimaneutral zu gestalten.“

Technologisch seien die Mainzer Stadtwerke mit ihren Konzepten schon sehr weit, so habe Mainz eins der grünsten Fernwärmeangebote Deutschlands. Aber alleine über Technologie könne man die Wärmewende nicht schaffen. Im Rahmen der Versorgungspflicht seien die Stadtwerke noch immer verpflichtet, z.B. auf Anfrage von Hauseigentümern einen neuen Gasanschluss zu legen. Eder ergänzte, dass auch Handwerksbetriebe noch nicht ausreichend auf umweltfreundliche Technologien geschult seien und darum häufig noch in Richtung Gasheizung berieten. Diesbezüglich stehe sie bereits in Kontakt mit der Handwerkskammer.  

Kommunen brauchen finanzielle und personelle Ausstattung
Eine zentrale Frage in der Diskussion war außerdem: Was brauchen die Kommunen, um beim Klimaschutz schnell voranzukommen? Katrin Eder beantwortet diese Frage in drei Worten: Personal, Geld, günstige politische Rahmensetzungen. „Wir müssen dürfen dürfen“, wünscht sie sich. Eder spielt damit u.a. darauf an, dass es den Kommunen in Rheinland-Pfalz qua Gesetz noch immer nicht möglich ist, die Preise des Anwohnerparkens entscheidend anzuheben oder eine Solarsatzung zu erlassen.  

Kommunen müssten ermächtigt werden, bestimmte und vor allem notwendige Dinge zu tun, fordert Eder weiter. Da der Klimaschutz noch immer nicht als kommunale Pflichtaufgabe verankert sei, müssten für jede Maßnahme umfangreiche Anträge geschrieben werden. Diese Abhängigkeit von Fördertöpfen verhindere die Planbarkeit von Maßnahmen über mehrere Jahre, beschreibt auch Tobias Brosze die Situation.

Die Bedeutung von ausreichend Personal für das Voranbringen des Klimaschutzes in einer Stadt sieht auch Peter Moser: „Dank der Förderung von Personal über drei Jahre durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums können in den Städten richtige Klimaabteilungen aufgebaut werden.“ Peter Todeskino beschreibt außerdem, wie wichtig es in seiner Zeit als Stadtrat für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt in Kiel war, auf alle technischen Dezernate direkt zugreifen zu können.

Zum Schluss bot Moderator Hans-Georg Frischkorn von MainzZero den Diskutant*innen noch die Gelegenheit, ihre Wünsche in Richtung der Koalitionsverhandlungen für neue rheinland-pfälzische Landesregierung zu senden. "Wir alle hoffen, dass die Koalitionsvereinbarung dem Klimaschutz im Land und damit auch in Mainz neuen Schwung gibt", sagt er. Die Podiumsdiskussion hat gezeigt, wie wichtig genau das ist.

Die Aufzeichnung der Diskussion kann über YouTube abgerufen werden unter www.youtube.com/watch?v=r7jGCMPT7B0.

Soziale Stadtimkerei wird mobil: Workshops im Freien für Schulen und Vereine
Vorstellung des Bienen-Bike mit Sponsoren

Wegen der Corona-Pandemie müssen die beliebten Workshops in der Sozialen Stadtimkerei ausfallen. Dabei wäre gerade jetzt Abwechslung in Form eines Naturerlebnisses so hilfreich! Wenn die Menschen nicht zu den Bienen kommen können, bringen wir die Bienen eben zu den Menschen, dachte sich Jens Bucher, Projektleiter der Stadtimkerei. Nachhaltig und ökologisch sollte der Transport sein – was liegt also näher als ein Bienen-Bike? Diese Woche wurde es in der Stadtimkerei zum ersten Mal der Öffentlichkeit  präsentiert, Mitte Mai können die mobilen Workshops starten, sofern es die Corona-Lage erlaubt.

 
Das Bienen-Bike der Sozialen Stadtimkerei Mainz, gestaltet von Leif-Eric Möller, ist bereit, Bienen-Workshops in die Schulhöfe zu bringen. (Foto: ©gpe)

Großzügige Unterstützung macht Outdoor-Workshops möglich
Mit der großzügigen Unterstützung von Fahrrad XXL Franz und dem Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. wurde ein E-Lastenrad angeschafft, das mobile Workshops im Freien, zum Beispiel auf Schulhöfen, ermöglicht. Mit dem Bienen-Bike lässt sich – nachhaltig, ökologisch und mobil – eine Schaubeute, also die Behausung der Bienen, mitsamt einem kleinen Bienenvolk an die unterschiedlichsten Orte im Mainzer Stadtgebiet transportieren. „Trotz Corona wollen wir Mitmach-Workshops anbieten, selbstverständlich unter Einhaltung der Hygienebestimmungen“, sagt Projektleiter Jens Bucher. „Schulhöfe bieten sich dafür besonders an, und so hoffen wir, den Kindern den Corona-Alltag etwas zu verschönern.“ Auch die Mainzer Stadthonige oder Imkereizubehör können mit dem neuen Lastenrad umweltfreundlich ausgeliefert werden.

Die Firma Optik Lehr unterstützte die Anschaffung eines Honigbienen-Modells, das ebenfalls bei den Workshops dabei sein wird. Der Graffiti-Künstler Leif-Eric Möller hat dem Bienen-Bike ein außergewöhnliches Aussehen verliehen.


Das neue Bienen-Bike der Sozialen Stadtimkerei wurde mit Hilfe von Sponsoren angeschafft. Von links: Thorsten Engelhardt, Akteur der Sozialen Stadtimkerei, Jens Bucher, Leiter der Sozialen Stadtimkerei, Florian Schäfer, Fahrrad XXL Franz, Dr. Gerhard Trabert, Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e.V., Leif-Eric Möller, Graffitikünstler. Nicht im Bild: Alexander Lehr, Optik Lehr (Foto: ©gpe)

Honigverkostung per Lolli
Zu jedem Workshop gehört auch eine Verkostung des Stadthonigs. Dafür hat sich die Stadtimkerei etwas Besonderes ausgedacht: Eine kleine Bonbon-Manufaktur aus Dreieich hat 500 Lollis aus dem Honig der Stadtimkerei hergestellt. So kann das süße Gold auch unter der Maske genossen werden!

Über die Soziale Stadtimkerei
Seit 2017 verbindet die Soziale Stadtimkerei der gpe Mainz große Themenfelder wie soziales Engagement, Inklusion, Naturschutz und Umweltbildung. Während 2019 noch über 700 Schüler*innen an Führungen und Workshops in der Stadtimkerei teilnehmen konnten, hat das Corona-Jahr 2020 dafür gesorgt, dass sämtliche Angebote im Bereich Umweltbildung in den Räumen in der Mombacher Straße 78 ausfallen mussten.

Weitere Informationen: wowachsundhonigfliessen.de
Kontakt: Jens Bucher - stadtimkerei@gpe-mainz.de

Bevor die Familie zerbricht
Das Kinderschutz - Zentrum gibt Hilfestellung bei Konflikten während der Corona-Pandemie

Überforderte und gestresste Mütter, genervte Väter im Home Office, Kinder und Jugendliche in sozialer Isolation, Schulen und Kitas, die um Pandemie-Konzepte ringen, Infektionszahlen, die alles durchkreuzen - Deutschland im Corona-Stress. Ein Szenario, das die meisten Familien seit einem Jahr erleben. Bisweilen steigt der Druck im familiären Alltag so, dass die Situation kippt oder sogar entgleist. In solchen Situationen ist Hilfe von außen eine wichtige Notbremse. Eltern, die sich selbst überfordern können auch ihre Kinder nicht mehr auffangen.

Was viele betroffene Familien nicht wissen: Sie alle haben ein Recht auf kostenlose Hilfe. Dafür steht das Kinderschutz - Zentrum Mainz nicht nur den ratsuchenden Eltern vor allem auch in der Corona-Krise uneingeschränkt zur Verfügung, sondern auch Jugendlichen bis 21 Jahren, so geregelt im §41 des Sozialgesetzbuches für die Kinder- und Jugendhilfe. Themen der Heranwachsenden sind vielfältig und können sich z.B. um den Freundeskreis, Stress in der Ausbildung, Probleme in der Familie oder auch die Klimakrise drehen. In akuten Krisensituationen sind auch Vor-Ort-Termine möglich.

Stichwort Krisenprävention. In den Kinderschutz-Zentren finden Betroffene Hilfe, bevor die aktuelle Situation die Familie so belastet, dass der Alltag für alle zum Dauerstress wird, sich die familiären Beziehungen zunehmend schwierig gestaltet, oder Eltern und Kinder unter Streitigkeiten und Gewalt in der Partnerschaft leiden. Die Berater*innen des Kinderschutz - Zentrums Mainz stehen telefonisch, per Video- Konferenz, oder im persönlichen Kontakt für Gespräche zur Verfügung, um mit den Betroffenen Wege aus der Krise und Möglichkeiten der Entlastung in der Überforderung zu entwickeln.

Hier finden Eltern und Jugendliche Hilfe, wenn die Situation Zuhause zu eskalieren droht, oder sie einfach jemanden brauchen, um über ihre Belastungen und Probleme zu sprechen:

Kinderschutz-Zentrum Mainz e.V.
Nina Ruse
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Fachliche Leitung
Lessingstr. 25
55118 Mainz

Tel.: 06131 - 61 37 37
Fax.: 06131 - 67 05 04
Beratung: Mo - Fr 09:00 – 17:00

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren ist ein gemeinnütziger Verein. Seine Aufgabe ist die fach- und gesellschaftspolitische Gestaltung des Kinderschutzes in Deutschland. Die Organisation ist bundesweit mit 32 Zentren vertreten.

Ab jetzt ist positive Männlichkeit gefragt
Frauennotruf Mainz setzt Kampagnen-Aktion auf Instagram um

Seit letztem Jahr ist die Plakat-Kampagne aus Schleswig-Holstein „Männlichkeit entscheidest Du“ auch in Rheinland-Pfalz aktiv und wird mithilfe des Frauenministeriums und der Landesarbeitsgemeinschaft der Frauennotrufe umgesetzt und verbreitet.  

„Es ist uns ein grundlegendes Anliegen, Gewalt gegen Frauen und Sexismus in der Gesellschaft zu bekämpfen und betroffene Frauen durch Solidarität und Stellungnahmen zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund ruft der Frauennotruf Mainz jetzt unter dem Hashtag #männlichkeitentscheidestdu Männer dazu auf, patriarchale Rollenmuster zu reflektieren und für ein positives selbstbestimmtes Männlichkeitsbild einzustehen,“ so Sabine Wollstädter aus dem Frauennotruf Mainz.  

Die Emanzipation von einem veralteten und bestimmenden Männlichkeitsbild ist von hoher Bedeutung, da eine abwertende, demütigende oder sexistische Haltung letztlich zu vielen Folgen wie z. B. sexualisierter Gewalt, vor allem gegen Frauen, Mädchen sowie trans*- oder nicht-binäre Personen, führen kann. Aber nicht nur sie sind von den Folgen der toxischen Männlichkeit betroffen, sondern auch Männern schaden die Verhaltensmuster.

Die Fachstelle zum Thema sexualisierte Gewalt möchte deshalb Unterstützer gewinnen, sich mit einer eigenen Botschaft in der Öffentlichkeit zu positionieren und wieder andere zu ermutigen, auch laut zu werden.  

Die Kampagne kann auf dem Instagram-Account des Frauennotruf Mainz angesehen, kommentiert und weiterverbreitet werden.  

Der Frauennotruf Mainz fordert zur Beteiligung an der Kampagne auf:
„Wenn Sie gerne bei der Aktion teilnehmen möchten, kontaktieren Sie den Frauennotruf unter info@frauennotruf-mainz.de. Im weiteren Verlauf wird ein selbstgewähltes Foto und ein Zitat von Ihnen benötigt. Anderweitige Unterstützungen und kreative Ideen sind mehr als willkommen und können gerne eingebracht werden!“, schreiben die Initiatorinnen der Fachstelle auf ihrer Webseite.

Text: Sabine Wollstädter & Emma Leonhardt, Frauennotruf Mainz e.V.

Landeshauptstadt Mainz stellt neues Team des Quartiermanagements Soziale Stadt vor

(lvb) Mit drei neuen Mitarbeiterinnen ist das Mainzer Quartiermanagement des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt wieder voll besetzt. Das Bund-Länder-Programm zielt auf die Verbesserung von Wohn- und Lebensbedingungen in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf sowie städtebaulichen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Es umfasst dabei mehrheitlich bauliche Umgestaltungen, unterstützt aber auch Entwicklungen in sozialen Bereichen. Das Team der vier Quartiermanagerinnen begleitet die Aktivitäten der Sozialen Stadt in Mainz in den Regionalfenstern Neustadt, Mombach und Lerchenberg.

Seit 2018 ist Johanna Fuchs als Quartiermanagerin in der Mainzer Neustadt tätig. Mit ihrer Kollegin Toyah Hosni sind nun seit Februar wieder beide Stellen im Quartiersmanagement für die Mainzer Neustadt besetzt. Stefanie Lehrmann arbeitet seit vergangenem Jahr als Quartiersmanagerin für Mombach und Saskia Ferretti als Quartiermanagerin für den Lerchenberg bei der Landeshauptstadt Mainz.


Toyah Hosni (l.) und Johanna Fuchs vor dem Stadtteilbüro in der Sömmerringstraße 35 (Foto: Soziale Stadt Mainz)

Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch: „Mit der Unterstützung durch das Bund-Länder-Programm Soziale Stadt schaffen wir langfristig bessere Lebensbedingungen für die so genannten Quartiere, die derzeit in den Stadtteilen Lerchenberg, Neustadt und Mombach liegen. In diesen drei Programmgebieten der Sozialen Stadt informieren die Quartiermanagerinnen die Menschen vor Ort zu den Baumaßnahmen und organisieren die Beteiligungsveranstaltungen. Zu den Projekten, die das Quartiersmanagement Soziale Stadt begleitet, zählen die Umgestaltung der Boppstraße in der Neustadt, der Hauptstraße in Mombach und des Stadtteilparks auf dem Lerchenberg. Auch kümmern sich die Quartiermanagerinnen um Netzwerke in der Bewohnerschaft und um soziale Aktivitäten im Stadtteil.“
Die Umsetzung des Programms Soziale Stadt ist in der Landeshauptstadt Mainz ein dezernatsübergreifendes Projekt, verortet im Amt für Jugend und Familie. Juliane Opalka, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie: „Das Quartiermanagement ist eine wichtige Schnittstelle. Die Mitarbeiterinnen vermitteln zwischen Verwaltung, Institutionen und den Menschen, die in den Quartieren leben und arbeiten, in denen die Landeshauptstadt Mainz Projekte im Rahmen des Programms Soziale Stadt plant und umsetzt. Ich freue mich sehr über das kompetente und engagierte Team, das wir für das Quartiermanagement zusammengestellt haben. “

Die täglichen Aufgaben der Quartiersmanagerinnen sind vielfältig. „Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere sind wir häufig die ersten Ansprechpersonen. Wir kommunizieren und koordinieren die unterschiedlichen Belange bei den Bauprojekten und fungieren quasi als Sprachrohr in die Verwaltung“, so Geografin Johanna Fuchs. Dabei kommt es dem Team nun zu Gute, dass die Kolleginnen aus unterschiedlichen Professionen kommen und zuvor in unterschiedlichen Bereichen gearbeitet haben.
So komplementiert Toyah Hosni als ausgebildete Erziehungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Medienbildung seit dem 15. Februar 2021 das Team der Neustadt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit in der Mainzer Neustadt steht die Netzwerkarbeit und die Unterstützung sozialer Projekte im Stadtteil. „Digitale Tools sind dabei derzeit unerlässlich“, so Hosni, „gerade in der aktuellen Situation nutzen wir die Möglichkeiten der Online-Kommunikation, um die sozialen Akteurinnen und Akteure des Stadtteils kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuarbeiten.“ Sie freut sich auf die neuen Herausforderungen und Begegnungen als Quartiermanagerin.

Stefanie Lehrmann, die Soziale Arbeit studiert hat, begleitet seit September 2020 als Quartiermanagerin die Projekte im Stadtteil Mombach. Sie findet insbesondere die Vielseitigkeit ihrer neuen Tätigkeit spannend. „Mich begeistert es, die Entwicklungen des Stadtbildes begleiten zu können und zeitgleich direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern an gemeinsamen Ideen und Aktionen zusammenzuarbeiten. Das ist jeden Tag aufs Neue reizvoll und interessant.“
Für das neue Team ist der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort besonders wichtig. Auch wenn die pandemiebedingten Einschränkungen den persönlichen Kontakt derzeit nicht wie gewohnt zulassen, so finden sie andere Wege. „Die Soziale Stadt will die Bürgerinnen und Bürger zur Beteiligung anregen, beispielsweise durch den Verfügungsfonds, und so verlagern wir die Möglichkeiten derzeit ins Digitale. Informationen, Ideenaustausch, Anregungen und Diskussionen sind auch hier möglich,“ so Saskia Ferretti. Die Sozialpädagogin und systemische Beraterin ist seit Oktober 2020 im Team.
So gibt es für alle drei Quartiere die Möglichkeit einer virtuellen Sprechstunde, die individuell angefragt werden kann. Zusätzlich können sich Bürger:innen auch telefonisch oder per E-Mail an die Quartiermanagerinnen wenden.

Neustadt:
Johanna Fuchs - E-Mail: johanna.fuchs@stadt.mainz.de  -  Toyah Hosni - E-Mail: toyah.hosni@stadt.mainz.de
Telefon: 06131-12 4115

Bereits mehr als 7.200 Unterschriften für den Mainzer Klimaentscheid
MainzZero: Tolle Unterstützung vieler Mainzer*innen - jetzt Endspurt eingeläutet

Im Januar hat ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ begonnen von Mainzer Bürger*innen Unterschriften zu sammeln, um die Stadt davon zu überzeugen, Mainz bis 2030 klimaneutral zu gestalten. Wie die Initiatoren jetzt melden, hat die Initiative bis Ostern schon mehr als 7.200 Unterschriften gesammelt. „Darauf sind wir stolz, vor allem angesichts der Corona-Situation, die uns beim Sammeln und bei öffentlichen Veranstaltungen deutlich einschränkt“, sagt Sophia Georgopoulou von der Bürgerinitiative. „Wir bedanken uns bei allen Mainzer*innen für die tolle Unterstützung und für den großen Zuspruch, den wir beim Sammeln erfahren“. Die Initiatoren sind sehr zuversichtlich, dass sie die mehr als 10.000 Unterschriften, die sie sich zum Ziel gesetzt haben, im Mai erreichen werden. Und freuen sich darauf, die gesammelten Unterschriften dann an Oberbürgermeister Michael Ebling und Umweltdezernentin Katrin Eder zu übergeben. Katharina Kaiser von MainzZero ergänzt: „Wir rufen alle Mainzer*innen jetzt zum Unterschriften-Endspurt auf: je deutlicher wir die Zahl der rechtlich notwendigen Unterschriften übertreffen, umso klarer ist das Signal an die Stadt: die Bürger*innen wollen die Klimawende in Mainz und zwar jetzt!“ Wer Mitbürger*innen kennt, die noch unterschreiben wollen oder die selbst gesammelte Unterschriften zu Hause haben, sollte diese bis Ende Mai an einer der vielen Sammelstellen in Geschäften, an den markanten gelben Fahrrädern oder in den gekennzeichneten privaten und gewerblichen Briefkästen einwerfen (Übersicht der Sammelstellen unter www.klimaentscheid-mainz.de/sammelstellen) oder per Post an die aufgedruckte Adresse senden. Nur so kann das angestrebte Ziel erreicht werden.  

Klimastadtplan zeigt Machbarkeit von Klimaneutralität in 2030
In Zusammenarbeit mit dem bundesweit agierenden, Partei übergreifenden Verein GermanZero wurde ein Klimastadtplan für Mainz erstellt. Von Wissenschaftlern erarbeitet zeigt der Klimastadtplan auf, welche Maßnahmen auf kommunaler Ebene wichtige Schritte in Richtung Klimaneutralität sind. Abrufbar ist er auf der Website des Klimaentscheids. „Der Klimastadtplan bestätigt, dass Klimaneutralität in 2030 machbar ist“, erklärt Caterina Wolfangel von MainzZero. „Allerdings macht er auch deutlich, dass es dazu gezielter Anstrengungen der Stadt und der Mithilfe aller Bürger*innen bedarf“. Die erforderlichen personellen Ressourcen der Stadt sind genauso wie die aufzuwendenden Gelder beträchtlich. Doch in vielen der betroffenen Bereiche stehen Förderprogramme des Landes, des Bundes und der EU zur Verfügung, die gerade finanzschwachen Städten wie Mainz die Umsetzung bezahlbar gestalten. „Es geht um unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkelkinder – wir haben jetzt die Möglichkeit diese Zukunft lebenswert zu gestalten und wichtige Innovationen anzustoßen“, so Wolfangel weiter.

Klimaschutz als Pflichtaufgabe der Kommunen auf Landesebene verankern
Daraus ergibt sich eine zentrale Forderung an die laufenden Koalitionsverhandlungen in Rheinland-Pfalz: Klimaschutz muss zur Pflichtaufgabe für Kommunen werden – wie es in anderen Bundesländern wie zum Beispiel Nordrhein-Westfalen bereits der Fall ist. Die 20er Jahre sind ganz entscheidend, um die Klimakrise zu bewältigen und die zwingend notwendigen Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Deshalb ist es überfällig, Klimaschutz als Pflichtaufgabe auf allen Ebenen zu verankern – und damit entsprechend finanziell auszustatten. Der Klimaentscheid Mainz hat sich deshalb an die Mainzer Landtagsabgeordneten der drei Koalitionsparteien gewandt und drängt darauf, dass deren Wahlkampfaussagen auch in die Koalitionsvereinbarung eingebracht und umgesetzt werden. „Alle Parteien haben Klimaschutz im Wahlkampf zu einem zentralen Thema gemacht. Jetzt müssen sie zeigen, dass das nicht nur ein Lippenbekenntnis war“, fordert Hans-Georg Frischkorn, der bei ‚MainzZero‘ den Dialog mit der Politik koordiniert.  
Die detaillierten Forderungen und Ziele von ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ und weitere Infos zum Bürgerbegehren sind unter www.klimaentscheid-mainz.de zu finden

In zahlreichen Sammelstellen im gesamten Stadtgebiet können Unterschriftenlisten abgeholt sowie abgegeben werden. -  Mit mobilen, knallgelben Fahrradständen mit Anhänger werden Unterschriften für das Bürgerbegehren gesammelt. (Fotos: MainzZero)

Fit für 2030: Die Vision einer grünen, lebenswerten Stadt
MainzZero fordert mutige Bewerbung der Stadt Mainz für Landesgartenschau 2026

Es ist ein heißer Sommertag im Jahr 2026. Menschen strömen aus dem Mainzer Hauptbahnhof. Die Orientierung fällt leicht. Gegenüber weisen ihnen die ersten begrünten Häuserfassaden und ein einladendes, buntes Straßenbild den Weg zum neugestalteten Mainzer Rheinufer. Zwei Highlights auf dem Weg dorthin: der belebte und begrünte Bonifaziusplatz und die Promenade auf der fahrrad- und fußgängerfreundlichen, parkähnlichen Kaiserstraße. Die heiße Sommerluft ist durch die vielen bewachsenen Fassaden nicht unangenehm. Die Kinder werden magisch vom neuen Wasserspielplatz in der Parkanlage der Kaiserstraße angezogen. Ganz in römischer Tradition wird das Wasser aus dem Rhein in die Stadt geholt und später wieder zurückgeführt. Für die Menschen im dicht bebauten Bleichenviertel und der Neustadt inzwischen eine beliebte, viel frequentierte innerstädtische Oase – auch an den immer häufiger werdenden heißen Sommertagen. Die Mainzer*innen haben mit der Umsetzung ihrer Vision „Green City“ einer begrünten, nachhaltigen und damit menschenfreundlichen Stadt der Zukunft bundesweit Aufsehen erregt. Die Vision war ausschlaggebend dafür, dass sich Mainz bei der Bewerbung im Jahr 2021 gegen die starke Konkurrenz aus Neustadt an der Weinstraße durchgesetzt hat.
Das Geschilderte ist die Vision von MainzZero für die Bewerbung der Stadt Mainz für die Landesgartenschau (LGS) 2026.


Die Vision einer begrünten, menschenfreundlichen Bonifazius-Straße als Teil der „Green City 2030“.
(Foto: Arlette Schreier © | 3D Visualisierung)

Chancen der Landesgartenschau-Bewerbung nutzen
Von dieser Vision ist das Konzept der Stadt aktuell noch weit entfernt. Und dies, obwohl die Bewerbungsleitlinien für die Landesgartenschau 2026 dafür wie geschaffen sind. Diese führen fünf wesentliche Ziele in der folgenden Reihenfolge auf:

1.    Die Revitalisierung des Wohn- und Arbeitsumfeldes
2.    Umweltfreundliche Mobilität
3.    Anpassung an den Klimawandel und Klimaschutzmaßnahmen
4.    Nachhaltigkeit und erst dann
5.    Tourismus.

„Dem Ende Februar den Mainzer*innen vorgelegten Konzept fehlen innovative Ansätze und die Ausrichtung an den Bewerbungskriterien für die Landesgartenschau 2026 bisher komplett“, so Caterina Wolfangel von MainzZero. „Wir sind sicher, dass gerade die Aufwertung der dicht bebauten Innenstadt durch grüne Achsen mit Vorrang für Fuß- und Radverkehr sowie begrünte Fassaden und Dachflächen mit Förderung durch die Landesgartenschau eine große Chance darstellt, die Landeshauptstadt zukunftsweisend und attraktiv zu gestalten.“ MainzZero sieht dies ergänzend zu dem bestehenden Bewerbungs-Konzept der Stadt mit Schwerpunkt Zitadelle und Grüngürtel.

Der Grüngürtel ist ein besonderes Stück Mainz. Entstanden durch Erdaufschüttungen im Verlauf der früheren Festungsumwallung, ziehen sich die verkehrsberuhigten Anlagen vom Hauptbahnhof bis zum Stadtpark.

Innenstadtbereiche in Landesgartenschau integrieren
Die Aufwertung der denkmalgeschützten Kaiserstraße als grüner Boulevard ist auch Teil des ‚Integrierten Entwicklungskonzeptes (IEK) Innenstadt Mainz 2015‘. Als eine der Hauptachsen zum Rhein mit vorhandener Grünfläche kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Damit wird zudem das Rheinufer als „Gesicht von Mainz“ attraktiver angebunden. Auch die Neugestaltung der Bonifaziusstraße und des Bonifaziusplatzes bieten die Möglichkeit diese Vision „Green City“ umzusetzen und damit menschenfreundlicher zu gestalten.

Begrünte Fassaden und Dächer wirken gerade an heißen, drückenden Sommertagen in der dicht bebauten Innenstadt kühlend. Dazu können begrünte Fassaden ein echter Hingucker sein. So ist eine Begrünung neben Bonifaziusstraße und -platz und der Kaiserstraße z.B. auch auf der Achse Hauptbahnhof in Richtung Innenstadt und der Achse Schillerplatz – Fischtorplatz realisierbar. Ein weiteres Highlight könnte, das begrünte und energetisch sanierte Finanzamt in der Schillerstraße, Ecke Münsterplatz, darstellen. Grüne Fassaden und Dachbegrünungen wären ein Novum für eine Landesgartenschau – sie werden jedoch explizit in der Ausschreibung gefordert und sind außerdem bereits Teil des Mainzer ‚IEK Innenstadt 2015‘.


Bisher ist das Gebiet der Zitadelle, des Stadtparks und Volksparks als Kerngelände geplant. (Foto: Machbarkeitsstudie LGS Mainz 2026, HNW Landschaftsarchitektur)

Anpassung an Klimawandel wird bei der Bewerbung gefordert
Alle anstehenden Entwicklungsprojekte für Mainz müssen unter dem Gesichtspunkt der Klimaanpassungsmaßnahmen betrachtet und geplant werden. So sollten am Rheinufer das Reduzieren der Versiegelung und das Umsetzen der weiteren Empfehlungen aus der im Jahr 2019 von der Stadt vorgelegten Klimprax Studie Vorrang vor anderen Interessen haben. Dazu gehört auch die Neugestaltung des Adenauerufers. Die Mainzer*innen nutzen diese Flächen jeden Tag – für die 2-3 dort stattfindenden Events soll der Bereich jedoch gepflastert und heiß statt grüne, kühlende Naherholungsfläche werden.

Als zweites Ziel nennt die Bewerbung zur Landesgartenschau „Umweltfreundliche Mobilität“. „Ziel sollte es zum einen sein, die autofreie Anfahrt der Landesgartenschau so attraktiv wie möglich zu gestalten und zum anderen als landesweiter Vorreiter attraktive, umweltfreundliche Mobilität vorzuleben. Gerade in der Innenstadt ist ein attraktives und kostengünstiges ÖPNV-Angebot, ein gutes Parkleitsystem zu den Mainzer Parkhäusern und eine Erhöhung der Attraktivität für Fußgänger und Radfahrer auch eine große Chance für Gastronomie und Einzelhandel.

Attraktive Parkhäuser und bessere, umweltfreundliche Mobilität bedeuten mehr Freiräume für die Menschen. Die Gastronomie hat gerade in Zeiten von Corona sehr von mehr Außenflächen statt Parkplätzen profitiert. Dass dies auch dem Einzelhandel zugutekommt, zeigen Städte wie Kopenhagen – hier wird Einkaufen in der Innenstadt zu einem erholsamen Erlebnis und Genuss.

Gemäß der Biodiversitätsstrategie der Stadt Mainz 2020 sollten zudem für die Landesgartenschau heimische Pflanzenarten mit einem hohen Nutzwert für Bienen und andere Insekten verwendet werden. In alter Mainzer Tradition: denn schon die Römer waren dafür bekannt, wohlriechende heimische Blumen anzubauen und in jedem Garten einen Bienenstock aufzustellen. Auch dies wäre ein zukunftsweisendes Novum für die Landesgartenschau und sicherlich spannender als die vielfach üblichen Tulpen. Zudem wäre dies eine Chance mehr wärme- und stresstolerante heimische Bäume und Pflanzen anzupflanzen, die langfristig mit dem in Städten immer wärmer werdenden Mikroklima zurechtkommen.

MainzZero wünscht der Stadt Mainz viel Erfolg für ihre Bewerbung und vor allem Weitblick für eine nachhaltige, umwelt- und menschenfreundliche Umgestaltung unserer Stadt. Denn auch ohne die Landesgartenschau gilt, dass es viele Fördermittel für Dach- und Fassadenbegrünung, Klimaanpassung und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte gibt – für finanzschwache Kommunen wie Mainz zum Teil als 100%-Förderung ohne Eigenbeitrag. Es wäre schade wenn Mainz solche Mittel nicht für die Gestaltung einer zukunftsfähigen, lebenswerten Stadt nutzte!

Die detaillierten Forderungen und Ziele von ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ und weitere Infos zum Bürgerbegehren sind unter www.klimaentscheid-mainz.de zu finden.

Die Garten-Saison ist eröffnet
Urban Gardening in unserem Viertel

Frühlingszeit ist Gartenzeit. Und genau zum Frühlingsanfang haben sich die Hobbygärtnerinnen und -gärtner im „Gartenfeld“, dem Neustadt-Garten in der Forsterstraße 34 - 38, getroffen, um in die neue Saison zu starten. Die meisten von ihnen wohnen im Viertel und sind schon seit Beginn dieses Projekts 2013 dabei, einige andere sind erst in den letzten fünf Jahren hinzugekommen. Auch mehrere Neue von weiter her haben sich an diesem sonnigen, aber kalten Nachmittag in dem für alle Interessierten offenen Gemeinschaftsgarten eingefunden, neugierig, was sie erwartet.  

 
Maike (ganz links) erläutert ihre Ideen für Boden und Pflanzungen.

Für ungeübte Augen scheinen heimische Obst-, Gemüse- und Wildblumen-Beete noch im Winterschlaf zu liegen. Doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich die ersten zarten Pflänzchen im geschützten rund 400 m2 großen Hinterhof. Die Freizeitgärtnerinnen machen sich an die Planung  und Organisation der anstehenden Arbeiten in der nächsten Zeit. Dabei ist ein gewichtiges Problem jedoch vorab zu klären: Bereits im vergangenen Jahr hat sich nach dem Bepflanzen herausgestellt, dass der Boden zu wenig Ertrag bringt - ob nun durch zu wenig Nährstoffe, schlechten pH-Wert oder auch zu großer Trockenheit. Die professionelle Gärtnerin Maike, die sich von Anfang an im Projekt engagiert, schlägt zur Verbesserung eine mögliche Durchmischung mit Pflanzenkohle für den biologischen Gartenbau vor. Viel Wert solle auch auf einen gut durchdachten Anbauplan für das ganze Jahr gelegt werden. Entscheidende Punkte für die Vorbereitungen zur Aussaat in der neuen Saison.


So stellen sich die Hobbygärtner*innen die Aufteilung der Beete vor.

Und wie sieht das Projekt eine der Neuen, die bei diesem Start in den Frühling dabei sind? „Super! Ein cooles Konzept, weil es ein gemeinsames Ding ist für alt und jung“, findet Anika. „Wenn alle was anpflanzen und alle nachher was von der Ernte abkriegen, ist das ein tolles Erlebnis.“

Regelmäßige Gärtner*innen-Treffen im „Gartenfeld“, Forsterstr. 34 - 38:  
jeden Samstag ab 15 Uhr  
Regelmäßige Planungstreffen im Büro der Sozialen Stadt, Sömmerringstr. 35:  
mittwochs ab 17.00 Uhr

Text und Fotos: Annette Breuel

MainzZero: Wettbewerb „Stadtentwickler“ und U18-Unterschriften
Frühzeitig Kinder und Jugendliche in Entscheidungsprozesse einbinden

Erwachsene haben gewisse Vorstellungen, wie das Stadtbild aussehen sollte, vor allem was die Punkte Wohnen, Verkehr und Naherholung angeht. Aber wie sehen Kinder und Jugendliche ihre Stadt? Fühlen sie sich wohl in ihrem Umfeld? Was würden sie verändern wollen – in ihrer Straße, auf dem Schulhof oder im Park nebenan? Diesen Fragen möchte die Bürgerinitiative MainzZero auf den Grund gehen und ruft zu einem Kreativwettbewerb auf. Unter dem Motto „Kinder und Jugendliche als Stadtentwickler*innen – unsere Stadt soll grüner werden“ sollen Kinder und Jugendliche ermuntert werden, ihre Ideen und Visionen zu entwickeln und in kreativer Form darzustellen. Es darf gemalt, gebastelt oder fotografiert werden, es können Filme gedreht oder Collagen erstellt, Lieder oder Gedichte geschrieben werden. Alles ist erlaubt! Der Fantasie sind ganz bewusst keine Grenzen gesetzt, denn die „Stadt der Zukunft“ soll fantastisch sein!

Bis zum 30. Mai 2021 (Achtung: Fristverlängerung!) dürfen alle kreativen Erzeugnisse eingesendet werden an: stadtentwickler@klimaentscheid-mainz.de (bitte mit Vorname, Alter und dem Stadtteil, in dem die Person wohnt). Die Kunstwerke werden auf der Klimaentscheid-Homepage und evtl. über die Social-Media-Kanäle veröffentlicht. Dabei sein lohnt sich: Unter allen Einsendungen werden drei Gewinner*innen ausgelost, die einen Familiengutschein für eine Mainzer Eisdiele erhalten.

U18-Tool zählt die Stimmen der Wähler*innen von morgen
Die Fridays for Future-Bewegung zeigt: viele Jugendliche sind engagiert und politisch sehr interessiert. Diese jungen Menschen werden von den heutigen Entscheidungen der Politik maßgeblich betroffen sein, können aber politisch keinen direkten Einfluss nehmen, da sie noch nicht volljährig und somit nicht wahlberechtigt sind.

Auch für das Bürgerbegehren zum Klimaentscheid Mainz können sie aus diesem Grund nicht unterschreiben. Trotzdem will MainzZero der jungen Generation die Chance geben, zumindest symbolisch ihre Stimme für den Klimaentscheid Mainz abzugeben und zu zeigen dass ihnen Klimaschutz ein wichtiges Anliegen ist. Dafür wurde ein U18-Unterschriften-Tool auf der Webseite eingerichtet (www.klimaentscheid-mainz.de/u18-unterschriften). Dort werden die Unterschriften aller „Unter 18-Jährigen“ erfasst und – gemeinsam mit den Unterschriftenlisten des offiziellen Bürgerbegehrens – der Stadtspitze übergeben.

Weitere Infos zum Bürgerbegehren sowie die detaillierten Forderungen und Ziele von ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ sind unter www.klimaentscheid-mainz.de zu finden.

Orgelplus in St. Bonifaz
Benefiz-Reihe zugunsten der Orgel und Kirchenmusik

„Auch in diesem Jahr setzen wir wieder ganz bewusst und optimistisch einen deutlichen Musikakzent gegen die vergangenen, konzertarmen Monate und tun dies im Interesse des Mainzer Publikums und vieler Musiker,“ erläutert Eberhard Schneider, Vorsitzender des Mainzer Orgelverein Neustadt e.V. „Schon im vergangenen Jahr konnten wir mit der Konzertreihe ‚ Vier Saiten für St. Bonifaz ‘ vielen Musikfreunden ein attraktives Angebot machen, das trotz Corona auf sehr große Resonanz gestoßen ist. Auch mit der neuen Veranstaltungsreihe Orgelplus werden wir uns -unter Beachtung aller gesundheitlichen Vorschriften- darum bemühen, dass jeweils möglichst viele Konzertbesucher Zugang erhalten.“

 
Sie haben die Reihe Orgelplus eröffnet (v.l.): Eberhard Schneider (Orgelverein Mainz-Neustadt), Lukas Adams (Organist), Pater Johannes (Pfarrer St.Bonifaz) und Wolfgang Oberlinger (rheinland-pfälzischer Schirmherr "Instrument des Jahres")  

„Unsere Pfarrkirche St. Bonifaz hat mit ihren konzertanten Angeboten nun schon so etwas wie eine kleine Tradition“ – erinnert Pater Johannes OP, der Pfarrer von St. Bonifaz: „Seit dem Abschluss der Generalsanierung unserer Orgel im Jahr 2019 hat das musikalische Angebot bei uns zusätzliche Bedeutung gewonnen, zumal sich seit mehr als einem Jahrzehnt sehr bekannte und renommierte Künstler wie auch jüngere Nachwuchsmusiker mit ihren Konzerten in den Dienst der guten Sache stellen, um den Fördererverein und damit auch die finanziell nicht so gut aufgestellte Pfarrei bei diversen musikalischen Aufgaben zu unterstützen“.

Ganz bewusst habe sich der Orgelverein dafür entschieden, so ergänzt Vorstandsmitglied Dr. Wolfgang Sieber, die Konzertprogramme nicht vordergründig auf die Orgel als reines Solo-Instrument zu beschränken. Denn sicherlich werde es in diesem Jahr nicht nur in Mainz dank einer ‚blühenden Orgellandschaft‘ eine Vielzahl hochkarätiger Konzertangebote für Orgel solo geben: „Mit unserer Benefiz-Reihe Orgelplus bemühen wir uns darüberhinaus um die Spiegelung von unterschiedlichen klanglichen Möglichkeiten einer musikalisch-künstlerischen Partnerschaft zwischen Orgel und einem weiteren Musikinstrument. Die Reihe bietet insgesamt vier Orgel-Konzerte jeweils im Zusammenspiel mit Saxophon oder Violoncello oder Posaune oder der menschlichen Stimme, so dass das Publikum abwechslungsreiche, interessante musikalische Facetten erwarten.“

Als rheinland-pfälzischer Schirmherr für die Aktion „Orgel als das Instrument des Jahres 2021“ begrüßt Wolfgang Oberlinger, Geschäftsleiter der Orgelbaufirma Oberlinger und Gründungsdirektor des OrgelArtMuseums, dass der Orgelverein Mainz-Neustadt aus diesem Anlass mit dem Projekt Orgelplus nicht nur eine Konzertreihe präsentiert, sondern einen zusätzlichen Baustein für interessierte Mainzer Schulen bietet, bei dem die Schüler jeweils eine ganz spezielle Einführung in das Instrument Orgel mit praktischen Beispielen erhalten. Für diese Termine stellt er aus seiner Firma zusätzlich eine Truhenorgel bei, so dass die Schüler auch Möglichkeiten zur vergleichenden Gegenüberstellung erhalten.

Lukas Adams, der als zuständiger Organist an St. Bonifaz die Betreuung der Schulangebote übernommen hat, freut sich sehr auf diese gemeinsamen Termine an der Orgel, weil das Bonifaz-Instrument dank seiner Technik und seines Klangs eine große Faszination ausübt und „es immer eine tolle Erfahrung ist, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern den Kosmos ‚Orgel‘ zu entdecken. Vielleicht sogar so inspirierend, dass es zu einem Konzertbesuch motiviert oder für den Orgelunterricht begeistert.“
„Eigentlich könnten wir als gemeinnütziger Verein so ein Projekt Orgelplus allein gar nicht stemmen bzw. uns finanziell überhaupt nicht leisten,“ meint der Vorsitzende Eberhard Schneider. „Primär müssen wir ja dafür Sorge tragen, dass Geld in die Vereinskasse kommt, um so die jährlichen Orgelwartungen/-stimmungen und auch gelegentlich anfallende, notwendige Reparaturen zu finanzieren.“ Dankenswerterweise wären aber alle angefragten Künstler spontan bereit gewesen, sich in den Dienst der guten Sache zu stellen.

Jeder der vier Konzerttermine ist von Seiten der beteiligten Interpreten auch durch einen deutlichen Mainz-Bezug geprägt, wie Dr. Sieber vom Orgelverein erläutert:
  • Das Eröffnungskonzert am 11. Mai spielt die  Mainzer Stadtmusikerin  von 2017, Steph Winzen am Saxophon gemeinsam mit dem Kirchenmusiker und früheren Organisten bzw. Studiopianisten des Hessischen Rundfunks Fritz Walther.
  • Das Konzert am 24.August wird der amtierende Mainzer Stadtmusiker  Professor Felix Koch/Violoncello mit ‚seinem‘ Organisten Markus Stein und zwei Neumeyer Consort Stipendiaten gestalten.
  • Am 14. September spielt der gebürtige Mainzer Organist Alexander Niehues, der im November 2020 zum Kantor in der Düsseldorfer Lambertuskirche berufen wurde, gemeinsam mit dem Solo-Posaunisten Julian Huß in St. Bonifaz.
  • Am 12.Oktober konzertiert die renommierte Organistin Susanne Rohn aus Bad Homburg gemeinsam mit dem  Ensemble Vocale Mainz  unter seinem künstlerischen Leiter Johannes Herres.

Alle Beteiligten hoffen sehr darauf, dass nicht eine erneute Coronawelle die neue Konzertreihe zunichte machen wird. Da die Konzertaktivitäten ggf. auch noch im Mai bestimmten Hygiene-Restriktionen unterliegen, bittet der Orgelverein Mainz-Neustadt e.V. darum, die jeweils gültigen Auflagen zu beachten und sich ggf. im Vorfeld durch Anmeldung seinen Platz zu sichern.
Der Eintritt bei diesen Konzerten ist grundsätzlich frei; um angemessene Spenden zugunsten der Orgel wird gebeten.

Bibliotheken der Stadt Mainz seit 15. März wiedereröffnet
Das Arbeiten im Lesesaal der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek in der Rheinallee ist nur mit Voranmeldung möglich.

Für die Öffentliche Bücherei – Anna Seghers an den Bonifaziustürmen stehen derzeit leider keine Lese- und Lernplätze sowie Internet zur Verfügung. Die Leihfristen entliehener Medien wurden daher bis nach dem 11. April 2021 verlängert. Bibliotheksausweise, die seit dem 15.12.2020 abgelaufen sind oder demnächst ablaufen, wurden automatisch auf den 12. April 2021 verlängert.

Weitere Informationen zur Ausleihe, Leihfristen und Rückgaben finden Sie unter www.bibliothek.mainz.de

An Karsamstag, 3. April 2021, bleiben die Wissenschaftliche Stadtbibliothek, die Zentrale der Öffentlichen Bücherei -Anna Seghers und die Stadtteilbüchereien geschlossen.



Auszeichnung für Corona-Held*innen:
Bioladen & Bistro natürlich mainz gehört zu den beliebtesten im Land

Bei der Leserwahl der Zeitschrift Schrot&Korn bescherten die Kund*innen dem Bioladen & Bistro natürlich mainz im Jahr der Pandemie die bisher besten Bewertungen: jeweils Silber für Fachberatung und Atmosphäre sowie zwei Bronze-Urkunden für nachhaltige Verpackung und den Gesamtdurchschnitt im Vergleich zu rund 2.500 teilnehmenden Bioläden im Land.


Die Urkunden aus der Leserwahl der Zeitschrift Schrot&Korn: jeweils Silber für Fachberatung und Atmosphäre sowie zwei Bronze-Urkunden für nachhaltige Verpackung und den Gesamtdurchschnitt im Vergleich zu rund 2.500 teilnehmenden Bioläden. (Foto: gpe)

In den Kommentaren hoben die Kund*innen besonders das freundliche Team und die kompetente Beratung hervor. Dabei hatten die Mitarbeitenden des Inklusionsbetriebs vor allem während des ersten  
Corona-Shutdowns sehr viel zusätzliche Arbeit zu bewältigen: Mehr Menschen kauften mehr und anders ein, so dass manche frisch gelieferte Ware nicht einmal den Weg ins Regal fand, sondern von der Palette direkt in die Einkaufskörbe wanderte.

Die große Wertschätzung ist dem natürlich-Team ein zusätzlicher Ansporn, ihren Laden als Ort der Begegnungen und des Genusses weiter zu entwickeln, etwa durch die Aufnahme neuer spannender Lieferanten und die Einführung innovativer Mehrweg-Ideen im Bio-Bistro. Sobald es die Pandemie-Bestimmungen erlauben, sollen auch wieder die beliebten Verkostungen von Produkten lokaler Produzenten starten, und die gemütliche Außenterrasse in der Neustadt wird wieder zu Mittagstisch und Kaffee im Freien locken.  

Die Internetseiten von Bioladen & Bistro natürlich und von der gpe


Das Team von Bioladen & Bistro natürlich mainz im Corona-Sommer 2020. Es wurde besonders für seine Freundlichkeit und die kompetente Beratung ausgezeichnet. (Foto: gpe)

Neustadt im Netz e.V. - c/o caritas-zentrum Delbrêl, Aspeltstr. 10, 55118 Mainz
nin@mainz-neustadt.de - Tel. 06131 6367034 oder 01515 19 221 21
Spendenkonto: DE47 5519 0000 1548 0530 14 (Mainzer Volksbank - BIC: MVBMDE55)
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