Online-Dating in Zeiten von Corona
Frauennotruf macht auf vermehrte Fälle von „Date Rape“ aufmerksam
Sexualisierte Gewalt kann auf unterschiedliche Weise auftreten. „Das sogenannte „Date Rape“ ist uns nicht unbekannt und kommt in letzter Zeit häufiger vor“, weiß Emma Leonhardt, Mitarbeiterin des Frauennotrufs Mainz. Unter „Date Rape“ wird eine nicht einvernehmliche sexuelle Handlung (Vergewaltigung, sexuelle Nötigung) bei einer an sich einvernehmlichen Verabredung verstanden.
Während der Corona-Pandemie hat Online-Dating, gerade bei jüngeren Menschen, einen neuen Stellenwert eingenommen. Die Zahl an Dating-Portalen steigt. Da die Kontaktmöglichkeiten durch den sog. „Lockdown“ eingeschränkt waren, verlagerte sich das Dating verstärkt in den digitalen Raum.
Aber wo kann ein erstes persönliches Treffen stattfinden, wenn die Gastronomie geschlossen ist, in Parks Verweilverbot besteht und es ständig regnet? „Da bleibt eigentlich nur noch die eigene Wohnung“ sagt Leonhardt.
Was viele Personen nicht wissen ist, dass die meisten sexuellen Übergriffe in der eigenen Wohnung stattfinden, daher fühlen sich viele Frauen und Mädchen (mit-)schuldig an der Tat und schämen sich.
„Die betroffene Person hat keine Schuld an einem sexualisierten Übergriff. Die Verantwortung trägt allein die übergriffige Person. Dies ist auch bei einem „Date Rape“ der Fall“, so Emma Leonhardt. „Auch, wenn für die Verabredung ein Einverständnis gegeben wurde, ist dies kein Einverständnis für sexuelle Handlungen“.
Die Beraterin im Frauennotruf weiß wie wichtig es ist, über das Geschehene zu sprechen oder zu schreiben: „Niemand muss damit alleine bleiben, jeder Übergriff kann besprochen werden, insbesondere in einer spezialisierten Fachstelle wie dem Frauennotruf. Wir unterstützen die Betroffenen nach ihren Bedürfnissen“, so Emma Leonhardt.
Der Frauennotruf Mainz berät seit über 40 Jahren von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen und Mädchen ab 14 Jahren. Des Weiteren berät die Fachstelle neben Bezugspersonen und Fachkräften auch betroffene Trans*, Inter* und queere Personen.
Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Die Mitarbeiter*innen sind telefonisch (06131 221213), per E-mail (info@frauennotruf-mainz.de) oder über die Online Beratung (www.onlineberatung-frauennotruf-mainz.de) erreichbar.
Schulstart mit eKidz: Lesen lernen leicht gemacht
Der Start in die Schulzeit ist ein aufregendes Ereignis, dem die meisten Kinder lange entgegenfiebern. Dabei müssen sich die neuen Erstklässler:innen vielen neuen Herausforderungen stellen. Auch das Fundament für die grundlegende Kompetenz zur gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe wird nun gelegt: das Lesen. Dabei sollte der Prozess des Lesenlernens von Anfang an vor allem Spaß machen und die Freude am Lesen wecken.
Ergänzend zum Unterricht in der Schule, führt die Lese-Lern-App eKidz die Kinder durch kindgerechte Geschichten und Sachtexte unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, animierte Illustrationen, einer Vorlesefunktion im Karaoke-Format, einer Aufnahmefunktion sowie Quizfragen zur Überprüfung des Leseverstehens auf spielerische Weise in die Lesewelten ein. Alle Texte wurden von professionellen Sprecherinnen und Sprechern eingelesen, basieren auf lehrplanrelevanten Inhalten und bilden den empfohlenen Grundwortschatz ab. Ebenfalls verfügbar sind Texte in den Sprachen Englisch und Spanisch. Die App wurde von Fachleuten in Zusammenarbeit mit der „Stiftung Lesen“ entwickelt. Sie ist bereits mehrfach, auch international (Impact EdTech 2020 und Launchpad 2021), ausgezeichnet worden.
Lese-Lern-App eKidz kostenfrei mit Ausweis der Öffentlichen Bücherei–Anna Seghers

Die Öffentliche Bücherei –Anna Seghers in den Bonifaziustürmen und ihre – ganz auf Familien eingestellten - Stadtteilbüchereien in Gonsenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, Mombach und Weisenau unterstützen die Erstleser:innen mit einer vielfältigen Auswahl an geeigneten Erstlesebüchern, Hörbüchern sowie der Lese-Lern-App eKidz. Genutzt werden kann eKidz mit einem Ausweis der Öffentlichen Bücherei –Anna Seghers. Die Anmeldung und Nutzung von Bücherei und App ist für Kinder kostenlos.
Ergänzend zum Unterricht in der Schule, führt die Lese-Lern-App eKidz die Kinder durch kindgerechte Geschichten und Sachtexte unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, animierte Illustrationen, einer Vorlesefunktion im Karaoke-Format, einer Aufnahmefunktion sowie Quizfragen zur Überprüfung des Leseverstehens auf spielerische Weise in die Lesewelten ein. Alle Texte wurden von professionellen Sprecherinnen und Sprechern eingelesen, basieren auf lehrplanrelevanten Inhalten und bilden den empfohlenen Grundwortschatz ab. Ebenfalls verfügbar sind Texte in den Sprachen Englisch und Spanisch. Die App wurde von Fachleuten in Zusammenarbeit mit der „Stiftung Lesen“ entwickelt. Sie ist bereits mehrfach, auch international (Impact EdTech 2020 und Launchpad 2021), ausgezeichnet worden.
So geht’s: Die eKidz.eu-App im Google Play Store oder im Apple Store herunterladen, „Anmelden mit Konto einer Bibliothek“ anklicken, die Öffentliche Bücherei –Anna Seghers auswählen und mit Nummer und Passwort des Bibliotheksausweises anmelden. Nach der erfolgreichen Anmeldung kann eKidz für zwei Kinder 14 Tage lang kostenfrei genutzt werden. Nach Ablauf der Leihfrist wird man automatisch ausgeloggt. Danach kann man sich erneut anmelden bzw. sich vormerken lassen. Der Leseverlauf bleibt dabei erhalten. Eine Anleitung zur Nutzung von eKidz gibt es unter www.onleihe-rlp.de
Per Mail erreichen Sie die Bibliothek unter oeffentliche.buecherei@stadt.mainz.de
Alle Infos über die Bibliotheken finden Sie unter www.bibliothek.mainz.de
Vorstandswahl bei der Mainzer Husarengarde
"2020 hatten wir Glück, die Fastnachtkampagne noch sicher abschließen zu können, aber 2021 fielen die Saal- und Straßenfastnacht wegen Corona aus", zieht der 1. Vorsitzende der Mainzer Husaren Garde, Karsten Lange, rückblickend sein Fazit für die Vorjahre. Die älteste Mainzer Husarengarde traf sich in einer Kleingartenanlage im Freien, um ihre diesjährige Jahresversammlung abzuhalten und ihren Vorstand neu zu wählen.

Der seit 2018 amtierende Vorsitzende Karsten Lange wurde einstimmig für weitere drei Jahre wiedergewählt. Ihm zur Seite stehen weiterhin Hartwig Langnickel als 2. Vorsitzender und Jens Knigge als Schatzmeister. Für die Kleiderkammer des Vereins ist künftig Monika Denecke zuständig und erstmalig für die Schriftführung Jasmin Wolfert, die mit ihren 33 Jahren für eine Verjüngung im Vorstand sorgt.
Das neue Vorstandsteam blickt trotz Corona mit vorsichtigem Optimismus auf die kommende Kampage, deren Höhepunkt am 5. Februar die Große Sitzung des Vereins sein wird.
Wettbewerb: Name für neuen Mainzer Honig steht fest
Insgesamt wurden 580 Namensvorschläge eingereicht, berichtet Jens Frohnhöfer von der Multi Germany GmbH, die die Römerpassage verwaltet und die den Wettbewerb betreute. „Die allermeisten davon waren sehr originell und nahmen direkt oder indirekt Bezug auf den Standort“, berichtet er. Die Jury, unter anderem bestehend aus Oberbürgermeister Michael Ebling, der gleichzeitig Schirmherr der Sozialen Stadtimkerei ist, Jörg Greis, Geschäftsführer der Projektträgerin gpe gGmbH, Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl, Vorsitzender der Initiative Römisches Mainz e.V., Christian Trapmann und Jens Frohnhöfer von der Römerpassage und unterschiedlichen Akteuren der Sozialen Stadtimkerei, entschied sich schließlich für das MAINZER TEMPELGOLD. Der Name ist inspiriert von dem so genannten Isis-Tempel, der beim Bau der Römerpassage entdeckt und ausgegraben wurde. Über den ersten Preis, eine exklusive Führung durch die Stadtimkerei mit anschließendem Honig-Tasting, freuen sich gleich zwei erste Gewinnerinnen: Susanne Schmidt-Groh und Christine Schreeb hatten gleich beide die Idee vom MAINZER TEMPELGOLD. Platz 2 im Namens-Voting belegte „Aurea Moguntia“, Platz 3 fiel auf „Isis Tempelgold“.
Seit Anfang April tragen die Bienenvölker der Sozialen Stadtimkerei auf dem Dach der Römerpassage fleißig Honig ein. In den letzten Wochen wurde er geschleudert und abgefüllt, und jetzt hat er auch einen Namen: MAINZER TEMPELGOLD. Der Name wurde in einem Wettbewerb ermittelt, an dem 332 Mainzerinnen und Mainzer teilnahmen.

Das TEMPELGOLD ist ab Ende August in der Sozialen Stadtimkerei in der Mombacher Straße 78, täglich von 10 – 14 Uhr zu kaufen. „Leider sind die Erträge in diesem Jahr nicht allzu groß, so dass die Bestände schnell erschöpft sein dürften“, bedauert Jens Bucher, Projektleiter der Sozialen Stadtimkerei.
Die Soziale Stadtimkerei ermöglicht es Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Krankheitserfahrungen, sich gemeinsam und aktiv für den Naturschutz einzusetzen. Seit dem Start 2017 ist Michael Ebling, Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Schirmherr des Projekts, das von Aktion Mensch gefördert wird. Trägerin ist die Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen gpe gGmbH. Die Bienenstöcke stehen unter anderem auf dem Staatstheater (Drama Queen), am Stadion von Mainz 05 (Meenzer Mädcher), am Standort der Stadtimkerei in der Mombacher Straße (Mombasa Royal) und auf dem Mainzer Stadthaus Große Bleiche (Grand Mayence).
Mainzer Repair Café für „SWR Ehrensache 2021“ nominiert

Seit 2001 zeichnet der SWR gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz Menschen für ihr besonderes Engagement aus. In diesem Jahr ist unter den zehn für den Ehrenamtspreis „SWR Ehrensache 2021"nominierten rheinland-pfälzischen Projekten auch das Mainzer Repair Café .Unter Leitung der Initiatorin des Projekts, Gisela Apitzsch, Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung, reparieren hier seit 2013 rund 50 Ehrenamtliche einmal im Monat gemeinsam mit den Besuchern kostenlos defekte Dinge.
So sind inzwischen mehrere tausend Geräte, vom Computer über Staubsauger, Bügeleisen und Plattenspieler bis hin zur Kuckucksuhr und Fahrrad vor dem Wertstoffhof gerettet worden. Das Mainzer Repair Café ist aber weit mehr als ein klassisches Repair Café: So gibt es hier u.a. auch einen großen Kleidertauschtreff, eine 3-D-Druckstation, ein „Umsonstlädchen“ eine Fahrrad- und eine Holzwerkstatt, zudem werden Fahrräder, Tablets, Computer, Laptops und Handys aufbereitet und an Bedürftige weitergegeben.
Oberbürgermeister Michael Ebling hatte das Projekt vorgeschlagen, nachdem Mitarbeiter des Repair Cafés ein Erklärvideo zum Einbau von Lüftungsanlagen nach Vorlage des Max-Plack-Instituts für Chemie erstellt und tatkräftig mitgeholfen hatten, die Anlagen in zahlreiche Mainzer Klassenzimmer einzubauen. Neben dem Mainzer Repair Café sind neun weitere Projekte für den Publikumspreis nominiert.
Unter www.swr.de/ehrensache werden diese vorgestellt. Ab dem 23. August heißt es dann auf dieser Homepage abstimmen für das Mainzer Repair Café, damit am 29. August der begehrten Preis in die Landeshauptstadt geht!
Mehr Infos zum Projekt finden sich auf der Webseite repaircafemainz.org sowie auf der Facebookseite.

Helfer des Mainzer Repair Cafés in der Windmühlenschule (Foto: EKHN)
BUND Mainz lädt ein: Workshop - Nistkästen für Gartenschläfer
Bild: Gartenschläfer-Nistkasten-Workshop im Herbst 2020 (Foto: Andrea Friedrich)
Nach der positiven Resonanz auf den Workshop im vergangenen Herbst und Corona-bedingter Absage im Frühjahr lädt die BUND Kreisgruppe Mainz-Stadt zum Mitmach-Workshop „Nistkasten bauen für Gartenschläfer“ am Samstag, 21. August von 14 bis 16:30 Uhr auf dem Gelände der Alten Ziegelei in Mainz-Bretzenheim ein. Treffpunkt am Kindergarten.

Während des Workshops erfahren die Teilnehmer*innen viel Wissenswertes und Spannendes rund um die schützenswerten Bilche, die sich ab Ende Oktober für sechs Monate in den Winterschlaf zurückziehen. Mit vielen praktischen Tipps soll der Workshop aufzeigen, wie ein gutes Zusammenleben in Haus und Garten möglich ist und was jeder Einzelne für den Schutz von Bilchen tun kann.
Alle, die die heimischen und heimlichen Gartenmitbewohner näher entdecken und schützen möchten, können mitmachen. Denn praktischer Artenschutz kann ganz einfach im eigenen Garten beginnen. Der Workshop ist auch für Familien mit Schulkindern geeignet. Die Teilnehmer*innen werden unter Anleitung vorgefertigte Bausätze montieren. Diese sogenannten Kobel sind geeignete Quartiere für die Gartenschläfer.
Der Workshop ist kostenfrei, um eine Spende wird gebeten. Mitzubringen sind: Akku-Schrauber oder Schraubenzieher, Hammer, gegebenenfalls Atemschutzmaske. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung mit Angabe der Kontaktdaten sowie der Anzahl der teilnehmenden Personen ist erforderlich. Es gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen der Landesregierung sowie die entsprechenden Hygieneregeln.
Der Gartenschläfer steht unter besonderem Artenschutz. Der kleine sympathische Kerl mit der Zorro-Maske ist in manchen Regionen von Rheinland-Pfalz noch sehr häufig, auch in der Stadt Mainz lebt er meistens versteckt in geeigneten Grünarealen. Doch europaweit gehen seine Bestände dramatisch zurück. Woran das liegen könnte, versucht der BUND zusammen mit der Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“, das aus Mitteln des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gefördert wird, heraus zu finden.
Weitere Informationen und Anmeldung: BUND Mainz, gartenschlaefer-mainz@bund-rlp.de
Daniel Plavzyk übernimmt Leitung des Martinsstifts in Mainz
Seit Mitte Juli leitet Daniel Plavzyk das Altenpflegeheim Martinsstift in der Mainzer Neustadt. Der 48-Jährige hat langjährige und breite Erfahrung in der Akut- und Langzeitpflege. Zuletzt leitete er eine Pflegeeinrichtung für Senior*innen des Roten Kreuzes.

Traditionsreiche Einrichtung
Daniel Plavzyk übernimmt ein Haus mit knapp 100 Pflegeplätzen, einer Tagespflegeeinrichtung und einem entsprechend großen Team. „Das Martinsstift gibt es seit fast 60 Jahren in Mainz, es ist traditionsreich und sehr gut verwurzelt, das merkt man hier sofort“, erzählt Daniel Plavzyk. Nach dem der Pandemie geschuldeten Dauerstress für die Einrichtung kehren seit einigen Wochen wieder zimbra13ität und Entspannung ein, Gruppenveranstaltungen finden statt, im Juli sogar die ersten Feste – Coronakonform, versteht sich.
Aufbruchstimmung nutzen
Auch das Team muss jetzt wieder neu zusammenfinden, der erzwungene Abstand und die Kontaktreduzierung haben Spuren hinterlassen. „Glücklicherweise haben wir hier ganz viele unglaublich engagierte Mitarbeitende“, sagt Daniel Plavzyk. „Auch viele junge, neue Kräfte, die sich gerne einbringen. Diesen Schwung und diese Aufbruchstimmung müssen und werden wir nutzen. Dabei ist mir ist eine kooperative Zusammenarbeit im Team sehr wichtig.“

Mombach lässt die Figuren tanzen
„Das Kleine Spatzennest“ freut sich auf begabte und begeisterungsfähige kreative Menschen!
Wer sich zufällig ins Untergeschoss des Caritas Hauses St. Rochus verirrt, wird erstaunt sein: Zauberer, Drachen, Eule, Feen und andere bunte Märchenfiguren bevölkern dort schon seit fast 10 Jahren den Probenraum im Keller. Ebenfalls häufig anzutreffen ist auch Susanne Gollasch, die kein Fabelwesen, sondern ein Mensch und ehrenamtliche Leiterin des Marionettentheaters „Das Kleine Spatzennest“ ist.
Ihre Eltern riefen das Marionettentheater Anfang der 80er Jahre ins Leben und spielten regelmäßig in Mainz und Umgebung, bis die Vorstellungen 2001 eingestellt wurden. Aber Susanne, die schon als Jugendliche im elterlichen Theater mitgespielt hatte, ließ die Faszination nie ganz los. Und so packte sie vor rund zehn Jahren die alten Theaterstücke wieder aus und begann mit Hilfe von Freunden, neue Marionetten und eine kleine Bühne zu bauen. Seitdem ist „Das Kleine Spatzennest“ mit regelmäßigen Aufführungen unterwegs und begeistert große und kleine Zuschauer mit selbstgeschriebenen Märchen und Geschichten, in denen die kleinen Protagonisten Abenteuer erleben und dabei häufig über sich hinauswachsen.
Das tun auch die Figurenspieler und Figurenspielerinnen, denn sie sind alle Laien und spielen ehrenamtlich. „Ein Amateur ist jemand, der etwas liebt“, erzählt Susanne Gollasch. „Über die Liebe kommt dann alles und man lernt, eine handmodellierte Marionette an Fäden zum Leben zu erwecken.“
Nach der coronabedingten Zwangspause wird „Das Kleine Spatzennest“ bald wieder vor Publikum auftreten. Neue Mitspieler und Mitspielerinnen von 9 bis 99 Jahren sind gesucht. Dabei können verschiedene Talente eingesetzt werden: Wer das Figurenspiel erlernen möchte, ist herzlich willkommen. Es warten auch kreative und handwerkliche Aufgaben wie Marionetten Modellieren und Kulissen Anfertigen, Körper Konstruieren, Bekleidung Nähen und Entwerfen sowie Bühnenlicht- und Tontechnik auf Interessierte. „Teamplayer“ mit und ohne Vorerfahrungen können sich bei Susanne Gollasch melden unter Mobilfunknummer 0163 4718356.
Die Gruppe trifft sich nach Absprache freitags- um 16.45 Uhr und sonntags um 14.00 Uhr im Caritas Haus St. Rochus, Emrichruhstraße 33

50. Klimaentscheid in Deutschland am Start

Der Wandel zur klimaneutralen Gesellschaft ist nicht mehr aufzuhalten
Viele Maßnahmen gegen die Klimakrise müssen und können vor Ort in den Kommunen umgesetzt werden. Dort kann die Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft schnell und spürbar starten. Die Klimaschutzorganisation GermanZero unterstützt Bürger:innen dabei, ihre Gemeinde auf den Weg in eine klimasichere Zukunft zu bringen. Ziel ist es, einen Richtungswechsel zur Klimaneutralität bis spätestens 2035 zu erwirken. Seit dieser Woche gibt es 50 solcher Teams, die in ganz Deutschland sogenannte “Klimaentscheide” auf den Weg bringen. Und Mainz gehört dazu: Die Bürgerinitiative MainzZero war im Sommer 2020 gestartet und hat am 7. Juni mehr als 13.500 Unterschriften für ein Bürgerbegehren „Mainz klimaneutral bis 2030“ an Oberbürgermeister Michael Ebling überreicht.

Jubel herrschte beim Team von MainzZero bei der Übergabe der Unterschriften am 7. Juni an die Mainzer Stadtspitze: Mehr als 13.300 Unterschriften statt der für das Bürgerbegehren erforderlichen 8.300 konnten gesammelt werden. (Foto: MainzZero)
Mainz bei den ersten Klimaentscheiden deutschlandweit
Im Mai letzten Jahres startete das erste Klimaentscheid-Team in Essen, Ende 2020 waren es bundesweit schon 20 Gruppen. Diese Woche legt in Besigheim das 50. Klimaentscheid-Team los und Köln wird in wenigen Tagen folgen. MainzZero ist bereits in der Phase der Gespräche mit der Mainzer „Ampel-Koalition“ sowie den Fraktionen im Mainzer Stadtrat, um die Chancen eines fraktionsübergreifenden, gemeinsamen Antrages im Stadtrat auszuloten. „Wir sind auf einem guten Weg, damit die ersten, existentiell wichtigen Schritte hin zur Klimaneutralität umgesetzt werden“, betont Hans-Georg Frischkorn von MainzZero. „Schnelles Handeln ist jetzt zwingend erforderlich, wenn das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 und die darin festgeschriebenen 1,5 Grad auch von Deutschland eingehalten werden können.“ Verhandelbar sei dies nur sehr bedingt, wie die Hochwasserkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen gezeigt habe, ergänzt Frischkorn.
„Bürgerbegehren, Einwohneranträge und direkte Gespräche mit Lokalpolitiker:innen sind wirksame Mittel, um den eigenen Ort auf 1,5-Grad-Kurs zu bringen,“ so Ines Gütt, Projektleiterin Klimaentscheide bei GermanZero. „Das sehen wir an den bisherigen Erfolgen in so unterschiedlichen Städten wie Jena, Landshut, Essen oder Schorndorf. Die Teams haben sich für unterschiedliche Strategien entschieden, aber eines haben sie gemeinsam: Mit einem relativ kleinen Kernteam haben sie in wenigen Monaten viel bewegt.”
Diese Städte beschlossen unter Einwirkung der dortigen Klimaentscheid-Teams, einen Klimaaktionsplan zu erstellen, um bis spätestens 2035 klimaneutral zu werden. Damit werden sie zukunftsfähig, gewinnen an Lebensqualität und profitieren von großen wirtschaftlichen Chancen. Auch in Hamburg, Berlin und Dresden sind Klimaentscheid-Teams unterwegs. MainzZero ist überzeugt davon, dass nur eine große, bundesweit vernetzte Bürgerbewegung erfolgreich sein wird: „Wir müssen das Engagement Einzelner bündeln, denn nur gemeinsam können wir genügend Druck von unten aufbauen. Deshalb ist eine große Bürgerbewegung wie die von GermanZero notwendig, damit wir den erforderlichen Transformationsprozess in Politik und Gesellschaft in Gang setzen können“, so Hans-Georg Frischkorn.
1,5 Grad-Maßnahmenkatalog von GermanZero zeigt Chancen auf
GermanZero legte am 9. Juni 2021 einen sektorübergreifenden 1,5-Grad-Maßnahmenkatalog vor. Darin wird beschrieben, welche Gesetzesänderungen für eine 1,5-Grad-Zukunft vorgenommen werden müssen. Energie, Verkehr, Industrie, Gebäude und Wärme sowie Landwirtschaft und Landnutzung sind die Sektoren, in denen umfangreiche Reduktionen notwendig sind. Übergreifende Maßnahmen wie eine effiziente Gestaltung des CO2-Preises wurden separat beleuchtet.
Klimaneutralität ist eine Gemeinschaftsaufgabe vieler Ebenen. Dabei sind zahlreiche Kommunen deutlich weiter als der Bund: Bereits heute leben mehr als sieben Millionen Menschen in Gemeinden, die beschlossen haben, bis spätestens 2035 klimaneutral zu werden. Wenn alle Klimaentscheid-Teams erfolgreich sind, steigt diese Zahl auf 21 Millionen Menschen – also ein Viertel der deutschen Bevölkerung.
Die Städte, Dörfer und Landkreise brauchen Unterstützung aus ihren Bundesländern, dem Bund und der EU, um ihre Ziele – die Ziele der dort lebenden Menschen - zu erreichen. Deshalb fordern die 50 Klimaentscheid-Teams, dass ihre politischen Vertreter vor Ort sich auf Bundesebene für das 1,5-Grad-Gesetzespaket stark machen.
Die Forderungen und Ziele von ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ und weitere Infos zum Bürgerbegehren sind unter www.klimaentscheid-mainz.de zu finden.
Metoo in Science
Frauennotruf initiiert Runden Tisch mit Gleichstellungsbeauftragten der Mainzer Universität und (Fach-) Hochschulen

Foto: Frauennotruf Mainz e.V. ©Sabine Wollstädter: Runder Tisch – Gleichstellungsbeauftragte der Mainzer Hochschulen
tauschen sich mit Fachstelle für sexualisierte Gewalt aus (aufgenommen: 01. Juli 2021)
Das Thema Sexuelle Belästigung hat in den letzten Jahren vor allem in der Arbeitswelt mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wird insbesondere seit der #metoo Bewegung verstärkt und öffentlich diskutiert.
Wie in vielen anderen Bereichen – so auch im Hochschulkontext scheint das Thema häufig noch randständig bis nahezu gar nicht behandelt zu werden. Dabei treffen hier Studierende, Lehrbeauftragte, Angestellte und Verbeamtete aufeinander. Das bietet eine Vielzahl an Beschäftigungsverhältnissen und unterschiedlichen Hierarchiestrukturen, die zu Machtungleichheiten und somit auch zu sexualisierten Übergriffen und Gewalt führen können. Insbesondere Studierende sind häufig nicht ausreichend vor sexistischer Diskriminierung und sexueller Belästigung geschützt. Das sagen auch bisherige Studien aus Deutschland. Fast jede zweite Studierende hat schon sexuelle Belästigung erlebt. „Rechtlich hinterlässt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (kurz AGG) eine große Lücke zum Nachteil vieler Hochschulmitglieder. Hier sind dann die Landeshochschulgesetze oder die intern verfassten Richtlinien entscheidend“, sagt Sabine Wollstädter, Mitarbeiterin des Frauennotrufs. „Ohne klare, transparente Vereinbarungen gibt es häufig auch wenig Möglichkeiten, übergriffige Studierende, Dozierende oder Vorgesetzte zu sanktionieren.“
Der Frauennotruf Mainz hat deshalb einen Runden Tisch für die Gleichstellungsbeauftragten der Mainzer Universität und (Fach-) Hochschulen einberufen. „Ein guter Austausch mit einer Fachstelle zum Thema ist besonders wichtig, um geeignete Schutzkonzepte an den jeweiligen Hochschulen zu etablieren und die Rolle der Gleichstellungsbeauftragten zu stärken,“ so Sabine Weis, Projektleiterin der Veranstaltungsreihe des Gender-Working am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (kurz ZWW). „Denn diese sind häufig die erste und vertrauliche Anlaufstelle und sehen sich in der Verantwortung, das Thema an ihren Hochschulen einzubinden.“
Finanziert und unterstützt wurde die Auftaktveranstaltung durch die Stabsstelle Gleichstellung und Diversität der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Maria Lau und Daniela Fahrnbach. Weitere Organisatorinnen waren: Sabine Weis (ZWW), Anouschka Erny-Eirund (Gleichstellungsbeauftragte für nicht-wiss. Mitarbeitende der Unimedizin Mainz) sowie Anette Diehl und Emma Leonhardt (Frauennotruf Mainz).
Text: Sabine Wollstädter & Anette Diehl, Frauennotruf Mainz e.V.
SchUM-Stätten sind erstes jüdisches
Unesco-Welterbe Deutschlands
(lvb) Die SchUM-Stätten
Speyer, Worms und Mainz sind durch das Unesco-Komitee zum Welterbe
erklärt worden. Sie sind damit das erste jüdische Welterbe
Deutschlands. Mit der Eintragung in die Welterbeliste findet ein mehr
als 15 Jahre langer Bewerbungsprozess unter Federführung des Landes
und unter enger Beteiligung der Städte Speyer, Worms und Mainz sowie
der Jüdischen Gemeinde Mainz seinen Abschluss.
„Ich freue mich aus tiefstem Herzen
über diese wichtige Entscheidung der Unesco für unser Land: Die
SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz sind Weltkulturerbe! Dieses
Votum ist von unschätzbarem Wert für die kulturelle und historische
Vielfalt in Rheinland-Pfalz. Die Denkmäler der SchuUM-Städte sind
nicht nur steinerne Zeitzeugen einer außergewöhnlich reichen
jüdischen Geschichte in unserem Land, sie stehen auch für den
Kulturtransfer zwischen Christentum und Judentum und mahnen uns, dies
als gemeinsame, große Chance zu sehen“, so Ministerpräsidentin
Malu Dreyer. Sie danke allen, die an der Welterbe-Antragsstellung
mitgearbeitet und so dazu beigetragen hätten, Bewusstsein für die
umfassende Bedeutung des jüdischen Erbes zu schaffen.
„Die Anerkennung als Welterbe unterstreicht die Bedeutung der SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz als einzigartige Monumente der tausendjährigen Geschichte von Juden nördlich der Alpen. Sie sind außergewöhnliche Zeugnisse christlich-jüdischer Begegnungen. Wir sind stolz, dass dieses herausragende jüdische Erbe Teil unserer kulturellen Identität in Rheinland-Pfalz ist“, sagte der für das kulturelle Erbe des Landes zuständige Innenminister Roger Lewentz. „Die Anerkennung als Welterbe wird dazu beitragen, den Schutz und Erhalt der Monumente für künftige Generationen sicherzustellen und das Bewusstsein für die lange deutsch-jüdische Geschichte mit all ihren Licht- und Schattenseiten wachzuhalten“, so Lewentz.
„Die Anerkennung als Welterbe unterstreicht die Bedeutung der SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz als einzigartige Monumente der tausendjährigen Geschichte von Juden nördlich der Alpen. Sie sind außergewöhnliche Zeugnisse christlich-jüdischer Begegnungen. Wir sind stolz, dass dieses herausragende jüdische Erbe Teil unserer kulturellen Identität in Rheinland-Pfalz ist“, sagte der für das kulturelle Erbe des Landes zuständige Innenminister Roger Lewentz. „Die Anerkennung als Welterbe wird dazu beitragen, den Schutz und Erhalt der Monumente für künftige Generationen sicherzustellen und das Bewusstsein für die lange deutsch-jüdische Geschichte mit all ihren Licht- und Schattenseiten wachzuhalten“, so Lewentz.

Jüdischer Friedhof auf dem Judensand (Foto: Carsten Costard, Bildrechte: Landeshauptstadt Mainz)
„Dies ist ein Tag großer Freude. Oft genug, wenn ich in den letzten Jahren zu den Vorbereitungen eingeladen war, konnte ich selbst miterleben, wie viel sorgfältige Arbeit, welcher Enthusiasmus hinter einem Antrag zur Anerkennung als UNESCO Weltkulturerbe steht. Ich beglückwünsche alle Beteiligten und alle Verantwortlichen zu ihrem großen Erfolg. Auch im Namen der Gemeindemitglieder spreche ich Dank und Hochachtung aus“, so Anna Kischner, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mainz und Worms. „Die Jüdische Gemeinde ist stolz darauf, dass wir Juden zum weltweiten Ansehen von Rheinland-Pfalz beitragen können. Mögen die Blicke der Touristinnen und Touristen angesichts der mittelalterlichen Vermächtnisse geweitet werden für die Schönheit unserer Kultur, mögen sie die Zusammenhänge erkennen und Botschafter werden nicht nur für die mittelalterlichen SchUM-Gemeinden, sondern auch für uns, für die jüdischen Leute, die heute hier am Rhein leben“, so Kischner.
„Speyer freut sich über die Aufnahme der SchUM-Stätten in die Welterbeliste. Sie belegen einen Jahrhunderte währenden geistigen, kulturellen und wirtschaftlichen Austausch zwischen Christen und Juden, an den wir heute noch anknüpfen können. Besonders stolz sind wir, dass 40 Jahre nach dem Kaiserdom nun eine zweite Welterbestätte nach Speyer kommt und damit das friedliche Miteinander verschiedener Religionen in unserer Stadt hervorgehoben wird“, sagte die Oberbürgermeisterin von Speyer, Stefanie Seiler.
„Von heute an wird unsere Stadt eine andere sein: in ihr wird das reiche jüdische Erbe wieder sichtbar und lebendig werden. Und zwar nicht nur für die jüdische Welt, da war SchUM ja stets präsent, sondern für die gesamte Menschheit", betonte Michael Ebling, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz. „Das Kulturdenkmal, mit dem sich die Stadt Mainz am Unesco-Antrag beteiligt hat, ist der Alte jüdische Friedhof auf dem Judensand. Wer ihn besucht, kann sich seiner Aura kaum entziehen. Dieser einzigartige Ort ist jetzt offiziell Welterbe. Gefühlt war er es schon immer, denn der Friedhof auf dem Judensand birgt nicht nur die ältesten Grabsteine Mitteleuropas, er war seinerzeit auch der größte seiner Art in Aschkenas“, so Ebling.
„Wir können heute mit großem Stolz sagen, dass die Stadt Worms zusammen mit Speyer und Mainz Heimat eines Unesco-Weltkulturerbes ist. Diese Würdigung bedeutet unserer Stadt sehr viel, weil wir mit den jüdischen Stätten, dem mittelalterlichen Gemeindezentrum mit Synagoge, der Frauenschul, der Mikwe und dem ehemaligem Gemeindehaus sowie dem alten jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ in Hochachtung verbunden sind. Das Vertrauen der Jüdischen Gemeinde als Inhaberin nahezu aller dieser Monumente hat uns bei allen Fragen und Abstimmungen angeleitet und unser Handeln bestimmt. Die Unesco hat diesen besonderen Stätten mit dem Titel Weltkulturerbe nun eine unvergleichliche Würdigung verliehen“, sagte der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel.
Mit der Aufnahme der SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz in die Welterbeliste wird der außergewöhnliche universelle Wert der SchUM-Stätten mit ihren Synagogen, Fraunschuln, Mikwaot und Friedhöfen anerkannt. Das Unesco-Welterbekomitee, ein Gremium aus 21 gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Mitgliedstaaten, begründet die Eintragung in die Welterbliste damit, dass es sich bei den SchUM-Stätten um richtungsweisende jüdische Gemeindezentren und Friedhöfe handele, deren Form und Gestaltung die jüdische Architektur, Ritualbauten und die Bestattungskultur in ganz Mitteleuropa nördlich der Alpen, in Nordfrankreich und England maßgeblich beeinflussten. An keinem anderen Ort könne ein vergleichbares Spektrum jüdischer Gemeindezentren und Friedhöfe die kulturellen Leistungen europäischer Jüdinnen und Juden in der Formationsphase der lebendigen Tradition des aschkenasischen Judentums bezeugen.
Aufruf für NeustART – Kunst im Stadtteilbüro
(lvb) Seit Juli 2021 läuft das Projekt „NeustART“ im Stadtteilbüro der Sozialen Stadt in der Neustadt. Das Quartiermanagement möchte mit „NeustART“ Kunst im Stadtteil fördern. Pro Quartal kann ein:e Künstler:in aus der Neustadt Werke ausstellen.
Quartiermanagerin Toyah Hosni ruft daher Künstler:innen aus der Mainzer Neustadt auf, sich für eine Ausstellung im Quartal Oktober bis Dezember 2021 zu melden. Bewerbungen per Mail an toyah.hosni@stadt.mainz.de, Infos gibt es unter 06131 12-4115, und online auf www.soziale-stadt-mainz.de
Derzeit stellt Lena Blaha ihre Werke im Stadtteilbüro aus. Ihre farbenfrohen Bilder werden noch bis 30. September in der Sömmerringstraße 35 präsentiert.
Derzeit stellt Lena Blaha ihre Werke im Stadtteilbüro aus. Ihre farbenfrohen Bilder werden noch bis 30. September in der Sömmerringstraße 35 präsentiert.
BUND Wildbienenbotschafter*innen
ausgebildet
Multiplikator*innen sensibilisieren
für den Erhalt der biologischen Vielfalt
Im Rahmen des Projektes „Blühendes
Rheinhessen – Wein, Weizen, Wildbienen“ hat der BUND
Rheinland-Pfalz 2021 zwanzig weitere Wildbienenbotschafter*innen
ausgebildet. In einem viertägigen Lehrgang – drei davon
corona-bedingt im Onlineformat sowie einem Exkursionstag - lernten
sie unter anderem die Grundlagen der Wildbienenbestimmung, die Flora
Rheinhessens als Pollen- und Nektarquelle sowie Dialogtechniken
kennen. Als engagierte Multiplikator*innen setzen sie sich
ehrenamtlich vor Ort ein, bieten Vorträge, Wildbienensafaris und
Führungen an. Sie führen eigene Projekte durch und tragen das Thema
Arten- und Wildbienenschutz in die Öffentlichkeit. Dabei beraten und
unterstützen sie nicht nur Privatleute, Landwirte und Winzerinnen
der BUND-Modellprojekte, sondern führen auch Veranstaltungen in
Schulen und anderen Bildungseinrichtungen durch, um für den Erhalt
der biologischen Vielfalt zu sensibilisieren. Auch die
BUND-Wildbienenberatungsstelle wird von ihnen betreut
(www.bund-rlp.de/wildbienenberatung).

Ausgebildete Wildbienenbotschafter*innen 2021 – Exkursion in den Mainzer Sand (Foto: Alexandra Stevens)
Das Projekt „Blühendes Rheinhessen –
Wein, Weizen, Wildbienen“ wird aus Mitteln der Aktion Grün des
Umweltministeriums Rheinland-Pfalz gefördert. In diesem Projekt
setzt sich der BUND Rheinland-Pfalz seit mehreren Jahren für die
Artenvielfalt und für bessere Lebensbedingungen der Wildbienen ein.
Let´s talk about…
Sexualisierte Gewalt - ein Thema für Mädchen und junge Frauen?

Praktikantin Karla Glomb organisierte gemeinsam mit Frauennotruf-Mitarbeiterin Emma Leonhardt einen 3-stündigen Workshop für Abiturientinnen und stellte fest:
„Bei unserer Veranstaltung „Sexualisierte Gewalt - Was ist das eigentlich?“ für junge Frauen zeigte sich genau das, was Studien bereits ermittelt haben: Mädchen und junge Frauen sind vermehrt von sexualisierter Gewalt und Übergriffen betroffen!“ so Karla Glomb.
„Gerade wenn es bei Informationsveranstaltungen um verbale oder nonverbale Belästigung geht nicken junge Frauen oder Mädchen zustimmend. Für sie ist es Normalität im Alltag belästigt zu werden,“ so Emma Leonhardt vom Frauennotruf Mainz. „In solchen Gesprächsrunden zeigt sich, wie viel Redebedarf junge Frauen und Mädchen zu den Themen Sexuelle Belästigung, sexistische Diskriminierung und sexualisierte Gewalt haben.“
Dabei gehe es nicht nur darum Erfahrungen und Gefühle auszutauschen, sondern auch um Wissensvermittlung zu dem Thema. „Der Wunsch nach Austausch und einer frühen Auseinandersetzung mit der Thematik wird von jungen Frauen sehr oft geäußert“ so Karla Glomb von Frauennotruf Mainz „die meisten wünschen sich, dass die Thematik bereits in der Schule besprochen wird.“
Aufgrund von sogenannten Vergewaltigungsmythen kursieren immer noch falsche Annahmen zu sexualisierten Übergriffen in der Gesellschaft und werden an junge Frauen vermittelt. Oft sind es die Mädchen und jungen Frauen, die sich einschränken sollen, beispielsweiße auf ihre Kleidung achten oder nicht alleine unterwegs sein sollen. „Das ist nicht in Ordnung,“ so Karla Glomb, „Miniröcke provozieren Täter nicht, sie zu tragen gibt niemanden das Recht übergriffig zu handeln!“
Wichtig ist: Mythen hinterfragen, Wissen vermitteln und offenen Gespräche untereinander zu führen. „Jede Art von Übergriff hat seine Berechtigung thematisiert zu werden, auch in professionellen Anlaufstellen wie dem Frauennotruf Mainz.“ so Emma Leonhardt.
Der Frauennotruf ist telefonisch (06131/ 22 12 13) oder per Mail zu erreichen (info@frauennotruf-mainz.de). Beratungen können persönlich oder telefonisch stattfinden. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit der Online Beratung (https://www.onlineberatung-frauennotruf-mainz.de/).
Text: Emma Leonhardt und Karla Glomb, Frauennotruf Mainz e.V.
Eduards Baustellenprojekt in der Kita-Emausweg

Vergangenen Donnerstag (15.07.2021) fand nun auch die erste Baustellenbegehung mit drei Erzieher:innen, acht Kindern und Johanna Fuchs und Toyah Hosni vom Quartiermanagement statt. Die Kinder waren aus verschiedenen Gruppen und ganz verschiedenen Alters, sie hatten alle viel Spaß beim Erkunden der Baustelle. "Auf der Baustelle mit Eduard" durften sie sich die Maschinen von ganz nah anschauen und unter der Anleitung der Bauarbeiter auch mal den Einsatz testen. „Das Ziel, auch die jüngsten in der Neustadt beim Thema Baustelle mit einzubinden, hat funktioniert“, berichtet das Quartiermanagement. Begeistert gingen die Kinder nach rund 30 Minuten zurück in die Kita und berichteten den anderen Kindern von ihren Erlebnissen.
(ekö) Seit September 2020 erfolgt die Aufwertung des Straßenraums Wallaustraße zwischen Goethestraße und Kaiser-Karl-Ring sowie eines Teilstücks des Emauswegs zwischen Wallaustraße und Kita Emausweg. Die Erweiterung um den Emausweg wurde aufgrund der städtebaulichen Entwicklung vor Ort, der notwendigen Verkehrssicherung zur Kindertagesstätte Emausweg und zur allgemeinen Aufwertung in das neu entstehende Quartier hinzugenommen. Die Umgestaltung dieses Bereichs ist ein priorisiertes Projekt des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt, im Zuge des fortgeschriebenen Integrierten Entwicklungskonzeptes Neustadt vom Juli 2015. Der erste Bauabschnitt zwischen Goethestraße/Nahestraße bis Emausweg ist bereits fertig gestellt. Seit März 2021 wird im Emausweg, vor der Kita Emausweg, gebaut.

Auch die jüngsten Bewohner:innen der Neustadt will das Quartiermanagement der Sozialen Stadt in der Neustadt erreichen: mit einem Baustellen-Kreativ-Projekt mit der städtischen Kita Emausweg. Ende Juni 2021 startete das Baustellenprojekt der Kita Emausweg. Die Idee: Da die Baustelle Wallaustraße direkt vor der Tür der Kita liegt, greifen Quartiermanagement und Kita-Team das Thema positiv mit den Kindern auf. Die Kinder lernen etwas über die Baustelle und nähern sich spielerisch dem Thema. Mit dabei natürlich: das Maskottchen Eduard, das Erkennungszeichen der Bauprojekte der Sozialen Stadt in der Neustadt. Zu diesem Zweck konzipierte das Quartiermanagement gemeinsam mit der Künstlerin Luisa Hummel aus der Neustadt die Materialien: Die Künstlerin gestaltete ehrenamtlich Grafiken für ein Kreativheft mit Ausmalbildern und Bastelinhalten. Das Quartiermanagement erweiterte diese Materialien noch um Fensterbilder und eine Eduard-Baumwolltasche zum Selbstgestalten.

Vergangenen Donnerstag (15.07.2021) fand nun auch die erste Baustellenbegehung mit drei Erzieher:innen, acht Kindern und Johanna Fuchs und Toyah Hosni vom Quartiermanagement statt. Die Kinder waren aus verschiedenen Gruppen und ganz verschiedenen Alters, sie hatten alle viel Spaß beim Erkunden der Baustelle. "Auf der Baustelle mit Eduard" durften sie sich die Maschinen von ganz nah anschauen und unter der Anleitung der Bauarbeiter auch mal den Einsatz testen. „Das Ziel, auch die jüngsten in der Neustadt beim Thema Baustelle mit einzubinden, hat funktioniert“, berichtet das Quartiermanagement. Begeistert gingen die Kinder nach rund 30 Minuten zurück in die Kita und berichteten den anderen Kindern von ihren Erlebnissen.

Fotos: Landeshauptstadt Mainz
Mit dem Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz auf Europareise
Bereits zum zweiten Mal kam das rheinland-pfälzische Sinfonische Blasorchester der Landespolizei zu Besuch ins Martinsstift nach Mainz. Die beiden Musiker Thomas Humm am Akkordeon und Jürgen Letter an der Klarinette und am Saxophon nahmen am 20. Juli die Senior*innen mit auf eine musikalische Reise durch Europa. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind in Rheinland-Pfalz 16 Duos des Landespolizeiorchesters unterwegs, die bereits 1.000 Konzerte in Altenpflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen gespielt haben.
Open-Air-Konzert im Martinsstift in Mainz

Für die Bewohner*innen war es wieder eine große Freude, der Musik zu lauschen und bei bekannten Melodien mitzusingen. Das Konzert fand auf der Terrasse der Einrichtung an der frischen Luft unter Einhaltung der Hygieneregeln bei herrlichem Wetter statt.
„Von Neustädter:innen für Neustädter:innen“



Startschuss für das Jubiläumsjahr 2022
Im nächsten Jahr wird die Neustadt 150 Jahre. Die Fest-Vorbereitungen haben bereits begonnen, der offizielle Start aber fand am vergangenen Freitag, 9. Juli, vor Publikum und Presse statt. Ortsvorsteher Christoph Hand und Oberbürgermeister Michael Ebling, der Schirmherr des Jubiläumsjahres, stellten auf dem Goetheplatz Planungen und Ziele für 2022 vor, auch wenn heute noch nicht sicher ist, was im nächsten Jahr möglich sein wird.

Christoph Hand (links) und Michael Ebling präsentieren das Jubiläumslogo auf den ersten Fahnen
Zum 150. Geburtstag sind während des gesamten Jahres Veranstaltungen unterschiedlicher Art und Couleur an verschiedenen Orten des Stadtteils vorgesehen. Alle Events werden unter dem Aspekt „Von Neustädter:innen für Neustädter:innen“ organisiert. Höhepunkt wird das Festival-Wochenende vom 23. - 25. September sein. Markenzeichen aller Darbietungen ist das Jubiläumslogo mit der Neustadt-Eule, den markanten Quartiersplätzen und dem symmetrischen, gitterförmigen Straßensystem aus Längs- und Querachsen.

Michael Ebling hob die Auswirkungen der historischen Stadterweiterung von 1872 mit der Gründung des neuen Viertels hervor, die kluge Quartiersplanung des Mainzer Stadtbaumeisters Eduard Kreyßig und die Veränderungen, die die Neustadt besonders in den letzten zwei Jahrzehnten erfahren hat - viele Gründe, um dieses Jubiläum zu feiern.
„Zeit für Begegnungen, sich untereinander näher kennen zu lernen, das Miteinander zu stärken und Netzwerke zu bilden“, diese Zielrichtung sieht Christoph Hand für das kommende Jahr und setzt auf die Unterstützung der Neustädterinnen und Neustädter: „Ich möchte als Ortsvorsteher meine Mitbürgerinnen und Mitbürger einbinden, denn ein solches Stadtteilfest soll von uns allen getragen werden.“ Deshalb lädt er die vielfältigen Kreise des Viertels zum Mitmachen und Mitgestalten ein: die Neustadt-Gruppen, die Vereine, Schulen, Kitas und Kirchen ebenso wie die Kulturschaffenden und Gewerbetreibenden.

Mit dabei: drei vom Organisationsteam mit Toyah Hosni (vorne links)
Zusammen mit den beiden Quartiermanagerinnen Johanna Fuchs und Toyah Hosni sowie einem kleinen Organisationsteam aus Ehrenamtlichen geht Christoph Hand nun in die weiteren Planungen. Wer dazu Ideen und Impulse einbringen möchte, möge sich gerne melden unter der Mail-Adresse 150jahreneustadt@stadt.mainz.de
Aktuelle Informationen:
Text und Fotos: (c) Annette Breuel
Bunte Klimabänder wehen auch durch Mainz
Mainzer*innen können ihre Wünsche an die Politik aufschreiben und Zeichen setzen

Ein Klimaband ist ein langes, bunt bemaltes Band, das aus Stoffresten geschnitten und mit einem Wunsch an die Politik beschriftet wird. In ganz Deutschland werden diese bunten Klimabänder zu Sammelstellen gebracht und öffentlich sichtbar aufgehängt. Damit werden diese Klimabänder zu Botschaftern all derer, die sich um unser Klima und unsere Erde sorgen. Sammelstelle in Mainz ist der Cardabela-Buchladen in der Frauenlobstraße 40.
Die Klimabandgruppe der P4F Mainz wird am 15. Juli von 19 bis 21 Uhr bei der Veranstaltung „Es geht auch ohne Plastik“ in der Alten Ziegelei in Bretzenheim mit einem Infostand vertreten sein, an dem alle Bürger*innen Klimawunschbänder gestalten können. „Die Vielfältigkeit der Bewegung für echten und wirksamen Klimaschutz wird durch die bunten Klimabänder hervorragend dargestellt“, so Edith Heller von den Parents4Future Mainz. Veranstalter des Vortrags- und Infoabends mit der Buchautorin Sylvia Schaab ist die Gruppe „Nachhaltiges Bretzenheim“.

Auch Mainzer*innen können ihren Klimawunsch auf ein Band schreiben und damit ein deutliches Signal für die Bundestagswahl setzen.
Foto: Parents4Future Mainz
Ab Mitte August werden die Bänder im Rahmen einer Fahrrad-Sternfahrt zur Bundestagswahl nach Berlin gebracht, wo dann das große Finale stattfindet: Das Festival der Zukunft. Dort werden die Klimabänder zwischen Kunstinstallationen, Ständen und Showacts aufgehängt. Mit guter Laune und Fröhlichkeit bekommt das Klima und unsere Erde so die Aufmerksamkeit, die beide dringend benötigen. Mehr Infos unter www.klimabänder.de
NeustART - Kunst im Stadtteilbüro


1. Vernissage mit der der Malerin Lena Blaha
Seit das Team des Quartiermanagements in der Neustadt wieder komplett ist, können die beiden, Johanna Fuchs und Toyah Hosni, endlich wieder mehr Präsenz im Viertel zeigen. Und auch neue Ideen und Planungen umsetzen, wie zum Beispiel das lang gehegte Ziel, (noch) unbekannte Künstler:innen in der Neustadt zu fördern. Ausstellungsort ist das Stadtteilbüro in der Sömmerringstraße 35 / Ecke Goethestraße. Dort kann pro Quartal ein:e Künstler:in eigene Werke präsentieren. Der Projekt-Titel NeustART reflektiert das gelungene Zusammenspiel von „Neustadt“ und „Art“ (Kunst).
Den Auftakt macht die Malerin Lena Blaha. Zur Vernissage am Dienstag, 13. Juli, begrüßte Toyah Hosni mit ihr persönlich zahlreiche Gäste, die ihrer Einladung gefolgt waren. Für die quirlige, lebensfrohe Künstlerin ist diese Ausstellung die erste in ihrer Wahlheimat Mainz.

Toyah Hosni (links) begrüßt mit Lena Blaha (Mitte) und Johanna Fuchs die Gäste
Geboren ist Lena Blaha in der Ukraine und aufgewachsen in der Mongolei. Sie studierte im ukrainischen Chernovitz u.a. Aquarellmalerei, Bildhauerei und Architektur. Seit 2004 lebt und arbeitet sie in Mainz. „Im Hauptberuf bin ich Erzieherin in einem städtischen Mainzer Kindergarten“, erklärt sie und fügt lächelnd hinzu: „Malen ist mein Nebenberuf.“
Auch eine weitere Leidenschaft verrät sie: Studienreisen in ferne Länder - nach Indien, Sansibar, Thailand oder in die Ukraine. Regelmäßig ist sie auch in Italien auf Entdeckungsreise. Bei NeustART zeigt sie eine Auswahl ihrer Werke in Öl, Aquarell und Resin (Harz): großformatige farbintensive Porträts oder Orte, die sie in zarte Aquarellfarben taucht.

Lena Blaha nimmt sich Zeit für Gespräche mit ihren Gästen
Wer die Bilder näher betrachten möchte, kann einen Besichtigungstermin bei Toyah Hosni vereinbaren.
Für die nächste Ausstellung, im Quartal Oktober bis Dezember 2021, ruft die Quartiermanagerin Künstler:innen aus der Neustadt auf, sich bei ihr zu melden.

Auch die Quartiermanagerinnen vom Lerchenberg, Saskia Ferretti
(2.v.li.), und aus Mombach, Stefanie Lehrmann (2.v.re.), waren zur
Vernissage in die Neustadt gekommen
Text und Fotos: Annette Breuel
Bike Citizens: Radfahren in Mainz wird belohnt
Die offizielle Fahrrad-App der Landeshauptstadt Mainz, Bike Citizens, ist kostenlos verfügbar. Bis zum 29. August gibt es Belohnungen und Verlosungen fürs Radfahren. Zudem können App-Nutzer:innen freiwillig mit ihren Daten die Radinfrastrukturplanung unterstützen.

Gesundheit, Umwelt und lokale Wirtschaft stärken
Ziel von Bike Benefit ist es, die lokale Wirtschaft zu stärken und Anreize zum Radfahren in der Stadt zu schaffen. Die positiven Effekte des Radfahrens für die Gesundheit, die Luftqualität und den geringen Raumbedarf machen das Fahrrad vor allem im urbanen Raum als Verkehrsmittel attraktiv. Auch Sebastian Schulz, Geschäftsführer der Maldaner Coffee Roasters GmbH, sieht das so: „Die Corona-Pandemie hat verstärkt den Fokus auf den lokalen Einzelhandel gelegt. Wir möchten als Partnerbetrieb die Menschen motivieren, die Vorteile des Radfahrens kennen zu lernen und ihren lokalen Einzelhandel zu unterstützen.“
Radfahren und Äpfel ernten
Neben der Maldaner Coffee Roasters GmbH stellen weitere Benefit Provider, wie Unverpackt Mainz oder der Fahrradladen „Die Radgeber“ Belohnungen zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Heiß- oder Kaltgetränke, Rabatte oder auch Fahrradaccessoires. Beim Obsthof APPEL HAPPEL können für die Finneros sogar Äpfel geerntet werden. Ilonka Happel von APPEL HAPPEL erklärt ihre Beweggründe zur Unterstützung der Kampagne: „Wir sind Benefit Provider, weil uns als Mainzer Obsthof der Umweltschutz ein großes Anliegen ist und wir mit Bike Benefit einen kleinen Beitrag leisten können.“


Die Bike Citizens App finden Sie im AppleAppStore und bei GooglePlay.
Scannen Sie mit Ihrem Smartphone den QR-Code und Sie kommen direkt zum Download der App.
Finneros sammeln, an Verlosungen teilnehmen und Radverkehrsplanung unterstützen
Die offizielle Mainzer Fahrrad-App, die Bike Citizens App, bietet eine fahrradfreundliche Multistop-Navigation, eine individuelle Heatmap und persönliche Statistiken. Für die Teilnahme am Benefit-Programm öffnen die Teilnehmer:innen die App und treten im Plaza Bike Benefit Mainz bei. Zeichnen die Teilnehmer:innen ihre Radfahrten nun mit der App auf, werden nebenbei ganz bequem Finneros gesammelt.
Zusätzlich zu den Finneros können Radler:innen Abzeichen erradeln, die sie automatisch zur Teilnahme an der Verlosung von Sachpreisen berechtigen.
Es winkt aber noch ein weiterer - und wichtiger - Pluspunkt: Nach Zustimmung der App-Nutzer:innen werden wertvolle Daten für die Radverkehrsplanung in Mainz generiert. So erhält die Landeshauptstadt Mainz detaillierte Einblicke in das Radverkehrsverhalten und kann darauf aufbauend die Fahrradinfrastruktur für alle Menschen in Mainz weiter verbessern. „Beim genauen Blick auf das Benefit-Programm ergibt sich eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Die Radler:innen erhalten weitere Angebote, verstärkt das Fahrrad als Fortbewegungsmittel in der Stadt zu nutzen und unser fahrRad-Büro gewinnt zur Radverkehrsplanung wichtige Einblicke, welche Strecken sehr intensiv genutzt werden - und welche Verbindungen weniger frequentiert sind. Hier kann dann detaillierter nach möglichen Ursachen geschaut werden, um eventuelle planerische Nachjustierungen vorzunehmen“, unterstreicht Oberbürgermeister Michael Ebling den beidseitigen Nutzen der Bike Citizen App.
Hinweis: Das Projekt Bike Citizens App wird aus Mitteln des „Sofortprogramms Saubere Luft 2017-2020" des Bundes gefördert.
Foto: Landeshauptstadt Mainz
Ruderin und Ruderer der MRG bei der Deutschen Meisterschaft erfolgreich

Anna Wolf (Foto links, vorne) ist im Juniorinnen Einer (U17) und Juniorinnen Doppelzweier (U17), in Renngemeinschaft mit einer Sportlerin aus Speyer, am Start gewesen. Für Maxim Gorlier (Foto unten) war es der Leichtgewichts-Einer (U17) und Leichtgewichts-Doppelzweier (U17), ebenfalls mit einem Sportler aus Speyer. Beide Doppelzweier hatten sich über eine Sichtung vor fünf Wochen in Trier ergeben.

Dann ging es für Maxim am Sonntag zunächst im Doppelzweier mit den Finals los. Da beide Sportler noch zum jüngeren Jahrgang in dieser Altersklasse gehören und ausschließlich gegen ältere Sportler antreten mussten, riss die Verbindung zum Feld nach 500 Metern der 1500-Meter-Strecke ab und das Boot fuhr dem Feld hinterher. Trotzdem steht für die jungen Sportler ein Platz 6 unter 27 Booten bei der Deutschen Meisterschaft als gutes Ergebnis auf dem Papier. Im folgenden Einer wollte Maxim noch ein weiteres positives Ergebnis aus dem Wettkampf mitnehmen und setzte sich über die Strecke von seinen Gegnern ab. Damit hat er als Sieger des B-Finales im Einer Platz 7 von 19 Booten erreicht.
Fotos: MRG - Text: Christoph Hartung
Mainzer Ruder-Gesellschaft 1898, Gaßnerallee 93 (Ingelheimer Aue)
Mainzer Ruder-Gesellschaft 1898, Gaßnerallee 93 (Ingelheimer Aue)
Wunschbild und erste Veranstaltungen im
Mainzer Altenpflegeheim Martinsstift
„Es geht wieder los – wenn auch
vorsichtig und wachsam“, freut sich Sozialdienstleiterin Melanie
Bornas vom Altenpflegeheim Martinsstift. Gemeinsam mit ihrem Team
organisierte sie die ersten Veranstaltungen für die
Bewohner*innen „nach Corona“: Das Brillenmobil und die mobile
Bücherei waren schon da, außerdem fand ein
Grill-und-EM-Mittag statt, den nicht nur Fußballfans genossen.
Demnächst steht ein Gartenkonzert mit Swing und
20er-Jahre-Schlagern an und sorgt schon jetzt für
Vorfreude. Bei der Planung orientiert sich das Team an den
Wünschen der Bewohner*innen, die es dazu in den letzten Wochen
befragt hat.

Tagespflege-Mitarbeiterin Gabriele Sieler und Tagesgast Elisabeth Girmes gestalteten für das Wunschbild den Leinwand-Hintergrund mit Acrylfarbe
Ähnliches hat auch die
Tagespflegeeinrichtung des Martinsstifts gemacht. „Worauf freuen
Sie sich am meisten, wenn die Pandemie vorbei ist“ hieß die
kreative Aufgabe. Die Tagesgäste gestalteten dazu individuelle
Wunsch-Postkarten, die anschließend auf einer Leinwand aufgebracht
wurden. Es entstanden Bilder und Collagen von einer Kaffeefahrt,
einem Fußballplatzbesuch, gemeinsamem Singen, Besuche,
Schwimmengehen, Reisen... „Wir haben das Wunschbild unter großem
Applaus aufgehängt“, erzählt Tagespflegeleiterin Maria
Hirschmann. „Der Optimismus und die Vorfreude tun bei jedem
Vorübergehen gut.“ In der Tagespflegeeinrichtung des Martinsstifts
verbringen Senior*innen, die Abwechslung und Anregung suchen, den Tag
und werden am späten Nachmittag wieder nach Hause gebracht

Ein Bewohner hat in den letzten Monaten Malen als neue Leidenschaft entdeckt
Übrigens: Durch die individuelle
Betreuung in der Corona-Zeit haben manche der Bewohner*innen des
Martinsstifts ihre kreativen Neigungen (wieder) entdeckt. So hat sich
ein Bewohner beispielsweise ein Malatelier eingerichtet, eine
Bewohnerin hat begonnen, Gedichte zu schreiben. Außerdem ist der
Sozialdienst begeistert, wie gut die Bewohner*innen die 2020 neu
angeschafften Tablets und die Videotelefonie annehmen: „Manchmal
wohnen Angehörige weit entfernt und können nicht so oft zu Besuch
kommen. Über die Tablets kann man sich nicht nur hören, sondern
auch sehen, Enkel winken der Oma zu, singen ein Lied oder zeigen ein
gemaltes Bild. Das sind ganz neue Möglichkeiten, das will hier
keiner mehr missen“, sagt Sozialdienstleiterin Melanie Bornas.
Text und Fotos: Altenpflegeheim Martinsstift
Ursula Groden-Kranich freut sich
über viel Geld aus Berlin
Die Kaiserbrücke ist eine der zentralen und direkten Rad-Verbindungsachsen zwischen den Innenstädten von Mainz und Wiesbaden. Derzeit ist sie für den Fuß- und Radverkehr nur über eine Treppenanlage mit Schieberillen erreichbar. "Diese Situation ist absolut unbefriedigend und wird unseren Ansprüchen einer vernetzten Mobilität nicht mehr gerecht", so Groden-Kranich (CDU MdB).
Die Kaiserbrücke ist eine der zentralen und direkten Rad-Verbindungsachsen zwischen den Innenstädten von Mainz und Wiesbaden. Derzeit ist sie für den Fuß- und Radverkehr nur über eine Treppenanlage mit Schieberillen erreichbar. "Diese Situation ist absolut unbefriedigend und wird unseren Ansprüchen einer vernetzten Mobilität nicht mehr gerecht", so Groden-Kranich (CDU MdB).
Der Umbau der Kaiserbrücke ermöglicht die komfortable Nutzung der Brücke für Radfahrende, die bislang unter körperlichem Kraftaufwand die vorhandene Schieberille nutzen müssen. Denn die derzeitige Situation schließt Nutzende von Sonderrädern sowie Personen mit körperlicher Einschränkung aus. "Ich bin meinem Kollegen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer deshalb sehr dankbar, dass er eine so hohe Geldsumme in das Projekt steckt", so Groden-Kranich weiter.
Die gesamte Fördersumme für das Projekt beträgt mehr als 6 Millionen Euro. Davon fließen knappe 3,3 Millionen Euro in die Projektdurchführung auf Seiten der Stadt Mainz, die mit einer Förderquote von 100 Prozent durch den Bund gefördert werden. "Das ist wirklich klasse - und ein großer Schritt in die richtige Richtung!", so Groden-Kranich abschließend.
Eduards Baustellenprojekt in der Kita-Emausweg
(ekö) Auch die jüngsten Bewohner:innen der Neustadt will das Quartiermanagement der Sozialen Stadt in der Neustadt erreichen: mit einem Baustellen-Kreativ-Projekt mit der städtischen Kita Emausweg.
Seit September 2020 erfolgt die Aufwertung des Straßenraums Wallaustraße zwischen Goethestraße und Kaiser-Karl-Ring sowie eines Teilstücks des Emauswegs zwischen Wallaustraße und Kita Emausweg. Die Erweiterung um den Emausweg wurde aufgrund der städtebaulichen Entwicklung vor Ort, der notwendigen Verkehrssicherung zur Kindertagesstätte Emausweg und zur allgemeinen Aufwertung in das neu entstehende Quartier hinzugenommen. Die Umgestaltung dieses Bereichs ist ein priorisiertes Projekt des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt, im Zuge des fortgeschriebenenIntegrierten Entwicklungskonzeptes Neustadt vom Juli 2015.
Der erste Bauabschnitt zwischen Goethestraße/Nahestraße bis Emausweg ist bereits fertig gestellt. Seit März 2021 wird im Emausweg, vor der Kita Emausweg, gebaut. Ab Ende Juni 2021 startet deshalb ein Baustellenprojekt, an dem 65 Kinder aus vier Gruppen der Kita Emausweg mitmachen. Die Idee dahinter: Da die Baustelle Wallaustraße direkt vor der Tür der Kita liegt, wollen Quartiermanagement und Kita-Team das Thema positiv mit den Kindern aufgreifen. Die Kinder sollen etwas über die Baustelle lernen und sich spielerisch mit dem Thema befassen. Mit dabei natürlich: das Maskottchen Eduard. Es ist Erkennungszeichen der Bauprojekte der Sozialen Stadt in der Neustadt und daher optimal für den Einsatz mit Kindern.

„Das ist ein tolles Projekt, das ich sehr unterstütze, weil es die Kinder in das Geschehen vor ihrer ‚Haustür‘ aktiv und kreativ einbezieht“, sagt Juliane Opalka, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie und Projektleitung der Sozialen Stadt: „Ganz im Sinne der Beteiligung auch schon der Jüngsten reiht sich das Projekt in die Linie der Partizipation ein, die das Amt für Jugend und Familie und die Soziale Stadt in guter ‚Tradition‘ seit vielen Jahren in Mainz durchführen.“
Und das ist geplant: Das Quartiermanagement gestaltet gemeinsam mit der ehrenamtlichen Künstlerin Luisa Hummel aus der Neustadt die Materialien: Die Künstlerin gestaltet Grafiken für ein Kreativheft mit Ausmalbildern und Bastelinhalten. Das Quartiermanagement erweitert diese Materialien noch um Fensterbilder und eine Eduard-Baumwolltasche zum Selbstgestalten. Angedacht ist auch eine Baustellenbegehung zusammen mit kleinen Kindergruppen.
Das Baustellenprojekt mit der Kita Emausweg dient dabei als Pilotprojekt. Bei Interesse ist eine Anpassung an weitere Bauprojekte sowie eine Ausweitung mit weiteren Kitas im Programmgebiet der Sozialen Stadt Neustadt gerne möglich.
Zu den aktuellen Maßnahmen des Bund-Länder-Programms im Regionalfenster Mainz-Neustadt zählen neben der Wallaustraße die Bauprojekte Boppstraße, Bonifaziusstraße und -platz sowie der Quartiersplatz und der Bereich um die Caponniere.
Kontakt:
Toyah Hosni
Quartiermanagement Soziale Stadt in der Neustadt
Telefon: 06131 124115
Mainz blüht wieder auf - TANZEN!
Liebe Neustädter:innen. Mainz hat mehrere Tanzschulen und drei befinden sich in und direkt angrenzend zur Neustadt: Tanzraum, Dance&Arts und movimento. Und es geht wieder los mit Kursen! Das ist die Gelegenheit, die Corona-Lethargie abzustreifen und anzurufen (oder im Internet nachzuschauen), ob etwas nach eigenem Geschmack dabei ist.
Liebe Neustädter:innen. Mainz hat mehrere Tanzschulen und drei befinden sich in und direkt angrenzend zur Neustadt: Tanzraum, Dance&Arts und movimento. Und es geht wieder los mit Kursen! Das ist die Gelegenheit, die Corona-Lethargie abzustreifen und anzurufen (oder im Internet nachzuschauen), ob etwas nach eigenem Geschmack dabei ist.

Die Breakdance-Gruppe fabiolous (Archivfoto: Brigitte Seck)
Unter bestimmten Bedingungen können wieder ca. 20 Teilnehmer in einem Raum trainieren (meist neben der Online-Teilnahme).
Die Tanzschulen wurden - wie alle - schwer gebeutelt durch Corona.
JedeR Tanzinteressierte kann es also nicht nur für sich selbst tun, sondern nebenbei auch etwas Gutes tun zur Förderung der Tanzkunst in Mainz - möglichst jetzt, vor Beginn der Sommerferien!
Dass Bewegen gesund ist, fit hält und sich dabei ein besonderer Nebeneffekt einstellt, um den Corona-Speck wieder loszuwerden, ist dann vielleicht nur noch Nebensache :)
Text: Jean van Koeverden (IKST-Mainz)
Dass Bewegen gesund ist, fit hält und sich dabei ein besonderer Nebeneffekt einstellt, um den Corona-Speck wieder loszuwerden, ist dann vielleicht nur noch Nebensache :)
Text: Jean van Koeverden (IKST-Mainz)
Innenminister: Römische Zeugnisse
am Mainzer Zollhafen künftig Öffentlichkeit zugänglich
Lewentz, GDKE und LBBW stellen
Überraschungsfunde vor
„Eigentlich haben wir in dem Bereich
des Zollhafens gar keine archäologischen Relikte erwartet“,
bekennt Dr. Marion Witteyer von der Generaldirektion Kulturelles Erbe
Rheinland-Pfalz (GDKE). Dass es am Ende nicht nur Überraschungsfunde
gab, sondern auch neue Erkenntnisse über die römische Besiedlung im
Bereich der heutigen Mainzer Neustadt ist für die Leiterin der
Außenstelle Mainz der Landesarchäologie umso erstaunlicher.
Entdeckt wurden die römischer
Siedlungsreste während des Baugrubenaushubs für das
Rheinkontor-Gebäude der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), die
die Grabungsarbeiten der Landesarchäologen von Anfang an unterstützt
haben. „Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, das römische
Erbe, das uns so zufällig in der Baugrube über den Weg lief, nicht
nur erkunden zu lassen, sondern auch so weit wie möglich zu bewahren
und zu präsentieren“, ergänzt Peter Hähner, Regionalvorstand
LBBW Region Nord/West. So stiftete die LBBW für einen Teil der
Überraschungsfunde sowohl eine Wandvitrine in der Kantine des
Rheinkontors als auch eine Außenvitrine im Innenhof des
Gebäudekomplexes.


Die Außen- und Innenvitrine mit den Fundstücken sind im Rheinkontor-Gebäude in der Rheinallee - gegenüber der Feuerwehr - zu sehen.
Das Ergebnis löste auch bei
Innenminister Roger Lewentz Begeisterung aus, dessen Ministerium für
die Generaldirektion Kulturelles Erbe zuständig ist: „Es freut
mich besonders, dass wir mit dieser neuen römischen Fundstätte eine
Brücke schlagen von der Stadtentwicklung der Antike zur
Stadtentwicklung des heutigen Zollhafenareals. Ich möchte allen
Beteiligten herzlich danken, dass diese unverhofften römischen
Zeugnisse nicht nur sichtbar sind, sondern künftig auch der
Öffentlichkeit zugänglich sein werden“. Auch die
Generaldirektorin der GDKE, Dr. Heike Otto, freut sich über die
Aufarbeitung der Funde: „Es ist unser Selbstverständnis, dass wir
unser gemeinsames kulturelles Erbe schützen, sichern, erforschen und
pflegen, am Schönsten ist es natürlich, wenn wir das auch zeigen
können, und den Menschen, die hier leben, die Ergebnisse unserer
Arbeiten so anschaulich vermitteln.“
Die römischen Relikte am Rheinkontor
machen deutlich, dass es hier von der Römerzeit bis in die
Spätantike eine intensive Bebauung gab. Die ältesten
Siedlungsspuren datieren etwa in die Zeit des Legionslagers auf dem
Kästrich (um 13/12 v. Chr.). „Man sieht, das schöne Wohnen am
Wasser war zu allen Zeiten sehr beliebt“, schmunzelt Dr. Witteyer.
Nachteilig waren dagegen der oft nasse Untergrund sowie mögliche
Überschwemmungen und Hochwasser.
Ein sehr anschauliches Beispiel für
die Bemühung bebaubares Land zu gewinnen, hat die Landesarchäologie
Mainz nun am Rheinkontor dokumentiert. Zur Fundamentierung eines
Gebäudekomplexes hatte man ausgediente Amphoren verwendet. Die
leeren Behälter lagen dicht nebeneinander gepackt und sollten
verhindern, dass aufsteigende Feuchtigkeit in das darüber errichtete
Mauerwerk eindrang. Solche Amphorendepots waren schon früher in der
Neustadt beobachtet worden, aber erst jetzt ließ sich ihre Funktion
sicher deuten. Es handelt sich um eine aus dem Mittelmeergebiet
bekannte Bauweise, die an großen Flüssen wie dem Po oder an der
Rhône angewandt wurde. Bemerkenswert ist, dass dieses Verfahren in
Mainz anscheinend bevorzugt hier zum Einsatz kam, während im
römischen Siedlungsgebiet der heutigen Altstadt offenbar hölzerne
Pfahlgründungen als Unterbau für Fundamente gewählt wurden.
„Der ergrabene Siedlungsausschnitt
entspricht einem Mischgebiet aus Wohnen und Handwerk“, ergänzt
Witteyer. Besondere Ausstattungselemente deuten auf ein gehobenes
Wohnniveau, wofür auch die Qualität verschiedener Fundgegenstände
spricht. Einige sind in den Vitrinen ausgestellt. Darunter Fragmente
einer lebensgroßen Gesichtsmaske. Wobei es sich bei den Tonmasken
nicht um Schauspielerrequisiten handelt, sie wurden vielmehr in
häuslichem wie militärischem Kontext als Zeichen von Kultiviertheit
und zur Abwehr von Unheil an Säulengängen aufgehängt.
Gefunden wurde auch ein Gewichtsstein,
ein seltenes Zeugnis römischen Wirtschaftslebens. Auf dessen
Oberfläche wurde die Zahl XXV als Gewichtsangabe eingeritzt,
entsprechend 25 römischen Pfund (ca. 8,2 kg). Bemerkenswert ist das
verwendete Gesteinsmaterial, das vermutlich aus dem Raum Belgien
stammt.


Das Henkelgefäß und eine Delfinfigur sind zwei der Ausstellungsstücke
Einem ganz anderen Kontext ist das
kleine bauchige Henkelgefäß zuzuordnen, das als Behälter für
Weihrauch oder alternativ für Puder gedeutet wird. Innerhalb der
Gruppe dieser Gefäße fällt das Mainzer Exemplar durch seine
besondere Verzierung auf. Nicht alle römischen Relikte lassen sich
direkt zuordnen: So bleibt ungewiss, zu was die am Zollhafen
gefundene Delphinfigur gehörte. Wurde sie etwa als schmückender
Aufsatz an einem Gerät oder Möbelstück verwendet oder diente sie
als Zierrat am Kasten eines Reisewagens? Raum für Forschung bleibt
in jedem Fall noch genug.
Generaldirektion Kulturelles Erbe
Rheinland-Pfalz – Wir machen Geschichte lebendig.
Text: Michael Bonewitz / Fotos: GDKE/Bonewitz
Soziale Stadt in der Neustadt: NeustART – Kunst im Stadtteilbüro

(lvb) Ab Juli 2021 wird es bunt im Stadtteilbüro der Sozialen Stadt in der Neustadt. Das Quartiermanagement möchte Kunst im Stadtteil fördern und die Freude daran teilen. Die Idee ist, dass pro Quartal ein:e Künstler:in aus der Neustadt Werke im Stadtteilbüro ausstellt. „Das Stadtteilbüro soll Menschen zusammenbringen und ein Zeichen für Kreativität und Freude sein“, sagt Quartiermanagerin Toyah Hosni.
Den Anfang macht Lena Blaha. Die Künstlerin, die für die Landeshauptstadt Mainz arbeitet, lebt und malt in der Mainzer Neustadt. Ihre farbenfrohen Werke sollen im Zeitraum vom 1. Juli bis 30. September Farbe in die Räumlichkeiten der Sömmerringstraße 35 bringen. „Meine Bilder entstehen aus Leidenschaft, Begeisterung, Momentaufnahmen und Begegnungen, die wir alle täglich erleben“, so Blaha.

Für Toyah Hosni steht fest: „Wir wollen als Quartiermanagement wieder präsenter im Stadtteil sein und diese Begegnungen fördern“. Die Werke von Lena Blaha sind in den Sommermonaten jederzeit durch die große Glasfront des Stadtteilbüros zu sehen. Wer die Bilder näher betrachten möchte, kann einen Besichtigungstermin vereinbaren. Sofern die Pandemie es zulässt, werden die Werke auch bei Veranstaltungen bzw. während der Sprechstunden des Quartiermanagements betrachtet werden können. Aktuelle Infos gibt es online auf www.soziale-stadt-mainz.de
Juliane Opalka, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie bei der Landeshauptstadt Mainz: „Das Quartiersmanagement für die Soziale Stadt in der Neustadt ist für die Menschen im Stadtteil da, auch in Zeiten der Pandemie, und unterstützt lokale Netzwerkarbeit. Corona-conform macht das Projekt NeustART auf lokale Künstler:innen aufmerksam. Das Quartiersmanagement freut sich über alle Interessierten, die am und im Stadtteilbüro vorbeischauen.“
Die Landeshauptstadt Mainz ruft zudem Künstler:innen aus der Mainzer Neustadt auf, sich bei Toyah Hosni für eine Ausstellung im Quartal Oktober bis Dezember 2021 zu melden. Bewerbungen an toyah.hosni@stadt.mainz.de oder 06131 12-4115, weitere Infos gibt es auf der Website www.soziale-stadt-mainz.de. Infos zur Künstlerin Lena Blaha gibt es online auf www.lenablaha.org
Regional Reisen : die neue Lust am Urlaub in Deutschland
Nicht die Fremde, wie Theodor Fontane schrieb, sondern die Pandemie „lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen.“ So sehen es in Corona-Zeiten die Urlauber:innen, die ihr Augenmerk –nicht ganz freiwillig - auf Reiseziele im näheren Umfeld richten.
Doch neu ist der Gedanke nicht: Schon Goethe wusste: „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.“
Regionale Reise-, Wander- und Fahrradführer sind in diesem Sommer der absolute Verkaufs-Hit in den Buchhandlungen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sie auch in der Öffentlichen Bücherei – Anna Seghers in Mainz einen wichtigen Platz einnehmen.
Corona begünstigt es: Die Faszination der Ferne und Exotik muss Platz machen für den ganz eigenen Charme der Region direkt vor der Haustür.
Hier geht es nicht um Superlative und die berühmtesten Reiseziele der Welt, die höchsten Berge, die größten Museen, die bedeutendste Kirche: Stattdessen steht regionale Vielfalt plötzlich im Mittelpunkt, zauberhafte Landschaften mit kulinarischen Genüssen und eigenem Flair.
Dem haben auch die Pandemie-geplagten Reiseführer-Verlage Rechnung getragen:
Neben schönen Bildbänden und spannenden Reiseberichten für die Kopf-Kino-Abenteuer auf dem heimischen Sofa erscheint vor allem eine Flut von Büchern zu allen Varianten des Reisens in der eigenen Region, seien es Tagestouren, Wochenendausflüge, Kurztrips oder Urlaub in Deutschland.
Dabei sind es nicht die klassischen Reiseführer-Konzepte mit den üblichen touristischen Highlights. Vielmehr werden lohnende Ziele abseits des Mainstreams in den Blick gerückt.
Die Titel der neuen Reiseführer- Reihen sind Programm:
„Glücksorte“ und „Lieblingsplätze“ verheißen pures Wohlfühlen, „Kleine und große Eskapaden“ und „111 Orte, die man gesehen haben muss“ wecken die Neugierde der Daheimgebliebenen. (z.B. „Glücksorte am Mittelrhein. Droste-Verl. )
Auch die Namen der neuen Wanderführer versprechen puren Genuss:
Wander dich glücklich“, „Vergessene Pfade“, Traumschleifen und „Mystische Pfade“ zielen nicht nur auf sportliche Bewegung, sondern auf „Wanderungen für die Seele“ (z.B. Rheinhessen: Wanderungen für die Seele, Droste-Verl. 2020).


Cover-Abbildungen mit freundlicher Genehmigung des Droste Verlags
Und wenn wir schon einmal beim Genießen sind: Wein-Wanderführer verbinden Bewegung, Landschaft und weinselige Belohnung aufs Beste.
Wer es sportlicher mag, erkundet die Region per Fahrrad oder E-Bike, traditionell mit den bewährten Bikeline-Büchern, entschleunigt mit „Radeln für die Seele“ oder schön unangestrengt und ebenerdig auf Bahnradwegen. (Beispiel: Frankfurt: Radtouren für Langschläfer , Bruckmann-Verl.)
Den Hauch der Geschichte erlebt man mit Ausflugsführern zu Schlössern und Burgen der Region, die ja im Rheintal reichlich vorhanden sind.
Und wer sich fit fühlt und die Herausforderung sucht, der findet sie in den großen Fernwanderwegen der Region, Rheinsteig, Saar-Hunsrück-Steig, Mosel- , Westerwald- , Soonwald- und Lahnsteig.
Eines haben diese Reiseführer gemeinsam: Plötzlich bemerkt man die Schönheiten und idyllischen Winkel der eigenen Region.
Man wird inspiriert, auch mal Neues zu probieren, und sei es eine Wanderung mit Lamas oder Eseln. Und man lässt sich viel Zeit, die Natur zu erleben. Dabei kommen Körper, Seele und Geist in Einklang mit der Natur. Und damit ist auch ein ökologisch rücksichtsvoller Urlaub möglich.
Und wenn bei Ihnen die Lust auf einen Tapetenwechsel übermächtig wird: Wagen Sie das Abenteuer vor der eigenen Haustür und machen Sie spannende Exkursionen! Es braucht nicht unbedingt eine Weltreise, um unvergessliche Erlebnisse und neue Horizonte zu eröffnen.
In der Öffentlichen Bücherei – Anna Seghers in Mainz finden Sie:
Bücher zu Tagesausflügen in Rheinhessen, im Mittelrhein- und Nahetal, Hunsrück, Pfalz, Rheingau, Taunus und Odenwald in großer Zahl zur Ausleihe. Auch Reiseführer für Kurztrips, etwa in die Eifel, den Thüringer Wald, den Schwarzwald, nach Schwaben und anderen Regionen gibt es hier, ebenso wie Ideen für den Deutschland-Urlaub an Nord- und Ostsee, Alpen und den Mittelgebirgen.
Neugierig geworden? Dann planen Sie einen Bibliotheksbesuch! Die Bibliothek in den Bonifazistürmen ist fußläufig oder mit der „Mainzer Mobilität“ bequem zu erreichen; Öffnungszeiten: dienstags, mittwochs und freitags: 10 – 18 Uhr, donnerstags: 10 – 19 Uhr, samstags: 10 – 13 Uhr. Infos zu Nutzungsmöglichkeiten nach den aktuellen Abstands- und Hygieneregeln unter www.bibliothek.mainz.de oder telefonisch 06131 122569).


Rheinblick mit Burg und Moselansicht (Fotos: Ursula Nawrath)
Schuldezernent Dr. Eckart Lensch informiert zur digitalen Ausstattung der Mainzer Schulen
Pilotprojekt am Frauenlob-Gymnasium
(lvb) Als Träger von mehr als 40 Schulen im Stadtgebiet bringt die Landeshauptstadt Mainz derzeit mit finanziellen Mitteln aus mehreren Förderprogrammen die Digitalisierung der Infrastruktur und der Ausstattung der Schulen weiter voran.

- Schülerinnen und Schüler werden bedarfsorientiert mit mobilen Endgeräten ausgestattet, vorrangig mit iPads. Besonders im Fokus stehen dabei Schülerinnen und Schüler aus finanziell schlechter gestellten Familien. Bislang konnten mit Hilfe mehrerer Förderprogramme bereits ca. 7.200 mobile Endgeräte bestellt und davon ca. 4.000 Geräte ausgeliefert werden. Weitere Lieferungen mobiler Endgeräte stehen noch aus. Die Stadt Mainz steht mit dem Lieferanten im engen Kontakt. Verausgabt wurden hierfür mehr als 2 Mio. Euro.
- So gut wie alle staatlichen Schulen in Mainz konnten bereits an das Breitbandnetz angeschlossen werden. Das Ziel einer Anbindung der staatlichen Schulen ans schnelle Internet bis zum Beginn des neuen Schuljahres 2021/22 wird somit erreicht.
- Bei der Ausstattung der Schulen mit W-LAN arbeitet die Stadt Mainz mit externen Dienstleistern zusammen. Nach Abschluss der Bestandsaufnahme wurden die erforderlichen Komponenten bestellt und die internen Verkabelungsarbeiten seitens der GWM beauftragt. Stand heute wurden ca. 4,2 Mio. Euro beauftragt. Ziel ist weiterhin ein flächendeckendes W-LAN an den staatlichen Mainzer Schulen bis zum Schuljahr 2021/2022.
- Die zielgerichtete Versorgung der Schulen mit Präsentationsmedien wie Smartboards, Displays und Beamern sowie weiteren digitalen Arbeitsgeräten wie stationären Computern mit Geldern aus dem Förderprogramm Digitalpakt I ist so gut wie abgeschlossen. Grundlage sind die von den Schulen entwickelten Medienkonzepte. Stand heute wurden für ca. 2,5 Mio. Euro Präsentationsmedien und digitale Arbeitsgeräte bestellt und fast komplett geliefert.
Das Frauenlob-Gymnasium erhielt im Rahmen eines Pilotprojektes 966 iPads, 136 Rechner, 66 Apple-TVs, 30 Monitore und ca. 1.000 MDM-Lizenzen für insgesamt ca. 750.000 Euro. Die Schule wird somit mit einer umfangreichen digitalen Infrastruktur ausgestattet, zu der auch flächendeckendes WLAN gehört und mobile Endgeräte für alle Schüler:innen.
Die pädagogische Grundlage dieses Pilotprojektes ist das Medienkonzept der Schule. Als Projektschule verfolgt das Frauenlob-Gymnasium in seinem Medienkonzept den Ansatz der integrativen Medienpädagogik. In der Projektphase sollen neben der Ausbildung der notwendigen Kompetenzen für das Leben in einer digitalen Welt die Möglichkeiten der Digitalität ausgelotet werden, die sich mit den üblichen Medien nicht erreichen lassen. Insbesondere erhofft man sich eine unterstützende Wirkung bei der Individualisierung des Lernens.

Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch: „Die Digitalisierung der Mainzer staatlichen Schulen schreitet nun sehr schnell voran. So gut wie alle Bedarfe aus den individuellen Medienkonzepten der Schulen sind beauftragt, Breitband und W-LAN wird zum neuen Schuljahr 2021/22 allen Schulen zur Verfügung stehen. Insbesondere die Mitarbeiter:innen im Schulamt, der Kommunalen Datenzentrale, der Gebäudewirtschaft Mainz und den Stadtwerken Mainz haben alles dafür getan, dass ca. 11 Mio. Euro aus dem Digitalpakt I noch in 2021 verausgabt werden, wenngleich das Projekt bis Ende 2024 angelegt ist. Damit können in den Schulen durch die neu geschaffene Infrastruktur die Medienkonzepte erfolgreich umgesetzt werden.“ (Fotos: *Stadt Mainz, **Harald Kaster)
Einigkeit bei Wende in der Mainzer Klimapolitik
Podiumsdiskussion: Stadtratsfraktionen für mehr Klimaschutz / Weg ist diskutabel
Im Mittelpunkt der Diskussionsrunde der Fraktionen im Mainzer Stadtrat stand die Frage, welche neuen Impulse es durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVG) zur Generationengerechtigkeit beim Klimaschutz, aber auch durch den neuen Koalitionsvertrag in Rheinland-Pfalz und durch die erfolgreiche Unterschriftensammlung des Mainzer Klimaentscheids für die Stadt Mainz gibt. „Wir brauchen mehr Dynamik“, so Dr. Claudius Moseler (ÖDP) stellvertretend für die Diskussionsrunde. „Und wir haben die Aufgabe, diesen Wandel zu schaffen und das Klima konsequent zu schützen.“
Unter der Moderation von Wetter- und Klimaexperte Özden Terli diskutieren auf Einladung der Bürgerinitiative ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ Fabian Ehmann (Bündnis 90 / Die Grünen), Claudia Siebner (CDU), Dr. Eleonore Lossen-Geissler (SPD), Carmen Mauerer (Die Linke), Werner Rehn (FDP) und Dr. Claudius Moseler (ÖDP).

Dem Handlungsauftrag durch das BVG-Urteil auch in Mainz stellen
„Der Aufforderung und dem Handlungsauftrag durch das BVG-Urteil muss die Politik nachkommen – auch über 2030 hinaus“, betonte Claudia Siebner von der CDU. „Das ist eine Aufgabe, der man sich jetzt zu stellen hat - Punkt, aus.“ Ein für sie wichtiges Thema sei Wohnraum in der Stadt zu schaffen, „weil viele Menschen gerne in der Stadt wohnen möchten.“ Dies jedoch nicht durch weitere Verdichtung wie in den letzten Jahre, „denn wir alle brauchen Luft zum Atmen.“ Der richtige Weg dazu sei, mehr Grün zu schaffen und vor allem auch zu erhalten. Einige Forderungen, die MainzZero in seinem Bürgerbegehren aufgezeigt habe, seien nicht von heute auf morgen umzusetzen. „Doch gerade der Punkt ‚Grünachsen in jedem Stadtteil‘ ist machbar“, ist Siebner überzeugt. Wenn das von der Landesregierung geplante Klimagesetz komme, wäre dies eine Pflichtaufgabe der Stadt. Damit könnten entsprechende Maßnahmen ergriffen und investiert werden, „wenn wir in dieser Stadt auch in Zukunft noch gut leben wollen. Denn so handeln wir ohne jemanden zurückzulassen.“
Carmen Mauerer (Die Linke) sieht mit Blick auf mehr Grün in Mainz eine vertane Chance - auch aus finanzieller Sicht - bei der Bewerbung um die Landesgartenschau 2026. "Es wurde ein Konzept vorgelegt, das schöne Flächen schöner und grüne Flächen vielleicht noch ein bisschen grüner macht, wie zum Beispiel auf der Zitadelle oder im Volkspark. Grünachsen in jedem Stadtteil wären wunderbar.“ Und die Möglichkeit, diese durch die Landesgartenschau mit zu finanzieren, hätte bei einem entsprechenden Konzept bestanden. „Schade dass diese Chance bei der Bewerbung nicht genutzt wurde“, so Mauerer. Zum Thema Finanzen führt sie aus „Es ist genug Geld da, aber es ist falsch verteilt“
In der konsequenten Umsetzung der notwendigen Klimaschutzmaßnahmen sei die richtige Haltung entscheidend, erklärt Fabian Ehmann. „Wir müssen auch bei Gegenwind an unserer Überzeugung festhalten“.
Auch Mobilität muss neu gedacht werden
Claudia Siebner forderte ein Umdenken in der Stadt beim Thema Mobilität: “Natürlich muss ich in Mainz von A nach B kommen. Dafür darf das Busnetz nicht wie jüngst wieder geschehen ausgedünnt werden.“ Denn wenn alles andere bequemer sei als in den ÖPNV zu steigen, sei das Ergebnis dass viele Bürger*innen das Auto nutzten. „Die Klimakosten sind um ein Vielfaches höher als ein Defizit bei der Mainzer Mobilität,“ so Siebner weiter. “Wir müssen an vielen Stellen in der Stadt die Aufklärung über die Folgen unseres Handelns verbessern und das Bewusstsein ändern.“
Dies unterstützt auch durch die Forderung, eine koordinierende Stelle für Klimaschutz als Querschnittsaufgaben zu schaffen, um Dezernate übergreifend eingreifen zu können. Denn es sei vorbei mit „Warten, warten und im nächsten Haushalt!“. Wo diese Stelle anzusiedeln sei da herrschte (noch) Uneinigkeit. Diese müsse unabhängig sein und die Menschen mitnehmen, also in den Dialog gehen und nicht die Bürger*innen vor vollendete Tatsachen stellen. „Eine breite Bürgerbeteiligung ist zwingend notwendig, sonst scheitert der Klimaschutz. Bürger sind auch wir selbst als Politiker,“ so Claudius Moseler selbstkritisch.
Forderungen von MainzZero aufgreifen und zu einem Konsens vereinen
Aus dem Herzen nicht nur der Bürgerinitiative, sondern auch der Mehrheit der Diskutanten sprach Eleonore Lossen-Geissler: „ Ein guter Weg ist aus meiner Sicht ein gemeinsamer Antrag aus den Forderungen von MainzZero. Ich bin optimistisch das dies klappt.“ Denn ein Großteil der Bevölkerung steht hinter diesen Forderungen. Die Kommune habe die Möglichkeiten viele Dinge zu initiieren: Photovoltaik, Fernwärme, Wassermanagement (Regen- und Grauwasser), Mobilität mit Sharing, ÖPNV-Verbünde. Ein Katalog, den es jetzt gelte abzuarbeiten, so Lossen-Geissler.
Auf YouTube und den Social Media-Kanälen verfolgten gut 200 Zuschauer*innen die Diskussion, die weiterhin auf YouTube unter https://youtu.be/375f56cAaJo abrufbar ist. Die rege Beteiligung im Chat sprach für ein hohes Interesse der Zuschauer*innen – auch dies ein positives Signal für die große Bedeutung des Klimathemas in und für Mainz!
"Wir sind stolz, zu dem geplanten gemeinsamen Antrag der Fraktionen mit unserem Bürgerbegehren einen Anstoß gegeben zu haben, und sind bereit mit den Parteien an einem fraktionsübergreifenden Antrag für mehr und konsequenteren Klimaschutz in Mainz zusammenzuarbeiten", betonte Hans-Georg Frischkorn von MainzZero.
Die detaillierten Forderungen und Ziele von ‚MainzZero – Klimaentscheid Mainz‘ und weitere Infos zum Bürgerbegehren sind unter www.klimaentscheid-mainz.de zu finden.
Effiziente Pflegemaßnahmen mit Zwei- und Vierbeinern
BUND-Aktive und Schafe pflegen Streuobstwiesen in der Alten Ziegelei
Seit den 80er Jahren pflegen die Aktiven des BUND Mainz Flächen auf dem Gelände der Alten Ziegelei in Mainz-Bretzenheim. Nachdem 1972 die Ziegelei Rosbach ihren Betrieb eingestellt hatte, entstanden dort zum Teil durch natürliche Sukzession, aber auch durch die langjährige Entwicklungsarbeit des BUND auf dem 18 Hektar großen Abbaugebiet für Rheinhessen typische und schützenswerte Biotope wie zum Beispiel Hecken, Streuobstwiesen, ein kleines Wäldchen und Lösswände für Wildbienen. In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Mainz pflegen die Ehrenamtlichen vor allem die alten Streuobstwiesen, die wegen des stockwerkartigen Aufbaus, der Strukturvielfalt und wegen des Verzichtes auf Spritzmittel vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten. Dafür ist eine jährliche partielle Mahd der Wiesen, Rückschnitte der Bäume und eine Eindämmung der Strauchentwicklung notwendig.
In diesem Frühjahr holten sich die BUND-Aktiven tierische Unterstützung für die Pflegemaßnahmen. Gerhard Weitmann aus Mainz-Hechtsheim stellte seine Schafe zur Verfügung. Die Skudden – eine alte Hausschafrasse, die auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen steht - haben in etwa zwei Wochen im Mai auf zwei Obstbaumwiesen ganze Arbeit geleistet. Die lebendigen Rasenmäher haben das meiste Gras und die Büsche naturnah und schonend abgefressen. Allerdings haben sie auch noch einiges für die Zweibeiner übriggelassen. Die Aktiven haben die verbissenen Hartriegelbüsche an Fronleichnam bodennah abgeschnitten. Das Schnittgut wurde am Rand der Wiesen aufgeschichtet und dient nun als Unterschlupf für Kleinsäugetiere, Vögel und Insekten.


Die vierbeinigen Naturschützer pflegen die Streuobstwiesen in der Alten Ziegelei in Mainz-Bretzenheim. Schafbeweidung ist schonend, naturnah und fördert die Biodiversität / Aktive des BUND Mainz entfernen verbissene Hartriegelsträucher und bringen das Schnittgut weg (Fotos: Alexandra Stevens)


Mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten gehören Streuobstwiesen übrigens zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt in Mitteleuropa. Insekten finden reichlich Nahrung. Am Wurzelbereich der Bäume leben Spitzmaus, Feldmaus und Igel. Hasen, Rehe und Vögeln ernähren sich unter anderem auch von Fallobst. Am Stamm wachsen Moose und Flechten und in der rissigen Rinde leben Käfer. Ökologisch besonders wertvoll sind morsche Stellen im Holz. Hier findet man selten gewordene totholzbewohnende Insekten. In Baumhöhlen und großen Astlöchern nisten Singvögel und Spechte. Verlassene Höhlen und Baumspalten dienen Fledermäusen als Quartier. Die Baumkronen bieten vielen Vogelarten Brutplätze, Garten- und Siebenschläfer suchen im Geäst nach Nahrung.
Weitere Informationen: BUND Mainz, mainz.bund-rlp.de, E-Mail: mainz@bund-rlp.de