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Neustadt aktuell   
15.07.2022   
Wie Sie gut durch den Sommer kommen
Meteorologinnen und Klimaforscher bestätigen es: Unsere Sommer werden immer heißer. Statistiken zeigen, dass an sehr heißen Sommertagen die Todeszahlen deutlich ansteigen, vor allem unter älteren Menschen. Auch chronisch Erkrankte, Schwangere und Kinder sind durch hohe Temperaturen und zu viel Sonne besonders gefährdet. Wir können jedoch einiges tun, um den Sommer dennoch zu genießen. Die wichtigsten Tipps sind im Alltag einfach umzusetzen – man muss sich nur daran gewöhnen!

Grundsätzlich können wir von südlichen Ländern lernen, anstrengende Tätigkeiten in die frühen Morgen- und die späten Abendstunden verlegen. In der Mittagshitze ziehen wir uns dann in kühlere Ecken zurück und machen idealerweise eine „Siesta“.

Die folgenden Tipps helfen außerdem, gut und gesund durch den Sommer zu kommen.

Tipp Nr. 1: Viel und richtig trinken
Diesen Hinweis kennen vermutlich die meisten – und er sollte unbedingt beachtet werden. Bei Hitze verliert der Körper mehr Flüssigkeit als sonst und damit auch wichtige Mineralien. Dieser doppelte Mangel kann zu Kreislaufproblemen und Schwindel führen. Trinken Sie regelmäßig über den Tag verteilt, und zwar auch dann, wenn Sie nicht durstig sind. Vor allem ältere Menschen trinken oft zu wenig – weil sie keinen Durst verspüren oder weil sie den häufigen Gang zur Toilette und Inkontinenz befürchten. Angehörige und Pflegekräfte sollten hier aufmerksam sein. Motivieren Sie ältere Menschen immer wieder zum Trinken und stellen Sie schmackhafte und erfrischende Getränke zur Verfügung – abgestandenes Wasser etwa regt den Griff zum Glas nicht an. Auch ein Trinkplan kann helfen.

Empfohlen sind zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag. Mineralwasser, Saftschorlen und Kräutertees sind besonders geeignet. Die Getränke sollten nicht zu kalt sein, denn die Anpassung der Flüssigkeit an die Körpertemperatur kostet Energie. Aus demselben Grund sind auch sehr heiße Getränke ungünstig. Koffein und Alkohol sollten Sie meiden, denn beides belastet den Körper zusätzlich.

Tipp Nr. 2: Leicht essen
Auch wenn der Grill gerade an heißen Tagen lockt – steigen Sie von Steak und Würstchen lieber um auf leichte, fettarme und vor allem gut verdauliche Gerichte. Obst und Salat, Joghurt oder Quark, Gemüse und Rohkost genügen oft schon, zumal der Appetit bei Hitze ohnehin nachlässt. Gut gewürzte, leicht salzige Brühen helfen, den Mineralstoffhaushalt auszugleichen. Wasserhaltige Lebensmittel wie Gurken, Tomaten und Wassermelonen helfen, den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.

Tipp Nr. 3: Für Abkühlung sorgen
Lüften Sie in den frühen Morgenstunden oder über Nacht. Halten Sie vor allem die nach Süden ausgerichteten Fenster tagsüber geschlossen und dunkeln Sie sie ab. Verschattungen von außen sind am wirksamsten. Wer keine Rollläden oder Fensterläden hat, kann Tücher auf der Außenseite des Fensters in den Rahmen einklemmen. Im Fachhandel werden auch Verschattungen angeboten, die beispielsweise mit Saugnäpfen zu befestigen sind.

Wenn Sie eine Klimaanlage nutzen, sollten Sie die Temperatur nicht zu niedrig einstellen, denn auch hier ist der Temperaturausgleich, den der Körper bewältigen muss, sehr belastend. Das gilt übrigens auch für die Wassertemperatur beim Duschen. Ein handwarmes Abbrausen von Armen und Beinen verschafft dagegen auch zwischendurch Abkühlung, genauso wie ein feuchtes Tuch im Nacken. Die Luftbewegung, die ein Ventilator erzeugt, wirkt bei Temperaturen bis 35 Grad ebenfalls kühlend. Feuchte Tücher im Raum geben Verdunstungskühle ab.

Wählen Sie zudem locker sitzende Kleidung aus leichtem, natürlichem Material wie Baumwolle oder Leinen. Enge Kleidung verhindert den kühlenden Effekt auf der Haut, der durch die Verdunstung des Schweißes entsteht.

Tipp Nr. 4: Vor der Sonne schützen
So sehr wir uns über blauen Himmel freuen und so sehr wir die Sonne brauchen – im Sommer müssen wir uns vor ihr schützen. Sonnenstich, Hitzschlag und Hautkrebs sind lebensgefährliche Folgen von zu viel Sonne und zu hohen Temperaturen. Dabei ist „zu viel Sonne“ im Sommer schnell erreicht. Selbst dunklen Hauttypen wird empfohlen, sich maximal 30 bis 40 Minuten ohne Schutz der UV-Strahlung auszusetzen, bei hellen Hauttypen reduziert sich diese Zeit auf wenige Minuten.

In den Sommermonaten sollten wir uns zwischen 11 und 16 Uhr am besten gar nicht in der Sonne aufhalten – dies ist übrigens auch im Arbeitsschutz empfohlen. Aber selbst im Schatten bekommen wir noch zirka 50 Prozent der Sonnenstrahlung ab. Deshalb lautet die Devise: Draußen nur mit Sonnenschutz. Lassen Sie sich zur passenden Sonnencreme beraten und denken Sie daran, sie regelmäßig neu aufzutragen. Allerdings lässt sich auch durch das Eincremen kein absoluter Schutz erreichen. Hilfreich ist deshalb auch Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen. Ein leichtes Halstuch schützt den Nacken, ein breitkrempiger Hut oder eine Kappe das Gesicht, eine gute Sonnenbrille die Augen.

Wer sich zu lange der direkten Sonneneinwirkung aussetzt, riskiert einen Sonnenstich. Beschwerden wie ein roter und heißer Kopf, Nackensteife, Schwindel und Übelkeit können erste Warnzeichen sein. Die übrige Körperhaut ist dabei auffallend kühl. Besonders gefährdet sind Menschen mit schütterem Haar sowie Kinder. Bei den Kleinen können die typischen Anzeichen eines Sonnenstiches auch erst später auftreten, wenn sie schon längst wieder im Kühlen sind.

Bei Verdacht auf Sonnenstich gilt: ins Kühle zurückziehen, mit erhöhtem Oberkörper hinlegen, den Kopf mit feuchten Tüchern kühlen und versuchen zu trinken. Falls die Beschwerden nicht innerhalb der nächsten Stunden zurückgehen, fragen Sie in einer ärztlichen Praxis, was Sie tun sollen.

Der Hitzschlag ist noch eine Stufe gefährlicher, er wird ausgelöst durch körperliche Überanstrengung in heißer Umgebung. Die Körpertemperatur steigt auf bis zu 40 Grad, die Schweißproduk-
tion versagt, es kommt zum Wärmestau. Ein Hitzschlag kann sich durch Krämpfe und eine Bewusstseinseintrübung bemerkbar machen. Doch Vorsicht, oft sind Betroffene auch nur müde und matt, sodass der Zustand harmloser wirkt als er ist. Es besteht die Gefahr, dass der Hitzschlag dann zu spät behandelt wird. Bis zum Eintreffen einer Ärztin oder eines Arztes muss die Person auf jeden Fall raus aus der Wärme, und der ganze Körper sollte mit feuchten Tüchern gekühlt werden.

Der fünfte Tipp ist eine besonders strenge Regel. Sie lautet:
Für Kinder gilt die doppelte Vorsicht!

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de; Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de

Jubiläums-Eule + N`Eis-Eule = Neustadtliebe
Eisessen für einen guten Zweck

Am 28. Mai feierte „Neustadtliebe“ Premiere in der Eisvitrine am Gartenfeldplatz. Als Spendenkugel für 2€. 1€ jeder verkauften Kugel werden an einen lokalen Neustadt-Verein gespendet. Auf Instagram haben über 600 N’Eis Follower*innen für vier Vorschläge abgestimmt, die meisten Stimmen (52 %) gab es für den Verein „Sichtwaisen e.V.“, ein Jugendhilfeverein, der sich der Gewalt-, Drogen- und Kriminalprävention widmet. Diese Arbeit wird gerne mit der Spendenkugel unterstützt.

Christoph Hand, Ortsvorsteher Neustadt:
Mit der Einführung der Jubiläums-Eissorte „Neustadtliebe“ kommt eine erfrischende Aktion zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen und Aktivitäten hinzu, mit denen wir das ganze Jahr 2022 hindurch unser Stadtteiljubiläum feiern.  
150 Jahre Neustadt - das ist ein Grund zum Feiern.
„Das Portionieren der Spendenkugeln für einen guten Zweck hat mir, nach geduldiger Einweisung durch das freundliche N’Eis Team, wirklich große Freude bereitet“, so Ortsvorsteher Christoph Hand.  

Julia von Dreusche von N´Eis:
Wir lieben die Mainzer Neustadt. Mit all ihren Eigenschaften. Wir finden sie vielseitig und überraschend. Sie lädt zum Entdecken ein und verlockt dazu, mal um die Ecken und hinter Türen zu schauen. Und über abwechslungsreiche Gläser- und Tellerränder. Hier läuft man vielen Bewohner*innen immer wieder über den Weg, die wir gerne bei uns im Laden begrüßen. In der Neustadt entstehen Ideen. Neue Konzepte ergänzen Altbewährtes. All das wollten wir gerne in einer Eissorte vereinen, die wir anlässlich von „150 Jahre Neustadt“ kreiert haben. Es ist ein rotes veganes Fruchteis geworden: „Neustadtliebe“. Nach dem ersten Probieren wird man überrascht von herber Süße und angenehmer Säure. Sauerkirsche, Blutorange, Maracuja und Granatapfel. Beste Erfrischung für Sommertage. Ein nicht langweilig werdender Mix: genau wie in der Neustadt!


Das N‘Eis-Team mit Julia von Dreusche (hinten, Mitte) und Ortsvorsteher Christoph Hand (links) (Fotos: Daiana Neher)
Mainz nutzt seine Chance 2022: Nachhaltig investieren und Klimaschutz fokussieren
(skh) Die Landeshauptstadt Mainz verzeichnet im zweiten Jahr in Folge unerwartet hohe Gewerbesteuereinnahmen. Die Einnahmen sollen nachhaltig genutzt werden, z.B. für den Abbau der städtischen Schulden aus Liquiditätskrediten und der Vorwegnahme finanzieller Aufgaben der Zukunft. Sie sollen aber auch nachhaltig in der Stadt investiert werden – in allen Bereichen.

Die oberste Maxime ist die Tilgung der Schulden, um so laufenden und zukünftige Belastungen zu nehmen. Hier eröffnet sich die historische Chance, die Stadt auf ein solides finanzielles Fundament zu stellen. Es gilt, jetzt clever und gezielt zu agieren, sodass Stadt und Stadtgesellschaft langfristig von Investitionen profitieren.
Die Stadt will im Jahr 2022 zurückgeben an die Bürger:innen und fokussiert sich auf Schwerpunktthemen: unsere Kinder und Jugendlichen, unsere Kultur, unsere Beteiligungen; wir legen einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz, fördern stark den ÖPNV, schaffen die Grundlage für eine umfassende Bodenbevorratung und auch beim Sport gibt es einige spannende Investitionen. Wie genau sehen die geplanten Maßnahmen im Jahr 2022 aus?

Belastungen der Zukunft nehmen, Schulden tilgen:
- Schuldentilgung von rund 480 Millionen Euro (Liquiditätskredite)
- Einzahlung in den Pensionsfonds in Höhe von 50 Millionen Euro

Klimaschutz und Mobilität:
- Mainzer Verkehrsgesellschaft:
o Zuschuss zum Kauf von 23 Elektrobussen, rund. 10,4 Millionen Euro
o Betriebskostenzuschuss von rund. 10 Millionen Euro
o Einbau von Rasengleisen, rund. 5,4 Millionen Euro
o Zuschuss zur Grunderneuerung der Straßenbahnstrecken, rund. 4 Millionen Euro
o Die MVG wird befähigt, das 365 Euro-Ticket für Schüler:innen und Auszubildende ab September 2022 einzuführen und das Sozialticket zu verbessern

- Mainzer Stadtwerke:
o Städtischer Zuschuss in Höhe von 3 Millionen Euro an die „Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz“
o 1,5 Millionen Euro Zuschuss in obengenannte Stiftung von den Stadtwerken
o Aus diesen Zuschüssen ergeben sich u.a. Fördermöglichkeiten für die Bürger:innen sowie städtische Gebäude für die Ausstattung von Dächern mit Photovoltaikanlagen, für den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, für Maßnahmen zur Entsiegelung und Begrünung der Stadt sowie für Dach- und Fassadenbegrünungen

Umwelt und Grün:
- Bau einer Bewässerungsanlage für die Grünanlage an der Nordmole, rund. 500.000Euro
- Anschaffung von mobilen Grünelementen, rund. 250.000 Euro
- Wasserzapfstellen zur Grünbewässerung, rund. 100.000 Euro
- Ausstattung von Grünflächen mit Sport- und Fitnessgeräten, rund. 150.000 Euro
- Planungsmittel für Entsiegelungsmaßnahmen öffentlicher Flächen, rund. 200.000 Euro

Sport:
- Taubertsbergbad, rund. 2,4 Millionen Euro allein in 2022
o Investitionszuschuss zur Sanierung (insgesamt 19,2 Millionen Euro in den nächsten Jahren)
o Zuschuss zu Investitionen zur Optimierung eines energie- und ressourcen-sparenden Betriebs (reduzierter Wasserverbrauch, innovative Technologien im Bereich Wärme und Kälte, Photovoltaik und Solarthermie) in Höhe von insgesamt 4 Millionen Euro in den kommenden Jahren
- Neues Kunstrasengroßspielfeld auf der BSA Hechtsheim, rund. 1,26 Millionen Euro
- Kauf von zwei mobilen Ein-Feld-Hallen, rund. 2,39 Millionen Euro
- Zuschüsse an Vereine und Anschaffung neuer und weiterer Sportgeräte im öffentlichen Raum, rund. 160.000 Euro

Schulen:
- rund. 1,6 Millionen Euro für (Fachraum-)Ausstattung und Digitalisierung

Jugendhilfe:
- Investitionskostenzuschüsse für Kitas für pädagogische Ausstattung, Mobiliar
- Stärkung des Jugendförderplans und des Sozialförderplans
- Bessere Ausstattung für die offene Jugend- und Kinderarbeit (Anschaffungen von bspw. Lastenrädern, Mobiliar, Instrumenten, Kickern, Konsolen, Darts)
Insgesamt rund. 4,7 Millionen Euro

Kultur:
- Förderung der Öffentlichen Bücherei (Mobiliar und RFID-System)
- Förderung des Mainzer unterhauses
- Erhöhung der Projektförderung der freien Kulturszene
- Mehr Kunst und Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum
- Stärkung des Gutenbergmuseums, insbesondere im Zuge des Umzugs und Neubaus, rund. 3,5 Millionen Euro
Insgesamt rund. 4,1 Millionen Euro

Die genannten Vorhaben sind eine Auswahl der mannigfaltigen Aktionen und Investitionen, die aus vielen Gesprächen mit Bürger:innen, mit Mitarbeitenden und mit den politischen AktEuroen der Landeshauptstadt entstanden sind. Das Gesamtvolumen der Maßnahmen für das Jahr 2022 beläuft sich auf rund 50 Millionen Euro. Bei der Auswahl hat sich Stadt leiten lassen von Maßnahmen, die zu den Schwerpunktthemen der Stadt passen und auch in diesem Jahr umgesetzt werden können. Mittelfristige Linien bleiben natürlich der Haushaltsberatung 2023/24 vorbehalten.

Oberbürgermeister Michael Ebling hält fest: „Unsere ambitionierten Vorhaben werden zunächst den bekannten Gremienlauf nehmen, in der zweiten Jahreshälfte wird die Verwaltung intensiv mit der Umsetzung beschäftigt sein. Die Maßnahmen unter unserem Motto „Giving back“ motivieren unsere Mitarbeiter:innen, denn sie und alle Mainzer:innen profitieren von den genannten Vorhaben.“

Auch Bürgermeister Günter Beck ist überzeugt, dass „unsere Maßnahmen zur richtigen Zeit kommen, dass wir damit Zeichen in unserer Stadt und für unsere Stadtgesellschaft setzen, die uns in den nächsten Jahren positiv begleiten werden. Wir freuen uns auf die daraus resultierenden Aufgaben und gehen mit viel Motivation ans Werk.“  

PC-Café wieder geöffnet
Das PC-Café von caritas-zentrum Delbrêl und Neustadt im Netz e.V. in der Aspeltstraße 10 hat wieder ohne Beschränkung von Montag bis Donnerstag zwischen 10 und 12 Uhr geöffnet.
Es stehen derzeit vier Arbeitsplätze zur Verfügung und bei Bedraf gibt es Unterstützung durch ein NiN-Mitglied. Es besteht auch die Möglichkeit gegen Bezahlung Ausdrucke zu machen.

Sperrung einer Fahrspur in der Rheinallee
(rap) Aufgrund eines Kraneinsatzes durch ein privates Unternehmen wird es am Dienstag, 17.05. als auch am Dienstag, 31.05. 2022 jeweils zwischen 09.00 Uhr und 17.00 Uhr zur Sperrung der rechten Fahrspur in der Rheinallee (Höhe Hausnummer 85-89 im Bereich des Rewe Marktes) in Fahrtrichtung Innenstadt kommen. Der motorisierte Verkehr wird einspurig am Baufeld vorbeigeführt. Der Rad- und Fußverkehr in Richtung Innenstadt wird über die Nahestraße, Wallaustraße und Mainstraße umgeleitet.  

BARMER fördert Selbsthilfe-Organisationen
Drei Selbsthilfe-Organisationen mit Sitz in Mainz erhalten eine Förderung von der BARMER in Höhe von 30.000 Euro. In Selbsthilfeorganisationen schließen sich Menschen mit gleicher Erkrankung zusammen, um einander zu unterstützen. „Als gesetzliche Krankenkasse fördern wir aus voller Überzeugung die wichtige Arbeit der oft ehrenamtlich Tätigen in Selbsthilfe-Einrichtungen. Dort erhalten Menschen nützliche Tipps und wertvolle Hilfestellungen zum Umgang mit ihrer Erkrankung aus der Sicht von Betroffenen“, sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland mit Sitz in der Rheinallee 84. Die Arbeit von Selbsthilfeorganisationen sei von unschätzbarem Wert für die Gesellschaft.

Geld kommt Inklusionsmesse in Mainz zugute
Die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Behinderter Rheinland-Pfalz (Kaiserstraße 42) erhält eine Förderung in Höhe von 25.000 Euro. Das Geld fließt in die Umsetzung der Inklusionsmesse „INKLUSIVA“ am 2. und 3. September dieses Jahres in Mainz. Die Messe soll als Kombination aus Präsenzveranstaltung und digitalen Angeboten stattfinden und sich im Schwerpunkt mit der Frage befassen, wie Menschen mit Behinderung im Jahr 2030 selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und welche Maßnahmen dafür ergriffen werden müssen.

Betrag unterstützt Aufklärung zu Multipler Sklerose
Der Landesverband Rheinland-Pfalz der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (Hindenburgstraße 32) nimmt 3.000 Euro von der Krankenkasse entgegen zur Finanzierung von Aktivitäten zum Welt-Multiple-Sklerose-Tag am 30. Mai dieses Jahres. Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der das Immunsystem die Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark angreift. Finanziert werden von dem Geld Informationsmaterial und Veranstaltungen, mit denen über Multiple Sklerose und deren Auswirkungen aufgeklärt werden soll.

Tagesseminar in Mainz profitiert von Förderung
2.000 Euro gehen zudem an den Landesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen in Rheinland-Pfalz (Obere Zahlbacher Straße 8). Er ist als Selbsthilfeverband fester Bestandteil der gemeindepsychiatrischen Versorgung in Rheinland-Pfalz. Mitglieder sind Angehörige und Bezugspersonen von Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Mit dem Geld finanziert der Verband ein Tagesseminar für Angehörige psychisch erkrankter Menschen am 20. August in Mainz. Das Seminar soll vermitteln, trotz seelischer Belastung auf möglichst gesunde Weise mit der Erkrankung des Angehörigen umzugehen.

Welcome Fit Kids ist das neue Bewegungsprogramm von feelfit – das Gesundheitsloft und Aktive Lebenswelten e.V. für geflüchtete ukrainische Kinder. Ab dieser Woche starten die Bewegungseinheiten mit viel Spiel und Spaß im Allianzhaus in Mainz. Bereits 70 Kinder zwischen 3 und 12 Jahren haben in der Flüchtlingsunterkunft in der Großen Bleiche eine vorläufige Unterkunft gefunden und freuen sich auf die Abwechslung und Aufmunterung.
Das kostenfreie Angebot für die Kinder kann nur durch Spenden und Fördergelder finanziert werden, hierfür danken wir schon jetzt dem Verein „Mombach hilft“ sowie der Stadt Mainz.
Möchtest du das Projekt „Welcome Fit Kids“ auch unterstützen?

SPENDEN AN:
IBAN 17 5505 0120 0200 1324 39, BIC MALADE51MNZ oder per PayPal an verein@aktive-lebenswelten.de
Soziale Stadt/Sozialer Zusammenhalt in der Neustadt
Wir im Quartier!“
Einladung zur Stadtteilkonferenz und Aufruf zum Engagement im NeustadtRat

(lvb) Am Samstag, 14. Mai 2022, von 10 bis 12 Uhr findet die Stadtteilkonferenz im Liebfrauensaal der Liebfrauengemeinde (Moselstraße 30) statt. Alle Bewohner:innen der Mainzer Neustadt sind herzlich eingeladen, sich über die Soziale Stadt und die Bauvorhaben der Wohnbau Mainz in der nördlichen Neustadt zu informieren. Im Anschluss wird der NeustadtRat neu benannt, ein Gremium der Sozialen Stadt, dass sich aus engagierten Bewohner:innen des Stadtteils zusammensetzt.  

Die Stadtteilkonferenz ist eine Veranstaltung des Quartiermanagements Soziale Stadt/Sozialer Zusammenhalt und des NeustadtRats. Sie dient dazu, über wichtige Themen aus dem Stadtteil zu informieren und den Austausch in der Bewohnerschaft zu fördern. In diesem Jahr steht das Thema nördliche Neustadt im Mittelpunkt.

„Gerade in der nördlichen Neustadt passiert im Rahmen der Stadtteilentwicklung einiges. Neben der Umgestaltung der Wallaustraße sind an dieser Stelle natürlich der zukünftige Karoline-Stern-Platz und die Planungen rund um die Kommissbrotbäckerei zu nennen“, verdeutlicht Johanna Fuchs, Quartiermanagerin der Mainzer Neustadt.

Christoph Hand, Ortsvorsteher der Neustadt, wird die Stadtteilkonferenz eröffnen und die Teilnehmer:innen begrüßen. Johanna Fuchs und Toyah Hosni, die beiden Quartiermanagerinnen der Neustadt, werden einen Rückblick und Ausblick auf die Projekte des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt/Sozialer Zusammenhalt geben. Claudia Giese von der Wohnbau Mainz GmbH wird über die Bauvorhaben der Wohnbau Mainz am Karoline-Stern-Platz und auf dem Areal der Kommissbrotbäckerei informieren.

Weiterhin wird der NeustadtRat, das Gremium der Sozialen Stadt, in dem alle Bewohner:innen der Mainzer Neustadt die Möglichkeit haben, sich zu engagieren und sich einzubringen, neu benannt. Der NeustadtRat als wichtiges Beratungs- und Informationsgremium der Neustadt setzt sich aus 13 Vertreter:innen verschiedener Institutionen zusammen plus 13 interessierten und engagierten Bewohner:innen aus der Neustadt, die auf der Stadtteilkonferenz benannt werden. Zudem haben die 26 Vertreter:innen je eine Stellvertretung.

Der NeustadtRat wird direkt im Anschluss an den Informationsteil ihm Rahmen der Stadtteilkonferenz neu benannt, in dem sich interessierte Bürger:innen in Gruppen zusammenfinden, sich austauschen und dann gemeinsam entscheiden, wer Mitglied im NeustadtRat wird.

Der NeustadtRat trifft sich ca. fünfmal im Jahr zum Austausch von relevanten Themen und Informationen aus dem Stadtteil. Er tagt dienstags oder donnerstags zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr. Die Mitarbeit im NeustadtRat ist ehrenamtlich. Eine regelmäßige und aktive Teilnahme ist Voraussetzung. Der NeustadtRat berät und stimmt unter anderem über Anträge des Verfügungsfonds ab. Das Gremium hat das integrierte Entwicklungskonzept (IEK) von 2015 mitgestaltet, das als Leitfaden für die Umsetzung des Städtebauförderprogramms in der Neustadt dient. Der NeustadtRat berät zudem über vorgeschlagene Maßnahmen und gibt unabhängig von parteipolitischen Interessen Empfehlungen für Verwaltung und Politik. Auch kritische Themen, die den Stadtteil betreffen, können hier angesprochen werden.

Sozialdezernent Dr. Lensch betont die Bedeutung des NeustadtRats als Chance zum Engagement vor Ort: „Ich ermuntere alle Bewohner:innen, sich in ihrem Stadtteil zu engagieren. Die Beteiligung der Bürger:innen ist eine zentrale Idee des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt. Wer Interesse daran hat, die Neustadt als Lebensraum mitzugestalten und eigene Ideen einzubringen, dem bietet der NeustadtRat unter dem Motto „Wir im Quartier“ eine gute Gelegenheit“.

„Um sich im NeustadtRat zu engagieren, muss man keine bestimmte Qualifikation vorweisen. Einzige Voraussetzungen sind die Mainzer Neustadt als Wohnort und die Bereitschaft, sich regelmäßig aktiv an den Treffen zu beteiligen“, erklären Johanna Fuchs und Toyah Hosni vom Quartiermanagement der Mainzer Neustadt.

„Dieses Jahr feiert die Neustadt ihren 150. Geburtstag. 20 Jahre davon ist sie bereits im Städtebauförderprogramm Soziale Stadt/Sozialer Zusammenhalt. Durch die zahlreichen Maßnahmen im Quartier konnte einiges in dieser Zeit umgesetzt und aufgewertet werden“, so Ortsvorsteher Christoph Hand. Daher lohne sich das Engagement im NeustadtRat.

Zum NeustadtRat und zum Städtebauförderprogramm Soziale Stadt/Sozialer Zusammenhalt geben die Quartiermanagerinnen Johanna Fuchs und Toyah Hosni unter 06131 12-4115 telefonisch gerne Auskunft.

Online kann man sich auf der Seite der Sozialen Stadt informieren.

  
Computersprechstunde wird weiterhin durchgeführt
Nachdem schon seit längerer Zeit im caritas-zentrum Delbrêl in der Aspeltstraße 10 monatlich am letzten Donnerstag im Monat zwischen 17 und 19 Uhr PC-Sprechstunden durch den Verein "Neustadt im Netz" abgehalten werden, wurde seit Ende 2021 versuchsweise ein "zweites Standbein" beim Mainzer Rentnerbund in der Richard-Wagner-Straße 5 (Nähe Bismarckplatz) eingerichtet.
Auch die Termine dort wurden gut angenommen, so dass sich der Verein jetzt entschieden hat, das Kooperationsprojekt weiterhin anzubieten. Zwischen Januar und November gibt es einmal im Monat am 2. Dienstag von 15 bis 17 Uhr Tipps und Hilfe zu den Fragen rund um Laptop, Tablet und Smartphone.

Alle Informationen und Flyer zu beiden Veranstaltungsreihen finden Sie hier.
Die individuellen Termine können Sie dort selbst buchen oder auch per Mail an
NIN_PC-Sprechstunde@web.de oder telefonisch (06131 6367034) vereinbaren.
© Bildquelle: pixabay.com, Urheber: PIX1861

Kindergeburtstag in der Kunsthalle Mainz
Ihr Kind liebt es kreativ zu sein, zu malen, basteln, bauen, fotografieren und filmen? Jeden Tag entstehen neue Kunstwerke und weder Papier noch Pinsel sind vor Ihrem Kind sicher? Wie wäre es mit einem Kindergeburtstag in der Kunsthalle Mainz!

Unser Werkraum bietet viel Freiraum für Kreativität. Von Bleistift, Pinsel und Tusche, Stoff und Papier in allen Farben und Formaten, bis hin zu iPads, Kameras und Stativen – wir arbeiten mit ganz unterschiedlichen Materialien. Hier kann so gut wie jede Idee in die Tat umgesetzt werden.

Für Ihren Kindergeburtstag haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen praktischen Angeboten für einen 2- bis 3-stündigen Workshop. Die Kinder können beispielsweise in der Ausstellung auf Schatzsuche gehen oder per Lichtmalerei eigene Kunstwerke erschaffen.

Verpflegung kann nach Absprache mitgebracht werden. Es ist auch möglich einen Tisch im Café 7Grad zu buchen.

Alter: ab 4 Jahren
Anzahl: bis zu 12 Kinder
(zusätzliche Kinder/Personen können auf Anfrage gegen einen Aufpreis von jeweils 5,- € dazu gebucht werden)

Kosten:
2 Stunden, 130,- €
3 Stunden, 150,- €

Melden Sie sich per E-Mail oder telefonisch bei uns, wir gehen gerne auf Ihre Wünsche ein.
Buchung mindestens 10 Tage im Voraus. Terminvergabe nach Eingang der Buchung.
Telefon: 06131 126938 / 06131 126936
Mail: mail@kunsthalle-mainz.de

28.04.2022
Ein Gewinn für alle
Aktionstag der Sozialen Stadtimkerei zum 5-jährigen Jubiläum

Mit einem großen Aktionstag in der Mainzer Innenstadt feierte die Soziale Stadtimkerei Mainz am Samstag, 23.4.2022 von 9.30 bis 18.00 Uhr, ihr fünfjähriges Jubiläum. In der Einkaufszeile „Römerpassage“, auf deren Dach zwei Bienenvölker der Stadtimkerei stehen, gab es jede Menge Informationen über das Projekt, Gewinnspiele, Jubiläumshonig und vieles mehr. Rund 20 Akteur*innen der Stadtimkerei beantworteten den ganzen Tag über Fragen rund um das Imkern, verkauften Lose, betreuten das Schätzspiel und pflegten Kontakte. Weit über 400 selbst hergestellte Rubbellose wurden verkauft, von denen jedes ein Gewinn war.

Bienen bringen Menschen zusammen
„Wir sind stolz darauf, dass wir schon fünf Jahr alt werden“, freut sich Jens Bucher, Projektleiter der Sozialen Stadtimkerei. „Schließlich sind wir als Projekt auf Fördergelder angewiesen.“ In der  Sozialen Stadtimkerei engagieren sich Nachbar*innen, Studierende, Rentner*innen und  insbesondere Menschen, die Erfahrungen mit psychischen Belastungen haben. Das Projekt wurde im April 2017 von der gpe Gesellschaft für psychosoziale Einrichtungen gGmbH als Trägerin und  der Künstlergruppe finger als Impulsgeberin gegründet. Ziel war, Menschen im Kontext von Honig-,
Wildbienen und Imkerei zusammenzubringen und zu einer nachhaltigen und vorurteilsfreien Gesellschaft beizutragen.

Gemeinsame Unternehmungen über das Imkern hinaus
In der Sozialen Stadtimkerei geht es nicht darum, die Teilnehmer*innen der „Bienengruppen“ zu Imker*innen auszubilden, betont Jens Bucher, Imker und Heilpädagoge. „Unsere Bienengruppen treffen sich ein Mal pro Woche und begleiten uns durch ein ganzes Bienenjahr. Dazu gehört beispielsweise, die Völker für das Frühjahr vorzubereiten, den Schwarmtrieb zu kontrollieren, die Bienen gegen Krankheiten zu behandeln und natürlich auch, den Honig zu ernten und ins Glas zu bringen“, beschreibt er typische Aktivitäten. Gemeinsame Unternehmungen wie das Anlegen von Blühwiesen für Wildbienen, Besuche im Theater oder im Fußballstadion, Stadtführungen, Honig-Tastings und die Herstellung von Honig-Kosmetik gehören ebenfalls dazu. Ein weiteres wichtiges Aktionsfeld ist die Umweltbildung für Kinder. Die Akteur*innen geben Schulklassen und
Kitagruppen Einblicke in die Welt der Bienen und des Honigs.

Nächster Schritt: Finanzierung langfristig sichern
Die Soziale Stadtimkerei wurde bis Ende 2021 von Aktion Mensch gefördert, im Januar 2022 übernahm die Postcode Lotterie die Förderung für weitere zwei Jahre. Zudem engagieren sich Unternehmen mit Patenschaften. „Hier sind wir froh, wenn wir weitere Sponsoren gewinnen können“, sagt Jens Bucher. „Aber mein größter Wunsch ist, eine dauerhafte Finanzierung für die Soziale Stadtimkerei zu erreichen“.

27.04.2022
Aktionstag "Lebensmittelerhaltende Maßnahmen"
Gemeinsamen Aktion zum Aufzeigen des täglichen Lebensmittelmülls am 30. April 2022 von foodsharing Mainz und den Psychologists/ Psychotherapists for Future Mainz

Täglich werden weltweit tonnenweise Lebensmittel weggeschmissen – auch in Mainz. Meist geschieht dies vollkommen unbemerkt. Die Psychologists/ Psychotherapists for Future Mainz und foodsharing Mainz wollen am 30. April 2022 auf dem Gutenbergplatz auf dieses Problem aufmerksam machen. Die Planung wie auch die Umsetzung wurden in Kooperation mit dem Agenda-Büro der Landeshauptstadt Mainz und den Entsorgungsbetrieben durchgeführt.

Sichtbarmachen der Verschwendung
Am 30. April 2022 um 11:00 Uhr drapieren die Psychologists/ Psychotherapists for Future in Kooperation mit foodsharing Mainz und den Entsorgungsbetrieben noch essbare Lebensmittel auf dem Gutenbergplatz. Diese wurden durch foodsharing Mainz vor den Mülltonnen der Mainzer Supermärkte, Restaurants und Märkten gerettet. „Wir sammeln hierbei alle „Abfälle“, die innerhalb von 24 Stunden weggeschmissen worden wären. Einerseits ist es gut, dass Initiativen wie unsere einen Teil der Lebensmittel retten. Andererseits ändert sich damit nichts an dem verschwenderischen System. Wir hoffen, mit dieser Aktion Aufmerksamkeit zu schaffen“, so Denis Biesenbach von foodsharing Mainz. Darüber hinaus werden Alternativen zur Lebensmittelverschwendung greifbar über Konzepte wie die Solidarische Landwirtschaft oder den Mainzer Mitgliederladen. Unterstützt wird die Aktion vom Agenda-Büro der Stadt Mainz. Eine zentrale Aufgabe des Agenda-Büros ist es, konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu koordinieren.

Alle Bürger*innen sind dazu eingeladen, am Samstag, dem 30. April 2022 ab 11:00 Uhr auf dem Gutenbergplatz das Ausmaß an geretteten Lebensmitteln selbst zu erleben. Ab 13:00 Uhr können die Lebensmittel mitgenommen werden. So können alle Bürger*innen selbst die Lebensmittel retten.

17 Prozent aller Lebensmittel landen in der Tonne – hier können sie gerettet werden
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert über das Ausmaß der Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Versorgungskette. In Deutschland landen demnach pro Jahr etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das entspricht 75 Kilogramm pro Person. Es wird also pro Minute eine ganze LKW-Ladung Lebensmittel weggeworfen. Das belastet das Klima und die Umwelt stark.

Unser tägliches Denken wird von einer Verzerrung bestimmt, die Psycholog*innen „Verfügbarkeitsheuristik“ (Tversky & Kahneman, 1973) nennen. Sie beschreibt, dass wir uns vor allem der aktuellen, greifbaren Ereignisse bewusst sind. Kathrin Macha von den Psychologists/ Psychotherapists for Future: „Dieses psychologische Phänomen wollen wir nutzen! Durch die Aktion machen wir Lebensmittelverschwendung direkt in der eigenen Umgebung greifbar. Das Problem wird bewusst und durch die Möglichkeit, die Lebensmittel vom Platz zu retten, können sich Bürger*innen gleich ganz selbstwirksam erleben. Damit möchten wir schrittweises Umdenken fördern.“

Die Psychologists/ Psychotherapists for Future und foodsharing Mainz
Die Psychologists/ Psychotherapists for Future ist eine Vereinigung von Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Studierender der Psychologie, die auf die Thematik der Klimakrise aufmerksam machen wollen. Sie stehen damit in Tradition der Fridays for Future-Bewegung und unterstützen deren Ziele. Die Initiative gründete sich deutschlandweit im April 2019 und bereits im Juni 2019 in Mainz. Sie nutzen ihr Wissen über psychologische Prozesse, um so das Ausmaß der Klimakatastrophe für alle zu verdeutlichen und ein Umdenken zu initiieren.  

Die Umweltinitiative foodsharing rettet in vielen Teilen Europas Lebensmittel vor der Tonne. Sie basiert auf ehrenamtlichem Engagement von Foodsaver*innen. Es gibt Kooperationen mit Betrieben. Darunter zählen der Einzelhandel, Märkte und Restaurants. Ziel ist es, die Entsorgung von noch genießbaren Lebensmitteln zu vermeiden. In Mainz gibt in etwa 110 laufende Kooperationen. Es sind circa 1.700 Personen über foodsharing.de in Mainz registriert. Die geretteten Lebensmittel werden an alle Interessierte unabhängig vom sozialen Status teilweise über die 8 Fairteiler-Schränke in Mainz "fairteilt".

26.04.2022
Bücher mit Happy End
Lesegenuss aus der Bücherei mit einem guten Ende

„Am Ende wird alles gut. Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ Das Zitat, das dem bekannten irischen Schriftstellers Oscar Wilde zugeschrieben wird, hat die Öffentliche Bücherei - Anna Seghers als Motto ihres Büchertischs „Thema des Monats Mai“ ausgewählt.

Kennen Sie das: Sie können ihr Buch nicht aus der Hand legen, aber auch das dickste Buch hat –leider- ein Ende! Dann aber doch wenigstens ein Gutes, wünschen sich viele Leser:innen.

Gerne identifiziert man sich mit den Hauptpersonen. Und es hat etwas Versöhnliches, wenn die Geschichte sich nach langem Mitfiebern zum Guten wendet.

Wollen Sie nach der abendlichen Lektüre beruhigt einschlafen? Für viele Leser:innen  ist es dann perfekt, wenn am Ende alles für die Hauptfiguren gut ausgeht.

Die Öffentliche Bücherei – Anna Seghers präsentiert im Mai auf einem Büchertisch eine Auswahl solcher Romane, die einen optimistischen Schluss aufweisen.

Happy End, Cliffhanger oder Open End? Hauptsache ist doch ein gelungener Abschluss der Geschichte, der überzeugt und zum Inhalt passt! Auch wenn es für Sie kein Happy End sein muss: Die Öffentliche Bücherei hat ein großes Roman-Angebot aller Genres. Vorbeikommen lohnt sich! Sie haben die Wahl aus ca. 20 000 Romanen. Alle Romane sind entleihbar.

(Büchertisch vom 3.Mai bis 31. Mai 2022 in der Zentrale der Öffentlichen Bücherei – Anna Seghers Bonifaziustürme, Anna-Seghers-Platz, Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 10-18 Uhr, Do 10-19 Uhr, Sa 10-13 Uhr. Zugang unter Beachtung der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen)

25.04.2022
Besuch aus Istanbul beim Erasmusprojekt an der Kita Feldbergplatz
(ekö) Am Montag, 04. April 2022 hatte die Kindertagesstätte Feldbergplatz (Kita) Besuch von Vorschul-Fachkräften aus Istanbul zu einem Erfahrungsaustausch über ein „Erasmusprojekt“ an der Kita: Türkan Demir Balci, Vorschulleiterin, Fulya Esen, Vorschulassistentin sowie Semiha Lise, Lehrerin. Meike Obermeier, Leiterin der Kita, organisierte das Projekt in Mainz und war gleichzeitig Ansprechpartnerin für die türkischen Kolleginnen. Juliane Opalka, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie sowie Andschana Orzeszko, Teamleitung, begrüßten die Delegierten aus Istanbul und dankten Ihnen für die erfolgreiche gute Kooperation.

Knapp zwei Jahre lief das Projekt in der Kita, vom Januar 2020 bis September 2021; seine Themenbereiche: Mehr Nachhaltigkeit und ein schonender Umgang mit Ressourcen. Das Hauptziel war, Lehrer:innen den „Betrieb“ in einer nachhaltigen und naturnahen Kindertagesstätte im urbanem Umfeld nahezubringen und ihnen damit die Möglichkeit zu bieten, ein umweltfreundliches, respektvolles und verantwortungsbewusstes Bewusstsein für zukünftige Generationen zu entwickeln. Da die Kita in ihrem Konzept Naturpädagogik verankert hat, bot sich die Kooperation mit der Istanbuler Kindertagesstätte an.

Inhaltlich erarbeitete das engagierte Mainzer Kita-Team Angebote aus den Bereichen Sprache, Kunst, Schauspiel, Musik, Bewegung, Spiel, Naturwissenschaft und Mathematik. Die ideenreichen Umsetzungen gestaltete es auf vielfache Art und Weise: Alle Aktionen wurden mit Fotografien dokumentiert und in Türkisch, Englisch und Deutsch beschrieben. Über einige Aktionen drehte man Deutsch kommentierte Videos. Die Ergebnisse luden die Mainzer auf die von Erasmus im Internet zur Verfügung gestellte Plattform „eTwinning“ hoch, auf die die türkischen Kolleginnen zugreifen konnten. Einige Aktionen wurden sogar live übertragen, unterstützt von Dolmetschern, die englischsprachige Kommentare beisteuerten.

Das „Erasmusprojekt“ ermöglichte es dem Mainzer Kita-Team, sich mit Fachkräften innerhalb Europas auszutauschen, Neues zu lernen und die eigenen Erfahrungen weiterzugeben.  

19.04.2022
Eröffnung der neuen Boppstraße
(ekö/lvb) Im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt/Sozialer Zusammenhalt“ konnte die Boppstraße in der Mainzer Neustadt neu gestaltet werden und bietet nun ein echtes Plus an Aufenthaltsqualität.

Nach knapp zweieinhalb Jahren ist die Boppstraße fertig gestellt und wird am Montag, 2. Mai 2022 um 11:00 Uhr offiziell von Oberbürgermeister Michael Ebling gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz, Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger und Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch, sowie Ortsvorsteher Christoph Hand und dem Quartiermanagement der Mainzer Neustadt eröffnet.

„Dies ist für die Neustadt und damit auch für die ganze Stadt Mainz ein Tag der Freude. Diese Freude wird zweifelsfrei dauerhaft und nachhaltig sein, allein schon, weil die vielen Verkehrsteilnehmenden, Anwohnenden und Gewerbetreibenden eine neue Qualität und Attraktivität des Verkehrsraums in der Boppstraße erleben können“, so Oberbürgermeister Michael Ebling.

Ablauf/Programm:
11.00 Uhr: Ankunft Oberbürgermeister Michael Ebling und Minister Roger Lewentz am Neustadt-Pavillon
11.10 Uhr: Empfang am Neustadt-Pavillon mit Musik: Simon Höneß mit Band
11.15 Uhr: Begrüßung durch OB Ebling
11.25 Uhr: Grußwort Innenminister Roger Lewentz
11.35 Uhr: Grußwort Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger
11.45 Uhr: Tanzeinlage der Kinder aus der KITA Neustadtzentrum
11.50 Uhr: Symbolische Eröffnung der Straße durch Durchschneiden eines Bandes
11.50 Uhr: Musik
12.00 Uhr: „Mittagspause in der Boppstraße“ für alle Anwohner:innen: Nach der offiziellen Eröffnung bleibt die Straße im Bereich um den Neustadt-Pavillon nahe der ÖPNV-Haltestelle Lessingstraße für die Bürger:innen und lokalen Gewerbetreibenden noch bis 15.00 Uhr gesperrt. Diese können Ihre „Mittagspause in der Boppstraße“ verbringen.
14.00 Uhr: Ende der Veranstaltung

Vollsperrung der Boppstraße und Umleitungen zwischen 8.00 und 15.00 Uhr
Aus Sicherheitsgründen wird es daher an diesem Tag zwischen 8.00 und 15.00 Uhr zu einer Vollsperrung der Boppstraße zwischen Lessingstraße und Boppstraße 62 kommen. Damit verbunden ist weiterhin eine veränderte Verkehrsführung.

Im Einzelnen
  • wird die Einbahnführung in der Lessingstraße zwischen Nackstraße und dem Kaiser- Wilhelm-Ring für Anlieger aufgehoben
  • wird der stadtauswärts führende Verkehr mittels Beschilderung über die Josefsstraße - Leibnizstraße - Colmarstraße - Kaiser-Wilhelm-Ring umgeleitet
  • wird der Radfahrverkehr stadtauswärts mittels Beschilderung über die Josefsstraße - Nackstraße - Lennigstraße - Kaiser-Wilhelm-Ring umgeleitet
  • werden die Anlieger im Kaiser-Wilhelm-Ring (Höhe Haus-Nr. 56 bis 80) über die Zufahrt Kaiser-Wilhelm-Ring/Boppstraße aus Fahrtrichtung Mombach mittels U-Turn in den Kaiser-Wilhelm-Ring umgeleitet  

07.04.2022
Eine Erfolgsgeschichte: VRM Stiftung und die Stiftung Lesen bringen Kindern zum Lesen
Mit der starken Unterstützung der VRM-Mediengruppe kann die Stiftung Lesen mittlerweile 32 Leseclubs im Rhein-Main-Gebiet unterhalten

In gemütlicher Atmosphäre mit Freunden Bücher lesen, Geschichten lauschen, gemeinsam Spiele spielen. Diese und weitere kreative Möglichkeiten bietet der Leseclub der Grundschule Leibnizschule in Mainz ihren Schülerinnen und Schülern bereits seit dem 01.12.2016. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für das Abenteuer Lesen zu gewinnen und mit dieser Schlüsselkompetenz den Zugang zu einem gelungenen Bildungsweg zu öffnen.

Möglich wurde die Einrichtung und Erhaltung des Leseclubs der Mainzer Grundschule durch die tatkräftige Unterstützung der VRM Stiftung, die im Rhein-Main-Gebiet bereits 32 Leseclubs finanziert. Durch das wichtige Engagement der VRM-Mediengruppe wurden die Räumlichkeiten der Grundschule mit speziellen Leseclub-Möbeln ausgestattet. Daneben konnten altersgerechte Bücher, Medien und Materialien angeschafft werden. Zudem erhalten die Leseclubbetreuer Unterstützung in Form regelmäßiger Weiterbildungsangebote.

Ein erfolgreiches Konzept, wie Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen zusammenfasst: „Unsere Erfahrung zeigt, dass Leseclubs eine positive Lernumgebung bieten und die regelmäßigen Angebote rund ums Lesen und die Mediennutzung die Lesemotivation der Kinder langfristig steigern. Das umfassende Weiterbildungsprogramm trägt entscheidend zum erfolgreichen Aufbau und einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Leseclubs bei. Wir danken der VRM Stiftung für die langjährige Unterstützung und freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit. “

„Wir wollen Kindern beim Lesen lernen unterstützen und ihnen vermitteln, dass Lernen Freude machen kann. Denn Lesen ist die Basis für schulischen und beruflichen Erfolg, für soziale Teilhabe, Integration und somit für ein eigenständiges Leben.“, sagt Geschäftsführer der VRM-Mediengruppe, Joachim Liebler. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, mit den Leseclubs einen kreativen und nachhaltigen Bildungsort zu ermöglichen, der unabhängig von sozialer und kultureller Herkunft die schulische Ausbildung ergänzt.“

Die Leseclubs sind eine bundesweite Initiative der Stiftung Lesen. Das Konzept unter dem Motto „Mit Freu(n)den lesen“ hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt: Mittlerweile besuchen über 19.500 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren regelmäßig die rund 600 Leseclubs, die die Stiftung Lesen mit lokalen Bündnispartnern bisher in allen Bundesländern eingerichtet hat.

„Die Stiftung Lesen leistet mit ihrem Leseclub-Konzept einen wichtigen Beitrag für die Bildungsgerechtigkeit. Die Leseclubs sind ein echter Gewinn für die teilnehmenden Schulen.“, erklärt Dr. Eckart Lensch, Beigeordneter und Schuldezernent der Landeshauptstadt Mainz. „Die Leseclubs bieten Kindern einen geschützten Raum, in dem sie sich gegenseitig unterstützen und sich zum regelmäßigen Lesen motivieren können. So eröffnen sie niedrigschwellige Zugänge zur Basiskompetenz Lesen und erreichen auch Kinder aus bildungsbenachteiligten Verhältnissen.“

07.04.2022
Gut besucht und hoch motiviert
Informationsveranstaltung für ukrainische Familien und Start der ukrainischen Samstagsschule im Frauenlob-Gymnasium

(ekö) Wo kann ich mein Kind betreuen lassen, in welche Schule kann mein Kind gehen, wie findet es Freunde in Mainz und was kann es in seiner Freizeit unternehmen? Ich habe in der Ukraine in einem sozialpädagogischen bzw. pädagogischen Beruf gearbeitet, wie und wo kann ich in Mainz in meinem Berufsfeld tätig sein?

Um auf diese und weitergehende Fragen einzugehen, organisierten das Amt für Jugend und Familie, das Schulamt der Landeshauptstadt Mainz und die Flüchtlingskoordination in Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Verein eine Informationsveranstaltung (09.30 bis 11.00 Uhr) für ukrainische Familien.

Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch und die Vorsitzende des Ukrainischen Vereins Mainz, Viktoriya Jost, konnten bei der Eröffnung der Info-Veranstaltung mehr als 100 Personen begrüßen. Gekommen waren rund 80 aus der Ukraine geflüchtete Frauen mit ihren Kindern. Zehn Ukrainer:innen, die bereits länger in Deutschland leben, kamen und stellten sich ehrenamtlich als Übersetzer:innen zur Verfügung, dazu kamen elf Personen, die als Lehrende an der ukrainischen Samstagsschule tätig sind.

An vier Stehtischen und Stellwänden mit Materialien in ukrainischer Sprache informierten die Leiterin des Amtes für Jugend und Familie, Juliane Opalka, und Schulamtsleiter Ulf Cöster zusammen mit Mitarbeiter:innen beider Ämter über die Themenbereiche Kinderbetreuung, Personalwerbung, Schule sowie die Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Unterstützt wurden sie dabei von den 10 freiwilligen Dolmetscher:innen und Übersetzer:innen.

Das Beratungsangebot nahmen die ukrainischen Eltern, fast ausschließlich Mütter, sehr rege an, während ihre Kinder am eigens organisierten Spieltisch mit großem Eifer das Beschäftigungs- bzw. Bastelangebot wahrnahmen. Am Beratungstisch ‚Personal‘ herrschte zeitweise sehr großer Andrang. Zahlreiche Frauen, die in der Ukraine in pädagogischen und sozialen Berufen tätig waren, informierten sich über die Möglichkeiten, eine Arbeitstätigkeit in Schulen, Kitas, Kindertagespflege aber auch in der Altenpflege aufzunehmen. Die Stadtverwaltung wird im nächsten Schritt weitere Gespräche mit den Interessierten führen.

Im Anschluss an die Veranstaltung (um 11.00 Uhr) startete die Samstagsschule des ukrainischen Vereins Mainz, die in Räumen des Frauenlob-Gymnasiums eine Heimat gefunden hat, mit dem Unterricht in ukrainischer Sprache, Kultur und Geschichte. 39 Kinder nahmen am freiwilligen Samstagsunterricht teil, den elf Lehrende ehrenamtlich erteilen.

Daneben besuchen die ukrainischen Kinder und Jugendliche während der Woche die regulären deutschen Schulen. Bis Montag, 4. April sind 282 Schulkinder aus der Ukraine in Mainz angekommen, die Mainzer Schulen haben 126 Kinder gemeldet, die bereits beschult werden (41 Grundschulen, 85 weiterführende Schulen).

Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch und die Vorsitzende des Ukrainischen Vereins Mainz, Viktoriya Jost freuten sich über das große Interesse ihrer Gäste und dankten allen Freiwilligen für ihre Zeit und die engagierte Unterstützung bei der Organisation der Veranstaltung. Beide sind optimistisch, dass der Infotag für die Neuankömmlinge aus der Ukraine ein wichtiger erster Schritt war, um sich in ihrem neuen Leben, in dem sie sich so unvermittelt wiederfinden, zurecht zu finden zu können.  

06.04.2022
Neustadt-SPD trauert um Astrid Clauss
Astrid Clauss ist in der letzten Nacht von uns gegangen. Sie starb nach langer Krankheit. Astrid Clauss wurde 65 Jahre alt und lebte bis zuletzt in der Hindenburgstraße. Die Neustadt-SPD trauert um eine aktive und engagierte Sozialdemokratin.
        
Sie trat im Jahr 2004 in die SPD ein. Im Jahr 2017 zog sie für die SPD in den Ortsbeirat der Mainzer Neustadt ein und war seitdem SPD-Fraktionssprecherin. Bei der Kommunalwahl 2019 wurde sie wiedergewählt.
        
Besonders die sozialen Themen im Stadtteil lagen Astrid Clauss sehr am Herzen: Sie hielt regelmäßig Renten-Sprechstunden im SPD-Neustadtladen als ehrenamtliche Rentenberaterin ab und hatte immer ein Auge darauf, was besonders den älteren und schwächeren Menschen im Stadtteil zu schaffen macht. Sie betonte immer, dass es nicht nur die hippe Neustadt gibt, sondern hier auch viele Menschen leben, die oft nicht wissen, wie sie bis zum Monatsende über die Runden kommen sollen.
        
Astrid Clauss war 32 Jahre lang Mitarbeiterin der Gewerkschaftsbewegung – zuletzt bis Anfang 2019 Geschäftsführerin der DGB-Region Rheinhessen-Nahe. Unvergessen ist beispielsweise ihr Engagement für gute Arbeit mit ordentlichen Löhnen und einer Rente, von der man Leben kann.
        
Astrid Clauss war auch stets dem 1. FSV Mainz 05 und seiner vielfältigen Fankultur sehr verbunden.
        
Im November 2021 wurde sie mit dem Landesverdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
        
In der Mainzer SPD war sie ab 2014 Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen und ab 2019 stellvertretende Vorsitzender der AG 60plus.
        
Wir trauen um Astrid Clauss und werden sie nie vergessen!

  
Kunst am Bau“
Bewerbungsaufruf für ein anstehendes Projekt an der Feldbergschule in der Neustadt

(rap) Die Landeshauptstadt Mainz lädt Künstler:innen und Künstler:innengruppen aus Mainz und ganz Rheinland-Pfalz ein, sich für ein anstehendes Kunst-am-Bau-Projekt zu bewerben: die Gestaltung einer Wandfläche an der Außenfassade des Sporthallenneubaus der Feldbergschule (Neustadt).

Für das Projekt wird ein geschlossener Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenem Bewerbungsverfahren stattfinden. Der Ausschreibungstext und weitere Informationen sind unter www.mainz.de/kunstambau abrufbar. Bewerbungen für den offenen Wettbewerb können bis zum 13. Mai 2022 bei der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Mainz eingereicht werden.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Landeshauptstadt Mainz
Amt für Kultur und Bibliotheken | Kulturabteilung
Laura Gvenetadze
kulturamt@stadt.mainz.de
Telefon. 06131 – 12 2712  

  
Post für gynäkologische Arztpraxen in ganz Mainz!
Der Frauennotruf Mainz e.V. macht auf ärztliche Fortbildung „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung ohne Anzeige“ aufmerksam.

Das Projekt der Soforthilfe gibt es seit dem Jahre 2013 und hat bundesweit bereits 900 Frauen und Mädchen unterstützt. Seit 2018 ist auch die Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit der Universitätsmedizin Mainz in Zusammenarbeit mit dem Frauennotruf dabei. Das Angebot umfasst die medizinische Versorgung nach Vergewaltigung und gleichzeitig Beweissicherung in einem Krankenhaus, ohne dass Betroffene im Voraus eine Anzeige stellen müssen.

Sabine Wollstädter vom Frauennotruf Mainz e.V. sagt dazu: „In unserer Arbeit erfahren wir nicht selten, dass Betroffene nach einer erlebten Vergewaltigung den Wunsch haben, sich an eine naheliegende oder vertraute gynäkologische Praxis zu wenden. Damit die Vernetzung und kompetente Versorgung bei Vergewaltigungen in Mainz gesichert wird, gibt es dazu anlässlich eine ärztliche Fortbildung, die hybrid besucht werden kann.“
Der Frauennotruf ist telefonisch erreichbar unter 06131-221213 und per E-Mail info@frauennotruf-mainz.de oder über die sichere Onlineberatung.

Wie sich Stadtpolitik ganz konkret auf das Klima auswirkt
Rund 30 Bürger*innen beim ersten Klimaspaziergang in der Neustadt

Es ist ein grauer, kalter Samstagnachmittag in der Mainzer Neustadt. Und trotzdem sind fast 30 Bürger*innen der Einladung von MainzZero zum ersten Klimaspaziergang durch die Neustadt gefolgt. Von der Feuerwache aus führt der Weg zu sieben verschiedenen Stationen im Stadtteil, an denen unterschiedliche Experten zu Themen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung vortragen. Zunächst berichtet UrStrom von seinen jahrelangen Bemühungen, eine Fotovoltaikanlage auf der 2014 eingeweihten Feuerwache zu errichten. Nach vielen Verzögerungen und teils fadenscheinigen Begründungen, warum das Dach nicht geeignet wäre, habe die Stadt nun eine eigene Gesellschaft gegründet, um Projekte dieser Art in der Stadt umzusetzen. „Das kann man jetzt als gute Nachricht empfinden, aber acht lange Jahre ist auf diesem Dach kein klimafreundlicher Strom produziert worden – eine verpasste Chance“, so Klaus Grieger von der Mainzer Bürgerenergiegenossenschaft UrStrom, die Fotovoltaikprojekte entwickelt und genossenschaftlich umsetzt und betreibt. Mit ihrem zweiten Standbein ‚UrStrom Mobil‘ betreibt die Genossenschaft ein CarSharing-Angebot mit neun Fahrzeugen in mehreren Stadtteilen und organisiert über seine App auch den kostenlosen Verleih des VCD-Lastenrades ELMA, das an der UrStrom-Station an der Pauluskirchengemeinde in der Neustadt steht.  


Vortrag von Torsten Collet (NABU Mainz, Mitte) auf der Grünen Brücke über die Rheinallee (Foto: MainzZero, Marina Hinsch)

Klimaverträglicherer Wohnungsbau
Am Beispiel der ehemaligen Kommissbrotbäckerei spricht Thorsten Noll über das Cradle-to-Cradle-Konzept, bei dem Baustoffe so designt werden, dass sie nach dem Abriss eines Gebäudes wieder in neuen Gebäuden zum Einsatz kommen können. Anschließend berichtet Eva Trost-Kolodziejski, Vorstand der Kulturbäckerei/Initiative für ein soziokulturelles Zentrum in der Neustadt e.V., über die Pläne zur Nutzung des Geländes. Neben einem größeren Wohnkomplex soll im Stadtteil Raum für Kulturschaffende und Begegnungen, Veranstaltungen sowie Gastronomie entstehen.  

An der dritten Station, beim neuen Wohnkomplex Wallaustraße 93-97, wurde das Thema Versiegelung und Fassadenbegrünung besprochen. In Vertretung für den erkrankten Reinhard Tiemann von der Initiative ‚bgruenhochzwei‘ übernahm Sophia Georgopoulou von MainzZero diesen Part.  

Verteilung des Straßenraums
Das lebhafteste Gespräch unter den Teilnehmern entstand an der nächsten Station in der Moltkestraße. Laut einem Stadtratsbeschluss vom Februar 2021 soll sie zur Fahrradstraße umgestaltet werden. In seinem Referat wunderte sich Matthias Borsdorf vom VCD, dass in diesem Jahr zunächst das Anwohnerparken in der Straße eingeführt wurde. Obwohl doch in einer Fahrradstraße keine parkenden Autos auf der Straße stehen, sondern alternative Parkmöglichkeiten - etwa die großen Tiefgaragen des neuen Wohnkomplexes oder auch der ab abends leerstehende Parkplatz der Polizei - genutzt werden sollen.  

Hier berichtet Christoph Hand, Ortsvorsteher der Neustadt und ebenfalls unter den Teilnehmern des Klimaspaziergangs, dass die Initiative für die Fahrradstraße aus dem Ortsbeirat kam und er froh ist, dass der Stadtrat die Empfehlung aufgenommen hat. Nun müsse man warten, wie die Mühlen der Verwaltung mahlten.  

Nächste Station des Klimaspaziergangs: die Feldbergstraße, eine Spielstraße auf dem Weg zur grünen Brücke, auf der viele Grundschüler der Feldbergschule auf den schmalen Bürgersteigen unterwegs sind. Doch die Feldbergstraße ist rechts und links, auf Bürgersteigen und Stellplätzen, so zugestellt, dass keine Übersichtlichkeit und somit keine Sicherheit für spielende Kinder gewährleistet ist.

Oase fürs Stadtklima
Abschluss und Highlight des Klimaspaziergangs bildete die Grüne Brücke über die Rheinallee. Der NABU hat dort eine Patenschaft für die Bepflanzung der Beete, wie Torsten Collet, stellvertretender Vorsitzender des NABU Mainz berichtet. Dabei wählt der NABU bewusst heimische, für die Artenvielfalt wertvolle Pflanzen aus – mit Erfolg, wie er an teils bereits in diesem Jahr fotografierten Bildern von verschiedenen Wildbienenarten auf der Brücke zeigen konnte.  

Zum Vormerken: im Juni findet der nächste Klimaspaziergang in der Neustadt mit neuen Stationen und Experten statt, der ebenso wie der erste Teil im Februar coronabedingt ausfallen musste. Außerdem bereitet MainzZero Klimaspaziergänge in Bretzenheim und weiteren Stadtteilen vor.

Die April-Ausgabe des Mainzer Neustadt-Anzeigers ist online
Klicken Sie auf das Bild, um das PDF herunterzuladen und die Ausgabe lesen zu können.


NeustART ab April mit Alexandra Siebner als neuer Künstlerin
(lvb) Im Projekt „NeustART“ stellen Künstler:innen aus der Mainzer Neustadt ihre Werke im Stadtteilbüro des Quartiermanagements aus. Ab April bis Ende Juni sind nun die Kunstwerke von Alexandra Siebner in den Räumlichkeiten der Sozialen Stadt in der Sömmerringstr. 35 zu sehen.



Alexandra Siebner lebt seit ihrer Kindheit in Mainz und ist im Jahr 2014 in die Neustadt gezogen. Sie interessiert sich seit der Schulzeit für künstlerisches Gestalten. Besonders ein Auslandsaufenthalt in den USA brachte sie dazu, sich noch intensiver mit Kunst auseinanderzusetzen. 2017 entdeckte sie dann das abstrakte Malen mit Acrylfarben für sich. Mittlerweile verwendet sie für ihre Kunstwerke aber auch Öl- und Aquarellfarben.

Alexandra Siebner beschreibt sich selbst als Autodidaktin und liebt die Möglichkeit der freien Gestaltung ihrer Kunst: „Hierbei lösen sich Formen zeitweise komplett auf. Manchmal hingegen nähere ich mich auch Strukturen an, die von einfachen Formen, Gesichtern und Ansichten bis hin zu Natur- und Tierphantasien reichen“.

Die Künstlerin ist auf Instagram aktiv: alexandra.siebner

„Ich freue mich sehr auf die vierte Ausstellung im Rahmen von NeustART und bin begeistert wie gut das Projekt im Stadtteil angenommen wird“, so Quartiermanagerin Toyah Hosni.

Die Künstlerin und das Quartiermanagement laden herzlich ein, ab Freitag, 1. April die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Sozialen Stadt anzuschauen. Interessierte können Besuchstermine mit dem Quartiermanagement vereinbaren.

Eine Eröffnungsveranstaltung ist für Dienstag, 19. April 2022, ab 18 bis 20 Uhr geplant.

Aktuelle Informationen auch zum Projekt NeustART finden sich auf www.soziale-stadt-mainz.de.

Für Rückfragen von Bürger:innen zum Projekt und für die Vereinbarung von Besuchsterminen steht Toyah Hosni vom Quartiermanagement zur Verfügung unter 06131 12-4115 oder per Mail an toyah.hosni@stadt.mainz.de  

  
Umbenennung der Pfitznerstraße
Der Ortsbeirat der Mainzer Neustadt hat in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch über die Umbenennung der Pfitznerstraße entschieden. Pfitzner war Antisemit und glühender Anhänger Hitlers – deswegen war die Umbenennung der Straße notwendig geworden. Der Ortsbeirat hatte sich mehrheitlich für eine Benennung nach Martin Büsser entschieden.

Die SPD hatte im Ortsbeirat gemeinsam mit der FDP die Umbenennung der Straße nach Catharina Haaß (1844-1916), einer Mainzer Musikpädagogin und Komponistin, beantragt. Catharina Haaß war Musiklehrerin in der früheren Schulstraße (heutige Adam-Karrillon-Straße), veröffentlichte zahlreiche musikpädagogische Beiträge und komponierte Stücke für den elementaren Musikunterricht. Der Vorschlag entstand auf Anregung des Frauenbüros der Landeshauptstadt Mainz. Für die SPD sei wichtig gewesen, dass der neue Straßenname ins sogenannte "Komponistenviertel" passe und dass es sich bei der Benennung um eine Frau handele. "Leider sind im bewohnten Teil der Neustadt gegenwärtig 48 Straßen und Plätze nach Männern und nur sieben nach Frauen benannt", erklärt Carolin Oldenstein, Sprecherin der SPD-Ortsbeiratsfraktion. Das sei eine Quote von etwa 13 Prozent und damit deutlich zu wenig.
Frauen- und Kulturausschuss des Stadtrats hatten bereits in den Jahren 1994 und 1995 gefordert, dass Straßen und Plätze, die nach Personen benannt sind, künftig zur Hälfte Frauennamen tragen sollten. "Wir treten hier leider auf der Stelle und kommen nicht voran", so das Resümee von Carolin Oldenstein.
Auch war von der SPD eine Benennung nach Esther Bejarano und von der FDP nach Clara Schumann ins Spiel gebracht worden.

Im Ortsbeirat hatten die Mehrheitsfraktionen von Grünen und Linken die Benennung nach Martin Büsser durchgesetzt. "Martin Büsser ist zweifelsfrei würdig, dass auch nach ihm eine Straße benannt wird", macht Carolin Oldenstein deutlich, "und wir als Sozialdemokratie können auch mit dieser Benennung sehr gut leben." Die SPD hatte vorgeschlagen, einen nach Martin Büsser benannten Preis auszuloben, der jedes Jahr verliehen wird und die Straße stattdessen nach einer Frau zu benennen.

Vorausgegangen war der Diskussion im Ortsbeirat ein Austausch mit Anwohnerinnen und Anwohnern der Straße im Februar. Diese war mit auf Initiative der SPD durchgeführt worden.


Straßenumbenennung: Mit Martin Büsser ein neues Kapitel in der Musikgeschichte aufschlagen
DIE GRÜNEN der Mainzer Neustadt begrüßen die Entscheidung des Ortsbeirats Mainz-Neustadt, die Pfitznerstraße in Martin-Büsser-Straße umzubenennen. Damit soll ein gemeinsamer Vorschlag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE umgesetzt werden.

„Mit der Benennung der Straße nach Martin Büsser aktualisieren wir das Benennungskonzept des Musikerviertels in der Neustadt und zeigen, dass populäre Musik einen gleichberechtigten Stellenwert in unserer Kultur neben klassischer Musik hat“, sagt Martin Becker, Ortsbeirat B90/DIE GRÜNEN. Clara Wörsdörfer ergänzt: „Im Vorfeld zur Sitzung haben uns einige Zuschriften erreicht, die unseren Vorschlag begrüßen. Wir freuen uns, dass wir mit der Benennung einen Nerv getroffen haben, die Erinnerung an Martin Büsser lebendig zu halten.“

Martin Büsser (* 12. Februar 1968; † 23. September 2010) war ein in Mainz lebender Autor, Musiker und Mitbegründer des Ventil Verlags, der bis heute seinen Sitz in der Mainzer Neustadt hat. Er verfasste kritische Standardwerke zur Popkultur. Ab Mitte der 1990er arbeitete er als freier Journalist mit den Schwerpunkten Popkultur, Musik, Film, Queer und Gender Studies und zeitgenössische Kunst, unter anderem für konkret, die Süddeutsche Zeitung, Die Wochenzeitung, Intro, Jazzthetik und Emma. Er war Mitbegründer und -herausgeber der seit 1995 im Mainzer Ventil Verlag erscheinenden Buchreihe testcard – Beiträge zur Popgeschichte. Büsser agierte abseits des Mainstreams und schrieb gegen rechte Tendenzen in der Popmusik genau so kritisch an, wie gegen Macho-Kultur in Punk und Hardcore, war ein Vordenker in der Auseinandersetzung mit neuen Ansätzen zu Geschlechterforschung und Queerness. Er war als Musiker in mehreren Bands aktiv und hat als Konzertveranstalter auch in Mainz zu einem vielfältigen kulturellen Angebot beigetragen.


Neustadt zeigt Format
Linke-Stadtratsfraktion begrüßt Beschluss zur Martin-Büsser-Straße

Der Ortsbeirat Mainz-Neustadt hat sich dafür ausgesprochen, die Pfitznerstraße in Martin-Büsser-Straße umzubenennen. Ein entsprechender Antrag der Ortsbeiratsfraktionen der Linken und der Grünen wurde in der Sitzung am 30.3.2022 angenommen. Die Findung eines neuen Namens war notwendig, weil  die Umbenennung der Pfitznerstraße bereits zuvor beschlossen worden war.

Die Linke-Stadtratsfraktion begrüßt diesen Schritt, weil er zeigt, dass queere und LSBTQ-freundliche Positionen in Mainz anerkannt und gewürdigt werden.  

Ortsbeirats- und Stadtratsmitglied Martin Malcherek erklärt dazu: „Martin Büsser, 12.2.1968 bis 23.10.2010, war ein Mainzer Musikjournalist, Verleger, bildender Künstler, Musiker und Musikveranstalter. Neben seiner eigenen künstlerischen Tätigkeit besteht  sein Werk darin, Kunst in ihrer ästhetischen, politischen und gesellschaftlichen Bedeutung zu analysieren, zu erschließen und zu beurteilen. Martin Büsser hat dabei immer eine progressive, emanzipatorische Perspektive eingenommen und bereits in den Neunzigerjahren Queer- und LSBTQ-Positionen in den popkulturellen Diskurs eingebracht. Er hat sexistische und homophobe Tendenzen in der Pop-Kultur dabei genauso thematisiert, wie er bereits 2006 auf faschistische Unterströmungen bei Xavier Naidoo hingewiesen hat. Was wir von Büsser heute noch lernen können, ist der kritische Umgang mit Kunstwerken, mit Musik und dem dazugehörigen Diskurs."

„Wir begrüßen die Namenswahl auch deshalb, weil Büssers Werk nach wie vor erhältlich ist und rezipiert wird. Wer in Zukunft über den Straßennamen stolpert, kann sich schnell und umfassend informieren. So vermeiden wir, dass im Straßenbild Säulenheilige aufgebaut werden, die keine echte Auseinandersetzung ermöglichen, weil ihr Werk unbekannt oder nicht verfügbar ist. Zudem senden wir ein Signal an die aktiven Künstler:innen und Intellektuellen in Mainz: Die Verwaltung bekommt mit, was Ihr leistet, und honoriert das“, so Martin Malcherek weiter.

Der stellvertretende Ortsvorsteher Sigi Aubel ergänzt: „Martin Büsser schlägt im Komponistenviertel die Brücke ins 21. Jahrhundert. Vor dem Hintergrund seines Werkes war das biologische Geschlecht von Martin Büsser für uns zweitrangig. Eine Martin-Büsser-Straße kann zusammen mit dem Ventil-Verlag in der Boppstraße und der Emde Gallery in der Richard-Wagner-Straße ein Dreieck ästhetischer Theorie im Sinne Adornos werden – ein notwendiges Gegengewicht zur Gentrifizierung, die wir dort erleben. Das kann Strahlkraft weit über Mainz hinaus entfalten.“

Mainz wird foodsharing-Stadt
Oberbürgermeister Ebling unterzeichnet Resolution gegen Lebensmittelverschwendung

Mainz engagiert sich aktiv gegen Lebensmittelverschwendung. Oberbürgermeister Michael Ebling unterzeichnete die Resolution von foodsharing Mainz. „Die Resolution ist ein Symbol der Partnerschaft zwischen foodsharing und der Stadt Mainz. Wir wollen damit aktiv zur Steigerung der Wertschätzung unserer Nahrungsmittel beitragen“, erklärt Ebling. „Die Stadt Mainz unterstützt den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung nachdrücklich und dankt den Aktivist:innen, die sich bei foodsharing Mainz engagieren“, so der Oberbürgermeister.


Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (Foto: Carsten Costard)

Mit der Unterzeichnung der Resolution beabsichtigt die Landeshauptstadt Mainz die Initiative foodsharing in ihrer Arbeit zu unterstützen. Dabei geht es einerseits um Austausch und Kooperation und zum anderen um Öffentlichkeitsarbeit, Informationen der Bürger:innen und die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen, um die Mainzer:innen für das so wichtige Thema zu sensibilisieren.

„Im Fokus unserer zukünftigen Bemühungen stehen auch Kitas und Schulen, Mensen und Kantinen sowie die Wochenmärkte“, sagt Dr. Sabine Gresch vom städtischen Agenda-Büro, welche die foodsharing Resolution mit den Lebensmittelretter:innen auf den Weg brachte.

Warum engagiert sich die Stadt Mainz gegen Lebensmittelverschwendung?
Grundlage des Handelns ist es, natürliche Ressourcen zu schützen und Nachhaltigkeit in vielen Formen zu fördern. Mainz orientiert sich an den globalen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, in denen sich alle Mitgliedstaaten verpflichten, bis 2030 den Welthunger zu beenden und Lebensmittelverluste zu halbieren. Unter dem Motto „Global denken – lokal handeln“ gewinnt die Agenda 2030 in Mainz einen immer größeren Stellenwert.

Sowohl foodsharing als auch den Vertreter:innen der Stadt ist bewusst, dass diese Ziele nur erreicht werden können, wenn auf kommunaler Ebene die Nachfrage nach biologischen und regionalen Produkten gesteigert wird. Das aktuelle Ernährungssystem verschwendet Ressourcen und ist klimaschädlich. Deshalb setzt sich die Stadt gemeinsam mit foodsharing Mainz für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln ein. „Es ist notwendig, das System umzustellen. Die Resolution ist für uns alle ein Schritt in die richtige Richtung, diese Veränderungen in Mainz anzustoßen und voranzubringen", sagt Dr. Annabelle Dold, die selbst Foodsaverin ist und an der Resolution mitgewirkt hat.

Ehrenamtliches Engagement bei foodsharing Mainz
Mit der Unterzeichnung der Resolution ist die Landeshauptstadt Mainz die nunmehr zwölfte foodsharing-Stadt. Sie folgt dabei Städten wie Jena, Stuttgart, Graz und Eupen. Die Initiative foodsharing rettet in vielen Teilen Europas Lebensmittel und stellt sie kostenfrei allen Menschen - unabhängig vom sozialen Status - zur Verfügung. Basierend auf ehrenamtlichem Engagement wird mit Einzelhandel, Märkten und Restaurants kooperiert, um die Entsorgung von noch genießbaren Lebensmitteln zu vermeiden.

Für foodsharing Mainz engagieren sich über 1700 Foodsaver:innen mit fünf für die Koordination zuständigen Botschafter:innen. Gerettet wird in über 100 Kooperationen mit Supermärkten, Restaurants, Märkten und vielen weiteren Beteiligten. Es finden zahlreiche Aktionen statt, die foodsharing Mainz organisiert und mitgestaltet. Darüber hinaus stehen in vielen Stadtteilen sogenannte Fairteiler, über welche ein Teil der geretteten Lebensmittel allen Menschen in Mainz zur Verfügung gestellt wird.

„Die Stadt Mainz nimmt mit dieser Resolution gegen die Verschwendung von Lebensmitteln eine Vorbildfunktion für andere Städte und Kommunen ein. Wir freuen uns über zivilgesellschaftliche Aktionen wie die von foodsharing Mainz und unterstützen diese aus Überzeugung", betont OB Ebling.

Alle interessierten Menschen sind herzlich eingeladen, sich bei foodsharing zu einzubringen. Wer mehr über foodsharing Mainz erfahren oder Teil der foodsharing-Gemeinschaft werden möchte, findet hier weitere Informationen:

Mit dem Rad zum Zug
Hauptbahnhof Mainz punktet mit bundesweit zweitgrößter Bike & Ride-Anlage sowie fahrradfreundlicher Personenunterführung

1.700 Stellplätze dank Bike+Ride-Offensive von Deutscher Bahn und Stadt • Neue Wandgestaltung der Personenunterführungen spiegelt hohe Fahrradaffinität der Mainzer wider • fahrRad.Parkhaus schützt Zweiräder vor Witterungseinflüssen  

Wer in Mainz mit dem Rad zum Bahnhof fährt, kann sich  über reichlich Stellplätze freuen: Die Stadt hat zusammen mit der Deutschen Bahn (DB) umfangreich investiert, um viel Platz für Fahrräder an Bahnhöfen zu schaffen. So konnten bereits 2020 im Rahmen der Bike & Ride-Offensive, einer gemeinsamen Aktion des Bundesumweltministeriums und der Deutschen Bahn, auf der Nord- und Südseite des Mainzer Hauptbahnhofs 700 Fahrradstellplätze in Form von Doppelstockparkern realisiert werden. Letztes Jahr wurden die Kapazitäten um ein fahrRad.Parkhaus mit weiteren 1.000 Stellplätzen am Westeingang erweitert. Die erst kürzlich fertiggestellte Wandgestaltung der beiden Personenunterführungen im Hauptbahnhof runden das Maßnahmenpaket ab und zeigen anhand von Bildern und Fakten, was die intensiv genutzten Fahrradstellplätze am Hauptbahnhof bereits vermuten ließen: Mainz ist eine Stadt mit hoher Fahrradaffinität und -nutzung.




Fotos: DB

„Um die Liebe der Mainzer:innen zum Fahrrad sowie die konstruktive Zusammenarbeit zwischen DB und der Stadt Mainz zu dokumentieren und zu visualisieren, haben wir Ende letzten Jahres die beiden Personenunterführungen im Mainzer Hauptbahnhof farblich in einem freundlichen hellen Grünton gestrichen und wesentliche Ergebnisse der städtischen Mobilitätsbefragung von der Mainzer Agentur „Studio LESS“ über Bildtafeln visualisieren lassen“, so Klaus Berdan, Leiter DB Bahnhofsmanagement Mainz.

Informationen, wie dass 25% aller Wege in Mainz mit dem Fahrrad zurückgelegt werden oder die durchschnittlichen Fahrtweite der Fahrradfahrer 2,9 km beträgt, sind dabei ebenso der neuen Wandgestaltung zu entnehmen, wie beispielsweise die Darstellung der am häufig genutzten Fahrradstrecken und ihre jeweiligen Entfernungen. Zudem haben die Betrachter:innen über einen QR-Code die Möglichkeit, direkt auf die Mobilitätsbefragung zuzugreifen und alle Ergebnisse abzurufen.

„Die Kombination aus Fahrrad und Bahn ist sehr komfortable und liegt zunehmend im Trend, vor allem mit Blick auf das Thema Klimaschutz und nachhaltige Mobilität. Als Fahrradfahrerin und regelmäßige Bahnfahrerin freue ich mich auch ganz persönlich über die Vielzahl der Abstellmöglichkeiten und dass neben mir auch  immer mehr Bürger:innen das zusätzliche Angebot nutzen. Die informativen und ansprechend gestalteten Bildtafeln in den Personenunterführungen rücken diese umweltfreundliche Art der Mobilität noch einmal stärker in den Fokus “, sagt Janina Steinkrüger, Verkehrsdezernentin der Stadt Mainz.

Verkehrswende jetzt – MainzZero stellt Verkehrskonzept vor
Gut besuchte Präsenzveranstaltung im Wolfgang-Capito-Haus

Der Saal im Wolfgang-Capito-Haus in der Mainzer Neustadt ist gut gefüllt – das Thema Verkehrswende bewegt die Menschen in Mainz. Auch einige Vertreter der Mainzer Politik sind unter den gut 50 interessierten Zuhörern, unter anderem Christoph Hand, Ortsvorsteher der Neustadt, sowie Siegfried Aubel, Mitglied im Ortsbeirat Neustadt.


Gut besucht war der Vortragsabend „Verkehrswende jetzt! Bausteine für ein Mainzer Mobilitätskonzept“ im Wolfgang-Capito-Haus in der Mainzer Neustadt. (Foto: MainzZero)

Zunächst beschreibt Eva Legner von MainzZero die Bedeutung der Verkehrswende für den Klimaschutz und geht auf Sicherheit und Lebensqualität einer Stadt ein, die wesentlich von der Verkehrsgestaltung beeinflusst werden. Eine wesentliche Forderung im Bereich Verkehr des Bürgerbegehrens von MainzZero war, die Anteile von Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) sowie Fuß- und Radverkehr an den in Mainz zurückgelegten Wegen bis 2030 von 60% auf mindestens 80% zu steigern. Im Stadtratsbeschluss der regierenden Ampel-Koalition zu "Konsequenten Klimaschutz weiter vorantreiben", der als Reaktion auf das Bürgerbegehren im November 2021 gefasst wurde, gibt sich die Stadt ebenfalls dies 80%-Ziel, ohne jedoch einen konkreten Zeitpunkt zu benennen. Das von MainzZero vorgelegte Konzept „Verkehrswende jetzt! Bausteine für ein Mobilitätskonzept“ beschreibt Maßnahmen, die kurz-, mittel- und langfristig getroffen werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen.

Armin Schulz, ehemals Stadt- und Verkehrsplaner bei ‚Hessen mobil‘ und bei MainzZero aktiv, macht anhand der Strecke von Gonsenheim zur Ludwigsstraße in der Innenstadt anschaulich deutlich, wie die Situation für die verschiedenen Verkehrsmittel in Mainz aussieht: Während den Pkws auf dem Großteil der Strecke zwei Spuren in jede Richtung zur Verfügung stehen, bietet sich den Radfahrenden wenig Komfort und vor allem Sicherheit. Zahlreiche nicht ausreichend abgesenkte Bordsteine, Engstellen mit Kontakt zum Fußverkehr und im Winter nicht geräumte Wegestrecken sind auf dem Weg in die Innenstadt zu überwinden. „Spätestens den neuen Anforderungen durch den Verkehrsmittelmix aus E-Bikes, Lastenrädern und E-Scootern sind diese Wege nicht mehr gewachsen. Überholen ist hier praktisch nicht möglich“, so Armin Schulz.

Autoverkehr wird höher bewertet als Rad- und Fußverkehr
Im Bereich des neu gebauten Hotels in der Binger Straße macht Schulz sehr anschaulich klar, dass der Radverkehr – zumindest bislang – in Mainz stets hinter dem Autoverkehr und wirtschaftlichen Interessen zurückstecken musste. Das Investoreninteresse zum Bau hätte angesichts der fehlenden Breite des Gehweges dezernatsübergreifend zu einer verträglichen Lösung führen müssen. Der Hotelbau wurde genehmigt, obwohl damit auf dieser hoch frequentierten Strecke zwischen Universität und Hauptbahnhof für Fußgänger nur 1,25 m (statt der gesetzlich vorgeschriebenen 1,50 m) zur Verfügung stehen. Auch der danebenliegende Radweg, der zudem in beide Richtungen genutzt wird, entspricht nicht den heutigen Regelmaßen im Straßenbau.

Dabei es handelt sich hier nach Einschätzung des Verkehrsexpert*innen von MainzZero um die Strecke mit dem höchsten Radpotential (8 bis 10.000 / Tag) in ganz Rheinland-Pfalz. Nach kurzfristig zu realisierenden Fahrbahnmarkierungen zum Radweg könnte diese Strecke von der Innenstadt zu Universität, dann als Südumgehung um Finthen, von dort auf dem bestehenden Radweg nach Wackernheim und ab dort auf einem neuen Radweg bis Ingelheim führen. Ein solcher Radschnellweg sei zu großen Teilen förderfähig aus Mitteln des Bundes, so Schulz.

Klare Forderungen für das Gelingen der Verkehrswende in Mainz
Auch für die Naherholung in Form von Spazierwegen – wie bereits in zahlreichen großen europäischen Städten realisiert - hat das Verkehrskonzept von MainzZero eine Vision. Mittels verkehrsberuhigter, begrünter Straßen, sogenannter Grünachsen, die durch Rad- und Fußgängerbrücken ergänzt werden und die einzelnen Park- und Grünflächen in Mainz verbinden sollen, entstehen lange Spazierwege, die sich für Ausflüge etwa aus den Stadtteilen zum Rhein eignen. Das Thema Grünachsen wird ein eigener Schwerpunkt in der Arbeit von MainzZero in diesem Jahr sein.

Das Verkehrskonzept formuliert klare Forderungen: Die Verkehrswende muss zum Leitziel in der Stadtverwaltung werden. Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit und umfassende Weiterbildungsmaßnahmen, die die Verwaltungsmitarbeitenden beim Umdenken unterstützen, müssen selbstverständlich sein. Die Anforderungen des Kfz-Verkehrs dürfen nicht mehr auf die täglich eine Stunde Spitzenbelastung ausgelegt sein, sondern müssen sich am Normalverkehr des gesamten Tages orientieren.

Für einen sicheren, attraktiven Radverkehr braucht es ein umfassendes und langfristig angelegtes Radnetz für die ganze Stadt inklusive Anbindung an das Radfernnetz und vor allem an die sogenannten Oberzentren wie Wiesbaden und Frankfurt. Verschiedene Gruppen aus der Bürgerschaft haben hier bereits detaillierten Input gegeben: das Mainzer Radfahrforum mit der Initiative ‚Mapathon – Radwegenetz für Mainz‘ oder ‚Gonsenheim setzt auf’s Rad“,– bislang sind sie alle unbeantwortet durch die Stadt geblieben.

Der Wille von Politik und Verwaltung sind entscheidend
Ein besonderes Leuchtturmprojekt stellt Matthias Borsdorf von MainzZero vor: die der Neustadt zugewandte Seite der Kaiserstraße soll verkehrsberuhigt werden, nur Busse Rad- und Fußverkehr sollen die Straße benutzen dürfen. „So wäre die Kaiserstraße wieder die Prachtstraße, als die sie vor 150 Jahren erdacht und gebaut wurde und die Grünfläche wäre endlich als solche nutzbar“, beschreibt er - selbst Bewohner der Neustadt - diese Vision.

Armin Schulz betont zum Anschluss erneut, dass viele dieser Vorschläge ohne große bauliche Maßnahmen, die mit langen Genehmigungsverfahren verbunden wären, kurzfristig umsetzbar sind. „Die Politik muss es einfach wollen. Das ist der entscheidende Punkt - und natürlich auch die Menschen müssen die damit verbundene Verbesserung der Lebensqualität erkennen und wollen.“

Um diesen Punkt drehte sich die anschließende Diskussion. Wie können die Mainzer Politiker*innen von dieser Vision überzeugt werden? Welchen Nutzen können sie für ihr politisches Wirken im Sinne der Bürger*innen aus deren Umsetzung ziehen? Wenn die Umsetzung gut gelänge und die Bevölkerung anspräche, werde auch die Politik davon profitieren, so das Fazit nicht nur bei MainzZero.

Text: Michael Lengersdorff
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