28.02.2022
Wie funktioniert Intervallfasten?
Beim Intervallfasten wird tage- oder stundenweise auf Nahrung verzichtet und nur in einem bestimmten Zeitfenster gegessen. Das kurbelt den Stoffwechsel an und kann nicht nur dabei helfen, gesund abzunehmen, sondern auch vor Diabetes (Typ 2) schützen.
Am beliebtesten ist die 16:8-Methode. Das heißt: Fastende verzichten 16 Stunden lang auf Nahrung und essen in den übrigen acht Stunden zwei normale Mahlzeiten. Den Beginn des Zeitfensters – also beispielsweise am Morgen oder erst am Vormittag – kann jeder individuell festlegen.
Eine Alternative ist die 5:2-Methode. Hier dauert die Phase für normales Essen fünf, die Fastenphase zwei Tage: Dann sollten Frauen nur maximal 500 Kalorien und Männer maximal 600 Kalorien zu sich nehmen.
Immer erlaubt und auch wichtig in den Fastenzeiten ist Trinken – allerdings nur Wasser oder ungesüßter Tee und Kaffee ohne Milch. Auch wenn es grundsätzlich erlaubt ist, alles zu essen, sollten es Fastende in den Essensphasen nicht übertreiben und auf eine gesunde Ernährung achten.
Für Kinder, Schwangere, Senioren oder Menschen mit Essstörungen oder einer chronischen Erkrankung ist Intervallfasten nicht geeignet. Wer auf Medikamente wie Blutzucker- oder Blutdrucksenker angewiesen ist, sollte sich vorab beim Arzt beraten lassen.
Text: Solveig Haw, Gesundheitsexpertin bei der DKV Deutsche Krankenversicherung
28.02.2022
Sicher unterwegs mit Mofa, Moped und
E-Bike
Saisonstart für
Zweiräder
Deutschland trägt grün – Im Frühjahr erwacht nicht nur die Natur zu neuem Leben. Ab dem 1. März brauchen Mopeds, Mokicks, Mofas, E-Roller, S-Pedelecs sowie leichte Quads und Trikes eine neue Haftpflichtversicherung. Diese übernimmt Schäden, die der Fahrzeughalter bei Dritten verursacht. In Deutschland besteht Versicherungspflicht. Wer keine Geld- oder Gefängnisstrafe riskieren will, sollte sich rechtzeitig an seine Versicherung wenden. Erkennbar ist der Versicherungsschutz für die neue Saison an der geänderten Kennzeichenfarbe – grün.
Ähnlich wie Motorräder werden auch viele Kleinkrafträder den Winter über eingemottet oder stehen längere Zeit unbenutzt herum. Daher ist im Frühjahr außer einer neuen Haftpflichtversicherung auch ein gründlicher Technikcheck angesagt: Sind die Reifen in Ordnung, sind alle wichtigen Schraubverbindungen angezogen, sind Antriebskette und andere bewegliche Teile gereinigt und geölt? Vor allem die Beleuchtung und die Bremsen sollten bestens funktionieren, da Fahrer*innen von Kleinkrafträdern, Rollern und Fahrrädern im Straßenverkehr besonders gefährdet sind. „Zum einen wird ihre Geschwindigkeit oft unterschätzt. Zum anderen sind sie vor allem in den Morgen- und Abendstunden sowie bei Regen und Nebel schlecht zu erkennen“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Zusätzliche Reflektoren und helle Kleidung helfen, von anderen Verkehrsteilnehmern frühzeitig gesehen zu werden.
Unfälle vermeiden
Zweiräder haben keine Knautschzone, deshalb sollten Unfälle vermieden werden. Zwar gilt nur für solche Kleinkrafträder und E-Bikes eine Helmpflicht, die schneller als 25 km/h sind. Aber auch Fahrer*innen von langsameren Zweirädern – ob mit oder ohne Motor – sollten im Straßenverkehr zumindest einen Fahrradhelm tragen. Zahlreiche Unfalluntersuchungen zeigen, dass solche Helme bei einem Sturz oder einem Zusammenstoß vor Kopfverletzungen schützen. Lederhandschuhe und festes Schuhwerk helfen im Falle eines Unfalls ebenfalls, Verletzungen zu vermeiden. Vor allem gilt gerade am Saisonanfang: Sich langsam wieder ans Fahren mit dem Zweirad gewöhnen, vorsichtig und aufmerksam fahren und auf rutschige Straßen achten.
Teure Fahrräder und E-Bikes versichern
Für besonders teure und gut ausgestattete Fahrräder und E-Bikes (Pedelecs) sollten ihre Besitzer*innen eine Diebstahlversicherung erwägen. Sie übernimmt den Schaden, wenn das gegen Diebstahl gesicherte Zweirad oder gesicherte Akkus gestohlen werden. Bei einigen Versicherern sind sogar Anbauteile wie zum Beispiel Kindersitze und Taschen mitversichert. Eine zusätzliche Kasko-Versicherung deckt zum Beispiel auch eigene Unfallschäden ab, manche Versicherer sogar den Verschleiß. Für Vielfahrer, längere Trips oder die Urlaubsreise mit dem Bike lohnt unter Umständen die Erweiterung des Versicherungsschutzes: Einige Versicherer bieten ergänzende Schutzbriefe mit ähnlichen Services wie beim Auto an, inklusive Pannenhilfe, Abschleppen, Ersatzrad und Übernahme von Übernachtungskosten.
Deutschland trägt grün – Im Frühjahr erwacht nicht nur die Natur zu neuem Leben. Ab dem 1. März brauchen Mopeds, Mokicks, Mofas, E-Roller, S-Pedelecs sowie leichte Quads und Trikes eine neue Haftpflichtversicherung. Diese übernimmt Schäden, die der Fahrzeughalter bei Dritten verursacht. In Deutschland besteht Versicherungspflicht. Wer keine Geld- oder Gefängnisstrafe riskieren will, sollte sich rechtzeitig an seine Versicherung wenden. Erkennbar ist der Versicherungsschutz für die neue Saison an der geänderten Kennzeichenfarbe – grün.
Ähnlich wie Motorräder werden auch viele Kleinkrafträder den Winter über eingemottet oder stehen längere Zeit unbenutzt herum. Daher ist im Frühjahr außer einer neuen Haftpflichtversicherung auch ein gründlicher Technikcheck angesagt: Sind die Reifen in Ordnung, sind alle wichtigen Schraubverbindungen angezogen, sind Antriebskette und andere bewegliche Teile gereinigt und geölt? Vor allem die Beleuchtung und die Bremsen sollten bestens funktionieren, da Fahrer*innen von Kleinkrafträdern, Rollern und Fahrrädern im Straßenverkehr besonders gefährdet sind. „Zum einen wird ihre Geschwindigkeit oft unterschätzt. Zum anderen sind sie vor allem in den Morgen- und Abendstunden sowie bei Regen und Nebel schlecht zu erkennen“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Zusätzliche Reflektoren und helle Kleidung helfen, von anderen Verkehrsteilnehmern frühzeitig gesehen zu werden.
Unfälle vermeiden
Zweiräder haben keine Knautschzone, deshalb sollten Unfälle vermieden werden. Zwar gilt nur für solche Kleinkrafträder und E-Bikes eine Helmpflicht, die schneller als 25 km/h sind. Aber auch Fahrer*innen von langsameren Zweirädern – ob mit oder ohne Motor – sollten im Straßenverkehr zumindest einen Fahrradhelm tragen. Zahlreiche Unfalluntersuchungen zeigen, dass solche Helme bei einem Sturz oder einem Zusammenstoß vor Kopfverletzungen schützen. Lederhandschuhe und festes Schuhwerk helfen im Falle eines Unfalls ebenfalls, Verletzungen zu vermeiden. Vor allem gilt gerade am Saisonanfang: Sich langsam wieder ans Fahren mit dem Zweirad gewöhnen, vorsichtig und aufmerksam fahren und auf rutschige Straßen achten.
Teure Fahrräder und E-Bikes versichern
Für besonders teure und gut ausgestattete Fahrräder und E-Bikes (Pedelecs) sollten ihre Besitzer*innen eine Diebstahlversicherung erwägen. Sie übernimmt den Schaden, wenn das gegen Diebstahl gesicherte Zweirad oder gesicherte Akkus gestohlen werden. Bei einigen Versicherern sind sogar Anbauteile wie zum Beispiel Kindersitze und Taschen mitversichert. Eine zusätzliche Kasko-Versicherung deckt zum Beispiel auch eigene Unfallschäden ab, manche Versicherer sogar den Verschleiß. Für Vielfahrer, längere Trips oder die Urlaubsreise mit dem Bike lohnt unter Umständen die Erweiterung des Versicherungsschutzes: Einige Versicherer bieten ergänzende Schutzbriefe mit ähnlichen Services wie beim Auto an, inklusive Pannenhilfe, Abschleppen, Ersatzrad und Übernahme von Übernachtungskosten.
23.02.2022
Was passiert beim Bonitätscheck?
Ob neuer Handyvertrag, neue Wohnung
oder Kreditantrag: Bei langfristigen Zahlungsverpflichtungen müssen
Verbraucher häufig einem Bonitätscheck zustimmen. Er dient
Vermietern, Banken, Händlern oder Mobilfunkanbietern dazu, die
Zahlungsfähigkeit und das Zahlungsverhalten eines Kunden besser
einschätzen zu können.
Je näher der Bonitätsscore an 100
liegt, desto besser wird die Bonität eingestuft. Den Berechnungen
von Auskunfteien wie der Schufa liegen unter anderem Angaben zur
Person wie Name, Geschlecht, Geburtsdatum und Adresse, Informationen
über aktuelle Verträge und über zurückliegende Zahlungen
zugrunde. Darüber hinaus werden die Anzahl der Kreditkarten und
Girokonten, Inkasso- und Gerichtsinformationen sowie offene
Forderungen erfasst.
Tipp: Für einen guten Schufa-Score
sollten Rechnungen fristgemäß beglichen, Kredite ohne Verzug
zurückgezahlt und das Konto nicht überzogen werden. Einmal jährlich
haben Verbraucher das Recht, die zu ihnen hinterlegten Informationen
bei Auskunfteien kostenlos abzufragen. Die „Datenkopie nach Art. 15
DS-GVO“ kann telefonisch, per Post oder unter meineschufa.de
angefordert werden.
Text: Andreas Wagner, Finanzexperte der
IDEAL Versicherung
22.02.2022
Schadstofffrei renovieren
Tipps für ein umweltfreundliches Zuhause
Im Frühjahr juckt es vielen in den Fingern: Sie wollen Haus oder Wohnung auf Vordermann bringen und verschönern. Immer mehr Heimwerker legen dabei Wert auf Nachhaltigkeit. Wie das funktioniert und worauf sie bei der Renovierung achten sollten, weiß Sascha Schneiderwind, Umwelt- und Klimaschutzexperte der ERGO Group.
Schadstoffe zu Hause erkennen
Wer eine Renovierung plant, sollte dabei auch gesundheitliche Faktoren berücksichtigen: Wo verbergen sich zu Hause Schadstoffe, die Heimwerker im Rahmen der Renovierung entsorgen sollten? Denn Giftstoffe wie Formaldehyd oder Isothiazolinone, die sich zum Beispiel in vielen Wandfarben befinden, können unter anderem zu Kopfschmerzen, Allergien sowie Reizungen von Nase und Augen führen. „Je weniger Schadstoffe beispielsweise Bodenbeläge oder Wandfarben abgeben, desto besser das Raumklima. Das wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Bewohner aus“, so Schneiderwind. „Eine Beratung über Schadstoffe in den eigenen vier Wänden bieten beispielsweise Baumärkte, Verbraucherzentralen oder Sachverständige für Innenraumschadstoffe“, informiert der Experte von ERGO.
Neue Wände, neue Böden – worauf achten?
Beim Kauf neuer Böden, Tapeten oder Farben rät Schneiderwind, auf langlebige und umweltfreundliche Materialien zu achten. Für Farben, Lacke & Co. heißt das, auf der Verpackung zu kontrollieren, ob und welche Schadstoffe das Produkt enthält. Wer auf Konservierungsmittel verzichten möchte, kann Naturwandfarben wie Lehm-, Kalk- oder Silikatfarbe verwenden. Tapeten oder Böden gibt es auch aus recycelten Materialien. Der Kauf von umweltfreundlichen Produkten trägt unter anderem dazu bei, Ressourcen zu sparen. Bei Teppichen sollten Heimwerker zudem darauf achten, dass sie frei von Weichmachern sind.
Siegel geben Sicherheit
Eine Orientierungshilfe beim Kauf umweltfreundlicher Böden, Tapeten und Farben sind Umwelt- und Biosiegel. Um im Dschungel der verschiedenen Zertifizierungen und Hersteller den Überblick zu behalten, empfiehlt der Umwelt- und Klimaschutzexperte, sich über das Siegel zu informieren. Dies ist beispielsweise auf der Webseite www.siegelklarheit.de, einer Initiative der Bundesregierung, möglich. Farben und Lacke, die beispielsweise das Umweltzeichen Blauer Engel tragen, haben besonders hohe Anforderungen an den Gesundheitsschutz und die Umweltverträglichkeit.
Vorsicht beim Entfernen & Entsorgen
Auch während der Renovierungsarbeiten sollten Heimwerker einiges beachten: Beim Entfernen alter Tapeten und Böden können beispielsweise gesundheitsschädliche Dämpfe austreten. Daher am besten alle Fenster öffnen und eine Atemschutzmaske tragen. Grundsätzlich gilt, auf eine sachgerechte Entsorgung aller Materialien und Utensilien zu achten. „Sind Farben oder Lacke noch flüssig, handelt es sich um Sondermüll, der an bestimmten Tagen beim örtlichen Wertstoffhof abgegeben werden kann“, so Schneiderwind. Auch das Schmutzwasser nach dem Auswaschen von Pinseln und Rollen zählt dazu. Eingetrocknete Farben, Tapeten und Teppiche ohne Klebereste können dagegen in den Restmüll. Wer sich unsicher ist, wohin mit dem Renovierungsabfall, kann bei der Gemeinde oder Kommune nachfragen. Übrigens: Auch manche Baumärkte nehmen Sondermüll nach einer Renovierung zurück.
15.02.2022
Ruhe finden - Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag
Achtsam sein mit sich selbst. Was bedeutet das? Es klingt zunächst abstrakt und doch lässt sich dieses Konzept leicht in den Alltag einbauen. Dabei wird angestrebt, sich selbst einmal ganz bewusst wahrzunehmen, einen Moment innezuhalten, einfach nichts tun und nichts bewerten.
Aber - einfach nichts tun? Das ist für viele von uns jedoch genau die Schwierigkeit. Ständig sind wir aktiv, den ganzen Tag über haben wir Verpflichtungen, Termine und Aufgaben. Wann können wir da zur Ruhe kommen? Auf uns selbst besinnen? Wie soll das gehen? Dazu ist keine Zeit!
Und doch – genau da setzt das Achtsamkeits-Konzept an, mit gezielten Übungen lernen, Stress abzubauen. Von folgenden Grundgedanken wird das Achtsamkeitskonzept geleitet:
Hier und Jetzt
Achtsamkeit bedeutet, im Hier und jetzt zu sein, genau diesen einen Moment wahrzunehmen. Das ist jedoch kein Gedanke, dem wir normalerweise im Alltag nachgehen. Wir sind in unserem Alltag auf Vieles gleichzeitig fixiert: „Wann springt endlich die Ampel auf Grün, ich muss noch einkaufen gehen, morgen ist ja dieser wichtige Termin, da muss ich pünktlich sein.“ Es ist nicht so einfach, dies alles auszublenden, sondern einzig sich selbst wahrzunehmen, den eigenen Herzschlag zu hören, dem Atem zu folgen, oder den Wind auf der Haut zu spüren, wenn man an der Haltestelle steht, den Duft von Brötchen zu erschnuppern, der aus der Bäckerei strömt. Das alles hat mit Achtsamkeit für den Moment, den ich gerade erlebe, zu tun.
Nichts bewerten
Viele sind mit ihren Gedanken in der Vergangenheit verhaftet, denken darüber nach, was nicht gut gelaufen ist, was man hätte besser machen können, oder aber sie grübeln über die Zukunft nach, haben Ängste vor schwierigen Situationen, auch wenn diese vielleicht gar nicht eintreten werden. Dieses Grübeln über Vergangenheit und Zukunft raubt jedoch wichtige Energien.
Ein achtsamer Mensch hingegen bewertet seine momentane Situation nicht, sondern erlebt den Moment ohne jegliche Herabsetzung, Zweifel oder Euphorie. Dies ist der zweite Aspekt der Achtsamkeit neben dem Hier und Jetzt. Wenn es gelingt, in diesen Moment in sich hineinzuhorchen ohne Emotionen, stellt sich allmählich eine Art Entspannung und Ruhe ein. Denn die Emotionen sind es, so ein wichtiger Aspekt des Achtsamkeitskonzeptes, die uns zu schaffen machen und Energie kosten.
Grundstein der Achtsamkeit
Ein wesentlicher Bestandteil der Achtsamkeit ist die Meditation, die ihre Ursprünge im Buddhismus hat. Während der Meditation konzentriert man sich gedanklich auf die Gegenwart, versucht, keine Gedanken schweifen zu lassen. Meditation geht nicht ohne Achtsamkeit, aber man kann achtsam sein, ohne zu meditieren. Beim Achtsamkeitstraining werden an Yoga und Meditation angelehnte Übungen ausgeführt. Man lernt, sich auf körperliche Empfindungen zu fokussieren, ohne sie zu bewerten.
Auswirkungen auf Psyche und Körper
Achtsam den Tagesablauf zu erleben, kann bewirken, dass wir Stresssituationen besser bewältigen können. Wer merkt, dass schwierige Situationen negativen Einfluss auf die eigene Psyche und körperliche Gesundheit haben, kann mit Achtsamkeitstraining versuchen, sich selbst und die eigenen Reaktionen besser kennenzulernen und entsprechend gegenzusteuern. Man kann sich also z.B. fragen, was genau macht mir vor dieser Situation denn Angst? Warum bin ich hier nervös? Oft merkt man dann, dass diese Angst zwar da ist, aber nicht hinterfragt wird, warum sie da ist. Hier kann ein achtsames Schauen auf die eigene Gefühlswelt möglicherweise eine Hilfestellung sein, die verängstigende Situation besser zu bewältigen.
Ein achtsamer Umgang mit sich selbst, kann daher dabei helfen zu entspannen, besser zu schlafen, gelassener den Alltag anzugehen. Laut Studien werden bei Achtsamkeitsübungen rund acht verschiedene Hirnregionen angesprochen, nimmt die Dichte der Zellen im Gehirn deutlich zu, wird die Resilienz gegenüber Stress gestärkt, arbeitet das Gehirn intensiver und man ist konzentrierter bei der Sache. Wer achtsam lebt, kann einer Studie zufolge, auch unter Umständen körperliche Schmerzen besser kontrollieren.
Sicherlich braucht es etwas Übung, um zu erreichen, dass achtsames Erleben der eigenen Gefühlswelt auch wirklich hilft. Es gibt viele Angebote, um Achtsamkeit zu lernen.
Tipps für Achtsamkeit im Alltag
- Bewusstes Atmen: Tiefes Ein- und Ausatmen in den Bauch wirkt beruhigend und lässt innere Ruhe einkehren. Den Tag beginnen, indem man einige Minuten auf den Atem achtet. Auch vor großen Aufgaben kann man diese Übung anwenden. Man konzentriert sich auf das Bevorstehende und verbannt Ablenkungen.
- Kein Multi-Tasking: Nur auf eine Tätigkeit konzentrieren und bewusst einzeln als Handlung ansehen, also nicht beim E-Mails lesen schnell nebenbei etwas essen.
- Die Sinne trainieren: Welche Gerüche nehmen Sie wahr, wenn Sie sich im Freien befinden? Welche Farben sehen wir, wenn wir in die Wolken schauen? Nach was genau schmeckt unser Getränk? Nehmen Sie sich häufiger am Tag die Zeit, diese Eindrücke wahrzunehmen, Ihre Sinne zu schärfen.
- Ablenkungen ausschalten: Sich selbst zu fokussieren geht leichter, wenn es keine Ablenkungen gibt. Wenn der Fernseher läuft, schauen wir hin, wenn das Handy piept, greifen wir danach. Das alles stört die Konzentration auf sich selbst. Wenn wir diese mediale Welt bewusst kurzfristig ausschalten, haben wir wieder Freiräume für Anderes, andere Gedanken, bewusste Handlungen oder intensive Ruhemomente.
- Was tut mir gut: Oftmals müssen wir uns in unserem Alltag Dingen stellen, zu denen wir keine Lust haben, die uns belasten. Anderes aber tut uns gut, erfüllt uns positiv. Wenn uns klar ist, was uns guttut, können wir uns damit umso mehr beschäftigen und aus dieser Freude die Kraft gewinnen, den weniger liebsamen Aufgaben zu begegnen.
- In die Natur: Einfach mal raus gehen, einen kurzen Spaziergang machen und wenn es nur 10 Minuten um den Wohnblock ist. Gerade, wenn man in oder vor einer schwierigen Situation steht, kann diese kurze Auszeit bewirken, dass eine Entspannung eintritt – die bevorstehende Belastung rückt etwas weiter weg. Vielleicht schafft man es sogar, mit etwas Abstand, einen anderen Blick auf die Problematik zu erhalten und dann besser damit umzugehen. In dieser kurzen Auszeit sagen Sie sich „jetzt gerade in diesen 10 Minuten geht es mir gut“.
Um Erlebtes oder auch Erfolge dieser Methode festzuhalten, kann man ein Achtsamkeits-Tagebuch anlegen. Hier kann man Gedanken bewahren, Fortschritte beschreiben, wenn Stresszustände nachgelassen haben, schöne Fotos einkleben, die man unterwegs gemacht hat, Gespräche aufschreiben, die man geführt hat. All das kann ein Schatzkästchen für einen selber werden, aus dem man immer neue Kraft schöpfen kann.
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Andrea Sudiana, E-Mail asudiana@lzg-rlp.de
15.02.2022
Nebenkostenabrechnung: Worauf sollten Mieter achten?
Fehler in Betriebskostenabrechnungen erkennen
Trudelt die Nebenkostenabrechnung ein, verschwindet sie bei vielen Mietern erst mal in der Schublade. Doch häufig kann es sich lohnen, einen genauen Blick darauf zu werfen. Denn Nebenkostenabrechnungen können durchaus fehlerhaft sein. Mietern bleiben ab Zustellung der Abrechnung zwölf Monate Zeit, um dagegen vorzugehen. Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH, erklärt, was dabei wichtig ist.
Was sind Nebenkosten?
Nebenkosten, auch als Betriebskosten bezeichnet, entstehen für Vermieter durch den laufenden Betrieb einer Immobilie. Diese gibt er zusätzlich zur Kaltmiete über eine monatliche Nebenkostenvorauszahlung an seine Mieter weiter. Bei der jährlichen Nebenkostenabrechnung stellt sich dann heraus, ob ein Mieter eine Nachzahlung leisten muss oder ein Guthaben ausgezahlt bekommt. Gemäß der gesetzlichen Betriebskostenverordnung (BetrKV) darf ein Vermieter zum Beispiel Gebühren für Heizung und Warmwasser, Wasser und Abwasser, Grundsteuer, Straßenreinigung, Müllbeseitigung, Hausreinigung und Gartenpflege an seine Mieter weitergeben. Aber: „Kosten für Verwaltung und Instandhaltung sowie für Reparaturen an einer Mietwohnung muss der Vermieter selbst bezahlen. Das gilt auch, wenn der Mietvertrag eine anders lautende Regelung enthält“, so Michaela Rassat.
So sieht eine korrekte Betriebskostenabrechnung aus
Der Vermieter muss dem Mieter seine Nebenkostenabrechnung bis spätestens zum Ende des zwölften Monats nach Beendigung des Abrechnungszeitraums schriftlich zustellen. In der Regel läuft diese Frist zum 31.12. des Folgejahres ab. Die Nebenkostenabrechnung für das Kalenderjahr 2021 müssen Mieter daher bis 31.12.2022 erhalten. Sie muss folgende Angaben enthalten: den Abrechnungszeitraum, die genaue Bezeichnung der abzurechnenden Wohnung, den Namen des ausstellenden Vermieters oder Verwalters, eine übersichtliche Darstellung der Gesamtkosten, den Verteilerschlüssel inklusive Erläuterung sowie die bisher geleisteten Vorauszahlungen des Mieters und die Berechnung seines Guthabens oder seiner Nachzahlung. „Fehlt eine dieser Angaben oder ist beispielsweise der Verteilerschlüssel nicht erklärt, sollte der Mieter seinen Vermieter zur Nachbesserung auffordern“, so die ERGO Juristin. Außerdem muss die Abrechnung auch für Laien verständlich sein. Hat der Vermieter die Abrechnungsfrist nicht eingehalten, muss der Mieter nicht nachzahlen. Steht dem Mieter jedoch eine Rückzahlung zu, hat er trotz verspäteter Abrechnung ein Anrecht darauf, diese innerhalb von 30 Tagen zu erhalten.
Belege überprüfen
Mieter haben auch das Recht, die Belege einzusehen, auf denen die Betriebskosten basieren. Wer zum Beispiel die Kosten für die Hausreinigung ungewöhnlich hoch findet, kann bei seinem Vermieter eine sogenannte Belegeinsicht fordern. „Allerdings sind Vermieter nicht dazu verpflichtet, Kopien anzufertigen und diese den Mietern auszuhändigen“, ergänzt die Rechtsexpertin. Das bedeutet für Mieter: Sie müssen den Vermieter aufsuchen, um die Belege durchzusehen. Jedoch räumen die Gerichte Mietern das Recht ein, sich – gegen Erstattung der Kosten – vom Vermieter Kopien zuschicken zu lassen, wenn Mieter und Vermieter sehr weit entfernt voneinander wohnen.
Wichtige Fristen für Mieter
Mieter können nach Erhalt der Abrechnung innerhalb einer zwölfmonatigen Frist die Nebenkostenabrechnung prüfen und Widerspruch einlegen. Wichtig dabei: „Offene Forderungen aus der Nebenkostenabrechnung, also eine Nachzahlung, müssen Mieter trotzdem innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Abrechnung begleichen“, so Rassat. Wer es nicht innerhalb dieser Frist schafft, die Abrechnung zu prüfen, sollte eine Nachzahlung nur unter Vorbehalt tätigen und dies dem Vermieter schriftlich mitteilen. Übrigens: Oft erstellen Abrechnungsunternehmen und nicht der Vermieter selbst die Abrechnung. „Wer einen Fehler in seiner Abrechnung vermutet, sollte aber in jedem Fall zunächst das Gespräch mit dem Vermieter suchen, um den Sachverhalt zu klären“, rät die Rechtsexpertin.
13.02.2022
Frauenpower – erst recht in der Altersvorsorge
Finanzielle Sorgen im Ruhestand sind leider keine Seltenheit. Besonders Frauen sind von Altersarmut betroffen, da sie im Vergleich zu Männern meist geringere Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung erworben haben. Deshalb gilt: Je früher sich Frauen mit ihrer Altersvorsorge auseinandersetzen, desto besser. Ramona Paul, Vorsorgeexpertin der IDEAL Versicherung, erklärt, wie Frauen auch bei kleinem Einkommen vorgehen können, wenn sie sich für das Alter ein Finanzpolster zulegen wollen.
Besser nicht auf den Partner verlassen
Erziehungszeiten, Gender Pay Gap, die Pflege von Angehörigen und Teilzeitarbeit: All das trägt dazu bei, dass Frauen am Ende ihres Erwerbslebens durchschnittlich nur etwa halb so viel Rente erhalten wie Männer. Hinzu kommt: Seniorinnen benötigen oftmals mehr finanzielle Rücklagen als Männer, da sie im Schnitt eine um fünf Jahre höhere Lebenserwartung haben. Eine 2021 veröffentlichte Civey-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) ergab, dass sich jede zweite Frau Sorgen bezüglich ihrer Altersvorsorge macht. 30 Prozent der befragten Frauen gaben sogar an, gar keine zusätzliche Vorsorge zu betreiben. „Bei der Altersvorsorge auf den Ehemann zu setzen, ist jedoch keine gute Idee“, warnt Ramona Paul. Denn im Falle einer Scheidung oder des Todes des Partners kann diese Form der Absicherung schnell weg- oder sehr gering ausfallen.
Persönlichen Bedarf prüfen
Um im Alter finanziell abgesichert zu sein, empfiehlt sich eine betriebliche oder private Altersvorsorge zum Aufstocken der gesetzlichen Rente. Doch wie viel Geld wird im Ruhestand ohne zusätzliche Absicherung eigentlich fehlen? Und: Kann ich mir die zusätzliche Vorsorge auch mit einem kleinen Gehalt leisten? „Bei der Berechnung der sogenannten Rentenlücke unterstützt beispielsweise der unabhängige Rentenrechner des GDV, der auf der Website der IDEAL Versicherung zur Verfügung steht“, informiert die IDEAL-Expertin. Hier können Sparerinnen zudem berechnen, wie viel Geld sie monatlich zurücklegen müssen, um ihre finanzielle Lücke im Alter zu schließen. Auskunft über die bisher erworbenen Rentenansprüche gibt außerdem die Renteninformation der gesetzlichen Rentenversicherung, die alle Versicherten ab 27 Jahren jährlich erhalten.
Früh beginnen – selbst mit kleinen Beträgen
Selbst wenn die Rente noch in weiter Ferne ist: „Auch das Sparen mit kleinen Beträgen lohnt sich – je früher, desto besser. Denn auf diese Weise können Frauen den Zinseszinseffekt optimal für sich nutzen“, erläutert Paul. Konkret bedeutet das: Um am Ende auf die gleiche Vermögenssumme zu kommen, müssen Langzeitsparerinnen insgesamt weniger Geld für ihre Altersvorsorge investieren als solche, die erst später mit dem Sparen beginnen.
Pausen clever überbrücken
In Zeiten mit geringerem oder keinem Einkommen ist es ratsam, bestehende Verträge trotzdem weiterzuführen, um die Altersvorsorge nicht zu gefährden. Abhängig vom Vertrag kann es eine Option sein, die Beiträge für einen bestimmten Zeitraum zu reduzieren. Ist gar kein Sparen möglich, lässt sich der Vertrag unter Umständen auch beitragsfrei stellen. „Um bei einer Veränderung der Lebensumstände flexibel zu bleiben, empfiehlt sich beim Abschluss einer privaten Lebens- oder Rentenversicherung ein Modell, bei dem sich der Beitrag jederzeit anpassen lässt“, rät die Vorsorge-Expertin. Eine solche Versicherung ist beispielsweise die IDEAL Universal Life mit 3,0 Prozent laufender Verzinsung. Nicht nur flexible Einzahlungen, auch eine Entnahme angesparter Beträge ist hier problemlos möglich.
09.02.2022
Erstes E-Auto: Was Fahrer zu Ladestationen wissen sollten
Tipps zu Ladedauer, Ladekarten und Bezahloptionen
E-Autos boomen: 2022 soll Prognosen zufolge jeder vierte Neuwagen mit einem Elektromotor unterwegs sein. Vor allem das Aufladen stellt Autofahrer nach dem Wechsel auf einen Stromer aber noch vor viele Fragen: Wie funktioniert das Laden an einer öffentlichen Ladesäule? Welche Bezahlmöglichkeiten gibt es? Wie finde ich die nächste E-Tankstelle? Frank Mauelshagen, Kfz-Experte von ERGO, kennt die Antworten.
Voraussetzung fürs Aufladen
Auch wer eine eigene Wallbox für sein E-Auto hat, muss manchmal zum Aufladen an eine öffentliche Ladestation. „Wer bisher einen Benziner oder einen Diesel gefahren ist, für den bedeutet der Stopp an einer E-Tankstelle eine Umstellung“, so Frank Mauelshagen. „Denn das ‚Volltanken‘ an einer Ladestation dauert in der Regel deutlich länger.“ E-Auto-Fahrer benötigen außerdem ein eigenes Ladekabel sowie eine Ladekarte oder die App des Ladesäulenbetreibers oder des Elektromobilitätsanbieters.
Was beeinflusst die Ladezeit?
Wer an einer öffentlichen Ladesäule hält, muss mit mindestens 30 Minuten Ladezeit rechnen. Es können aber unter Umständen auch bis zu 15 Stunden vergehen, bis der Akku wieder voll ist. Die Dauer des Ladevorgangs ist von folgenden Faktoren abhängig:
- Größe, Leistungsfähigkeit und Rest-Akkustand der Batterie.
- Qualität, Länge und Dicke des Ladekabels. Übrigens: Schnellladestationen verfügen oft auch über ein fest installiertes Kabel.
- Art der Ladesäule: DC-Ladesäulen mit Gleichstrom ermöglichen meist ein schnelleres Laden als eine AC-Säule mit Wechselstrom.
- Unterschiedliche Ladeleistung je nach Fahrzeugmodell.
Laden mit Ladekarte, App oder ohne?
Für die Nutzung der Ladesäulen gibt es je nach Anbieter unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten: Einige E-Tankstellen sind mit einem QR-Code ausgestattet. Fahrer müssen diesen vor dem Laden einscannen und anschließend auf einer Website die gewünschte Bezahloption wählen. „Bei anderen Anbietern ist eine entsprechende Ladekarte oder App Voraussetzung für die Nutzung“, erklärt der Kfz-Experte. Wer eine Ladekarte nutzt, kann entweder einen bestimmten Anbieter oder ein sogenanntes Roaming-Angebot wählen. Damit ist das Aufladen an den Säulen verschiedener Betreiber möglich. Die Ladekarte können E-Auto-Fahrer online kaufen.
Bezahlmöglichkeiten
Nutzer einer Ladekarte erhalten meist eine monatliche Rechnung. Abgerechnet wird entweder pro Ladevorgang oder es gibt einen monatlichen Festbetrag. Anders bei einer App: Hier bezahlen Fahrer meist direkt, nachdem sie sich bei der Ladesäule angemeldet und ihr E-Auto aufgeladen haben. An manchen Ladesäulen ist auch eine Bezahlung mit EC- oder Kreditkarte möglich. „Ab 1. Juli 2023 muss an allen neu errichteten Ladestationen das Bezahlen mit mindestens einer gängigen Debit- oder Kreditkarte möglich sein“, informiert der Kfz-Experte. Bisher weniger verbreitet ist das sogenannte Plug & Charge. Hier hinterlegt der Kunde einmalig seine Daten zu Fahrzeug und Abrechnung. Der Lade- und Bezahlvorgang läuft anschließend automatisch ab. Ob das E-Auto mit dem System ausgestattet ist, können Fahrer beim Hersteller erfragen.
Wo ist die nächste E-Tankstelle?
Noch ist das Netz an E-Tankstellen nicht mit dem von Benzin- oder Dieseltankstellen vergleichbar. Daher ist es für E-Auto-Fahrer ratsam, sich vorab via App oder Online über Auflademöglichkeiten auf der geplanten Strecke zu informieren. „Oft zeigen auch die Navigations- beziehungsweise Multimediasysteme in E-Autos die Standorte von Ladestationen an“, ergänzt der Kfz-Experte. Übrigens: Immer mehr Handelsketten bieten auch Ladesäulen auf ihren Parkplätzen an – teilweise ist das Laden hier sogar kostenlos.
07.02.2022
Wie ist die Parkscheibe korrekt eingestellt?
Was beim Einstellen der Parkscheibe beachtet werden muss, regelt die Straßenverkehrsordnung (StVO) in § 13 Abs. 2. Demnach ist der Zeiger der Scheibe auf den Strich der nächsten halben Stunde auszurichten. Wer den Parkplatz beispielsweise um 14:09 Uhr belegt, stellt die Parkscheibe auf 14:30 Uhr. Beginnt die Parkscheibenpflicht erst später, muss der Autofahrer die Uhrzeit des Beginns angeben.
Befindet sich der Zeiger zwischen den Strichen, also nicht auf einer halben beziehungsweise vollen Stunde oder hat der Fahrer eine falsche Zeit angegeben, droht ein Verwarnungsgeld zwischen 20 und 40 Euro. Wichtig ist, dass die Parkscheibe von außen gut lesbar ist. Am besten eignet sich daher das Armaturenbrett als Ablage.
Da die Scheibe in Deutschland zu den Verkehrszeichen zählt, ist sogar ihr Aussehen gesetzlich geregelt. Neben der vorgeschriebenen Größe von 15 cm x 11 cm gibt es etwa Vorgaben zur Schriftart und zum blauen Farbton. Auch Werbung auf der Vorderseite der Parkscheibe ist verboten. Darüber hinaus sind weder handschriftliche Zettel noch rosa Scheiben mit lustigen Sprüchen als Ersatz für Parkscheiben nach der StVO zulässig. Erlaubt sind aber digitale Parkscheiben mit Typengenehmigung.
Gut zu wissen: Wer für seine Besorgungen mehr Zeit benötigt als die maximale Parkdauer zulässt, muss sich einen neuen Parkplatz suchen oder wenigstens einmal eine Runde um den Häuserblock fahren. Ein Umstellen der Parkuhr reicht nicht aus, da auch andere Autofahrer die Möglichkeit bekommen sollen, den Parkplatz zu nutzen.
Text: Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung
07.02.2022
Geschwindigkeitsbeschränkung – wann gilt das Zusatzschild „bei Nässe“?
Eine Geschwindigkeitsbeschränkung nur bei Nässe gilt, wenn die Straße von einem geschlossenen Wasserfilm bedeckt ist. Dies hat der Bundesgerichtshof vor Jahren in einer Grundsatzentscheidung festgelegt. Ziel der Schilder ist es, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Sie stehen daher meist an Stellen, an denen es aufgrund der Straßenbeschaffenheit schnell zu Aquaplaning kommen kann.
Bildet sich hinter dem vorausfahrenden Fahrzeug eine Gischt, ist das ein deutliches Zeichen für einen Wasserfilm. Bei einzelnen Pfützen gelten die Schilder nicht – ebenso nicht bei Schnee oder Eis auf der Fahrbahn. Dennoch sollten Autofahrer natürlich auch bei Schnee- und Eisglätte ihre Geschwindigkeit reduzieren. Denn laut Straßenverkehrsordnung müssen sie ihr Fahrtempo an die aktuellen Straßen-, Sicht- und Witterungsverhältnisse anpassen. Das heißt: Auch bei schlechter Sicht durch starken Schneefall und auf rutschigen oder vereisten Straßen Fuß vom Gas!
Hier kann je nach Straßenlage auch eine geringere Geschwindigkeit als „bei Nässe“ ausgeschildert sinnvoll sein.
Übrigens: Befindet sich unter einem Schild mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung ein Zusatzschild mit einer Schneeflocke, ist dies ein Hinweis, dass es an dieser Stelle bei Eis und Schnee besonders gefährlich werden kann. Es handelt sich hier also nicht um eine Beschränkung der Geschwindigkeitsbegrenzung nur auf winterliche Straßenverhältnisse. Das Tempolimit gilt uneingeschränkt auch bei trockenen Straßen und Sonnenschein.
Text: Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH
02.02.2022
Wenn das Telefon nur einmal klingelt: Vorsicht PING-Anruf!
Wie sich Verbraucher vor der Abzocke schützen können
Das Handy klingelt, auf dem Display erscheint eine unbekannte Rufnummer, nach nur einem Klingeln ist der Anruf vorbei: Hierbei handelt es sich um einen sogenannten PING-Anruf. Wer zurückruft, muss mit hohen Kosten rechnen. Denn hinter den Lock-Anrufen stecken Betrüger. Wie die Abzocke funktioniert und wie Verbraucher dagegen vorgehen können, erklärt Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH.
Teure Betrugsmasche
Das Ziel von PING-Anrufen ist es, den Gesprächspartner möglichst lange in der Leitung zu halten, beispielsweise durch Warteschleifen, Bandansagen oder ein Verkaufsgespräch. „Pro Minute kostet das den Anrufer viel Geld“, warnt Michaela Rassat. Die Kosten werden über den Mobilfunk- oder Festnetzanbieter abgerechnet. Allerdings hat die Bundesnetzagentur angeordnet (§ 123 Abs. 1 Telekommunikationsgesetz), dass Netzbetreiber und Mobilfunkanbieter bei einigen internationalen Vorwahlen zur Warnung eine Preisansage schalten müssen – diese Regelung gilt allerdings zunächst nur noch bis 1. März 2022.
Bevor es zu spät ist: PING-Anrufe erkennen
Handybesitzer sollten stutzig werden, wenn es nur einmal klingelt. Nehmen sie den Anruf an, ist die Leitung tot oder der Anrufer legt auf, um so einen Rückruf zu erreichen. Weiteres Warnzeichen: Die Rufnummer hat meist eine ausländische Vorwahl. Diese kann durchaus einer deutschen Ortsvorwahl ähneln. Daher der Rat der ERGO Juristin: „Unbekannte Rufnummern genau prüfen. Wer niemanden kennt, der sich in dem Land mit der angezeigten Vorwahl aufhält, sollte auf keinen Fall den Anruf annehmen oder zurückrufen!“ Übrigens: Häufig sitzen die Betrüger selbst in Deutschland, denn die angezeigten Rufnummern lassen sich frei programmieren.
Wie reagieren?
Wer dennoch Opfer eines PING-Anrufs geworden ist, dem rät die Expertin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH, folgendes zu tun:
- So schnell wie möglich auflegen.
- Die Uhrzeit und Länge des Anrufs notieren.
- Prüfen, ob die Nummer auf der Verbotsliste der Bundesnetzagentur steht und diese sonst gegebenenfalls melden. Das funktioniert über ein entsprechendes Formular auf der Webseite.
- Ist die Nummer bereits gelistet, besteht ein sogenanntes Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbot. Betroffene können dann die Kosten schriftlich beim Mobilfunkanbieter unter Berufung auf das Verbot reklamieren. Wichtig dabei ist die Angabe des Zeitpunktes des Anrufes.
Sollte die Rufnummer noch nicht auf der Verbotsliste stehen, empfiehlt die Rechtsexpertin, den Telefonanbieter trotzdem wegen einer Kostenerstattung zu kontaktieren. Unter Umständen zeigt sich dieser kulant.
Vorbeugende Schutzmaßnahme: Nummern sperren
Wer auf der sicheren Seite sein will, kann bestimmte Rufnummern blockieren, zum Beispiel die Nummern der Verbotsliste. Das funktioniert in den Einstellungen des Telefons oder Handys.
01.02.2022
Kopfhörer – cool und trendy oder schädlich?
Schlüssel, Geldbeutel, Handy – und Kopfhörer. Diese Checkliste vor dem Verlassen des Hauses ist Vielen in Fleisch und Blut übergegangen. Vor allem in Bus und Bahn, aber auch auf Gehwegen, im Café und sogar auf dem Fahrrad trifft man kaum noch Menschen ohne Lautsprecher auf oder in den Ohren. Darunter leiden die Kommunikation und die Aufmerksamkeit – aber ist die Beschallung durch Kopfhörer auch gesundheitsschädlich?
Die Anwendung macht‘s
Grundsätzlich sind Kopfhörer erst einmal nicht schädlich, egal ob man sich riesige „Mickymäuse“ überstülpt, „Earbuds“ in die Ohrmuschel hängt oder die weichen Kappen von „In-Ears“ in den Gehörgang drückt. Und das bleibt auch so, wenn man ein paar Regeln beachtet: nicht zu laut, nicht zu lange, nicht zu häufig. Tatsächlich ist nämlich Lärm – egal aus welcher Quelle – ein unterschätztes Gesundheitsrisiko. Zuviel Lautstärke führt nahezu unweigerlich zu Gehörschäden. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Baustellenlärm, um Computerspiele oder um klassische Musik handelt.
So kommt der Schall in den Kopf
Der Schall gelangt durch den Gehörgang zum Trommelfell, das in Schwingung versetzt wird und diese an die Gehörknöchelchen weitergibt. Je lauter der Schall ist, desto stärker sind die Schwingungen. Die nach ihrer Form Hammer, Amboss und Steigbügel genannten Knöchelchen leiten die Schwingungen zur Hörschnecke im Innenohr weiter. Im Innern der Schnecke sitzen zirka 15.000 hochempfindliche Sinneshärchen. Sie verwandeln den Schall in Nervensignale, die das Gehirn als Sprache, Musik oder sonstige Geräusche erkennt.
Treffen nun sehr starke Schwingungen über einen langen Zeitraum auf die feinen Sinneshärchen, leiden diese. Sie können verkleben, sich flachlegen, brechen oder ausfallen. Das kann man sich vorstellen wie ein Getreidefeld nach einem Sturm, wenn nur noch wenige Ähren aufrecht stehen. Zwar können sich die Härchen wieder erholen – aber nur in begrenztem Maß.
Kopfhörer verleiten zu lautem Hören
Lautstärke wird in dB(A) gemessen. Diese Dezibelangabe bezeichnet die Lautstärke, die am Ohr des Menschen ankommt. Der Lärm eines Flugzeugs hat also weniger dB(A), wenn er aus großer Höhe kommt, als wenn die Maschine kurz vor der Landung über die Köpfe hinwegtost. Geräusche ab 85 db(A) gelten als gesundheitsschädlich. Mobile Audiogeräte und Smartphones können durchaus 100 db(A) und mehr ans Ohr bringen, auch wenn laut EU-Norm maximal 80 db(A) erlaubt sind. Lärm ab 90 db(A) ist dann etwa mit einer Kettensäge oder einem Motorrad direkt am Ohr vergleichbar.
Ist unser Gehör einer solchen Lautstärke immer wieder oder über längere Zeit am Stück ausgesetzt, haben die Sinneshärchen keine Gelegenheit, sich zu erholen. Bleibende Schäden, wie Tinnitus, Schwerhörigkeit oder gar Taubheit, sind die Folge, wenn sie endgültig zerstört sind. Generell gilt also der Grundsatz: Je lauter die Musik, desto kürzer und seltener gehört sie auf die Ohren. Außerdem muss bedacht werden, dass Umgebungsgeräusche zu den db(A) aus den Kopfhörern addiert werden müssen.
Ein weiterer Umstand macht unserem per Kopfhörer beschallten Gehör zu schaffen: Es gewöhnt sich an die Lautstärke. So entsteht das Gefühl, immer weiter aufdrehen zu müssen, um die gleiche Lautstärke zu erzielen. Auch vor diesem Effekt können höchstens längere und häufigere Hörpausen schützen.
Welche Kopfhörer sind die besten?
Hierzu gibt es keine eindeutigen Empfehlungen, denn tatsächlich hängt es vor allem von den Hörgewohnheiten ab, wie schädlich der Schall ist. Ein Nachteil von In-Ear-Kopfhörern ist, dass sie den natürlichen Ohrschmalz in den Gehörgang drücken, wo er dann zusätzlich verdichtet wird. Dieses Problem zumindest ist in der Ohrenarztpraxis leicht zu beheben.
Grundsätzlich ist auch zu bedenken, dass bei sehr dicht anliegenden Kopfhörern Umgebungsgeräusche stark unterdrückt werden, was besonders im Straßenverkehr gefährlich werden kann. Hier können Bügelkopfhörer, die über die Ohrmuschel geklemmt werden und deren Earbuds das Ohr nicht voll verschließen, möglicherweise punkten.
So geht gesundes Hören
Da immer mehr und immer jüngere Menschen immer häufiger Kopfhörer benutzen, sollten sie unbedingt einige Regeln beachten. Gerade das Gehör von Kindern ist sehr empfindlich. Wer bereits in jungen Jahren unter Ohrgeräuschen, Schwerhörigkeit oder gar Taubheit leidet, muss auf ein gutes Stück Lebensqualität verzichten.
- Faustregel: Je leiser die Musik, desto länger kann man hören und umgekehrt.
- Maximal 6 Stunden pro Woche sehr laute Musik bzw. andere Geräusche über 90 db(A) abspielen, besser noch deutlich weniger.
- Ausreichend viele und lange Pausen machen.
- Im Straßenverkehr auf Kopfhörer verzichten, um sich keiner Unfallgefahr auszusetzen.
- Speziell bei Geräten, die von Kindern genutzt werden, auf eine gute Pegelbegrenzung des Geräts achten.
- Lassen Sie im Fachhandel testen, wie laut Ihre vorhandenen Audiogeräte sind.
- Gehen Sie alle paar Jahre zum Hörtest, damit Sie sich gegebenenfalls früh an Hörhilfen gewöhnen können.
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider freistil-texte.de
Redaktion: Andrea Sudiana, E-Mail asudiana@lzg-rlp.de