Tipps und Informationen-05-2022 - Mainz-Neustadt.de

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Tipps und Informationen
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26.05.2022               
Müssen Onlineshopper zahlen, wenn die Ware nicht bei ihnen ankommt?
Ob Kleidung, Elektronik oder Bücher: Vieles kaufen Verbraucher mittlerweile bequem im Internet. Doch wenn der angegebene Lieferzeitraum überschritten wird, ist der Frust oft groß. Onlinekunden können dem Verkäufer dann eine angemessene Nachfrist setzen, um die Bestellung zu liefern – beispielsweise 14 Tage. Bezahlen müssen sie allerdings erstmal nicht. Verzögert sich die Lieferung, weil zum Beispiel die Ware beim Transport verloren gegangen ist, trägt der Verkäufer das Risiko. Ist die Ware bereits bezahlt, etwa per Vorkasse oder über einen Zahlungsdienstleister, können Onlineshopper den Betrag vom Händler zurückfordern, sobald die Nachfrist verstrichen ist. Diese Regelung gilt aber nur für gewerbliche Händler. Wer bei einem privaten Verkäufer bestellt, trägt das Versandrisiko selbst. Vorsicht ist bei Onlineshops geboten, die als Zahlungsmethode nur Vorkasse anbieten – seriöse Verkäufer haben in der Regel mehrere Zahlungsmöglichkeiten zur Auswahl.

Text: Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung  

  
26.05.2022               
Krankenkasse plädiert für Gesundheit als Schulfach
Immer mehr Kinder körperlich und seelisch krank

Bewegungsmangel, falsche Ernährung und Probleme in Schule und Familie beeinflussen die Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Region zunehmend. Die IKK Südwest plädiert daher für einen frühzeitigen Einstieg in die Gesundheitsbildung und spricht sich für einen systematischen und regelmäßigen Gesundheitsunterricht an Schulen in der Region aus. Ziel müsse eine frühzeitige und altersgerechte Vermittlung von Gesundheitsthemen sein, um ein Bewusstsein für den eigenen Körper und Geist - und deren Gesunderhaltung - zu entwickeln, so Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest.

Lebensstilbedingte Erkrankungen (sogenannte Zivilisationskrankheiten) stellen die Todesursache Nummer 1 in Deutschland dar und nehmen immer weiter zu. Um dieser beunruhigenden Entwicklung wirkungsvoll entgegenzutreten, ist es elementar wichtig, ein aktives Bewusstsein für den eigenen Körper sowie den Geist und damit für die Gesundheit insgesamt zu schaffen. Neben der individuellen Verantwortung müssen auch die Lebens-, Umwelt- und Arbeitsbedingungen eines Jeden einbezogen werden. Die Grundlagen für ein gesundes Leben werden jedoch entscheidend in der Kindheit gelegt.

„Fast 80 Prozent der Krankheitslast in Europa gehen auf Erkrankungen zurück, die weitgehend vermeidbar sind. Die Zunahme der lebensstilbedingten Erkrankungen kommt immer ungebremster besonders in der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen an, oft wissen die Betroffenen aber zu wenig darüber. Diese Realität muss mit konkret anwendbaren Steuerungs- und Gegenmaßnahmen stärker in den Lehrplänen abgebildet werden. Aktuell finden Gesundheitsthemen über alle Klassenstufen hinweg eher in Inselprojekten statt, die zwar sehr wichtig sind, sich aber oft auf die Fächer Biologie oder Sport beschränken. Dadurch zahlen sie zu wenig nachhaltig auf die Gesundheit der jungen Menschen ein“, so Prof. Loth.  

Jungen leiden verstärkt körperlich, Mädchen eher psychisch
Das betrifft vor allem und immer stärker vermeidbare Zivilisationskrankheiten wie Adipositas und Rückenbeschwerden. Eine aktuelle Analyse der IKK Südwest zeigt, dass im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Hessen im Jahr 2020 gegenüber 2013 bis zu 5 % mehr Heranwachsende die Diagnose krankhaftes Übergewicht (Adipositas) erhalten haben – ein wichtiger Risikofaktor bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Bemerkenswert stark verlief der Anstieg innerhalb dieses Zeitraums bei den adipösen Jungen: in Rheinland-Pfalz lag dieser bei rund 7 %, im Saarland sogar bei rund 14 %.

Auf einem konstanten Niveau blieben seit 2013 in allen drei Bundesländern die ärztlichen Diagnosen bei Rückenleiden, die bei Kindern oft mit der Einschulung beginnen.
Neben dem Körper leidet zunehmend auch die Psyche. So sind immer mehr Heran
wachsende in der Region psychisch- und verhaltensauffällig mit Krankheitsbildern wie beispielsweise ADHS. Von 2013 bis 2020 wurden in Rheinland-Pfalz rund 7 % mehr entsprechender Diagnosen gestellt, in Hessen und im Saarland sogar rund 10 %. Hier sind über alle Regionen hinweg wiederum Mädchen mit einem Anstieg von bis zu 18 % deutlich stärker betroffen.

Volkskrankheiten vermeiden, Gesundheitssystem finanziell entlasten
„Die Corona-Pandemie hat diesen Effekt verstärkt und gerade auch bei psychischen Erkrankungen zusätzlich deutlich gemacht, wie entscheidend Gesundheitskompetenz und Prävention im Kontext Schule ist. Es braucht also eine kindgerechte und vor allem konsequente Information zu wichtigen Themenfeldern wie Bewegung, Ernährung und Krankheit, die auch Eltern und Lehrer einbezieht. Es ist elementar wichtig, früh ein Bewusstsein für die Gesundheit und damit für Körper und Geist zu schaffen. Auch über Gesundheit als eigenständiges Schulfach, das aktuelle und alltagsnahe Inhalte aufnimmt, sollte daher diskutiert werden.“

Konkret sollten dabei neben Bewegungs- auch eine bessere Verbraucherkompetenz, zum Beispiel zum Thema Essverhalten und Frühstückskultur, auf dem Lehrplan stehen. Auch die Vermittlung von Kompetenzen im Arzt-Patienten-Verhältnis sowie eine inhaltliche Auseinandersetzung mit aktuellen und vermeidbaren Krankheitsbildern gehören demnach dazu, so Loth.

Den letzten Erhebungen des Statistischen Bundesamtes zufolge entfielen beispielhaft rund ein Viertel der gesamten Krankheitskosten in Deutschland 2015 auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische und Verhaltensstörungen. Prof. Loth ergänzt: „Schließlich muss es neben dem wesentlichen Ziel, lebensstilbedingte Erkrankungen zu vermeiden bzw. zu reduzieren, im Interesse des Staates sein, Lösungen zu schaffen, die als solche auch die Volkswirtschaft sowie das Gesundheitssystem und damit den Beitragszahler langfristig finanziell entlasten.“

24.05.2022               
Auf der Autobahn Richtung Urlaub
Welche Regeln gelten bei Stau, Überholmanöver und Co.?
In einigen Bundesländern starten bald die Ferien. Mit dem Sommer beginnt in Deutschland daher auch die Hauptreisezeit. Für den Straßenverkehr bedeutet das: Fahrzeuglawinen, Staus und mehr Unfälle. Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH, informiert, welche Regeln auf der Autobahn gelten und worauf Urlauber bei Stau, Überholmanövern und Geisterfahrern achten sollten, um sicher ans Ziel zu kommen.

Sicher Auffahren
Die Auffahrt auf die Autobahn ist sicher kein Hexenwerk, aber schon hier gibt es einiges zu beachten: Es gilt, zügig auf den Beschleunigungsstreifen zu fahren und seine gesamte Länge zum Einfädeln zu nutzen. „Auf dem Beschleunigungsstreifen dürfen Autofahrer übrigens schneller fahren als die Fahrzeuge auf der Hauptfahrbahn – das heißt, sie dürfen diese rechts überholen“, informiert Michaela Rassat. „Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) hat außerdem der fließende Verkehr auf der Autobahn immer Vorfahrt.“ Das heißt: Auffahrende Fahrer müssen eine Lücke abwarten, da das Reißverschlussverfahren hier nicht gilt. „Endet der Beschleunigungsstreifen, ohne dass sich eine Möglichkeit zum Einfädeln ergeben hat, müssen Urlauber anhalten und auf eine Lücke warten“, so die Rechtsexpertin.

Rechtsfahrgebot beachten
Dass auf deutschen Autobahnen ein Rechtsfahrgebot gilt, wissen die meisten. Doch was bedeutet das genau? „Die StVO schreibt vor, dass Autofahrer immer möglichst weit rechts fahren müssen. Die linke Spur dürfen sie nur zum Überholen nutzen“, erläutert Rassat. Es gibt jedoch eine Sonderregel für dreispurige Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften. Hier dürfen Autofahrer auf der Mittelspur bleiben, auch wenn rechts nur hin und wieder ein Fahrzeug unterwegs ist. Damit möchte der Gesetzgeber überflüssige, riskante Spurwechsel vermeiden. Bei den Gerichten hat sich aber folgende Faustregel herausgestellt: „Sobald die Spur rechts deutlich länger als 20 Sekunden frei ist, müssen Fahrer wieder nach rechts wechseln“, so die ERGO Juristin. Sonst verstoßen sie gegen das Rechtsfahrgebot auf der Autobahn und das kann ein Bußgeld von 80 Euro und einen Punkt in Flensburg zur Folge haben.

Geschwindigkeit und Abstand
Die Autobahnen in Deutschland sind dafür bekannt, keine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung zu haben. „Es empfiehlt sich aber, sich an eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h zu halten“, sagt Rassat. Allerdings ist auch das Langsamfahren ohne triftigen Grund laut StVO verboten, wenn es den Verkehrsfluss behindert. Die Rechtsexpertin rät daher, die Geschwindigkeit immer an die Verkehrssituation und die Witterungsverhältnisse anzupassen. Um die Sicherheit zu erhöhen, sollten Autofahrer außerdem genügend Abstand zu dem Fahrzeug vor ihnen einhalten. „Die optimale Distanz ergibt sich aus dem halben Tachowert in Metern. Wer 100 km/h fährt, sollte also 50 Meter Abstand halten“, erläutert die Juristin von ERGO. Orientierung bieten die Leitpfosten am Fahrbahnrand alle 50 Meter.

Was beim Überholen erlaubt ist
Beim Überholen sollten Autofahrer besonders aufmerksam sein und darauf achten, andere nicht zu gefährden. „Außerdem gilt laut § 5 StVO: Überholen ist nur links erlaubt. Ausnahmen sind nach § 7 Abs. 2a StVO stockender Verkehr und Stau“, so die Rechtsexpertin. „Hier gilt die Faustregel: Stehen die Fahrzeuge links oder fahren sie höchstens 60 km/h schnell, dürfen Fahrer auf der rechten Spur sie mit einer maximalen Differenzgeschwindigkeit von 20km/h vorsichtig überholen.“ Ein Überholverbot gilt bei unklarer Verkehrslage. Übrigens: Auch Fahrer, die überholt werden, haben Pflichten: Sie dürfen nicht Gas geben oder den Überholenden behindern.

Der Seitenstreifen ist tabu
Vor allem bei Stau ist es verlockend, den Seiten- beziehungsweise Standstreifen zu befahren – etwa, um schneller zur nächsten Ausfahrt zu gelangen. „Doch das ist strikt verboten“, so die ERGO Juristin. Nur wer eine Panne oder einen Unfall hat, darf sein Fahrzeug auf dem Standstreifen abstellen. Außerdem dient er Einsatzfahrzeugen dazu, schneller zum Unfallort zu gelangen. „Autofahrer dürfen den Seitenstreifen nur befahren, wenn dies explizit erlaubt ist“, erläutert Rassat. Das kann zum Beispiel bei hohem Verkehrsaufkommen an Hauptreisetagen oder bei Baustellen der Fall sein. Autofahrer, die sich nicht daran halten, riskieren ein Bußgeld und einen Punkt in Flensburg.

Ferienzeit = Stauzeit
Wer auf ein Stauende zufährt, sollte ausreichend Abstand halten und den Warnblinker anschalten. Die wichtigste Regel: Rettungsgasse bilden! Dazu sollten Autofahrer auf der linken Spur so weit wie möglich nach links fahren, während diejenigen auf den übrigen Spuren so weit wie möglich nach rechts fahren. Der Standstreifen bleibt dabei allerdings frei. Die ERGO Juristin rät außerdem, das Auto nicht zu verlassen, wenn keine Notsituation vorliegt und auch die Handynutzung ist bei laufendem Motor tabu. Darüber hinaus ist es verboten, zu wenden oder rückwärts zu fahren – das wird mit einem Bußgeld von bis zu 290 Euro bestraft. „Auch Motorradfahrer dürfen sich bei einem Stau nicht zwischen den stehenden Fahrzeugen hindurchschlängeln“, ergänzt Rassat.

Erhöhte Vorsicht bei Geisterfahrern
Wer im Radio von einem Geisterfahrer auf seiner Strecke erfährt, dem empfiehlt die Rechtsexpertin von ERGO Folgendes: Tempo reduzieren und möglichst weit rechts fahren. Ebenfalls wichtig: Ausreichend Abstand zu vorherfahrenden Fahrzeugen einhalten und nicht überholen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dem rät Rassat, die Autobahn so bald wie möglich zu verlassen oder auf einem Rastplatz eine Pause einzulegen, bis Entwarnung kommt.

20.05.2022       
Gesunder Schlaf: Warum so wichtig fürs Herz?
Schlafmangel hat Folgen für den Organismus und schädigt dauerhaft Herz und Kreislauf. Was zum herzgesunden Schlaf gehört, erklären Herzspezialisten und Schlafmediziner in HERZ heute

Gesunder Schlaf wirkt wie ein Medikament: Während der Nachtruhe sinken Herzschlag und Blutdruck. Außerdem werden Fett- und Zuckerstoffwechsel optimiert, das Immunsystem gestärkt, die Wundheilung beschleunigt und zelulläre Reparaturprozesse angestoßen. Umgekehrt hat Schlafmangel gravierende Folgen für den Körper – insbesondere für das Herz: „Findet der erholsame Schlaf dauerhaft zur falschen Zeit oder regelmäßig zu kurz statt, können die Folgen für die Gesundheit gravierend und zahlreiche Krankheiten die Folge sein, darunter schwere Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems”, warnt Herzspezialist Prof. Dr. med. Dr. phil. Anil-Martin Sinha vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Chefarzt der Abteilung für Kardiologie am Sana Klinikum Hof in der aktuellen Ausgabe von HERZ heute. Besonders ausgeprägt seien die negativen Auswirkungen auf Herz und Kreislauf bei den schlafbezogenen Atemstörungen, etwa der obstruktiven Schlafapnoe. Mehr Informationen zum Zusammenhang zwischen Schlaf und Herzgesundheit sowie neue Erkenntnisse aus der Schlafmedizin bietet die aktuelle Ausgabe von HERZ heute 2/2022 mit dem Titel „Herzgesund schlafen“. Renommierte Kardiologen und Schlafmediziner erklären unter anderem Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Schlafapnoe und geben Tipps für einen besseren Schlaf. Ein Probeexemplar der Ausgabe kann kostenfrei bei der Herzstiftung angefordert werden unter Tel. 069 955128-400 oder unter www.herzstiftung.de/bestellung

Chronischer Schlafmangel: Warum schädlich für Herz und Gefäße?
Während wir schlafen, ist das Gehirn hochaktiv: „In den verschiedenen Schlafphasen formt und festigt sich das Gedächtnis“, erklärt Prof. Sinha. Erinnerungen würden gefestigt und Überflüssiges gelöscht. „Zwischen der Leistungsfähigkeit des Gehirns und der Qualität des Schlafes besteht ein enger Zusammenhang“, so der Kardiologe. Doch nicht nur für die kognitive, auch für die körperliche Regeneration ist ein erholsamer Schlaf extrem wichtig. Denn während wir schlafen, werden zelluläre Reparaturprozesse angeschaltet und bestimmte Stoffwechselprozesse aktiviert und optimiert – etwa der Fett- und Zuckerstoffwechsel. Zudem wird der Blutdruck langfristig konstant gehalten, was sich auf die Gesundheit von Herz und Kreislauf auswirkt. Umgekehrt kann chronischer Schlafmangel Entzündungsprozesse im Körper anstoßen: Es entstehen aggressive Sauerstoffmoleküle, sogenannte „freie Radikale“, die Zellen und Gewebe angreifen und unter anderem die Arteriosklerose begünstigen, eine der Hauptursachen für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Nächtliche Atemaussetzer: Vorsicht bei Verdacht auf Schlafapnoe
Von einer Schlafstörung spricht man, wenn ein Mensch über einen Zeitraum von einem Monat oder länger mindestens dreimal pro Woche Schwierigkeiten mit dem Ein- oder Durchschlafen hat. Häufig stecken psychische, neurologische oder andere körperliche Erkrankungen hinter einer Schlafstörung. Zu einer der häufigsten Ursachen zählt die Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs immer wieder zu Atemaussetzern kommt. Typische Symptome sind Schnarchen und Tagesmüdigkeit. Die Atemaussetzer in der Nacht haben gravierende Folgen: Zellen und Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. „Der Körper gerät dann in einen Alarmzustand, Blutdruck und Herzfrequenz steigen“, erklärt Prof. Sinha. Bestehe der Verdacht auf eine Schlafapnoe, sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen, rät der Kardiologe und warnt: „Eine unbehandelte Schlafapnoe erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall und verkürzt die Lebenserwartung.“

Tipps für einen besseren Schlaf
Neben körperlichen Ursachen können auch Stress, schwere Mahlzeiten am Abend oder generell ein ungesunder Lebensstil Schlafstörungen begünstigen. Wer schlecht ein- oder durchschläft, sollte daher abends nur leichte, proteinreiche Mahlzeiten zu sich nehmen und mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen keinen Kaffee mehr trinken. Weitere Tipps für einen gesunden Schlaf sind unter anderem:
  • Gehen Sie abends etwa immer zur gleichen Zeit ins Bett. Einschlaf- und Aufstehzeit sollten jeweils nicht um mehr als 30 Minuten variieren.
  • Das Schlafzimmer sollte kühl, ruhig und abgedunkelt sein – ideal sind 18 Grad. Frische Luft sorgt ebenfalls für besseren Schlaf.
  • Regelmäßige Schlafrituale wie Atemübungen, das Anhören ruhiger Musik oder Meditation helfen dabei, zur Ruhe zu kommen und besser einzuschlafen.
  • Meiden Sie am späten Abend elektronische Geräte wie Computer, Smartphone oder Tablet.
  • Regelmäßiger Sport verbessert den Schlaf – allerdings nicht, wenn Sie spät abends aktiv sind. Verlegen Sie Ihre körperliche Aktivität daher auf die Zeit vor 18 Uhr.

  
20.05.2022           
Richtiges Verhalten bei Sommergewitter
Tipps für Sicherheit im Freien, in Gebäuden und im Auto
Sommerzeit ist Gewitterzeit: Blitz und Donner lösen bei vielen Unbehagen aus – auch wenn die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden gering ist. Dennoch kommt es immer wieder zu Sachschäden und Verletzten. Dimitar Gouberkov, Peter Schnitzler und Frank Mauelshagen, Versicherungsexperten von ERGO, erklären, was im Haus, im Freien oder beim Autofahren während eines Gewitters vor Gefahren schützt und welche Versicherung für Schäden durch Blitzeinschläge aufkommt.

Frühzeitig in Sicherheit bringen
Mit dem Klimawandel steigt das Risiko für Unwetter und Gewitter. Eine Gewitterfront kann schnell und unerwartet aufziehen. Spätestens wenn es blitzt und donnert, empfiehlt Dimitar Gouberkov, Unfallexperte von ERGO, sich so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Denn selbst wenn das Gewitter noch kilometerweit entfernt ist, kann das gefährlich werden, je nachdem, in welche Richtung es weiterzieht. Zur Berechnung der Distanz hat der Unfallexperte einen Tipp: „Die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen. Das Ergebnis geteilt durch drei gibt die Entfernung des Gewitters in Kilometern an. Bei 15 Sekunden wären das beispielsweise fünf Kilometer.“ Am sichersten ist es dann, ein Gebäude mit Blitzableiter oder ein Fahrzeug aufzusuchen.

Verhalten im Freien
Wer im Freien von einem Gewitter überrascht wird und keine Möglichkeit hat, sich in Haus oder Auto in Sicherheit zu bringen, sollte sich unbedingt von freistehenden Bäumen oder Masten fernhalten. Denn Blitze schlagen meist in das höchste Objekt ein. Durch die sogenannte Schrittspannung im Boden kann ein Einschlag auch Personen in näherer Umgebung verletzen. Außerdem besteht die Gefahr, von abgesprengten Ästen getroffen zu werden. Darüber hinaus ist es ratsam, Metallkonstruktionen wie Zäune oder Geländer zu meiden, denn diese leiten Strom besonders gut. Gouberkov empfiehlt Ausflüglern, die von einem plötzlichen Gewitter im Freien überrascht werden: „Am besten einen besonders tief gelegenen Ort wie eine Senke suchen.“ Ist das Gewitter direkt über den Betroffenen, sollten sie die Beine eng zusammenstellen und in die Hocke gehen. So bieten sie dem Blitz so wenig Fläche wie möglich. Von Gebäuden zudem mindestens drei Meter Abstand halten. Außerdem wichtig: „Während eines Gewitters auf keinen Fall im oder auf dem Wasser aufhalten. Hier ist das Risiko für schwere Verletzungen besonders hoch“, so der Unfallexperte.

Am sichersten in Gebäuden
Wenn es draußen blitzt und donnert, ist es in festen Gebäuden am sichersten. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass alle Fenster und Türen geschlossen sind. Ist das Gebäude mit einem Blitzableiter ausgestattet, brauchen Schutzsuchende ansonsten nichts berücksichtigen. Hausbesitzer sollten allerdings sichergehen, dass der Blitzableiter einwandfrei funktioniert und ihn regelmäßig von einem Fachmann überprüfen lassen. Bei Gebäuden ohne Blitzschutz, die noch Wasserleitungen aus Metall haben, sollten Bewohner auf Duschen oder Baden während eines Gewitters besser verzichten. Außerdem gilt dann: Kein schnurgebundenes Telefon benutzen und alle Elektrogeräte ausstecken. Auch wenn das Fernsehen in Gebäuden mit Blitzableiter während eines Gewitters nicht gefährlich ist, kann es sinnvoll sein, den Stecker zu ziehen. Denn ein Blitzeinschlag kann eine Überspannung auslösen, wodurch das Fernsehgerät möglicherweise kaputtgeht. Übrigens: Im Gegensatz zu einem Blitzableiter schützt ein sogenanntes Blitzschutzsystem zusätzlich vor Überspannungsschäden.

Vorsichtig fahren bei Gewitter
Auch das Auto ist während eines Gewitters ein sicherer Ort. „Modelle mit einer Ganzmetallkarosserie sind ein sogenannter Faradayscher Käfig, der den Strom in den Boden fließen lässt“, so der ERGO Kfz-Experte Frank Mauelshagen. „Fahrzeuge mit Glasfaserkarosserie, beispielsweise Wohnmobile oder Cabrios ohne Dachgerüst oder Überrollbügel aus Metall, bieten keinen Schutz.“ Außerdem: Während eines Gewitters mit dem Auto nur vorsichtig fahren und die Fahrweise an eine gegebenenfalls durch Regen, Sturm oder Hagel eingeschränkte Sicht anpassen. Motorradfahrern empfiehlt Mauelshagen, ihre Fahrt besser zu unterbrechen und Schutz in einem Gebäude oder unter einer Betonbrücke zu suchen.

Für den Ernstfall abgesichert
Auch wenn Verletzungen durch Blitze eher selten sind, kann ein Gewitter schlimme Schäden an Häusern und Fahrzeugen anrichten. Um im Ernstfall abgesichert zu sein, ist es wichtig, den richtigen Versicherungsschutz zu haben. Verursacht ein direkter Blitzeinschlag Schäden am Gebäude, beispielsweise am Dach oder der Fassade, kommt eine Wohngebäudeversicherung dafür auf. „Gehen Einrichtung oder Wertgegenstände, die sich im Haus befinden, durch den Blitzeinschlag kaputt, deckt dies eine Hausratversicherung ab – wichtig ist hierbei, dass zusätzlich Überspannungsschäden durch Blitz mitversichert sind“, erklärt Peter Schnitzler. Die Kfz-Versicherung haftet zudem für Schäden am Fahrzeug.

  
18.05.2022       
Vergiftungen bei Kindern – vorbeugen, erkennen und handeln
Gefahren in Haus und Garten


Rund 120.000 Kinder vergiften sich jährlich in Deutschland. Sechs von zehn Fällen betreffen Kinder unter drei Jahren. Vor neugierigen Kindern ist kaum etwas sicher: Während der Sprössling auf der Wiese im Garten mit den kunterbunten Bauklötzen spielt, wachsen nur wenige Meter weiter ebenso interessante, leuchtend bunte Pflanzen. Gefährlich wird es, wenn es sich bei den schönen Blümchen um Fingerhut, Maiglöckchen oder andere giftige Gewächse handelt. Doch auch ungiftige Pflanzen können Kindern gefährlich werden, wenn sie mit Schädlingsbekämpfungs- oder Düngemitteln behandelt wurden.

Vergiftungsgefahren im Haushalt
Wer seinen Garten bepflanzt, sollte sich im Vorhinein genau darüber informieren, welche Pflanzen für Kinder und unbedenklich sind – dabei lohnt auch ein Gedanke an die Haustiere. Auf alle anderen Gewächse sollten Hobbygärtner*innen am besten verzichten. Dasselbe gilt für bereits vorhandene Pflanzen oder wild wachsende Pilze wie den giftigen, braun-weißen Pantherpilz mit seinem weiß-gepunkteten Hütchen. Mindestens genauso viele Gefahren lauern im Haus: „Unter anderem stellen bunte Tabletten und Reinigungsmittel in Kinderaugen schmackhafte Bonbons und Getränke dar“, weiß Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums und Gesundheitsexperte der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. „Deshalb sollten diese immer in gut verschlossenen Schränken außerhalb der Reichweite der Kleinen aufbewahrt werden.“

Im Notfall richtig handeln
Hat das Kind bereits eine giftige Substanz oder Teile einer Giftpflanze zu sich genommen, sollten die betreuenden Erwachsenen eventuelle Reste aus dem Mund des Kindes sofort entfernen. Da viele Vergiftungen anfangs symptomfrei verlaufen und Betroffene erst bis zu 24 Stunden später Auffälligkeiten zeigen, sollte in jedem Verdachtsfall der Rettungsdienst kontaktiert werden. Der Giftnotruf gibt zusätzlich Anweisungen zum Handeln im Notfall. Eltern sind deshalb gut beraten, sich die Rufnummer der regionalen Giftnotrufzentrale vorsorglich im Telefon abzuspeichern.

Wird die Vergiftung nicht direkt bemerkt, können plötzliches Unwohlsein, starke Bauchschmerzen, ungewohnte Müdigkeit und unerklärliches Erbrechen darauf hinweisen, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt. In schweren Fällen gehen die Symptome bis zur Bewusstlosigkeit oder dem Stillstand des Herz-Kreislaufs. Daher ist es wichtig, vorab zu wissen, was im Ernstfall zu tun ist. „Nur durch eine richtige Erstversorgung können Eltern oder andere Erwachsene einem betroffenen Kind Schmerzen und Folgeschäden ersparen und die Zeit bis zur Behandlung durch den Arzt oder Notfallsanitäter überbrücken“, sagt Köster. In sogenannten Kinder-Erste-Hilfe-Kursen können Eltern sich auf solche Fälle vorbereiten lassen.

18.05.2022       
Abonnieren statt kaufen: Wie funktioniert das Abo fürs Auto?
Was Autofahrer vor Vertragsabschluss wissen sollten
Abonnements, etwa für Zeitschriften, TV oder Musik, sind bekannt und hierzulande weit verbreitet. Weniger bekannt ist bisher das Abo fürs Auto. Laut der Studie „Elektroauto und Auto-Abos“ von CAR, ERGO, Fleetpool und IBM haben knapp die Hälfte der Befragten noch nie etwas davon gehört. Dennoch erfreuen sich Auto-Abos immer größerer Beliebtheit. Autofahrer können ein Auto flexibel und zu einem monatlichen Fixpreis mieten. Wie das funktioniert und worin der Unterschied zum Fahrzeugleasing besteht, erklärt Günter Schätzle, Experte von ERGO.

Was ist ein Auto-Abo?
Wer sich ein Auto zulegt, muss nicht nur mit hohen Anschaffungskosten rechnen, sondern auch mit einem großen Wertverlust in den ersten Jahren. Viele Autofahrer sind daher auf der Suche nach einer Alternative zum eigenen Fahrzeug. „Beim Auto-Abo erhalten Kunden die volle Kostentransparenz. Der fixe monatliche Beitrag deckt bereits alle Kosten wie Steuern, Versicherung, Reifenservice und Inspektionen ab – nur Tanken müssen sie zusätzlich zahlen“, erläutert Günter Schätzle von ERGO. Während der Vertragslaufzeit steht der PKW dem Abonnenten dann komplett zur Verfügung. Die Monatsbeiträge beginnen bei 200 Euro, können aber je nach Fahrzeugmodell auch 1.000 Euro übersteigen. „Je nach Anbieter unterscheiden sich unter anderem Mindestlaufzeit, angebotene Fahrzeugmodelle, Kündigungsfrist und Leistungen“, so der ERGO Experte. Übrigens: Bei den Fahrzeugen handelt es sich um vorkonfigurierte Modelle, Kunden können die Ausstattung demnach nicht selbst auswählen. Das Abo-Konzept ist aber eine gute Möglichkeit herauszufinden, ob beispielsweise ein E-Auto zu einem passt.

Wie funktioniert es?
Wer ein Auto-Abo abschließen möchte, muss einige Voraussetzungen erfüllen. Es gibt ein Mindest- und ein Höchstalter, darüber hinaus müssen Abonnenten einen Wohnsitz in Deutschland haben und seit mindestens zwei Jahren einen EU-Führerschein besitzen. Die genauen Regelungen variieren je nach Anbieter. Per App oder auf der Website können sich Autofahrer ihr Wunschfahrzeug aussuchen, die Vertragslaufzeit und Freikilometer wählen und das Auto-Abo direkt online abschließen. „Kilometer, die über das vereinbarte Kontingent hinausgehen, kosten extra“, ergänzt Schätzle. Ob sich das Abo nach Vertragslaufzeit automatisch verlängert, hängt vom Anbieter ab. Um das passende Angebot zu finden, empfiehlt der Experte von ERGO, gründlich zu vergleichen und die Vertragsbedingungen sorgfältig zu lesen. Wichtig sind dabei folgende Fragen: Wie viele Kilometer sind inklusive? Ist ein Fahrzeugwechsel während der Vertragslaufzeit möglich? Gibt es Neu- und Gebrauchtwagen? Können ohne zusätzliche Kosten weitere Fahrer eingetragen werden? Wie sind Versicherungsschutz und Selbstbeteiligung geregelt? Und: Gibt es eine Kaution? Nach Abschluss können Kunden das Fahrzeug bei einem Vertragshändler abholen. Manche Anbieter haben auch einen Liefer- und Holservice im Angebot. Wichtig: „Auch bei einem Auto-Abo sollten Nutzer kleinere Schäden bereits bei der Übergabe notieren und prüfen, ob Zubehör, etwa ein Warndreieck, vorhanden ist“, rät Schätzle.

Vorteile eines Auto-Abos
Das Abo-Konzept bietet Autofahrern vor allem Flexibilität durch die Möglichkeit kurzer Vertragslaufzeiten. Außerdem können Abonnenten auch Neuwagen ohne die hohen Anschaffungskosten fahren und unterschiedliche Modelle, beispielsweise mit den neuesten Technologien, ausprobieren. Neben den Inklusivleistungen gehört das geringe Kostenrisiko zu den größten Vorteilen. Dies ergab auch die Studie von ERGO: 72 Prozent der Befragten schätzen das Auto-Abo aufgrund seiner Unkompliziertheit. Zudem bieten einige Anbieter nach Vertragsende eine Kaufoption an. „Wer bei Ausstattung und Übernahmetermin flexibel ist und außerdem nicht unbedingt ein Auto besitzen muss, für den kann das Abo-Modell eine gute Alternative sein“, so der ERGO Experte.

Unterschiede gegenüber Leasing
Sowohl beim Abonnement als auch beim Leasing geht das Auto nicht in den Besitz des Nutzers über. Der Hauptunterschied der beiden Konzepte liegt vor allem in der Vertragslaufzeit: „Während die Mindestvertragsdauer beim Auto-Abo teilweise auch nur zwischen einem und sechs Monaten betragen kann, sind Leasingverträge auf mehrere Jahre ausgelegt“, erläutert Schätzle. „Allerdings sind die monatlichen Beiträge durch das All-inclusive-Angebot beim Auto-Abo deutlich höher.“ Weitere Unterschiede sind die individuellen Konfigurierungsmöglichkeiten bei Leasingfahrzeugen, sowie die Möglichkeit zum Fahrzeugwechsel während der Vertragslaufzeit bei einigen Abo-Anbietern.

18.05.2022   
Jod bei Schilddrüsenerkrankungen – kein Verzicht nötig
Weltschilddrüsentag am 25.Mai

Die Schilddrüse – das kleine, schmetterlingsförmige Organ unterhalb des Kehlkopfes beeinflusst mit seinen Hormonen zahlreiche Körperfunktionen und den Stoffwechsel des gesamten Organismus. Vor allem die Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) spielen dabei eine wichtige Rolle. Für die ausreichende Bildung der beiden Hormone benötigt der Körper das essenzielle Spurenelement Jod. „Jeder kann etwas für die Gesundheit seiner Schilddrüse tun. Wichtig sind beispielsweise ein gesunder Lebensstil und eine ausgewogene, jodreiche Ernährung, zu der unter anderem Seefisch, Milchprodukte und Jodsalz gehören“, sagt Professor Dr. Roland Gärtner, Vorsitzender des Arbeitskreises Jodmangel e.V. (AKJ), anlässlich des Weltschilddrüsentages am 25. Mai: Auch Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen, so der Internist und Endokrinologe weiter, müssen und sollten keinesfalls vollständig auf Jod verzichten.

Zufuhrempfehlung als Orientierung
Allgemein gilt eine Jodzufuhr, welche die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ausgesprochene Tageshöchstmenge von 500 Mikrogramm nicht überschreitet, als gesundheitlich unbedenklich und sicher. „Die Tageshöchstmenge des BfR berücksichtigt den bis weit in die 1980er Jahre verbreiteten schweren Jodmangel in Deutschland, wodurch vor allem heute noch ältere Menschen von jodmangelbedingten Schilddrüsenerkrankungen, wie funktionell aktiven „heißen“ Schilddrüsenknoten, betroffen sind. Bei diesen Personen kann eine langfristig erhöhte Jodaufnahme von über 500 Mikrogramm am Tag eine mehr oder weniger ausgeprägte Schilddrüsenüberfunktion auslösen. Bei gesunden, normalen Schilddrüsen führen hingegen auch höhere Jodmengen zu keinen nennenswerten Auswirkungen auf die Schilddrüsenfunktion“, erklärt Gärtner. Solche Jodmengen sind mit der herkömmlichen Ernährung in der Regel aber ohnehin nicht zu erreichen und auch Schilddrüsenpatienten können jodhaltige Lebensmittel meist problemlos verzehren. Eine gute Orientierung bietet dabei die Zufuhrempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die für Erwachsene bei 200 Mikrogramm Jod am Tag liegt.

Einschränkungen ja, Verzicht nein
Ebenso müssen Patienten mit einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, wie der Hashimoto-Thyreoiditis oder dem Morbus Basedow, sich nicht jodarm ernähren oder gar vollständig auf das Spurenelement verzichten. „Lediglich eine dauerhaft erhöhte Jodzufuhr von 300 Mikrogramm am Tag und mehr steht im Verdacht, bei diesen Erkrankungen die Entzündungsaktivität in der Schilddrüse zu verstärken. Daher sollten diese Patienten vorsorglich Jod- und Algentabletten, jodhaltige Heilwässer oder algenhaltige Speisen, wie zum Beispiel Sushi, meiden, da diese höhere Jodmengen enthalten können“, empfiehlt Gärtner. „Eine Ausnahme besteht bei schwangeren und stillenden Patientinnen. Ihnen wird, wie schilddrüsengesunden Frauen, nach ärztlicher Absprache die zusätzliche Einnahme von 100 bis 150 Mikrogramm Jod am Tag in Tablettenform empfohlen, um die Versorgung des Kindes zu gewährleisten.“ Bei Patienten mit einer Schilddrüsenvergrößerung (Kropf, Struma), deren Ursache meist ein Jodmangel ist, steht dem Verzehr von jodhaltigen Nahrungsmitteln sowie Jodsalz nicht nur nichts entgegen: „Im Gegenteil, für dessen Behandlung wird häufig eine zusätzliche Jodeinnahme von dem behandelnden Arzt verordnet, speziell in jungen Jahren“, so Gärtner. „Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass bei keiner Schilddrüsenerkrankung vollständig auf Jod verzichtet werden muss.“


16.05.2022   
Kinder fördern, ohne zu überfordern: Ein sinnvolles Maß finden
Die frühe Kindheit ist ein spannendes Alter. Die Kinder lernen, zu denken. Sie lernen ihre Gefühle und ihr Ich-Bewusstsein kennen. Sie lernen, Freundschaften zu schließen. Sie erwerben grundlegende Fähigkeiten in allen Bereichen. Dies geht sehr schnell. Mit einer Geschwindigkeit, die später so nie mehr gegeben sein wird, wachsen Nervenzellen heran und vernetzen sich untereinander – das ist die biologische Voraussetzung für das Lernen. Der Grundstock für viele Fähigkeiten wird in dieser Zeit gelegt. Eltern wollen die natürlichen Prozesse fördern. Doch wie gelingt dies am besten, und vor allem, wo liegt das sinnvolle Maß?

Vorsicht vor Überforderung
Immer wieder zeigt sich, dass es Eltern mit der Förderung des Nachwuchses allzu gut meinen – kein Wunder in Zeiten, in denen es zu jedem Thema unzählige Ratgeber gibt und in denen dem schulischen Erfolg eine immense Bedeutung beigemessen wird. Dabei wird leicht übersehen, dass Kinder in den ersten Lebensjahren nur kleine Anregungen brauchen und sich ansonsten selbst genug sind. Sie lernen am meisten durch das freie Spiel, in dem sie ihrer eigenen Neugier folgen und ihre individuelle Kreativität entwickeln. Etwa ab dem Kindergartenalter spielt das soziale Lernen eine große Rolle: die eigene Position in einer Gruppe zu finden, miteinander zu kommunizieren, Rücksicht zu nehmen und viele weitere Fähigkeiten, die das ganze Leben über wichtig bleiben, bilden sich heraus. Aufgepfropfte intellektuelle Lerninhalte scheinen dabei fehl am Platz, zumal man weiß, dass gerade Langeweile enorm die Kreativität fördert. Eltern sind hier als Impulsgebende gefragt, weniger als Lehrmeister.

An welchen Leitlinien können Eltern sich also orientieren?

Zunächst Basiskompetenzen erwerben
Moderne Bildungskonzepte lassen klar erkennen, dass es nicht sinnvoll ist, wenn Kinder schon früh einseitig gefördert werden. Denn es geht erst einmal darum, so genannte Basiskompetenzen zu erwerben. Das sind grundlegende Fähigkeiten, die ein Kind braucht, um zu einem ausgeglichenen und zufriedenen Menschen heranzuwachsen.

Basiskompetenzen bestehen aus Bewegung, Wahrnehmung, Denken, Mitgefühl und Beharrlichkeit. So ist es zunächst wichtig, Kinder klettern, spielen, turnen und balancieren zu lassen. Nach dem Motto „Toben macht schlau“ entwickelt Ihr Kind in spielerischen Situationen seine Fähigkeiten, sich zu bewegen. Das Wissen, das es hier erwirbt, ist später hilfreich bei der Bewältigung von geistigen Aufgaben. Lassen Sie Ihr Kind viel ausprobieren. Es riecht, schmeckt, tastet und fühlt gerne, es möchte probieren, ob es irgendwo hineinklettern oder etwas erreichen kann. Achten Sie auf Ihr Kind, aber lassen Sie es diese Erfahrungen machen. Damit schult es die Körperwahrnehmung und schärft seine Sinne.

Beharrlichkeit und soziales Verhalten fördern
Auch Beharrlichkeit ist nach modernen Erkenntnissen eine Basiskompetenz. Ermutigen Sie Ihr Kind, etwas noch einmal zu probieren, wenn es nicht beim ersten Mal klappt. Bringen Sie ihm auch Regeln des sozialen Verhaltens bei. Dazu gehört das Miteinander, zum Beispiel, dass man „immer schön der Reihe nach“ auf die Rutsche geht und sich nicht vordrängelt. Verteilen Sie spielerische Aufgaben an mehrere Kinder. Damit lernen sie das Zusammenspiel, aber auch, dass man manchmal teilen muss und nicht alles für sich selbst haben kann. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, was wohl in einem anderen Kind vorgeht, das gerade weint. So fördern Sie das Mitgefühl und die Fähigkeit, andere Menschen als eigenständige Wesen zu begreifen.

Auf Neugierde eingehen
Ermutigen Sie Ihr Kind dazu, etwas wissen und verstehen zu wollen. Kinder sind neugierig und fragen immer das, was sie im Moment gerade interessiert, und sind dann für dieses Wissensgebiet besonders aufnahmefähig. Gehen Sie darauf ein, auch wenn es manchmal nervt, und stellen Sie selbst anregende Fragen, die das Kind beantworten soll. Dies fördert die geistige Kreativität und Wendigkeit.

Sie sehen schon: Ein Patentrezept für die Förderung gibt es nicht, denn die Entwicklungszyklen und Temperamente sind von Kind zu Kind verschieden. Vor allem gilt es, die individuellen Anlagen und Interessen eines Kindes zu erkennen und zu unterstützen.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner, www.beatrice-wagner.de; Susanne Schneider freistil-texte.de
Redaktion: Andrea Sudiana, E-Mail asudiana@lzg-rlp.de

16.05.2022   
Mehrfachsteckdosen hintereinander stecken?
Der Krieg in der Ukraine hat die Stromkosten weiter in die Höhe getrieben. Mit einfachen Tipps können Verbraucher Strom sparen und den Geldbeutel entlasten. Dafür beispielsweise Geräte, die im Moment nicht genutzt werden, von der Steckdose nehmen. Denn auch Geräte, die ausgeschaltet oder im Stand-by-Modus sind, verbrauchen Strom. Gleiches gilt für eingesteckte Ladekabel – unabhängig davon, ob sie gerade tatsächlich zum Laden von Smartphone, Tablet und Co. verwendet werden. Bei mehreren Geräten ist das Stromsparen mit einer Mehrfachsteckdose noch bequemer. Hier empfiehlt es sich, auf die Kennzeichnung durch ein VDE- oder GS-Siegel zu achten, denn mangelhafte Qualität ist ein Brandrisiko. Auch eine Überlastung der Steckdosenleiste kann zu einem Brand führen, daher ist es wichtig, die maximal erlaubte Wattzahl – häufig etwa 3.500 Watt – nicht zu überschreiten. Nutzer finden die Angabe auf der Unterseite der Mehrfachsteckdose. Wer mehrere Steckdosenleisten hintereinander schaltet, erhöht die Brandgefahr zusätzlich. Der Grund: Der Wert, der auf der ersten Mehrfachsteckdose angegeben ist, beschreibt bereits die maximal zugelassene Wattzahl für die Summe aller Geräte. Beim Anschluss vieler Geräte ist die Überlastungsgrenze so schnell erreicht. Wird sie überschritten, springt oft die Sicherung heraus. In manchen Fällen kommt es aber auch zu einem lebensgefährlichen Kabelbrand.

Text: Romy Schmidt, Schadenexpertin der IDEAL Versicherung

 
12.05.2022   
Genug Betrug
Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale warnen vor Anrufen von Europol und Interpol

(ots) - Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz warnen vor englischsprachigen Anrufen, die angeblich von den Polizeibehörden Europol oder Interpol kommen. Die Täter behaupten meist, den Betroffenen seien persönliche Daten gestohlen worden und Kriminelle würden diese Daten nutzen, um Straftaten zu begehen. Mit dieser Masche versuchen die Kriminellen, Geldbeträge zu ergaunern oder an Informationen über persönliche und finanzielle Verhältnisse zu gelangen, um weitere Straftaten vorzubereiten.

Auf dem Display erscheint eine Mobilfunknummer. Wer das Gespräch annimmt, hört zuerst eine Computerstimme. Diese teilt in englischer Sprache mit, dass persönliche Daten missbraucht würden. Für weitere Informationen soll der Angerufene die Taste "1" drücken. Wer der Anweisung folgt, gelangt zu einem angeblichen Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörde, der über die angeblichen Machenschaften von Kriminellen informiert, um dann selbst auf Datenfang zu gehen und Verbraucherinnen und Verbraucher um ihr Geld zu bringen.

Das Landeskriminalamt weist ausdrücklich darauf hin, dass die Polizei niemals um die Übergabe oder Überweisung von Geld bitten würde. Das gilt auch für Europol. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz geben Tipps, wie man sich vor einem finanziellen Schaden schützen kann.

Bei Roboterstimme sofort auflegen:
Keinesfalls sollte man den Anweisungen der Computeransage Folge leisten. Auf keinen Fall sollte man sich in ein Gespräch verwickeln und sich nicht unter Druck setzen lassen.

Keine Daten preisgeben:
Prinzipiell gilt der Grundsatz der Datensparsamkeit - erst recht am Telefon. Bei unerwarteten Anrufen sollten weder Daten bestätigt, noch Daten mitgeteilt werden.

Keine Überweisungen oder Geldübergaben vornehmen: Am Telefon sollte man sich niemals zu einer Geldüberweisung oder einer Bargeldübergabe an der Haustür überreden lassen.

Vorfall melden und im Schadensfall Strafanzeige erstatten: Wer einen derartigen Anruf erhält, kann die nächste Polizeidienststelle informieren. Wer den Anweisungen Folge geleistet und einen finanziellen Schaden erlitten hat, sollte umgehend Strafanzeige erstatten. Derartige Anrufe können auch der Bundesnetzagentur über deren Beschwerde-Formular gemeldet werden

Weitere Informationen finden Sie hier

11.05.2022   
Liebe auf den ersten Klick?
Wie Singles Betrüger erkennen und sich vor Love-Scamming schützen können
Nicht erst seit Corona suchen viele Singles online nach der großen Liebe: Auch nach dem Ende der meisten Beschränkungen ist Online-Dating so beliebt wie nie. Das lockt auch Betrüger auf Partnerbörsen oder Dating-Apps. Wie Singles erkennen, ob es ihr Gegenüber ernst meint und wie Opfer von sogenanntem Love-Scamming vorgehen sollten, erläutert Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH.

Betrugsmasche Love-Scamming
In der Hoffnung, dass die große Liebe nur einen Klick entfernt ist, begeben sich immer mehr Singles im Internet auf Partnersuche. Laut einer Bitkom-Studie nutzt jeder dritte Deutsche Online-Dating. Doch nicht alle meinen es ernst, zumindest nicht mit der Liebe: „Auf den Plattformen und Apps finden sich vermehrt Betrüger, die versuchen, an Geld oder persönliche Dokumente wie Personalausweisdaten zu gelangen“, so Rassat. Diese Betrugsmasche nennt sich „Love-Scamming“.

Vorgehensweise der Betrüger
Um aus der Masse an Singles rauszustechen, die online nach ihrem perfekten Partner suchen, wählen die Täter meist Bilder anderer, sehr attraktiver Personen für ihr Profil aus. Diese Bilder sind oft einfach aus dem Internet kopiert. Die Betrüger geben sich häufig als Arzt, Architekt oder Ingenieur aus, der oft auch noch sportlich aktiv und viel im Ausland unterwegs ist. Die dahintersteckenden Betrüger versuchen dann nach der ersten Kontaktaufnahme, schnell eine enge und emotionale Bindung herzustellen. Ist das Vertrauen aufgebaut, schnappt die Falle zu: Unter einem Vorwand, meist eine Notsituation wie ein krankes Familienmitglied, Schulden oder ein dringender Flug, bitten Love-Scammer die interessierten Singles um Geld. Oft benötigen sie es sehr kurzfristig. Übrigens: Auch Frauen sind als Scammer unterwegs!

Betrüger erkennen
Love-Scamming findet sich mittlerweile nicht mehr nur auf Dating-Portalen, Singlebörsen oder Dating-Apps, sondern auch auf Social-Media-Kanälen wie Facebook oder Instagram. Doch es gibt einige Warnhinweise, an denen Singles Love-Scammer erkennen können. Bei folgenden Anzeichen sollten sie skeptisch werden:
  • Das Profil ist erst seit wenigen Tagen online. Bei Facebook und Instagram deuten zudem wenig Likes, Freunde und Follower auf ein Fake-Profil hin.
  • Die Person auf den Bildern ist auffallend attraktiv und es ist wenig Privates wie beispielsweise das Zuhause oder Familie auf dem Profil zu sehen.
  • Das Gegenüber erzählt von einem besonders spannenden und aufregenden Leben oder offen von Schicksalsschlägen, um damit Vertrauen zu gewinnen.
  • Der potentielle Partner stellt schnell viele sehr persönliche Fragen und schickt selbst verbindliche Nachrichten mit beispielsweise gemeinsamen Zukunftsplänen.

Vor Love-Scamming schützen
Auch wenn es beim Online-Dating um Liebe und Gefühle geht, sollten Singles mit einer gesunden Skepsis auf Partnersuche gehen. Einige konkrete Tipps können bei der Enttarnung von Love-Scammern helfen: Als erstes ist es ratsam, Name und – wenn vorhanden – Telefonnummer zu googeln, um so weitere Informationen über die Person zu erhalten. Sinnvoll kann auch eine Rückwärts-Bilder-Suche sein, beispielsweise über Google, um zu prüfen, ob es sich um gestohlene Bilder handelt. Nutzer sollten zudem auf einem Video-Call bestehen. Auch bei Freundschaftsanfragen auf Social-Media-Plattformen wie Facebook von unbekannten Personen sollten Nutzer misstrauisch sein. Wichtig: „Niemals Geld oder Wertgegenstände verschicken und keine sensiblen und persönlichen Daten wie Kontonummer oder Ausweiskopien weitergeben“, warnt Rassat. Auf der sicheren Seite sind Singles bei Dating-Plattformen, bei denen sich Nutzer verifizieren müssen. Diese sind jedoch meist kostenpflichtig.

Wenn es zu spät ist
Durch die rosarote Brille merken Singles manchmal erst zu spät, dass sie auf einen Betrüger hereingefallen sind. Dann heißt es: Umgehend den Kontakt abbrechen. Betroffene sollten versuchen, bereits getätigte Überweisungen rückgängig zu machen. Dies funktioniert jedoch nur, solange das Geld dem anderen Konto noch nicht gutgeschrieben wurde. „Anschließend gilt es, so viele Beweise wie möglich zu sammeln. Dazu gehören alle Nachrichten, Chat-Verläufe, Bilder sowie Videos, um damit anschließend Anzeige bei der Polizei zu erstatten“, so die ERGO Juristin. „Denn Love-Scamming ist eine Straftat, hierbei handelt es sich nach § 263 Strafgesetzbuch um Betrug.“ Die Täter erwartet eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Das Problem: Meist befinden sich die Täter im Ausland und sind für die deutsche Justiz nicht greifbar. Auf vielen Dating-Portalen und in den sozialen Netzwerken können Singles zudem das Profil des Betrügers melden und sperren lassen. Außerdem gibt es viele Online-Foren, in denen sich Betroffene austauschen und andere Nutzer warnen können.

06.05.2022
Hausordnung: Woran müssen sich Mieter wirklich halten?
Wenn Grillgeruch durch offene Fenster zieht oder die Kinder durch die Wohnung toben, kann das zwischen Nachbarn schnell zum Streit führen. Um Konflikte zu vermeiden, erstellen Vermieter häufig eine Hausordnung. Auch bestimmte Pflichten der Mieter, etwa den Putzdienst fürs Treppenhaus, können sie darin festlegen. Doch nicht alles, was in der Hausordnung steht, muss rechtlich bindend sein. Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung, informiert, welche Regeln Vermieter aufstellen dürfen.

Die allgemeine Hausordnung
Gibt es einen Aushang mit Verhaltensregeln im Haus, handelt es sich um eine sogenannte allgemeine Hausordnung. Diese darf keine Rechte und Pflichten der Mieter wie die Verpflichtung zum Winterdienst enthalten. Ausnahme: Die Regelung steht auch im Mietvertrag. Ansonsten sind solche Formulierungen für die Mieter rechtlich nicht bindend. „In der allgemeinen Hausordnung erlaubt sind dann ausschließlich ‚ordnende Hinweise‘, etwa zu Ruhezeiten oder zur Nutzung von Gemeinschaftsräumen wie der Waschküche sowie von Gemeinschaftsgarten und Treppenhaus“, erläutert Wolfgang Müller. Außerdem können Vermieter Sauberkeit und Ordnung im Haus verlangen und zum Beispiel das längerfristige Abstellen von Müll vor der Wohnungstür verbieten.

Die Hausordnung als Bestandteil des Mietvertrags
Ist die Hausordnung Teil des Mietvertrags, muss der Mieter ihr mit seiner Unterschrift ausdrücklich zustimmen. „Der Vermieter kann hier nicht nur ordnende Hinweise geben, sondern die Mieter beispielsweise auch zur Reinigung des Treppenhauses, zum Laubfegen, zur Gartenarbeit oder zum Schneeräumen und Streudienst verpflichten“, informiert der Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. Darüber hinaus darf er unter anderem Vorgaben zur Mülltrennung, zum richtigen Heizen und Lüften, zur Untervermietung, zum Rauchen in Gemeinschaftsbereichen, zur Freihaltung von Flucht- und Rettungswegen oder zum ordentlichen und pfleglichen Umgang mit der Mietsache machen. Möglich sind zudem Einschränkungen bei der Wahl des Geschirrspüler- oder Waschmaschinenmodells sowie beim Grillen oder Wäschetrocknen auf dem Balkon. „Verstößt ein Mieter gegen die vertragliche Hausordnung, riskiert er eine Abmahnung durch den Vermieter. Bei mehrfacher Missachtung und in schweren Fällen kann sogar eine Kündigung erfolgen“, so Müller.

Unzulässige Regelungen
Nach § 305c Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch sind Regelungen in der vertraglichen Hausordnung unwirksam, die Mieter unangemessen benachteiligen oder ihre gesetzlichen Rechte einschränken. „Zu solchen Klauseln gehören beispielsweise pauschale Verbote, etwa von Kinderlärm, Musikinstrumenten, Haustieren oder Rollatoren und Kinderwagen im Hausflur. Auch Besuch und Übernachtungen von Gästen, das Benutzen des Fahrstuhls in der Nacht oder das Rauchen innerhalb der Wohnung darf der Vermieter nicht untersagen“, erläutert der IDEAL Experte. Ebenso ist es nicht erlaubt, das Wäschetrocknen in der Wohnung zu verbieten oder dem Mieter eine konkrete Raumtemperatur vorzuschreiben. Eine Hausordnung berechtigt den Vermieter außerdem nicht, die vermietete Wohnung jederzeit betreten zu dürfen.

Einschränkungen und uneinheitliche Rechtsprechung
Dass eine Klausel in der Hausordnung unwirksam ist, ist allerdings nicht immer eindeutig. Ob Mieter beispielsweise nach 22 Uhr noch duschen dürfen, ob sie eine Waschmaschine in der Wohnung anstatt in der Waschküche aufstellen dürfen oder ob sie nachts die Haustür abschließen müssen, beurteilen die Gerichte unterschiedlich. Hinzu kommt, dass es oft Einschränkungen für die Mieter geben kann, auch wenn generelle Verbote nicht haltbar sind. „Ein Kinderwagen zum Beispiel darf nur im Hausflur stehen, wenn genug Platz ist, Fluchtwege freigehalten werden und kein alternativer, gut erreichbarer Abstellplatz vorhanden ist. Beim Musizieren sind laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 26.10.2018 (AZ: V ZR 143/17) außerhalb der Ruhezeiten zwei bis drei Stunden an Werk- sowie ein bis zwei Stunden an Feiertagen erlaubt“, weiß Müller. „Über konkrete Regelungen können sich Mieter zum Beispiel beim örtlichen Mieterverein informieren.“

  
06.05.2022
Pflege zu Hause
Überlastung von pflegenden Angehörigen und die Folgen
Viele Pflegebedürftige wünschen sich, weiter zu Hause wohnen zu können. Tatsächlich werden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa drei Viertel der Pflegebedürftigen in den eigenen vier Wänden betreut – in den meisten Fällen übernehmen die Angehörigen die Pflege in Teilen oder komplett. „Wer sich dazu bereiterklärt, muss allerdings mit großen privaten und beruflichen Veränderungen bis hin zu einem Umzug rechnen“, weiß Birger Mählmann, Pflegeexperte der IDEAL Versicherung. Auch die Dynamik von Beziehungen ändert sich: Während sich die Eltern früher um ihre Kinder gekümmert haben, ist es nun umgekehrt. Paarbeziehungen können ebenfalls leiden, wenn der eine plötzlich auf den anderen angewiesen ist. „Hinzu kommt eine körperliche und seelische Beanspruchung bei pflegenden Angehörigen, die in Kombination mit mangelnder Erholung schnell zu Überforderung führen kann“, sagt der Pflegeexperte der IDEAL Versicherung. Dies äußert sich beispielsweise in einer starken Erschöpfung, Muskelverspannungen, Aggressivität, Schlaf- oder Angststörungen. Jeder Fünfte leidet sogar unter Depressionen. „Häufig sorgen pflegende Angehörige aus finanziellen Gründen nicht für Entlastung, etwa durch Erholungsurlaub oder einen ambulanten Pflegedienst“, so Mählmann. Denn die gesetzliche Pflegeversicherung deckt längst nicht alle Leistungen ab und auf Pflegebedürftige und ihre Angehörigen können so schnell monatliche Zusatzkosten in vierstelliger Höhe zukommen. Gut zu wissen: Eine private Pflegezusatzversicherung kann diese finanzielle Lücke schließen.

Was kostet Pflege zu Hause?
Ob steile Treppen, hohe Badewannen oder schmale Türrahmen: Die wenigsten Wohnungen sind barrierefrei. Pflegebedürftige, die bei ihren Bewegungen im Alltag eingeschränkt sind, können daher selten auf einen Umbau verzichten. „Die Kosten hängen davon ab, wie viele Hindernisse es für den Pflegebedürftigen in seiner Wohnung gibt und ob er beispielsweise einen Rollstuhl benötigt“, erläutert Birger Mählmann, Pflegeexperte der IDEAL Versicherung. Es können also ein paar hundert, aber auch über 10.000 Euro anfallen. Unter Umständen sind weitere Hilfsmittel, etwa ein elektrisches Pflegebett oder ein Hausnotrufsystem, erforderlich. Übernehmen die Kinder die Pflege der Eltern, sind sie häufig gezwungen, beruflich kürzerzutreten, was mit finanziellen Einbußen verbunden ist. Wer stattdessen einen ambulanten Pflegedienst beauftragt, muss zusätzlich mit einem hohen Eigenanteil rechnen: So verursachen bei Pflegegrad 3 allein die tägliche große Körperpflege am Morgen und eine kleine Wäsche am Abend Kosten von knapp 1.700 Euro monatlich, wovon Pflegebedürftige knapp 900 Euro selbst zahlen müssen. Auch die 24-Stunden-Pflege hat ihren Preis: Je nach Modell fallen hier monatlich etwa 2.000 bis 5.000 Euro an. Nur ein geringer Teil davon kann über die Leistungen der Pflegekasse wie Pflegegeld oder Entlastungsbetrag gedeckt werden. Fest steht: Nicht alle können sich Pflege zu Hause aus eigener Tasche leisten. „Wer im Alter in den eigenen vier Wänden leben möchte, sollte sich daher frühzeitig über die Finanzierung Gedanken machen“, rät Mählmann. Mit einer privaten Pflegezusatzversicherung ist es möglich, sich bereits mit geringen Beiträgen gut abzusichern.

Wer bietet praktische oder finanzielle Unterstützung bei der Pflege?
Von der Pflegeversicherung erhalten zu Hause lebende Pflegebedürftige Pflegegeld, das zwischen 316 Euro bei Pflegegrad 2 und 901 Euro bei Pflegegrad 5 beträgt und an pflegende Angehörige ausgezahlt werden kann. Auch ein sogenannter Entlastungsbetrag von monatlich bis zu 125 Euro steht jedem mit einem Pflegegrad zu. „Damit können Empfänger beispielsweise eine Begleitung zum Arzt oder eine Einkaufshilfe finanzieren“, so Birger Mählmann, Pflegeexperte der IDEAL Versicherung. Darüber hinaus ist es möglich, bei der Pflegekasse Zuschüsse bis 40 Euro monatlich für Pflegehilfsmittel zu beantragen. Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation werden mit bis zu 4.000 Euro unterstützt, zum Beispiel der Umbau zu einem barrierefreien Badezimmer oder der Einbau eines Treppenlifts. Für pflegende Angehörige stehen unterschiedliche Entlastungsangebote zur Auswahl: Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2 haben jährlich bis zu sechs Wochen Anspruch auf die Leistungen der Verhinderungspflege. „In dieser Zeit können pflegende Angehörige die Pflege beispielsweise an einen ambulanten Pflegedienst, weitere Verwandte oder einen Nachbarn abgeben“, informiert Sellmer. Ebenfalls möglich ist die dauerhafte Unterstützung durch professionelle Pflegekräfte, beispielsweise in Form einer Tages- oder Nachtpflege. Außerdem gibt es ehrenamtliche Besuchs- und Betreuungsdienste für einige Stunden in der Woche.
Trotz all dieser Hilfen ist die Pflege ohne private Vorsorge nur schwer finanzierbar. 2020 waren knapp 403.000 pflegebedürftige Menschen in Deutschland auf Sozialhilfe in Form von Hilfe zur Pflege angewiesen. „Mit einer Pflegezusatzversicherung lassen sich Vermögen und Lebensqualität sichern“, informiert der Pflegeexperte.

03.05.2022
Wasser sparen im Alltag
Einfache Tipps, um Geldbeutel und Umwelt zu schonen

Einfach den Hahn aufdrehen und das Wasser läuft: Die Verfügbarkeit von Trinkwasser ist in Deutschland selbstverständlich. Dabei gibt es hierzulande einen starken Wasserrückgang. Eine Auswertung von Satelliten-Daten zeigt, dass Deutschland innerhalb von 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren hat. Der Weltklimarat bezeichnet „Wassernot“ sogar als größte Gefahr für Europa. Wer deshalb Wasser sparen möchte, kann das mit nur wenig Aufwand tun. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Sascha Schneiderwind, Umwelt- und Klimaschutzexperte von ERGO, gibt Tipps.

Gründe für den Wasserrückgang
In Deutschland macht sich ein Wasserrückgang bemerkbar: Der Grundwasserspiegel sinkt, gleichzeitig wächst die Gefahr für Waldbrände. Hauptgrund ist der Klimawandel. „Die steigenden Temperaturen führen zu mehr Verdunstung“, erläutert Sascha Schneiderwind, Umwelt- und Klimaschutzexperte von ERGO. „Gleichzeitig fließt durch vermehrt auftretenden Starkregen mehr Wasser ab, das nicht versickern kann.“ Hinzu kommt ein hoher Wasserverbrauch: 2021 hat jeder Deutsche durchschnittlich 127 Liter Trinkwasser pro Tag verbraucht.

Baden oder Duschen?
36 Prozent des täglich verbrauchten Trinkwassers fließen in Dusche, Badewanne und Waschbecken, 27 Prozent in die Toilettenspülung. Gleichzeitig bieten sich hier auch große Einsparpotenziale: Wer duscht statt zu baden, kann jedes Mal bis zu 100 Liter Wasser sparen. Um den Verbrauch zusätzlich zu senken, den Duschhahn beim Einseifen zudrehen. Schneiderwind empfiehlt zudem, einen wassersparenden Duschkopf zu verwenden. Damit lässt sich die benötigte Wassermenge um 50 Prozent reduzieren. Die Modelle sind meist mit „Eco“ oder „sparsam“ gekennzeichnet und in vielen Baumärkten zu finden. Wer nur jeden zweiten Tag duscht und sich ansonsten mit einer „Katzenwäsche“ begnügt, schont gleichzeitig die Haut. Mit dem Duschrechner der Verbraucherzentrale können Interessierte ihren eigenen Wasserverbrauch herausfinden.

Händewaschen und Toilettenspülung
Auch am Waschbecken lässt sich mit ein paar einfachen Tipps viel Wasser sparen: Ist noch eine alte Zweigriffarmatur montiert, sollte diese durch einen Einhandhebelmischer ersetzt werden. Damit lässt sich die Temperatur schneller regeln, das senkt den Warmwasserverbrauch, der besonders viel Energie benötigt. Außerdem kann das Wasser schneller an- und ausgestellt werden. Auch die Wasserhahndichtungen sollten Verbraucher regelmäßig erneuern. Tropft ein Wasserhahn 24 Stunden, kann das bis zu zehn Liter Wasser verschwenden. Beim alltäglichen Gebrauch darauf achten, den Hebel immer nach rechts – also auf kaltes Wasser – zu drehen und das Wasser nur laufen zu lassen, wenn es wirklich nötig ist. „Das heißt: Beim Einseifen der Hände und während des Zähneputzens den Hahn abstellen“, so Schneiderwind. „Hilfsmittel wie ein Durchflussbegrenzer können den Verbrauch zusätzlich reduzieren, beim Händewaschen beispielsweise um bis zu 60 Prozent.“ Für die Toilette gilt: Spar-Spülkästen und -tasten senken den Verbrauch pro Spülung um mehrere Liter.

Sparpotenziale in der Küche
Obst und Gemüse müssen nicht unter fließendem Wasser gewaschen werden. Sparsamer ist das Waschen in einer Schüssel, das Wasser kann anschließend beispielsweise zum Gießen verwendet werden. Ein weiterer Tipp des Experten von ERGO: „Wer beim Einkaufen zu saisonalen und regionalen Produkten greift, tut ebenfalls etwas für die Umwelt. Denn unter anderem wird für deren Erzeugung in der Regel viel weniger Wasser benötigt.“

Geschirrspül- und Waschmaschinen effektiv nutzen
Um den Wasserverbrauch von Geschirrspüler und Waschmaschine zu optimieren, ist es sinnvoll, diese erst laufen zu lassen, wenn sie voll sind und beim Waschen auf eine Vorwäsche zu verzichten. Wer noch ältere Geräte besitzt, sollte sich über eine Neuanschaffung Gedanken machen, denn moderne Maschinen verfügen meist über eine bessere Energieeffizienz und einen niedrigeren Wasserverbrauch. Als Richtwert empfiehlt der Umwelt- und Klimaschutzexperte bei Waschmaschinen einen Verbrauch von nicht mehr als zehn bis zwölf Litern pro Kilo Wäsche.

Regentonne im Garten
Gartenbesitzer können mit einer Regentonne beim Gießen viel Wasser sparen. Die Tonnen gibt es preiswert in den meisten Baumärkten. „Wichtig ist, darauf zu achten, die Tonne nur bei Regen zu öffnen. So verdunstet nichts und es besteht auch nicht die Gefahr, dass durstige oder neugierige Tiere hineinfallen“, so Schneiderwind. Den Rasen mit Trinkwasser sprengen sollten Gartenbesitzer wirklich nur bei extremer Trockenheit und nur morgens oder abends. Außerdem kann es sinnvoll sein, nicht jede Woche zu mähen. „Denn häufiges Kürzen trocknet den Rasen aus und sorgt dafür, dass er mehr Wasser benötigt“, ergänzt der Umwelt- und Klimaschutzexperte.

03.05.2022
Versicherungspflicht für E-Scooter
Damit ein E-Scooter am Straßenverkehr teilnehmen darf, benötigt er zunächst eine Straßenzulassung. Wer sich einen eigenen E-Scooter kauft, muss darüber hinaus die vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung abschließen. Dafür braucht der Fahrer eine gültige allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) oder ein Certificate of Conformity (COC). Diese erhält er entweder direkt beim Hersteller oder über das Kraftfahrt-Bundesamt. Die Versicherung lässt sich bei einigen Anbietern online abschließen, dann kann es allerdings ein paar Tage dauern, bis das Versicherungskennzeichen per Post geliefert wird. Eine Alternative sind Versicherungsbüros in der Nähe – hier ist es meist möglich, die Plakette direkt mitzunehmen. Diese muss der Fahrer dann an der Rückseite des E-Scooters anbringen. Die Versicherungspflicht gilt natürlich auch für die Leihroller am Straßenrand. Wer einen E-Scooter mietet, muss dafür allerdings nicht extra eine Versicherung abschließen. Die Leihgeräte sind bereits über den Anbieter versichert. Unter Umständen können Kunden allerdings für Schäden am gemieteten Roller haftbar gemacht werden. Außerdem gut zu wissen: Um verkehrssicher zu sein, muss der E-Scooter mit zwei unabhängig voneinander wirkenden Bremsen, einer Lenk- und Haltestange, einer Beleuchtung sowie seitlichen Reflektoren und einer Klingel ausgestattet sein.  

Text: Frank Mauelshagen, Kfz-Experte von ERGO  

Neustadt im Netz e.V. - c/o caritas-zentrum Delbrêl, Aspeltstr. 10, 55118 Mainz
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