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24.06.2022
Heiß, heißer, Hitzewelle
Gesundheitstipps für hochsommerliche Tage

Sommer in Deutschland: Wer sich bei Temperaturen über 30 Grad nicht im Pool oder Badesee abkühlen kann, für den kann die Hitze schnell zur Belastung werden. Tipps, um trotzdem cool durch den Tag zu kommen, hat Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV.

Mit kühlem Kopf durch den Arbeitstag
Leider gibt es im Büro kein Hitzefrei. Damit der Arbeitstag bei hohen Temperaturen einigermaßen erträglich wird, sollten Berufstätige wenn möglich morgens, wenn es draußen noch kühler ist, gut durchlüften. Anschließend Rollläden herunterlassen und die Fenster tagsüber geschlossen halten. Das schützt vor Sonneneinstrahlung und verhindert, dass sich der Raum schnell aufheizt. Locker sitzende Kleidung aus Leinen oder Baumwolle hilft dem Körper, die Temperatur zu regulieren. „Für sofortige Abkühlung sorgen feuchte Tücher oder Coolpacks um Knöchel, Handgelenke oder im Nacken“, rät Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV. In der Mittagspause am besten leichte Mahlzeiten einnehmen. Tipp fürs Homeoffice: Ein kaltes Fußbad zwischendurch kann die Hitze erträglicher machen.

Sonne meiden
Der richtige Sonnenschutz ist das A und O an heißen Tagen. Um sich vor der schädlichen UV-A- und UV-B-Strahlung zu schützen, ist es wichtig, die besonders intensive Mittagssonne zu meiden. Haw rät zudem, vor dem Verlassen des Hauses Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor aufzutragen. Das beugt einem Sonnenbrand vor. „Vor allem Kinder und ältere Menschen sollten sich nicht allzu lange in der prallen Sonne aufhalten und lieber zwischendurch ein schattiges Plätzchen aufsuchen, um auch den Kreislauf zu schonen“, so die Gesundheitsexpertin. Außerdem gilt: Mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee trinken, um den Flüssigkeitsverlust an heißen Tagen auszugleichen.

Abkühlung während der Fahrt
Auch im Auto kann es in den Sommermonaten sehr heiß werden. Vor dem Start sollten Autofahrer daher zunächst alle Türen öffnen und das Fahrzeug gut durchlüften. Während der Fahrt die Fenster dann besser geschlossen halten. Haw empfiehlt, die Klimaanlage zu Fahrtbeginn auf Umluftfunktion zu stellen, damit keine heiße Luft ins Auto gelangt. Nach einiger Zeit sollten Autofahrer diese allerdings wieder abschalten, um frische Luft hereinzulassen. „Die Temperatur der Klimaanlage ist optimal eingestellt, wenn zwischen Innen- und Außentemperatur nicht mehr als sechs Grad Unterschied liegen, sonst drohen Erkältungen oder Muskelverspannungen“, so die Expertin der DKV. Wer eine längere Strecke vor sich hat, sollte zudem ausreichend Pausen einplanen, denn Hitze macht schneller unkonzentriert und müde. Wichtig: Selbst bei einem kurzen Stopp niemals Kinder oder Tiere im geschlossenen Auto zurücklassen – das kann schnell lebensgefährlich werden.

Erholsamer Schlaf
Um auch bei Hitze eine erholsame Nachtruhe zu finden, empfiehlt Haw, frühmorgens und spätabends, wenn es draußen kühler ist, großzügig durchzulüften. Tagsüber sollte das Fenster dann geschlossen bleiben und das Schlafzimmer so gut wie möglich abgedunkelt sein. „Das gilt natürlich auch für die restlichen Räume in der Wohnung“, ergänzt die DKV Expertin. Um gut zu schlafen, kann es außerdem helfen, vor dem Zubettgehen lauwarm zu duschen, denn das öffnet die Poren und lässt die angestaute Hitze entweichen. Eine weitere Maßnahme kann ein leichtes, dünnes Laken aus Baumwolle, Leinen oder Naturseide sein. Ein moderat eingestellter Ventilator sorgt zusätzlich für Abkühlung. Beim Aufstellen darauf achten, dass er nicht aus nächster Nähe direkt auf den Körper ausgerichtet ist.

22.06.2022
Wenn der Chef den Chefarzt bezahlt
Betriebliche Krankenversicherung

Rund 40 Prozent der Ausbildungsplätze in Deutschland sind im vergangenen Ausbildungsjahr nicht vergeben worden, belegt eine Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Besonders in Süddeutschland und den neuen Bundesländern spitzt sich der Fachkräftemangel aufgrund der alternden Gesellschaft zu. Wer beruflich weiter Karriere machen oder nach dem Schul- oder Studienabschluss eine Ausbildung oder eine Festanstellung beginnen möchte, hat gute Chancen auf Zusatzleistungen seines Arbeitgebers.

Mehr als jedes zweite Unternehmen sieht laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWI) im Fachkräftemangel die größte Gefahr für seine Geschäftsentwicklung. Immer mehr Arbeitgeber werden daher aktiv, um erfahrene Mitarbeiter*innen zu halten oder neue zu gewinnen. „Zusatzleistungen des Arbeitgebers wie eine betriebliche Krankenversicherung (bKV) stehen bei Mitarbeiter*innen hoch im Kurs. Haben Bewerber*innen die Wahl zwischen mehreren Stellenangeboten, geben sie oft den Ausschlag“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main.

Privatpatient im Krankenhaus
Laut Köster ist eine betriebliche Krankenversicherung auch ein Zeichen für einen besonders fürsorglichen Arbeitgeber, denn über eine bKV lassen sich meist auch Familienangehörige versichern. Welche Leistungen ein Arbeitgeber seinen Mitarbeiter*innen auf diesem Wege zukommen lässt, ist unterschiedlich. Am verbreitetsten ist die Versicherung eines Krankentagegelds, der Zahnvorsorge oder von zusätzlichen Gesundheitschecks. „Manche Arbeitgeber bezahlen ihren Mitarbeiter*innen auch die komplette Behandlung als Privatpatient*in, wenn sie doch einmal ins Krankenhaus müssen. Der Chef zahlt gewissermaßen den Chefarzt“, sagt Köster.

Entscheidungsfreiheit für die Mitarbeiter*innen

Einige Versicherer bieten Arbeitgebern inzwischen sogenannte Budget-Tarife an: Hier haben die Mitarbeiter*innen selbst die Wahl, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen möchten. Ob ambulante und zahnärztliche Versorgung, Naturheilverfahren, Vorsorge und Schutzimpfungen, Beratungs- und Assistance-Leistungen, nur innerhalb des festgelegten Jahresbudgets muss es sein. Vor allem für gesetzlich krankenversicherte Arbeitnehmer*innen sind solche Budget-Tarife attraktiv. Mithilfe ihres Arbeitgebers können sie Leistungen in Anspruch nehmen, die die Krankenkassen nicht bezahlen.

Auch für Arbeitgeber attraktiv
Was Arbeitgeber von einer betrieblichen Krankenversicherung haben, außer der Aussicht auf gute Mitarbeiter und ein positives Image? Zwar bedeutet eine bKV zusätzliche Kosten, doch ist die Versicherung einer Gruppe von Menschen günstiger als die von Einzelpersonen. Das hat mit Risikostreuung zu tun. Vor allem aber zeigen Untersuchungen, dass bKV-Versicherte seltener langzeiterkranken und auch die Anzahl ihrer Fehltage deutlich niedriger ist als bei Unversicherten. Zumindest ein Teil der Kosten für eine betriebliche Krankenversicherung dürfte also durch eine höhere Produktivität wieder hereinkommen.

21.06.2022   
Angst, lass nach
Tipps für den Umgang mit Ängsten und Krisen
Klimawandel, Pandemie und seit einigen Monaten auch noch Krieg in Europa: Diese Entwicklungen lösen bei vielen Menschen Sorgen und Ängste aus und können sogar zu schlaflosen Nächten führen. Wie sich Angst äußert und was Betroffene tun können, wenn sie überhandnimmt, erläutert Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV. Sie gibt außerdem Tipps, wie Betroffene Krisenzeiten besser bewältigen können.

Wenn Ängste überhandnehmen
Angst ist eine Emotion, die uns vorsichtig macht, uns auf Notfallsituationen vorbereitet und damit als Teil des biologischen Schutzsystems unser Überleben sichern soll. Auch die aktuellen Krisen wie die Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine oder die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise können Ängste auslösen. „Bei Angst schüttet der Körper Stresshormone wie Adrenalin aus, die das Herz schneller schlagen lassen, um die Muskeln mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen und so hilfreiche Körperreaktionen wie Angriff oder Flucht zu unterstützen“, erklärt Solveig Haw. Angst ist in Gefahrensituationen also durchaus normal. „Sind die Ängste allerdings so anhaltend, dass Betroffene nicht mehr zur Ruhe finden oder immer wieder Panik verspüren, geht das über gewöhnliche Angstreaktionen hinaus“, so die Gesundheitsexpertin der DKV. „Auch körperliche Symptome wie Herzrasen, Übelkeit, Zitteranfälle oder Nervosität können Anzeichen für überwältigende Ängste sein.“ Im schlimmsten Fall kann sich aus diesen Zuständen eine Angststörung entwickeln.

Gefahren richtig einschätzen
Manche neigen dazu, sich bei schlechten Nachrichten Horrorszenarien auszumalen und geraten so schnell in eine negative Gedankenspirale, aus der sie nur schwer wieder herauskommen. „Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Betroffene einen ‚Realitätscheck‘ machen“, rät Haw. Wie wahrscheinlich und realistisch sind die vorgestellten Horrorszenarien wirklich? Hierfür können sich Betroffene beispielsweise mit Freunden, Familie und Bekannten über die eigenen Ängste austauschen. Außerdem ist es sinnvoll, sich bei seriösen Medien, die objektiv über Nachrichten berichten, zu informieren. Das hilft dabei, Gefahren richtig einzuschätzen und folglich besser mit Ängsten umzugehen.

Konsum von Nachrichten und Social Media reduzieren
Geballte Negativnachrichten wirken wie Brandbeschleuniger und verstärken Stress, Hilflosigkeit und Verstimmungen. Wer stundenlang Nachrichten schaut oder im Facebook-Feed scrollt, kann durch die permanente Konfrontation mit Krisenthemen schnell in schlechte Stimmung geraten. Die Algorithmen der sozialen Medien können diesen Effekt zusätzlich verstärken. Die Folgen der geballten negativen Nachrichten: Stress, Ängste, Unsicherheiten, Panikattacken oder depressive Verstimmungen. Manche Menschen meistern die Herausforderungen im Alltag daher besser, wenn sie ihren Nachrichten- und Medienkonsum reduzieren. Die Gesundheitsexpertin der DKV empfiehlt Betroffenen, bewusst medienfreie Zeiten einzurichten und das Handy eine Zeit lang beiseite zu legen. Alternativ können sie sich beim täglichen Checken der Nachrichten beispielsweise auf 15 Minuten beschränken oder zwischendurch gezielt nach Informationen suchen, die positiv stimmen oder sogar mal ein Lachen hervorrufen.

Vorbeugende Maßnahmen: Ausgleich schaffen
Damit Stress, Ängste, Sorgen und Panik nicht permanent auftreten, ist es besonders wichtig, für positive Erlebnisse im Alltag zu sorgen und einen Ausgleich zu den negativen Nachrichten zu schaffen. „Das kann bei jedem Menschen unterschiedlich aussehen“, erläutert Haw. „Sport und Bewegung beispielsweise tragen dazu bei, Stress und Sorgen zu minimieren oder gar nicht erst entstehen zu lassen.“ Auch Zeit mit Freunden und der Familie oder ein Spaziergang in der Natur können helfen, die Balance zu finden. Die DKV-Expertin rät außerdem dazu, auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Dazu gehören neben einer ausgewogenen Ernährung auch ausreichend Schlaf, wenig Alkohol und Koffein sowie der Verzicht aufs Rauchen.

Hilfe im Akutfall
Droht die Angst aus dem Ruder zu laufen, kann es helfen, eine einfache Achtsamkeitsübung zu machen. Um die aufsteigende Panik zu beenden, sollten Betroffene mehrmals tief ein- und ausatmen und zum Beispiel die 5-4-3-2-1-Methode durchführen. „Bei dieser Übung lenken Betroffene die Aufmerksamkeit abwechselnd auf ihre verschiedenen Sinne und damit auf das Hier und Jetzt“, erklärt Haw. „Ziel der Methode ist es, Dinge bewusst wahrzunehmen und die Gedanken zu kontrollieren.“ Dazu zählen sie in Gedanken oder laut fünf Dinge auf, die sie sehen. Danach folgen ebenso viele, die sie hören und spüren können. Wichtig ist es, sich hierbei ausreichend Zeit zu lassen. Anschließend folgt die Wiederholung des Vorgangs jeweils mit vier, drei und zwei Dingen sowie zuletzt mit einer Sache. „Die Übung können Betroffene so lange wiederholen, bis sie sich wieder entspannter fühlen“, so die Gesundheitsexpertin der DKV. Aber auch andere Übungen tragen dazu bei, wieder ruhiger zu werden. Das können zum Beispiel Entspannungsmethoden wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen (PMR) sein. Hierbei werden nacheinander verschiedene Muskelpartien abwechselnd angespannt und entspannt

Ärztliche Unterstützung
Spätestens wenn Panikattacken oder körperliche Symptome den Alltag so stark beeinträchtigen, dass die Lebensqualität dauerhaft darunter leidet, sollten Betroffene sich professionelle Hilfe suchen. „Das gilt auch für alle, die permanent grübeln und keinen Ausweg finden aus ihrer negativen Gedankenspirale“, ergänzt Haw. „Kommen dazu noch körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Atemnot oder Gereiztheit, ist ein Arztbesuch erst recht empfehlenswert.“ Die erste Anlaufstelle für Betroffene kann der Hausarzt sein, dieser vermittelt dann je nach Diagnose und Einzelfall zum Beispiel an einen Psychologen.

16.06.2022
Alles dufte? Wissenswertes zum Thema Schwitzen
Die Temperaturen steigen, die Bekleidung wird weniger, und plötzlich ist er da: der gut sichtbare Schwitzfleck in Hemd, T-Shirt oder Bluse. Dazu gesellt sich gerne mal ein leichtes Müffeln. Sommer eben. Wenn sich aber das Müffeln zu einem deutlich wahrnehmbaren Schweißgeruch entwickelt, wird es unangenehm und den meisten Menschen peinlich. Dabei ist Schwitzen eine normale und sogar lebenswichtige Körperfunktion. Es lohnt sich, sie im Blick zu behalten: Weil es gegen störenden Schweißgeruch wirksame Mittel gibt, und weil Schwitzen auf eine Erkrankung hinweisen kann.

Warum wir schwitzen
Durch Schwitzen reguliert unser Organismus die Körpertemperatur. Überschüssige Wärme, die bei vielen Stoffwechselprozessen entsteht, wird aus dem Körperinneren über den Atem und die Haut nach außen geleitet. Auch ohne hohe Außentemperaturen und ohne jegliche körperliche Aktivität verdunsten wir im Laufe eines Tages circa einen halben Liter Schweiß. In der Regel nehmen wir dies allerdings erst als Schwitzen wahr, wenn unsere rund zwei Millionen Schweißdrüsen einen Feuchtigkeitsfilm auf der Haut produzieren.

Würden wir nicht schwitzen, wären wir bei hochsommerlichen Temperaturen ständig vom Hitzschlag bedroht. Denn mit der Schweißproduktion wird die Haut nicht nur angefeuchtet, sondern die Verdunstung des Schweißfilms entzieht den darunterliegenden Blutgefäßen Wärme. So kann die Körpertemperatur konstant auf 37 Grad Celsius gehalten werden. Unsere inneren Organe, Herz und Nieren zum Beispiel, brauchen diese Temperatur, um arbeiten zu können.

Warum Schweiß riecht
Tatsächlich riecht Schweiß nicht zwangsläufig – das frische Sekret ist praktisch geruchslos. Der unangenehme Geruch entsteht erst, wenn er von Bakterien zersetzt wird. Aber warum empfinden wir ausgerechnet den Achselschweiß als besonders unangenehm? Zum einen sind die Schweißdrüsen auf der Haut unterschiedlich verteilt, und unter den Achseln, an den Handinnenflächen und an den Fußsohlen sitzen besonders viele. Zum anderen gibt es zwei Arten von Schweißdrüsen: ekkrin und apokrin genannt.

Die apokrinen Schweißdrüsen beginnen erst in der Pubertät zu arbeiten. Sie produzieren eine andere Art von Schweiß als die ekkrinen, temperaturregelnden Drüsen und haben eine ganz andere Aufgabe: nämlich Geruchsstoffe auszusenden. Über diese Duftdrüsen kommunizieren wir ganz urzeitlich mit dem anderen Geschlecht. Menschen, die wir wortwörtlich „nicht riechen können“, finden wir nicht attraktiv, während wir vom Geruch unserer Sexualpartner oft nicht genug kriegen können.

Die apokrinen Schweißdrüsen konzentrieren sich auf wenige Stellen des Körpers, vor allem den Intimbereich, die Brustwarzen und die Achselhöhlen. Bakterien lieben die spezielle Zusammensetzung ihres Sekrets, was wiederum die Geruchsanfälligkeit des Achselschweißes erklärt.

Was man gegen Schweißgeruch tun kann
Kennt man die Funktion des apokrinen Schweißes, weiß man auch, weshalb gerade Teenager oft von Duftwolken umgeben sind – seien sie säuerlich, ranzig oder scharf vom Schweiß oder blumig-aromatisch bis aufdringlich parfümiert von Deo.

Tatsächlich dürfte bei fast jedem Erwachsenen entweder ein Deodorant oder ein Antitranspirant im Bad bereitstehen. Das aluminiumfreie Deo überdeckt mit Duftstoffen und oft auch Alkohol den Schweißgeruch. Da es die Ursachen des Geruchs nicht bekämpft, muss es mehrmals täglich aufgetragen werden. Die in Antitranspirantien enthaltenen Aluminiumsalze hingegen verengen für eine Weile die Poren, wodurch Schweißbildung und Bakterienwachstum reduziert werden. Ein Geruch kann so gar nicht erst entstehen. Ein Antitranspirant muss nur einmal täglich oder sogar nur einmal wöchentlich aufgetragen werden. Zu beachten ist, dass die Wirkung mit einiger Verzögerung eintritt, weshalb empfohlen wird, es abends nach dem Waschen aufzutragen.

Sind Aluminiumsalze in Deos schädlich für die Gesundheit?
Eine Zeit lang galten Aluminiumsalze in Deos generell als gesundheitsschädlich. Ihnen wurde nachgesagt, dass sie unter anderem neurotoxische Entwicklungsstörungen sowie Schäden an Nieren, Leber und Knochen verursachen können. Neue Studien kommen zu dem Ergebnis, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Aluminium-Aufnahme über die Haut unwahrscheinlich seien, da die bisher angenommene Gesamtbelastung für den Körper durch den Gebrauch von Antitranspirantien geringer sei als bisher angenommen. Es gibt aber auch kritische Fragen zur Auswirkung von Aluminium auf die Gesundheit. Da wir dieses auch schon über die Nahrung aufnehmen, über Kosmetik, sogar über die Luft, und man nicht eindeutig sagen kann, was ein Zuviel an Aluminium im Körper bedeutet, sollten man sparsam mit dem Gebrauch von Deos mit Aluminiumsalzen umgehen. Es wird zwar über die Nieren ausgeschieden, aber wenn zu viel dem Körper zugeführt wird, bleibt auch viel im Körper zurück. Es sind noch nicht alle gesundheitlichen Risiken abschließend und eindeutig geklärt und es bedarf noch weiterer Forschungen auf diesem Gebiet.

Tipps im Alltag
Neben chemischen Mitteln gibt es weitere, einfache Methoden gegen Schweißgeruch, die in den Alltag eingebaut werden können.
  • Vermeiden Sie enge Kleidung aus Synthetik. Leinen, Baumwolle und Seide sind atmungsaktiver und nehmen Feuchtigkeit besser auf als Kunstfasern. Zudem behalten viele synthetische Materialien den Schweißgeruch auch noch nach dem Waschen, da sie bei geringen Temperaturen nicht verschwinden.
  • Rasieren Sie Ihre Achseln, so kann sich in der Behaarung weniger Schweiß festsetzen. Aber Vorsicht: Direkt nach der Rasur ist die Haut gereizt. Warten Sie also mit dem Auftragen von Deo oder Antitranspirant.
  • Verringern Sie den Konsum von heißem Kaffee oder Tee, Alkohol und Nikotin sowie scharfen Gewürzen. Diese Stoffe regen die Schweißproduktion an.
  • Fleisch, Zwiebeln und Knoblauch wirken sich auf den Geruch unserer Körperausdünstungen aus – greifen Sie also verstärkt zu gesunder, ausgewogener Ernährung. Sie kann die Zusammensetzung des Schweißes positiv beeinflussen.
  • Salbei ist als Hausmittel gegen Schwitzen bekannt – und er soll den Schweißfluss verringern. Gießen Sie morgens frische oder getrocknete Blätter kalt auf und trinken Sie den Tee am Abend vor dem Schlafengehen.
  • Schwitzen Sie gesund – etwa durch Saunabesuche oder schweißtreibenden Ausdauersport. Das regelmäßige Schwitzen kann die Schweißbildung im Alltag regulieren und es sorgt für Entspannung.

Was außer Hitze hinter dem Schwitzen stehen kann
Anspannung, Stress und Angstgefühle sind ebenfalls Auslöser von starkem Schwitzen. Dauern diese Zustände länger an, sollten Sie versuchen, die Ursachen zu beseitigen und sich eventuell ärztliche oder therapeutische Unterstützung holen.

Bekannt sind die Schwitz-Attacken, die viele Frauen während der Wechseljahre erleben. Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen sind ebenfalls oft von verstärktem Schwitzen begleitet. Vor allem nächtliches Schwitzen ist typisch für Infektionskrankheiten wie Grippe, Hepatitis und Tuberkulose. Es kann aber auch ein Hinweis auf bestimmte Krebserkrankungen sein. Bei regelmäßigen nächtlichen Schweißausbrüchen ohne offenkundige Ursache sollten Sie eine ärztliche Praxis aufsuchen. Kalter Schweiß ist in aller Regel ebenfalls ein Krankheitsbotschafter. Er kann in Zusammenhang mit einer Panikattacke, einem Kreislaufkollaps oder einem Herzinfarkt auftreten – schnelle Hilfe ist dann geboten.

Schließlich gibt es auch die Hyperhidrose. Von ihr spricht man, wenn Menschen ohne äußerliche Anlässe übermäßig schwitzen. Aber ganz gleich, ob Sie daran erkrankt sind oder nicht – sobald starke Schweißabsonderung mit ihren unangenehmen Begleiterscheinungen Sie in Ihrem Alltag belastet, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darauf ansprechen.

©  Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de
Redaktion: Andrea Sudiana, asudiana@lzg-rlp.de

  
16.06.2022
Betrügerische Forderungsschreiben einer nicht existierenden Coburger Inkassofirma in Umlauf
Polizei und Verbraucherzentrale warnen

(ots) - Betrüger verschicken aktuell zahlreiche Forderungsschreiben eines angeblichen Forderungsmanagements & Rechtsanwälte Milan Delic mit Sitz in Coburg. Die Empfänger sollen umgehend 199,28 Euro auf ein mit rumänischer IBAN angegebenes Konto überweisen. Gedroht wird mit der Beauftragung eines Gerichtsvollziehers mit der Zwangsvollstreckung, Pfändung zukünftiger Einnahmen sowie einer SCHUFA-Meldung, wenn keine Zahlung erfolge. Zudem entstünden weitere erhebliche Kosten.

Auffällig an der Aufmachung des Schreibens: In Großbuchstaben wird darauf hingewiesen, dass es sich hier um einen "Offiziellen Partner der SCHUFA" handele. Auf Nachfrage hat die SCHUFA erklärt, dass der Versender sich fälschlicherweise und irreführend als "SCHUFA-Partner" ausgebe. Bei diesen Anschreiben handele es sich um Betrug. Die SCHUFA gehe bereits juristisch gegen die Betrüger vor. Die Polizei und die Verbraucherzentrale warnen: Die unberechtigte Forderung sollte auf keinen Fall bezahlt werden!

Betroffene sollten die Schreiben entsorgen. Sind bereits Zahlungen erfolgt, empfiehlt die Polizei, unbedingt Anzeige zu erstatten.

Mit dem Inkasso-Check der Verbraucherzentrale auf www.inkasso-check.de können Inkassoforderungen kostenlos überprüft werden.

Weitere Informationen von der Verbraucherzentrale finden Sie hier.

Die örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale bieten außerdem eine individuelle Beratung zu dem Thema an.

16.06.2022
Sind Extremsportarten in der Unfallversicherung mitversichert?
Die gesetzliche Unfallversicherung greift bei Unfällen am Arbeitsplatz, in der Uni, in der Schule sowie auf dem Hin- und Rückweg. Doch mehr als 70 Prozent der Unfälle geschehen in der Freizeit. Besonders beim Sport besteht ein hohes Verletzungsrisiko. Eine zusätzliche private Unfallversicherung kann dann sinnvoll sein. Sie zahlt im Leistungsfall eine Rente oder Kapitalleistung. Doch viele Sportler verzichten auf eine Absicherung, da sie davon ausgehen, dass Sportarten wie Reiten, Canyoning, Downhill-Mountainbiken oder Klettern nicht mitversichert sind. Tatsächlich sind in der Regel jedoch nur Lizenz- und Berufssport, Motorsport und Luftsport ausgeschlossen. Wer eine dieser Sportarten ausübt, sollte sich informieren, ob eine Versicherung gegen einen Aufpreis möglich ist oder ob es beispielsweise eine spezielle Police gibt. Grundsätzlich ist es ratsam, die Versicherungsbedingungen sorgfältig zu prüfen und im Antrag alle Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, eine Versicherung zu wählen, die auch bei „Eigenbewegungsschäden“ ohne Fremdeinwirkung, also beispielsweise bei einem umgeknickten Fuß, einspringt. Wer bereits eine Unfallversicherung hat, muss dem Versicherer zudem Änderungen bei Beruf oder abgefragten Hobbys unverzüglich mitteilen.  

Text: Stefanie Thon, Unfallexpertin der IDEAL Versicherung  

09.06.2022
Genug Betrug bei Ferienimmobilien
Verbraucherzentrale und LKA Rheinland-Pfalz warnen vor Vorkasse-Betrug

(ots) Nach zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie nimmt die Reiselust wieder deutlich zu. Weiterhin sehr beliebt sind Ferienwohnungen oder Ferienhäuser. Bei individuell gebuchten Reiseleistungen ist jedoch Vorsicht geboten. Denn selbst der schönste Urlaubstraum kann sich in einen Albtraum verwandeln. Und zwar dann, wenn Betrüger mit falschen oder nichtexistierenden Ferienhäusern und -wohnungen im Internet locken. Da hat man endlich das Traumziel gefunden, seinen Wunschzeitraum gebucht, das Geld bezahlt - um dann festzustellen: Die Wohnung gibt es gar nicht oder der angebliche Vermieter ist in Wahrheit ein Betrüger.

Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz geben deshalb vor der anstehenden Urlaubszeit Tipps, wie man sich vor Betrügereien bei der Buchung eines Feriendomizils schützen kann.

Auf den Preis achten! Extrem günstige Angebote sind typisch für Fake-Angebote
Stutzig werden sollte man bei allzu niedrigen Mietpreisen und wenn die Adresse des Mietobjekts nicht genannt wird. Ein Vergleich mit anderen Angeboten in der Gegend gibt Aufschluss darüber, ob der Preis realistisch sein kann. Wenn Bilder vorhanden sind, lohnt sich auch eine Bildersuche im Internet. So lassen sich für eine breite Öffentlichkeit verwendbare Bilder schnell identifizieren und der Fake fliegt auf.

Keine Vorkasse leisten. Alle Abzockmaschen haben in der Regel eines gemeinsam
Die Betrüger verlangen den gesamten Preis im Voraus. Ob die Anzeige für eine Ferienwohnung unseriös oder betrügerisch ist, lässt sich auf den ersten Blick meist nicht erkennen. Ein Hinweis für Betrugsversuche ist die Aufforderung, den Gesamtpreis für die Miete sofort im Voraus zu überweisen. Wird der Betrag dann an den vermeintlichen Vermieter gezahlt, ist dieses Geld unwiederbringlich verloren. "Besser ist es, per Lastschrift oder mit Kreditkarte zu bezahlen", so Jennifer Kaiser, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dann kann das Geld im Betrugsfall meist durch die Bank wieder zurückgebucht werden. Betrüger verlangen gerne die Zahlung mittels Bargeldtransferdiensten wie Western Union oder Money Gram. Diese ermöglichen den Zahlungsempfängern unerkannt zu bleiben. Bei der Verwendung dieser Bezahlmethode ist deswegen größte Vorsicht geboten.

Wenn keine persönliche Kommunikation mit dem Vermieter möglich ist, lieber Finger weg vom Angebot.
Eine gute Möglichkeit, sich vor Betrug zu schützen, ist der Anruf beim Vermieter oder bei der Vermittlungsagentur: Die Betrüger vermeiden Telefonate, da sie dort schnell enttarnt werden können. Wer also immer nur den Anrufbeantworter erreicht oder immer nur das Besetztzeichen hört, sollte die Finger von dem Angebot lassen. Weitere Indizien für einen Betrug sind: Es wird nur mittels Messenger-Dienst kommuniziert oder es ist nur eine E-Mail-Adresse angegeben und es fehlen Name, Adresse und Telefonnummer des Vermieters.

Vorsicht bei unseriösen Online-Portalen ohne oder mit gefälschtem Impressum
Bei Buchungen über Online-Portale sollte geprüft werden, ob im Impressum oder unter dem Link "Kontakt" ein konkreter Firmensitz und eine Steuernummer angegeben werden. Die Angaben sollten überprüft werden, weil Betrüger vermehrt dazu übergehen, Kontaktadressen von seriösen Impressen zu kopieren. Wenn man sich nicht sicher ist, helfen Vermittlungsagenturen und Ferienhausverbände oder eine örtliche Tourismus-Organisation weiter. Die Buchung sollte dann auf jeden Fall über eine verschlüsselte Verbindung erfolgen (https).

Handlungsempfehlung bei einem Betrugsverdacht
Menschen, die einen Betrugsverdacht befürchten oder Betrugsopfer eines Anzeigenportals geworden sind, sollten umgehend die Portalbetreiber informieren
und Anzeige bei der örtlichen Polizei erstatten.

Weitere thematische Hinweise und Ansprechpartner der Polizei sind zu finden unter:
www.polizei-beratung.de/medienangebot/thema/betrug

Wer einen Urlaub plant, sollte sich vorab über die aktuellen Regeln im
Zusammenhang mit dem Corona-Virus informieren. Die Verbraucherzentrale bietet
eine Übersicht, welche Regeln für Urlauber derzeit gelten:
www.verbraucherzentrale-rlp.de/reisen-in-coronazeiten

 
08.06.2022
Zugausfall oder -verspätung: Anderen Zug nutzen?
Wer mit der Bahn verreist, sollte ausreichend Zeit einplanen. Denn nicht selten kommt es zu Verspätungen oder Zugausfällen. Das kann schnell die Urlaubsstimmung verderben. Die einfachste Lösung wäre oft, auf einen anderen Zug auszuweichen.

Mit dem 9-Euro-Ticket können Bahnreisende deutschlandweit im Nah- und Regionalverkehr jeden Zug nutzen, den sie möchten. Wer aber in einen Zug des Fernverkehrs umsteigt, benötigt ein separates Ticket. Denn für ICE, IC und EC gibt es andere Regelungen.

Bei Verspätungen gilt: Wenn absehbar ist, dass die gebuchte Reise mit mindestens 20 Minuten Verspätung am Zielbahnhof enden wird, dürfen Inhaber eines Fernverkehrstickets laut Beförderungsbedingungen der Deutschen Bahn (DB) mit ihrem Ticket auf einen anderen Fernverkehrszug der DB ausweichen. In diesem Fall wird die Zugbindung aufgehoben. Nicht zulässig ist allerdings das Umsteigen in einen reservierungspflichtigen Zug.

Übrigens: Bahnreisende, deren Zug verspätet war, haben das gesetzliche Recht auf eine Entschädigung. Ab 60 Minuten Verspätung erhalten sie 25 Prozent des Fahrpreises erstattet – ab 120 Minuten sogar 50 Prozent. Alternativ haben sie bei einer absehbaren Verspätung von mindestens 60 Minuten das Recht, die Reise abzubrechen oder gar nicht erst anzutreten. Dann können sie sich den Fahrpreis für die nicht gefahrenen Strecken erstatten lassen oder unter Umständen auch für bereits zurückgelegte Teilstrecken.

Um an ihr Geld zu kommen, haben Bahnfahrer die Möglichkeit, das Fahrgastrechte-Formular auszufüllen oder einen Service Point am Bahnhof aufzusuchen. Inzwischen können sie auch über die DB-Navigator App eine Entschädigung geltend machen. Wichtig zu wissen: Reisende können ihre Ansprüche bis zu ein Jahr nach Ablauf der Gültigkeit des Tickets stellen.

Text: Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH

 
05.06.2022
Endlich Sommerferien: Gut vorbereitet in den Urlaub
Tipps rund um Schulpflicht, Heim, Haustiere und die Reiseapotheke

Nach dem letzten Schultag heißt es für viele Familien: Ab in den Urlaub! Ob Eltern ihre Kinder für einen günstigen Flug früher aus der Schule nehmen dürfen, welche Sicherheits-Vorkehrungen Hausbesitzer und Mieter vor der Abreise treffen sollten und worauf es beim Versicherungsschutz ankommt, wenn der Hund daheimbleibt, wissen die Experten der ERGO Versicherung. Sie informieren außerdem darüber, was in die Reiseapotheke gehört.

Ist es erlaubt, Kinder früher aus der Schule zu nehmen?
Die Preise für Flüge und Hotels sind in den Ferien oft besonders hoch. Eltern von schulpflichtigen Kindern können ein Lied davon singen. „Wer auf die Idee kommt, bereits ein oder zwei Tage vor Ferienbeginn mit den Kindern in den Urlaub zu fahren, muss unter Umständen mit Konsequenzen rechnen“, so Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH. Denn: „In Deutschland gilt je nach Bundesland bis zur 9. oder 10. Klasse die Vollzeitschulpflicht. Jugendliche, die sich danach für eine Ausbildung entscheiden, haben immer noch eine Berufsschulpflicht von meist drei Jahren bis zum Ende der Ausbildung. Eltern, deren schulpflichtige Kinder wegen eines Urlaubs dem Unterricht fernbleiben, müssen mit hohen Strafen rechnen.“ Da nutzt dann auch der billigere Flug nichts. Die Bußgelder unterscheiden sich je nach Bundesland. Die maximale Höhe liegt zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Eltern haben aber die Möglichkeit, eine Schulbefreiung für ihr Kind zu beantragen. Hierfür muss allerdings meist ein konkreter, wichtiger Grund vorliegen. Dass Eltern ein paar Tage länger oder günstiger Urlaub machen möchten, zählt für die meisten Schulen und Gerichte in der Regel nicht.

Keine Chance für Einbrecher
Auch wenn die Einbruchszahlen während der Coronapandemie rückläufig waren: Urlaubszeit ist Einbruchszeit – gerade weil diesen Sommer viele endlich wieder verreisen wollen. Neben einer mechanischen Sicherung, beispielsweise durch Zusatzschlösser an Terrassentüren und Fenstern, ist es sinnvoll, das Haus beziehungsweise die Wohnung nicht unbewohnt aussehen zu lassen. „Dafür können Urlauber zum Beispiel eine automatische Zeitschaltuhr für Licht oder Rollläden installieren und Freunde oder Nachbarn bitten, den Briefkasten zu leeren“, so Schnitzler. Wer ein öffentliches Profil in den sozialen Medien hat, sollte zudem bei Urlaubs-Postings zurückhaltend sein.

Wohin mit dem Hund?
Zwar gibt es mittlerweile viele haustierfreundliche Unterkünfte, doch nicht überall sind Hunde willkommen. Kann das fellige Familienmitglied nicht mit in den Urlaub, sind Hundepensionen eine Option. Hier werden die Vierbeiner gemeinsam mit ihren Artgenossen professionell betreut. Bei der Auswahl sollten die Halter prüfen, ob die Pension Wurmkur und Impfpass vorschreibt sowie über große Räumlichkeiten und Außenflächen verfügt. Die Kosten liegen pro Tag etwa zwischen 30 und 40 Euro. Eine Alternative ist ein Hundesitter, der den Hund stunden- oder tageweise betreut. Die Berufsbezeichnung ist allerdings nicht geschützt. Daher kann es sinnvoll sein, sich eine Empfehlung geben zu lassen. Übrigens: Professionelle Hundesitter, die eine Bezahlung für ihre Dienstleistung erhalten, benötigen eine eigene Hundehalter-Haftpflichtversicherung. Anders ist das bei einer privaten Unterbringung. „Passen Freunde oder Nachbarn während des Urlaubs auf den Vierbeiner auf, sollten die Hundehalter prüfen, ob dies in ihrer Hundehalter-Haftpflichtversicherung mit eingeschlossen ist“, rät der Versicherungsexperte von ERGO. Denn wenn das Tier während der Betreuung einen Schaden verursacht, haften Halter und Hüter gemeinsam.

Was gehört in die Reiseapotheke?
Eine gut sortierte Reiseapotheke gehört in jedes Gepäck, egal ob es zum Wandern in die Berge geht, für einen Kurztrip in die Stadt oder zur Erholung an den Strand. „Je nach Reiseziel kann der Inhalt variieren, aber eine medizinische Basis-Ausstattung sollte immer in den Koffer“, so Birgit Dreyer, Expertin der ERGO Reiseversicherung. Dazu gehören neben Medikamenten, die Urlauber regelmäßig einnehmen müssen, Schmerz-, Erkältungs- und Durchfallmittel, Sonnen- und Insektenschutz, Pflaster, Mullbinden, Pinzette und Desinfektionsmittel. „Wer mit Kindern verreist, sollte zudem noch Hustensaft, Ohrentropfen, ein Fieberthermometer und Fiebermittel dabei haben“, ergänzt die Reisexpertin. Vor allem bei verschreibungspflichtigen Medikamenten sollten sich Urlauber vorab über mögliche Einfuhrbestimmungen informieren, zum Beispiel auf der Webseite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte www.bfarm.de.

05.06.2022
Sonnenstich vs. Hitzschlag: Wo liegt der Unterschied?
Im Sommer verbringen die meisten Menschen viel Zeit draußen. Doch hohe Temperaturen und intensive Sonneneinstrahlung können schnell zu einem Hitzschlag oder Sonnenstich führen. Im Ernstfall ist es dann wichtig, die Symptome richtig deuten zu können. Was der Unterschied zwischen Hitzschlag und Sonnenstich ist, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen im Notfall ergriffen werden sollten und was vorbeugend hilft, weiß Carsten Sellmer, Gesundheitsexperte der IDEAL Versicherung.

Sonne und Hitze als Ursachen
Ein Sonnenstich kann auftreten, wenn Kopf und Nacken ungeschützt und über längere Zeit intensiver Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. „Es kommt dann zu einem Hitzestau unter dem Schädel, was zu einer Reizung der Hirnhäute und unter Umständen auch zu Entzündungsreaktionen führt“, erläutert Carsten Sellmer. In der Folge besteht das Risiko für eine Schwellung des Gehirns und einen erhöhten Hirndruck. Ein Hitzschlag entsteht dagegen durch eine zu hohe Wärmebelastung des gesamten Körpers und tritt etwa bei Sport oder Arbeiten im Freien an heißen Tagen auf. „Der Körper kann seine Temperatur dann nicht mehr richtig regeln“, informiert der Gesundheitsexperte der IDEAL Versicherung. „Sonnenstich und Hitzschlag entstehen also auf unterschiedliche Weise.“ Wichtig zu wissen: Ein Hitzschlag ist sehr viel gefährlicher als ein Sonnenstich, da der Wärmestau im Körper besonders schnell lebensbedrohlich werden kann.

Symptome bei einem Sonnenstich
Wer beispielsweise mittags in der prallen Sonne am See oder im Garten liegt, klagt danach unter Umständen über Schwindel, Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden, Übelkeit, Unruhe, Ohrengeräusche oder Mattigkeit. „Das alles können Anzeichen für einen Sonnenstich sein“, so der Gesundheitsexperte. Wer zusätzlich noch einen heißen, geröteten Kopf und einen im Vergleich dazu kühleren Körper hat, hat mit Sicherheit zu viel Zeit in der Sonne verbracht. Darüber hinaus gehören auch Fieber, Erbrechen, Nackenschmerzen und -steifheit, ein erhöhter Pulsschlag und Benommenheit oder Bewusstseinsstörungen zu den Symptomen für einen Sonnenstich.

Symptome bei einem Hitzschlag
Da ein Hitzschlag ein gesundheitlicher Notfall ist, sollten anwesende Personen die Symptome schnell zuordnen können. „Kommt es nach der anstrengenden Gartenarbeit oder einer ausgiebigen Joggingrunde bei über 30 Grad zu geröteter, heißer, trockener Haut, einem erhöhten Pulsschlag mit niedrigem Blutdruck, Krämpfen oder Halluzinationen, kann das auf einen Hitzschlag hindeuten“, erläutert Sellmer. Typisch sind außerdem eine ausbleibende Schweißproduktion, ein Anstieg der Körpertemperatur auf bis zu über 40 Grad sowie Bewusstseinseintrübungen und Bewusstlosigkeit.

Im Notfall schnell handeln
Bei einem Hitzschlag ist es in jedem Fall lebensgefährlich, abwartend zu reagieren: „Auch wenn die betroffene Person noch gut ansprechbar ist, sollten Anwesende bei ersten Anzeichen sofort einen Notarzt rufen“, betont Sellmer. Weitere Maßnahmen: Sofort raus aus der Sonne, hinlegen, den Körper mit Tüchern kühlen und, falls notwendig, Erste Hilfe leisten. Ist der Betroffene bei Bewusstsein, sollte er kühles, aber nicht zu kaltes Wasser trinken. „Bei Verdacht auf einen Sonnenstich gilt auch hier als oberstes Gebot: Ohne Verzögerung aus der Sonne gehen und Kopf und Nacken mit feuchten Tüchern kühlen“, so Sellmer. Er empfiehlt Betroffenen außerdem, sich mit erhöht gelagertem Oberkörper hinzulegen. Gegen Kopfschmerzen können Schmerzmittel helfen. Zusätzlich viel kühles, aber nicht eiskaltes Wasser trinken. Treten Symptome wie Teilnahmslosigkeit oder heftiges Erbrechen auf, sollten Betroffene umgehend ins Krankenhaus gebracht werden.

Tipps zur Vorbeugung für heiße Tage
Um sich bei hohen Temperaturen an heißen Tagen zu schützen, ist es am besten, sich tagsüber in kühleren Innenräumen oder im Schatten aufzuhalten. Ansonsten gilt: unbedingt eine Kopfbedeckung tragen. „Wer trotz Hitze Sport machen möchte, sollte das Training auf den Morgen oder Abend verschieben“, empfiehlt der IDEAL-Gesundheitsexperte. Anstelle von schwer verdaulichen Gerichten lieber mehrere kleine, gesunde Mahlzeiten zu sich nehmen und viel Wasser trinken. Hilfreich ist außerdem luftige, helle Kleidung. „Besonders Kinder und geschwächte Menschen bekommen schnell Probleme und sollten Hitze daher so weit wie möglich meiden“, warnt Sellmer. Im Sommer sollte zudem niemand – auch kein Tier – im geparkten Fahrzeug zurückgelassen werden, da die Temperatur hier schnell auf über 60 Grad ansteigen kann.

01.06.2022
Ablaufdatum Corona-Impfzertifikat?
Wer auf seinem Handy die Meldung erhält, dass sein Corona-Impfzertifikat bald abläuft, muss sich keine Sorgen machen. Aus technischen Gründen ist die Gültigkeit des digitalen Impfausweises auf 365 Tage nach Zertifikatsausstellung beschränkt. Dies ändert jedoch zumindest innerhalb Deutschlands nichts am Impfstatus. Um das digitale Zertifikat zu verlängern, können sich Geimpfte in jeder Apotheke ein neues Dokument ausstellen lassen. Nach dem Löschen des alten Eintrags ist es möglich, den QR-Code der neuen Bescheinigung einfach wieder über die Corona-Warn-App oder die Cov-Pass-App einzuscannen.  

Ab Juni soll dann eine Verlängerung direkt in den Apps möglich sein. Daher sollten Handynutzer ihre Corona-Apps immer auf dem neuesten Stand halten. Auch wenn der Impfstatus bei Besuchen in Restaurants, Geschäften oder im Kino in Deutschland aktuell nicht mehr nachgewiesen werden muss, kann das Zertifikat für eine bevorstehende Urlaubsreise notwendig sein. Bei grenzüberschreitenden Reisen innerhalb der EU gilt das digitale Impfzertifikat für die Grundimpfung nur 270 Tage lang. Mit einem Booster wird es dann jedoch unbefristet anerkannt.

Reisende sollten sich frühzeitig über Einreisebestimmungen und die Gültigkeit ihres Zertifikats informieren. Alternativ kann der Impfstatus für die Einreise in viele Länder auch weiterhin mit dem gelben Impfausweis nachgewiesen werden. Für die Einreise in manche Länder außerhalb der EU ist der Impfpass in Papierform Voraussetzung.  

Text: Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH  

01.06.2022
Wenn plötzlich nichts mehr geht
Existenzsicherung für jede Lebensphase

Kaum auszudenken, wie es ist, plötzlich nicht mehr gehen, fühlen, schmecken, sehen, hören oder sprechen zu können. Wie den Alltag bewältigen, wenn man zum Beispiel als Folge eines Unfalls oder einer Erkrankung eine solche sogenannte Grundfähigkeit verliert oder gar zum Pflegefall wird? Pro Jahr verlieren rund 250.000 Menschen in Deutschland vor dem 67. Lebensjahr laut Statistik eine oder mehrere Grundfähigkeiten. Von dem Verlust an Lebensqualität abgesehen, können sie mit einer solchen Einschränkung den bisherigen Beruf unter Umständen nicht mehr ausüben oder eine Ausbildung nicht abschließen. Mit einer privaten Grundfähigkeitsversicherung lässt sich in solchen Fällen nicht nur die eigene Existenz, sondern auch der private Alltag absichern.

„Mit der Bahn, dem Auto oder Fahrrad zu fahren, mit dem Hund Gassi zu gehen oder sich mit Familienangehörigen, Freund*innen und Kolleg*innen zu unterhalten – all das sind alltägliche Fertigkeiten, ohne die sich der berufliche Alltag und das Privatleben oftmals nur noch schwer bewältigen lassen. Selbst wenn nur eine Grundfähigkeit wegfällt, führt das in der Regel zu Problemen und bei Berufstätigen häufig auch zu massiven finanziellen Einbußen“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Mit einem passenden Grundfähigkeitsschutz erhalten die Versicherten unabhängig von Beruf und Einkommen monatlich die vertraglich vereinbarte Rente, sofern es zu Einschränkungen oder zum Verlust einer Grundfähigkeit kommt. Zusätzlich kann bei einigen Versicherern auch eine Einmalzahlung als Ergänzung der monatlichen Rente vereinbart werden. Damit lassen sich entweder anfänglich notwendige Anschaffungen bezahlen oder auch Hilfen für den Haushalt und die Familie zum Beispiel bei der Essenzubereitung, der Reinigung oder der Kinderbetreuung.

Auf Details achten
Da die Grundfähigkeitsversicherung alltägliche Fähigkeiten absichert, eignet sie sich für jeden – unabhängig von einer beruflichen Tätigkeit. Ob der Beruf noch ausgeübt werden kann, spielt bei der Zahlung keine Rolle. Die Versicherung lässt sich bereits für Kinder abschließen. Besonders geeignet ist sie für Personen mit Vorerkrankungen, da sich diese unter Umständen nicht mehr in der Berufsunfähigkeitsversicherung versichern können. Was der passende Grundfähigkeitsschutz ist, lässt sich am besten durch ein Beratungsgespräch mit einem Versicherungsfachmann herausfinden: Einige im Markt angebotene Tarife bieten die Versicherung von rund 30 Grundfähigkeiten an, darunter zum Beispiel auch das Sitzen, Treppensteigen, die Fähigkeit zur Bildschirmarbeit sowie als Zusatzbausteine psychische Erkrankungen und den Fall der Pflegebedürftigkeit.

Je nach Lebensphase anpassbar
Worauf Verbraucher*innen neben dem Umfang der versicherten Grundfähigkeiten besonders achten sollten, ist eine möglichst flexible Vertragsgestaltung. Damit lässt sich der Versicherungsschutz an die jeweilige Lebensphase anpassen: Von der Kindheit über die Schul- und Ausbildungszeit bis zum Berufsleben – der Grundfähigkeitsschutz wächst mit. Einige Versicherer bieten auch Verträge mit Wechselmöglichkeit in eine Berufsunfähigkeitsversicherung an oder eine Soforthilfe beim Auftreten schwererer Erkrankungen. „Auf zwei wichtige Details kommt es bei einer guten Grundfähigkeitsversicherung an: Die Leistung muss zur jeweiligen Lebensphase passen und sie muss sich später ändern lassen, wenn sich der Versicherungsbedarf geändert hat“, so Köster.

01.06.2022
Soll ich nach meinem Tod wirklich Organe spenden?“
Rund um das Thema gibt es immer noch viele Vorurteile – der Tag der Organspende am 4. Juni bietet Gelegenheit für einen Faktencheck!

In diesem Jahr findet der Tag der Organspende zum 40. Mal statt. Und obwohl sich die Transplantationsmedizin seit 1983 kontinuierlich weiterentwickelte und sich damit die Chancen für eine erfolgreiche Organübertragung verbessert haben, gibt es immer noch Vorurteile gegenüber einer Organspende in der Bevölkerung. Am Tag der Organspende soll daher informiert und aufgeklärt werden, damit alle Bürgerinnen und Bürger sich mit dem Thema auseinandersetzen und eine selbstbestimmte und ganz persönliche Entscheidung zur Organspende treffen können. Denn eine solche Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren ist wichtig: Zum einen wird so sichergestellt, dass der eigene Wunsch bezüglich einer Organspende befolgt wird. Zum anderen entlastet dies im Ernstfall die Angehörigen.

Am diesjährigen Tag der Organspende kommen Organempfängerinnen und Organempfänger, Angehörige von Spendern, Menschen, die auf ein Organ warten sowie Institutionen und Vereine zusammen und beantworten Fragen rund um die Organspende und Transplantation. Die häufigsten Fragen und Vorbehalte, die sie immer wieder hören, haben wir zusammengetragen:

Ich bin mir nicht sicher, ob alles für mich getan wird, wenn ich lebensbedrohlich erkranke und einen Organspendeausweis habe?
Diese Sorge ist völlig unbegründet. Das Ziel aller medizinischen Maßnahmen im Falle eines Unfalls oder einer schweren Erkrankung ist es, das Leben des Patienten zu retten. Notärzte, Rettungsteams und Intensivmediziner, die sich um das Leben des Patienten bemühen, haben nichts mit der Organentnahme und Transplantation zu tun. Manchmal kann die Patientin oder der Patient trotz aller Bemühungen nicht mehr gerettet werden, Krankheit oder Unfallfolgen sind zu weit fortgeschritten. Mitunter tritt der Tod dabei durch den unumkehrbaren Ausfall der Gesamtfunktion des Großhirns, des Kleinhirns und des Hirnstamms ein, auch Hirntod genannt. Kreislauf und Atmung können nur noch künstlich durch Beatmung und Medikamente aufrechterhalten werden. Nur bei dieser kleinen Gruppe von Verstorbenen stellt sich die Frage einer Organspende.

Bin ich automatisch Organspender, wenn ich auf der Intensivstation liege?
Nein. Für eine postmortale Organspende müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Einerseits muss der irreversible Hirnfunktionsausfall („Hirntod“) zweifelsfrei nach den Richtlinien der Bundesärztekammer festgestellt worden sein. Dazu führen zwei entsprechend qualifizierte Ärztinnen oder Ärzte unabhängig voneinander mehrere Untersuchungen durch. Diese Ärzte dürfen weder an der Entnahme oder an der Übertragung der Organe des Organspenders beteiligt sein, noch der Weisung eines beteiligten Arztes unterstehen.

Andererseits muss eine Einwilligung zur Organspende vorliegen. Dies kann eine schriftliche Einverständniserklärung des Spenders (z. B. Organspendeausweis oder Patientenverfügung) sein oder sie kann durch eine Person erfolgen, der die Entscheidung übertragen wurde. Andernfalls werden die Angehörigen um eine Entscheidung nach dem mündlichen oder dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen gebeten.

Bereits mit 60 Jahren bin ich bestimmt schon zu alt, um Organe zu spenden?
Es gibt keine Altersbegrenzung für eine Organspende. Was zählt, ist die jeweilige Funktionsfähigkeit der Organe. Diese hängt nur bedingt vom jeweiligen Lebensalter ab. Ob ein Organ transplantiert werden kann, entscheiden medizinische Voruntersuchungen und der Arzt zum Zeitpunkt der Entnahme. Die bisher älteste Organspenderin Deutschlands war 98 Jahre alt und ihre Leber konnte erfolgreich transplantiert werden.

Komme ich überhaupt als Organspender in Frage, wenn ich eine chronische Erkrankung habe?
Eine Organentnahme wird in der Regel nur dann ausgeschlossen, wenn beim Verstorbenen eine akute maligne Tumorerkrankung oder ein positiver HIV-Befund vorliegen. Bei allen anderen Erkrankungen entscheiden die Ärzte nach den vorliegenden Befunden, ob Organe für eine Entnahme in Frage kommen. So kann es beispielsweise sein, dass ein Typ-1-Diabetiker zwar seine Bauchspeicheldrüse nicht spenden kann, aber möglicherweise andere Organe.

Die COVID-19-Pandemie ist noch nicht vorbei. Da kann es doch passieren, dass mit den gespendeten Organen SARS-CoV-2 weitergegeben wird?
Die ausgiebigen medizinischen Untersuchungen im Vorfeld einer Organspende umfassen auch den Test auf SARS-CoV-2. Fällt dieser positiv aus, wird die Transplantation einer Lunge nach wie vor kritisch gesehen und aktuell nicht empfohlen. Bei allen anderen Organen ist laut den neuesten Empfehlungen von Experten in einem Papier der Bundesärztekammer bei sorgfältiger Spender- und Empfängerauswahl eine Transplantation durchführbar, wobei in jedem Fall eine individuelle Nutzen- und Risikoabwägung durch die Transplantationszentren vorausgehen muss und der Empfänger darüber aufzuklären ist.

Lohnt sich eine Transplantation überhaupt für die Empfänger?
Eine Organtransplantation kommt immer dann für einen Menschen in Frage, wenn ein lebensnotwendiges Organ seine Funktion im Körper nicht mehr aufrechterhalten kann und es dafür auch keine andere Therapiemöglichkeit mehr gibt. So ist für Patienten, deren Leber, Lunge oder Herz endgültig versagt, eine Transplantation derzeit die einzige Behandlungsmöglichkeit. Rund 9.000 schwer kranke Menschen stehen derzeit in Deutschland auf der Warteliste für ein Organ.

Zwar birgt jede Transplantation neben dem Risiko einer Abstoßungsreaktion auch Risiken im Hinblick auf die Übertragung von Erkrankungen. Doch für die Patienten auf den Wartelisten geht es um das Überleben und die Chance, wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen. Grundsätzlich gelten für die Organspende und die Transplantation hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards, damit die Risiken für die Übertragung von Krankheiten möglichst ausgeschlossen werden.

Kann die Familie nach der Organspende noch einmal in Ruhe Abschied nehmen?
Während und nach der Organentnahme ist der pietätvolle und respektvolle Umgang mit dem Verstorbenen selbstverständlich. Da eine Organspende unter den gleichen Bedingungen wie jede andere Operation erfolgt, verschließen die Chirurgen im Anschluss auch die Operationswunden sorgfältig und übergeben den Spender in würdigem Zustand. Er wird dann für eine Aufbahrung vorbereitet, sodass die Angehörigen sich nach der Organentnahme in gewünschter Weise von dem Verstorbenen verabschieden können.

Links zum Tag der Organspende:
01.06.2022               
Mundgeruch – (k)ein Tabuthema
Wer ihn hat, bemerkt es meist gar nicht. Und anderen ist es peinlich, das Gegenüber darauf anzusprechen. Über Halitosis, wie Mundgeruch medizinisch heißt, spricht man nur ungern. Und das ist problematisch: Denn wer nicht weiß, weshalb Mitmenschen auf Abstand gehen, kann das Problem nicht beheben. Deshalb sollte der unangenehme Geruch des Atems kein Tabuthema sein – zumal er in den meisten Fällen gut zu behandeln ist. Gleichzeitig kann er aber auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Ein Grund mehr, darüber zu sprechen.

Mundgeruch ist (vermutlich) so alt wie die Menschheit
Wenn man bedenkt, dass Mundgeruch in den meisten Fällen durch Speiserückstände oder Entzündungen im Mundraum entsteht, kann man getrost davon ausgehen, dass unsere Urahnen ebenfalls davon betroffen waren. Verbürgt ist mindestens ein prominenter Leidensgenosse: der Sonnenkönig Louis XIV. Er hatte schlechte Zähne, viele Zahnlücken, wahrscheinlich daher Karies und entsprechende Gerüche im Mund. Sein Hofstaat wird es kaum gewagt haben, ihn darauf anzusprechen. Und wer betroffen ist, merkt es meist nicht. Dieses Phänomen heißt Adaption, also Anpassung – genauer ist es hier eine verminderte Sensibilität des Geruchssinns als Folge konstanter Stimulation. Wir haben die Fähigkeit, uns mit der Zeit an üble Gerüche zu gewöhnen, vor allem, wenn sie langsam entstehen oder wir ihnen permanent ausgesetzt sind. Bitten Sie deshalb einmal einen vertrauten Menschen, Ihnen zu sagen, wie Ihr Atem riecht. Machen Sie deutlich, dass Sie es wirklich wissen wollen. Kindern fällt es übrigens meist leichter, ehrlich zu sein.

Der erste Schritt: Zahn- und Mundhygiene überprüfen
Wenn Ihnen bescheinigt wird, dass Ihr Atem nicht neutral und nicht frisch riecht, dann besorgen Sie sich als erstes die folgende Ausstattung: Zungenbürste, Zahnseide und / oder Interdentalbürsten. Am besten erneuern Sie bei der Gelegenheit auch gleich Ihre Zahnbürste. Nach dem gründlichen Zähneputzen nehmen Sie sich die Zahnzwischenräume vor, indem Sie sie mit der Zahnseide oder der Interdentalbürste reinigen. Die kleine Bürste ist bei erweiterten Zwischenräumen meist die bessere Wahl, denn es gibt sie in verschiedenen Stärken.

Oft ist man erstaunt, was sich alles vor der Zahnbürste verbergen konnte. Durch die Bakterien, die sich natürlich auch in den Zahnzwischenräumen ungestört ansiedeln, kommt es zu Umwandlungsprozessen, die den unangenehmen Geruch verursachen können.

Anschließend wenden Sie den Zungenreiniger an, denn auch auf der rauen Oberfläche der Zunge siedeln sich gerne unerwünschte Bakterien an. Der Zungenreiniger besitzt oft auf der einen Seite ein Bürstchen und auf der anderen Seite einen Schaber. Zuerst wird gebürstet und dann geschabt, immer von hinten nach vorne. Machen Sie dies mehrmals. Die Zunge sollte jetzt schön sauber und rot sein. Spülen Sie den Mund mit reinem Wasser aus. Mundwasser übrigens wird von Zahnärzten nur eingeschränkt empfohlen, weil es auch „gute“ Mundbakterien tötet. Mit diesem Prozedere haben Sie schon die häufigsten Ursachen für Mundgeruch schnell und gefahrlos beseitigt.

Der zweite Schritt: Krankheiten und Entzündungen als mögliche Ursache ausschließen
Kann Ihnen trotz verbesserter Mundhygiene Ihre Vertrauensperson immer noch nicht zu einem reinen Atem gratulieren, dann ist medizinisches Fachwissen gefragt: von der Hals-Nasen-Ohren-Ärztin, dem Zahnarzt und der Internistin.

In der Hals-Nasen-Ohren-Praxis, kurz HNO-Praxis, werden Hals und Nase vor allem auf Entzündungen hin untersucht. Es kann eine Mandelentzündung vorliegen, eine Stirnhöhlenvereiterung oder eine Entzündung im Mundraum, die durch Herpes-Viren verursacht wird. Im Einzelfall können sich auch Zysten oder Geschwulste gebildet haben. Auf jeden Fall ist hierbei die Halitosis ein Warnsignal. Wenn die dahinterstehende Krankheit geheilt wurde, ist auch der Atem wieder tadellos.

Gibt die HNO-Praxis grünes Licht, dann lassen Sie sich Ihre Zähne zahnärztlich betrachten. Hier können eventuell kariöse Stellen oder Zahnfleischentzündungen diagnostiziert werden. Vielleicht sind ja die bakteriellen Zersetzungen die Ursache der Halitosis. Es können auch Zahnfleischentzündungen oder abgestorbene Zähne sein. Nicht immer sieht man selbst so genau, was im eigenen Mund vor sich geht. Von daher ist ein regelmäßiger Zahnarztbesuch generell anzuraten.

Ein weiterer Gang ist der Weg zu einer Praxis für innere Medizin. Früher dachte man, der schlechte Geruch würde generell aus dem Magen aufsteigen. Das stimmt nicht, aber ein Magengeschwür führt tatsächlich zu einem sauren Geruch. Da heutzutage Magengeschwüre gut mit Medikamenten behandelt werden können, tritt diese Ursache nur noch selten auf. Häufigere internistische Ursachen sind Krankheiten an der Lunge oder auch eine Schädigung der Speiseröhre durch Sodbrennen. Dies alles aber ist bei einer Untersuchung erkennbar. Sollte hierbei ein Acetongeruch festgestellt werden – er erinnert an Nagellackentferner – kann es sich um einen schlecht eingestellten oder nicht erkannten Diabetes handeln.

Der dritte Schritt: Lebens- und Ernährungsgewohnheiten ändern
Abgesehen von den bisher genannten Ursachen für unangenehmen Geruch gibt es auch Erklärungen in den Lebensgewohnheiten. Wenn Sie viel durch den Mund atmen oder schnarchen, sind Sie hier gefährdet. Denn dies trocknet die Mundschleimhaut aus, was wiederum Mundgeruch fördert. Reichlicher Speichelfluss ist daher in gewisser Weise ein Mittel für guten Atem.

Sehr oft sind auch Lebensmittel die Übeltäter, vor allem Knoblauch, Zwiebeln, Lauch und deftiger Käse. Und, was Raucherinnen und Raucher gar nicht gerne hören: Tabakrauch ruft einen speziellen Mundgeruch hervor, weil sich Tabakbestandteile auf den Schleimhäuten festsetzen. Viele versuchen dann, den Raucheratem mit einem Pfefferminzbonbon zu vertreiben. Doch die belegten Schleimhäute reichen die ganzen Atemwege bis in die Lungen hinunter – und so weit wirkt kein Pfefferminz.

Aber wie schon anfangs gesagt: In rund 90 Prozent der Fälle liegt die Ursache der Halitosis im Mundbereich: Reichliche Mundhygiene von Zähnen, Zahnzwischenräumen und Zunge löst in der Regel das Problem.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner, www.beatrice-wagner.de, Susanne Schneider, freistil-texte.de
Redaktion: Andrea Sudiana, Mail: asudiana@lzg-rlp.de

Neustadt im Netz e.V. - c/o caritas-zentrum Delbrêl, Aspeltstr. 10, 55118 Mainz
nin@mainz-neustadt.de - Tel. 06131 6367034 oder 01515 19 221 21
Spendenkonto: DE47 5519 0000 1548 0530 14 (Mainzer Volksbank - BIC: MVBMDE55)
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