Chronik
Chronik des Kirchspiels (Hoch-) Emmerich
mit Werthausen, Asterlagen, Oestrum, Bergheim, Atrop, Rheinhausen, Winkelhausen, Schwafheim und Essenberg
12 v. Chr. |
In Werthausen wird von den Römern ein Reiterkastell angelegt und an der Grenze von Oestrum wird in Asberg das Kastell Asciburgium errichtet. |
8. Jahrhundert |
An der Stelle der heutigen Christuskirche wird eine kleine Holzkirche errichtet. Deren Ausbau als Steinkirche erfolgt spätestens im 9. Jahrhundert. |
893 |
Erste urkundliche Erwähnung als „Embrikni“ im Güterverzeichnis der Abtei Prüm (Eifel) |
898 |
König Zwentebold von Lothringen bestätigt der Abtei Werden die Schenkung der Kirchdörfer von Friemersheim und (Hoch-) Emmerich. |
900 |
Die älteste schriftliche Überlieferung einer Kirche findet sich in den Werdener Urbaren, wo ausdrücklich von einer „ecclesia“ (Kirche) die Rede ist. |
1218 |
Rheinhausen (unweit Werthausen gelegen) wird im Heberegister der Äbtissin Gula von Gerresheim als „curia rynhusen (Hof Rheinhausen) erwähnt. |
1250 |
Erste urkundliche Erwähnung der Werthauser Fähre |
1317 |
Walram, Bruder des Grafen Dietrich von Moers, ist Probst in Hochemmerich. |
31. Mai 1317 |
Walram von Salm (Salmus), (der erste bekannte) Pastor der St. Petrus Kirche gibt bekannt, dass er auf diese Kirche in Gegenwart des Propstes Heidenreich von Sankt Severin in Köln, des Kanonikers von Sankt Severin Hildebrand von Neuenhof, des Pastors Heinrich von Seynsdorf und Johannes von Neuenhof in die Hände des Propstes von Xanten verzichtet hat, weil er dort nicht residieren und die Kirche nicht bedienen kann. |
1. Juni 1317 |
Die Kirche wird durch Erzbischof Heinrich II. von Virneburg in die Werdener Abtei inkorporiert. |
24. Juni 1317 |
Abt Wilhelm von Werden und sein Konvent machen bekannt, dass der Probst auf alle Einkünfte der St. Petrus Kirche auf Lebenszeit erhalten soll, mit Ausnahme von sechs Malter Roggen, vier Malter Hafer, einen Malter Weizen und einen Malter Erbsen, die der diensttuende Priester erhalten soll. |
1447 oder 1497 |
Die erste Bautätigkeit an der Kirche wird mit einem Inschriftenstein, der bis zur Jahrhundertwende noch einen Strebepfeiler des Chores zierte, belegt. Der Chor wird neu errichtet und ein südliches Seitenschiff gebaut. |
1474 |
Infolge der Klosterreform wird das Abtei- und Propsteigut zusammengelegt und von einem Amtmann aus Asterlagen verwaltet. |
11. Juli 1496 |
Ein schweres Gewitter zieht über die Grafschaft Moers hinweg und zerstört viele Gebäude und entwurzelt viele Bäume. Die Kirchtürme von Hüls, Krefeld, Grefrath und Hochemmerich stürzen auf die Dächer. |
Etwa zwischen 1501 und 1520 |
hat Hochemmerich 600 Kommunikanten, im Kirchspiel Friemersheim sind es 350. |
1512 |
Rückkauf von Höfen in Hochemmerich, die seit dem 14. Jahrhundert als Lehen der Abtei Werden ausgegeben waren. |
30. Nov. 1520 |
Jacob vom Hoff (von Berkefeld) Priester, Hermann ten Have Stellvertreter |
1550 |
Jacob vom Hoff muss auf Geheiß des Drosten von Moers sein Amt zugunsten eines kalvinistischen Geistlichen niederlegen. |
13. August 1551 |
Der Abt von Werden klagt über den eingerissenen Sektengeist und die Abtrünnigkeit der Kirche zu Hochemmerich. |
1561 |
Die Christuskirche (vorher St. Petrus) kommt zusammen mit der St. Ludger Kapelle in Asterlagen in den Besitz der Evangelischen. Erster Pfarrer wird Martin Hovius. |
1563 |
Erster protestantischer Pfarrer wird Martin Hovius, der sein Studium in Wittenberg, der „Wiege des Protestantismus“, absolviert und aus Hochemmerich stammt.Der Hochaltar und das große Kreuz im Chorraum werden abgebaut, und |
1573-1580 |
Verhandlungen zwischen dem Abt von Werden und der Grafschaft Moers bezüglich des Patronatsrechts der Pfarrkirchen von Hochemmerich und Friemersheim. |
1573 |
Nikolaus Latomus wird Pfarrer. Er war zuvor Augustinermönch in Köln, trat zum evangelischen Glauben über. Er heiratete Elisabeth Müllers gen. Schuen. Aus einem Brief der klevischen Räte an den Grafen Moers ist zu erfahren, dass Latomus bereits am 11.12.1573 bereits Pfarrer in Hochemmerich ist. Er tritt die Stelle am 4.4.1574 offiziell an, nachdem Johann Becker auf die Stelle verzichtete. Johann Becker wurde vom Abt von Werden nicht anerkannt. Nikolaus Latomus erhält nun die Pfarreinkünfte und das Pfarrhaus zur Wohnung. Für die Instandsetzung bzw. Neubau hat der Abt von Werden zu sorgen. |
4. April 1574 |
Vertrag zwischen Graf Hermann von Moers und Neuenahr und dem Werdener Abt Heinrich Duden über die Pfarrstelle in Hochemmerich. |
Anfang 1578 |
Graf Adolf ordnet in Alpen den Übertritt zum reformierten Bekenntnis an. |
1581 |
Die Bilder aus den Dorfkirchen in Hochemmerich, Friemersheim, Kapellen, Neukirchen und Baerl werden entfernt. |
1581 |
Graf Adolf führt die reformierte Moerser Kirchenordnung in allen seinen Territorien ein. |
8. August 1586 |
Spanische Truppen erobern die Stadt Moers. |
1586 |
Besetzung von Hochemmerich. Die spanischen Truppen Grafschaft Moers und bemächtigen sich der Kirchenglocke. Pfarrer Latomus kann sie gegen ein Fass Wein zurückerlangen. Die Christuskirche wird in Wachhaus umgewandelt. Die Soldaten reißen das gesamte Inventar heraus und verbrennen es. Wagen, Pferde, Kühe und sogar Schweine finden hier in den Kriegswirren Unterkunft. |
1596 |
Pfarrer Martin Hovius stirbt. |
29. August -3. September 1597 |
Belagerung und Einnahme von Moers durch Prinz Moritz von Oranien. Dadurch Abzug der Spanier. |
1601 |
Johann Eilbrecht wird Pfarrer. Geboren 1543 auf Eilobrechtshof bei Herford. Er wurde zunächst Rektor an der Stadtschule in Horn/Lippe, bevor er die Pfarrstelle in Hochemmerich antrat. |
1603 |
Erste urkundliche Erwähnung der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft in Hochemmerich (heute Schützenverein St. Sebastian Hochemmerich 1603). |
26. November 1604 |
Abt Konrad von Werden belehnt Johann von Hausen zu Orsoy mit einem Sechstel Anteil des Hofes zur Kulen bei Bergheim im Kirchspiel Hochemmerich in Gegenwart von Dr. jur.Johann zum Pütz, Syndikus des Stifts Werden und Hermann Dudens Sekretär. |
24. April 1607 |
Die Grafschaft Moers wird per Vertrag für neutral erklärt. |
16. Juli 1607 |
Die Schöffen der Grafschaft Moers u.a. bevollmächtigen den Schultheiß Arnold Stüning, 3000 Karolusgulden aufzunehmen und dem Drosten Schweichel nach Brüssel zur Bestreitung der wegen der nachgesuchten Neutralität entstandenen Unkosten zu übermachen und versprechen dieselben in 3, längsten Monaten mit Zinsen zu erlegen. |
26. September 1608 |
Erstmalige Versammlung der Moerser Classe. Diese setzte sich aus den Pfarrern der einzelnen Gemeinden und zwei Beamten der Moersischen Regierung. Erster Präses war Conrad Velthusen, Pfarrer aus Moers. |
17. November 1608 |
Der Drost von Schweichel, der Schultheiß Stüning und der Rentmeister Vermehren berichten an die Räte des Prinzen Moritz von Oranien, wie es mit der Kollation (im Kirchenrecht die Besetzung einer Altarpfründe) der Kirchen zu Hochhemmerich und Friemersheim und mit dem Emmerich’chen Zehnten beschaffen sei. |
5. Februar 1609 |
Auf der Frühjahrssynode beklagen sich die Pfarrer aus Repelen, Neukirchen und Hochemmerich über das schlechte Betragen der Gemeindemitglieder. |
24. Mai 1609 |
Der Abt von Werden Konrad sendet seinen Sekretär Hermann Vogels zu weiteren Verhandlungen über Hochemmerich nach Moers und bittet denselben anzuhören und seiner Werbung zu entsprechen. |
26. Mai 1609 |
Die Moersischen Beamten bezeugen auf Bitten des Abtes von Werden, dass der Prediger Nikolaus Latomus, so lange er gelebt, sein Gehalt zufolge errichteten Kontrakts jederzeit ruhig genossen habe. |
3. Juni 1609 |
Der Sekretär des Prinzen Moritz von Oranien fordert von den Beamten in Moers genauen Bericht über den großen Zehnt in Hochemmerich. (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 6328) |
14. Juni 1609 |
Die Moersischen Beamten Stüning, Vermehren und Jacob von Goor senden den geforderten Bericht über den Zehnten im Hochemmerich und fügen die Aussagen der vernommenen Zeugen bei. |
3. Juli 1609 |
Der Prinz von Oranien setzt die Bedingungen für die Besoldung des Predigers von Hochemmerich fest, wonach dem Abt von Werden der Zehnt überlassen werden soll. (Quelle: Keussen Urkundenbuch # 6330) |
1610 |
An der Generalsynode in Duisburg, die vom 7. – 10. September stattfindet, nimmt Pfarrer Johannes Eilbrecht als Freiwilliger teil. |
10. August 1613 |
Johann von Gisenberg wird mit dem Bungartz - Hof bei Asterlagen belehnt. |
8. Dezember 1613 |
Schultheiß Arnold Stüninck (Stüning) wird in Behuf des S. Antoniialtars zu Hochemmerich mit der Hälfte und Johann Bode an der Kulve mit der anderen Hälfte des Klippertz – Gutes bei Schwafheim belehnt. |
8. Dezember 1613 |
Schultheiß Arnold Stüning wird mit dem halben Kamp’schen Hof und Johann Bode mit der Hälfte in Behuf des S. Antoniialtares zu Hochemmerich belehnt. |
1613 |
Die Moerser Classe (Synode) beschließt, die Gemeinden nur noch mit zwei Visitatoren zu besuchen, statt wie bisher mit der gesamten Classe. Ein weiterer Beschluß: Das Abendmahl wird viermal im Jahr an gleichen Tagen abgehalten. |
12. Mai 1618 |
Schultheiß Johann Becker wird mit dem halben Kamp’schen Hof und Heinrich Rossenraet, Sohn von Johann Botten (Bode) mit der Hälfte in Behuf des S. Antoniialtares zu Hochemmerich belehnt. |
12. Mai 1618 |
Dieselben werden in Behuf des S. Antoniialtars zu Hochemmerich mit dem Klippertz – Gut bei Schwafheim belehnt und zwar jeder mit der Hälfte. |
8. September 1622 |
Evert Wortmann wird in Behuf von Johann von Gisenberg, Johanns Sohn mit dem Bungartz – Hof bei Asterlagen belehnt. |
1626 |
Pfarrer Johann Eilbrecht stirbt im September. |
1626 |
Johann Timmermann wird Pfarrer der Christuskirche. Er war bisher Rektor am Adolfinum Gymnasium in Moers. |
1636 |
Pfarrer Timmermann stirbt. |
1637 |
Sein Nachfolger wird Bernhard Isaaci. |
Christuskirche Rheinhausen – Hochemmerich
Blick von Osten
1640 – 1642 |
„Hessen – Jahre“ mit schlimmen Verwüstungen, auch in der Grafschaft Moers. Starke Beschädigungen der Christuskirche in Hochemmerich. Raub der Kirchenglocke. Die Kirche wird verwüstet. Da die Gemeinde völlig verarmt ist, können grundlegende Renovierungen erst 1688 in Angriff genommen werden. |
24. September 1640 |
Balthasar Schrörs wird mit 10 ½ Morgen im Bliersheimer Feld bei Emmerich belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 6768) |
1642 |
Im Protokoll der Herbstsynode im September wird darüber geklagt, dass viele Kirchen in der Grafschaft zerstört sein, besonders die Kirchen in Hochemmerich und Friemersheim. Etliche Dörfer in den Kirchspielen sind abgebrannt und die Häuser in Asche gelegt. |
29. Dezember 1643 |
Auf der Wintersynode am letzten Dienstag des Jahres bittet Pfarrer Bernhard Isaaci um die Stiftung einer neuen Glocke. |
15. September 1647 |
Heinrich Koch – Bote von Hochemmerich |
24. November 1647 |
Balthasar Schrörs wird mit 10 ½ Morgen im Bliersheimer Feld bei Emmerich belehnt ((Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 6768) |
8. Mai 1648 |
Arnold Tack wird in Behuf von Johann von Gisenberg mit dem Bungartz-Hof bei Asterlagen belehnt. (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 6873). |
24. Oktober 1648 |
Unterzeichnung des Friedensvertrags in Münster |
25. Oktober 1648 |
Unterzeichnung des Friedensvertrags in Osnabrück |
20.-30. Januar 1651 |
Hochwasser (9,28 m / 9,71 m / 9,75 m) und Eisgang |
14. Juni 1651 |
Beginn des Krieges des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg gegen Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg mit dem Einmarsch brandenburgischer Truppen in das Herzogtum Berg |
11. Oktober 1651 |
Kurfürst Friedrich Wilhelm unterzeichnet den Friedensvertrag |
16. Oktober 1651 |
Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm unterzeichnet den Friedensvertrag |
1653 |
Jan Fust – Schützenkönig |
20. September1653 |
Heinrich Koch wird als Bote von Hochemmerich bestätigt. |
4. März 1654 |
Balthasar Schrörs wird mit 10 ½ Morgen im Bliersheimer Feld bei Emmerich belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 6768). |
1654 |
Borchert Bohne – Schützenkönig |
1655 |
Jan Scholl – Schützenkönig |
1656 |
Peter Schroers – Schützenkönig |
1657 |
Diederich Derschmied – Schützenkönig |
11. November 1657 |
Abtei Werden bezieht zu St. Martin 25 % von den Pachteinnahmen der Fähre Werthausen (nämlich einen Taler). |
1657/58 |
Sehr harter Winter mit Eisgang und Hochwasser |
25. Februar 1658 |
Das Wasser steht 1 ¼ Fuß hoch in der Moerser Rathausstube. Auf dem Altmarkt in Moers wird Kahn gefahren. |
1659 |
Peter Schmitz – Schützenkönig |
1660 |
Jan Berns – Schützenkönig |
1661 |
Jan Listen – Schützenkönig |
1662 |
Lammert Scholl – Schützenkönig |
1662 |
Johann Isaaci, Sohn des Pfarrers Bernhard Isaaci, studiert in Duisburg. |
1663 |
Goerts Hamacher – Schützenkönig |
21. März 1663 |
Anna Maria Raitz von Frentz, Witwe von Johann von Gisenberg, Frau von Henrichenburg, Gisenberg, Asterlagen, Nesselrode, Mettinghoven, Keienhorst und Vörde wird in Behuf ihres Sohnes Johann Franz mit dem Bungartz Hof bei Asterlagen belehnt. (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7013). |
Frühjahr 1663 |
Pfarrer Isaaci erkundigt sich bei der Frühjahrssynode, ob er einen Mann am Abendmahl teilnehmen lassen darf, der beschuldigt wird, ein uneheliches Kind gezeugt zu haben, dies jedoch bestreitet. |
Herbst 1663 |
Auf der Herbstsynode erhält Pfarrer Isaaci die Anweisung, den Mann wieder am Abendmahl teilnehmen zu lassen. |
1666 |
Heißer Sommer – Trockenheit – „Bester Wein am Rhein“ |
15. März 1668 |
Johann Franz von Gisenberg zu Henrichenburg wird mit dem Bungartz – Hof bei Asterlagen belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7057). |
1668 |
Johann Isaaci, Sohn des Pfarrers Bernhard Isaaci, studiert in Utrecht (Er wird als Johann Isaaci, Bernhardi Filius, Emmerica – Meursendis aufgeführt). |
1670 |
Mitte Januar: Übereinanderschieben von Lahn-, Mosel- und Rheineis. Häuser und Vieh fortgerissen. |
1671 |
Bei einer Generalkirchenvisitation stellt man fest, dass in Hochemmerich die Predigt ausgefallen ist und keine Hausbesuche durchgeführt worden waren. Pfarrer Bernhard Isaaci entschuldigt dies mit seinem schlechten gesundheitlichen Zustand. |
14. April 1671 |
Pfarrer Bernhard Isaaci, der sich auf mehreren Synoden über das ausschweifende Leben der Bewohner seiner Gemeinde beschwert hat und der Pfarrer von Friemersheim beantragen die Abschaffung der Kirmessen an Sonntagen. Dies konnten die Beamten der Grafschaft aber nicht durchsetzen. |
1672 – 1678 |
Krieg Frankreich gegen Holland |
2. – 6. Juni 1672 |
Belagerung und Eroberung von Moers (Damit verbunden Einquartierung In den Kirchspielen Hochemmerich und Friemersheim) |
1672 |
Auf der Septembersynode klagen Bernhard Isaaci und andere Pfarrer, dass keine Arzneimittel vorhanden sind. |
1672 - 1679 |
Johann Isaaci, Sohn von Bernhard Isaaci, ist als Hilfsprediger an der Christuskirche tätig. |
1676 |
Erste Erwähnung von Schulklassen |
1678 |
Die Christuskirche erhält zwei neue Glocken. Die kleinere wurde bereits 1660 in Köln gegossen und die größere 1678 in Utrecht durch den Glockengießer Johannes Bourlet (* in Jülich; † 22. Januar 1695) WAN ICH RUF IN DIE WELT Die Inschrift der kleinen Glocke lautet: |
1678 |
Johann Isaaci, Sohn des Pfarrers Bernhard Isaaci, heiratet in Moers Maria Agatha Steprath. |
19.04.1679 |
Pfarrer Bernhard Isaaci stirbt und wird in der Christuskirche begraben. |
1682 |
Ende Januar Hochwasser. Kölner Pegel 9,40 m. In Köln kann man in vielen Straßen mit Schuten fahren. |
1688 |
Grundlegende Renovierungsarbeiten. Die Kirche erhält ein neues gedrücktes Tonnengewölbe, sowie eine Erweiterung durch ein nördliches Seitenschiff („Asterlager Schiff"). Neuerrichtung des Chores (bekommt farbige Fenster mit den Wappen des Obristen von Haeften und Ehefrau von Kynski, Rentmeister von Goor und Ehefrau von Lamers. Eins der bunten Fenster wird von Pfarrer Johann Isaaci gestiftet. Einbai der barocken Kanzel (entstand 1670). |
27. November 1688 |
Bestätigung des Neutralitätsvertrags Ludwig XIV, für die Stadt und Grafschaft Moers (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7221). |
1689 |
Johann Backhaus, Vikar in Hochemmerich (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7233). |
1691 |
Johann Heinrich von Gisenberg, Domherr zu Worms und Speyer wird mit dem Bungartzhof bei Asterlagen belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7259). |
24. Oktober 1691 |
Pfarrer Johann Isaaci stirbt und wird in der Christuskirche begraben.. |
1692 |
Herman Vinnmann wird Pfarrer (geb. am 23.03.1663 in Moers). Studium in Moers seit 1674 und 1682 in Duisburg. Er heiratet am 27.1.1689 in Moers Elisabeth von Heurdt. |
2. Juni 1692 |
König Wilhelm III. von Großbritannien erlässt ein Reglement über die Polizei, usw. in der Grafschaft Moers (im Lager Bethlehem bei Löwen). (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7267). Gemeint ist Wilhelm III. von Oranien-Nassau (1650 – 1702). Er war seit 1672 Statthalter der Niederlande und ab 1689 in Personalunion König von England, Schottland und Irland. Dabei ist er als König von England Wilhelm III., als König von Schottland aber Wilhelm II. (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7267). |
20. April 1693 |
König Wilhelm III. erlässt eine Münzordnung in der Grafschaft Moers (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7288). |
25. November 1693 |
König Wilhelm III. erlässt ein Reglement über Straßen und Wege in der Grafschaft Moers (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7304 und #7305). |
30. Januar 1697 |
Pfarrer Hermann Vinnmann stirbt. |
1698 |
Jacob Reinvis wird Pfarrer (geb. in Zutphen/NL). Er war der Gemeinde durch den damaligen Landesherrn König Wilhelm von Großbritannien, Prinz von Oranien, der sich über das Ordinationsrecht der Gemeinde hinweggesetzt hatte, aufgezwungen worden. |
1700 –1750 |
Seidenweberei kommt aus Frankreich nach Krefeld |
1700 |
Überschwemmung |
1702 |
Hochemmerich kommt mit der Grafschaft an das Königreich Preußen. |
1702 |
Pfarrer Jacob Reinvis schlägt sich auf die Seite der Gegner Friedrichs I., König in Preußen. Er wird deshalb abgesetzt. |
1702 |
Neuer Pfarrer wird Peter von Eisden aus Duisburg, der bereits zusammen mit seinem Vorgänger, Pfarrer Reinvis Dienst an der Kirche in Hochemmerich tat. Er hatte 1696 in Duisburg und 1702 in Leiden (Peter Eisden, Duisburgo –Clivensis) studiert. |
25. – 30. März 1702 |
Der klevische Geheime Rat Reinhard von Hymmen ergreift auf die Kunde vom Tod des Oraniers (Wilhelm III. von Oranien-Nassau) gemäß notarieller Vollmacht vom 1. Okt. 1701 Besitz von der Grafschaft Moers und ihre Dependenzien durch Anschlagen des Wappens an der Kirchentür (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7384 - # 7386). In Moers wurde das preußische Wappen an das Rathaus angeschlagen. |
27. März 1702 |
Der Fürst von Nassau – Saarbrücken lässt durch den Geheimen Rat Gremp von Freudenstein von der Grafschaft Moers Besitz ergreifen Kirchentür (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7387). |
27. März 1702 |
Geheimrat Phil. Friedrich Gremb von Freudenstein ergreift notariellen Besitz von der Grafschaft Moers als Annex der Grafschaft Saarwerden für den Fürsten zu Nassau – Saarbrücken Kirchentür (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7384 - # 7388). |
8. April 1702 |
Geheimer Rat von Hymmen fordert auf dem Rathaus zu Moers den Magistrat und die Gerichtspersonen auf, die Landesregierung in des Königs Namen zu führen, das Kirchengebet für ihn zu halten; er würde sie dann im Amte bestätigen. Diese verlangen die Aufforderung schriftlich Kirchentür (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7389). |
5. Mai 1702 |
Fürst Walrad von Nassau – Saarbrücken begründet seine Lehnsmutung für die Grafschaft Moers als ein Annex der Grafschaft Saarwerden Kirchentür (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7393). |
15. Mai 1702 |
Friedrich I., König in Preußen, erlässt von Wesel aus eine Erklärung, dass er die Beamten in der Grafschaft Moers bei ihren Diensten und die Untertanen bei ihren Freiheiten belassen wolle, und verspricht, dass er die Grafschaft Moers dem Herzogtum Kleve nicht inkorporieren, sondern sie vielmehr zu einem besonderen Herzogtum erheben lassen wolle Kirchentür (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7394). |
4. Mai 1703 |
Die preußische Regierungskommission in Moers erlässt unter dem Vorsitz von Baron von Kinsky eine Verfügung, in welcher den Pfarrern der Grafschaft verboten wurde, den für den 9. Mai 1703 angesetzten Bettag zu halten. |
11. Mai 1703 |
Dr. Georg Friedrich von Essen wird in Behuf des Domherrn zu Paderborn und Osnabrück Johann Franz Freiherrn von Gisenberg mit dem Bungartzhof bei Asterlagen belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7429). |
21. Mai 1703 |
Gerd Schrörs wird mit 10 ½ Morgen im Bliersheimer Feld bei Hochemmerich belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7456). |
30. November 1703 |
Der von Den Haag angeordnete Bettag für die Grafschaft Moers wird im Auftrag des Barons von Kinsky durch den Kommissar Johann Weitmann bei namhafter Geldstrafe verboten (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7513). |
5. Dezember 1703 |
Der verbotene Bettag wird in Budberg, Hochemmerich, Repelen und Vluyn abgehalten (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7514). |
7. Dezember 1703 |
Dr. Georg Friedrich von Essen wird in Behuf des Domherrn zu Osnabrück Rosier Christoph Freiherrn von Gisenberg nach dem Tode des Bruders Johann Franz mit dem Bungartzhof bei Asterlagen belehnt. |
20. November 1704 |
Dr. Georg Friedrich von Essen publiziert ein Mandat, wonach alle Pächter ihre Pachten aus den Jahren 1702 – 1704 bei Strafe von 2 Goldgulden innerhalb 3 Wochen beim Bürgermeister Cladder oder in Rheinberg bei Cleyn bezahlen müssten (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7531). |
1706 |
Hochwasser |
1707 |
Pfarrer Jacob Reinvis stirbt. |
1707 |
Peter von Eisden wird in Hochemmerich als sein Nachfolger bestellt und ordiniert. |
12. Juli 1707 |
Der kaiserliche Prinzipal – Kommissar Kardinal Johann Philipp von Lamberg teilt dem Reichsfürstenrat die Erhebung der Grafschaft Moers zu einem reichsunmittelbaren Fürstentum mit (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7554). |
15. August 1708 |
Während der Kirchenvisitation zeigt Pfarrer Peter von Eisden die Existenz eines konfessions verschiedenen Paares in Hochemmerich an (reformiert und katholisch (papistisch). |
16. November 1708 |
Die Moerser Regierung verbietet den Predigern, Küstern und Schulmeistern, Dokumente, Verschreibungen, Ehepakte, Testamente usw. aufzunehmen bei Strafe von 50 Goldgulden (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7581). |
12. Juni 1709 |
Anlässlich der Kirchenvisitation in Hochemmerich wird vorgeschlagen, dass die Schule im Sommer zur Unterweisung der Jugend wenigstens zwei Stunden am Tag öffnet. |
29. August 1709 |
Propräses und Pfarrer Peter von Eisden aus Hochemmerich teilt der Synode mit, dass die Täufer (gemeint sind die Wiedertäufer oder Anabaptisten) zum großen Teil abgezogen sind (Es handelt sich um die zweite große Auswanderung der Täufer nach Pennsylvanien in den USA). |
11. November 1717 |
Die Landesdeputierten des Fürstentums Moers (Friedrich Wilhelm Norff, Abt zu Kamp, Heinrich Ingenhoff, Arnold Drultgens, Christian Ingenhoff und Johann auf dem Haaff) wenden sich in einem Gesuch an den König und bitten eine Verordnung ergehen zu lassen, dass niemand wider seinen Willen zu Kriegsdiensten gezwungen werden soll, und das Fürstentum mit Werbung verschont bleiben möge, damit die junge Mannschaft nicht verfliege, und jeder in Ruhe bei den Seinigen bleiben könne. Es würde das Land dadurch wieder in den vorigen Stand gesetzt und die Untertanen im Stande bleiben, die Kontributionen und andere Lasten, welche sich in diesem Jahre über 1000 Reichstaler mehr als in den vorhergehenden Jahren belaufen, zu beschaffen (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7695). |
6. Mai 1721 |
Sophia Schrörs wird in Behuf ihres Sohnes Balthasar mit 10 ½ Morgen im Bliersheimer Feld bei Hochemmerich belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7718). |
20. Oktober 1724 |
Freiherr Arnold Robert von Gisenberg zu Henrichenburg, Domherr wird mit dem Bungartzhof bei Asterlagen belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7738). |
30. November 1725 |
Franz Heinrich Melchior, Freiherr von Eerde wird in Behuf der verwitweten Freifrau Catharina Johanna von Pallant, geb. von Gisenberg mit dem Bungartzhof bei Asterlagen belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7753). |
25. Januar 1726 |
Balthasar Schrörs wird mit 10 ½ Morgen Land im Bliersheimer Feld belehnt. (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7756). |
4. Juni 1728 |
Johann Baeten von Asterlagen, gen. Brügger, Bruder von Heinrich Brügger lässt den Ankäufer, Gerhard Kühler mit der Kulven – Katstelle belehnen (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7778). |
1732 |
Durch freundschaftliches Übereinkommen mit Nassau – Diez bleibt Preußen im Besitz des Fürstentums Moers (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7831). |
5. April 1738 |
Die Gemeinden der Moerser Classe werden von der Regierung aufgefordert, ihre alte Consitorialordnung zu erneuern. Pfarrer Mische aus Moers und Peter von Eisden aus Hochemmerich sollen dazu einen Entwurf vorlegen und an den Präses und Pfarrer von Friemersheim, Faber geben, der die anderen Pfarrer zu informieren hat. |
29. Dezember 1739 |
Friedrich Wilhelm I., König in Preußen, lässt durch die Moerser Regierung die in der Grafschaft herrschende Unsitte des „Aufhebens und Lichtens der Freier" aufs strengste verbieten (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7839). |
9. Dezember 1740 |
Balthasar Schrörs wird mit 10 ½ Morgen Land im Bliersheimer Feld belehnt. (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7756). |
24. Januar 1740 |
Bei Homberg stauen sich große Eismassen, in deren Folge die Deiche am 25. Januar überlaufen. Abends steht das Wasser einen Fuß (ca. 30 cm) hoch in der Christuskirche. In den folgenden Tagen herrscht mildes Wetter. |
Ende Februar 1740 |
Hochemmerich und der Rheinhauser wird erneut von starkem Frost und Schneefall heingesucht („Man kann in Hochemmerich kaum von einem Haus zum anderen kommen, so dass nur wenige Leute und das mit größter Mühe zur Kirche gehen können."). |
20./21. März 1740 |
In dieser Nacht beginnt das Eis unter Freigabe der angestauten riesigen Wassermassen, sich zu lösen. Der Hochemmericher Bevölkerung bleibt nichts anderes übrig, in ihren Häusern Hals über Kopf in die oberen Stockwerke zu flüchten. Dieses Hochwasser vernichtet die eingelagerte Ernte. |
24. Dezember 1740 |
Im Rheinhauser Raum kommt es zu katastrophalen Überschwemmungen, bei denen auch die Hochemmericher Kirche voll Wasser läuft. Der Weihnachtsgottesdienst muss daher im Freien abgehalten werden. |
28. März 1741 |
Johann Georg von Essen wird in Behuf von Franz Heinrich Melchior von Eerde mit dem Bungartzhof in Asterlagen belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 7921). |
1747 |
Peter von Eisden gibt seine Pfarrerstelle auf. |
1747 |
Heinrich Bruckmann (geb. am 30. Juli 1719 in Krefeld als Sohn eines Arztes, Studium ab 1735 in Duisburg, verheiratet mit Katharina Hauser) wird Pfarrer in Hochemmerich. |
1749 |
Missernte am Niederrhein, in deren Folge die Nahrungsmittel für die einfachen Menschen unerschwinglich sind. |
25. Februar 1749 |
Peter von Eisden stirbt |
1750 |
Es wird eine Orgel für 3.000,00 Mark erworben. Sie wird aus einer Kollekte bezahlt und stammt von Meister Peter Weidtmann aus Ratingen. |
30. November 1755 |
Erlass einer Feuerordnung auf dem platten Lande für das Fürstentum Moers, dem Herzogtum Kleve und weitere Territorien (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8023). |
14. Dezember 1756 |
Johann Körvers wird in Behuf seiner Frau Christine Kolven mit der Kulven – Katstätte belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8029). |
Frühjahr 1757 |
Die Franzosen besetzen während des siebenjährigen Krieges u.a. das Fürstentum Moers einschließlich der Festung in Moers. |
Mitte Juni 1757 |
Preußische Truppen unter Ferdinand von Braunschweig vertreiben die Franzosen. |
23. Juni 1758 |
Beschreibung der Schlacht bei Krefeld (an der Hückelsmay). Preußisch – allierte Truppen siegen über ein französisches Herr (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8033). |
Juli 1758 |
Die Preußen räumen den gesamten linken Niederrhein, der erneut von den Franzosen besetzt wird. Die Besetzung dauert bis zum Ende des siebenjährigen Krieges 1763 (mit einer kurzzeitigen Unterbrechung nach der Schlacht bei Kloster Kamp am 16. Oktober 1760). Die Bewohner des Fürstentums Moers müssen hohe Geldzahlungen und Kontributionen leisten. |
1759 |
Requisitionen der von den Franzosen eroberten Provinzen Geldern, Kleve, Mark und Moers. Diese erklärten sich zur Zahlung eines monatlichen Fixums an den Intendanten (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8034). |
1760 |
Ein heftiger Sturm wirft die Haube des Turmes ab, die bald darauf wieder errichtet wird. |
9. September 1761 |
Der Präses der Moerser Classe erhält beim Regierungspräsidenten von Cloudt 34 Lose, die für die protestantischen Geistlichen bestimmt sind. Pastor Heinrich Bruckmann kauft zwei Lose, der Küster eins (1 Los = 5 Reichstaler). |
10. April 1764 |
Neue Schulvorschrift. Danach waren die Consistoren bei den Schulrevisionen dazu angehalten sich auch um die Schulen zu kümmern. In der Zeit von 1764 –1777 begnügten sie sich damit, die Gemeinde zu fragen, wie der Schulmeister sein Amt ausführt. |
15. September 1764 |
Die Moerser Regierung erhält aus Berlin die schriftliche Anweisung dafür zu sorgen, dass die Armenrechnungen jährlich bis Mitte Januar von den Gemeinden einzusammeln und zusammen zur Prüfung nach Berlin einzusenden sind. |
24. Juni 1766 |
Die Moerser Regierung erinnert die Gemeinde aus Hochemmerich an die fehlenden Armenrechnung des Jahres 1765. |
8. Juli 1768 |
Die Feuer – Societät für das platte Land Moers findet die königliche Bestätigung (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8077). |
1769 |
Bei der Schulvisitation wird nicht mehr danach gefragt, wie der Schulmeister sein Amt ausführt. |
1. Februar 1769 |
Plantageninspektor Thym vom General –Kirchen –Direktorium beschwert sich, dass die Bienenzucht (damit sollte neben dem Seidenbau die Wirtschaft gefördert werden) in den königlichen Ländern nicht so stark betrieben wird, wie es möglich ist. Diese Arbeit soll der Küster oder Lehrer übernehmen. Beim Tod derselben oder im Falle eines Wegzuges soll sein Nachfolger diese Aufgabe übernehmen. Die Regierung von Moers gibt diesen Vorschlag an den Präses der Synode weiter. Er soll erkunden, wie diese Idee von den Schulmeistern angenommen wird. In der Zeit vom 12. –21. Juni 1769 sollten sich die Gemeinden dazu äußern. Die Antworten aus Hochemmerich und Vluyn bleiben aus. Unter Strafandrogung werden die Säumigen aufgefordert, die fehlenden Berichte innerhalb von 8 Tagen nachzureichen. |
1. November 1769 |
Präses von Königsegg weist den König darauf hin, dass die Pfarrer der einzelnen Gemeinden nicht nur Einquartierungslasten, sondern auch unter der Drohung militärischer Exekution dem Lande ansehnliche Geldbeträge vorschießen müssen. Er führt weiter aus, dass den Gemeinden zugesichert worden ist, dass das Geld mit 5 % Zinsen zurückgezahlt wird, sobald Frieden ist. |
1770 |
Bei der Schulvisitation wird nicht mehr danach gefragt, wie der Schulmeister sein Amt ausführt. |
3. Januar 1771 |
Franz Heinrich Melchior von Eerde erhält die Erlaubnis, den Bungartzhof bei Asterlagen zu veräußern (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8092). |
1773 |
Es wird keine Schulvisitation vorgenommen. |
1774 |
Es wird keine Schulvisitation vorgenommen. |
27. Juli 1774 |
Landtag in Moers. Einer der Teilnehmer ist Heinrich Stüning, Gemeinsmann zu Hochemmerich (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8121). |
17. August 1775 |
Lehnsrevers des Dietrich Körstgen über das Lehngut Diepenbroicks Hof (vormals Backhaus Gut, Kirchspiel Hochemmerich); ebenso von dessen Sohn Jakob Kerskens zu Hochemmerich (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8128). |
18. September 1775 |
Lehnrevers des Henrich Krüls über den Hof ther Kuhlen oder Krülshof im Kirchspiel Hochemmerich (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8137). |
2. Nov. 1775 |
Borchart Schrörs, Balthasars Sohn, wird mit 10 ½ Morgen im Bliersheimer Feld bei Hochemmerich belehnt (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8139). |
11. Nov. 1775 |
Landtag in Moers. Einer der Teilnehmer ist Heinrich Stüning, Gemeinsmann zu Hochemmerich (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8140). |
27. Mai 1777 |
Landtag in Moers. Einer der Teilnehmer ist Heinrich Stüning, Gemeinsmann zu Hochemmerich (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8145). |
10. März 1778 |
Landtag in Moers. Einer der Teilnehmer ist Heinrich Stüning, Gemeinsmann zu Hochemmerich (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8150 und # 8151). |
22. September 1780 |
Lehnrevers des Balthasar Krüls über den Hof ther Kuhlen oder Krülshof im Kirchspiel Hochemmerich (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8137). |
1782 |
Pfarrer Heinrich Bruckmann stirbt. |
1783 |
Pfarrer Johann Wilhelm Engels (geb. am 18.4.1757 in Molzenborn bei Düren, studierte 1772 in Duisburg, ab 1778 Pfarrer in Grefrath) beginnt seine Tätigkeit an der Christuskirche. Dieser gründet die Moerser Lehrerkonferenz und entwickelte pädagogische Ansätze, die ihrer Zeit so weit voraus waren, dass sie bis in die heutige Zeit gelten. Er vertrat die Ansicht, dass die Kinder der Armen ebenso schnell und viel lernen können wie die Kinder der Reichen. Er trat vehement für die Einführung der Lehr- und Lernmittelfreiheit ein. |
20. Februar 1784 |
Der Rhein führt große Eisschollen mit sich, die zu tauen beginnen. |
27. Februar 1784 |
Deichbruch im Kirchspiel Friemersheim, wodurch Hochemmerich ganz plötzlich unter Wasser gesetzt wird. |
28. Februar 1784 |
Das Hochwasser hat seinen Höchststand erreicht. Das Wasser steht in der Kirche 4 Fuß und 8 ½ Zoll ( ca. 1,44 m) bis zur obersten Kanzeltreppe. Im Gegensatz zu Moers und Friemersheim sind keine Toten zu beklagen, dafür sind 14 Kühe und 3 Pferde ertrunken. |
14. März 1784 |
Der Rhein hat wieder einen normalen Wasserstand. |
Ende Februar 1784 |
Dammbrüche durch aufbrechendes Eis. Pfarrer Johann Wilhelm Engels berichtet über dieses Unglück in seinen privaten Tagebuchaufzeichnungen, Durch schwere Krankheit haben viele Kinder ihre Eltern und viele Eltern ihre Kinder verloren. |
Ohne Datum |
Pfarrer Johann Wilhelm Engels wird Präses der Moerser Classe. |
Ohne Datum |
Küster und Schulmeister Johann Melchior Hummelsiep (verheiratet mit Johanna Franken) hat eine der wenigen Arbeitsstellen mit ausreichendem Einkommen. Er hatte folgende jährliche Einkünfte: 36 Taler Pacht von Bauland, 26 Taler Pacht von Weideland, sowie 13 Taler sonstige Einnahmen. Dazu kommen noch 3 ½ Malter (altes sehr verschiedenes Getreidemaß in Deutschland, konnte von 130 bis über 1.200 Liter betragen, in unserer Gegend wohl 3 preußische Zentner = etwa 155 Kilogramm) Roggen (Wert 6 Taler pro Malter), 3 ½ Gerste (5 Taler), 70 Brote á 7 ½ Stüber, die Garbe, die ausgeliefert wird (abzüglich 1 Malter Weizen zu 8 Taler und ein Malter Roggen zu 6 Taler, dazu ein Malter Roggen zu 6 Taler für das Schmieren des Geläuts, für das Schmieren des Uhrwerks 4 Taler, um die 45 Leichenbrote zu 10 Stüber, an Gebühren etwa 10 Taler, sowie an Schulgeld etwa 80 Taler. |
15. September 1785 |
Lehnrevers des Balthasar Krüls über den Hof ther Kuhlen oder Krülshof im Kirchspiel Hochemmerich (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8137). |
12. November 1787 |
Die Moerser Regierung gibt dem Präses der Synode Moers, Pfarrer Johann Wilhelm Engels aus Hochemmerich den königlichen Befehl vom 18. Oktober 1787 bekannt, dafür zu sorgen und bei vorkommenden Fällen daran zu erinnern, dass die Leichen der an Pocken und anderen ansteckenden Krankheiten verstorbenen Personen nicht zur Schau gestellt werden, die Gruben bei deren Beerdigungen noch einmal so tief, mindestens tiefer als gewöhnlich zu machen und dass die Schreiner und die Tischler angehalten werden müssen, die Fugen der Särge in derartigen Fälle zu verkleben. |
11. Februar 1788 |
Pfarrer Johann Wilhelm Engels erhält den Auftrag, den neuen Schulmeister von Friemersheim, Friedrich vom Eyser zu prüfen. Dieser ist Nachfolger seines verstorbenen Vaters, Petrus vom Eyser. |
19. Februar 1788 |
Pfarrer Johann Wilhelm Engels nimmt die Prüfung mit dem Schreiber der Moerser Classe, Pfarrer Esch aus Vluyn unter Hinzuziehung des Pfarrers von Friemersheim, Faber in der Schule von Friemersheim vor. Die Teilnahme am Unterricht beträgt eine Stunde, anschließend wird die Prüfung im Pfarrhaus fortgesetzt. Friedrich vom Eyser hat die Prüfung bestanden. |
1789 |
Bei den Überschwemmungen kommt es in diesem Jahr zu acht Dammbrüchen. Anders als 1784 konnten Vieh und Güter gerettet werden. |
1789 |
Die Christuskirche wird erweitert und bekommt zwei kleine Anbauten, die als Spritzenhaus und Schule Verwendung finden. |
Um 1790 |
Das Schulbuch „Herings kurzer Unterricht in der christlichen Lehre wird eingeführt. Hochemmerich erhält 170 Bücher und zahlt 4 Reichstaler und 15 Stüber. |
19. August 1790 |
In einer Kanzelabkündigung gibt Pfarrer Johann Wilhelm Engels eine Verordnung der Moerser Regierung bekannt. Es dürfen nur noch Kinder zum Religionsunterricht und zum Konfirmandenunterricht angenommen werden, wenn sie die Bibel oder den Heidelberger Katechismus lesen können. |
30. Januar 1793 |
Lehnsrevers des Jakob Kerskens über das Lehngut Diepenbroicks Hof (vormals Backhaus Gut, Kirchspiel Hochemmerich); (Quelle: Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, 5. Band, Urkunde # 8128). |
1794 |
Pfarrer Engels klagt über die Leiden des Krieges, 172 Tote durch ansteckende Krankheiten und die starke Kälte. Außerdem beschwert er sich darüber, dass fremde Truppen Getreide, Lebensmittel und Vieh beschlagnahmten. |
1794 |
Die französischen Besatzungstruppen haben die Deiche zu Geschützplätzen umgebaut. Während das Hochwasser nicht über die Deiche schwappt, wird der gefährliche Eisgang vielen französischen Soldaten zum Verhängnis, die in den Fluten ertrinken. |
17. Oktober 1794 |
Besetzung der Grafschaft Moers durch die Franzosen (dauerte bis 1814). Verbot der öffentlichen Religionsausübung für 20 Jahre. Kein Pfarrer durfte sich im Ornat auf der Straße sehen lassen. |
1795 |
Starke Beschädigung der Deiche. Sie werden wegen der schweren Besatzungszeiten nur provisorisch repariert. |
5. April 1797 |
Im Frieden von Basel (dem ersten von drei separaten Friedensschlüssen) überlässt Preußen den Franzosen seine linksrheinischen Besitzungen einschl. dem Fürstentum Moers. |
4. November 1797 |
Bildung des Rurdepartements (Departement de la Roer). Hauptstadt ist Aachen. Die Mairie (Bürgermeisterei) Hochemmerich gehört zum Kanton Moers im Arrondissement Krefeld. |
1798 |
Hochemmerich hat 1038 Einwohner. |
2. April 1798 |
Nach einem französischen Dekret wird jede religiöse Betätigung und Zeichen außerhalb der Kirchen verboten. |
1799 |
Hochwasserkatastrophe. Zahlreiche Scheunen und Wohnhäuser werden vom Eisstrom beschädigt oder weggerissen. |
3. März 1799 |
Die Gefahren sind überstanden, und es wird ein Dankgottesdienst abgehalten. Pfarrer Johann Wilhelm Engels predigt zum Thema „Trost und Unterricht für die Christen, die in schweren Leiden und Bekümmernissen sich befinden." Dazu schildert er die Katastrophe und ihre Folgen in einem kleinen Buch. Er lässt dies drucken und veröffentlichen. Mit dem Erlös kann die größte Not gelindert werden. |
8. April 1802 |
Die organischen Artikel werden veröffentlicht, die die staatliche Abhängigkeit der Kirche noch stärker betonten und die Verfassung der reformierten und lutherischen Kirchen in Frankreich ordnen. Die verschiedenen Bekenntnisse sind nun gleichberechtigt. |
25. November 1802 |
Der kirchliche Besitz wird säkularisiert und die Klöster werden aufgehoben. Außerdem werden die Bauern freie Eigentümer. |
1804 |
Die auf dem Grundbesitz ruhenden Verpflichtungen werden ohne Entschädigung des Adels beseitigt. |
1804 |
Das Kirchspiel Hochemmerich gehört zur Konsistorialkirche Krefeld. |
27. September 1817 |
Zum 300 jährigen Jubiläums des Thesenanschlags von Martin Luther erfolgt die Proklamation der Union zwischen Lutheranern und Reformierten in Preußen. |
28. Juni 1820 |
Pfarrer Johann Wilhelm Engels stirbt. |
1821 |
Hermann Mellinghoff, Sohn einer angesehenen Kaufmannsfamilie in Mülheim/Ruhr, wird Pfarrer. Vor seiner Berufung in Hochemmerich war er für kurze Zeit in Kaiserswerth. |
1843 |
Hochemmerich hat 1816 Einwohner. |
1845 |
Bis auf wenige Stellen wird in ganz Hochemmerich „Land unter" gemeldet. |
26. Mai 1845 |
Während das Pfarrhaus trocken bleibt, dringt das Wasser in die Kirche, wo das hier untergestellte Vieh in letzter Minute gerettet wird. |
1847 |
Die Einnahmen der Kirchen- und Armenkasse betragen 159 Taler, 2 Silbergroschen und 5 Pfennige. |
März 1847 |
Es geht an bestimmte Personen in der Gemeinde die Mahnung, ihre Schulden an die Armen- und Kirchenkasse zu begleichen. |
1849 |
Die älteste Eisenbahnlinie am unteren Niederrhein, die den Mönchengladbacher Raum mit Homberg verbindet, führt von Krefeld kommend vom Bahnhof Trompet über Oestrum, Winkelhausen und Essenberg bis zum Eisenbahntrajekt von Homberg nach Ruhrort. |
Februar 1851 |
Es wird beschlossen, dass jedes neue Mitglied des Consistoriums einen Taler in die Armenkasse zahlen soll. |
1852 |
Hochemmerich hat 2008 Einwohner. |
Juli 1853 |
In der Kirchengemeinde Hochemmerich wird festgelegt, dass das Armengeld, das in den Klingelbeutel kommt, nicht mehr zur Hälfte der Kirchenkasse gutgeschrieben werden soll, sondern der Armenkasse ganz allein zufließen soll. Defizite der Armenkasse sollen aus den Überschüssen der Kirchenkasse beglichen werden. Das Schulgeld für arme Kinder soll aus der Kommunalkasse bezahlt werden. |
9. Januar 1856 |
Die Einnahmen der Armenkasse im Jahre 1855 betrugen 885 Taler, 2 Groschen und 5 Pfennige. Dem standen Ausgaben von 885 Taler, 22 Groschen und 6 Pfennigen gegenüber. Somit benötigte die Armenkassen einen Zuschuss von 368 Taler, 20 Groschen und 11 Pfennigen. |
10. März 1856 |
Im Protokollbuch ist vermerkt, dass die Überschwemmungen des Jahres 1856 die Kirchhofsmauer zum Einsturz bringen. |
1858 |
Hochemmerich hat 2070 Einwohner. |
1861 |
Hochemmerich hat 2134 Einwohner, 2108 evangelisch, 26 katholisch. |
1870 |
Pfarrer Hermann Mellinghoff stirbt. |
1878 |
Aufgrund der Industralisierung und dem damit verbundenen Bevölkerungswachstum wird eine zweite Pfarrerstelle eingerichtet. Diese Stelle wird von Adolf Roffhack (geb. 26. Januar 1848 in Moers) bedient. |
15. Juli 1878 |
Pfarrer Adolf Roffhack wird davon unterrichtet, dass die Gemeindevertretung von Hochemmerich die Bedingungen akzeptiert hat, unter denen die sog. Kistenkammer in der dortigen Kirche als provisorisches Arresthaus genutzt werden darf. Der Gemeindevorsteher Stüning hat den Auftrag erhalten, die erforderlichen Einrichtungen zu treffen. |
1887 |
Karl Hermann Neinhaus wird Pfarrer an der Christuskirche. Er wurde der „gute alte Ostermann" genannt. |
1894 |
Es existiert ein gemischter Chor in der Kirchengemeinde. |
1895 |
Nach dem Ausscheiden des Chorleiters Richard Friese muss der Kirchenchor seine Proben einstellen. |
1899 |
Pfarrer Karl Hermann Neinhaus legt ein Lagerbuch mit folgenden Rubriken an: Kirchen – Fond, Pastoral – Fond, Küsterei – Fond und Armen – Fond. |
1. Juli 1901 |
Hochemmerich wird selbständige Bürgermeisterei. |
1904 |
Die „private evangelische höhere Mädchenschule" nimmt den Unterricht im ausgediehnten, aber liebevoll hergerichteten Kuhstall von Bauer Kremmers auf. |
1904 |
Pfarrer Adolf Roffhack stirbt. |
1906 |
Im Frühjahr wird auf Anregung von Peter Letschert und Heinrich Schäfer gegründet. Heinrich Schäfer wird Vorsitzender und Dirigent. |
1907 |
Grundlegende Erneuerung der Orgel unter Beibehaltung des historischen und kunstvollen Geläuts. |
1910 |
Die zweite Pfarrerstelle geht auf die ausgegliederte Kirchengemeinde Essenberg über. |
1911 |
Die „private evangelische höhere Mädchenschule" hat 38 Schülerinnen. |
1912 |
Die Gemeinden Hochemmerich und Friemersheim gründen einen Zweckverband zur Gründung einer für beide Konfessionen zugängliche Mittelschule für Jungen und Mädchen. |
1. April 1913 |
Mit finanzieller Unterstützung der Firma Krupp kann die „öffentliche Mittelschule" ihren Lehrbetrieb aufnehmen. |
1. Oktober 1914 |
Erneut wird eine zweite Pfarrerstelle in Hochemmerich eingerichtet. |
1. April 1921 |
Hochemmerich, Bergheim und Oestrum vereinigen sich zur Gemeinde Rheinhausen. |
6. April 1923 |
Die Gemeinden Hochemmerich, Friemersheim, Rumeln und Kaldenhausen werden durch Ministerialerlass zu größten Landgemeinde Preußens unter dem Namen Rheinhausen vereinigt. |
1930 |
Pfarrer Karl Hermann Neinhaus stirbt. |
Letzte Aktualisierung: 25. Februar 2014 |
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Die Chronik wird nicht mehr im Internet weiterentwickelt. |