Inhalt Buch 1
Die vergessenen Menschen von Hochemmerich
Ich heiße Peter. Nichts Ungewöhnliches. Mit Nachnamen Schmitz. Ich bin Schmied für die Menschen von Hochemmerich und Umgebung. Ein Handwerker, ein einfacher Mensch, der nicht lesen und nicht schreiben kann. Einer, der trotzdem jeden Tag mit seiner Familie den Kampf ums Überleben kämpft, einer, der von der Geschichte vergessen wurde, da man von uns einfachen Menschen nur sehr wenig aufschreibt, damit nachfolgende Generationen etwas von uns erfahren. Wenn du diese Geschichte heute liest, sind mehr als 350 Jahre vergangen. Eine sehr lange Zeit.
Ich werde versuchen mit meiner Familie und meinen Freunden euch an unserem Leben teilhaben lassen. Ihr werdet großen und mächtigen Menschen begegnen, so dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der als Herzog von Kleve ein mächtiger Nachbar ist. Oder unser Gubernator und Drost, dem Baron Wilhelm Reiner von Pelden, der als Gouverneur der Generalstaaten der Niederlande unser kleines Ländchen verwaltet und einer der größten Grundbesitzer weit und breit ist, mit dem mich eine Freundschaft verbindet. Ich begegne auch dem klevischen Statthalter, Moritz von Nassau-Siegen, der in Kleve viele prächtige Parks und Gärten anlegen lassen wird.
Wer von den einfachen Menschen erzählt, darf auch die nicht vergessen, die auf der anderen Seite des Gesetzes stehen. Nicht immer sind sie schon immer schlecht gewesen. Der Große Krieg mit seinen schlimmen Gräueltaten und Exzessen der Soldaten hat manchen dazu verleitet, es ihnen gleichzutun.
Ein solches Exemplar ist Mattes Nooy, der eigentlich ein angesehener Bauer werden sollte. Nachdem er alles verloren hat, überfällt und peinigt er friedliche Bauern mit seinen Freunden, die sich die Vogteibrüder nennen. Das Schicksal hat es so gewollt.
Sie werden von mir gefangen und auf dem Moerser Schloß abgeliefert. Sie sollen verurteilt und hingerichtet werden. Mattes gelingt es zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen, während zwei von ihnen wieder eingefangen werden und bald am Galgen baumeln. Daher macht er mich für den Tod von zwei seiner Freunde verantwortlich. Als das Schicksal mit seiner ganzen Härte bei Mattes noch einmal, und diesmal endgültig zuschlägt, kennt er nur noch ein Ziel: mich umzubringen.
Wir alle möchten, dass ihr unsere Zeit versteht und begreift, dass auch die einfachen Menschen ihren Platz in der Geschichte haben und Hochemmerich nicht vergessen wird.
Peter Schmitz – Der Schmied von Hochemmerich - Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Peter Schmitz erzählt von den vergessenen Menschen aus Hochemmerich
1. Kapitel: Montag, 26. Oktober 1648 – Friede
Wie die Menschen in Hochemmerich vom Ende des dreißigjährigen Krieges erfahren und warum nicht jeder glücklich ist.
2. Kapitel: Dienstag, 3. August 1649 – Heimkehr
Peter Schmitz kehrt nach zehn Jahren unfreiwilligem Soldatendienst aus den Niederlanden zurück. Bei seiner Rückkehr gelingt es ihm, die berüchtigte Vogteibande zu fangen und aufs Moerser Schloss zu bringen.
3. Kapitel: Freitag, 1. April 1650 – Besuch
Hoher Besuch in der Hochemmericher Schmiede. Der Gouverneur von Moers, Wilhelm Reiner, Baron von Pelden teilt Peter eine wichtige Entscheidung mit.
4. Kapitel: Mittwoch, 6. April 1650 – Die Vogteibrüder Tünn Kötters, Mattes Nooy, Piet Opwis und Jan Tersteegen sind seit bereits acht Monaten “Gäste” des Moerser Schlosses und bereiten in ihrem Verlies einen Ausbruchsversuch vor.
5. Kapitel: Samstag, 9. April 1650 – Die Flucht
Nachdem sie den ungastlichen Ort im Schloss verlassen hatten, versucht jeder der vier Vogteibrüder auf eigene Faust das Moerser Ländchen zu verlassen.
6. Kapitel: Mittwoch, den 13. April 1650 – Hinrichtung 1
Piet Opwis und Tünn Kötters haben es nicht geschafft. Auf dem Schinderkarren fahren sie durch das Neutor in Richtung Hochstraß, der alten Richtstätte von Moers.
7. Kapitel: Dienstag, 12. April 1650 – Rückblende – Der Prozeß
Die Helfershelfer der Vogteibande werden werden zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt.
8. Kapitel: Mittwoch, 13. April 1650 – Hinrichtung 2
Kurz vor den Galgen, die auf Piet Opwis und Tünn Kötters warten, blickt Mattes Nooy, als Bettler verkleidet, noch einmal auf seine beiden Freunde und schwört blutige Rache.
Kapitel 8a: Donnerstag, 14. April 1650 – Stünings Krug (Der Prozeß – 2. Teil)
Peter erzählt seinen Freunden von dem Teil des Prozesses gegen die Vogteibrüder, an deren Ende das Todesurteil gesprochen wird. Am meisten erschüttert sie die Zeugenaussage des Bauers Hein Derksen aus Wachtendonk, der den schrecklichen Überfall auf sein Haus und Heim beschreibt.
9. Kapitel: Donnerstag, 19. Mai 1650 – Kleve
Peter Schmitz macht auf dem Weg nach Den Haag in der alten Grafen- und Herzogstadt Rast und besucht seine Freundin Annemieke.
10. Kapitel: Montag, 20. März 1651 – Abtei Werden
Mattes muss sich dem streng geregelten Alltag der Benedektinermönche unterwerfen.
11. Kapitel: Montag, 10. April 1651 – Flucht aus dem Kloster
Die Vorbereitungen und Durchführung der Flucht von Mattes Nooy, der seine Freiheit braucht.
12. Kapitel: Mittwoch, 12. April 1651 – Ostwärts
Wir begleiten Mattes auf dem Weg durch Westfalen bis Minden
13. Kapitel: Mittwoch, 10. Mai 1651 – Kriegsvorbereitungen
Schon bald sollte der Kurfürst von Brandenburg den Niederrhein erneut mit Krieg überziehen.
14. Kapitel: Mittwoch, 17. Mai 1651 – Minden
Mattes gönnt sich in Minden eine Pause und gerät prompt einem Werber in die Falle. Statt nach Osten geht es zur Rekrutenausbildung nach Peterhagen und zurück an den Niederrhein.
15. Kapitel: Mittwoch, der 14. Juni 1651 – Kuhkrieg
Brandenburgische Truppen sind in das Herzogtum Berg einmarschiert. Der Krieg ist unausweichlich. Zwischen Duisburg, Düsseldorf und Bochum gibt es Kämpfe ohne Rücksicht auf die Bauern, denen die Ernte vernichtet wird.
16. Kapitel: Dienstag, 21. November 1651 – Unterwegs
Wir begleiten Mattes und seine Freunde auf dem Weg von Duisburg nach Spandau, wo er weiterhin Dienst als brandenburgischer Soldat tun wird.
17. Kapitel: Rückblende Sommer 1650 – Jagdausflug
Friedrich Wilhelm von Brandenburg schenkt seiner Gemahlin Luise Henriette das Amt Bötzow (heute Oranienburg)
18. Kapitel: Donnerstag, den 7. Dezember 1651 – Spandau
Mattes Nooy als Soldat auf der Festung Spandau und im Bürgerquartier der Witwe Endress mit ihren drei Töchtern Luise, Christine und Frederike
19. Kapitel: Sonntag, 24. Dezember 1651 – Verlobung
Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende mit der Verlobung von Mattes Nooy mit Luise Endress in Spandau
20. Kapitel: Samstag, 19. Oktober 1652 – Frieda
In der Schmiede gibt es Zuwachs. Peter Schmitz findet irgendwo zwischen Rumeln und Trompet ein fünf- bis sechsjähriges Mädchen, das Mienchen sofort in ihr Herz schließt.
21. Kapitel: Montag, 13. Mai 1653 – Einzug
Luise zieht zu ihrem Mann nach Oranienburg, vormals Bötzow. Eine Zeit des erfolgreichen Schaffens beginnt.
22. Kapitel: Samstag, 13. September 1653 – Schützenfest
Peter, Mienchen, Jan und Elsbeth haben ganz schön viel zu tun, wenn in Hochemmerich Kirmes und Schützenfest und das Haus voller Gäste ist.
23. Kapitel: Sonntag, den 14. September 1653 – Entscheidung
Nach dem Gottesdienst ziehen die Sebastianus – Schützen durch Hochemmerich und Werthausen. Anschließend beginnt das große Vogelschießen. Wird es Peter schaffen, zum dritten Mal Schützenkönig zu werden und sich
Schützenkaiser nennen können?
24. Kapitel: Montag, 15. September 1653 – Kirmesabschied
Während die einen eifrig in den dargebotenen Sachen stöbern, knüpfen Martin, Peters zweiter Sohn und Barbara, Elsbeths jüngste Schwester zarte Bande.
25. Kapitel: Freitag, 28. Mai 1655 – Christine
In der Schmiede ist Nachwuchs angekommen. Am 14. Mai haben Elsbeth und Jan eine Tochter bekommen. Peter begrüßt sie nach seiner Heimkehr aus Den Haag.
26. Kapitel: Samstag, 25. September 1655 – Hochzeit
Martin heiratet in Radevormwald Barbara Mutscheid und bekommt von seinem Schwiegervater die Schmiede als Hochzeitsgeschenk. Peter erzählt seinen Freunden im Stüningskrug davon und vom aufregenden Aufenthalt in Köln bei der Hinreise.
27. Kapitel: Freitag, 24.12.1655 – Schicksal
Mattes Schwiegermutter kommt an Heilig Abend todkrank zu ihren Kindern. Das neue Jahr bringt für Mattes einen schweren Schicksalsschlag nach dem anderen.
28. Kapitel: Dienstag, 7.11.1656 – Hanneken stirbt
Hanneken, Mienchens beste Freundin stirbt und wird nach altem Grafschafter Brauch begraben. Mienchen und Peter, als “Liekfährer” (Leichennachbar) haben allerlei zu tun und zu organisieren, bis die Leiche an der Christuskirche begraben werden kann.
29. Kapitel: Montag, 13.11.1656 – Heimkehr
Mattes auf dem Weg zurück in den Westen, eine geschlagene und zerlumpte Gestalt, die den eisigen Winter 1656/1657 in einem Erdloch im großen Wald zwischen Mülheim und Duisburg verbringt. Hochwasser und Eisgang verhindern, dass er nach Hochemmerich kommen kann, um den verhassten “Mienherr” Peter Schmitz zu töten.
30. Kapitel: Samstag, 21. Juli 1657 – Charlotte
Mitten in der besten Sommerzeit bekommt Elsbeth ein zweites Töchterchen: Charlotte. Kurz vor der Geburt freut sie sich darüber, dass sie ihren Sohn Johannes – Peter einmal für sich ganz alleine hat. Die Bewohner der Schmiede sind überglücklich.
31. Kapitel: Montag, 8. Juli 1658 – Rheinberg
Peter muss auf seiner Kurierfahrt nach Den Haag Depeschen beim holländischen Kommandanten in Rheinberg abliefern. Sein Enkel Johannes – Peter darf ihn zum ersten Mal begleiten.
32. Kapitel: 8. August 1660 – Wie Peter sein Glück machte
Peter erinnert sich auf der Heimfahrt von Den Haag zwischen Rheinberg und dem Waldstück “Die Hees” in der Nähe von Moers daran, wie es ihm gelang, während seiner Soldatenzeit lukrative Geschäfte zu machen.
33. Kapitel: 21. Juli 1661 – Abschied vom Kloster
Mattes, jetzt der Mönch Bruder Reinhold, verlässt die Abtei Werden, um seine Stelle als Gehilfe des Verwalters des Propsteihofes Asterlagen anzutreten. Hier will er seinen Schwur in die Tat umsetzen.
34. Kapitel: Freitag, 23. Dezember 1661 – Propsteihof Asterlagen
Mattes hat alle Abgaben der zinspflichtigen Höfe für 1661 eingesammelt und lässt die Zeit seit seiner Ankunft in Asterlagen Revue passieren.
35. Kapitel: Sonntag, 7. Mai 1662 – Rachepläne
Während Elsbeth in Kreise ihrer Familie ihren 34. Geburtstag feiert, schmiedet Mattes seine Racheplane im Bruch zwischen Essenberg, Asterlagen und Oestrum.
36. Kapitel: Sonntag, 23. Juni 1662 – Lindenblütenfest in Oestrum
Die Oestrumer und ihre Gäste aus Hochemmerich sind jedes Mal gespannt, was sich Heinrich Terlinden für sein Lindenblütenfest ausgedacht hat.
Alle sind mit Feuereifer dabei und wollen einen der begehrten Preise gewinnen, sei es im Pflügen, im Schweinetreiben oder im Kuchenbacken. Am Schluss haben Heinrich und Pfarrer Isaaci ein hübsches Sümmchen für eine neue Kirchentür eingesammelt.
37. Kapitel: Montag, 27. November 1662 – Der Überfall
Heute ist der große Tag von Mattes. Im großen Wald zwischen Duisburg und Mülheim kommt es zum Mordanschlag auf Peter.
38. Kapitel: Dienstag, 28. November 1662 – Eine Lebensbeichte
Nun sitzt er wieder im Verlies des Schlosses in Moers, wo er auf seine Hinrichtung wartet. Doch vorher erzählt er dem verhassten Mienherr sein Leben.
39. Kapitel: Mittwoch, den 29. November 1662 – Hinrichtung
Das Urteil aus dem Jahre 1650 wird auch an ihm vollstreckt. Noch vor dem Morgengrauen hat Mattes seinen letzten Atemzug getan.
40. Kapitel: Dienstag, den 24. April 1663
Wir nehmen Abschied von Peter und seiner Familie. Abschied nimmt auch sein Enkel Johannes – Peter von Hochemmerich und seinen Lieben. Kurz nach seiner Konfirmation geht es nach Amsterdam, wo er im Handelshaus De Vries & Weekers eine Ausbildung beginnen wird.
Peter Schmitz – Der Schmied von Hochemmerich
257 Seiten mit 19 Farbbildern und 3 Fotos, Eigenverlag.
Preis: 22,80 € zzgl. 2,50 € Versandkostenpauschale.
Bestellungen sind unter harald.von.rheinhausen@web.de möglich.