Inhalt Buch 2
Neues von den vergessenen Menschen aus Hochemmerich
Nun ist mein Enkel bei meinem Freund Peter Weekers in der Lehre und lebt in einer großen Stadt. Sie heißt Amsterdam. Mit der beschaulichen Ruhe ist es jetzt vorbei. Jetzt heißt es lernen, lernen, lernen. Denn, und das wollen alle Eltern und Großeltern, er soll einmal etwas Besseres werden. So wie ich meinen Enkel kenne, wird es schaffen. Er ist nämlich nicht dumm, und schon gar kein Bauerntrottel.
Hier in unserem Dorf zeigen die Trottel, wie sie so gerne von oben herab genannt werden, was es heißt, jeden Tag den Kampf ums Überleben auszufechten. Wie sie bei Katastrophen, wie einer lang anhaltenden Hitzeperiode oder bei den neuerdings häufiger stattfindenden Bränden auf unseren Höfen zusammenhalten.
Jeder in meiner Familie muss seinen Teil dazu beitragen, dass wir genug zum Leben haben. Christine, meine Enkelin, zeigt, was für hervorragende Ideen sie für den Duisburger Markt hat. Ihr Erfolg macht uns alle stolz und glücklich.
So könnte man meinen, es ist alles in Ordnung, in unserer Familie und unserer kleinen Welt. Obwohl zurzeit mal kein Krieg stattfindet, haben wir unsere Kämpfe zu bestehen und Niederlagen einzustecken. Auf mancher meiner Fahrten werde ich in blutige und tödliche Aktionen verwickelt. Nicht lange, nachdem mein Enkel nach Amsterdam gegangen ist, stirbt mein Freund, der Gouverneur.
Joop, wie er in Amsterdam und natürlich auch in der Familie genannt wird, begibt sich auf eine lange und gefahrvolle Reise. Mit der Eintracht, einem großen Kauffahrerschiff, geht es in eine völlig andere Welt, nach Batavia auf der Insel Java.
Zum Schluss erlebt die Familie zwei harte Schicksalsschläge:
Zwei unserer Mitglieder verschwinden, und wir wissen nicht, ob und wann wir sie wiedersehen werden.
Dennoch gibt es auch Versöhnliches zu berichten: Elsbeth wird noch einmal Mutter und das freut vor allem die traurige Oma, mein liebes Mienchen.
Joop in Amsterdam - Inhaltsverzeichnis
April 1663 – Die Reise nach Amsterdam
Am frühen Morgen heißt es Abschied nehmen für Johannes – Peter, der fortan Joop genannt werden wird. Wir begleiten ihn und seinen Großvater vom Abschied in Hochemmerich bis zur Ankunft in Amsterdam.
Mai 1663 – Der erste Tag
Nun heißt es für Joop von früh morgens bis zum Abend arbeiten und lernen. Nur an den Sonntagen gibt es ab und an Abwechslung.
Juni 1663 – Joop und Julia
Es würde Mienherrn Weekers brennend interessieren, was seine Tochter mit seinem Lehrling in ihrem Versteck treibt. Dabei ist alles viel harmloser, als die Vorstellungen in seiner Fantasie.
August 1663 – Tod eines Gouverneurs
Am 22. August 1663 wird der Gouverneur von Moers, Baron Wilhelm Reiner von Pelden nach siebentägigem Beläuten zu Grabe getragen.
November 1663 - Börtenfahrt
In Amsterdam ist die Pest ausgebrochen. Während dieser Zeit lebt Joop auf einem Lastkahn, der von der Firma de Vries & Weekers in der Börtenschifffahrt eingesetzt wird.
November 1664 - Lehrlingsleben
Nachdem die Pestepidemie abgeklungen ist, kehrt Joop in das Handelshaus zurück, um seine Lehre hier fortzusetzen. Wir begleiten ihn durch eine ganz normale Arbeitswoche.
April 1665 – Überfall auf den Büllhorsthof
Ein umgestürzter Baum lässt Peter von seiner normalen Route abkommen. Auf den unbekannten Wegen erwarten ihn und seine Hunde viele Gefahren und Abenteuer.
Juni 1665 – Markttag in Duisburg
Es ist ein großer Tag für Christine. Sie darf zum ersten Mal auf den Markt von Duisburg mitgehen und sorgt mit einer grandiosen Verkaufsidee für volle Kassen.
Juli 1665 – Das Gewitter
Eins der größten, aber auch der gefährlichsten Naturereignisse ist ein Gewitter. Peter und Heinrich Koch können sich so gerade eben in den Terlindenhof retten.
Februar 1666 – Joop auf Java
Joop ist mit dem VOC – Schiff „Eendracht" in Batavia auf Java angekommen und erlebt neben vielen Abenteuern seine erste Liebesnacht.
April 1666 – Der Friede von Kleve
In Kleve wird die Teilung der vereinigten Herzogtümer Kleve, Jülich, Mark, Berg und Ravensberg endgültig vollzogen. Peter gerät in die Auseinandersetzungen einer geheimen Schmugglerbande hinein.
Juni 1666 - Lindenblütenfest
Das Lindenblütenfest in Oestrum ist der Höhepunkt des Jahres für das kleine Dorf. Hier kann man nicht nur schöne Preise bei den verschiedenen Wettbewerben gewinnen, sondern sich in aller Ruhe mit Nachbarn und Verwandten über Gott und die Welt unterhalten. Eine willkommene Abwechslung im täglichen Getriebe.
September 1666 - Spätsommer
Es herrscht über große Teile Europas eine ungewöhnliche lange Hitzeperiode. In London bricht der große Stadtbrand aus, während in der Umgebung von Hochemmerich ein Feuerteufel sein Unwesen treibt. Dennoch lässt man sich nicht davon abhalten, wie jedes Jahr Kirmes und Schützenfest zu feiern.
November 1666 - Schlachttag
Alle lecken sich bereits die Lippen, als der Schlachttag herangekommen ist. Essen und Schnaps im Überfluss. Der Festtag endet bei dichtem Nebel jäh mit einer Tragödie.
November 1666 – Visite
Peter begleitet den neuen Gouverneur zu seinen Besitzungen nördlich von Xanten, wo sich der Janssenhof in einem erschreckenden Zustand befindet. Kann man diesen noch retten?
Dezember 1666 – In Stünings Krug
Die lang anhaltende Trockenheit wirkt sich auch auf den Besuch des Dorfkruges aus. Peter findet seinen Freund ganz alleine. Beide nutzen diese Chance, ausführlich über ihre Probleme zu reden.
Dezember 1666 - Rückkehr
Die Niederlande sind seit fast zwei Jahren in einen blutigen Seekrieg mit England verwickelt. Der Geleitzug der Schiffe der vereinigten ostindischen Kompanie hat das Ziel seiner Rückkehr schon fast erreicht, als Boote einer Fregatte der holländischen Kriegsmarine an den schwerfälligen Ostindienfahrern festmachen und „Freiwillige" von Bord holen.
Nachlese
Oktober 1678 – Die neuen Glocken
Pfarrer Isaaci erinnert sich nach dem Erntedankgottesdienst daran, wie die beiden neuen Glocken ankamen, nachdem der Kirchturm sechsunddreißig Jahre verwaist war.