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Stadtteilwappen
Anlässlich des 135-jährigen Stadtteiljubiläums eingeführtes Stadtteilsignets für die Mainzer Neustadt

Bereits im Zusammenhang mit dem 125-jährigen Stadtteiljubiläums im Jahr 1997 wurde federführend vom damaligen Ortsvorsteher ein Jubiläumslogo in ovaler Form entwickelt. Die Grundidee hierzu wurde in Verbindung mit einem Neustadt-Rundgang des Vereins „Geographie für Alle“ inspiriert. Der Rundgangleiter hielt vor Beginn des Ganges durch den Stadtteil eine Karte von der Mainzer Neustadt hoch. Auf dieser Karte hatte er die zentralen Straßenzüge zur Veranschaulichung seiner Ausführungen farblich besonders hervorgehoben. Diese grafische Anregung ließ die dann unter Mithilfe des Historikers und promovierten Frühgeschichtlers Dr. Peter Bayerlein, der heute in Mainz-Hechtsheim lebt, die realisierte Grundgrafik, auch des heutigen Stadtteil-Signets, entstehen.

Das Hauptmotiv für das Stadtteil-Signet musste natürlich das Mainzer Doppelrad sein. Das versteht sich von selbst.

Es schwebt über einer idealisierten Planungsskizze, die der von dem damaligen Stadtbaumeister Eduard Kreyßig entworfenen Neustadtplanung nachempfunden ist. Nach dem in den antiken Städten Milet, Piräus und möglicherweise auch Rhodos bereits zur Anwendung gekommenen „Hypodamischen Plan" entwarf er den Ortsbauplan als Gitternetz von Straßen- und Baufluchtlinien mit Varianzen in der Straßenbreite, Straßenzüge mit Vorgärten und andere Alleebaumbepflanzungen, wie zum Beispiel die Hindenburgstraße, damals Bonifatiusstraße genannt. Auf der Pariser Weltausstellung 1867 holte Kreyßig sich Anregungen von der dort - als damals modernster Stadtplanung - präsentierten Boulevard-Planung für Wien und Paris. Auf der Fläche der geschliffenen nördlichen Festungsmauer, zum Gartenfeld hin, entstand die heutige Kaiserstraße, die in den achtziger Jahren des vorvergangenen Jahrhunderts Gegenstand des Streites war, ob sie „Boulevard" oder „Kaiserstraße" genannt werden sollte. Der Zeitgeist triumphierte damals.

Bewusst plante Kreyßig mehrere Plätze (die grünen Flächen im Signet), um dem neuen Stadtteil dadurch zusätzlich Urbanität zu verleihen. Sog. "points de vue" sollten die Christuskirche und ein angedachter stattlicher Bau am heutigen Goetheplatz werden.

Schließlich muss noch die Eule im Signet erläutert werden. Sie ist ein Hinweis auf die Tatsache, dass auch das Gebiet der Mainzer Neustadt früher römisches Siedlungsgebiet war. Die Eule ist eine Figur, die sich ganz bescheiden auf der Jupitersäule findet, die heute als Nachbildung auf dem Emst-Ludwig-Platz aufgestellt ist. Der Landesarchäologe Dr. Gerd Rupprecht empfahl die Integration dieser Figur in das Neustadt-Signet, um auf diesem Weg den Bogen über die in der Nähe des heutigen Sömmerringplatzes gefundene Jupitersäule auf einen Hinweis auf römisches Siedlungsgebiet in der Neustadt zu schlagen. Laut Dr. Rupprecht war die Eule in der römischen Mythologie das Symbol für Glück. Weisheit und Klugheit. Eine Figur aus der Verzierung der Jupitersäule empfahl der Landesarchäologe deswegen, weil die Jupitersäule eines der bedeutendsten archäologischen Zeugnisse bezüglich der Mainzer römischen Vergangenheit ist.

Der Mainzer Grafik-Designer und Internet-Design-Künstler Donald Unter Ecker, Bürger der Mainzer Neustadt, gestaltete das Neustadt-Jubiläums-Signet in seiner grafischen, farblichen und gestalterischen Ausführung.

Damit ist das Neustadt-Signet, das anlässlich des 135-jährigen Stadtteiljubiläums eingeführt worden ist, erklärt.
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