28.04.2023
Im besten Krankenhaus und zum besten
Arzt
Zusatzversicherungen für gesetzlich Krankenversicherte
Gesundheit liegt im Trend: Gesunde Ernährung, gesundes Arbeitsumfeld, gesunder Lifestyle… Doch was, wenn die Gesundheit doch einmal Schaden genommen hat? Jeder fünfte Deutsche musste laut Statistik im Jahr 2021 stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Krankenhaus ist nicht gleich Krankenhaus, und Krankenhausarzt ist nicht gleich Krankenhausarzt. Jedes Jahr veröffentlichen große Medien Ranglisten mit den besten Kliniken bundesweit, und auch für Deutschlands beste Krankenhausärztinnen und -ärzte gibt es regelmäßig Bewertungen. Doch nicht alle Patient*innen haben Zugang zur Top-Medizin.
„Wer gesetzlich krankenversichert ist, wird in der Regel an das nächstgelegene Krankenhaus verwiesen und dort von einer diensthabenden Ärztin oder einem verfügbaren Arzt behandelt. Privatversicherte können sich dagegen aus den öffentlich zugänglichen Listen die für ihre Erkrankung am besten geeignete Klinik und den besten Mediziner aussuchen“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Mit einer Krankenhauszusatzversicherung erschließen sich auch gesetzlich Versicherte diese Wahlmöglichkeit. Wer beim besten Arzt an einen Chefarzt oder eine Chefärztin denkt, muss nicht unbedingt richtig liegen. Es können auch routinierte Fachärztinnen und -ärzte sein, die aufgrund ihrer Erfahrungen die besten Erfolgsquoten aufweisen, etwa bei besonders innovativen, komplizierten oder riskanten Operationen.
Mehr Komfort für den Ernstfall
Neben der freien Arzt- und Krankenhauswahl bietet eine Krankenhauszusatzversicherung weitere Möglichkeiten, die von der Krankenkasse abgedeckte Standardversorgung aufzuwerten. Die Unterbringung im Einzel- oder Doppelzimmer sorgt zum Beispiel für mehr Platz sowie mehr Privatsphäre und überlässt der oder dem Versicherten die volle Entscheidungsfreiheit. Sollte es sich ein Patient oder eine Patientin kurzfristig anders überlegen und den vereinbarten Service nicht in Anspruch nehmen, gibt es dafür einen finanziellen Ausgleich.
Zusätzlich Lebensstandard absichern
Neben der Frage, wie man im Krankenhaus behandelt werden möchte, sollte man sich auch über die finanziellen Folgen einer schweren Erkrankung oder längerer Arbeitsunfähigkeit klar werden und fachkundig beraten lassen. Selbstständige verdienen im Krankheitsfall oftmals nur wenig oder kein Geld. Sie sollten in jedem Fall eine Krankentagegeldversicherung abschließen, die ihr Einkommen absichert. Gesetzlich versicherte Beschäftigte erhalten im Krankheitsfall während der ersten sechs Wochen ihr Gehalt vom Arbeitgeber, die sogenannte Lohnfortzahlung. Allerdings fallen eventuell eingeplante Mehreinnahmen durch Überstunden oder Prämien in dieser Zeit weg. Ab dem 43. Krankheitstag drohen weitere Verluste: An die Stelle des Arbeitgeberlohns tritt dann das Krankengeld der Krankenkasse. Das entspricht allerdings nur 70 Prozent des Bruttoverdienstes, höchstens aber 90 Prozent vom Netto. Für Gutverdienende ist die Lücke noch größer: Das Krankengeld wird nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 4.987,50 Euro Bruttogehalt berechnet. Eine Krankentagegeldversicherung ist daher für viele Arbeitnehmer ein wichtiger Baustein zur Absicherung der eigenen Existenz und der der Familie.
Zusatzversicherungen für gesetzlich Krankenversicherte
Gesundheit liegt im Trend: Gesunde Ernährung, gesundes Arbeitsumfeld, gesunder Lifestyle… Doch was, wenn die Gesundheit doch einmal Schaden genommen hat? Jeder fünfte Deutsche musste laut Statistik im Jahr 2021 stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Krankenhaus ist nicht gleich Krankenhaus, und Krankenhausarzt ist nicht gleich Krankenhausarzt. Jedes Jahr veröffentlichen große Medien Ranglisten mit den besten Kliniken bundesweit, und auch für Deutschlands beste Krankenhausärztinnen und -ärzte gibt es regelmäßig Bewertungen. Doch nicht alle Patient*innen haben Zugang zur Top-Medizin.
„Wer gesetzlich krankenversichert ist, wird in der Regel an das nächstgelegene Krankenhaus verwiesen und dort von einer diensthabenden Ärztin oder einem verfügbaren Arzt behandelt. Privatversicherte können sich dagegen aus den öffentlich zugänglichen Listen die für ihre Erkrankung am besten geeignete Klinik und den besten Mediziner aussuchen“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Mit einer Krankenhauszusatzversicherung erschließen sich auch gesetzlich Versicherte diese Wahlmöglichkeit. Wer beim besten Arzt an einen Chefarzt oder eine Chefärztin denkt, muss nicht unbedingt richtig liegen. Es können auch routinierte Fachärztinnen und -ärzte sein, die aufgrund ihrer Erfahrungen die besten Erfolgsquoten aufweisen, etwa bei besonders innovativen, komplizierten oder riskanten Operationen.
Mehr Komfort für den Ernstfall
Neben der freien Arzt- und Krankenhauswahl bietet eine Krankenhauszusatzversicherung weitere Möglichkeiten, die von der Krankenkasse abgedeckte Standardversorgung aufzuwerten. Die Unterbringung im Einzel- oder Doppelzimmer sorgt zum Beispiel für mehr Platz sowie mehr Privatsphäre und überlässt der oder dem Versicherten die volle Entscheidungsfreiheit. Sollte es sich ein Patient oder eine Patientin kurzfristig anders überlegen und den vereinbarten Service nicht in Anspruch nehmen, gibt es dafür einen finanziellen Ausgleich.
Zusätzlich Lebensstandard absichern
Neben der Frage, wie man im Krankenhaus behandelt werden möchte, sollte man sich auch über die finanziellen Folgen einer schweren Erkrankung oder längerer Arbeitsunfähigkeit klar werden und fachkundig beraten lassen. Selbstständige verdienen im Krankheitsfall oftmals nur wenig oder kein Geld. Sie sollten in jedem Fall eine Krankentagegeldversicherung abschließen, die ihr Einkommen absichert. Gesetzlich versicherte Beschäftigte erhalten im Krankheitsfall während der ersten sechs Wochen ihr Gehalt vom Arbeitgeber, die sogenannte Lohnfortzahlung. Allerdings fallen eventuell eingeplante Mehreinnahmen durch Überstunden oder Prämien in dieser Zeit weg. Ab dem 43. Krankheitstag drohen weitere Verluste: An die Stelle des Arbeitgeberlohns tritt dann das Krankengeld der Krankenkasse. Das entspricht allerdings nur 70 Prozent des Bruttoverdienstes, höchstens aber 90 Prozent vom Netto. Für Gutverdienende ist die Lücke noch größer: Das Krankengeld wird nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze von derzeit 4.987,50 Euro Bruttogehalt berechnet. Eine Krankentagegeldversicherung ist daher für viele Arbeitnehmer ein wichtiger Baustein zur Absicherung der eigenen Existenz und der der Familie.
28.04.2023
In den Ferien für die Rente vorsorgen?
Bald sind wieder Ferien! Viele Schüler und Studenten nutzen diese Zeit häufig, um sich etwas hinzuzuverdienen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Das Studium soll finanziert werden oder ein lang gehegter Traum soll sich erfüllen. Welche gesetzlichen Regelungen dabei gelten, erläutert Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. Ramona Paul, Vorsorgeexpertin der IDEAL Versicherung, weiß, wie sich auch mit einem Mini- oder Ferienjob für die Rente vorsorgen lässt.
Welche arbeitsrechtlichen Regelungen gibt es?
Die eigenen Finanzen mit einem Ferienjob aufzubessern klingt für viele Schüler verlockend. „Ab 13 Jahren dürfen Schüler im Wesentlichen leichten Tätigkeiten wie Haustierbetreuung oder Prospekte austragen nachgehen – und das auch nur für zwei Stunden pro Tag in der Zeit zwischen 8:00 und 18:00 Uhr“, erklärt Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. Dies legt das Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) fest, welches durch die Kinderarbeitsschutzverordnung (KindArbSchV) ergänzt wird. In landwirtschaftlichen Familienbetrieben beträgt die zeitliche Obergrenze für die Arbeit drei Stunden pro Tag. Ab 15 dürfen Jugendliche 20 Tage im Jahr jobben. Diese können sie auf das Jahr verteilen oder vier Wochen am Stück arbeiten, etwa in den Sommerferien. „Schüler dürfen dann sogar an Werktagen bis zu acht Stunden pro Tag zwischen 6:00 und 20:00 Uhr einer beruflichen Tätigkeit nachgehen“, so der IDEAL-Experte Müller. Ausnahmen gibt es etwa in der Gastronomie, in der Altenpflege oder der Landwirtschaft: Hier ist auch eine Wochenendarbeit erlaubt. Über 16-Jährige, die bei einem Bäcker arbeiten möchten, dürfen bereits ab 4:00 Uhr mit der Arbeit beginnen. In der Gastronomie oder im Veranstaltungsbereich ist aber spätestens um 22:00 Uhr Schluss. Mit der Volljährigkeit gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz nicht länger und Jugendliche können die gleichen Arbeiten verrichten wie jeder Erwachsene auch. Das heißt: Ein Ferienjob kann dann sogar 50 Tage lang sein. Übrigens: „Arbeitgeber müssen Schüler und Studenten auch den Mindestlohn von derzeit 12 Euro pro Stunde zahlen“, so der Rechtsexperte.
Ganz nebenbei schon für die Rente vorsorgen
Wer sich für einen Ferienjob entschieden hat, kann nicht nur sein Taschengeld aufbessern, sondern auch etwas für seine Rente tun. Zwar sind Ferienjobs von der Sozialversicherungspflicht befreit, wenn sie auf drei Monate oder 70 Arbeitstage im Kalenderjahr befristet sind. Allerdings können vor allem Studenten diese Grenze aufgrund der langen Semesterferien schnell überschreiten. „In diesem Fall müssen sie auf den gesamten Verdienst Sozialabgaben leisten sowie in die Rentenkasse einzahlen. Das kann sich später aber durchaus lohnen“, weiß Ramona Paul, Vorsorgeexpertin der IDEAL Versicherung. Auch Schüler haben schon die Möglichkeit, fürs Alter vorzusorgen, indem sie zum Beispiel einem Minijob nachgehen. „Sie können zum pauschalen Rentenversicherungsbeitrag des Arbeitgebers einen Eigenanteil von 3,6 Prozent dazuzahlen und erhalten dafür die vollen Schutzleistungen der gesetzlichen Rentenversicherung“, so Paul. Es ist auch möglich, sich von der Zahlung des Eigenbeitrags befreien zu lassen, doch Schüler sollten die Vorteile für sich nutzen. „Wer bereits früh in die Rentenkasse einzahlt, kann beispielsweise bereits wichtige Rentenpunkte sammeln“, erklärt die Vorsorgeexpertin der IDEAL Versicherung. Vor allem für Studenten, die im Vergleich zu Auszubildenden später mit der Arbeit beginnen, kann sich das durchaus lohnen. Denn dadurch erhöhen sich auch die späteren Rentenzahlungen. „Schüler oder Studenten sollten also ihre Chance nutzen, so früh wie möglich auch fürs Alter vorzusorgen“, rät die IDEAL-Expertin.
24.04.2023
Alternative zu Ferienwohnung und Hotel: Wohnungstausch
Wie das funktioniert und welche rechtlichen Regelungen gelten
92 Prozent der Deutschen wollen 2023 verreisen. Eine spannende Alternative zu den üblichen Ferien-Unterkünften ist ein Wohnungstausch. Über spezielle Vermittlungsplattformen im Internet können Urlauber ihr Zuhause für einen bestimmten Zeitraum mit anderen tauschen. Wie der Wohnungstausch im Urlaub funktioniert und was dabei rechtlich zu beachten ist, erklären Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERGO Reiseversicherung und Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH.
Wie funktioniert ein Wohnungstausch?
Viele Deutsche sehnen sich im Urlaub nach einem erholsamen Tapetenwechsel. Doch muss es immer der klassische Aufenthalt im Hotel oder Ferienhaus sein? Für wen es in Ordnung ist, die eigenen vier Wände eine Zeit lang Fremden zu überlassen, für den kann ein Wohnungstausch eine spannende Alternative sein. „Es gibt mittlerweile spezielle Online-Portale, die diesen Service anbieten“, erklärt Birgit Dreyer, Expertin der ERGO Reiseversicherung. „Interessierte Urlauber legen dort ein Profil an und inserieren ihr eigenes Zuhause – am besten auf Englisch, das erhöht die Tauschchancen.“ Anschließend können sie sich eine Unterkunft im gewünschten Zielland suchen. „Ist ein Tauschpartner gefunden, kümmert sich der Anbieter um die Kontaktaufnahme und Vermittlung“, so die Reiseexpertin Dreyer. Urlauber zahlen meist lediglich eine Mitgliedsgebühr zwischen 100 und 150 Euro pro Jahr, weitere Kosten fallen oft nicht an.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, sollten Urlauber vor dem Tausch einen schriftlichen Vertrag mit dem Tauschpartner abschließen. „Viele Portale stellen dafür sogenannte Tauschvereinbarungen zur Verfügung“, so Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH. Das Dokument sollte unter anderem folgende Informationen enthalten: An- und Abreisedatum, Adresse, Notfallnummern und -kontakte, Personenanzahl, Regelungen zu Telefon, Internet, Fahrrädern und Co. sowie Hinweise zu Schlüsselübergabe und Versicherungsschutz. „Es ist sinnvoll, diese Informationen schriftlich festzuhalten, um mögliche Unstimmigkeiten von vornherein auszuschließen. Überraschungen am Urlaubsort und anschließende Konflikte lassen sich so vermeiden“, erläutert Rassat. „Ist vorab alles geklärt, können Urlauber ihre Auszeit in vollen Zügen genießen.“ Die Juristin empfiehlt außerdem, den Vertrag per Post zu verschicken. So ist sichergestellt, dass die angegebene Adresse korrekt ist. Übrigens: Auch Mieter können ihre Wohnung tauschen. „Sie sollten den Vermieter jedoch vorab über die Identität der Tauschpartner informieren und ihn um Erlaubnis fragen. Denn streng genommen handelt es sich hier auch ohne Bezahlung nicht um Besuch, sondern um eine Gebrauchsüberlassung der Wohnung, welche die Zustimmung des Vermieters erfordert“, sagt die Rechtsschutzexpertin Rassat. Nicht zuletzt sollten auch die Nachbarn Bescheid wissen: So vermeiden Mieter, dass jemand die Polizei ruft, wenn plötzlich Fremde in der Wohnung ein- und ausgehen. Wenn die Tauschpartner Schäden an der Wohnung verursachen oder gegen die Hausordnung verstoßen, kann der Vermieter den Mieter dafür zur Verantwortung ziehen. Auch eine Überbelegung durch zu viele Personen muss dieser nicht hinnehmen.
Vorbereitungen für den Tausch
Damit sich die Gäste wohlfühlen und anschließend eine gute Bewertung im Portal hinterlassen, empfiehlt Dreyer Gastgebern, einige Vorbereitungen zu treffen. Die Wohnung sollte aufgeräumt und sauber sein. Zudem sollten Handtücher, Bettwäsche, Platz in Kühlschrank und Schränken sowie eine Liste mit wichtigen Informationen wie zum Beispiel dem WLAN-Passwort zur Verfügung stehen. „Als Gast gilt: Sorgfältig mit dem fremden Eigentum umgehen und die Unterkunft möglichst so verlassen, wie sie bei der Anreise vorgefunden wurde“, ergänzt die Expertin der ERGO Reiseversicherung.
Absicherung für den Fall der Fälle
Damit mögliche Missgeschicke abgesichert sind, sollten Urlauber den passenden Versicherungsschutz nicht vergessen. Manche Anbieter bieten als Teil des Mitgliedsbeitrags zusätzliche Versicherungsleistungen an. Kommt der Tausch wegen Krankheit doch nicht zustande, bieten viele Vermittlungs-Plattformen zudem einen Rücktrittsschutz. Der Anbieter kümmert sich dann um Ersatz oder beteiligt sich anteilig an Hotelkosten, damit Urlauber die Reise trotzdem antreten können. Andere zahlen auch eine Entschädigung. Außerdem sollten Urlauber an eine Reisekrankenversicherung denken. Die ERGO Reiseversicherung bietet beispielsweise in Zusammenarbeit mit Air Doctor die Möglichkeit, über eine App weltweit schnell und unkompliziert einen Arzt zu finden.
24.04.2023
Was ist Crowdfunding?
Crowdfunding bedeutet wörtlich übersetzt „Schwarmfinanzierung“. Das heißt: Viele Unterstützer finanzieren gemeinsam Projekte von Privatpersonen oder Unternehmen. Es ist somit eine Alternative zu herkömmlichen Investmentformen wie beispielsweise einem Bankkredit. Für das Crowdfunding sind verschiedene Modelle möglich, die sich in der Gegenleistung unterscheiden, die der „Schwarm“ für seine Unterstützung bekommt. Beim sogenannten Vorverkauf-Modell erhalten Investoren ein nicht-finanzielles Dankeschön – beispielsweise das hergestellte Produkt wie ein handsigniertes Buch oder die Erwähnung in einem Filmabspann.
Besonders für Start-ups, kleine und mittelständische Unternehmen hat sich das sogenannte Crowdinvesting etabliert. Bei diesem Modell unterstützen Anleger mit ihrem eigenen Kapital, um am Ende eine feste Rendite zu bekommen. Im Gegensatz dazu finanziert der „Schwarm“ bei einem Crowdlending-Modell nicht mit eigenem Kapital, sondern verleiht einen Bankkredit, den die Initiatoren wieder zurückzahlen müssen. Bei diesem Modell erhalten die Investoren den Zins als Rendite ausgezahlt. Für soziale und gemeinnützige Projekte eignet sich das Spenden-Modell, bei dem keine Gegenleistung für das Investment vorgesehen ist. Wichtig: Wer gerne bei einem Crowdfunding-Projekt mitfinanzieren möchte, sollte sich vorab informieren, was mit seinem Geld bei einem Scheitern des Projekts geschieht.
Text: Andreas Wagner, Finanzexperte der IDEAL Versicherung
23.04.2023
Schluss mit Schnarchen: Weniger Lärm bedeutet besser schlafen
Ein Schnarcher, so laut wie ein Jet – kann das sein? Tatsächlich können die lautesten Schnarcher einen solchen Geräuschpegel erreichen. Doch bereits bei geringeren Lautstärken stellt das nächtliche Sägen im Schlafzimmer eine ernstzunehmende Lärmbelastung für Mitmenschen dar. Für ganze 69 Prozent der in Partnerschaft lebenden Menschen ist es daher Anlass für getrennte Betten – eine zusätzliche Belastung für viele Beziehungen. SchlafHarmonie möchte deshalb den internationalen Tag gegen Lärm / Noise Awareness Day am 26.04.2023 nutzen und auf den Schnarchlärm und dessen Folgen aufmerksam machen.
Was ist eigentlich Schnarchen?
Schnarchen entsteht in der Regel durch eine Verengung der Atemwege. Wenn sich die Muskeln im Halsbereich während des Schlafs entspannen und den Rachen verengen, führt die beim Atmen durchströmende Luft zu einer Vibration des umliegenden Gewebes. Das entstehende Schnarchgeräusch kann von einem leichten Brummen bis hin zu einem ohrenbetäubenden Rasseln reichen, das sowohl Schnarchende als auch Bettnachbarn stört.
Als Risikofaktoren für das Auftreten von Schnarchen gelten bereits leichtes Übergewicht, da eine Ansammlung von Fettgewebe im Halsbereich eine stärkere Verengung der Atemwege begünstigt, und zunehmendes Alter, da die Muskelspannung im Nasen-Rachenraum abnimmt. Aber auch Alkohol vor dem Schlafen, Rauchen oder die Einnahme von Schlafmitteln erhöhen das Risiko.
Lärm im Schlafzimmer: Wenn Schnarchen zur Ruhestörung wird
Wie laut Schnarchen werden kann, ist von Person zu Person unterschiedlich. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel von der Stärke der Vibrationen, der Schlafposition von Kopf und Körper sowie von der Atmungsfrequenz. Durchschnittlich beschallen Schnarchende ihre Umwelt mit Lautstärken von etwa 50 bis 65 Dezibel. Zum Vergleich: Das entspricht einem konstanten, normalen Gespräch bis zum Lärm einer zehn Meter entfernten Straße – direkt im eigenen Bett. Das lauteste, jemals gemessene Schnarchen erreichte sogar 93 Dezibel, was für Bettnachbarn vergleichbar mit dem Schlafen neben einer Flughafenstartbahn ist.
Chronisches Schnarchen ist somit eine ernste Lärmbelastung: Durchschnittlich raubt es anderen ein bis zwei Stunden Schlaf pro Nacht und kann teilweise bis in benachbarte Räume vordringen. Gestörte Schlafmuster und eine schlechte Schlafqualität sind meist die Folge; manche Schnarchende wachen obendrein vom eigenen Schlaflärm auf. Das kann zu Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und verminderter Leistungsfähigkeit während des Tages führen. Schlafzeiten von nur fünf Stunden bereits vier Nächte hintereinander wirken vergleichbar wie 0,6 Promille Alkohol im Blut – also ein erhöhtes Risiko für Unfälle und Fehler. Die ausbleibende Erholung begünstigt zudem die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen und hohem Blutdruck. Beschnarchte leiden häufig unter Nackenverspannungen oder Zähneknirschen aufgrund der nächtlichen Abwehrhaltungen. Hierbei gilt die Daumenregel: Je lauter das Schnarchen, desto stärker die Auswirkungen.
Wie kann ich schnarch-frei werden?
Schnarchen stellt viele Beziehungen auf eine harte Probe, der nächtliche Lärm sägt an den Grundpfeilern einer harmonischen Partnerschaft. Neben den gesundheitlichen Risiken sind vor allem die sozialen Nebenwirkungen ein guter Grund, etwas gegen das Schnarchen zu tun. Denn ernsthafte Konflikte in einer Beziehung aufgrund des nächtlichen Lärms bis hin zu getrennten Schlafzimmern sind gar nicht so selten: Laut einer Umfrage des Orthos Fachlabor für Kieferorthopädie ist das Schnarchen für 69 Prozent der in Partnerschaft lebenden Menschen Anlass für getrennte Betten. Dabei bietet nicht jede Wohnung die Möglichkeit ins Nebenzimmer zu ziehen. Außerdem tut die nächtliche Trennung keiner Partnerschaft gut, da die körperliche Nähe wichtig ist für eine gute Beziehung. Was also tun?
Hilfreich ist sicherlich, den Lebensstil zu ändern: Gewicht reduzieren, weniger Alkohol und Zigaretten verbannen. Je nachdem wie stark das Schnarchen ausgeprägt ist, reicht das mitunter nicht aus – gerade, wenn nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe) vorhanden sind. Selbsttests können, zur Einschätzung des Schnarchens, Anhaltspunkte zum Schweregrad und so zum eigenen Schnarch-Typen geben. Auffälligkeiten sollten stets bei Zahnärzten oder Schlafmedizinern abgeklärt werden. Während des Vorsorgebesuchs beim Zahnarzt sollte die Schnarchproblematik angesprochen werden. Denn was viele nicht wissen: Oftmals kann moderates Schnarchen bereits ganz unkompliziert mit einer speziellen zahnmedizinischen Schiene beseitigt werden. Eine solche Anti-Schnarchschiene (z. B. SchlafHarmonie-Gerät) lässt der Zahnarzt in Zusammenarbeit mit einem Fachlabor individuell anpassen. Die Schiene verändert leicht die Kieferstellung und ermöglicht so einen besseren Luftstrom beim nächtlichen Atmen. Die einfache Anti-Schnarchtherapie ist auch für starker Schnarcher meist deutlich komfortabler als beispielsweise eine Überdrucktherapie mittels Atemmaske. Wenn das Schnarchen Atemaussetzer auslöst, wird ein Schlaflabor hinzugezogen. Auch hier kann die Zahnarztpraxis zusammen mit Schlafmedizinern die passenden Schritte in die Wege leiten.
Wie sorgen SchlafHarmonie-Geräte für ruhige Nächte? Mehr erfahren unter www.schlafharmonie.de/wer-hilft.html
Fakten rund ums Schnarchen (Orthos Schlafreport)
- Mit dem Alter steigt das Risiko zu schnarchen: 13 Prozent der 16- bis 34-Jährigen schnarchen nur hin und wieder. Bei den 35- bis 54-Jährigen sind es schon 29 Prozent. In der Altersgruppe 55+ schnarchen 31 Prozent hin und wieder.
- 24,4 Prozent der Frauen und 18,3 Prozent der Männer schlafen sehr unruhig aufgrund des eigenen Schnarchens bzw. des Schnarchens der Partnerin/des Partners.
- 52 Prozent der Befragten, deren Partnerin/Partner schnarcht, wacht mehrmals nachts auf. Aber auch 30,4 Prozent der Betroffenen selbst geben an, dass sie mehrmals durch das eigene Schnarchen aufwachen.
- Schnarchen stört den Schlaf und macht müde – jede und jeder vierte Betroffene gibt an, tagsüber müde zu sein (25,2 Prozent).
Weitere Stellschrauben für einen gesunden Schlaf
- Schlafhygiene verbessern:
Das Bett frei halten von Aktivitäten, die nicht dem Nachtschlaf dienen. Einschlafrituale helfen, in den Schlaf zu finden.
- Schlafatmosphäre optimieren:
Lichtverschmutzung durch künstliches Licht von Smartphones oder Straßenlampen stört den Schlaf-Wach-Rhythmus: Raus damit aus dem Schlafzimmer!
Weitere Dos und Don’ts für besseren Schlaf einfach im Eintrag „Erholsame Nacht? Wie es wirklich geht!“ im GesunderSchlafBlog nachlesen.
- Moderat sporteln:
Regelmäßiger, moderater Ausdauer- sowie Kraftsport lässt besser ein- und durchschlafen. Durch die erhöhte Muskelspannung schläft man ruhiger und gleichmäßiger. Die Tiefschlafphasen werden länger.
- Schlaf-orientiert ernähren:
Ob koffeinhaltige und alkoholische Getränke oder fettige und süße Speisen: Zu viel und zu spät verzehrt verringert die Schlafqualität.
Quelle: GesunderSchlafBlog unter www.schlafharmonie.de/gesunder-schlaf-blog.html
17.04.2023
Nachhaltige Unterkünfte erkennen
Wer seinen Urlaub nachhaltig gestalten möchte, kann dies nicht nur bei der Wahl des Transportmittels, sondern auch bei der Unterkunft tun. Ob Hotels oder Ferienwohnungen und -häuser nachhaltig sind, können Urlauber häufig an entsprechenden Zertifikaten oder Siegeln wie TourCert oder Viabono auf den Internetseiten der Unterkünfte oder den Buchungsportalen erkennen.
Wichtig dabei: Labels über eine Google-Suche auf Seriosität prüfen. Auch die Vereinigung der Bio-Hotels bietet beispielsweise europaweit knapp 100 Hotels, die unter anderem sparsamer mit Ressourcen umgehen und Müll reduzieren. Ist kein Zertifikat oder ähnliches vorhanden, können auch die Bilder auf der Webseite und die Ausstattung der Zimmer Anhaltspunkte liefern: Gibt es keine Minibar, Kaffeemaschine oder Wasserkocher, ist das ein gutes Indiz dafür, dass die Unterkunft auf den Stromverbrauch achtet. Stehen auf der Speisekarte viele Gerichte mit regionalen und saisonalen Zutaten, zeigt das ebenfalls eine nachhaltige Ausrichtung. Bei vielen Unterkünften sind zudem Fahrradvermietung oder Fahrkarten für örtliche Verkehrsmittel inbegriffen.
Übrigens: Familienbetriebe sind häufig nachhaltiger und Urlauber fördern mit ihrer Buchung zugleich die Wirtschaft vor Ort.
Text: Birgit Dreyer, Expertin der ERGO Reiseversicherung
15.04.2023
Mit Bewegung fit in den Frühling
Die Tage werden länger, die Natur
erwacht – eigentlich sollten wir jetzt voller Taten- und
Bewegungsdrang sein. Aber oft macht uns die berüchtigte
Frühjahrsmüdigkeit einen Strich durch die Rechnung. Sie ist nämlich
keine Erfindung von Frühjahrsmuffeln, sondern eine
biologisch-chemische Tatsache. Der beste Weg, sie zu überwinden, ist
Bewegung. Und diese tut allen gut, denn unsere Körper müssen nach
den ruhigen, dunklen Wintermonaten wieder fit gemacht werden für die
aktivere, sonnige Jahreszeit.
Warum ist Bewegung so wichtig?
Wer sich bewegt, bringt Herz und
Kreislauf auf Trab und regt den Stoffwechsel an. Ganz nebenbei
vermittelt Bewegung auch Lebensfreude, steigert oder erhält die
Leistungsfähigkeit und sorgt insgesamt für eine bessere
gesundheitliche Verfassung. Tatsächlich ist unser Körper genetisch
so angelegt, dass er regelmäßige Beanspruchung braucht, um gut zu
funktionieren.
Regelmäßige Bewegung senkt das Risiko
für viele Leiden, zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Krankheiten,
Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Osteoporose (Abnahme der
Knochendichte), Krebserkrankungen, Adipositas (Fettleibigkeit) und
Rückenleiden. Bewegung und gezieltes Training verbessern sogar den
Gesundheitszustand von Menschen, die bereits an diesen oder an
anderen Krankheiten, z. B. an Atemwegserkrankungen, leiden.
So stärkt Bewegung das Wohlbefinden
Körperliche Aktivität führt im
Gehirn zur Ausschüttung von Stoffen, die für eine gute
Stimmungslage sorgen. Noch dazu stärkt das Wissen um die eigene
Leistungsfähigkeit das Selbstbewusstsein. So können sogar Menschen,
die eine Depression haben, durch regelmäßiges Lauftraining eine
Verbesserung ihres Gesundheitszustandes erzielen.
Bei erhöhter körperlicher Belastung
pumpt das Herz mehr Blut in den Körper und versorgt ihn so vermehrt
mit Sauerstoff. Davon profitieren alle Organe – auch das Gehirn.
Die Gehirnzellen werden leistungsfähiger. Die
Konzentrationsfähigkeit steigt. Bewegung soll generell die geistigen
Fähigkeiten verbessern, da sie das Wachstum von Nervenzellen und
ihre Vernetzung anregt.
Wie viel Bewegung ist richtig?
Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung
besser ist als keine Bewegung. Für die Menge und Intensität muss
jeder für sich seinen eigenen Maßstab finden. Es bringt nichts,
sich zu stark zu belasten und nach kürzester Zeit Gelenkprobleme zu
bekommen. Auch sollten die Ziele nicht zu hoch gesteckt werden, denn
dann ist die Frustrationsgrenze schnell erreicht. Schauen Sie sich
eine typische Woche in Ihrem Leben an und bestimmen Sie Zeitfenster,
in denen Sie etwas für sich tun können. Für manche ist eine Stunde
Joggen vor dem Frühstück das Richtige, für andere ist ein
Spaziergang nach dem Abendessen passend. Andere bringen schon allein
durch das Prinzip „Treppe statt Aufzug“ oder „Fahrrad statt
Auto“ Bewegung in ihr Leben.
Nach den Empfehlungen der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist es ideal, wenn sich Erwachsene
und Ältere mindestens 150 Minuten pro Woche (2,5 Stunden) bei
mittlerer Intensität bewegen, Kinder und Jugendliche mindestens 60
Minuten pro Tag. Mit mittlerer Intensität ist man unterwegs, wenn
man noch reden, aber nicht mehr singen kann. Dabei ist Stückeln
erlaubt: Eine Einheit soll jedoch mindestens 10 Minuten dauern. Diese
Vorgaben sind als Ziel zu verstehen – wenn man sie nicht auf Anhieb
erfüllen kann, ist dies kein Grund aufzugeben! Wer mag, kann die
eigenen Fortschritte mit einer Fitness-App auf dem Smartphone oder
einer Fitness-Uhr beobachten.
Welche Art von Bewegung sollte es
sein?
Wichtig bei der Wahl der Bewegungsform
ist, dass sie Spaß macht, denn dann bleibt man am längsten dabei.
Allgemein gelten Ausdauersportarten als besonders
gesundheitsförderlich, weil sie das gesamte Herz-Kreislauf-System
trainieren. Aber versuchen Sie, Ihre persönliche Lieblingssportart
zu finden: Vom strammen Gehen über Nordic Walking, vom Radfahren,
Joggen und Schwimmen bis zum Marathon-Training, von der
Rückengymnastik bis zum Cross-fit ist alles möglich. In der Regel
macht Sport in der Gemeinschaft mehr Spaß, es motiviert und ist für
viele mit einer Verpflichtung im besten Sinne verbunden. Vielleicht
können Sie sich einer Laufgruppe anschließen oder Sie finden selbst
Gleichgesinnte, verabreden sich zu festen Terminen und unterstützen
sich gegenseitig dabei, die persönlichen Ziele zu erreichen.
Die meisten Sportvereine haben
unterschiedliche Fitness-Sportarten im Programm – hier lohnt sich
auf jeden Fall ein Probetraining. Gerade im Frühjahr sind auch
Wanderungen eine gute Wahl, um in Schwung zu kommen. In den meisten
Regionen sind längere Routen ausgewiesen, die man an mehreren
Wochenenden in Etappen bewältigen kann – am Ende fügen sich dann
viele kleine Erfolge zu einem großen Erlebnis.
Und wie ist das mit den Pollen?
Wer unter einer Pollenallergie leidet,
ist von Aktivitäten im Freien meist weniger begeistert. Dennoch ist
Bewegung gerade für Allergie-Betroffene wichtig, sie verbessert
nämlich u. a. die Lungenfunktion. Neben dem Ausweichen auf
Hallensportarten helfen folgende Tipps, wenn Sie sich lieber draußen
bewegen wollen:
- Gehen Sie das Training im Frühjahr
besonders langsam an, starten Sie mit einer behutsamen Aufwärmphase.
- Meiden Sie stark pollenbelastete
Tageszeiten für den Sport. In ländlichen Gegenden sind das die
frühen Morgenstunden, während in der Stadt die Pollenbelastung
abends besonders hoch ist.
- Nach Regenfällen ist die
Pollenbelastung in der Regel niedrig – achten Sie auch auf die
Pollenflugvorhersage der Wetterdienste.
- Um Strecken, die an Wiesen und
Feldern vorbeiführen, sollten Sie besser einen Bogen machen.
- Legen Sie zwischen den
Bewegungsphasen immer mal kurze Pausen ein, damit sich der Kreislauf
beruhigt.
- Vielleicht haben Sie Spaß an
Wassersport: Auf dem Wasser ist die Pollenbelastung deutlich geringer
als an Land. Dasselbe gilt für Höhen von 1.500 bis 2.000 Meter über
NN.
© Landeszentrale für
Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider;
www.freistil-texte.de
Redaktion: Andrea Sudiana, E-Mail:
asudiana@lzg-rlp.de
14.04.2023
Fluoride in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft gilt es, besonders auf die Mundgesundheit zu achten. (Foto: ©Pixel-Shot/stock.adobe.com)
Worauf werdende Mütter bei der Mundgesundheit achten müssen
Mit Beginn der Schwangerschaft spielen Hormone und Gedanken verrückt. Der Körper verändert sich und alltägliche Gewohnheiten werden plötzlich hinterfragt: Ist die Joggingrunde noch ok? Was ist mit dem Kaffee am Morgen? Doch bei aller Vorsicht wird oft die Mundgesundheit vergessen – dabei kommt es auch hier zu allerlei Veränderungen. Die Informationsstelle für Kariesprophylaxe (IfK) nimmt sich daher den Internationalen Tag der Familie am 15. Mai zum Anlass, über die Besonderheiten der Mundhygiene für werdende Mütter aufzuklären.
Höheres Risiko für Zahnfleischentzündungen
Die Hormonumstellung hat zum Beispiel Auswirkungen auf das Zahnfleisch. „Eine sogenannte Schwanger-schaftsgingivitis ist die häufigste Mundschleimhaut-veränderung während der Schwangerschaft“, weiß Professor Dr. Stefan Zimmer, Sprecher der IfK und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke. „Grund dafür ist die veränderte Durchlässigkeit der Gefäße, wodurch verstärkt Flüssigkeit in das Gewebe eindringt. Die Durchblutung des Zahnfleischs verstärkt sich, es wird weicher und kann leicht anschwellen. Bakterien können sich in dieser Zeit schneller ansiedeln und zu Entzündungen führen.“ Das geschwollene Zahnfleisch kann die mechanische Zahnreinigung erschweren, sodass Beläge (Plaque) ein leichtes Spiel haben. Blutspucken beim Zähneputzen ist ein ernstes Zeichen einer Zahnfleischentzündung.
Während der Schwangerschaft gilt es, besonders auf die Mundgesundheit zu achten. (Foto: ©Pixel-Shot/stock.adobe.com)
Magensäure, Heißhunger, Mundtrockenheit: Ein Paradies für Kariesbakterien
Übelkeit und Sodbrennen können gerade in den ersten Schwangerschaftsmonaten ein lästiges Problem sein. Dabei setzt die aufsteigende, aggressive Magensäure auch den Zähnen zu, da sie den Zahnschmelz angreift und zu so genannten Erosionen führt. Ein Schluck Wasser oder Mundspüllösung hilft, die Säure im Mund zu neutralisieren. Und oft sind die Zähne noch mit anderen Säureangriffen konfrontiert: Zucker! Zimmer rät: „Heißhunger auf Süßigkeiten lässt sich manchmal nur schwer vermeiden. Doch es gibt zahnfreundliche Varianten. Sie sind mit Zuckeraustauschstoffen gesüßt und mit dem Zahnmännchen gekennzeichnet. Wer den zuckrigen Versuchungen jedoch nicht widerstehen kann, der sollte den Mund anschließend gründlich ausspülen und/oder einen zuckerfreien Kaugummi kauen.“ Generell ist eine ausgewogene Ernährung während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit wichtig. Eine gute Versorgung mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen wie Jod, Folsäure und Eisen schafft eine Grundlage für das optimale Heranwachsen des Kindes. So auch für die Bildung der Zahnleisten, in denen die Keimanlagen für die Milchzähne enthalten sind, die etwa ab der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche beginnt.1 Außerdem darf das Trinken nicht vergessen werden. Denn ein weiterer Nebeneffekt der Hormonumstellung präsentiert sich häufig in Form von Mundtrockenheit. Der Speichelmangel erhöht das Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen.
Sichere Fluoridierung in der Schwangerschaft
Zu Beginn der Schwangerschaft sollte mit dem Zahnarzt über besondere Maßnahmen zur Prävention von Karies und Co. gesprochen werden. „Neben professionellen Zahnreinigungen sollten auch häusliche Fluoridierungsmaßnahmen zur Mundpflege dazugehören. Das sind neben der Zahnpasta und fluoridiertem Speisesalz gegebenenfalls auch Mundspüllösungen und Gelees“, weiß Zimmer.
12.04.2023
Tipps gegen Fahrraddiebstahl und zum
Versicherungsschutz
(ots) - Frühling und besseres Wetter locken wieder viele Menschen auf ihr Zweirad. Das ruft leider auch verstärkt Fahrraddiebe auf den Plan. Allein im Jahr 2022 gab es in Rheinland-Pfalz 6.434 Fahrraddiebstähle. Damit ist ein Anstieg um 1.459 (+29,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Im Moment werden Diebe aufgrund der großen Auswahl an Fahrrädern an großen Stellplätzen, wie zum Beispiel an Bahnhöfen oder Sport- und Freizeiteinrichtungen wieder sehr aktiv.
Gerade in dunklen Ecken, an einsamen Plätzen oder schlecht einsehbaren Straßen schlagen sie besonders gerne zu. Allerdings kann das eigene Rad bestens gegen Diebe geschützt werden, wenn man folgende Tipps des Landeskriminalamtes und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz beachtet:
Diese sollte der Radbesitzer in einem Fahrradpass festhalten. Smartphone-Nutzer können hierfür die kostenlose Fahrradpass-App der Polizei nutzen. Mit der App können alle für eine Identifizierung wichtigen Daten gespeichert werden, um sie bei Bedarf sofort an die Polizei beziehungsweise den Versicherer weiterleiten zu können.
Hier geht es zum Download der Fahrradpass-App: App Store - Google Play Store
(ots) - Frühling und besseres Wetter locken wieder viele Menschen auf ihr Zweirad. Das ruft leider auch verstärkt Fahrraddiebe auf den Plan. Allein im Jahr 2022 gab es in Rheinland-Pfalz 6.434 Fahrraddiebstähle. Damit ist ein Anstieg um 1.459 (+29,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Im Moment werden Diebe aufgrund der großen Auswahl an Fahrrädern an großen Stellplätzen, wie zum Beispiel an Bahnhöfen oder Sport- und Freizeiteinrichtungen wieder sehr aktiv.
Gerade in dunklen Ecken, an einsamen Plätzen oder schlecht einsehbaren Straßen schlagen sie besonders gerne zu. Allerdings kann das eigene Rad bestens gegen Diebe geschützt werden, wenn man folgende Tipps des Landeskriminalamtes und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz beachtet:
- Der Diebstahlschutz von Fahrrädern beginnt mit
einem guten Schloss. Zur Sicherung eignen sich massive Stahlketten-,
Falt-, Bügel- oder Panzerkabelschlösser. Das Fahrrad sollte dabei
immer mit dem Rahmen, Vorder- und Hinterrad an einen festen
Gegenstand angeschlossen werden, damit es nicht weggetragen werden
kann.
- Ein GPS-Tracker unter Nutzung einer entsprechenden App
erleichtert die Ortung des Fahrrades im Falle eines Diebstahls.
- Lassen Sie Ihr Fahrrad codieren oder auf andere Weise dauerhaft
individuell kennzeichnen. Im Falle eines Diebstahls benötigt die
Polizei nämlich die individuellen Daten des Rads, zum Beispiel
Rahmen- oder Codiernummer.
Diese sollte der Radbesitzer in einem Fahrradpass festhalten. Smartphone-Nutzer können hierfür die kostenlose Fahrradpass-App der Polizei nutzen. Mit der App können alle für eine Identifizierung wichtigen Daten gespeichert werden, um sie bei Bedarf sofort an die Polizei beziehungsweise den Versicherer weiterleiten zu können.
Hier geht es zum Download der Fahrradpass-App: App Store - Google Play Store
Die Verbraucherzentrale rät außerdem
dazu, teure Fahrräder zu versichern. Hierfür gibt es verschiedene
Möglichkeiten. In der Hausratversicherung kann das Rad gegen
Einbruchdiebstähle innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände
abgesichert werden.
Wer nicht hausratversichert ist oder umfangreichere Leistungen möchte, fährt mit einer speziellen Fahrradversicherung besser. "Gute Spezialversicherungen bieten oft einen wesentlich umfassenderen Schutz als die klassische Hausratversicherung", so Anna Follmann, Versicherungsberaterin der Verbraucherzentrale. "Bei diesen Policen sind auch einfacher Diebstahl, Vandalismus, Unfall- oder Elektronikschäden mit abgesichert." Diese Schäden sind wesentlich häufiger als etwa der Einbruchdiebstahl aus einem Fahrradkeller.
Bei teureren Rädern, wie zum Beispiel City Bikes oder Rennrädern, kann eine solche Zweiradversicherung sinnvoll sein. Wem der Schutz durch die Hausratversicherung genügt, der sollte sich lediglich vergewissern, dass seine Police die entsprechenden Klauseln zum Fahrrad beinhaltet. Radfans können Spezialpolicen online oder beim Fahrradhändler abschließen. Die Verbraucherzentrale rät allerdings zu einem umfassenden Preis-Leistungs-Vergleich. Die Beiträge für E-Bike-Versicherungen sind in den letzten Jahren drastisch gesunken.
Hinweise und Tipps zum Thema Fahrradsicherheit und Diebstahlschutz bei Fahrrädern/Pedelecs gibt es in einem Web-Seminar des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz und dem Polizeipräsidium Mainz "Sicher - fahr ich Rad" am 17. Mai 2023 um 17.00 Uhr. Nähere Infos hierzu folgen.
Wer nicht hausratversichert ist oder umfangreichere Leistungen möchte, fährt mit einer speziellen Fahrradversicherung besser. "Gute Spezialversicherungen bieten oft einen wesentlich umfassenderen Schutz als die klassische Hausratversicherung", so Anna Follmann, Versicherungsberaterin der Verbraucherzentrale. "Bei diesen Policen sind auch einfacher Diebstahl, Vandalismus, Unfall- oder Elektronikschäden mit abgesichert." Diese Schäden sind wesentlich häufiger als etwa der Einbruchdiebstahl aus einem Fahrradkeller.
Bei teureren Rädern, wie zum Beispiel City Bikes oder Rennrädern, kann eine solche Zweiradversicherung sinnvoll sein. Wem der Schutz durch die Hausratversicherung genügt, der sollte sich lediglich vergewissern, dass seine Police die entsprechenden Klauseln zum Fahrrad beinhaltet. Radfans können Spezialpolicen online oder beim Fahrradhändler abschließen. Die Verbraucherzentrale rät allerdings zu einem umfassenden Preis-Leistungs-Vergleich. Die Beiträge für E-Bike-Versicherungen sind in den letzten Jahren drastisch gesunken.
Hinweise und Tipps zum Thema Fahrradsicherheit und Diebstahlschutz bei Fahrrädern/Pedelecs gibt es in einem Web-Seminar des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz und dem Polizeipräsidium Mainz "Sicher - fahr ich Rad" am 17. Mai 2023 um 17.00 Uhr. Nähere Infos hierzu folgen.
11.04.2023
Der Lenz ist da! Der Ausdruck Lenz für den Frühling ist nicht nur in Gedichten und Liedern beliebt, er hat sich bis heute in der Alltagssprache gehalten. Wer 17 Lenze zählt, ist 17 Jahre alt, und wer besonders faul ist, macht sich einen lauen Lenz. Das etwas altertümliche Wort bedeutet lang und verweist auf die im Frühling länger werdenden Tage. Die klimabedingt steigenden Temperaturen verlängern auch den Lenz selbst und damit die für Heuschnupfenallergikerinnen und -allergiker belastende Pollensaison.
Während sich die meisten Menschen über mehr Tageslicht und steigende Temperaturen freuen, bedeutet der Frühling für Pollenallergiker*innen vor allem die alljährliche Wiederkehr lästiger Symptome: Eine verstopfte, laufende und juckende Nase sowie gerötete Augen sind eindeutige Zeichen für den sogenannten Heuschnupfen. Expertinnen und Experten raten, ihn behandeln zu lassen, ist er doch für die Betroffenen oft der Einstieg in weitere Erkrankungen. „Unbehandelt kann aus dem Heuschnupfen eine ganzjährige chronische Asthmaerkrankung werden. Die für ihn so typische Überreaktion des Immunsystems begünstigt außerdem die Ausbildung bestimmter Nahrungsmittelallergien“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Neben einer Immuntherapie bei einem Arzt oder einer Ärztin hilft gegen Heuschnupfen-Beschwerden vor allem ein Meiden der Pollen. Das ist nicht einfach, weil sie vom Wind kilometerweit durch die Luft getragen werden können.
Mund-/Nasen-Maske tragen
Bei starkem Pollenflug sollten sich Betroffene durch das Tragen einer gutsitzenden Mund-Nasen-Maske vor dem Einatmen der „reizenden“ Pollen schützen. „Personen mit einem Heuschnupfen sind allerdings nicht immungeschwächt. Ihre körpereigene Abwehr gegen Bakterien und Viren kann völlig normal sein“, merkt Köster an. Da bereits wenige heftige Nieser eine Mund-Nasen-Maske durchfeuchten und damit unbrauchbar machen können, sollte man vorsichtshalber Ersatzmasken mitnehmen. Eine weitere Möglichkeit, die Symptome zu dämpfen, besteht in antiallergischen Nasensprays. Diese sollten jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache verwendet werden.
Klimawandel sorgt für Ausbreitung von FSME
Von den Folgen des Klimawandels sind nicht nur Heuschnupfenkranke betroffen. Die steigenden Temperaturen sorgen auch für eine langsame Ausbreitung der Zeckengefahr von den wärmeren südlichen in die kälteren nördlichen Regionen Deutschlands. Die durch Zeckenstiche übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) war zunächst vor allem in Bayern, in Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen verbreitet. Inzwischen ist das Virus mit den Zecken nach Norden gewandert. Sechs weitere Risikogebiete sind im Jahr 2022 hinzugekommen – darunter erstmals drei Landkreise in Brandenburg und der Stadtkreis Solingen in NRW. FSME ist eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhaut und des Rückenmarks, die tödlich verlaufen kann. Es gibt dagegen keine Behandlungsmethode und keine Medikamente.
Impfempfehlung für Risikogebiete
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten, dort wohnen und von Zecken gestochen werden könnten, einen Impfschutz gegen FSME als sichersten Schutz vor der Krankheit. Während eine FSME-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen überwiegend leicht verläuft, gibt es bei Menschen über 50 Jahren oft schwere Verläufe. Ein Zeckenstich ist dennoch kein Grund zur Panik, die meisten sind harmlos. Stellen sich nach dem Stich grippeähnliche Beschwerden ein, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht und auf den Zeckenstich hingewiesen werden.
Gesund durch den Frühling
Was tun gegen Heuschnupfen und krankmachende Zeckenstiche?
Der Lenz ist da! Der Ausdruck Lenz für den Frühling ist nicht nur in Gedichten und Liedern beliebt, er hat sich bis heute in der Alltagssprache gehalten. Wer 17 Lenze zählt, ist 17 Jahre alt, und wer besonders faul ist, macht sich einen lauen Lenz. Das etwas altertümliche Wort bedeutet lang und verweist auf die im Frühling länger werdenden Tage. Die klimabedingt steigenden Temperaturen verlängern auch den Lenz selbst und damit die für Heuschnupfenallergikerinnen und -allergiker belastende Pollensaison.
Während sich die meisten Menschen über mehr Tageslicht und steigende Temperaturen freuen, bedeutet der Frühling für Pollenallergiker*innen vor allem die alljährliche Wiederkehr lästiger Symptome: Eine verstopfte, laufende und juckende Nase sowie gerötete Augen sind eindeutige Zeichen für den sogenannten Heuschnupfen. Expertinnen und Experten raten, ihn behandeln zu lassen, ist er doch für die Betroffenen oft der Einstieg in weitere Erkrankungen. „Unbehandelt kann aus dem Heuschnupfen eine ganzjährige chronische Asthmaerkrankung werden. Die für ihn so typische Überreaktion des Immunsystems begünstigt außerdem die Ausbildung bestimmter Nahrungsmittelallergien“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Neben einer Immuntherapie bei einem Arzt oder einer Ärztin hilft gegen Heuschnupfen-Beschwerden vor allem ein Meiden der Pollen. Das ist nicht einfach, weil sie vom Wind kilometerweit durch die Luft getragen werden können.
Mund-/Nasen-Maske tragen
Bei starkem Pollenflug sollten sich Betroffene durch das Tragen einer gutsitzenden Mund-Nasen-Maske vor dem Einatmen der „reizenden“ Pollen schützen. „Personen mit einem Heuschnupfen sind allerdings nicht immungeschwächt. Ihre körpereigene Abwehr gegen Bakterien und Viren kann völlig normal sein“, merkt Köster an. Da bereits wenige heftige Nieser eine Mund-Nasen-Maske durchfeuchten und damit unbrauchbar machen können, sollte man vorsichtshalber Ersatzmasken mitnehmen. Eine weitere Möglichkeit, die Symptome zu dämpfen, besteht in antiallergischen Nasensprays. Diese sollten jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache verwendet werden.
Klimawandel sorgt für Ausbreitung von FSME
Von den Folgen des Klimawandels sind nicht nur Heuschnupfenkranke betroffen. Die steigenden Temperaturen sorgen auch für eine langsame Ausbreitung der Zeckengefahr von den wärmeren südlichen in die kälteren nördlichen Regionen Deutschlands. Die durch Zeckenstiche übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) war zunächst vor allem in Bayern, in Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen verbreitet. Inzwischen ist das Virus mit den Zecken nach Norden gewandert. Sechs weitere Risikogebiete sind im Jahr 2022 hinzugekommen – darunter erstmals drei Landkreise in Brandenburg und der Stadtkreis Solingen in NRW. FSME ist eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhaut und des Rückenmarks, die tödlich verlaufen kann. Es gibt dagegen keine Behandlungsmethode und keine Medikamente.
Impfempfehlung für Risikogebiete
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten, dort wohnen und von Zecken gestochen werden könnten, einen Impfschutz gegen FSME als sichersten Schutz vor der Krankheit. Während eine FSME-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen überwiegend leicht verläuft, gibt es bei Menschen über 50 Jahren oft schwere Verläufe. Ein Zeckenstich ist dennoch kein Grund zur Panik, die meisten sind harmlos. Stellen sich nach dem Stich grippeähnliche Beschwerden ein, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht und auf den Zeckenstich hingewiesen werden.
11.04.2023
Unfälle mit dem E-Bike vermeiden
Tipps für eine sichere Fahrt
E-Bikes sind extrem beliebt. Doch viele
unterschätzen die Unterschiede in der Fahrweise im Vergleich zu
herkömmlichen Fahrrädern. Nicht selten kommt es daher aufgrund der
hohen Geschwindigkeit oder des ungewohnten Kurvenverhaltens zu
Unfällen. Helena Biewer, Leiterin der ERGO Unfallversicherung,
erklärt, wie E-Bike-Fahrer Unfällen im Straßenverkehr vorbeugen
können und worauf insbesondere Senioren achten sollten.
Unterschiede zwischen Pedelec,
E-Bike, S-Pedelec
Auch wenn viele im Alltag nur den
Begriff „E-Bike“ verwenden, gibt es doch unterschiedliche
Varianten. Pedelecs unterstützen beim Treten und können bis zu 25
km/h erreichen. „E-Bikes schaffen diese Geschwindigkeit ohne
menschliche Unterstützung und zählen daher als Elektromofa, für
die ein Mofa-Führerschein erforderlich ist“, erklärt Helena
Biewer, Leiterin der ERGO Unfallversicherung. Für die sogenannten
S-Pedelecs ist ein Führerschein der Klasse AM nötig, da diese sogar
bis zu 45 km/h schnell fahren können. Übrigens: Am beliebtesten
sind die unterstützenden Pedelecs.
Unfallrisiko E-Bike
Einer der Gründe, warum E-Bikes so
beliebt sind: Mit ihnen lassen sich einfacher längere Strecken
zurücklegen. Doch das heißt auch: Je länger die Strecke, desto
höher das Unfallrisiko. Und auch das Risiko für schwere Unfälle
ist, im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern, mit dem E-Bike
deutlich erhöht. „Gleichzeitig verleitet ein E-Bike dazu, mit
hoher Geschwindigkeit zu fahren, die viele Radler unterschätzen“,
so Biewer. Denn sie erfordert nicht nur eine schnellere
Reaktionszeit, sondern führt auch dazu, dass Fahrer leichter die
Kontrolle verlieren. Zusätzlich ist es deutlich schwerer als
herkömmliche Räder. Dadurch verändert sich das Fahrverhalten –
besonders in Kurven - und der Bremsweg verlängert sich. „Vor allem
für Senioren kann diese Umstellung schwierig sein. Sie haben daher
ein besonders hohes Unfallrisiko“, so die Expertin von ERGO. 37
Prozent der Pedelec-Fahrer, die in einen Unfall verwickelt sind, sind
über 65 Jahre, die Altersgruppe ab 80 Jahre hat zudem ein besonders
hohes Risiko schwer zu verunglücken. Senioren sollten sich daher
genug Zeit zum Üben nehmen, bevor sie im Straßenverkehr unterwegs
sind oder längere Fahrrad-Touren unternehmen.
Die richtige Ausrüstung
Auch wenn für Fahrräder, die nicht
schneller als 20 km/h fahren, in Deutschland keine Helmpflicht gilt,
ist es dennoch sinnvoll, einen zu tragen. „Ein Helm schützt im
Fall der Fälle vor schweren Kopfverletzungen“, so Biewer. Bei
Fahrten mit schnelleren Modellen sowie S-Pedelecs ist ein Helm
ohnehin Pflicht. Fahrradhelme sind meist nur für Geschwindigkeiten
bis maximal 20 km/h ausgelegt, daher empfiehlt die Leiterin der ERGO
Unfallversicherung für schnellere Räder spezielle Mofa- oder
Rollerhelme, die bis 45 km/h geeignet sind. Damit E-Bike-Fahrer im
Verkehr gut sichtbar sind, sollten sie zudem auffällige Kleidung mit
reflektierenden Elementen tragen. „Wer aufgrund körperlicher
Einschränkungen Schwierigkeiten hat, den Schulterblick richtig
auszuführen, kann zusätzliche Rückspiegel anbringen“, so Biewer.
„Vor allem für ältere Fahrer kann das im Straßenverkehr eine
große Erleichterung sein.“
Übung macht den Meister
E-Bikes reagieren oft anders als es
Fahrradfahrer gewohnt sind. Daher ist es sinnvoll, vor der ersten
Fahrt im Straßenverkehr auf leeren Parkplätzen oder in ruhigen
Seitenstraßen zu üben. Radler sollten sich zunächst mit dem
Aufsteigen sowie dem Antriebs-, Brems- und Fahrverhalten vertraut
machen. „Damit der Start nicht wacklig und unsicher ist, beim
Losfahren nicht zu viel Schwung holen – der Motor bewegt das E-Bike
von selbst nach vorne“, erklärt die ERGO Expertin. Bei
Bremsübungen gilt: Gang runterschalten und Vorder- und
Hinterradbremse dosiert benutzen, um ein zu starkes Abbremsen und
mögliches Überschlagen zu verhindern. „Dabei den Oberkörper
leicht Richtung Lenker beugen, das verbessert zusätzlich die
Fahrstabilität“, erläutert Biewer. Um sich an das Kurvenverhalten
zu gewöhnen, sollten Radler auch das Abbiegen üben, denn dabei
kommt es am häufigsten zu Zusammenstößen und Unfällen. „Wer
nicht allein üben möchte, kann beispielsweise auch ein
Fahrsicherheitstraining beim ADFC oder der örtlich zuständigen
Verkehrswacht buchen“, so Biewer.
Vorsicht ist die Mutter der
Porzellankiste
Die wichtigste Regel für den
Straßenverkehr lautet: Vorsichtig und vorausschauend fahren.
„E-Bikefahrer sollten den Verkehr aufmerksam beobachten und ihre
Fahrweise entsprechend anpassen“, so die ERGO Expertin. Da die
höhere Geschwindigkeit eine kürzere Reaktionszeit und einen
längeren Bremsweg zur Folge haben, empfiehlt Biewer zudem, lieber
defensiv zu fahren, um Unfälle zu vermeiden – das gilt vor allem
für Senioren.
04.04.2023
Gesunder Schlaf: Warum er so wichtig für das Herz ist
Schlechter Schlaf und zu wenig davon schädigt dauerhaft Herz und Kreislauf. Was ein gesunder Schlaf ist und wann Schlafstörungen krankhaft werden, erklärt ein Herzspezialist im aktuellen Herzstiftungs-Podcast
Gesunder Schlaf wirkt wie ein Medikament: Während der Nachtruhe erholt sich der Körper, Stoffwechselprozesse wie der Fett- und Zuckerstoffwechsel werden reguliert, das Immunsystem gestärkt und zelulläre Reparaturprozesse angestoßen. Auch der Blutdruck wird während der Nachtruhe langfristig konstant gehalten. Umgekehrt hat Schlafmangel gravierende Folgen für den Körper – insbesondere für das Herz: „Wer dauerhaft zu wenig oder schlecht schläft, erhöht dadurch sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder kann dadurch bereits bestehende Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit oder das metabolische Syndrom beschleunigen“, warnt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Dr. phil. Anil-Martin Sinha vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung im aktuellen Herzstiftungs-Podcast der imPULS-Reihe unter www.herzstiftung.de/podcast-schlaf
Wie viel Schlaf ist gesund, was macht einen „gesunden“ Schlaf aus und welche Auswirkungen haben schlafbezogene Atemstörungen wie die Schlafapnoe auf Herz und Kreislauf? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der Chefarzt der Abteilung für Kardiologie, Nephrologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin am Sana Klinikum Hof im aktuellen Herzstiftungs-Podcast.
Dauerhafter Schlafmangel: Warum schädlich für Herz und Gefäße?
Während wir schlafen ist das Gehirn hochaktiv. In den verschiedenen Schlafphasen formt und festigt sich das Gedächtnis und ein Großteil an Informationen, die tagsüber aufgenommen wurden, werden beim Schlafen wieder gelöscht. „Zwischen der Leistungsfähigkeit des Gehirns und der Qualität des Schlafes besteht ein enger Zusammenhang“, sagt Prof. Sinha. Nicht nur für die geistige, auch für die körperliche Regeneration ist ein erholsamer Schlaf wichtig. Denn während wir schlafen, werden Metabolisierungsprozesse wie Fett- und Zuckerstoffwechselprozess so reguliert, dass der Körper all das, was er am Tag aufgenommen hat, verarbeiten kann. Zudem werden Hormone so reguliert, dass sie zur richtigen Tageszeit zur Verfügung stehen wie das Stresshormon Cortisol oder das Schlafhormon Melatonin. Umgekehrt bedeutet dauerhaft schlechter Schlaf Stress. „Der Körper ist aktiv und wird gezwungen, zum Beispiel seine Stresshormone aufrechtzuerhalten, die sonst runtergefahren werden“, erläutert der Kardiologe: „Stress aber löst einen zu schnellen Puls und einen zu hohen Blutdruck aus. Bis der Patient das merkt, ist es allerdings meistens schon zu spät, weil man hohen Blutdruck zunächst nicht spürt.“ Zudem wirken die gestörten Stoffwechselprozesse „wie ein Brandbeschleuniger“ auf das metabolische Syndrom, bei dem sich massives Übergewicht, erhöhte Blutzucker- und Fettstoffwechselwerte sowie Bluthochdruck bündeln. Das metabolische Syndrom ist eine der Hauptursachen der koronaren Herzkrankheit (KHK) und lebensbedrohlicher Komplikationen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
„Schlaf sollte wohldosiert sein“
Von einer Schlafstörung spricht man, wenn ein Mensch über einen Zeitraum von einem Monat oder länger mindestens dreimal pro Woche Schwierigkeiten mit dem Ein- oder Durchschlafen hat. Häufig stecken psychische, neurologische oder andere körperliche Erkrankungen hinter einer Schlafstörung. Ein gesunder Schlaf dauert aus Sicht von Schlafmedizinern zwischen sechs und acht Stunden. „Wobei das individuell und auch in den Altersgruppen unterschiedlich sein kann“, betont Kardiologe Prof. Sinha im Podcast. Während Erwachsene meist mit einer Schlafdauer zwischen sechs und neun Stunden und Senioren manchmal auch mit weniger als sechs Stunden hinkommen, brauchen Schulkinder in der Regel neun bis elf und Säuglinge sogar 14 bis 17 Stunden Schlaf. „Schlaf sollte wohldosiert sein“, bringt es Prof. Sinha auf den Punkt. Denn auch dauerhaftes zu viel Schlafen könne zu fehlgesteuerten Stoffwechselprozessen führen, die schädlich für den Körper sind.
Vorsicht bei Verdacht auf Schlafapnoe
Zu einer der häufigsten Schlafstörungen zählt die Schlafapnoe, bei der es während des Schlafs immer wieder zu Atemaussetzern kommt. Rund acht bis zehn Prozent der Männer und zwei bis fünf Prozent der Frauen in Deutschland sind nach Experten-Angaben von Schlafapnoe betroffen. Kurze Aufwachreaktionen, die wir meist gar nicht bemerken, sind harmlos. Bei Patienten mit der Schlafapnoe treten sie aber bis zu 300-mal pro Nacht auf, bedingt durch Atemaussetzer. Dauert dabei die Atempause mindestens zehn Sekunden, spricht man in der Medizin von einer gestörten Atmung. Typische Symptome der Schlafapnoe sind Schnarchen und eine große Tagesmüdigkeit. Schnarchen allein ist – außer für den Bettnachbarn – kein Problem. „Erst wenn es beim Schnarchen zwischendrin zu den Atemaussetzern kommt, liegt eine Schlafapnoe vor“, erklärt Sinha. „Und diese Atemnaussetzer, die sind dann schon ein mords Stress, den man dem Körper zumutet.“ Denn Zellen und Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und der Körper gerät dann in einen Alarmzustand, so dass Blutdruck und Herzfrequenz steigen. Bei mehr als 15 Atemaussetzern pro Stunde liegt eine moderate Schlafapnoe vor, bei mehr als 30 Aussetzern pro Stunde spricht man von einer schweren Schlafapnoe. Bei Verdacht auf Schlafapnoe sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen, rät der Kardiologe: „Eine unbehandelte Schlafapnoe erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall und verkürzt die Lebenserwartung.“
Tipps für einen besseren Schlaf
Neben körperlichen Ursachen können auch Stress im Alltag, schwere Mahlzeiten am Abend oder generell ein ungesunder Lebensstil Schlafstörungen begünstigen. Wer schlecht ein- oder durchschläft, sollte daher abends nur leichte, proteinreiche Mahlzeiten zu sich nehmen und mindestens vier Stunden vor dem Schlafengehen keinen Kaffee mehr trinken. Weitere Tipps für einen gesunden Schlaf sind unter anderem:
- Sorgen Sie für eine Art Abend- und Schlafroutine: Gehen Sie abends etwa immer zur gleichen Zeit ins Bett. Einschlaf- und Aufstehzeit sollten jeweils nicht um mehr als 30 Minuten variieren.
- Das Schlafzimmer sollte kühl, ruhig und abgedunkelt sein – ideal sind 18 Grad. Frische Luft sorgt ebenfalls für besseren Schlaf.
- Regelmäßige Schlafrituale wie Atemübungen, das Anhören ruhiger Musik oder Meditation helfen dabei, zur Ruhe zu kommen und besser einzuschlafen.
- Meiden Sie am späten Abend elektronische Geräte wie Computer, Smartphone oder Tablet (Blaulichtemissionen!).
- Regelmäßiger Sport verbessert den Schlaf – allerdings nicht, wenn Sie spät abends aktiv sind. Verlegen Sie Ihre körperliche Aktivität daher auf die Zeit vor 18 Uhr.
04.04.2023
Ab ins Beet: Regeln beim Pflanzen
auf dem Balkon und im Garten
Was Mieter und Eigentümer beachten
sollten
Gärtnern liegt im Trend: Nicht nur, um
Balkon oder Garten in eine blühende Oase zu verwandeln, sondern
immer öfter auch, um sich mit eigenem Obst und Gemüse zu versorgen.
Aber dürfen Mieter ohne weiteres im Gemeinschaftsgarten Beete
anlegen? Was ist auf dem Balkon erlaubt? Und welche Regeln gelten für
Eigenheimbesitzer? Diese und weitere Fragen rund ums Gärtnern
beantwortet Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz
Leistungs-GmbH.
Essen vom Balkon?
Frische Erdbeeren für den Kuchen oder
ein leckerer Salat zum Abendessen: Obst und Gemüse lassen sich auch
auf einem Balkon, anpflanzen. Mieter haben hier die Möglichkeit, in
Pflanzkisten, Kübeln oder Blumenkästen zu gärtnern. „Wer eine
Wohnung mietet, erhält das sogenannte Besitzrecht und darf sie
vertragsgemäß nutzen. Gleiches gilt auch für den Balkon“, so
Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH.
Allerdings kann der Mietvertrag oder die Hausordnung die Bepflanzung
einschränken. „Dürfen Mieter Blumenkästen anbringen, können sie
davon ausgehen, dass darin auch das Anpflanzen von Tomaten,
Erdbeeren, Kräutern oder Salaten erlaubt ist“, erklärt Rassat.
Der Bereich vor dem Balkon oder eine Außenfensterbank gehören
allerdings nicht mehr zu den Mieträumen. Hier kann der Vermieter das
Anbringen von Blumenkästen untersagen, weil er zum Beispiel eine
Gefährdung von Passanten befürchtet. „Um sicherzugehen, am besten
den Vermieter vorab um Erlaubnis fragen“, empfiehlt die ERGO
Juristin.
Worauf müssen Mieter achten?
Insbesondere bei baulichen
Veränderungen hat der Vermieter ein Wort mitzureden. „Wer für
Klettergemüse Rankgitter anbringen möchte, darf dafür nicht
einfach Dübellöcher in die Außenwände bohren, um die Bausubstanz
nicht zu beschädigen“, so die ERGO Juristin. Für solche Projekte
sollten Mieter in jedem Fall die Erlaubnis des Vermieters einholen.
Dies gilt ebenfalls bei Plänen, die Hochbeete oder große, sehr
schwere Pflanzkübel beinhalten, denn diese können unter Umständen
statische Probleme verursachen. Auch die Fassade sollte durch die
Bepflanzung oder das Gießwasser nicht zu Schaden kommen.
„Einschreiten dürfen Vermieter ebenfalls, wenn die Bepflanzung den
optischen Gesamteindruck des Hauses zu stark beeinflusst“, so
Rassat. „Um Nachbarschaftsstreit zu vermeiden, sollten Hobbygärtner
zudem darauf achten, dass kein Gießwasser auf die frisch gewaschene
Wäsche des Nachbarn tropft oder Erde auf dessen Balkon
herunterfällt.“
Was gilt im Gemeinschaftsgarten?
Mieter, die sich einen
Gemeinschaftsgarten mit den Nachbarn teilen, müssen bei der Nutzung
Rücksicht auf die anderen Parteien nehmen. Die Rechtsexpertin
empfiehlt daher, sich vorab abzusprechen, um Konflikte zu vermeiden.
Die Gartennutzung ist meist im Mietvertrag geregelt. Den Garten
umzugestalten, ist häufig nicht erlaubt – es sei denn, der
Vermieter hat dies ausdrücklich gestattet. Außerdem ist es nicht
erlaubt, einen Teil des Gartens für die eigene Nutzung abzugrenzen,
etwa für eine private Sitzecke. „Mieter, die etwas an der
Bepflanzung ändern möchten, um Platz für ein Beet zu schaffen,
brauchen in jedem Fall das Einverständnis des Vermieters“, ergänzt
Rassat.
Auch die Gemeinde hat ein
Mitspracherecht
Hauseigentümer haben bei der
Gartengestaltung deutlich mehr Freiheiten. Dennoch kann die Gemeinde
sowohl im Vorgarten als auch beim Garten hinter dem Haus bestimmte
Vorschriften festlegen, die sich je nach Bundesland und Gemeinde
unterscheiden. „Viele Bebauungspläne der Gemeinden enthalten als
Teil der sogenannten Grünordnung auch Verbote für bestimmte
Bepflanzungen oder schreiben bestimmte Pflanzenarten vor“, so die
Rechtsexpertin. Weitere Regelungen können etwa den Erhalt von
bestehenden Pflanzen und Bäumen betreffen oder Flächen, auf denen
nur Rasen erlaubt ist. „Dann dürfen Hobbygärtner Rasenflächen
oder Sträucher nicht einfach entfernen, um dort Gemüse anzubauen“,
erklärt Rassat. „Die Bebauungspläne finden Eigentümer meist auf
der Homepage der Städte und Landkreise.“ Übrigens: Auch Mieter
eines Einfamilienhauses, denen die Nutzung des dazugehörigen Gartens
erlaubt ist, müssen sich an diese Regelungen halten.
Nachbarrechtsgesetze beachten
Hobbygärtner, die zum Beispiel
Obstbäume pflanzen wollen, sollten auf die richtige Platzwahl
achten: Denn in einigen Bundesländern geben sogenannte
Nachbarrechtsgesetze die Abstände von Bäumen und Sträuchern zur
Grundstücksgrenze vor. In Bayern gilt laut bayerischem
Ausführungsgesetz zum Bürgerlichen Gesetzbuch (AGBGB) ein
Mindestabstand von zwei Metern zur Grundstücksgrenze für Bäume,
Sträucher oder Hecken über zwei Meter Höhe. „Niedrigere Pflanzen
müssen einen halben Meter vom Nachbargrundstück entfernt sein“,
erläutert die ERGO Juristin. Beim Messen des Abstands sollten
Gartenbesitzer die in ihrem Bundesland geltenden Regeln beachten.
Rassat rät, Bäume lieber in einem etwas größeren Abstand zu
pflanzen, da diese noch wachsen und das Versetzen im Nachhinein nicht
mehr einfach möglich ist.
01.04.2023
Alles im Blick – Wie wichtig eine gute Sehfähigkeit ist
Wenn wir etwas „wie unseren Augapfel hüten“, ist es uns sehr wichtig – wenn nicht das Wichtigste überhaupt. Und genau so sollten wir mit unseren Augen umgehen, denn wir brauchen vom ersten Tag bis ins hohe Alter eine gute Sehfähigkeit. Auch wenn nicht alle Erkrankungen zu vermeiden sind, können wir doch eine Menge tun, um unsere Augen möglichst lange gesund und leistungsfähig zu halten.
Warum ist gutes Sehen so wichtig?
Mit unseren Augen lernen wir die Welt kennen. Sie geben uns Orientierung im Raum, warnen uns vor Gefahren und sagen unseren Mitmenschen manchmal mehr als Worte. Mit den Augen nehmen wir schneller und mehr Informationen auf als mit allen anderen Sinnesorganen. In der Schule, im Verkehr, im Beruf und im Alltag wird vorausgesetzt, dass sie gut funktionieren. Aber spätestens, wenn die erste Lesebrille nötig wird, merken wir, dass gutes Sehen nicht selbstverständlich ist. Im Alter erhöht schlechtes Sehen die Sturzgefahr, und es gibt sogar Hinweise darauf, dass das Risiko steigt, an Demenz zu erkranken, wenn visuelle Reize fehlen. Viele gute Gründe also, in jeder Lebensphase gut auf unsere Augen zu achten – sei es durch unser Verhalten oder durch Vorsorgeuntersuchungen.
Gutes Sehen ist wichtig für die Entwicklung von Kindern
Die Augen gehören zu allen U-Untersuchungen und auch zur Schuleintrittsuntersuchung. Darüber hinaus empfiehlt das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) fachärztliche Augenuntersuchungen im Alter von sechs Monaten, drei Jahren und kurz vor der Einschulung sowie anschließend alle zwei Jahre, auch wenn keine Sehprobleme auftreten. Bei Auffälligkeiten sollte natürlich sofort eine augenärztliche Praxis aufgesucht werden. Laut KGS sieht jedes zehnte Kind in Deutschland schlecht, was in zwei Dritteln der Fälle erst spät entdeckt wird. Besonders Eltern mit Sehproblemen sollten auf Auffälligkeiten bei ihren Kindern achten. Es gibt Hinweise, dass es familiäre Veranlagungen für schlechtes Sehen und besonders für Kurzsichtigkeit gibt.
Sehschwierigkeiten bei Kindern
Zu den häufigen Sehschwächen bei Kindern zählen das Schielen, die Ungleichsichtigkeit und die Schwachsichtigkeit. Sie alle können dazu führen, dass sich beide Augen unterschiedlich entwickeln und räumliches Sehen dadurch erschwert wird. Am weitesten verbreitet dürfte jedoch die Kurzsichtigkeit sein – sie nimmt seit Jahren weltweit zu, vor allem unter Schulkindern. Dies wird darauf zurückgeführt, dass Kinder oft stundenlang nur in die Nähe schauen, zum Beispiel auf das Handy, auf den Computerbildschirm oder in Bücher. Während der Wachstumsphase passt sich der Augapfel an dieses Verhalten an und wächst in die Länge. Die Bilder aus der Nähe landen dann zwar auf der Netzhaut und werden perfekt wiedergegeben, nicht aber die Bilder aus der Ferne. Sie kommen vor der Netzhaut an und bleiben unscharf. Die rechtzeitige Korrektur mit einer Brille ist also sehr wichtig für die Kleinen.
Untersuchungen in Asien haben gezeigt, dass sich bei Kindern, die zwei Stunden pro Tag draußen im Tageslicht verbrachten, das Risiko für Kurzsichtigkeit um die Hälfte reduzierte. Also: Nichts wie raus ins Freie!
Kurzsichtigkeit nicht unterschätzen
Auch unter Erwachsenen ist die Kurzsichtigkeit extrem verbreitet: Schätzungsweise jeder zweite Mensch weltweit ist kurzsichtig. Dabei gilt eine Fehlsichtigkeit bis minus sechs Dioptrien nicht als Erkrankung, sondern als Abweichung vom Durchschnitt. Brillen, Kontaktlinsen oder Operationen gleichen Kurzsichtigkeit in der Regel gut aus. Die meisten Betroffenen erwerben ihre Kurzsichtigkeit im Schulalter, sie kann sich später verschlechtern, aber auch wieder bessern. Da mit einer Kurzsichtigkeit das Risiko weiterer Augenveränderungen steigt, sollten regelmäßige Sehtests wahrgenommen werden.
Die Augen im Erwachsenenalter
Im Alter zwischen 30 und 40 Jahren kann eine Weitsichtigkeit entstehen, die sich beim angestrengten Lesen am Bildschirm oder im Straßenverkehr bemerkbar macht. Gerade in dieser sehr aktiven Lebensphase empfiehlt das KGS deshalb alle drei Jahre einen Sehtest bei einer Augenärztin oder einem Optiker. Eine gut angepasste Bildschirm- oder Arbeitsplatzbrille bewahrt die Augen vor allzu großer Anstrengung.
Stark kurzsichtige Menschen haben ein erhöhtes Risiko einer Netzhautablösung. Sie macht sich durch das Sehen von Blitzen oder dichter dunkler Flecken, dem so genannten Rußregen, bemerkbar und muss notfallmäßig behandelt werden – ansonsten droht die Erblindung. Auch das Risiko, an Grauem Star zu erkranken, ist bei kurzsichtigen Menschen erhöht.
Ab Mitte 40 kann die so genannte Alterssichtigkeit beginnen. Sie entsteht, weil die Linse nach und nach ihre Elastizität verliert und sich immer weniger an den Wechsel der Entfernungen beim Sehen anpassen kann – jetzt sollte ein Sehtest alles zwei Jahre zur Routine werden.
Blaues Licht – schädlich für die Augen?
Anders als etwa die Ultraviolett- oder Röntgenstrahlung ist blaues Licht für das menschliche Auge sichtbar. Das natürliche, von der morgendlichen Sonne abgegebene blaue Licht unterdrückt die Bildung des Schlafhormons Melatonin und macht uns dadurch wacher und leistungsfähiger.
Doch nicht nur die Sonne gibt blaues Licht ab, sondern auch digitale Geräte wie Smartphones, Bildschirme oder Fernseher. Dabei unterscheiden unsere Augen nicht zwischen dem Blaulicht vom Display und dem aus dem Tageslicht. Auch LED-Licht hat einen hohen Blau-Anteil.
Blaulicht steht im Verdacht, für das Auge schädlich zu sein und dem Körper falsche Signale zu geben, die den Schlafrhythmus und das Wohlbefinden nachhaltig beeinflussen können. Auch wenn diese Vorbehalte nicht sicher durch Studien belegt sind, ist es ratsam, blaues Licht im Alltag zu reduzieren, vor allem wenn Sie viel Zeit vor Bildschirmen verbringen.
Brillen mit speziellem Blaulichtfilter reduzieren kurzwelliges blaues Licht. Die Blaulichtfilter-Beschichtung entlastet die Augen und kann besonders bei langen Bildschirm-Sessions für ein besseres Wohlbefinden sorgen. Ein weiteres Plus bieten Sonnenbrillen mit Blaulichtfilter: Sie sorgen häufig für ein kontrastreicheres Sehen.
Wichtig: Entspannung und Training
Vor allem Menschen, die viel am Bildschirm arbeiten, sollten darauf achten, ihren Augen regelmäßig Gutes zu tun. Auch für sie gehört der Aufenthalt im Freien dazu – er ist nicht nur für die Augen erholsam. Gut zu merken ist außerdem die so genannte 20:20:20-Regel:
• Auf 20 Minuten Nah-Sehen folgt 20 Sekunden Fern-Sehen auf einen Gegenstand in mittlerer Entfernung (etwa sechs Metern).
Im Internet gibt es zahlreiche weitere Übungen, die die Augen entspannen und ihre Anpassungsfähigkeit trainieren – so auch beim Gesundheitstelefon der LZG.
Typische Augenerkrankungen im Alter
Ab dem 50. Lebensjahr treten bei vielen Menschen typische Erkrankungen des Auges auf – allen voran der Graue Star. Bei dieser auch als Katarakt bezeichneten Erkrankung handelt es sich um eine Linsentrübung, bei der die Betroffenen wie durch eine Milchglasscheibe sehen. Der Graue Star ist gut zu operieren – die Linse im Auge wird durch eine künstliche Linse ersetzt, die gegebenenfalls sogar eine Kurz- oder Weitsichtigkeit mindern kann. Nicht zu beheben ist der Grüne Star, medizinisch Glaukom genannt, bei dem der Sehnerv aufgrund eines erhöhten Augeninnendrucks allmählich zerstört wird. Das Fortschreiten kann durch regelmäßiges Eintropfen eines Medikaments nur aufgehalten, nicht aber geheilt werden. Vorsorgeuntersuchungen werden angeboten, aber von den Krankenkassen in der Regel nicht erstattet.
Letztendlich kann der Grüne Star genauso zur Erblindung führen wie die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), eine typische Erkrankung im hohen Alter. Hierbei geht die Sehfähigkeit im Bereich des schärfsten Sehens, der auf der so genannten Makula liegt, allmählich verloren. Dinge in der Mitte des Gesichtsfeldes werden unscharf, gerade Linien erscheinen verzerrt. Eine AMD entsteht meist durch Stoffwechselveränderungen, die zu Ablagerungen an der Netzhaut führen und diese verformen. Man unterscheidet zwischen trockener und feuchter Makuladegeneration. Die trockene AMD schreitet vergleichsweise langsam voran, ist nicht behandelbar und kann in eine feuchte AMD übergehen. Diese schreitet schneller voran, ist aber durch Medikamente, die ins Auge gespritzt werden, aufzuhalten. Heilung gibt es auch hier bislang nicht.
Noch ein paar Tipps: So tun Sie Ihren Augen Gutes
• Schützen Sie die Augen vor UV-Strahlung – sie kann unbemerkt dem Grauen Star und der Makuladegeneration den Weg bereiten.
Verzichten Sie auf das Rauchen – es hemmt die Durchblutung des Auges und begünstigt die frühzeitige Entwicklung von Grauem Star und Makuladegeneration. Auch ein hoher Alkoholkonsum erhöht dieses Risiko.
• Achten Sie darauf, dass Diabetes und Bluthochdruck gut eingestellt sind – beides wirkt sich ebenfalls auf die Blutgefäße in den Augen aus.
• Verbringen Sie viel Zeit im Freien – vor allem, wenn Sie häufig vor dem Computerbildschirm sitzen.
• Gönnen Sie Ihren Augen Pausen – auch ausreichender Schlaf gehört dazu. Generell nutzt jegliche Entspannung, etwa durch Yoga, auch den Augen.
• Und übrigens tut auch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung mit ausreichend Flüssigkeit Ihren Augen gut!
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de; Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de