28.06.2023
Ökotipp: Gesund essen ohne
Pestizide
Der BUND hat im Juni 2023 Erdbeeren auf
Pestizid-Rückstände getestet. Das Ergebnis: Vier von fünf
Erdbeer-Körbchen waren mit Pestiziden belastet, rund die Hälfte
enthielt sogar besonders gefährliche Pestizid-Cocktails, also
unterschiedliche Pestizide, die miteinander in Wechselwirkung treten.
Warum das problematisch ist und wie Sie Pestizide beim Essen
vermeiden können, erklärt BUND-Pestizid-Expertin Corinna Hölzel.
Was empfehlen Sie Verbraucher*innen,
die sich möglichst ohne giftige Pestizide ernähren wollen?
Corinna Hölzel: „Kaufen Sie
Obst und Gemüse am besten in Bio-Qualität. In der Ökolandwirtschaft
sind chemisch-synthetische Pestizide tabu. Wer nicht zu
Bio-Lebensmitteln greifen kann, sollte direkt vor dem Verzehr die
empfindlichen Früchte in kaltem, stehenden Wasser gründlich
abwaschen. Bei Erdbeeren ist zudem wichtig, dass Sie die Früchte
nicht beschädigen. Schneiden Sie den grünen Blütenkelch erst nach
dem Waschen ab. Durch das Waschen können Sie allerdings nicht alle
Pestizide beseitigen.“
Was ist denn an Pestiziden so
gefährlich?
Corinna Hölzel: „Pestizide
können Krebs verursachen, das Erbgut beeinflussen oder die
Fruchtbarkeit schädigen. Auch Hormongifte sind eine potentielle
Gefahr für die menschliche Gesundheit. Das sind Pestizide, die schon
in sehr kleinen Mengen wirken. Grenzwerte sind somit gar kein Schutz
vor Hormongiften. In unserem Erdbeer-Test enthielten vier der 19
Erdbeer-Proben Hormongifte. Pestizide haben auch fatale
Auswirkungen auf Tiere und Umwelt. Sie belasten das
Grundwasser, gelangen in Luft und Böden und zerstören unsere
Ökosysteme.“
Im kürzlich veröffentlichten
BUND-Erdbeertest wurden zwar Pestizid-Rückstände in Erdbeeren
nachgewiesen, die gesetzlichen Grenzwerte wurden dabei aber
nicht überschritten. Warum ist das trotzdem ein Problem?
Corinna Hölzel: „Bewertet wird der
jeweils einzelne Pestizid-Wirkstoff. Daraus werden die Grenzwerte für
Lebensmittel abgeleitet. In der Realität sind wir aber mehreren
Pestiziden ausgesetzt, die wir mit Lebensmitteln zu uns nehmen. So
auch in den von uns getesteten Erdbeeren. Rund die Hälfte enthielten
zwei oder mehr unterschiedliche Pestizide. Wenn die miteinander in
Wechselwirkung treten, kann das die giftige Wirkung um ein Vielfaches
erhöhen. Diese Wechselwirkungen werden aber in der Bewertung gar
nicht berücksichtigt. Dazu sind wir auch noch anderen Schadstoffen
ausgesetzt. In unseren Körpern sind Schwermetalle, Weichmacher,
Fluorverbindungen und sogar das längst verbotene Pestizid DDT
(Dichlordiphenyltrichlorethan) eingelagert. Pestizide aus
Lebensmitteln kommen da noch zusätzlich hinzu.“
Gibt es Lebensmittel, die besonders
häufig mit Pestiziden belastet sind?
Corinna Hölzel: „Tafeltrauben,
Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Pfirsiche, Aprikosen, Paprika und Kräuter
sind besonders häufig mit Pestiziden belastet. Grenzwerte werden bei
Obst- und Gemüseimporten aus Nicht-EU-Ländern deutlich häufiger
überschritten als bei EU-Ware.“
Wie können sich Verbraucher*innen
darüber informieren, welche Produkte konkret mit Pestiziden belastet
sind?
Corinna Hölzel: „Die
Lebensmittelüberwachung liegt in der Verantwortung der
Bundesländer. Allerdings wird nicht flächendeckend kontrolliert.
Wer sicher sein möchte, keine Pestizidrückstände im Einkaufskorb
zu haben, muss Bio-Lebensmittel kaufen. Diese werden ohne
chemisch-synthetische Pestizide erzeugt. Auf Feldern der
Biolandwirtschaft gibt es deswegen auch deutlich mehr Artenvielfalt.“
28.06.2023
Kennzeichen verloren: Was ist zu
tun?
Verlieren Kfz-Besitzer ihr
Nummernschild, ist das nicht nur ärgerlich, sondern oft auch
kostspielig. Wer ohne Kennzeichen fährt, muss mit einem Bußgeld von
60 Euro rechnen. Das gilt auch, wenn nur ein Schild fehlt. Bei einem
Verlust müssen Autofahrer bei der zuständigen Zulassungsstelle neue
Kennzeichen beantragen.
Aber aufgepasst: Auch die direkte Fahrt zur
Zulassungsstelle ohne Kennzeichnen ist verboten. Fehlt nur ein
Nummernschild, wird mancherorts ein Auge zugedrückt, wenn Autofahrer
eine behelfsmäßige Ersatztafel anbringen und sich umgehend um ein
neues Kennzeichen kümmern. Neben dem Ausweis sind die
Zulassungsbescheinigungen I und II sowie der Prüfbericht der letzten
Hauptuntersuchung zur Zulassungsstelle mitzubringen.
Zudem verlangen
die Behörden eine eidesstattliche Versicherung über das
Abhandenkommen der Schilder. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, das
eventuell noch vorhandene Kennzeichen vorzuzeigen. Der Gang zur
Polizei ist nur bei einem Diebstahl nötig. Auf die gewohnte
Zeichenkombination müssen Kfz-Besitzer übrigens erst einmal
verzichten: Sie wird aus Sicherheitsgründen für zehn Jahre
gesperrt. Auch ihre Versicherung sollten Betroffene schnellstmöglich
informieren.
Wichtig zu wissen: Im Ausland gibt es keinen Ersatz für
verlorene Schilder. Urlauber sollten dann die lokale Polizei
informieren. Sind alle Kennzeichen weg, müssen sie ihr Fahrzeug
abstellen – und einen Abschleppdienst mit dem Heimtransport
beauftragen.
Text: Wolfgang Müller, Rechtsexperte
der IDEAL Versicherung
27.06.2023
Urlaubszeit: Warum können wir auswärts
oft nicht schlafen?
Ist der nächste Urlaub in Sicht,
steigert sich die Vorfreude auf die wohlverdiente Auszeit. Doch
leider raubt das fremde Bett vielen Reisenden den Schlaf. Häufig
schlafen Menschen in einer unbekannten Umgebung schlechter. Woran
liegt das?
Schlechter Schlaf beginnt im Kopf
Unser Gehirn ist ein Gewohnheitstier –
das Hotelzimmer ist aber erst einmal ungewohnt. Die Matratze ist
weicher, die Bettwäsche fühlt sich anders an und es riecht auch
ganz anders als am wohlvertrauten Schlafplatz zuhause. Diese
Veränderungen machen die linke Gehirnhälfte des Nachts
aufmerksamer; sie findet weniger in die Tiefschlafphase. Das ist eine
Art Sicherheitsmaßnahme, um uns in der fremden Umgebung vor
möglichen Gefahren zu schützen. Dadurch wachen wir deutlich
schneller auf – ungewohnte Geräusche reißen uns leichter aus dem
Schlummerland. Gleichzeitig bedeutet weniger Tiefschlaf aber auch
weniger Erholung. Gerade empfindliche Schläfer sollten sich daher
bereits bei der Buchung um ein ruhiges Zimmer bemühen.
Schnarchen im Gepäck
Aber auch das ruhigste Hotelzimmer
bringt nichts, wenn der Bettnachbar oder die Bettnachbarin die
Nachtruhe durch Schnarchen zusätzlich stört. Das unruhige,
nächtliche Sägen fällt hier besonders schwer ins Gewicht:
Zusätzlich zum ohnehin leichten Schlaf gibt es im Hotel meist
weniger bis keine Ausweichmöglichkeiten. Denn Hotellobby oder
Poolbereich sind wohl noch schlechtere Ruheorte. Auch besteht nicht
immer die Option, separate Zimmer für Schnarchende zu buchen. Um
Beziehungsstress im Urlaub zu vermeiden, kann die Abklärung und
Behandlung des eigenen Schnarchens helfen. Zahnärztliche
Anti-Schnarchschienen, sogenannte Unterkiefer-Protrusionsschienen,
sind hier Begleiter, die platzsparend im Kulturbeutel mitreisen und
für ruhige, erholsame Nächte sorgen können.
3 Tipps für gutes Schlummern im
Urlaub
- Bei Zeitverschiebung vorher auf den neuen Tag-Nacht-Rhythmus einstellen
Unterscheidet sich die Ortszeit unseres Urlaubsziels stark von der heimischen, hilft es, sich vorab auf die neue Zeitzone einzustellen. Zwar fällt das ungewohnt frühe oder späte Zu-Bett-gehen nicht jedem leicht, jedoch passen wir uns so am schnellsten an den neuen Schlafrhythmus an.
- Gewohnte Schlafsachen mitnehmen
Das eigene Kissen mit in den Urlaub zu nehmen ist simpel und sorgt dafür, dass das Hotelbett eine gewohntere Umgebung wird. Gerade für Menschen mit Nacken- und Rückenbeschwerden ist es gegenüber den womöglich unpassenden Hotelkopfkissen ein Segen für bessere Schlafqualität.
- Praktische Schlafhilfen einpacken
Ohrstöpsel oder beruhigende Einschlafmusik helfen, störende Geräusche auszublenden. Und vom Zahnarzt individuell angepasste Anti-Schnarchschienen reduzieren die nächtliche Lärmbelastung und ungesunde Schlafstörung für andere sowie einen selbst. Im raren Platzangebot des Urlaubskoffers sind die kleinen und platzsparenden Schlafhelfer zudem schnell verstaut.
27.06.2023
Vom Ohrwurm zum Hörschaden
Wie Kinder und Jugendliche Belastungen des Gehörs vermeiden
Sie tragen In-Ears auf dem Weg zur Schule, sitzen mit der Musikbox am See und besuchen Festivals: Jugendliche hören gerne und laut Musik. Auch die Kleinsten lauschen schon über Kopfhörer ihren Lieblingshörspielen. Liegt die Lautstärke dabei über den empfohlenen Maximalwerten, kann das auf Dauer zu irreparablen Gehörschäden führen. Worauf Kinder und Jugendliche beim Musikhören achten sollten, weiß Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV.
Gesundheitsrisiko: laute Musik
Häufigste Ursache für Gehörschäden ist zu laute Beschallung. Damit ist nicht nur der explodierende Silvesterkracher oder die Baustelle vor der Tür gemeint, sondern auch Musik – ganz unabhängig von der Stilrichtung. „Vor allem Jugendliche unterschätzen die Gefahren von lautem Musikhören. Sie sind meist der Meinung, dass Gehörschäden erst im Alter auftreten“, so Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV. Beim Hören der Lieblingssongs über Kopfhörer, auf Konzerten oder in Klubs sind hohe und gesundheitsschädliche Geräuschpegel aber keine Seltenheit. „Das kann ernsthafte Folgen für das Gehör haben“, erläutert die Gesundheitsexpertin. „Sind die Haarzellen im Ohr, die die Schallwellen über den Hörnerv an unser Gehirn weiterleiten, zu lange und zu oft lauten Geräuschen ausgesetzt, nehmen sie irreparablen Schaden.“ Das Gefährliche: Hörverlust tritt zunächst in den hohen Frequenzbereichen auf, die außerhalb einer normalen Gesprächslautstärke liegen. Kinder und Jugendliche bemerken diesen deswegen zunächst oft nicht.
Ab 85 Dezibel drohen Hörschäden
Bereits eine Lautstärke ab 85 Dezibel schadet dem Gehör. „Eine EU-Richtlinie legt zwar fest, dass Smartphones und andere mobile Abspielgeräte 85 Dezibel nicht überschreiten sollen, aber auch das ist auf Dauer zu viel“, so Haw. Der Lärmpegel in vielen Klubs und auf Konzerten liegt zudem mit über 110 deutlich darüber. Hörschäden führen nicht nur dazu, dass Betroffene Unterhaltungen nicht mehr optimal folgen können, auch Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Druck auf den Ohren oder Ohrgeräusche sind keine Seltenheit. „Die Hörverluste können in seltenen Fällen in die soziale Isolation führen“, warnt die DKV Expertin. „Darüber hinaus erhöhen in jungen Jahren erlittene Gehörschäden das Risiko für Demenz oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Alter.“ Wenn Eltern Anzeichen von Schwerhörigkeit bei ihrem Nachwuchs bemerken, ist ein Hörtest bei einem Arzt sinnvoll. Denn je eher ein Hörverlust bemerkt wird, umso geringer sind die gesundheitlichen Auswirkungen.
Maximal 60 Minuten mit Kopfhörer Musik hören
Damit es gar nicht erst soweit kommt, ist Prävention wichtig. Musikhören per se ist natürlich nicht schädlich. Haw empfiehlt Heranwachsenden aber die sogenannte 60/60-Regel. Das heißt für das Musikhören mit Kopfhörern: Höchstens 60 Minuten am Stück bei 60 Prozent der Maximallautstärke. Auf In-Ear-Kopfhörer sollten Kinder und Jugendliche eher verzichten. „Durch den wesentlich kürzeren Weg der Schallwellen von der Quelle bis zum Trommelfell wird der dämpfende Effekt der Luft stark reduziert“, erläutert die Gesundheitsexpertin. Manche Smartphones geben auch Warnhinweise beim zu langen Hören von lauter Musik. „Eltern sollten sich zusätzlich gelegentlich selbst davon überzeugen, welche Lautstärke ihre Kinder eingestellt haben und mit ihnen über die gesundheitlichen Folgen sprechen“, ergänzt die DKV Expertin.
Ruhepause für die Ohren
Um Gehörschäden vorzubeugen, empfiehlt es sich auch, auf Konzerten oder in Klubs Ohrenstöpsel zu verwenden. „Die kleinen Hilfsmittel sind günstig und können Lärm um bis zu 20 Prozent reduzieren“, so Gesundheitsexpertin Haw. „Wer Ohrgeräusche wie Piepen oder ein Dumpfheitsgefühl bemerkt, sollte den Raum verlassen und dem Ohr eine Ruhepause gönnen.“ Gleiches gilt auch auf dem Nachhauseweg vom Konzert: Statt direkt wieder Kopfhörer aufzusetzen, lieber in den Erinnerungen an die schönsten Konzert-Momente schwelgen.
24.06.2023
Betrugsmaschen bei "kleinanzeigen" im Internet
Verbraucherzentrale und LKA geben Tipps, wie man sich schützen kann
(ots) - Seit kurzem heißt die Verkaufsplattform eBay Kleinanzeigen nur noch "kleinanzeigen". Nutzerkonten, Chatverläufe und Bewertungen und Anzeigen bleiben ebenso bestehen wie die Optionen "Direkt kaufen" und "Sicher bezahlen". Aber auch künftig gilt: Nicht immer stecken hinter den Profilen auf "kleinanzeigen" ehrliche Angebote. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt informieren anhand aktueller Fälle über Betrugsmaschen.
Käuferschutz-Trick über PayPal:
Eine Verbraucherin, die eine Ledertasche bestellt hatte, wurde darum gebeten, bei der Zahlung via PayPal die Option "Geld an Freunde und Familie senden" auszuwählen. Das sei günstiger und schneller. Aber: Dadurch wurde der Käuferschutz umgangen. Die Verbraucherin wies das Geld über die gewünschte Option an, erhielt aber keine Ware. Die Betrüger waren danach nicht mehr auffindbar. Achtung: Nur, wer eine Zahlung über "Waren und Dienstleistungen" sendet, kommt in den Genuss des "Käuferschutzes" und kann das Geld nachher zurückordern. Bei der Zahlungsoption "Freunde und Familie" geht das nicht.
Vorsicht bei Verkauf mit "Sicher bezahlen":
Ein Verbraucher bot bei "kleinanzeigen" einen Kindersitz zum Verkauf an. Eine vermeintliche Interessentin meldete sich und wollte die Zahlung über die tatsächlich existierende "kleinanzeigen"-Bezahlmethode "Sicher bezahlen" abwickeln. Der Verkäufer erhielt eine SMS, dass der Artikel bezahlt sei und er den Zahlungseingang über einen Link bestätigen müsse. Der Link führte jedoch auf eine gefälschte Website, die der Originalseite sehr ähnlich sah. Dort gab er seine Kreditkartendaten ein, um das Geld zu erhalten, löste damit aber eine Abbuchung über mehrere Tausend Euro aus.
Der Personalausweis-Trick:
Auch von der scheinbar seriös wirkenden Legitimation per Personalausweis sollte man sich nicht blenden lassen. Eine junge Frau entdeckte auf "kleinanzeigen“ einen günstigen Akku-Staubsauger. Der Verkäufer sandte ihr ein Foto "seines" Personalausweises zu, damit sie "eine Sicherheit habe". Daraufhin überwies die Frau den Kaufpreis per Echtzeitüberweisung an den Betrüger. Der Staubsauger kam nie an und der Verkäufer war nicht mehr zu erreichen.
Um sich vor Betrügereien im Netz zu schützen geben Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale folgende Tipps:
Verbraucherzentrale und LKA geben Tipps, wie man sich schützen kann
(ots) - Seit kurzem heißt die Verkaufsplattform eBay Kleinanzeigen nur noch "kleinanzeigen". Nutzerkonten, Chatverläufe und Bewertungen und Anzeigen bleiben ebenso bestehen wie die Optionen "Direkt kaufen" und "Sicher bezahlen". Aber auch künftig gilt: Nicht immer stecken hinter den Profilen auf "kleinanzeigen" ehrliche Angebote. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt informieren anhand aktueller Fälle über Betrugsmaschen.
Käuferschutz-Trick über PayPal:
Eine Verbraucherin, die eine Ledertasche bestellt hatte, wurde darum gebeten, bei der Zahlung via PayPal die Option "Geld an Freunde und Familie senden" auszuwählen. Das sei günstiger und schneller. Aber: Dadurch wurde der Käuferschutz umgangen. Die Verbraucherin wies das Geld über die gewünschte Option an, erhielt aber keine Ware. Die Betrüger waren danach nicht mehr auffindbar. Achtung: Nur, wer eine Zahlung über "Waren und Dienstleistungen" sendet, kommt in den Genuss des "Käuferschutzes" und kann das Geld nachher zurückordern. Bei der Zahlungsoption "Freunde und Familie" geht das nicht.
Vorsicht bei Verkauf mit "Sicher bezahlen":
Ein Verbraucher bot bei "kleinanzeigen" einen Kindersitz zum Verkauf an. Eine vermeintliche Interessentin meldete sich und wollte die Zahlung über die tatsächlich existierende "kleinanzeigen"-Bezahlmethode "Sicher bezahlen" abwickeln. Der Verkäufer erhielt eine SMS, dass der Artikel bezahlt sei und er den Zahlungseingang über einen Link bestätigen müsse. Der Link führte jedoch auf eine gefälschte Website, die der Originalseite sehr ähnlich sah. Dort gab er seine Kreditkartendaten ein, um das Geld zu erhalten, löste damit aber eine Abbuchung über mehrere Tausend Euro aus.
Der Personalausweis-Trick:
Auch von der scheinbar seriös wirkenden Legitimation per Personalausweis sollte man sich nicht blenden lassen. Eine junge Frau entdeckte auf "kleinanzeigen“ einen günstigen Akku-Staubsauger. Der Verkäufer sandte ihr ein Foto "seines" Personalausweises zu, damit sie "eine Sicherheit habe". Daraufhin überwies die Frau den Kaufpreis per Echtzeitüberweisung an den Betrüger. Der Staubsauger kam nie an und der Verkäufer war nicht mehr zu erreichen.
Um sich vor Betrügereien im Netz zu schützen geben Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale folgende Tipps:
- Mit dem Bezahlsystem "sicher Bezahlen" muss man nicht selbst aktiv werden. Wichtig: Niemals auf Links in SMS oder Mails klicken.
- Vorsicht ist bei unwahrscheinlich günstigen Angeboten angesagt und wenn sich diese in einem Shop häufen. Hier gilt es, genauer hinzuschauen.
- Es empfiehlt sich, eine sichere Zahlungsmethode zu wählen und sich nicht zu einer Überweisung in Vorkasse hinreißen zu lassen.
- Die Verkaufsplattform "kleinanzeigen" hat einige hilfreiche Sicherheitstipps auf ihrer Website zusammengestellt.
- Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Betrug gekommen sein, ist es in jedem Fall ratsam, sich an die zuständige Polizei-Dienststelle zu wenden und Strafanzeige zu erstatten. Dies ist jederzeit auch über die Online-Wache der Polizei Rheinland-Pfalz unter möglich.
21.06.2023
Hautkrebszahlen in der Region
steigen
Warum ein gesunder Umgang mit der
Sonne wichtig ist
Egal ob Zuhause oder im Urlaub –
viele verbringen gerade im Sommer viel Zeit draußen und damit auch
in der Sonne. Sie ist wichtig für den Körper, um Vitamin D bilden
zu können. Doch: Die UV-Strahlung der Sonne ist auch
Hauptrisikofaktor für Hautkrebs – einer der häufigsten Krebsarten
überhaupt. Und die Erkrankungszahlen in der Region steigen, das
macht eine Auswertung der IKK Südwest unter ihren Versicherten
deutlich. Die regionale Krankenkasse hat deshalb zum bundesweiten Tag
des Sonnenschutzes (21. Juni) mit Univ.-Prof. Dr. med. Thilo Jakob,
Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie vom
Universitätsklinikum Gießen (UKGM) über den richtigen Umgang mit
der Sonne gesprochen.
Der alljährliche Trip in den Süden
steht an und auch der nächste Freibadbesuch lässt bei der Hitze
nicht lange auf sich warten. Der richtige Sonnenschutz sollte dabei
aber nicht fehlen. Warum dieser so wichtig ist, erklärt Univ.-Prof.
Dr. med. Thilo Jakob, Direktor der Klinik für Dermatologie und
Allergologie am Universitätsklinikum Gießen: „Hält man sich zu
lange ungeschützt in der Sonne auf, kann die übermäßige
UV-Strahlung die Hautzellen schädigen. Die Haut besitzt zwar einen
körpereigenen Schutzmechanismus, doch bei intensiver und dauerhafter
Strahlenbelastung durch die Sonne wird dieser überlastet und das
Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, steigt.“
Immer mehr Menschen sind in den
vergangenen Jahren bereits an Hautkrebs erkrankt. Das hat eine
Auswertung der IKK Südwest unter ihren Versicherten in
Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland ergeben. „Die Zahl der
Neuerkrankungen ist im ersten Corona-Jahr gesunken, weil viele nicht
zum Arzt gegangen und Erkrankungen unentdeckt geblieben sind. Die
Tendenz ist jedoch weiter steigend: 2021 haben mehr Menschen die
Diagnose Hautkrebs erhalten als noch vor der Pandemie. Die Zahlen
verdeutlichen, wie wichtig es ist, regelmäßige
Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen“, so
IKK-Südwest-Vorstand Prof. Dr. Jörg Loth. Denn vergleicht man die
Jahre 2017 und 2021 miteinander, sind die Hautkrebserkrankungen in
der Region um über acht Prozent gestiegen. Frauen sind generell
stärker betroffen als Männer.
Um Hautkrebs frühzeitig erkennen und
behandeln zu können, übernimmt die IKK Südwest für ihre
Versicherten früher und öfter als gesetzlich vorgegeben schon ab 20
Jahren die Kosten für ein jährliches Hautkrebs-Screening in Höhe
von 30 Euro. Auch eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut
gehört zur persönlichen Vorsorge. Werden Veränderungen von
Leberflecken in ihrer Form, Farbe oder Größe erkannt, sollte man
diese von einem Hautarzt abklären lassen.
„Je früher Hautkrebs erkannt wird,
desto besser lässt er sich behandeln. Aber damit es gar nicht erst
so weit kommt, ist der richtige Sonnenschutz entscheidend“, sagt
Loth und ergänzt: „Mit Blick auf die klimatischen Veränderungen,
den damit einhergehenden steigenden Temperaturen und einer höheren
Zahl an Sonnenstunden wird das Thema Sonnenschutz und
Hautkrebsprävention in Zukunft immer wichtiger werden.“
Sonnenschutz für
Hautkrebsprävention entscheidend
Für die warmen Tage rät der
Dermatologe Prof. Jakob, auf einen vernünftigen Umgang mit der Sonne
zu achten: „Verbringt man im Sommer viel Zeit draußen, ist es
wichtig, einen Hut und leichte Kleidung zu tragen sowie ausreichend
Sonnencreme zu verwenden. Die intensive Sonne um die Mittagszeit
sollte vermieden werden, um Sonnenbränden vorzubeugen. Sie sind eine
Entzündungsreaktion der Haut und besonders schädlich.“
Aber kann man dann überhaupt gesund
braun werden? „Wenn die Haut von der Sonne gebräunt wird, ist das
ein körpereigener Schutzmechanismus, weil sie geschädigt wurde.
Gesunde Bräune gibt es daher nur aus der Tube in Form von
Selbstbräuner“, so der Mediziner.
21.06.2023
Ab ins Meer – aber sicher!
Worauf Urlauber achten sollten, um Badeunfälle zu vermeiden
Auch dieses Jahr fahren viele im Sommerurlaub ans Meer. Am Urlaubsort angekommen, können es die meisten dann kaum erwarten, ins kühle Nass zu springen. Doch beim Baden in offenen Gewässern lauern viele Gefahren. Worauf Urlauber achten sollten, erklärt die ERGO Reiseexpertin Birgit Dreyer.
Hinweisschilder beachten
Ein sonniger Strandtag am Meer – was kann es Schöneres geben. Wer sich im türkisblauen Wasser abkühlen möchte, sollte jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, um Badeunfälle zu vermeiden. Denn im Meer können Wellen und Strömungen schnell gefährlich werden. „Vor allem Strände abseits der Touristenregionen sind häufig unbewacht. Urlauber sollten dann – falls vorhanden – unbedingt Hinweis-, Verbots- und Warnschilder beachten“, so Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERGO Reiseversicherung. „Sicherer sind Strände mit Wasserwacht oder Rettungsschwimmern, die im Notfall eingreifen können.“ Außerdem wichtig: Nur in ausgewiesenen Badebereichen schwimmen und Abstand zu Booten oder Wassersportgeräten wie Jetski und Co. halten.
Brandung und Strömungen nicht unterschätzen
Offene Gewässer sind unberechenbar. Innerhalb kurzer Zeit kann sich ein sanftes Schaukeln in heftigen Wellengang verwandeln, auch Strömungen und der Sog der Gezeiten können Schwimmer leicht in gefährliche Situationen bringen. Dreyer rät Urlaubern daher, nicht zu weit rauszuschwimmen und die eigenen Kräfte nicht zu überschätzen. Bei einem Wetterumschwung sollten Badende das Meer schnellstmöglich verlassen. Geraten Urlauber in eine Strömung, heißt es Ruhe bewahren und nicht dagegen anschwimmen. „Besser kurz treiben lassen, um dem Sog zu entkommen“, so die ERGO Reiseexpertin. Damit die Brandung nicht zur Gefahr wird, sollten sich Urlauber zudem von Felsen und Klippen fernhalten. „Auch Klippenspringen ist absolut tabu“, ergänzt Dreyer.
Vorsicht vor Seeigeln, Quallen und Scherben
Badende müssen auch damit rechnen, dem einen oder anderen Meeresbewohner zu begegnen. Auch wenn die meisten harmlos sind, sollten Urlauber ein paar Kleinigkeiten beachten, um sich nicht in Gefahr zu bringen. „Sind zum Beispiel viele Quallen unterwegs, besser nicht ins Wasser gehen“, rät Dreyer. „Denn ein Kontakt mit den Tentakeln der Tiere kann schnell zu schmerzhaften Verletzungen führen.“ Wer mit einer Qualle in Berührung kommt, sollte Ruhe bewahren, an Land schwimmen und die betroffene Stelle mit Meerwasser, Essigsäure oder Zitronensaft abspülen. Um die Schmerzen zu lindern, können Betroffene die Wunde anschließend kühlen. „Wer sich nach einem Quallenstich unwohl fühlt, starke Schmerzen oder Schwellungen hat, sollte einen Arzt aufsuchen“, so die Reiseexpertin. Sie empfiehlt zudem, Badeschuhe zu tragen, um sich vor Scherben sowie spitzen Muscheln und Steinen zu schützen.
Was bedeuten die Flaggen?
An den meisten Stränden wehen Flaggen, die Urlaubern wichtige Badehinweise geben. „Eine rot-gelbe Flagge heißt, dass Rettungsschwimmer den Strand bewachen“, erklärt Dreyer. Ist eine gelbe Flagge gehisst, können Schwimmer auf eigene Gefahr ins Meer gehen. „Vor allem ältere Personen oder Kinder sollten dann besonders vorsichtig sein“, rät die Reiseexpertin. Absolutes Badeverbot herrscht bei roter Flagge. Übrigens: Weht eine blaue Flagge, erfüllt der Strand bestimmte Umweltkriterien.
Den Nachwuchs immer im Blick behalten
Für Kinder ist das Meer meist das absolute Highlight im Urlaub. „Auch, wenn die Kleinsten bereits schwimmen können oder sogar das Seepferdchen haben, sollten Eltern sie nie unbeaufsichtigt ins Wasser lassen“, so Dreyer. „Luftmatratzen oder Gummitiere sind übrigens keine geeigneten Schwimmhilfen, denn das aufblasbare Spielzeug treibt leicht ab.“ Besondere Vorsicht gilt bei starkem Wellengang. Kinder, die von einer Welle umgeworfen werden, können schnell in Panik geraten, wenn sie nicht sofort wieder an die Oberfläche kommen. Die Reiseexpertin rät Eltern, am ersten Strandtag gemeinsam mit dem Nachwuchs das Ufer zu erkunden und auf mögliche Gefahrenquellen hinzuweisen.
Die richtige Absicherung für den Ernstfall
Neben Bikini, Badetuch und Sonnencreme sollte auch eine Reisekrankenversicherung mit ins Gepäck. „Die ERGO Reiseversicherung bietet in Zusammenarbeit mit Air Doctor die Möglichkeit, über eine App weltweit schnell und unkompliziert einen (Fach-)Arzt zu finden“, so Dreyer. Die Police leistet zum Beispiel auch für einen medizinisch sinnvollen Rücktransport in die Heimat.
21.06.2023
Was hilft gegen starkes Schwitzen?
Heiße Temperaturen, Sport oder auch Stress: Es gibt viele Gründe, die den Körper zum Schwitzen bringen. Das ist lebensnotwendig, denn der Körper reguliert so seine Temperatur. Doch manche Menschen schwitzen auch ohne erkennbaren Auslöser und zusätzlich noch übermäßig viel. Dann handelt es sich um die sogenannte Hyperhidrose, an der über eine Million Deutsche leiden.
Die Ursache kann beispielsweise in einer anderen Erkrankung oder der Einnahme bestimmter Medikamente liegen. Betroffene sollten daher einen Arzt aufsuchen. Dieser kann zur akuten Behandlung spezielle Deodorants, Gels, Pulver oder Lotionen für die stark schwitzenden Partien verschreiben. Aber auch Salbei – als Tee, Umschlag oder Fußbad – hat eine schweißhemmende Wirkung.
Außerdem gilt: Scharfes Essen, heiße und koffeinhaltige Getränke sowie Alkohol besser vermeiden. Denn das kurbelt den Stoffwechsel und damit die Wärmeproduktion an. Regelmäßiger Sport kann ebenfalls dabei helfen, die Schweißabsonderung zu regulieren. Vor allem im Sommer sollten Betroffene zudem luftdurchlässige Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen tragen. Hilfreich können auch spezielle Achselpads sein, die dafür sorgen, dass in besonders stressigen Situationen wie einem Bewerbungsgespräch die Achseln trocken bleiben.
Text: Carsten Sellmer, Gesundheitsexperte der IDEAL Versicherung
21.06.2023
Sorgenfrei durch die Zeckenzeit
Die Zeckensaison ist in der Region in vollem Gange: Ein Stich der Blutsauger kann gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Besonders Kinder werden oft zur Zielscheibe der Zecken, wenn sie im hohen Gras spielen. Für Eltern ist es daher besonders wichtig zu wissen, wie sie Zeckenstiche vermeiden können. Die IKK Südwest gibt Tipps für den richtige Zeckenschutz und spricht mit Kinder- und Jugendarzt Dr. Benedikt Brixius über das richtige Verhalten nach einem Zeckenstich.
Mit steigenden Temperaturen beginnt jedes Jahr die Zeckensaison. Ab dann ist es wieder wichtig, sich aktiv vor Zecken zu schützen. Vor allem bei Spaziergängen durch Unterholz und hohes Gras ist Vorsicht geboten. Auch beim Spielen im eigenen Garten steigt schon das Risiko gebissen zu werden. Die Gefahr der Zecken geht von Krankheiten aus, die sie übertragen können. In Deutschland sind das überwiegend Borreliose und FSME. Durch das warme Klima sind Zecken deutlich länger aktiv und es treten hierzulande immer mehr neue Zeckenarten auf, die auch andere Krankheiten verbreiten. Effektiver Zeckenschutz wird also immer wichtiger.
Mit einfachen Tipps sicher vor Zecken
Zecken halten sich gerne im Unterholz und hohen Gras auf. Der einfachste Schutz ist es daher, diese Gebiete zu meiden. Kindern fällt das besonders schwer: Sie spielen gerne abseits der Wege und müssen besonders geschützt werden. Die Kleidung spielt dabei eine besondere Rolle. Lange Ärmel und Hosenbeine, sowie geschlossene Schuhe sind sehr effektiv. Sie verhindern, dass Zecken direkt an die Haut kommen. Helle Kleidung hilft außerdem, die Zecken schneller zu erkennen und direkt zu entfernen. Anti-Zecke-Sprays, die es in jedem Geschäft zu kaufen gibt, halten Zecken zwar effektiv fern, sind aber für Kinder nur bedingt und unter Kontrolle der Eltern geeignet.
Den besten Schutz vor Zeckenstichen bietet regelmäßiges Absuchen des Körpers. Nach jedem Spaziergang im Grünen sollte daher gründlich untersucht werden, ob Zecken auf der Haut krabbeln. Diese suchen oft für einige Zeit einen geschützten Ort am Körper, bevor sie stechen. Zu den bevorzugten Bereichen gehören die Kopfhaut, der Hals, die Achseln, Ellenbeugen und Kniekehlen. Dort sollte besonders sorgfältig nach Zecken gesucht werden.
Den sichersten Schutz gegen FSME bietet eine Impfung. Diese schützt vor der Virusinfektion und ist sehr gut verträglich. Bereits Kinder ab einem Jahr können sich impfen lassen.
Erachtet der Arzt die FSME-Impfung aus medizinischen Gründen für notwendig, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für ihre Versicherten auch dann, wenn sie nicht in einem Risikogebiet leben oder in ein solches reisen möchten.
Zeckenstich gefunden: Was jetzt?
Wenn es aber trotz der empfohlenen Maßnahmen zu einem Zeckenstich kommen sollte: „Einmal tief durchatmen und ruhig bleiben“, empfiehlt Dr. Benedikt Brixius, Pressesprecher des Bundesverbandes für Kinder- und Jugendheilkunde (BVKJ) des Saarlandes, und führt aus: „Es ist wichtig, die Zecke zeitnah zu entfernen. Je länger sie in der Haut ist, desto höher ist das Risiko einer Krankheitsübertragung. Die Eltern sollten daher den Mut haben, die Zecke selbst zu entfernen.“
Beim Entfernen der Zecke ist darauf zu achten, das Tier mit einem geeigneten Zeckenwerkzeug möglichst nah an der Haut zu greifen und gerade nach oben heraus zu ziehen. Für kleine Zecken ist eine Zeckenschlinge zu empfehlen. Die klassischen Zeckenzangen- und haken sind ebenfalls gute Hilfsmittel, die in jede Tasche passen. Man findet die Werkzeuge nicht nur in Apotheken, sondern auch in Drogerien.
„Viele haben Angst, Teile der Zecke könnten in der Haut zurückbleiben. Das ist in der Regel unbedenklich, da die Rückstände des Stechapparats von alleine abgestoßen werden. Nach dem Entfernen des Zeckenkörpers kann keine Krankheit mehr übertragen werden“, erklärt Brixius. Dennoch sollte nach jedem Zeckenstich die Einstichstelle regelmäßig desinfiziert und mindestens drei Wochen lang kontrolliert werden.
Ein Arztbesuch ist aber nicht in jedem Fall notwendig. „Wird die Stelle nach einiger Zeit auffällig rot oder bildet eine kreisförmige Röte um die Einstichstelle, sollte ein Arzt aufgesucht werden“, ergänzt Brixius. Auch grippeähnliche Symptome wie Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie leichtes Fieber können nach einem Stich Hinweise für eine Borreliose sein. In diesen Fällen sollte zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.
20.06.2023
Sommerliche Erfrischung: Freche
Früchtchen
Sommerliche Temperaturen machen nicht nur Lust auf Unternehmungen im Freien, sondern auch auf Erfrischungen aller Art. Anlässlich des kalendarischen Sommeranfangs am 21. Juni befasst sich die Informationsstelle für Kariesprophylaxe (IfK) mit Lieblingen der Sommerzeit: frischen Früchten. Aber Vorsicht! Gerade klebrige Sorten können ebenso wie zuckerhaltige Erfrischungsgetränke den Zähnen schaden. Mit ein paar Tipps geht es zahngesund durch den Sommer.
Sommerliche Temperaturen machen nicht nur Lust auf Unternehmungen im Freien, sondern auch auf Erfrischungen aller Art. Anlässlich des kalendarischen Sommeranfangs am 21. Juni befasst sich die Informationsstelle für Kariesprophylaxe (IfK) mit Lieblingen der Sommerzeit: frischen Früchten. Aber Vorsicht! Gerade klebrige Sorten können ebenso wie zuckerhaltige Erfrischungsgetränke den Zähnen schaden. Mit ein paar Tipps geht es zahngesund durch den Sommer.
Sommer und frische Früchte, das gehört
einfach zusammen: die Wassermelone am Pool, der kunterbunte Obstsalat
auf der Terrasse oder die Ananas beim Picknick. Allerdings können
die gesunden Snacks Schäden an den Zähnen verursachen. Denn auch
Fruchtzucker ist Zucker. In Säuren umgewandelt greift er den
Zahnschmelz an. „Besonders eine lange Kontaktzeit von Zuckern und
Säuren mit den Bakterien des Mundraums begünstigt die Entstehung
von Zahnbelag. Wird der nicht gründlich entfernt, entsteht Karies“,
erklärt Professor Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für
Kariesprophylaxe und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und
Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke.
Frucht ist nicht gleich Frucht
Das Risiko hängt von der Art der
Früchte ab. Sie haben unterschiedliches Potenzial, Karies zu
fördern. „So sind Ananas, Banane, Granatapfel, Mango,
Süßkirsche und Weintraube besonders reich an
Fruchtzucker. Doch vor allem klebrige Sorten können das Risiko
erhöhen, da diese im Mund zu einem süßen Brei zerkaut werden,
welcher leicht an den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen haften
bleibt“, weiß der Experte. Als zahngesunder Snack für
zwischendurch sind Bananen, Feigen, Datteln, Nektarinen, Aprikosen
und Melonen also weniger zu empfehlen. Äpfel, Orangen, Physalis,
Pfirsiche, Kakis, Ananas, Granatapfelkerne und Trauben dagegen
eher, weil sie fester sind.
Was tun gegen die klebrigen
Leckereien?
Was für Süßigkeiten und Softdrinks
gilt, hat auch für Obst, Fruchtsäfte oder Smoothies Bestand.
Professor Zimmer rät: „Obst sollte bevorzugt zu Hauptmahlzeiten
mit anschließendem Zähneputzen verzehrt werden. Wer seine deftigen
Gerichte mit fluoridiertem Speisesalz würzt, tut seinen Zähnen
schon vor dem Obstnachtisch Gutes. Das Fluorid verbleibt noch etwa
eine halbe Stunde an den Zähnen und schützt sie so vor
Zuckerangriffen.“
Ist keine Zahnbürste zur Hand, kann
man den Mund mit Wasser ausspülen. Auch empfehlen sich
Zahnpflegekaugummis für zwischendurch. Sie regen den Speichelfluss
an und helfen, das Übermaß an Säure zu neutralisieren. Abends
sollten insbesondere die Zahnzwischenräume nicht vergessen und mit
Interdentalbürsten oder Zahnseide gereinigt werden. Die Zahnpasta
sollte bei Erwachsenen einen Fluoridgehalt von 1.450 ppm aufweisen,
bei Kindern 1.000 ppm (0-2 Jahre: reiskorngroße Menge, 2-6 Jahre:
erbsengroße Menge). Zusätzlich können Mundspüllösungen bei
Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren das Fluorid auch an schwer
erreichbare Stellen bringen, wo es die Zahnsubstanz remineralisiert
und widerstandsfähig gegen Karies macht. Bei allem Wissen um
das Kariespotenzial einiger Früchte betont Professor Zimmer: „Das
ist kein Grund, auf gesundes Obst zu verzichten. Es geht vielmehr um
den bewussten Verzehr und die Zahnpflege danach.“ Die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 250 g Obst (2 Hände) pro Tag.
18.06.2023
„Tag des Schlafes“ am 21. Juni:
Ein Hoch auf den gesunden Schlummer
Am 21. Juni ist Sommersonnenwende: Der
längste Tag des Jahres mit der kürzesten Nacht ist gleichzeitig
auch „Tag des Schlafes“. Er macht darauf aufmerksam, wie wichtig
eine ausreichend lange und gute Nachtruhe für die Gesundheit ist.
Denn Schlafstörungen sind in Deutschland weit verbreitet.
Wer laut schnarcht, ist tagsüber
müder
Ins Bett fallen, schlafen wie ein
Murmeltier und morgens hellwach aus den Federn hüpfen – davon
können viele Menschen nur träumen. In Deutschland hat circa jeder
Dritte zeitweise Probleme beim Ein- und Durchschlafen. 6 % haben
sogar eine behandlungsbedürftige Schlafstörung. Das heißt, sie
schlafen schon länger als einen Monat mindestens dreimal pro Woche
so schlecht, dass sie sich tagsüber wie zerschlagen fühlen.
Schlafstörungen können viele Ursachen
haben – und eine davon ist Schnarchen: Das nächtliche Sägen
torpediert nicht nur die Nachtruhe der Bettpartnerin oder des
Bettpartners, sondern kann auch den eigenen Schlaf stören. Je lauter
man schnarcht, desto müder ist man am nächsten Tag – und zwar
unabhängig davon, ob das Schnarchen während der Nacht Atemaussetzer
verursacht. Das ergab eine Studie, in der Personen mit Verdacht auf
Schlafapnoe im Labor untersucht wurden.
Schlafapnoe: Schnappatmung mit
Folgen
Schlafapnoe ist eine ernste Erkrankung.
Dabei sind die Atemwege im Schlaf verengt oder zeitweise sogar
blockiert. Die Betroffenen bekommen schlecht Luft, schnarchen und
haben immer wieder Atemaussetzer von mehr als 10 Sekunden. Sie lösen
im Gehirn Sauerstoffmangel aus, der kurze, oft unbewusste Weckimpulse
verursacht. Passiert das mehrmals pro Nacht, kommt der erholsame
Tiefschlaf zu kurz und die Schnarcher sind tagsüber müde,
energielos, unkonzentriert und verlangsamt. Das kann auch schwere
Folgen für die Allgemeingesundheit haben: Beispielsweise ist das
Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erhöht. Wer
den Verdacht hat, an einer Schlafstörung zu leiden, schnarcht oder
gar Atemaussetzer bemerkt, sollte der Ursache auf den Grund gehen. Im
Schlaflabor wird das Risiko einer behandlungsbedürftigen
Schlafstörung professionell abgeklärt. Nicht immer ist eine
Beatmungsmaske (CPAP Maske) das Mittel der Wahl. Sogenannte
Unterkieferprotrusionsschienen (UKPS), die vom Zahnarzt in
Zusammenarbeit mit einem Fachlabor individuell angepasst werden,
können eine effektive Alternative sein.
Gesunder Schlaf: Energiequelle,
Lernbooster, Herzschutz
Warum ist Schlaf so wichtig für die
Gesundheit? Während wir schlafen, laufen viele Prozesse ab, die
Körper und Psyche fit halten. Das Gehirn erholt sich und festigt
neues Wissen. Herzschlag und Blutdruck sinken, zudem werden
Wachstumshormone ausgeschüttet, die die Reparatur von Zellschäden
und die Wundheilung fördern. Der Rat „schlaf dich gesund“ stimmt
also. Mehr noch: Guter Schlaf senkt das Risiko für diverse
Krankheiten, unter anderem für Herz-Kreislaufleiden und
Depressionen. Da lohnt es sich, die eigene Schlafhygiene einmal
genauer unter die Lupe zu nehmen.
Nicht verschlafen: Talkrunde mit
Experten auf Youtube
Gegründet wurde der „Tag des
Schlafes“ im Jahr 2000 von dem gleichnamigen Verein. Er organisiert
seit 2004 zwar keine bundesweiten Aktionen mehr, dennoch hat sich der
Termin etabliert: Jedes Jahr am 21. Juni greifen die Medien das Thema
Schlafen auf und informieren über Schlaf und Schlafstörungen. Auch
die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin
(DGSM) veranstaltet am 21. Juni traditionell einen Aktionstag. In
diesem Jahr beantworten Experten in einer live auf Youtube
übertragenen Talkrunde Fragen rund um das Thema erholsamen Schlaf.
Quelle: GesunderSchlafBlog
17.06.2023
Haustierhaltung in der Mietwohnung
Egal ob Hund, Katze oder Hamster: Die
Deutschen lieben ihre Haustiere. Auch viele Mieter wünschen sich
einen tierischen Begleiter. Doch einige Mietverträge enthalten ein
generelles Tierhaltungsverbot – ein solches ist nicht zulässig.
Denn Kleintiere wie Hamster, Kaninchen, Fische und Vögel in einer
zumutbaren Anzahl dürfen Vermieter in der Regel nicht verbieten. Sie
können jedoch Einschränkungen wie einen sogenannten
Erlaubnisvorbehalt festlegen.
Das bedeutet: Wer sich einen Hund oder
eine Katze zulegen möchte, muss vor dem Kauf seinen Vermieter um
Erlaubnis fragen beziehungsweise ihn darüber informieren. Allerdings
darf der Vermieter die Haustierhaltung nicht ohne Grund ablehnen.
Möglich wäre das unter anderem, wenn das Tier Schäden und
störenden Lärm in der Wohnung verursachen oder die Nachbarschaft
stark beeinträchtigen würde. Gelegentliches Bellen oder eine
Katzenhaarallergie reichen für ein Verbot nicht aus.
Wer exotische oder gefährliche Tiere
halten möchte, benötigt in jedem Fall die Zustimmung seines
Vermieters. Zusätzlich ist meist eine Halteerlaubnis nach den
jeweils geltenden Vorschriften des Bundeslandes notwendig. Hat der
Vermieter die Erlaubnis einmal erteilt, darf er sie unter bestimmten
Bedingungen auch wieder zurückziehen. Bei erheblichen
Beeinträchtigungen durch die Tiere kann der Vermieter zunächst
verlangen, dass der betreffende Mieter Schutzmaßnahmen ergreift, zum
Beispiel das Tier nicht den ganzen Tag allein zu Hause lässt. Falls
das nicht fruchtet, kann er die Genehmigung widerrufen und die
Tierhaltung für die Zukunft untersagen. Dies ist immer eine Frage
des Einzelfalles und möglich, wenn eine Gefahr vom Tier ausgeht oder
die anderen Mieter erheblich belästigt werden.
Text: Wolfgang Müller, Rechtsexperte
der IDEAL Versicherung
16.06.2023
Rosacea – Leben mit der Gesichtsrötung
Rote Flecken, sichtbare Äderchen und Pusteln im Gesicht: Dies sind typische Anzeichen für Rosacea – einer Entzündung der Gesichtshaut. Auch wenn eine Rosacea meist harmlos ist, können Rötungen im Gesicht oder an der Nase für Betroffene psychisch belastend sein. Häufig sind sie neugierigen Blicken anderer ausgesetzt oder sie stehen unter dem Verdacht des übermäßigen Alkoholkonsums wegen der „roten Nase“. Diese Reaktionen entstehen, weil viele Menschen nicht wissen, was es mit dieser Hauterscheinung auf sich hat. Es kann deshalb helfen, offen mit der Erkrankung umzugehen und in Familie, Freundeskreis und am Arbeitsplatz zu erklären, worum es sich dabei handelt. Denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Entzündung zu lindern und Schüben vorzubeugen.
Was ist Rosacea?
Die Rosacea (Rosazea, früher auch „Kupferrose" genannt) ist eine chronisch-entzündliche und nicht ansteckende Erkrankung der Haut. Sie betrifft klassischerweise das Gesicht, meist Nase und Wangen, häufig auch Stirn und Kinn. Angrenzende Bereiche wie Kopfhaut, Hals oder Dekolleté zeigen in seltenen Fällen ebenfalls Symptome.
Die Erkrankung tritt meistens im mittleren bis höheren Erwachsenenalter auf, seltener sind Kinder betroffen. Nach dem derzeitigen medizinischen Kenntnisstand sind Männer und Frauen annähernd gleichermaßen betroffen.
Die Symptome der Rosacea
Symptome der Rosacea sind insbesondere plötzliches Erröten mit Wärmegefühl („Flushing"), anhaltende Haut-Rötungen (Erythem) und sichtbare Erweiterungen von Blutgefäßen (Teleangiektasien). Später treten unter Umständen ein unangenehmes Trockenheitsgefühl, HautVerdickungen (Papeln) und eitergefüllte Bläschen auf, auch Schwellungen der Lymphbahnen (Lymph-Ödeme) zählen zu den häufigen Zeichen dieser Dermatose. In einigen Fällen sind auch die Augen beteiligt. Dies macht sich durch erweiterte Blutgefäße der Augen und häufig trockene und entzündete Augen bemerkbar.
Die Schweregrade
Eine Rosazea kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie kann in Schüben auftreten, zudem gibt es viele Mischformen. Die Merkmale der Erkrankung werden in vier Stadien mit unterschiedlichen Schweregraden unterteilt. Dies bietet jedoch nur eine grobe Orientierung. Für die Behandlung sind immer die individuellen Beschwerden und Hautveränderungen entscheidend.
- Vorstadium: Die Gesichtshaut ist gerötet, manchmal werden Äderchen sichtbar.
- Schweregrad I: Zusätzlich zur Hautrötung bilden sich Gefäß-Erweiterungen (Teleangiektasien) in der Gesichtshaut hinzu. Die Haut ist trocken und schuppt sich gelegentlich leicht. Zudem leiden die Betroffenen unter Juckreiz sowie brennenden, stechenden Schmerzen.
- Schweregrad II: In diesem Stadium treten zusätzlich entzündlich gerötete, teilweise eitergefüllte Bläschen (Pusteln) und Knötchen (Papeln) auf. Sie bleiben teilweise mehrere Wochen bestehen. Manchmal entwickeln sich zudem Schwellungen (Lymph-Ödeme) im Gesichtsgewebe.
- Schweregrad III: Bindegewebe und Talg-Drüsen vergrößern sich, wodurch knollige Wucherungen (Phyme) entstehen, zum Beispiel eine „Knollennase" oder „Kartoffelnase" (Rhinophym). Betroffene leiden unter den kosmetischen Auswirkungen dieser Veränderungen oft stark.
Wie entsteht eine Rosacea?
Die Symptome der Rosacea basieren auf einer chronischen Entzündung der Haut und erweiterten Hautgefäßen. Sonnenlicht, starke Hitze oder Kälte sowie Stress gelten als Auslöser für Entzündungsschübe.
Rosazea-ähnliche Beschwerden können zudem durch den langfristigen Gebrauch von KortisonPräparaten begünstigt werden (Steroid-Rosazea). Bei richtiger Anwendung der Mittel ist dieses Risiko aber sehr gering.
Die Hauterkrankung wird bei allen Hauttypen diagnostiziert, jedoch scheint sie bei hellhäutigen Menschen häufiger aufzutreten, aber auch schneller erkannt zu werden.
Nicht zu verwechseln ist die Rosacea mit Akne. Auch wenn sich bei einer Rosazea eitrige Pusteln entwickeln können, ist sie keine Form von Akne. Im Gegensatz zur Akne ist die Talgproduktion der Haut bei Rosazea nicht verstärkt.
Warum sich eine Rosazea entwickelt, ist noch nicht vollständig geklärt. Es ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren:
- Die Erkrankung tritt familiär gehäuft auf. Dies deutet auf eine genetische Veranlagung.
- Ein gestörtes Immunsystem kann entzündungsfördernde Stoffe freisetzen und somit eine chronische Entzündung verursachen.
- Veränderungen der Blutgefäße sowie eine gestörte Schutzfunktion der Haut können Auslöser sein.
- Ein gestörtes Nervensystem: Einige unterschiedliche Signalstoffe des Nervensystems stehen im Verdacht, eine neurovaskuläre (Nerven und Gefäße betreffende) Entzündung auszulösen, die die Kommunikation zwischen Nerven und Gefäßen stört. So kommt es zu Fehlsteuerungen. Zum Beispiel weiten sich schon bei schwachen Reizen wie scharfem Essen die Blutgefäße, ohne sich anschließend wieder komplett zusammenzuziehen.
- Eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Milben (Haarbalgmilben) oder Bakterien, die die Immunzellen stimulieren, kann die Ursache sein. Diese Immunzellen schütten Signalstoffe aus, die Entzündung und Gefäß-Wachstum oder -Neubildung fördern. Inwiefern diese Veränderungen Ursache oder Folge der Rosacea sind, ist aber noch nicht vollständig geklärt.
Wie kann die Rosacea behandelt werden?
Was Betroffene als erstes selbst tut können, ist alles, was eine Entstehung oder Verschlechterung der Symptome verursachen kann, zu vermeiden. Dazu gehören bestimmte Nahrungsmittel und äußere Umwelteinflüsse. Starkes Sonnenlicht sowie extreme Temperaturschwanken wirken sich ungünstig auf die Hautkapillaren aus. Scharfe Gewürze, sehr heiße Speisen sowie Alkohol und Nikotin können zu Gefäß-Erweiterungen im Gesicht führen. Ernähren Sie sich insgesamt gesund und ausgewogen. Reduzieren Sie insbesondere Ihren Fett- und Zucker-Konsum zugunsten von viel Obst und Gemüse. So vermindern Sie die Gefahr, dass die Poren der Gesichtshaut verstopfen. Das wiederum wirkt sich positiv auf das Hautbild aus.
Andere Faktoren für einen Rosacea-Schub können Stress, bestimmte Kosmetika oder Medikamente sein. Auch hormonelle Veränderungen, etwa in der Schwangerschaft, lösen unter Umständen einen Krankheitsschub aus. Rosacea-Patienten reagieren unterschiedlich auf mögliche Auslöser. Beobachten Sie deshalb genau, auf welche Reize Ihre Haut reagiert und passen Sie Ihre Lebensweise entsprechend an.
Die medikamentöse Behandlung ist der wichtigste Baustein der Rosacea-Therapie. Man unterscheidet hier zwischen der lokalen und der systemischen Therapie. Bei der lokalen Therapie wird das Medikament als Salbe, Gel oder Lotion direkt auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen. Welche Darreichungsform am wirksamsten ist und am besten vertragen wird, hängt vom Einzelfall ab.
Zeigt die Anwendung der lokalen Therapie keine Wirksamkeit, wird die systemische Behandlung eingeleitet. Hier wird das Medikament innerlich angewendet, zum Beispiel in Form von Tabletten. So gelangt der Wirkstoff über das Blut in den gesamten Körper. Das macht die systemische Therapie einerseits effektiver als die lokale, andererseits kommt es aber häufig zu stärkeren Nebenwirkungen. Erfahrungsgemäß ist die Kombination beider Behandlungsformen besonders wirksam. Auf jeden Fall sollten Sie mit einer Rosacea-Erkrankung eine hautärztliche Praxis aufsuchen und die Behandlung mit der Hautärztin oder dem Hautarzt abstimmen. Hier werden Sie beraten, welche Art der Anwendung für Sie geeignet ist.
Die richtige Hautpflege bei Rosacea?
Beherzigen Sie bei der Hautpflege folgende Tipps:
- Reinigen Sie die Gesichtshaut nur mit lauwarmem Wasser, denn extreme Wasser-Temperaturen und rasch aufeinander folgende Temperatur-Wechsel begünstigen plötzliche Haut-Rötungen.
- Verzichten Sie auf Gesichts-Peelings. Sie irritieren die Rosacea-Haut zusätzlich.
- Verwenden Sie ausschließlich Pflege- und Wasch-Produkte ohne Menthol, Kampfer, Natriumlaurylsulfat. Außerdem sollten keine Parfümstoffe und Alkohol enthalten sein.
- Vermeiden Sie Wasser mit einem hohen Härtegrad.
- Tupfen Sie die Gesichtshaut nach dem Waschen sanft mit einem Handtuch trocken, statt zu rubbeln.
- In punkto Gesichtsreinigung sind sogenannte Wasch-Syndets für Rosacea-Patienten gut geeignet. Das sind künstliche waschaktive Substanzen mit relativ niedrigem pH-Wert (4,5 bis 5,5), die wesentlich sanfter zur Haut sind als klassische Seifen.
15.06.2023
Mehr hitzebedingte Notfälle im
Krankenhaus
Risikogruppen durch Hitzeprävention
schützen
Die oft intensive und lange andauernde
Hitze in den Sommermonaten führt in der Region zu immer mehr
Gesundheitsproblemen. Eine Analyse der IKK Südwest unter ihren
Versicherten in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland, anlässlich
des bundesweiten Hitzeaktionstages (14. Juni), zeigt, dass in den
vergangenen Jahren immer mehr Menschen im Krankenhaus behandelt
werden müssen, weil sie zu wenig trinken. Hitzewellen in Folge des
Klimawandels würden künftig immer stärker zur
Gesundheitsbedrohung, so Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK
Südwest. Dies erfordere ein Umdenken hin zu einer nachhaltigeren
Gesundheitsprävention - unter besonderer Berücksichtigung der
Bedingungen in Kitas, Schulen und Seniorenheimen.
Flüssigkeitsmangel führte in den
vergangenen Jahren zu mehr Krankenhausbehandlungen: Allein von 2017
bis 2022 stieg die Zahl dehydrierter Personen im Krankenhaus in den
Sommermonaten Mai bis September um 25 Prozent an. Das ergibt eine
Analyse der Versichertendaten der IKK Südwest aus Hessen,
Rheinland-Pfalz und aus dem Saarland. Von 2021 auf 2022 fiel der
Anstieg mit rund 30 Prozent am stärksten aus.
Die Daten wurden anlässlich des
bundesweiten Hitzeaktionstages der Bundesärztekammer und der
Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) erhoben. „Eine
Aktion, die wir als Krankenkasse sehr begrüßen und unterstützen.
Es ist wichtiger denn je, auf den Zusammenhang zwischen
Klimaveränderungen und der Gesundheit sowie der Prävention
aufmerksam zu machen“, findet Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der
IKK Südwest, und erläutert: „Die Folgen des Klimawandels für die
Gesundheit der Bevölkerung werden in der öffentlichen Diskussion
vernachlässigt. An den Krankenhauszahlen wird deutlich, dass wir
viele Menschen bereits gesundheitlich an den Folgen der hohen
Temperaturen leiden. Dehydration ist dafür nur ein Beispiel. Der
Hitzestress stellt immer stärker eine Herausforderung für den
gesamten Körper dar.“
Die IKK Südwest macht darauf
aufmerksam, dass der Klimawandel auch weitere Gesundheitsrisiken
birgt: besonders Allergien als auch weitere Atemwegserkrankungen,
Hauterkrankungen aber auch Borreliose-Erkrankungen werden zum
Beispiel durch veränderte klimatische Bedingungen, eine höhere
Belastung mit Schadstoffen und steigende Ozonwerte begünstigt.
IKK Südwest begrüßt
Hitzeschutzplan
Besonders gefährdet sind
Risikogruppen: Dazu zählen Senioren, Pflegebedürftige, Schwangere
und Kinder. „Hitze führt aber auch bei den Berufstätigen zu
Erkrankungen und damit vermehrt zu Arbeitsunfähigkeit. Gerade im
Handwerk sind viele durch ihre Arbeit im Freien einem großen Risiko
ausgesetzt. Für alle Risikogruppen ist eine aktive Hitzeprävention
lebenswichtig“, ergänzt Loth. Eine präventive Maßnahme sieht er
in einer umfangreichen Aufklärungsarbeit. Diese sollte schon bei der
nachhaltigen Gestaltung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Kitas
und Schulen beginnen, da sie künftige Generationen in Zukunft mit
den steigenden Temperaturen in Folge des Klimawandels leben müssen.
Den jüngsten Vorstoß von
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu einem umfassenden
Hitzeschutzplan begrüßt Loth und verweist gleichzeitig auf die
Dringlichkeit des Problems: „Umfassende und komplexe Themen wie der
Hitzeschutz erfordern ein koordiniertes Handeln des gesamten
Gesundheitswesens. Daher ist das Vorhaben ein guter Ansatz, der aber
zeitnah konkretisiert werden muss.“
Mehr Trinken im Sommer: Mit diesen
Tipps funktioniert es
Um sich bei den heißen Temperaturen
gesund zu halten, ist es wichtig, viel zu trinken. Gerade die
Risikogruppen der Senioren, Pflegebedürftigen und Kinder trinken oft
zu wenig. „Im Alltag ist es wichtig, uns selbst und die Menschen um
uns regelmäßig zum Trinken zu animieren. Dafür gibt es einige
Tricks, die bei Jung und Alt funktionieren“, verrät
IKK-Südwest-Ernährungscoach Stefanie Huba. „Es hört sich einfach
an, aber der erste Schritt ist es, Wasser leicht zugänglich zu
machen. Mehrere Wasserkrüge oder auch -spender an wichtigen Orten im
Haus zu platzieren, reicht oft schon als Erinnerung.
Trinkgewohnheiten zu ritualisieren ist ebenfalls effektiv. Ein Glas
Wasser direkt nach dem Aufstehen oder einen kalten Tee am Nachmittag
trinken. Verknüpft man das Trinken mit festen Bestandteilen des
Tages, fließt es mühelos in den Alltag ein“, ergänzt Huba. Bei
diesem Vorgehen spricht man vom sogenannten „Nudging“. Diese
Methode gestaltet die Umgebung so, dass unterbewusst die gesündere
Entscheidung getroffen wird.
Abwechslung bei der Getränkewahl macht
das Trinken attraktiver. Citrusfrüchte oder Obst unter das Wasser zu
mischen, bietet sich als gesunde Alternative an. Ungesüßte
Früchtetees können Farbe ins Spiel bringen. „Über die Nahrung
lässt sich ebenfalls Flüssigkeit in den Körper bringen.
Wassermelone und Gurke haben einen sehr hohen Wasseranteil und
sollten Jung und Alt daher im Sommer oft angeboten werden“,
empfiehlt Huba.
13.06.2023
Streamingdienst im Urlaub nutzen?
Viele möchten auch im Urlaub Musik,
Serien oder Filme streamen. Dafür hat die EU die sogenannte
Portabilitätsverordnung verabschiedet. Seit 2018 müssen alle
Inhalte von kostenpflichtigen Streamingdiensten bei vorübergehenden
Aufenthalten im europäischen Ausland verfügbar sein. Das heißt:
Urlauber können auch in Italien oder Spanien Netflix, Amazon Prime
oder Spotify nutzen.
Die Anbieter müssen die Nutzung im
gleichen Umfang und für die gleiche Zahl von Geräten ermöglichen
wie im Wohnsitzland. Als vorübergehender Aufenthalt gelten auch ein
mehrwöchiger Urlaub oder ein Auslandssemester – die EU-Verordnung
legt jedoch keine konkrete Zeitspanne fest. Zusätzliche Gebühren
dürfen für die Nutzung im Ausland nicht anfallen.
Übrigens: Um herauszufinden, wo Nutzer
ihren dauerhaften Wohnort haben, dürfen Streamingdienste auf
höchstens zwei Identifikationsmethoden zurückgreifen und zum
Beispiel eine Kreditkartennummer oder eine Kopie des Ausweises
verlangen. In solchen Fällen sollten Nutzer sensible Angaben wie die
Personalausweisnummer schwärzen. Für kostenfreie Mediatheken oder
Inhalte, beispielsweise von öffentlich-rechtlichen Sendern, gilt die
Verordnung nicht. Diese können ihre Inhalte freiwillig auch bei
Auslandsaufenthalten zur Verfügung stellen. Daher kann es hier
genauso zu Einschränkungen kommen wie außerhalb der EU – zum
Beispiel in der Schweiz, der Türkei oder den USA.
Wer sichergehen möchte, dass das
Streamen von kostenpflichtigen sowie kostenlosen Inhalten auch am
Strand oder im Hotelzimmer funktioniert, kann sich seine
Lieblingsfilme und -playlisten auch vorab herunterladen – so sind
sie auch offline verfügbar.
Text: Michaela Rassat, Juristin der
ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH
12.06.2023
Ganz einfach Leben retten
Die wichtigsten Fragen zum
Blutspenden
In Deutschland gehen immer weniger
Menschen zum Blutspenden. Dabei können die Konserven
überlebenswichtig sein, zum Beispiel nach schweren Unfällen.
Solveig Haw, Ärztin und Gesundheitsexpertin der DKV, erklärt, warum
Blutspenden so wichtig ist und beantwortet die wichtigsten Fragen von
potenziellen Erstspendern.
Warum ist das Blutspenden so
wichtig?
Täglich sind hierzulande zwischen
14.000 und 15.000 Blutspenden nötig, um das Überleben von Kranken
oder Verletzten sicherzustellen. „Doch immer weniger Menschen
spenden Blut, wodurch aktuell in Deutschland ein massiver Mangel an
Blutkonserven herrscht“, so Solveig Haw, Ärztin und
Gesundheitsexpertin der DKV. „Mit einer einzigen Blutentnahme
können Spender bis zu drei Patienten eine lebenswichtige Operation
oder Behandlung ermöglichen.“ Das Spenderblut kommt am häufigsten
bei Krebs-, Herz- sowie Magen- und Darmerkrankungen zum Einsatz. Aber
auch bei Unfällen oder Komplikationen während einer Geburt können
Bluttransfusionen nötig sein.
Wer darf Blut spenden und wie oft?
Die erste Frage, die sich potenzielle
Erstspender meist stellen: Wer darf Blut spenden? Bisher gilt:
„Jeder, der gesund und zwischen 18 und 68 Jahren alt ist, kann in
Deutschland zur Blutspende gehen“, erläutert die
Gesundheitsexpertin der DKV. „Für Erstspender gilt allerdings ein
Maximalalter von 60.“ Nach ärztlicher Rücksprache kann es hier
jedoch auch Ausnahmen geben. Für Frauen sind innerhalb eines Jahres
insgesamt vier, für Männer sechs Entnahmen möglich. „Zwischen
den einzelnen Terminen müssen aber mindestens acht Wochen liegen“,
ergänzt Haw.
Was ändert sich durch das neue
Transfusionsgesetz?
Zum 16. Mai 2023 wurde das
Transfusionsgesetz geändert und die Bundesärztekammer muss ihre
entsprechenden Richtlinien bis zum 1. Oktober 2023 anpassen. Von da
an entfallen beispielsweise die bisherigen Höchstaltersgrenzen für
Blutspender. Entscheidend ist künftig der ärztlich festgestellte,
individuelle Gesundheitszustand.
Was ist vor der Spende zu beachten?
Am Tag des Termins sollten sich Spender
fit, ausgeruht und gesund fühlen. Haw rät zudem, vorab ausreichend
zu essen, über den Tag verteilt mindestens zwei Liter getrunken zu
haben und auf Alkohol mindestens zwölf Stunden vorher zu verzichten.
Außerdem wichtig: Personalausweis zum Termin mitnehmen.
Wo findet die nächste Spende statt?
Über die Online-Suchfunktion des
Deutschen Roten Kreuzes (DRK) können Blutspender herausfinden, wo
der nächste Termin in ihrer Nähe stattfindet und direkt eine feste
Uhrzeit vereinbaren. Alternativ ist dies beispielsweise auch über
die App des DRK oder die kostenfreie Telefonnummer 0800 / 11 949 11
möglich. Aber auch staatlich-kommunale und universitäre
Blutspendedienste (StKB) oder private Organisationen bieten
regelmäßig Blutspendetermine an.
Ablauf am Tag der Blutspende
„Insgesamt sollten Spender an dem Tag
circa eine Stunde einplanen“, so die Gesundheitsexpertin der DKV.
„Die Blutentnahme an sich ist aber meist nach zehn Minuten
abgeschlossen.“ Haw erklärt, welche Stationen Blutspender bei
ihrem Termin durchlaufen:
- Anmeldung und Ausfüllen eines medizinischen Fragebogens für das spätere Arztgespräch.
- Entnahme eines kleinen Bluttropfens aus Fingerkuppe oder Ohrläppchen, um den sogenannten Hämoglobin-Wert (Hb-Wert) zu bestimmen und einen Eisenmangel auszuschließen.
- Arztgespräch inklusive Gesundheitscheck: Hierfür misst der Arzt Blutdruck, Puls und Körpertemperatur.
- Gibt der Mediziner sein OK, erfolgt die eigentliche Blutspende.
- Zum Abschluss erhalten Spender einen Snack zur Stärkung und dürfen nach einer kurzen Ruhepause gehen.
Übrigens: Eine Blutspende tut nicht
mehr weh als die normale Blutabnahme beim Hausarzt.
Was ist nach der Spende zu beachten?
Auch wenn Spendern nur etwa 500
Milliliter Blut entnommen werden, sollten sie den restlichen Tag
ruhig angehen lassen. Die DKV Expertin rät, weiter viel zu trinken,
ausreichend zu essen und auf Alkohol zu verzichten. Auch anstrengende
Tätigkeiten oder körperliche Belastungen sollten Spender 24 Stunden
vermeiden. „Die meisten verkraften eine Blutspende gut“, so Haw.
„Wer sich nach der Spende dennoch unwohl fühlt, sollte einen Arzt
aufsuchen.“
Welche Risiken hat die Spende?
Die gesundheitlichen Risiken einer
Blutspende sind extrem gering. „Für die Entnahme verwendet das
medizinische Personal ausschließlich steriles Einwegmaterial“,
erläutert die Gesundheitsexpertin. In sehr seltenen Fällen können
nach einer Spende leichte Kreislaufprobleme, Schwindel oder Übelkeit
auftreten. Diese Nebenwirkungen sind allerdings harmlos und
verschwinden nach einiger Zeit von selbst. „Wie nach dem
Blutabnehmen beim Hausarzt kann sich nach einer Spende ein kleiner
Bluterguss an der Einstichstelle bilden“, ergänzt Haw.
Vorteile für Spender
Eine Blutspende rettet nicht nur
zahlreichen Patienten das Leben, auch Spender selbst profitieren.
„Neben dem Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, erhalten sie einen
kleinen, kostenlosen Gesundheitscheck bei einem Arzt“, so die DKV
Expertin. „Die Bestimmung des Hb-Werts, also des Eisenanteils im
Blut, kann dazu beitragen, mögliche Erkrankungen frühzeitig zu
erkennen.“
07.06.2023
Streit am Gartenzaun Welche gesetzlichen Regelungen für Kinderlärm, Grillgeruch und beim Gärtnern gelten
An einem warmen Sommertag auf der Terrasse die Füße hochlegen und einfach nur entspannen – für viele Deutsche ein absoluter Traum. Doch in manchen Nachbarschaften bleibt der Garten nicht lange eine Ruhe-Oase: Denn tobende Kinder oder ein Grillfest nebenan stören schnell den Frieden. Auch Grillrauch und -gerüche, die in die umliegenden Gärten ziehen, sorgen immer wieder für Streitigkeiten zwischen Nachbarn. Welche gesetzlichen Regelungen im Garten gelten, was beim Grillen zu beachten und wie viel Kinderlärm zumutbar ist, beantwortet Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. Er erläutert außerdem, was bei der Bepflanzung erlaubt ist.
Gesetzliche Regelungen
Wenn die Nachbarskinder auf dem Trampolin hüpfen oder das Pärchen nebenan Freunde zum Grillfest einlädt, ist es mit der Ruhe im eigenen Garten schnell vorbei. Doch wie viel Lärm müssen Gartenbesitzer dulden? „Ein bundesweites Gesetz, das allgemeine Ruhezeiten festlegt, gibt es in Deutschland nicht“, erläutert Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. In den Satzungen der Kommunen kann jedoch zum Beispiel eine Mittagsruhe von 13:00 bis 15:00 Uhr festgelegt sein. Auch die Regelungen zur Nachtruhe unterscheiden sich je nach Bundesland. „Wer eine Feier im Garten plant, sollte ab 22:00 Uhr darauf achten, dass Gespräche und Musik Zimmerlautstärke nicht überschreiten. Das gilt übrigens auch innerhalb geschlossener Räume“, so Müller.
Grillen: Das gilt beim Lieblingshobby der Deutschen
Vor allem Rauch und Gerüche, die in umliegende Gärten ziehen, wenn Steak, Würstchen, Gemüse und Co. auf dem Rost brutzeln, sorgen regelmäßig für Streitigkeiten zwischen Nachbarn. „Regelungen zum Grillen, etwa ein explizites Grillverbot oder ein Verbot, auf offener Flamme zu grillen, sind meist im Mietvertrag oder der Hausordnung festgelegt“, erklärt der Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. „Sie können beispielsweise das Brutzeln auf offener Flamme oder Grillen generell verbieten.“ Wie häufig Hobby-Griller den Rost anwerfen dürfen, ist nicht einheitlich geregelt. Bei Streitigkeiten entscheiden die Gerichte je nach Einzelfall unterschiedlich. Um Ärger zu vermeiden, rät Müller, generell Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen und den Grill nicht zu nah an die Grundstücksgrenze zu stellen. Zudem sollten Rauch und Gerüche nicht direkt in die Wohnung oder auf die Terrasse eines Nachbarn ziehen.
Spielende Kinder: Was müssen Nachbarn tolerieren?
Toben Kinder durch den Garten, kann das schnell laut werden. „Viele Nachbarn zeigen bei Kinderlärm eine größere Toleranz und auch viele Gerichtsurteile bestätigen, dass Kinder sich austoben dürfen“, so der Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. „Eine Lärmbelästigung in festgelegten Ruhezeiten müssen Gartenbesitzer jedoch nicht hinnehmen.“ Auf Babys, die beispielsweise nachts nach dem Fläschchen schreien, trifft dies nicht zu. Was Nachbarn jedoch nicht dulden müssen, ist mutwilliger Kinderlärm mit dem Ziel, andere zu stören. „Ergreifen Eltern dann keine Maßnahmen, kann es sich um Ruhestörung handeln“, erklärt Müller. „Um Streitigkeiten zu vermeiden, sollten Nachbarn auch hier gegenseitig Rücksicht nehmen.“
Beim Gärtnern rechtlich auf der sicheren Seite
Hauseigentümer und Mieter müssen sich bei der Gartengestaltung an die Bebauungspläne ihrer Gemeinde halten. Die sogenannte Grünordnung kann zum Beispiel bestimme Pflanzen vorgeben oder verbieten. Mieter müssen zudem ihren Vermieter um Erlaubnis fragen, wenn sie vorhandene Pflanzen entfernen möchten. Ein häufiges Streitthema ist die Grenzbepflanzung. Für Bäume, Hecken und Co. gelten generelle Abstandsregelungen, die allerdings von Bundesland zu Bundesland verschieden sind. Hobbygärtner können sich an folgender Faustregel orientieren: Für Bäume und Sträucher bis zu einer Höhe von etwa zwei Metern sollten sie einen Mindestabstand von 50 Zentimetern zum Nachbargrundstück einhalten, bei höheren Pflanzen mindestens einen Meter.
06.06.2023
Was ist eine eSIM?
Eine SIM-Karte ist nötig, um mit dem
Smartphone zu telefonieren oder über das Mobilfunknetz im Internet
zu surfen. Dafür haben die meisten Handybesitzer eine Chipkarte, die
sie in ein spezielles Fach in ihrem Gerät einstecken. Mittlerweile
gibt es jedoch eine Alternative dazu: Die sogenannte eSIM ist im
Handy als festes Modul verbaut.
Das hat den Vorteil, dass ein
Anbieterwechsel innerhalb weniger Minuten abgeschlossen ist. Denn
statt eine neue SIM-Karte per Post zuzustellen, überschreibt das
Mobilfunkunternehmen die Daten auf der eSIM einfach. Außerdem fällt
der umständliche Kartentausch weg. Mit einer eSIM ist es je nach
Anbieter zudem möglich, mehrere Profile abzuspeichern. Das heißt:
Wer in Ländern, die nicht Teil der EU-Roaming-Verordnung sind, ohne
hohe Gebühren im Internet surfen, telefonieren oder Daten versenden
will, benötigt dort keine extra SIM-Karte mehr. Manche Anbieter
schränken diese Funktion jedoch ein und begrenzen die Profilanzahl
auf zum Beispiel zwei Profile.
Einen Nachteil hat die eSIM jedoch: Wer
vorübergehend ein Ersatzgerät nutzt, weil das eigene Handy
beispielsweise in der Reparatur ist, kann aufgrund des fest verbauten
Moduls nicht einfach die SIM-Karte umstecken.
Text: Alina Gedde, Digitalexpertin von
ERGO
05.06.2023
Mit dem Stromer an den Strand Tipps für einen entspannten Urlaub mit dem E-Auto
2022 gab es hierzulande rund 470.500 Neuzulassungen von reinen Elektroautos. Viele Deutsche fahren in diesem Jahr also womöglich zum ersten Mal mit einem Stromer in den Urlaub. Welche Vorbereitungen sie treffen sollten, um entspannt am Zielort anzukommen, weiß Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO.
Gut geplant ist halb angekommen
Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb schaffen mit einer Batterieladung inzwischen bis zu 700 Kilometer. Und auch die Anzahl der Ladestationen steigt immer weiter. „Dennoch sollten E-Auto-Fahrer ihre Reiseroute vorab genau planen. Das wichtigste Kriterium hierbei ist die Verfügbarkeit von Ladestationen entlang der Strecke“, so Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO. „Im Internet finden Urlauber mittlerweile zahlreiche Karten, auf denen Lademöglichkeiten im In- und Ausland verzeichnet sind.“ Eine gute Übersicht bietet beispielsweise www.lemnet.org. Manche Karten gibt es zudem als App oder sie sind bereits im Navigationssystem integriert. „Urlauber sollten sich außerdem vor der Abreise über die Bezahlsysteme im Ausland informieren“, so Schnitzler.
Energiesparend fahren
Mit der passenden Fahrweise lässt sich die Reichweite von E-Autos deutlich erhöhen. „Wer vorausschauend, entspannt und nicht zu schnell fährt, kommt mit einer Ladung weiter“, weiß der Kfz-Experte. „Fahrer sollten ihr Auto immer, wenn es möglich ist, rollen lassen. Das lädt den Akku sogar wieder leicht auf.“ Den gleichen Effekt hat die elektrische Motorbremse beim Bergabfahren. Stromfresser wie Heizung, Klimaanlage und Co. bei schwindender Batterieladung besser ausschalten. Auch der sogenannte E-Modus, der den Verbrauch optimiert und in vielen Stromern vorhanden ist, kann beim Akkusparen helfen. Beim Gepäck gilt: Weniger ist – meist auch aus Platzgründen – mehr. Schnitzler empfiehlt zudem vor der Fahrt, den Reifendruck zu prüfen. Ist er zu gering, senkt das die Reichweite.
Genug Zeit für die Fahrt einplanen
Urlauber mit E-Auto sollten etwas mehr Zeit für die Fahrt einplanen. Einen Akku zu füllen dauert länger als einen Tank, außerdem können die Ladestationen besetzt sein, das verlängert die Wartezeit. Dennoch gilt: „Lieber zu früh als zu spät die nächste Ladesäule ansteuern“, rät der Kfz-Experte. „100 Kilometer Restreichweite sind hierfür ein guter Anhaltspunkt.“ Dann treiben auch Umleitungen oder Staus den Fahrern keinen Angstschweiß auf die Stirn.
Wenn dem Stromer der Saft ausgeht
Ist trotz aller Planung der Akku doch plötzlich leer, rät Schnitzler, zunächst den Hersteller zu kontaktieren. Manche helfen als Teil der Garantie bei einer Panne kostenlos weiter. Ist diese abgelaufen, müssen E-Auto-Fahrer mit Kosten für den Service rechnen. Alternativ können sie auch den Pannendienst rufen. Dieser kann den leeren Akku direkt vor Ort wieder aufladen. Ist er defekt, hilft meist nur noch Abschleppen. „Das ist jedoch nicht bei allen Modellen möglich“, so Schnitzler. „In diesem Fall transportiert der Pannendienst das E-Auto auf einem Bergungsfahrzeug zur nächsten Werkstatt.“ Bei manchen Kfz-Versicherungen ist das Abschleppen bis zur nächsten Ladestation auch über einen speziellen E-Auto-Zusatzbaustein miteingeschlossen.
01.06.2023
Pigmentstörungen:
gesundheitlich unbedenklich?
Die
Bandbreite verschiedener Hautfarben ist groß. Wie dunkel oder hell
die Hautfarbe erscheint, liegt am Farbpigment der Haut, dem Melanin.
Das sind rötlich/gelbe oder braun/schwarze Pigmente, die die
UV-Strahlen davon abhalten, tief in die Haut zu dringen. Wird zu viel
oder zu wenig Melanin produziert, kommt es zu einer Pigmentstörung.
Dann kann sich die ursprüngliche Hautfarbe an kleinen Stellen oder
auch großflächiger verändern. Es entstehen Sommersprossen oder
auch Altersflecken. Leberflecken kennen wir alle, doch sie sind im
dermatologischen Sinn noch keine Pigmentstörung, sondern eine
gutartige Ansammlung pigmentreicher Zellen.
Wie
entstehen Pigmentstörungen?
In
der Sonne, unter ultravioletter Strahlung, produzieren die
Pigment-bildenden Zellen, die Melanozyten, in der Haut mehr Melanin
als sonst. Die Melanozyten transportieren das Melanin in viele
benachbarte Zellen. Und es erscheint auf der Hautoberfläche: Wir
werden nach und nach braun, ein leichter Sonnenschutz entsteht. Bei
manchen Menschen produzieren ihre Melanozyten an einzelnen Stellen
besonders viel oder besonders wenig Melanin. Diese Stellen sind
sogenannte Pigmentflecken. Es können kleinere oder größere
Hautareale oder auch die gesamte Hautfläche betroffen sein. Wichtig
ist zu wissen, dass Pigmentstörungen meist nur kosmetisch störend
und gesundheitlich meist unbedenklich sind.
Im
Folgenden beschreiben wir einige Formen von Pigmentstörungen
genauer:
Albinismus
– Mangel an Melanin
Eine
auffällige wie auch seltene Form einer Pigmentstörung ist der
Albinismus. Hier besteht ein Mangel am Hautfarbstoff oder er fehlt
vollkommen. Die Haut ist hell, die Haare sind weiß, die Augenfarbe
erscheint rötlich. Weil Augen und Haare keinen natürlichen
Sonnenschutz besitzen, ist die Sonnenstrahlung für die Betroffenen
sehr gefährlich. Schutz bieten Sonnenbrillen und starke
Lichtschutzsalben mit hohem Lichtschutzfaktor. Diese Erkrankung ist
erblich, es existiert noch keine Therapie.
Melasma
– Zuviel Melanin
Bei
einem Melasma verhält es sich umgekehrt. Hier handelt es sich um
eine Hyperpigmentierung, die oft durch Hormone hervorgerufen wird.
Während oder nach einer Schwangerschaft kann es bei Frauen zu einer
sogenannten Schwangerschaftsmaske mit dunklen Flecken im Gesicht
kommen, oder zu einer schwarzen Linie, der Linea nigra, vom
Bauchnabel bis zum Schambein. Aber auch Männer, können ein Melasma
ausbilden. Melasmen sind harmlos und verblassen meist wieder, wenn
die Hormonkonzentration wieder stabil ist. Auch die Antibabypille und
einige Medikamente können Melasmen hervorrufen. Dies kann auf eine
Unverträglichkeit hindeuten. Ein Gespräch mit der Ärztin oder dem
Arzt ist auf jeden Fall ratsam.
Becker-Nävus
Ein
Becker-Nävus ist eine behaarte, hell- bis dunkelbraune
Pigmentierung, von der hauptsächlich junge Männer im zweiten
Lebensjahrzehnt betroffen sind. Sie tritt bevorzugt am Oberkörper,
an der Schulterregion und am Oberarm auf. Die Erscheinung ist nicht
selten, Auslöser ist häufig eine intensive Sonnenbestrahlung. Die
Hautveränderungen sind ungefährlich, sie können sich
intensivieren, sich aber auch von selbst wieder rückbilden. Aus
kosmetischen Gründen kann die Hautstelle gebleicht, rasiert oder
gelasert werden.
Leberflecken,
auch Lentigo genannt
Leberflecken
oder Lentigo sind kleine meist harmlose Pigmentwucherungen auf der
Haut. Bekannt sind die kindlichen Sommersprossen, Lentigo simplex
genannt, sie treten aber unabhängig von der Sonne auf. Die Lentigo
solaris erscheint bei Erwachsenen und bildet sich nach Sonnenbädern
aus. Sie ist an sich gutartig. Ab dem vierten Lebensjahrzehnt bilden
sich verstärkt Lentigo senilis, das sind Altersflecken. Sie treten
besonders an den Stellen auf, die zeitlebens viel Sonne abbekommen
haben, wie an den Händen oder im Gesicht. Altersflecken sind
gesundheitlich unbedenklich. Davon zu unterscheiden sind die Lentigo
maligna, die auch meist bei älteren Menschen auftreten. Diese sind
eine Vorstufe von Hautkrebs. Werden sie jedoch rechtzeitig operativ
entfernt, kann der Hautbereich geheilt werden.
Vitiligo
oder Weißfleckenkrankheit
Bei
der Vitiligo oder Weißfleckenkrankheit handelt es sich um eine
Autoimmunerkrankung. Sie kann aber auch ein Hinweis auf die
folgenschwerere Erkrankung Morbus Addison sein. Weiße Flecken können
zudem auch durch eine Pilzerkrankung verursacht sein. Der Hefepilz
ist zwar harmlos, aber er hemmt die Produktion des Pigments Melanin.
Die Pilzerkrankung ist schmerzfrei, die Therapie erfolgt mit einem
Ganzkörpershampoo, das zweimal im Abstand von einer Woche angewandt
wird.
Café-au-lait-Flecken
Café-au-lait-Flecken
sind hellbraune Hautflecken, die mehrere Zentimeter groß und
unregelmäßig begrenzt sind. Sie sehen wie verschütteter
Milchkaffee aus. Zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung hat mindestens
einen dieser Flecken. Die Flecken selbst sind harmlos, sie können
aber auf bestimmte Erkrankungen hindeuten. So wird etwa ein gehäuftes
Auftreten bei Vitamin B12-Mangel beschrieben. Wenn ein Kind mit
vielen dieser Flecken auf die Welt kommt – der Schwellenwert liegt
bei fünf – muss es darauf untersucht werden, ob die Erbkrankheit
Neurofibromatose Typ 1 vorliegt.
Fazit:
Hautveränderungen beobachten und ärztlichen Rat einholen!
Wir
haben Ihnen hier viele gesundheitlich unbedenkliche Arten von
Pigmentstörungen vorgestellt. Generell zu beachten ist jedoch, dass
Laien Hautveränderungen kaum richtig einzuschätzen vermögen. Wenn
Sie eine Hautveränderung an sich wahrnehmen, dann lassen Sie sich
von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt oder in einer dermatologischen
Fachpraxis untersuchen. Wichtig ist auch, regelmäßig am
Hautkrebsscreening bei einer dermatologischen oder bei einer
qualifizierten allgemeinärztlichen Praxis teilzunehmen. Das
Screening wird für Versicherte ab 35 Jahren von den Krankenkassen
bezahlt, oftmals auch schon für Versicherte ab 20 Jahren.
©
Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V.
(LZG)
Text:
Dr. Beatrice Wagner, www.beatrice-wagner.de,
Redaktion:
Andrea Sudiana, E-Mail: asudiana@lzg-rlp.de