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28.06.2023                   
Ökotipp: Gesund essen ohne Pestizide
Der BUND hat im Juni 2023 Erdbeeren auf Pestizid-Rückstände getestet. Das Ergebnis: Vier von fünf Erdbeer-Körbchen waren mit Pestiziden belastet, rund die Hälfte enthielt sogar besonders gefährliche Pestizid-Cocktails, also unterschiedliche Pestizide, die miteinander in Wechselwirkung treten. Warum das problematisch ist und wie Sie Pestizide beim Essen vermeiden können, erklärt BUND-Pestizid-Expertin Corinna Hölzel.

Was empfehlen Sie Verbraucher*innen, die sich möglichst ohne giftige Pestizide ernähren wollen?
Corinna Hölzel: „Kaufen Sie Obst und Gemüse am besten in Bio-Qualität. In der Ökolandwirtschaft sind chemisch-synthetische Pestizide tabu. Wer nicht zu Bio-Lebensmitteln greifen kann, sollte direkt vor dem Verzehr die empfindlichen Früchte in kaltem, stehenden Wasser gründlich abwaschen. Bei Erdbeeren ist zudem wichtig, dass Sie die Früchte nicht beschädigen. Schneiden Sie den grünen Blütenkelch erst nach dem Waschen ab. Durch das Waschen können Sie allerdings nicht alle Pestizide beseitigen.“

Was ist denn an Pestiziden so gefährlich?
Corinna Hölzel: „Pestizide können Krebs verursachen, das Erbgut beeinflussen oder die Fruchtbarkeit schädigen. Auch Hormongifte sind eine potentielle Gefahr für die menschliche Gesundheit. Das sind Pestizide, die schon in sehr kleinen Mengen wirken. Grenzwerte sind somit gar kein Schutz vor Hormongiften. In unserem Erdbeer-Test enthielten vier der 19 Erdbeer-Proben Hormongifte. Pestizide haben auch fatale Auswirkungen auf Tiere und Umwelt. Sie belasten das Grundwasser, gelangen in Luft und Böden und zerstören unsere Ökosysteme.“

Im kürzlich veröffentlichten BUND-Erdbeertest wurden zwar Pestizid-Rückstände in Erdbeeren nachgewiesen, die gesetzlichen Grenzwerte wurden dabei aber nicht überschritten. Warum ist das trotzdem ein Problem?
Corinna Hölzel: „Bewertet wird der jeweils einzelne Pestizid-Wirkstoff. Daraus werden die Grenzwerte für Lebensmittel abgeleitet. In der Realität sind wir aber mehreren Pestiziden ausgesetzt, die wir mit Lebensmitteln zu uns nehmen. So auch in den von uns getesteten Erdbeeren. Rund die Hälfte enthielten zwei oder mehr unterschiedliche Pestizide. Wenn die miteinander in Wechselwirkung treten, kann das die giftige Wirkung um ein Vielfaches erhöhen. Diese Wechselwirkungen werden aber in der Bewertung  gar nicht berücksichtigt. Dazu sind wir auch noch anderen Schadstoffen ausgesetzt. In unseren Körpern sind Schwermetalle, Weichmacher, Fluorverbindungen und sogar das längst verbotene Pestizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) eingelagert. Pestizide aus Lebensmitteln kommen da noch zusätzlich hinzu.“

Gibt es Lebensmittel, die besonders häufig mit Pestiziden belastet sind?
Corinna Hölzel: „Tafeltrauben, Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Pfirsiche, Aprikosen, Paprika und Kräuter sind besonders häufig mit Pestiziden belastet. Grenzwerte werden bei Obst- und Gemüseimporten aus Nicht-EU-Ländern deutlich häufiger überschritten als bei EU-Ware.“

Wie können sich Verbraucher*innen darüber informieren, welche Produkte konkret mit Pestiziden belastet sind?  
Corinna Hölzel: „Die Lebensmittelüberwachung liegt  in der Verantwortung der Bundesländer. Allerdings wird nicht flächendeckend kontrolliert. Wer sicher sein möchte, keine Pestizidrückstände im Einkaufskorb zu haben, muss Bio-Lebensmittel kaufen. Diese werden ohne chemisch-synthetische Pestizide erzeugt. Auf Feldern der Biolandwirtschaft gibt es deswegen auch deutlich mehr Artenvielfalt.“

28.06.2023                       
Kennzeichen verloren: Was ist zu tun?
Verlieren Kfz-Besitzer ihr Nummernschild, ist das nicht nur ärgerlich, sondern oft auch kostspielig. Wer ohne Kennzeichen fährt, muss mit einem Bußgeld von 60 Euro rechnen. Das gilt auch, wenn nur ein Schild fehlt. Bei einem Verlust müssen Autofahrer bei der zuständigen Zulassungsstelle neue Kennzeichen beantragen.

Aber aufgepasst: Auch die direkte Fahrt zur Zulassungsstelle ohne Kennzeichnen ist verboten. Fehlt nur ein Nummernschild, wird mancherorts ein Auge zugedrückt, wenn Autofahrer eine behelfsmäßige Ersatztafel anbringen und sich umgehend um ein neues Kennzeichen kümmern. Neben dem Ausweis sind die Zulassungsbescheinigungen I und II sowie der Prüfbericht der letzten Hauptuntersuchung zur Zulassungsstelle mitzubringen.

Zudem verlangen die Behörden eine eidesstattliche Versicherung über das Abhandenkommen der Schilder. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, das eventuell noch vorhandene Kennzeichen vorzuzeigen. Der Gang zur Polizei ist nur bei einem Diebstahl nötig. Auf die gewohnte Zeichenkombination müssen Kfz-Besitzer übrigens erst einmal verzichten: Sie wird aus Sicherheitsgründen für zehn Jahre gesperrt. Auch ihre Versicherung sollten Betroffene schnellstmöglich informieren.

Wichtig zu wissen: Im Ausland gibt es keinen Ersatz für verlorene Schilder. Urlauber sollten dann die lokale Polizei informieren. Sind alle Kennzeichen weg, müssen sie ihr Fahrzeug abstellen – und einen Abschleppdienst mit dem Heimtransport beauftragen.

Text: Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung  

27.06.2023                   
Urlaubszeit: Warum können wir auswärts oft nicht schlafen?
Ist der nächste Urlaub in Sicht, steigert sich die Vorfreude auf die wohlverdiente Auszeit. Doch leider raubt das fremde Bett vielen Reisenden den Schlaf. Häufig schlafen Menschen in einer unbekannten Umgebung schlechter. Woran liegt das?

Schlechter Schlaf beginnt im Kopf
Unser Gehirn ist ein Gewohnheitstier – das Hotelzimmer ist aber erst einmal ungewohnt. Die Matratze ist weicher, die Bettwäsche fühlt sich anders an und es riecht auch ganz anders als am wohlvertrauten Schlafplatz zuhause. Diese Veränderungen machen die linke Gehirnhälfte des Nachts aufmerksamer; sie findet weniger in die Tiefschlafphase. Das ist eine Art Sicherheitsmaßnahme, um uns in der fremden Umgebung vor möglichen Gefahren zu schützen. Dadurch wachen wir deutlich schneller auf – ungewohnte Geräusche reißen uns leichter aus dem Schlummerland. Gleichzeitig bedeutet weniger Tiefschlaf aber auch weniger Erholung. Gerade empfindliche Schläfer sollten sich daher bereits bei der Buchung um ein ruhiges Zimmer bemühen.

Schnarchen im Gepäck
Aber auch das ruhigste Hotelzimmer bringt nichts, wenn der Bettnachbar oder die Bettnachbarin die Nachtruhe durch Schnarchen zusätzlich stört. Das unruhige, nächtliche Sägen fällt hier besonders schwer ins Gewicht: Zusätzlich zum ohnehin leichten Schlaf gibt es im Hotel meist weniger bis keine Ausweichmöglichkeiten. Denn Hotellobby oder Poolbereich sind wohl noch schlechtere Ruheorte. Auch besteht nicht immer die Option, separate Zimmer für Schnarchende zu buchen. Um Beziehungsstress im Urlaub zu vermeiden, kann die Abklärung und Behandlung des eigenen Schnarchens helfen. Zahnärztliche Anti-Schnarchschienen, sogenannte Unterkiefer-Protrusionsschienen, sind hier Begleiter, die platzsparend im Kulturbeutel mitreisen und für ruhige, erholsame Nächte sorgen können.

3 Tipps für gutes Schlummern im Urlaub

  1. Bei Zeitverschiebung vorher auf den neuen Tag-Nacht-Rhythmus einstellen
    Unterscheidet sich die Ortszeit unseres Urlaubsziels stark von der heimischen, hilft es, sich vorab auf die neue Zeitzone einzustellen. Zwar fällt das ungewohnt frühe oder späte Zu-Bett-gehen nicht jedem leicht, jedoch passen wir uns so am schnellsten an den neuen Schlafrhythmus an.
     
  2. Gewohnte Schlafsachen mitnehmen
    Das eigene Kissen mit in den Urlaub zu nehmen ist simpel und sorgt dafür, dass das Hotelbett eine gewohntere Umgebung wird. Gerade für Menschen mit Nacken- und Rückenbeschwerden ist es gegenüber den womöglich unpassenden Hotelkopfkissen ein Segen für bessere Schlafqualität.
     
  3. Praktische Schlafhilfen einpacken
    Ohrstöpsel oder beruhigende Einschlafmusik helfen, störende Geräusche auszublenden. Und vom Zahnarzt individuell angepasste Anti-Schnarchschienen reduzieren die nächtliche Lärmbelastung und ungesunde Schlafstörung für andere sowie einen selbst. Im raren Platzangebot des Urlaubskoffers sind die kleinen und platzsparenden Schlafhelfer zudem schnell verstaut.

27.06.2023                   
Vom Ohrwurm zum Hörschaden
Wie Kinder und Jugendliche Belastungen des Gehörs vermeiden

Sie tragen In-Ears auf dem Weg zur Schule, sitzen mit der Musikbox am See und besuchen Festivals: Jugendliche hören gerne und laut Musik. Auch die Kleinsten lauschen schon über Kopfhörer ihren Lieblingshörspielen. Liegt die Lautstärke dabei über den empfohlenen Maximalwerten, kann das auf Dauer zu irreparablen Gehörschäden führen. Worauf Kinder und Jugendliche beim Musikhören achten sollten, weiß Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV.

Gesundheitsrisiko: laute Musik
Häufigste Ursache für Gehörschäden ist zu laute Beschallung. Damit ist nicht nur der explodierende Silvesterkracher oder die Baustelle vor der Tür gemeint, sondern auch Musik – ganz unabhängig von der Stilrichtung. „Vor allem Jugendliche unterschätzen die Gefahren von lautem Musikhören. Sie sind meist der Meinung, dass Gehörschäden erst im Alter auftreten“, so Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV. Beim Hören der Lieblingssongs über Kopfhörer, auf Konzerten oder in Klubs sind hohe und gesundheitsschädliche Geräuschpegel aber keine Seltenheit. „Das kann ernsthafte Folgen für das Gehör haben“, erläutert die Gesundheitsexpertin. „Sind die Haarzellen im Ohr, die die Schallwellen über den Hörnerv an unser Gehirn weiterleiten, zu lange und zu oft lauten Geräuschen ausgesetzt, nehmen sie irreparablen Schaden.“ Das Gefährliche: Hörverlust tritt zunächst in den hohen Frequenzbereichen auf, die außerhalb einer normalen Gesprächslautstärke liegen. Kinder und Jugendliche bemerken diesen deswegen zunächst oft nicht.

Ab 85 Dezibel drohen Hörschäden
Bereits eine Lautstärke ab 85 Dezibel schadet dem Gehör. „Eine EU-Richtlinie legt zwar fest, dass Smartphones und andere mobile Abspielgeräte 85 Dezibel nicht überschreiten sollen, aber auch das ist auf Dauer zu viel“, so Haw. Der Lärmpegel in vielen Klubs und auf Konzerten liegt zudem mit über 110 deutlich darüber. Hörschäden führen nicht nur dazu, dass Betroffene Unterhaltungen nicht mehr optimal folgen können, auch Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Druck auf den Ohren oder Ohrgeräusche sind keine Seltenheit. „Die Hörverluste können in seltenen Fällen in die soziale Isolation führen“, warnt die DKV Expertin. „Darüber hinaus erhöhen in jungen Jahren erlittene Gehörschäden das Risiko für Demenz oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Alter.“ Wenn Eltern Anzeichen von Schwerhörigkeit bei ihrem Nachwuchs bemerken, ist ein Hörtest bei einem Arzt sinnvoll. Denn je eher ein Hörverlust bemerkt wird, umso geringer sind die gesundheitlichen Auswirkungen.

Maximal 60 Minuten mit Kopfhörer Musik hören
Damit es gar nicht erst soweit kommt, ist Prävention wichtig. Musikhören per se ist natürlich nicht schädlich. Haw empfiehlt Heranwachsenden aber die sogenannte 60/60-Regel. Das heißt für das Musikhören mit Kopfhörern: Höchstens 60 Minuten am Stück bei 60 Prozent der Maximallautstärke. Auf In-Ear-Kopfhörer sollten Kinder und Jugendliche eher verzichten. „Durch den wesentlich kürzeren Weg der Schallwellen von der Quelle bis zum Trommelfell wird der dämpfende Effekt der Luft stark reduziert“, erläutert die Gesundheitsexpertin. Manche Smartphones geben auch Warnhinweise beim zu langen Hören von lauter Musik. „Eltern sollten sich zusätzlich gelegentlich selbst davon überzeugen, welche Lautstärke ihre Kinder eingestellt haben und mit ihnen über die gesundheitlichen Folgen sprechen“, ergänzt die DKV Expertin.

Ruhepause für die Ohren
Um Gehörschäden vorzubeugen, empfiehlt es sich auch, auf Konzerten oder in Klubs Ohrenstöpsel zu verwenden. „Die kleinen Hilfsmittel sind günstig und können Lärm um bis zu 20 Prozent reduzieren“, so Gesundheitsexpertin Haw. „Wer Ohrgeräusche wie Piepen oder ein Dumpfheitsgefühl bemerkt, sollte den Raum verlassen und dem Ohr eine Ruhepause gönnen.“ Gleiches gilt auch auf dem Nachhauseweg vom Konzert: Statt direkt wieder Kopfhörer aufzusetzen, lieber in den Erinnerungen an die schönsten Konzert-Momente schwelgen.

24.06.2023                   
Betrugsmaschen bei "kleinanzeigen" im Internet
Verbraucherzentrale und LKA geben Tipps, wie man sich schützen kann


(ots) - Seit kurzem heißt die Verkaufsplattform eBay Kleinanzeigen nur noch "kleinanzeigen". Nutzerkonten, Chatverläufe und Bewertungen und Anzeigen bleiben ebenso bestehen wie die Optionen "Direkt kaufen" und "Sicher bezahlen". Aber auch künftig gilt: Nicht immer stecken hinter den Profilen auf "kleinanzeigen" ehrliche Angebote. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt informieren anhand aktueller Fälle über Betrugsmaschen.

Käuferschutz-Trick über PayPal:

Eine Verbraucherin, die eine Ledertasche bestellt hatte, wurde darum gebeten, bei der Zahlung via PayPal die Option "Geld an Freunde und Familie senden" auszuwählen. Das sei günstiger und schneller. Aber: Dadurch wurde der Käuferschutz umgangen. Die Verbraucherin wies das Geld über die gewünschte Option an, erhielt aber keine Ware. Die Betrüger waren danach nicht mehr auffindbar. Achtung: Nur, wer eine Zahlung über "Waren und Dienstleistungen" sendet, kommt in den Genuss des "Käuferschutzes" und kann das Geld nachher zurückordern. Bei der Zahlungsoption "Freunde und Familie" geht das nicht.

Vorsicht bei Verkauf mit "Sicher bezahlen":

Ein Verbraucher bot bei "kleinanzeigen" einen Kindersitz zum Verkauf an. Eine vermeintliche Interessentin meldete sich und wollte die Zahlung über die tatsächlich existierende "kleinanzeigen"-Bezahlmethode "Sicher bezahlen" abwickeln. Der Verkäufer erhielt eine SMS, dass der Artikel bezahlt sei und er den Zahlungseingang über einen Link bestätigen müsse. Der Link führte jedoch auf eine gefälschte Website, die der Originalseite sehr ähnlich sah. Dort gab er seine Kreditkartendaten ein, um das Geld zu erhalten, löste damit aber eine Abbuchung über mehrere Tausend Euro aus.

Der Personalausweis-Trick:

Auch von der scheinbar seriös wirkenden Legitimation per Personalausweis sollte  man sich nicht blenden lassen. Eine junge Frau entdeckte auf "kleinanzeigen“ einen günstigen Akku-Staubsauger. Der Verkäufer sandte ihr ein Foto "seines" Personalausweises zu, damit sie "eine Sicherheit habe". Daraufhin überwies die Frau den Kaufpreis per Echtzeitüberweisung an den Betrüger. Der Staubsauger kam nie an und der Verkäufer war nicht mehr zu erreichen.

Um sich vor Betrügereien im Netz zu schützen geben Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale folgende Tipps:

  • Mit dem Bezahlsystem "sicher Bezahlen" muss man nicht selbst aktiv werden. Wichtig: Niemals auf Links in SMS oder Mails klicken.
  • Vorsicht ist bei unwahrscheinlich günstigen Angeboten angesagt und wenn sich diese in einem Shop häufen. Hier gilt es, genauer hinzuschauen.
  • Es empfiehlt sich, eine sichere Zahlungsmethode zu wählen und sich nicht zu einer Überweisung in Vorkasse hinreißen zu lassen.
  • Die Verkaufsplattform "kleinanzeigen" hat einige hilfreiche Sicherheitstipps auf ihrer Website zusammengestellt.
  • Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Betrug gekommen sein, ist es in jedem Fall ratsam, sich an die zuständige Polizei-Dienststelle zu wenden und Strafanzeige zu erstatten. Dies ist jederzeit auch über die Online-Wache der Polizei Rheinland-Pfalz unter möglich.  
21.06.2023               
Hautkrebszahlen in der Region steigen
Warum ein gesunder Umgang mit der Sonne wichtig ist

Egal ob Zuhause oder im Urlaub – viele verbringen gerade im Sommer viel Zeit draußen und damit auch in der Sonne. Sie ist wichtig für den Körper, um Vitamin D bilden zu können. Doch: Die UV-Strahlung der Sonne ist auch Hauptrisikofaktor für Hautkrebs – einer der häufigsten Krebsarten überhaupt. Und die Erkrankungszahlen in der Region steigen, das macht eine Auswertung der IKK Südwest unter ihren Versicherten deutlich. Die regionale Krankenkasse hat deshalb zum bundesweiten Tag des Sonnenschutzes (21. Juni) mit Univ.-Prof. Dr. med. Thilo Jakob, Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie vom Universitätsklinikum Gießen (UKGM) über den richtigen Umgang mit der Sonne gesprochen.

Der alljährliche Trip in den Süden steht an und auch der nächste Freibadbesuch lässt bei der Hitze nicht lange auf sich warten. Der richtige Sonnenschutz sollte dabei aber nicht fehlen. Warum dieser so wichtig ist, erklärt Univ.-Prof. Dr. med. Thilo Jakob, Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Universitätsklinikum Gießen: „Hält man sich zu lange ungeschützt in der Sonne auf, kann die übermäßige UV-Strahlung die Hautzellen schädigen. Die Haut besitzt zwar einen körpereigenen Schutzmechanismus, doch bei intensiver und dauerhafter Strahlenbelastung durch die Sonne wird dieser überlastet und das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, steigt.“

Immer mehr Menschen sind in den vergangenen Jahren bereits an Hautkrebs erkrankt. Das hat eine Auswertung der IKK Südwest unter ihren Versicherten in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland ergeben. „Die Zahl der Neuerkrankungen ist im ersten Corona-Jahr gesunken, weil viele nicht zum Arzt gegangen und Erkrankungen unentdeckt geblieben sind. Die Tendenz ist jedoch weiter steigend: 2021 haben mehr Menschen die Diagnose Hautkrebs erhalten als noch vor der Pandemie. Die Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen“, so IKK-Südwest-Vorstand Prof. Dr. Jörg Loth. Denn vergleicht man die Jahre 2017 und 2021 miteinander, sind die Hautkrebserkrankungen in der Region um über acht Prozent gestiegen. Frauen sind generell stärker betroffen als Männer.

Um Hautkrebs frühzeitig erkennen und behandeln zu können, übernimmt die IKK Südwest für ihre Versicherten früher und öfter als gesetzlich vorgegeben schon ab 20 Jahren die Kosten für ein jährliches Hautkrebs-Screening in Höhe von 30 Euro. Auch eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut gehört zur persönlichen Vorsorge. Werden Veränderungen von Leberflecken in ihrer Form, Farbe oder Größe erkannt, sollte man diese von einem Hautarzt abklären lassen.

„Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln. Aber damit es gar nicht erst so weit kommt, ist der richtige Sonnenschutz entscheidend“, sagt Loth und ergänzt: „Mit Blick auf die klimatischen Veränderungen, den damit einhergehenden steigenden Temperaturen und einer höheren Zahl an Sonnenstunden wird das Thema Sonnenschutz und Hautkrebsprävention in Zukunft immer wichtiger werden.“

Sonnenschutz für Hautkrebsprävention entscheidend
Für die warmen Tage rät der Dermatologe Prof. Jakob, auf einen vernünftigen Umgang mit der Sonne zu achten: „Verbringt man im Sommer viel Zeit draußen, ist es wichtig, einen Hut und leichte Kleidung zu tragen sowie ausreichend Sonnencreme zu verwenden. Die intensive Sonne um die Mittagszeit sollte vermieden werden, um Sonnenbränden vorzubeugen. Sie sind eine Entzündungsreaktion der Haut und besonders schädlich.“

Aber kann man dann überhaupt gesund braun werden? „Wenn die Haut von der Sonne gebräunt wird, ist das ein körpereigener Schutzmechanismus, weil sie geschädigt wurde. Gesunde Bräune gibt es daher nur aus der Tube in Form von Selbstbräuner“, so der Mediziner.

21.06.2023               
Ab ins Meer – aber sicher!
Worauf Urlauber achten sollten, um Badeunfälle zu vermeiden

Auch dieses Jahr fahren viele im Sommerurlaub ans Meer. Am Urlaubsort angekommen, können es die meisten dann kaum erwarten, ins kühle Nass zu springen. Doch beim Baden in offenen Gewässern lauern viele Gefahren. Worauf Urlauber achten sollten, erklärt die ERGO Reiseexpertin Birgit Dreyer.

Hinweisschilder beachten
Ein sonniger Strandtag am Meer – was kann es Schöneres geben. Wer sich im türkisblauen Wasser abkühlen möchte, sollte jedoch einige Vorsichtsmaßnahmen beachten, um Badeunfälle zu vermeiden. Denn im Meer können Wellen und Strömungen schnell gefährlich werden. „Vor allem Strände abseits der Touristenregionen sind häufig unbewacht. Urlauber sollten dann – falls vorhanden – unbedingt Hinweis-, Verbots- und Warnschilder beachten“, so Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERGO Reiseversicherung. „Sicherer sind Strände mit Wasserwacht oder Rettungsschwimmern, die im Notfall eingreifen können.“ Außerdem wichtig: Nur in ausgewiesenen Badebereichen schwimmen und Abstand zu Booten oder Wassersportgeräten wie Jetski und Co. halten.

Brandung und Strömungen nicht unterschätzen
Offene Gewässer sind unberechenbar. Innerhalb kurzer Zeit kann sich ein sanftes Schaukeln in heftigen Wellengang verwandeln, auch Strömungen und der Sog der Gezeiten können Schwimmer leicht in gefährliche Situationen bringen. Dreyer rät Urlaubern daher, nicht zu weit rauszuschwimmen und die eigenen Kräfte nicht zu überschätzen. Bei einem Wetterumschwung sollten Badende das Meer schnellstmöglich verlassen. Geraten Urlauber in eine Strömung, heißt es Ruhe bewahren und nicht dagegen anschwimmen. „Besser kurz treiben lassen, um dem Sog zu entkommen“, so die ERGO Reiseexpertin. Damit die Brandung nicht zur Gefahr wird, sollten sich Urlauber zudem von Felsen und Klippen fernhalten. „Auch Klippenspringen ist absolut tabu“, ergänzt Dreyer.

Vorsicht vor Seeigeln, Quallen und Scherben
Badende müssen auch damit rechnen, dem einen oder anderen Meeresbewohner zu begegnen. Auch wenn die meisten harmlos sind, sollten Urlauber ein paar Kleinigkeiten beachten, um sich nicht in Gefahr zu bringen. „Sind zum Beispiel viele Quallen unterwegs, besser nicht ins Wasser gehen“, rät Dreyer. „Denn ein Kontakt mit den Tentakeln der Tiere kann schnell zu schmerzhaften Verletzungen führen.“ Wer mit einer Qualle in Berührung kommt, sollte Ruhe bewahren, an Land schwimmen und die betroffene Stelle mit Meerwasser, Essigsäure oder Zitronensaft abspülen. Um die Schmerzen zu lindern, können Betroffene die Wunde anschließend kühlen. „Wer sich nach einem Quallenstich unwohl fühlt, starke Schmerzen oder Schwellungen hat, sollte einen Arzt aufsuchen“, so die Reiseexpertin. Sie empfiehlt zudem, Badeschuhe zu tragen, um sich vor Scherben sowie spitzen Muscheln und Steinen zu schützen.

Was bedeuten die Flaggen?
An den meisten Stränden wehen Flaggen, die Urlaubern wichtige Badehinweise geben. „Eine rot-gelbe Flagge heißt, dass Rettungsschwimmer den Strand bewachen“, erklärt Dreyer. Ist eine gelbe Flagge gehisst, können Schwimmer auf eigene Gefahr ins Meer gehen. „Vor allem ältere Personen oder Kinder sollten dann besonders vorsichtig sein“, rät die Reiseexpertin. Absolutes Badeverbot herrscht bei roter Flagge. Übrigens: Weht eine blaue Flagge, erfüllt der Strand bestimmte Umweltkriterien.

Den Nachwuchs immer im Blick behalten
Für Kinder ist das Meer meist das absolute Highlight im Urlaub. „Auch, wenn die Kleinsten bereits schwimmen können oder sogar das Seepferdchen haben, sollten Eltern sie nie unbeaufsichtigt ins Wasser lassen“, so Dreyer. „Luftmatratzen oder Gummitiere sind übrigens keine geeigneten Schwimmhilfen, denn das aufblasbare Spielzeug treibt leicht ab.“ Besondere Vorsicht gilt bei starkem Wellengang. Kinder, die von einer Welle umgeworfen werden, können schnell in Panik geraten, wenn sie nicht sofort wieder an die Oberfläche kommen. Die Reiseexpertin rät Eltern, am ersten Strandtag gemeinsam mit dem Nachwuchs das Ufer zu erkunden und auf mögliche Gefahrenquellen hinzuweisen.

Die richtige Absicherung für den Ernstfall
Neben Bikini, Badetuch und Sonnencreme sollte auch eine Reisekrankenversicherung mit ins Gepäck. „Die ERGO Reiseversicherung bietet in Zusammenarbeit mit Air Doctor die Möglichkeit, über eine App weltweit schnell und unkompliziert einen (Fach-)Arzt zu finden“, so Dreyer. Die Police leistet zum Beispiel auch für einen medizinisch sinnvollen Rücktransport in die Heimat.

21.06.2023               
Was hilft gegen starkes Schwitzen?
Heiße Temperaturen, Sport oder auch Stress: Es gibt viele Gründe, die den Körper zum Schwitzen bringen. Das ist lebensnotwendig, denn der Körper reguliert so seine Temperatur. Doch manche Menschen schwitzen auch ohne erkennbaren Auslöser und zusätzlich noch übermäßig viel. Dann handelt es sich um die sogenannte Hyperhidrose, an der über eine Million Deutsche leiden.

Die Ursache kann beispielsweise in einer anderen Erkrankung oder der Einnahme bestimmter Medikamente liegen. Betroffene sollten daher einen Arzt aufsuchen. Dieser kann zur akuten Behandlung spezielle Deodorants, Gels, Pulver oder Lotionen für die stark schwitzenden Partien verschreiben. Aber auch Salbei – als Tee, Umschlag oder Fußbad – hat eine schweißhemmende Wirkung.

Außerdem gilt: Scharfes Essen, heiße und koffeinhaltige Getränke sowie Alkohol besser vermeiden. Denn das kurbelt den Stoffwechsel und damit die Wärmeproduktion an. Regelmäßiger Sport kann ebenfalls dabei helfen, die Schweißabsonderung zu regulieren. Vor allem im Sommer sollten Betroffene zudem luftdurchlässige Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen tragen. Hilfreich können auch spezielle Achselpads sein, die dafür sorgen, dass in besonders stressigen Situationen wie einem Bewerbungsgespräch die Achseln trocken bleiben.  

Text: Carsten Sellmer, Gesundheitsexperte der IDEAL Versicherung  

21.06.2023               
Sorgenfrei durch die Zeckenzeit
Die Zeckensaison ist in der Region in vollem Gange: Ein Stich der Blutsauger kann gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Besonders Kinder werden oft zur Zielscheibe der Zecken, wenn sie im hohen Gras spielen. Für Eltern ist es daher besonders wichtig zu wissen, wie sie Zeckenstiche vermeiden können. Die IKK Südwest gibt Tipps für den richtige Zeckenschutz und spricht mit Kinder- und Jugendarzt Dr. Benedikt Brixius über das richtige Verhalten nach einem Zeckenstich.

Mit steigenden Temperaturen beginnt jedes Jahr die Zeckensaison. Ab dann ist es wieder wichtig, sich aktiv vor Zecken zu schützen. Vor allem bei Spaziergängen durch Unterholz und hohes Gras ist Vorsicht geboten. Auch beim Spielen im eigenen Garten steigt schon das Risiko gebissen zu werden. Die Gefahr der Zecken geht von Krankheiten aus, die sie übertragen können. In Deutschland sind das überwiegend Borreliose und FSME. Durch das warme Klima sind Zecken deutlich länger aktiv und es treten hierzulande immer mehr neue Zeckenarten auf, die auch andere Krankheiten verbreiten. Effektiver Zeckenschutz wird also immer wichtiger.

Mit einfachen Tipps sicher vor Zecken
Zecken halten sich gerne im Unterholz und hohen Gras auf. Der einfachste Schutz ist es daher, diese Gebiete zu meiden. Kindern fällt das besonders schwer: Sie spielen gerne abseits der Wege und müssen besonders geschützt werden. Die Kleidung spielt dabei eine besondere Rolle. Lange Ärmel und Hosenbeine, sowie geschlossene Schuhe sind sehr effektiv. Sie verhindern, dass Zecken direkt an die Haut kommen. Helle Kleidung hilft außerdem, die Zecken schneller zu erkennen und direkt zu entfernen. Anti-Zecke-Sprays, die es in jedem Geschäft zu kaufen gibt, halten Zecken zwar effektiv fern, sind aber für Kinder nur bedingt und unter Kontrolle der Eltern geeignet.

Den besten Schutz vor Zeckenstichen bietet regelmäßiges Absuchen des Körpers. Nach jedem Spaziergang im Grünen sollte daher gründlich untersucht werden, ob Zecken auf der Haut krabbeln. Diese suchen oft für einige Zeit einen geschützten Ort am Körper, bevor sie stechen. Zu den bevorzugten Bereichen gehören die Kopfhaut, der Hals, die Achseln, Ellenbeugen und Kniekehlen. Dort sollte besonders sorgfältig nach Zecken gesucht werden.

Den sichersten Schutz gegen FSME bietet eine Impfung. Diese schützt vor der Virusinfektion und ist sehr gut verträglich. Bereits Kinder ab einem Jahr können sich impfen lassen.
Erachtet der Arzt die FSME-Impfung aus medizinischen Gründen für notwendig, übernehmen die Krankenkassen die Kosten für ihre Versicherten auch dann, wenn sie nicht in einem Risikogebiet leben oder in ein solches reisen möchten.

Zeckenstich gefunden: Was jetzt?
Wenn es aber trotz der empfohlenen Maßnahmen zu einem Zeckenstich kommen sollte: „Einmal tief durchatmen und ruhig bleiben“, empfiehlt Dr. Benedikt Brixius, Pressesprecher des Bundesverbandes für Kinder- und Jugendheilkunde (BVKJ) des Saarlandes, und führt aus: „Es ist wichtig, die Zecke zeitnah zu entfernen. Je länger sie in der Haut ist, desto höher ist das Risiko einer Krankheitsübertragung. Die Eltern sollten daher den Mut haben, die Zecke selbst zu entfernen.“

Beim Entfernen der Zecke ist darauf zu achten, das Tier mit einem geeigneten Zeckenwerkzeug möglichst nah an der Haut zu greifen und gerade nach oben heraus zu ziehen. Für kleine Zecken ist eine Zeckenschlinge zu empfehlen. Die klassischen Zeckenzangen- und haken sind ebenfalls gute Hilfsmittel, die in jede Tasche passen. Man findet die Werkzeuge nicht nur in Apotheken, sondern auch in Drogerien.

„Viele haben Angst, Teile der Zecke könnten in der Haut zurückbleiben. Das ist in der Regel unbedenklich, da die Rückstände des Stechapparats von alleine abgestoßen werden. Nach dem Entfernen des Zeckenkörpers kann keine Krankheit mehr übertragen werden“, erklärt Brixius. Dennoch sollte nach jedem Zeckenstich die Einstichstelle regelmäßig desinfiziert und mindestens drei Wochen lang kontrolliert werden.

Ein Arztbesuch ist aber nicht in jedem Fall notwendig. „Wird die Stelle nach einiger Zeit auffällig rot oder bildet eine kreisförmige Röte um die Einstichstelle, sollte ein Arzt aufgesucht werden“, ergänzt Brixius. Auch grippeähnliche Symptome wie Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie leichtes Fieber können nach einem Stich Hinweise für eine Borreliose sein. In diesen Fällen sollte zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden.

20.06.2023           
Sommerliche Erfrischung: Freche Früchtchen
Sommerliche Temperaturen machen nicht nur Lust auf Unternehmungen im Freien, sondern auch auf Erfrischungen aller Art. Anlässlich des kalendarischen Sommeranfangs am 21. Juni befasst sich die Informationsstelle für Kariesprophylaxe (IfK) mit Lieblingen der Sommerzeit: frischen Früchten. Aber Vorsicht! Gerade klebrige Sorten können ebenso wie zuckerhaltige Erfrischungsgetränke den Zähnen schaden. Mit ein paar Tipps geht es zahngesund durch den Sommer.

Sommer und frische Früchte, das gehört einfach zusammen: die Wassermelone am Pool, der kunterbunte Obstsalat auf der Terrasse oder die Ananas beim Picknick. Allerdings können die gesunden Snacks Schäden an den Zähnen verursachen. Denn auch Fruchtzucker ist Zucker. In Säuren umgewandelt greift er den Zahnschmelz an. „Besonders eine lange Kontaktzeit von Zuckern und Säuren mit den Bakterien des Mundraums begünstigt die Entstehung von Zahnbelag. Wird der nicht gründlich entfernt, entsteht Karies“, erklärt Professor Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke.

Frucht ist nicht gleich Frucht
Das Risiko hängt von der Art der Früchte ab. Sie haben unterschiedliches Potenzial, Karies zu fördern. „So sind Ananas, Banane, Granatapfel, Mango, Süßkirsche und Weintraube besonders reich an Fruchtzucker. Doch vor allem klebrige Sorten können das Risiko erhöhen, da diese im Mund zu einem süßen Brei zerkaut werden, welcher leicht an den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen haften bleibt“, weiß der Experte. Als zahngesunder Snack für zwischendurch sind Bananen, Feigen, Datteln, Nektarinen, Aprikosen und Melonen also weniger zu empfehlen. Äpfel, Orangen, Physalis, Pfirsiche, Kakis, Ananas, Granatapfelkerne und Trauben dagegen eher, weil sie fester sind.

Was tun gegen die klebrigen Leckereien?
Was für Süßigkeiten und Softdrinks gilt, hat auch für Obst, Fruchtsäfte oder Smoothies Bestand. Professor Zimmer rät: „Obst sollte bevorzugt zu Hauptmahlzeiten mit anschließendem Zähneputzen verzehrt werden. Wer seine deftigen Gerichte mit fluoridiertem Speisesalz würzt, tut seinen Zähnen schon vor dem Obstnachtisch Gutes. Das Fluorid verbleibt noch etwa eine halbe Stunde an den Zähnen und schützt sie so vor Zuckerangriffen.“

Ist keine Zahnbürste zur Hand, kann man den Mund mit Wasser ausspülen. Auch empfehlen sich Zahnpflegekaugummis für zwischendurch. Sie regen den Speichelfluss an und helfen, das Übermaß an Säure zu neutralisieren. Abends sollten insbesondere die Zahnzwischenräume nicht vergessen und mit Interdentalbürsten oder Zahnseide gereinigt werden. Die Zahnpasta sollte bei Erwachsenen einen Fluoridgehalt von 1.450 ppm aufweisen, bei Kindern 1.000 ppm (0-2 Jahre: reiskorngroße Menge, 2-6 Jahre: erbsengroße Menge). Zusätzlich können Mundspüllösungen bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren das Fluorid auch an schwer erreichbare Stellen bringen, wo es die Zahnsubstanz remineralisiert und widerstandsfähig gegen Karies macht. Bei allem Wissen um das Kariespotenzial einiger Früchte betont Professor Zimmer: „Das ist kein Grund, auf gesundes Obst zu verzichten. Es geht vielmehr um den bewussten Verzehr und die Zahnpflege danach.“ Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 250 g Obst (2 Hände) pro Tag.


18.06.2023           
Tag des Schlafes“ am 21. Juni: Ein Hoch auf den gesunden Schlummer
Am 21. Juni ist Sommersonnenwende: Der längste Tag des Jahres mit der kürzesten Nacht ist gleichzeitig auch „Tag des Schlafes“. Er macht darauf aufmerksam, wie wichtig eine ausreichend lange und gute Nachtruhe für die Gesundheit ist. Denn Schlafstörungen sind in Deutschland weit  verbreitet.

Wer laut schnarcht, ist tagsüber müder
Ins Bett fallen, schlafen wie ein Murmeltier und morgens hellwach aus den Federn hüpfen – davon können viele Menschen nur träumen. In Deutschland hat circa jeder Dritte zeitweise Probleme beim Ein- und Durchschlafen. 6 % haben sogar eine behandlungsbedürftige Schlafstörung. Das heißt, sie schlafen schon länger als einen Monat mindestens dreimal pro Woche so schlecht, dass sie sich tagsüber wie zerschlagen fühlen.

Schlafstörungen können viele Ursachen haben – und eine davon ist Schnarchen: Das nächtliche Sägen torpediert nicht nur die Nachtruhe der Bettpartnerin oder des Bettpartners, sondern kann auch den eigenen Schlaf stören. Je lauter man schnarcht, desto müder ist man am nächsten Tag – und zwar unabhängig davon, ob das Schnarchen während der Nacht Atemaussetzer verursacht. Das ergab eine Studie, in der Personen mit Verdacht auf Schlafapnoe im Labor untersucht wurden.

Schlafapnoe: Schnappatmung mit Folgen
Schlafapnoe ist eine ernste Erkrankung. Dabei sind die Atemwege im Schlaf verengt oder zeitweise sogar blockiert. Die Betroffenen bekommen schlecht Luft, schnarchen und haben immer wieder Atemaussetzer von mehr als 10 Sekunden. Sie lösen im Gehirn Sauerstoffmangel aus, der kurze, oft unbewusste Weckimpulse verursacht. Passiert das mehrmals pro Nacht, kommt der erholsame Tiefschlaf zu kurz und die Schnarcher sind tagsüber müde, energielos, unkonzentriert und verlangsamt. Das kann auch schwere Folgen für die Allgemeingesundheit haben: Beispielsweise ist das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erhöht. Wer den Verdacht hat, an einer Schlafstörung zu leiden, schnarcht oder gar Atemaussetzer bemerkt, sollte der Ursache auf den Grund gehen. Im Schlaflabor wird das Risiko einer behandlungsbedürftigen Schlafstörung professionell abgeklärt. Nicht immer ist eine Beatmungsmaske (CPAP Maske) das Mittel der Wahl. Sogenannte Unterkieferprotrusionsschienen (UKPS), die vom Zahnarzt in Zusammenarbeit mit einem Fachlabor individuell angepasst werden, können eine effektive Alternative sein.

Gesunder Schlaf: Energiequelle, Lernbooster, Herzschutz
Warum ist Schlaf so wichtig für die Gesundheit? Während wir schlafen, laufen viele Prozesse ab, die Körper und Psyche fit halten. Das Gehirn erholt sich und festigt neues Wissen. Herzschlag und Blutdruck sinken, zudem werden Wachstumshormone ausgeschüttet, die die Reparatur von Zellschäden und die Wundheilung fördern. Der Rat „schlaf dich gesund“ stimmt also. Mehr noch: Guter Schlaf senkt das Risiko für diverse Krankheiten, unter anderem für Herz-Kreislaufleiden und Depressionen. Da lohnt es sich, die eigene Schlafhygiene einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Nicht verschlafen: Talkrunde mit Experten auf Youtube
Gegründet wurde der „Tag des Schlafes“ im Jahr 2000 von dem gleichnamigen Verein. Er organisiert seit 2004 zwar keine bundesweiten Aktionen mehr, dennoch hat sich der Termin etabliert: Jedes Jahr am 21. Juni greifen die Medien das Thema Schlafen auf und informieren über Schlaf und Schlafstörungen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) veranstaltet am 21. Juni traditionell einen Aktionstag. In diesem Jahr beantworten Experten in einer live auf Youtube übertragenen Talkrunde Fragen rund um das Thema erholsamen Schlaf.
 

17.06.2023               
Haustierhaltung in der Mietwohnung
Egal ob Hund, Katze oder Hamster: Die Deutschen lieben ihre Haustiere. Auch viele Mieter wünschen sich einen tierischen Begleiter. Doch einige Mietverträge enthalten ein generelles Tierhaltungsverbot – ein solches ist nicht zulässig. Denn Kleintiere wie Hamster, Kaninchen, Fische und Vögel in einer zumutbaren Anzahl dürfen Vermieter in der Regel nicht verbieten. Sie können jedoch Einschränkungen wie einen sogenannten Erlaubnisvorbehalt festlegen.

Das bedeutet: Wer sich einen Hund oder eine Katze zulegen möchte, muss vor dem Kauf seinen Vermieter um Erlaubnis fragen beziehungsweise ihn darüber informieren. Allerdings darf der Vermieter die Haustierhaltung nicht ohne Grund ablehnen. Möglich wäre das unter anderem, wenn das Tier Schäden und störenden Lärm in der Wohnung verursachen oder die Nachbarschaft stark beeinträchtigen würde. Gelegentliches Bellen oder eine Katzenhaarallergie reichen für ein Verbot nicht aus.

Wer exotische oder gefährliche Tiere halten möchte, benötigt in jedem Fall die Zustimmung seines Vermieters. Zusätzlich ist meist eine Halteerlaubnis nach den jeweils geltenden Vorschriften des Bundeslandes notwendig. Hat der Vermieter die Erlaubnis einmal erteilt, darf er sie unter bestimmten Bedingungen auch wieder zurückziehen. Bei erheblichen Beeinträchtigungen durch die Tiere kann der Vermieter zunächst verlangen, dass der betreffende Mieter Schutzmaßnahmen ergreift, zum Beispiel das Tier nicht den ganzen Tag allein zu Hause lässt. Falls das nicht fruchtet, kann er die Genehmigung widerrufen und die Tierhaltung für die Zukunft untersagen. Dies ist immer eine Frage des Einzelfalles und möglich, wenn eine Gefahr vom Tier ausgeht oder die anderen Mieter erheblich belästigt werden.

Text: Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung  

16.06.2023               
Rosacea – Leben mit der Gesichtsrötung
Rote Flecken, sichtbare Äderchen und Pusteln im Gesicht: Dies sind typische Anzeichen für Rosacea – einer Entzündung der Gesichtshaut. Auch wenn eine Rosacea meist harmlos ist, können Rötungen im Gesicht oder an der Nase für Betroffene psychisch belastend sein. Häufig sind sie neugierigen Blicken anderer ausgesetzt oder sie stehen unter dem Verdacht des übermäßigen Alkoholkonsums wegen der „roten Nase“. Diese Reaktionen entstehen, weil viele Menschen nicht wissen, was es mit dieser Hauterscheinung auf sich hat. Es kann deshalb helfen, offen mit der Erkrankung umzugehen und in Familie, Freundeskreis und am Arbeitsplatz zu erklären, worum es sich dabei handelt. Denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Entzündung zu lindern und Schüben vorzubeugen.

Was ist Rosacea?
Die Rosacea (Rosazea, früher auch „Kupferrose" genannt) ist eine chronisch-entzündliche und nicht ansteckende Erkrankung der Haut. Sie betrifft klassischerweise das Gesicht, meist Nase und Wangen, häufig auch Stirn und Kinn. Angrenzende Bereiche wie Kopfhaut, Hals oder Dekolleté zeigen in seltenen Fällen ebenfalls Symptome.

Die Erkrankung tritt meistens im mittleren bis höheren Erwachsenenalter auf, seltener sind Kinder betroffen. Nach dem derzeitigen medizinischen Kenntnisstand sind Männer und Frauen annähernd gleichermaßen betroffen.

Die Symptome der Rosacea
Symptome der Rosacea sind insbesondere plötzliches Erröten mit Wärmegefühl („Flushing"), anhaltende Haut-Rötungen (Erythem) und sichtbare Erweiterungen von Blutgefäßen (Teleangiektasien). Später treten unter Umständen ein unangenehmes Trockenheitsgefühl, HautVerdickungen (Papeln) und eitergefüllte Bläschen auf, auch Schwellungen der Lymphbahnen (Lymph-Ödeme) zählen zu den häufigen Zeichen dieser Dermatose. In einigen Fällen sind auch die Augen beteiligt. Dies macht sich durch erweiterte Blutgefäße der Augen und häufig trockene und entzündete Augen bemerkbar.

Die Schweregrade
Eine Rosazea kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie kann in Schüben auftreten, zudem gibt es viele Mischformen. Die Merkmale der Erkrankung werden in vier Stadien mit unterschiedlichen Schweregraden unterteilt. Dies bietet jedoch nur eine grobe Orientierung. Für die Behandlung sind immer die individuellen Beschwerden und Hautveränderungen entscheidend.

  • Vorstadium: Die Gesichtshaut ist gerötet, manchmal werden Äderchen sichtbar.
  • Schweregrad I: Zusätzlich zur Hautrötung bilden sich Gefäß-Erweiterungen (Teleangiektasien) in der Gesichtshaut hinzu. Die Haut ist trocken und schuppt sich gelegentlich leicht. Zudem leiden die Betroffenen unter Juckreiz sowie brennenden, stechenden Schmerzen.
  • Schweregrad II: In diesem Stadium treten zusätzlich entzündlich gerötete, teilweise eitergefüllte Bläschen (Pusteln) und Knötchen (Papeln) auf. Sie bleiben teilweise mehrere Wochen bestehen. Manchmal entwickeln sich zudem Schwellungen (Lymph-Ödeme) im Gesichtsgewebe.
  • Schweregrad III: Bindegewebe und Talg-Drüsen vergrößern sich, wodurch knollige Wucherungen (Phyme) entstehen, zum Beispiel eine „Knollennase" oder „Kartoffelnase" (Rhinophym). Betroffene leiden unter den kosmetischen Auswirkungen dieser Veränderungen oft stark.

Wie entsteht eine Rosacea?
Die Symptome der Rosacea basieren auf einer chronischen Entzündung der Haut und erweiterten Hautgefäßen. Sonnenlicht, starke Hitze oder Kälte sowie Stress gelten als Auslöser für Entzündungsschübe.

Rosazea-ähnliche Beschwerden können zudem durch den langfristigen Gebrauch von KortisonPräparaten begünstigt werden (Steroid-Rosazea). Bei richtiger Anwendung der Mittel ist dieses Risiko aber sehr gering.

Die Hauterkrankung wird bei allen Hauttypen diagnostiziert, jedoch scheint sie bei hellhäutigen Menschen häufiger aufzutreten, aber auch schneller erkannt zu werden.

Nicht zu verwechseln ist die Rosacea mit Akne. Auch wenn sich bei einer Rosazea eitrige Pusteln entwickeln können, ist sie keine Form von Akne. Im Gegensatz zur Akne ist die Talgproduktion der Haut bei Rosazea nicht verstärkt.

Warum sich eine Rosazea entwickelt, ist noch nicht vollständig geklärt. Es ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren:

  • Die Erkrankung tritt familiär gehäuft auf. Dies deutet auf eine genetische Veranlagung.
  • Ein gestörtes Immunsystem kann entzündungsfördernde Stoffe freisetzen und somit eine chronische Entzündung verursachen.
  • Veränderungen der Blutgefäße sowie eine gestörte Schutzfunktion der Haut können Auslöser sein.
  • Ein gestörtes Nervensystem: Einige unterschiedliche Signalstoffe des Nervensystems stehen im Verdacht, eine neurovaskuläre (Nerven und Gefäße betreffende) Entzündung auszulösen, die die Kommunikation zwischen Nerven und Gefäßen stört. So kommt es zu Fehlsteuerungen. Zum Beispiel weiten sich schon bei schwachen Reizen wie scharfem Essen die Blutgefäße, ohne sich anschließend wieder komplett zusammenzuziehen.
  • Eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Milben (Haarbalgmilben) oder Bakterien, die die Immunzellen stimulieren, kann die Ursache sein. Diese Immunzellen schütten Signalstoffe aus, die Entzündung und Gefäß-Wachstum oder -Neubildung fördern. Inwiefern diese Veränderungen Ursache oder Folge der Rosacea sind, ist aber noch nicht vollständig geklärt.

Wie kann die Rosacea behandelt werden?
Was Betroffene als erstes selbst tut können, ist alles, was eine Entstehung oder Verschlechterung der Symptome verursachen kann, zu vermeiden. Dazu gehören bestimmte Nahrungsmittel und äußere Umwelteinflüsse. Starkes Sonnenlicht sowie extreme Temperaturschwanken wirken sich ungünstig auf die Hautkapillaren aus. Scharfe Gewürze, sehr heiße Speisen sowie Alkohol und Nikotin können zu Gefäß-Erweiterungen im Gesicht führen. Ernähren Sie sich insgesamt gesund und ausgewogen. Reduzieren Sie insbesondere Ihren Fett- und Zucker-Konsum zugunsten von viel Obst und Gemüse. So vermindern Sie die Gefahr, dass die Poren der Gesichtshaut verstopfen. Das wiederum wirkt sich positiv auf das Hautbild aus.

Andere Faktoren für einen Rosacea-Schub können Stress, bestimmte Kosmetika oder Medikamente sein. Auch hormonelle Veränderungen, etwa in der Schwangerschaft, lösen unter Umständen einen Krankheitsschub aus. Rosacea-Patienten reagieren unterschiedlich auf mögliche Auslöser. Beobachten Sie deshalb genau, auf welche Reize Ihre Haut reagiert und passen Sie Ihre Lebensweise entsprechend an.

Die medikamentöse Behandlung ist der wichtigste Baustein der Rosacea-Therapie. Man unterscheidet hier zwischen der lokalen und der systemischen Therapie. Bei der lokalen Therapie wird das Medikament als Salbe, Gel oder Lotion direkt auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen. Welche Darreichungsform am wirksamsten ist und am besten vertragen wird, hängt vom Einzelfall ab.

Zeigt die Anwendung der lokalen Therapie keine Wirksamkeit, wird die systemische Behandlung eingeleitet. Hier wird das Medikament innerlich angewendet, zum Beispiel in Form von Tabletten. So gelangt der Wirkstoff über das Blut in den gesamten Körper. Das macht die systemische Therapie einerseits effektiver als die lokale, andererseits kommt es aber häufig zu stärkeren Nebenwirkungen. Erfahrungsgemäß ist die Kombination beider Behandlungsformen besonders wirksam. Auf jeden Fall sollten Sie mit einer Rosacea-Erkrankung eine hautärztliche Praxis aufsuchen und die Behandlung mit der Hautärztin oder dem Hautarzt abstimmen. Hier werden Sie beraten, welche Art der Anwendung für Sie geeignet ist.

Die richtige Hautpflege bei Rosacea?
Beherzigen Sie bei der Hautpflege folgende Tipps:

  • Reinigen Sie die Gesichtshaut nur mit lauwarmem Wasser, denn extreme Wasser-Temperaturen und rasch aufeinander folgende Temperatur-Wechsel begünstigen plötzliche Haut-Rötungen.
  • Verzichten Sie auf Gesichts-Peelings. Sie irritieren die Rosacea-Haut zusätzlich.
  • Verwenden Sie ausschließlich Pflege- und Wasch-Produkte ohne Menthol, Kampfer, Natriumlaurylsulfat. Außerdem sollten keine Parfümstoffe und Alkohol enthalten sein.
  • Vermeiden Sie Wasser mit einem hohen Härtegrad.
  • Tupfen Sie die Gesichtshaut nach dem Waschen sanft mit einem Handtuch trocken, statt zu rubbeln.
  • In punkto Gesichtsreinigung sind sogenannte Wasch-Syndets für Rosacea-Patienten gut geeignet. Das sind künstliche waschaktive Substanzen mit relativ niedrigem pH-Wert (4,5 bis 5,5), die wesentlich sanfter zur Haut sind als klassische Seifen.
15.06.2023
Mehr hitzebedingte Notfälle im Krankenhaus
Risikogruppen durch Hitzeprävention schützen

Die oft intensive und lange andauernde Hitze in den Sommermonaten führt in der Region zu immer mehr Gesundheitsproblemen. Eine Analyse der IKK Südwest unter ihren Versicherten in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland, anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstages (14. Juni), zeigt, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen im Krankenhaus behandelt werden müssen, weil sie zu wenig trinken. Hitzewellen in Folge des Klimawandels würden künftig immer stärker zur Gesundheitsbedrohung, so Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest. Dies erfordere ein Umdenken hin zu einer nachhaltigeren Gesundheitsprävention - unter besonderer Berücksichtigung der Bedingungen in Kitas, Schulen und Seniorenheimen.

Flüssigkeitsmangel führte in den vergangenen Jahren zu mehr Krankenhausbehandlungen: Allein von 2017 bis 2022 stieg die Zahl dehydrierter Personen im Krankenhaus in den Sommermonaten Mai bis September um 25 Prozent an. Das ergibt eine Analyse der Versichertendaten der IKK Südwest aus Hessen, Rheinland-Pfalz und aus dem Saarland. Von 2021 auf 2022 fiel der Anstieg mit rund 30 Prozent am stärksten aus.

Die Daten wurden anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstages der Bundesärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) erhoben. „Eine Aktion, die wir als Krankenkasse sehr begrüßen und unterstützen. Es ist wichtiger denn je, auf den Zusammenhang zwischen Klimaveränderungen und der Gesundheit sowie der Prävention aufmerksam zu machen“, findet Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest, und erläutert: „Die Folgen des Klimawandels für die Gesundheit der Bevölkerung werden in der öffentlichen Diskussion vernachlässigt. An den Krankenhauszahlen wird deutlich, dass wir viele Menschen bereits gesundheitlich an den Folgen der hohen Temperaturen leiden. Dehydration ist dafür nur ein Beispiel. Der Hitzestress stellt immer stärker eine Herausforderung für den gesamten Körper dar.“

Die IKK Südwest macht darauf aufmerksam, dass der Klimawandel auch weitere Gesundheitsrisiken birgt: besonders Allergien als auch weitere Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen aber auch Borreliose-Erkrankungen werden zum Beispiel durch veränderte klimatische Bedingungen, eine höhere Belastung mit Schadstoffen und steigende Ozonwerte begünstigt.

IKK Südwest begrüßt Hitzeschutzplan

Besonders gefährdet sind Risikogruppen: Dazu zählen Senioren, Pflegebedürftige, Schwangere und Kinder. „Hitze führt aber auch bei den Berufstätigen zu Erkrankungen und damit vermehrt zu Arbeitsunfähigkeit. Gerade im Handwerk sind viele durch ihre Arbeit im Freien einem großen Risiko ausgesetzt. Für alle Risikogruppen ist eine aktive Hitzeprävention lebenswichtig“, ergänzt Loth. Eine präventive Maßnahme sieht er in einer umfangreichen Aufklärungsarbeit. Diese sollte schon bei der nachhaltigen Gestaltung der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Kitas und Schulen beginnen, da sie künftige Generationen in Zukunft mit den steigenden Temperaturen in Folge des Klimawandels leben müssen.

Den jüngsten Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu einem umfassenden Hitzeschutzplan begrüßt Loth und verweist gleichzeitig auf die Dringlichkeit des Problems: „Umfassende und komplexe Themen wie der Hitzeschutz erfordern ein koordiniertes Handeln des gesamten Gesundheitswesens. Daher ist das Vorhaben ein guter Ansatz, der aber zeitnah konkretisiert werden muss.“

Mehr Trinken im Sommer: Mit diesen Tipps funktioniert es

Um sich bei den heißen Temperaturen gesund zu halten, ist es wichtig, viel zu trinken. Gerade die Risikogruppen der Senioren, Pflegebedürftigen und Kinder trinken oft zu wenig. „Im Alltag ist es wichtig, uns selbst und die Menschen um uns regelmäßig zum Trinken zu animieren. Dafür gibt es einige Tricks, die bei Jung und Alt funktionieren“, verrät IKK-Südwest-Ernährungscoach Stefanie Huba. „Es hört sich einfach an, aber der erste Schritt ist es, Wasser leicht zugänglich zu machen. Mehrere Wasserkrüge oder auch -spender an wichtigen Orten im Haus zu platzieren, reicht oft schon als Erinnerung. Trinkgewohnheiten zu ritualisieren ist ebenfalls effektiv. Ein Glas Wasser direkt nach dem Aufstehen oder einen kalten Tee am Nachmittag trinken. Verknüpft man das Trinken mit festen Bestandteilen des Tages, fließt es mühelos in den Alltag ein“, ergänzt Huba. Bei diesem Vorgehen spricht man vom sogenannten „Nudging“. Diese Methode gestaltet die Umgebung so, dass unterbewusst die gesündere Entscheidung getroffen wird.

Abwechslung bei der Getränkewahl macht das Trinken attraktiver. Citrusfrüchte oder Obst unter das Wasser zu mischen, bietet sich als gesunde Alternative an. Ungesüßte Früchtetees können Farbe ins Spiel bringen. „Über die Nahrung lässt sich ebenfalls Flüssigkeit in den Körper bringen. Wassermelone und Gurke haben einen sehr hohen Wasseranteil und sollten Jung und Alt daher im Sommer oft angeboten werden“, empfiehlt Huba.

  
13.06.2023
Streamingdienst im Urlaub nutzen?
Viele möchten auch im Urlaub Musik, Serien oder Filme streamen. Dafür hat die EU die sogenannte Portabilitätsverordnung verabschiedet. Seit 2018 müssen alle Inhalte von kostenpflichtigen Streamingdiensten bei vorübergehenden Aufenthalten im europäischen Ausland verfügbar sein. Das heißt: Urlauber können auch in Italien oder Spanien Netflix, Amazon Prime oder Spotify nutzen.

Die Anbieter müssen die Nutzung im gleichen Umfang und für die gleiche Zahl von Geräten ermöglichen wie im Wohnsitzland. Als vorübergehender Aufenthalt gelten auch ein mehrwöchiger Urlaub oder ein Auslandssemester – die EU-Verordnung legt jedoch keine konkrete Zeitspanne fest. Zusätzliche Gebühren dürfen für die Nutzung im Ausland nicht anfallen.

Übrigens: Um herauszufinden, wo Nutzer ihren dauerhaften Wohnort haben, dürfen Streamingdienste auf höchstens zwei Identifikationsmethoden zurückgreifen und zum Beispiel eine Kreditkartennummer oder eine Kopie des Ausweises verlangen. In solchen Fällen sollten Nutzer sensible Angaben wie die Personalausweisnummer schwärzen. Für kostenfreie Mediatheken oder Inhalte, beispielsweise von öffentlich-rechtlichen Sendern, gilt die Verordnung nicht. Diese können ihre Inhalte freiwillig auch bei Auslandsaufenthalten zur Verfügung stellen. Daher kann es hier genauso zu Einschränkungen kommen wie außerhalb der EU – zum Beispiel in der Schweiz, der Türkei oder den USA.

Wer sichergehen möchte, dass das Streamen von kostenpflichtigen sowie kostenlosen Inhalten auch am Strand oder im Hotelzimmer funktioniert, kann sich seine Lieblingsfilme und -playlisten auch vorab herunterladen – so sind sie auch offline verfügbar.

Text: Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH  

12.06.2023
Ganz einfach Leben retten
Die wichtigsten Fragen zum Blutspenden

In Deutschland gehen immer weniger Menschen zum Blutspenden. Dabei können die Konserven überlebenswichtig sein, zum Beispiel nach schweren Unfällen. Solveig Haw, Ärztin und Gesundheitsexpertin der DKV, erklärt, warum Blutspenden so wichtig ist und beantwortet die wichtigsten Fragen von potenziellen Erstspendern.

Warum ist das Blutspenden so wichtig?
Täglich sind hierzulande zwischen 14.000 und 15.000 Blutspenden nötig, um das Überleben von Kranken oder Verletzten sicherzustellen. „Doch immer weniger Menschen spenden Blut, wodurch aktuell in Deutschland ein massiver Mangel an Blutkonserven herrscht“, so Solveig Haw, Ärztin und Gesundheitsexpertin der DKV. „Mit einer einzigen Blutentnahme können Spender bis zu drei Patienten eine lebenswichtige Operation oder Behandlung ermöglichen.“ Das Spenderblut kommt am häufigsten bei Krebs-, Herz- sowie Magen- und Darmerkrankungen zum Einsatz. Aber auch bei Unfällen oder Komplikationen während einer Geburt können Bluttransfusionen nötig sein.

Wer darf Blut spenden und wie oft?
Die erste Frage, die sich potenzielle Erstspender meist stellen: Wer darf Blut spenden? Bisher gilt: „Jeder, der gesund und zwischen 18 und 68 Jahren alt ist, kann in Deutschland zur Blutspende gehen“, erläutert die Gesundheitsexpertin der DKV. „Für Erstspender gilt allerdings ein Maximalalter von 60.“ Nach ärztlicher Rücksprache kann es hier jedoch auch Ausnahmen geben. Für Frauen sind innerhalb eines Jahres insgesamt vier, für Männer sechs Entnahmen möglich. „Zwischen den einzelnen Terminen müssen aber mindestens acht Wochen liegen“, ergänzt Haw.

Was ändert sich durch das neue Transfusionsgesetz?
Zum 16. Mai 2023 wurde das Transfusionsgesetz geändert und die Bundesärztekammer muss ihre entsprechenden Richtlinien bis zum 1. Oktober 2023 anpassen. Von da an entfallen beispielsweise die bisherigen Höchstaltersgrenzen für Blutspender. Entscheidend ist künftig der ärztlich festgestellte, individuelle Gesundheitszustand.

Was ist vor der Spende zu beachten?
Am Tag des Termins sollten sich Spender fit, ausgeruht und gesund fühlen. Haw rät zudem, vorab ausreichend zu essen, über den Tag verteilt mindestens zwei Liter getrunken zu haben und auf Alkohol mindestens zwölf Stunden vorher zu verzichten. Außerdem wichtig: Personalausweis zum Termin mitnehmen.

Wo findet die nächste Spende statt?
Über die Online-Suchfunktion des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) können Blutspender herausfinden, wo der nächste Termin in ihrer Nähe stattfindet und direkt eine feste Uhrzeit vereinbaren. Alternativ ist dies beispielsweise auch über die App des DRK oder die kostenfreie Telefonnummer 0800 / 11 949 11 möglich. Aber auch staatlich-kommunale und universitäre Blutspendedienste (StKB) oder private Organisationen bieten regelmäßig Blutspendetermine an.

Ablauf am Tag der Blutspende
„Insgesamt sollten Spender an dem Tag circa eine Stunde einplanen“, so die Gesundheitsexpertin der DKV. „Die Blutentnahme an sich ist aber meist nach zehn Minuten abgeschlossen.“ Haw erklärt, welche Stationen Blutspender bei ihrem Termin durchlaufen:
  • Anmeldung und Ausfüllen eines medizinischen Fragebogens für das spätere Arztgespräch.
  • Entnahme eines kleinen Bluttropfens aus Fingerkuppe oder Ohrläppchen, um den sogenannten Hämoglobin-Wert (Hb-Wert) zu bestimmen und einen Eisenmangel auszuschließen.
  • Arztgespräch inklusive Gesundheitscheck: Hierfür misst der Arzt Blutdruck, Puls und Körpertemperatur.
  • Gibt der Mediziner sein OK, erfolgt die eigentliche Blutspende.
  • Zum Abschluss erhalten Spender einen Snack zur Stärkung und dürfen nach einer kurzen Ruhepause gehen.

Übrigens: Eine Blutspende tut nicht mehr weh als die normale Blutabnahme beim Hausarzt.

Was ist nach der Spende zu beachten?
Auch wenn Spendern nur etwa 500 Milliliter Blut entnommen werden, sollten sie den restlichen Tag ruhig angehen lassen. Die DKV Expertin rät, weiter viel zu trinken, ausreichend zu essen und auf Alkohol zu verzichten. Auch anstrengende Tätigkeiten oder körperliche Belastungen sollten Spender 24 Stunden vermeiden. „Die meisten verkraften eine Blutspende gut“, so Haw. „Wer sich nach der Spende dennoch unwohl fühlt, sollte einen Arzt aufsuchen.“

Welche Risiken hat die Spende?
Die gesundheitlichen Risiken einer Blutspende sind extrem gering. „Für die Entnahme verwendet das medizinische Personal ausschließlich steriles Einwegmaterial“, erläutert die Gesundheitsexpertin. In sehr seltenen Fällen können nach einer Spende leichte Kreislaufprobleme, Schwindel oder Übelkeit auftreten. Diese Nebenwirkungen sind allerdings harmlos und verschwinden nach einiger Zeit von selbst. „Wie nach dem Blutabnehmen beim Hausarzt kann sich nach einer Spende ein kleiner Bluterguss an der Einstichstelle bilden“, ergänzt Haw.

Vorteile für Spender
Eine Blutspende rettet nicht nur zahlreichen Patienten das Leben, auch Spender selbst profitieren. „Neben dem Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, erhalten sie einen kleinen, kostenlosen Gesundheitscheck bei einem Arzt“, so die DKV Expertin. „Die Bestimmung des Hb-Werts, also des Eisenanteils im Blut, kann dazu beitragen, mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.“

07.06.2023
Streit am Gartenzaun
Welche gesetzlichen Regelungen für Kinderlärm, Grillgeruch und beim Gärtnern gelten

An einem warmen Sommertag auf der Terrasse die Füße hochlegen und einfach nur entspannen – für viele Deutsche ein absoluter Traum. Doch in manchen Nachbarschaften bleibt der Garten nicht lange eine Ruhe-Oase: Denn tobende Kinder oder ein Grillfest nebenan stören schnell den Frieden. Auch Grillrauch und -gerüche, die in die umliegenden Gärten ziehen, sorgen immer wieder für Streitigkeiten zwischen Nachbarn. Welche gesetzlichen Regelungen im Garten gelten, was beim Grillen zu beachten und wie viel Kinderlärm zumutbar ist, beantwortet Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. Er erläutert außerdem, was bei der Bepflanzung erlaubt ist.

Gesetzliche Regelungen
Wenn die Nachbarskinder auf dem Trampolin hüpfen oder das Pärchen nebenan Freunde zum Grillfest einlädt, ist es mit der Ruhe im eigenen Garten schnell vorbei. Doch wie viel Lärm müssen Gartenbesitzer dulden? „Ein bundesweites Gesetz, das allgemeine Ruhezeiten festlegt, gibt es in Deutschland nicht“, erläutert Wolfgang Müller, Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. In den Satzungen der Kommunen kann jedoch zum Beispiel eine Mittagsruhe von 13:00 bis 15:00 Uhr festgelegt sein. Auch die Regelungen zur Nachtruhe unterscheiden sich je nach Bundesland. „Wer eine Feier im Garten plant, sollte ab 22:00 Uhr darauf achten, dass Gespräche und Musik Zimmerlautstärke nicht überschreiten. Das gilt übrigens auch innerhalb geschlossener Räume“, so Müller.

Grillen: Das gilt beim Lieblingshobby der Deutschen
Vor allem Rauch und Gerüche, die in umliegende Gärten ziehen, wenn Steak, Würstchen, Gemüse und Co. auf dem Rost brutzeln, sorgen regelmäßig für Streitigkeiten zwischen Nachbarn. „Regelungen zum Grillen, etwa ein explizites Grillverbot oder ein Verbot, auf offener Flamme zu grillen, sind meist im Mietvertrag oder der Hausordnung festgelegt“, erklärt der Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. „Sie können beispielsweise das Brutzeln auf offener Flamme oder Grillen generell verbieten.“ Wie häufig Hobby-Griller den Rost anwerfen dürfen, ist nicht einheitlich geregelt. Bei Streitigkeiten entscheiden die Gerichte je nach Einzelfall unterschiedlich. Um Ärger zu vermeiden, rät Müller, generell Rücksicht auf die Nachbarn zu nehmen und den Grill nicht zu nah an die Grundstücksgrenze zu stellen. Zudem sollten Rauch und Gerüche nicht direkt in die Wohnung oder auf die Terrasse eines Nachbarn ziehen.

Spielende Kinder: Was müssen Nachbarn tolerieren?
Toben Kinder durch den Garten, kann das schnell laut werden. „Viele Nachbarn zeigen bei Kinderlärm eine größere Toleranz und auch viele Gerichtsurteile bestätigen, dass Kinder sich austoben dürfen“, so der Rechtsexperte der IDEAL Versicherung. „Eine Lärmbelästigung in festgelegten Ruhezeiten müssen Gartenbesitzer jedoch nicht hinnehmen.“ Auf Babys, die beispielsweise nachts nach dem Fläschchen schreien, trifft dies nicht zu. Was Nachbarn jedoch nicht dulden müssen, ist mutwilliger Kinderlärm mit dem Ziel, andere zu stören. „Ergreifen Eltern dann keine Maßnahmen, kann es sich um Ruhestörung handeln“, erklärt Müller. „Um Streitigkeiten zu vermeiden, sollten Nachbarn auch hier gegenseitig Rücksicht nehmen.“

Beim Gärtnern rechtlich auf der sicheren Seite
Hauseigentümer und Mieter müssen sich bei der Gartengestaltung an die Bebauungspläne ihrer Gemeinde halten. Die sogenannte Grünordnung kann zum Beispiel bestimme Pflanzen vorgeben oder verbieten. Mieter müssen zudem ihren Vermieter um Erlaubnis fragen, wenn sie vorhandene Pflanzen entfernen möchten. Ein häufiges Streitthema ist die Grenzbepflanzung. Für Bäume, Hecken und Co. gelten generelle Abstandsregelungen, die allerdings von Bundesland zu Bundesland verschieden sind. Hobbygärtner können sich an folgender Faustregel orientieren: Für Bäume und Sträucher bis zu einer Höhe von etwa zwei Metern sollten sie einen Mindestabstand von 50 Zentimetern zum Nachbargrundstück einhalten, bei höheren Pflanzen mindestens einen Meter.

06.06.2023
Was ist eine eSIM?
Eine SIM-Karte ist nötig, um mit dem Smartphone zu telefonieren oder über das Mobilfunknetz im Internet zu surfen. Dafür haben die meisten Handybesitzer eine Chipkarte, die sie in ein spezielles Fach in ihrem Gerät einstecken. Mittlerweile gibt es jedoch eine Alternative dazu: Die sogenannte eSIM ist im Handy als festes Modul verbaut.

Das hat den Vorteil, dass ein Anbieterwechsel innerhalb weniger Minuten abgeschlossen ist. Denn statt eine neue SIM-Karte per Post zuzustellen, überschreibt das Mobilfunkunternehmen die Daten auf der eSIM einfach. Außerdem fällt der umständliche Kartentausch weg. Mit einer eSIM ist es je nach Anbieter zudem möglich, mehrere Profile abzuspeichern. Das heißt: Wer in Ländern, die nicht Teil der EU-Roaming-Verordnung sind, ohne hohe Gebühren im Internet surfen, telefonieren oder Daten versenden will, benötigt dort keine extra SIM-Karte mehr. Manche Anbieter schränken diese Funktion jedoch ein und begrenzen die Profilanzahl auf zum Beispiel zwei Profile.

Einen Nachteil hat die eSIM jedoch: Wer vorübergehend ein Ersatzgerät nutzt, weil das eigene Handy beispielsweise in der Reparatur ist, kann aufgrund des fest verbauten Moduls nicht einfach die SIM-Karte umstecken.

Text: Alina Gedde, Digitalexpertin von ERGO  

05.06.2023
Mit dem Stromer an den Strand
Tipps für einen entspannten Urlaub mit dem E-Auto

2022 gab es hierzulande rund 470.500 Neuzulassungen von reinen Elektroautos. Viele Deutsche fahren in diesem Jahr also womöglich zum ersten Mal mit einem Stromer in den Urlaub. Welche Vorbereitungen sie treffen sollten, um entspannt am Zielort anzukommen, weiß Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO.

Gut geplant ist halb angekommen
Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb schaffen mit einer Batterieladung inzwischen bis zu 700 Kilometer. Und auch die Anzahl der Ladestationen steigt immer weiter. „Dennoch sollten E-Auto-Fahrer ihre Reiseroute vorab genau planen. Das wichtigste Kriterium hierbei ist die Verfügbarkeit von Ladestationen entlang der Strecke“, so Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO. „Im Internet finden Urlauber mittlerweile zahlreiche Karten, auf denen Lademöglichkeiten im In- und Ausland verzeichnet sind.“ Eine gute Übersicht bietet beispielsweise www.lemnet.org. Manche Karten gibt es zudem als App oder sie sind bereits im Navigationssystem integriert. „Urlauber sollten sich außerdem vor der Abreise über die Bezahlsysteme im Ausland informieren“, so Schnitzler.

Energiesparend fahren
Mit der passenden Fahrweise lässt sich die Reichweite von E-Autos deutlich erhöhen. „Wer vorausschauend, entspannt und nicht zu schnell fährt, kommt mit einer Ladung weiter“, weiß der Kfz-Experte. „Fahrer sollten ihr Auto immer, wenn es möglich ist, rollen lassen. Das lädt den Akku sogar wieder leicht auf.“ Den gleichen Effekt hat die elektrische Motorbremse beim Bergabfahren. Stromfresser wie Heizung, Klimaanlage und Co. bei schwindender Batterieladung besser ausschalten. Auch der sogenannte E-Modus, der den Verbrauch optimiert und in vielen Stromern vorhanden ist, kann beim Akkusparen helfen. Beim Gepäck gilt: Weniger ist – meist auch aus Platzgründen – mehr. Schnitzler empfiehlt zudem vor der Fahrt, den Reifendruck zu prüfen. Ist er zu gering, senkt das die Reichweite.

Genug Zeit für die Fahrt einplanen
Urlauber mit E-Auto sollten etwas mehr Zeit für die Fahrt einplanen. Einen Akku zu füllen dauert länger als einen Tank, außerdem können die Ladestationen besetzt sein, das verlängert die Wartezeit. Dennoch gilt: „Lieber zu früh als zu spät die nächste Ladesäule ansteuern“, rät der Kfz-Experte. „100 Kilometer Restreichweite sind hierfür ein guter Anhaltspunkt.“ Dann treiben auch Umleitungen oder Staus den Fahrern keinen Angstschweiß auf die Stirn.

Wenn dem Stromer der Saft ausgeht
Ist trotz aller Planung der Akku doch plötzlich leer, rät Schnitzler, zunächst den Hersteller zu kontaktieren. Manche helfen als Teil der Garantie bei einer Panne kostenlos weiter. Ist diese abgelaufen, müssen E-Auto-Fahrer mit Kosten für den Service rechnen. Alternativ können sie auch den Pannendienst rufen. Dieser kann den leeren Akku direkt vor Ort wieder aufladen. Ist er defekt, hilft meist nur noch Abschleppen. „Das ist jedoch nicht bei allen Modellen möglich“, so Schnitzler. „In diesem Fall transportiert der Pannendienst das E-Auto auf einem Bergungsfahrzeug zur nächsten Werkstatt.“ Bei manchen Kfz-Versicherungen ist das Abschleppen bis zur nächsten Ladestation auch über einen speziellen E-Auto-Zusatzbaustein miteingeschlossen.

01.06.2023
Pigmentstörungen: gesundheitlich unbedenklich?
Die Bandbreite verschiedener Hautfarben ist groß. Wie dunkel oder hell die Hautfarbe erscheint, liegt am Farbpigment der Haut, dem Melanin. Das sind rötlich/gelbe oder braun/schwarze Pigmente, die die UV-Strahlen davon abhalten, tief in die Haut zu dringen. Wird zu viel oder zu wenig Melanin produziert, kommt es zu einer Pigmentstörung. Dann kann sich die ursprüngliche Hautfarbe an kleinen Stellen oder auch großflächiger verändern. Es entstehen Sommersprossen oder auch Altersflecken. Leberflecken kennen wir alle, doch sie sind im dermatologischen Sinn noch keine Pigmentstörung, sondern eine gutartige Ansammlung pigmentreicher Zellen.

Wie entstehen Pigmentstörungen?
In der Sonne, unter ultravioletter Strahlung, produzieren die Pigment-bildenden Zellen, die Melanozyten, in der Haut mehr Melanin als sonst. Die Melanozyten transportieren das Melanin in viele benachbarte Zellen. Und es erscheint auf der Hautoberfläche: Wir werden nach und nach braun, ein leichter Sonnenschutz entsteht. Bei manchen Menschen produzieren ihre Melanozyten an einzelnen Stellen besonders viel oder besonders wenig Melanin. Diese Stellen sind sogenannte Pigmentflecken. Es können kleinere oder größere Hautareale oder auch die gesamte Hautfläche betroffen sein. Wichtig ist zu wissen, dass Pigmentstörungen meist nur kosmetisch störend und gesundheitlich meist unbedenklich sind.

Im Folgenden beschreiben wir einige Formen von Pigmentstörungen genauer:

Albinismus – Mangel an Melanin
Eine auffällige wie auch seltene Form einer Pigmentstörung ist der Albinismus. Hier besteht ein Mangel am Hautfarbstoff oder er fehlt vollkommen. Die Haut ist hell, die Haare sind weiß, die Augenfarbe erscheint rötlich. Weil Augen und Haare keinen natürlichen Sonnenschutz besitzen, ist die Sonnenstrahlung für die Betroffenen sehr gefährlich. Schutz bieten Sonnenbrillen und starke Lichtschutzsalben mit hohem Lichtschutzfaktor. Diese Erkrankung ist erblich, es existiert noch keine Therapie.

Melasma – Zuviel Melanin
Bei einem Melasma verhält es sich umgekehrt. Hier handelt es sich um eine Hyperpigmentierung, die oft durch Hormone hervorgerufen wird. Während oder nach einer Schwangerschaft kann es bei Frauen zu einer sogenannten Schwangerschaftsmaske mit dunklen Flecken im Gesicht kommen, oder zu einer schwarzen Linie, der Linea nigra, vom Bauchnabel bis zum Schambein. Aber auch Männer, können ein Melasma ausbilden. Melasmen sind harmlos und verblassen meist wieder, wenn die Hormonkonzentration wieder stabil ist. Auch die Antibabypille und einige Medikamente können Melasmen hervorrufen. Dies kann auf eine Unverträglichkeit hindeuten. Ein Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt ist auf jeden Fall ratsam.

Becker-Nävus
Ein Becker-Nävus ist eine behaarte, hell- bis dunkelbraune Pigmentierung, von der hauptsächlich junge Männer im zweiten Lebensjahrzehnt betroffen sind. Sie tritt bevorzugt am Oberkörper, an der Schulterregion und am Oberarm auf. Die Erscheinung ist nicht selten, Auslöser ist häufig eine intensive Sonnenbestrahlung. Die Hautveränderungen sind ungefährlich, sie können sich intensivieren, sich aber auch von selbst wieder rückbilden. Aus kosmetischen Gründen kann die Hautstelle gebleicht, rasiert oder gelasert werden.

Leberflecken, auch Lentigo genannt
Leberflecken oder Lentigo sind kleine meist harmlose Pigmentwucherungen auf der Haut. Bekannt sind die kindlichen Sommersprossen, Lentigo simplex genannt, sie treten aber unabhängig von der Sonne auf. Die Lentigo solaris erscheint bei Erwachsenen und bildet sich nach Sonnenbädern aus. Sie ist an sich gutartig. Ab dem vierten Lebensjahrzehnt bilden sich verstärkt Lentigo senilis, das sind Altersflecken. Sie treten besonders an den Stellen auf, die zeitlebens viel Sonne abbekommen haben, wie an den Händen oder im Gesicht. Altersflecken sind gesundheitlich unbedenklich. Davon zu unterscheiden sind die Lentigo maligna, die auch meist bei älteren Menschen auftreten. Diese sind eine Vorstufe von Hautkrebs. Werden sie jedoch rechtzeitig operativ entfernt, kann der Hautbereich geheilt werden.

Vitiligo oder Weißfleckenkrankheit
Bei der Vitiligo oder Weißfleckenkrankheit handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Sie kann aber auch ein Hinweis auf die folgenschwerere Erkrankung Morbus Addison sein. Weiße Flecken können zudem auch durch eine Pilzerkrankung verursacht sein. Der Hefepilz ist zwar harmlos, aber er hemmt die Produktion des Pigments Melanin. Die Pilzerkrankung ist schmerzfrei, die Therapie erfolgt mit einem Ganzkörpershampoo, das zweimal im Abstand von einer Woche angewandt wird.

Café-au-lait-Flecken
Café-au-lait-Flecken sind hellbraune Hautflecken, die mehrere Zentimeter groß und unregelmäßig begrenzt sind. Sie sehen wie verschütteter Milchkaffee aus. Zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung hat mindestens einen dieser Flecken. Die Flecken selbst sind harmlos, sie können aber auf bestimmte Erkrankungen hindeuten. So wird etwa ein gehäuftes Auftreten bei Vitamin B12-Mangel beschrieben. Wenn ein Kind mit vielen dieser Flecken auf die Welt kommt – der Schwellenwert liegt bei fünf – muss es darauf untersucht werden, ob die Erbkrankheit Neurofibromatose Typ 1 vorliegt.

Fazit: Hautveränderungen beobachten und ärztlichen Rat einholen!
Wir haben Ihnen hier viele gesundheitlich unbedenkliche Arten von Pigmentstörungen vorgestellt. Generell zu beachten ist jedoch, dass Laien Hautveränderungen kaum richtig einzuschätzen vermögen. Wenn Sie eine Hautveränderung an sich wahrnehmen, dann lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt oder in einer dermatologischen Fachpraxis untersuchen. Wichtig ist auch, regelmäßig am Hautkrebsscreening bei einer dermatologischen oder bei einer qualifizierten allgemeinärztlichen Praxis teilzunehmen. Das Screening wird für Versicherte ab 35 Jahren von den Krankenkassen bezahlt, oftmals auch schon für Versicherte ab 20 Jahren.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Dr. Beatrice Wagner, www.beatrice-wagner.de,
Redaktion: Andrea Sudiana, E-Mail: asudiana@lzg-rlp.de

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