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25.09.2024
Guter Rat für die Räder: „Schneeflocke“ ist im Winter Pflicht
Die Tage werden kürzer und das Wetter nasser – Menschen holen die Herbstjacken aus dem Schrank und auch die Autos sollten mit Bereifung ausgestattet werden, die zum Wetter passt. Wer mit Alljahresreifen unterwegs ist, sollte jetzt genau hinschauen: Zum 1. Oktober endet nun die Übergangsfrist für die M+S-Reifen, die bis Ende 2017 produziert wurden.

Die Tage werden kürzer und das Wetter nasser – Menschen holen die Herbstjacken aus dem Schrank und auch die Autos sollten mit Bereifung ausgestattet werden, die zum Wetter passt. Wer mit Alljahresreifen unterwegs ist, sollte jetzt genau hinschauen: Zum 1. Oktober endet nun die Übergangsfrist für die M+S-Reifen, die bis Ende 2017 produziert wurden. M+S bzw. Ganzjahres-Reifen waren bisher für alldiejenigen eine Option, in deren Region es nur wenig schneit. Nach der neuen Regelung sind die Reifen mit dem „M+S“-Symbol – es steht für Matsch und Schnee – zwar nicht verboten, aber sie gelten als Sommerreifen. Bei winterlichen Verhältnissen dürfen sie nicht mehr benutzt werden.

Gefahr durch falsche Bereifung
In Deutschland gilt eine situative Winterreifen-Pflicht, bei Schnee und Glätte darf nur mit Winterreifen gefahren werden. Die Zeit von O bis O – also Oktober bis Ostern gilt daher als Winterreifen Periode. Viele Autofahrende ziehen dann den Satz Winterreifen auf. Wer allerdings in wärmeren Gebieten Deutschlands wohnt oder sicher ist, dass er definitiv bei Eis und Schnee nicht unterwegs sein wird, setzte bisher auf Allwetter bzw. Ganzjahresreifen. Sie vereinen Eigenschaften von Sommer- als auch Winterreifen, sind aber dennoch bei Eis und Schnee nicht ganz so leistungsfähig. Hier ist aber Vorsicht geboten, denn die neue Regelung reguliert den Einsatz dieser Reifen deutlich strenger. „In den Wintermonaten kann es auch in wärmeren Regionen durchaus winterliche Perioden geben. Wer dann mit M+S Reifen oder gar Sommerreifen unterwegs ist, riskiert nicht nur ein Bußgeld und Punkte in Flensburg, sondern gefährdet auch sich und andere im Straßenverkehr. Winterreifen sind dann die erste Wahl“, erklärt Sanda Ersfeld, Leiterin Kfz-Schäden bei der Zurich Gruppe Deutschland.

Die „Schneeflocke“ muss mit
Auf Nummer sicher geht man mit Reifen, die das sogenannte „Alpine“-Symbol aufweisen. Es wird durch eine Schneeflocke dargestellt. Manche Reifen enthalten sowohl das M+S-Symbol als auch die Schneeflocke. Auch diese Reifen sind geeignet – wichtig ist die Schneeflocke. Reifen mit diesem Symbol sind aufgrund ihrer Eigenschaften besser für den Winter geeignet. Beispielsweise enthalten sie eine weichere Gummimischung, die bei niedrigen Temperaturen nicht verhärtet. So haftet der Reifen besser auf der Straße – er hat mehr „Grip“. Auch die gezackten Querrillen, die man Lamellen nennt, sowie eine höhere Profiltiefe, passen die Reifen besser an winterliche Straßenverhältnisse an. Da sich Winterreifen dadurch allerdings schneller abnutzen, sollte ihre Einsatzfähigkeit regelmäßig überprüft werden. Ein Austausch empfiehlt sich schon bei einer Profiltiefe von etwa vier Millimetern und nicht erst wie bei den Sommerreifen bei 1,6 Millimetern.

24.09.2024
Mehr Wildunfälle durch Zeitumstellung – was zahlt die Kfz-Versicherung?
Informationen der Verbraucherzentrale

Wenn die Abenddämmerung im Herbst langsam wieder früher einsetzt, steigt auch das Risiko von Wildunfällen im Straßenverkehr. Das Fraunhofer-Institut für Verkehrsforschung hat errechnet, dass die Zahl der Kollisionen während der Zeitumstellungen im Oktober und März um bis zu zehn Prozent höher ist als sonst.

Nach einem Autounfall mit einem Tier stellt sich die Frage, welche Versicherung für den Schaden aufkommt und was bei einem Unfall zu beachten ist. „Den umfassendsten Schutz gegen Tierunfälle aller Art bietet die Vollkaskoversicherung“, sagt Philipp Wolf, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Sie übernimmt bei allen Unfällen den Schaden am eigenen Auto, auch wenn der Unfall selbst verschuldet ist oder das Tier spurlos verschwindet.“

Die Teilkaskoversicherung deckt bei günstigen Tarifen Schäden mit Tieren, die im Bundesjagdgesetz genannt sind, wie Hirsche oder Wildschweine. Bessere Tarife decken auch Unfälle mit allen Tierarten ab. Schäden am eigenen Fahrzeug, die durch ein Ausweichmanöver entstehen, übernimmt ebenfalls die Teilkaskoversicherung. „Allerdings muss das Ausweichmanöver verhältnismäßig sein“, sagt Wolf. „Wer Kleintieren wie Hasen oder Mardern ausweicht und dabei einen Unfall verursacht, hat oft schlechte Karten und bleibt unter Umständen auf den Kosten sitzen.“

Werden bei einem Wildunfall andere Verkehrsteilnehmende geschädigt, kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung für die Schäden auf.

Für den Fall eines Wildunfalles gibt die Verbraucherzentrale folgende Tipps:
  • Die Unfallstelle sollte schnell mit einem Warndreieck gesichert werden. Vorher gilt es unbedingt, eine Warnweste anzulegen.
  • Der zuständige Förster, Jagdpächter oder die Polizei sollte umgehend informiert werden.
  • Es ist ratsam, Fotos vom Unfallort und dem beschädigten Fahrzeug zu machen. Auch wenn das Tier sich noch retten konnte, sollte der Jäger oder Förster informiert werden. Möglicherweise ist das Tier verletzt.
  • Wegen möglicher Infektionsgefahren sollte das verletzte oder getötete Tier nicht angefasst werden. Die Beseitigung übernimmt der Förster oder Jagdpächter.
  • Der Unfall sollte unverzüglich der Versicherung gemeldet werden.
  • Für die Schadensregulierung wird eine Wildunfallbescheinigung benötigt. Diese stellt der Jagdpächter, Förster oder die Polizei aus.

Fragen rund um den Versicherungsschutz bei Wildunfällen beantwortet das Versicherungsteam der Verbraucherzentrale unter 06131 28 48 122 montags von 10 – 13 Uhr und mittwochs von 14 - 17 Uhr.

Informationen rund um die Kfz-Versicherung bietet die Verbraucherzentrale auf ihrer Internetseite.

16.09.2024
Bundesnetzagentur entwickelt Vertrauenssiegel für Vergleichsportale
Mehr Transparenz für Verbraucher bei online-Vermittlung von Strom- und Gasverträgen in Sicht

FlexStrom, TelDaFax, CareEnergy, BEV sind nur die Namen der großen Unternehmen, die in den letzten 10 Jahren im Sektor Energieversorgung von privaten Endkunden pleite gegangen sind und viele Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nur verärgert, sondern auch finanziell geschädigt haben. Zahlreiche Verbraucher:innen haben über sogenannte Vergleichsportale wie verivox und check24 ihren Weg zu diesen Unternehmen gefunden.

Um Verbraucher:innen mehr Sicherheit bei der Suche nach einem neuen Strom- oder Gasanbieter zu geben, wird die Bundesnetzagentur ein Vertrauenssiegel entwickeln. Dies soll an Vergleichsportale vergeben werden, die vorgegebene Kriterien einhalten, so dass sich Angebote für Verbraucher:innen mit einem Höchstmaß an Transparenz darstellen.

„Verbraucherinnen und Verbraucher wollen günstige Angebote bei zuverlässigen Anbietern“, stellt Heike Troue, Vorständin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, klar.
„Definierte Anforderungen an eine entsprechend transparente Darstellung auf den Websiten der Vergleichsportale, die dieses Siegel für sich beanspruchen wollen, sind daher ein wichtiges Instrument zum Schutz der Verbraucher:innen. Die Erfahrungen der Vergangenheit hat uns gelehrt, dass die Ausgestaltung des Vertrauenssiegels eine sehr gute Chance ist, den Zugang zu Angeboten für Verbraucher:innen positiv zu verändern“, ergänzt Fabian Fehrenbach, Referent Energierecht Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Der Verbraucherzentralen Dachverband hat deswegen in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen für die Anforderungen, die Vergleichsportale bei der Darstellung verfügbarer Versorgungstarife erfüllen müssen, wenn sie mit dem Siegel operieren wollen, Forderungen zusammengestellt, die der Bundesnetzagentur als gesetzlich Beauftragte oberste Bundesbehörde für die Vergabe dieses Vertrauenssiegels vorgelegt wurden.

Einzelheiten können dem hier verlinkten Papier entnommen werden.

15.09.2024
Herzinfarkt bei Frauen – Symptome erkennen und reagieren
Seit den 1980er-Jahren weiß man, dass sich Herzinfarkte bei Frauen und Männern unterschiedlich äußern. Diese Tatsache ist jedoch bis heute nur wenig bekannt – in der Ärzteschaft, in der Bevölkerung und bei den Frauen selbst. Ähnlich steht es um die typischen Anzeichen eines Herz infarkts bei Frauen: Sie werden unterschätzt, nicht richtig zugeordnet und oft sogar falsch behandelt. Deshalb haben Frauen nach einem Infarkt deutlich schlechtere Überlebenschancen als Männer.

Was unterscheidet die Herzen von Frauen und Männern?
Ein Herz ist ein Herz – sollte man meinen. Jedoch gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede, besonders im fortgeschrittenen Alter. Während alternde Männerherzen größer und schlaffer werden, schrumpfen Frauenherzen und verlieren an Elastizität. Der Schutz der Gefäße durch weibliche Hormone entfällt nach den Wechseljahren; auch die Herzwände können schlechter auf Blutdruckspitzen reagieren. Das erklärt, weshalb Frauen Herzinfarkte meist in einem höheren Alter erleiden als Männer.

Wie unterscheiden sich die Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen und Männern?
Im Allgemeinen sind starke Schmerzen im Brustkorb, oft mit Ausstrahlungen in den linken Arm, als typische Anzeichen für einen Herzinfarkt bekannt. Dies gilt jedoch vor allem für Männer – die Symptome bei Frauen sind teilweise andere. Vor allem sind sie weniger spezifisch, weshalb sie oft übersehen werden.

Die Deutsche Herzstiftung zählt folgende Alarmzeichen für Herzinfarkte bei Frauen auf:
• Schmerzen im Brustkorb
• Schmerzen im Oberbauch
• Schmerzen im Rücken, meist zwischen den Schulterblättern

Hinzu kommen
• Kurzatmigkeit bzw. Atemnot
• Schweißausbrüche
• Übelkeit
• Erbrechen
• Ziehen in den Armen
• unerklärliche Müdigkeit
• Depressionen

Viele Frauen missdeuten diese Symptome – die oft schon weit vor dem Infarkt auftreten – und reagieren gar nicht oder zu spät. Und in ärztlichen Praxen und sogar in Kliniken kann mitunter die Lebensgefahr unterschätzt werden. Atemnot wird dann als Asthma behandelt, Übelkeit und Erbrechen mit Magenmedikamenten, Rückenschmerzen werden zur Orthopädie überwiesen.

Die Unterschiede wurden lange nicht berücksichtigt
In großen klinischen Studien sind Frauen häufig unterrepräsentiert. Das heißt: Oft sind nur 25 Prozent der Teilnehmenden weiblich. Die Folge ist, dass Referenzwerte, Richtlinien und Therapien auf Männer zugeschnitten sind, bei Frauen sich aber möglicherweise ganz andere Effekte zeigen. Auch bei Medikamenten spielen Geschlechterunterschiede eine Rolle. Erst kürzlich zeigte eine Studie mit Medikamenten gegen Herzschwäche, dass für Frauen geringere Dosierungen besser sind als die empfohlenen, die auf einen "Durchschnittsmann“ ausgelegt sind. Dies hat beispielsweise Einfluss auf Nebenwirkungen und letztlich auch die Sterblichkeit.

Was ist beim Auftreten der Symptome zu tun?
Ein Herzinfarkt kommt oft schleichend, das heißt, einige Symptome können schon Tage vor dem eigentlichen Infarkt auftreten und andauern. Deshalb ist es besonders wichtig, den möglichen Zusammenhang mit einer Herzerkrankung zu erkennen. Für Betroffene und ihre Umgebung gilt deshalb:
• Typische Symptome kennen und wahrnehmen.
• Nicht zögern zu reagieren.
• Den Notruf 112 wählen.
• Rettungsdienste und Ärztinnen oder Ärzte auf den möglichen Zusammenhang hinweisen.

Vorbeugung nutzt Frauen wie Männern
Genauso wie Männer sollten Frauen, auch jüngere Frauen, vorbeugend etwas für ihre Herzgesundheit tun – vor allem, wenn sie familiär vorbelastet sind.

Die Deutsche Herzstiftung zählt als wichtigste Risikofaktoren auf:
• Übergewicht
• Rauchen
• Bluthochdruck
• erhöhte Blutfette
• erhöhter Blutzucker
• psychosoziale Belastung
• Stress
• Bewegungsmangel
• ungesunde Ernährung

Viel Bewegung, ausreichend Entspannung und eine ausgewogene Ernährung kommen nicht nur dem Herzen, sondern dem gesamten Organismus zugute, ebenso der Verzicht auf das Rauchen. Für Menschen mit vorgeschädigtem Herzen wird außerdem die regelmäßige Grippeimpfung empfohlen, da eine Infektion schwerwiegende Folgen haben kann.

Übrigens: Auch bei der Vorbeugung gibt es Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Frauen profitieren viel mehr und schneller von Sport als Männer!

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de; Redaktion: Andrea Sudiana, asudiana@lzg-rlp.de
13.09.2024
Lebensmittel per Klick
Marktcheck zum Online-Einkauf von Lebensmitteln

Lebensmittel online zu bestellen kann zwar bequemer und zeitsparender sein, aber ist meist auch teurer als der Einkauf im stationären Handel. Ein Marktcheck der Verbraucherzentrale hat gezeigt, dass vor allem konventionelle Lebensmittel online deutlich mehr kosten. So waren beispielsweise Tomaten aus konventionellem Anbau im Online-Handel im Durchschnitt 80 Prozent teurer als im stationären Handel. Bei Bio-Lebensmitteln sind die Preisunterschiede nicht ganz so groß. Allerdings sind die Preisunterschiede je nach Produkt und Online-Lieferdienst sehr unterschiedlich. Im Marktcheck war der untersuchte Warenkorb bei Rewe online und Flink günstiger als bei Knuspr und Flaschenpost. Bei Rewe sind die Preise online zu denen im stationären Handel sehr ähnlich und es konnten nur vereinzelt Preisunterschiede festgestellt werden.

Die Temperaturmessungen bei Tiefkühl-Lachs, Hackfleisch und Butter zeigten, dass die leicht verderblichen Produkte nicht immer ausreichend gekühlt ankamen. In zwei von vier Fällen war das Hackfleisch nicht ausreichend gekühlt. Auch ein Tiefkühl-Lachs und eine Butter erreichten die Temperaturanforderungen bzw. -empfehlungen nicht. „Die Einhaltung der Kühlkette ist entscheidend für die Sicherheit, Qualität und Haltbarkeit von Lebensmitteln“ betont Sophie Röckert, Fachbereichsleiterin Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Denn zu warme Temperaturen begünstigen das Wachstum von Krankheitserregern.

Für die Auslieferung der Lebensmittel wurden viele Papier- und Plastiktüten verwendet, die teilweise nur halb gefüllt waren. „Durch die Verwendung von Einwegtüten wird unnötig viel Verpackungsmüll produziert.“, sagt Ernährungsexpertin Caroline Brunnbauer. Allerdings bieten zwei der vier Online-Lieferdienste auch wiederverwendbare Tüten gegen eine Pfandgebühr an. Generell ist es empfehlenswert auf wiederverwendbare Tüten, statt aus Papier oder Plastik zu setzen. Hierfür eignen sich Stoffbeutel, die regelmäßig durch den Online-Lieferdienst gereinigt und vielfach von Verbraucher:innen wiederverwendet werden könnten.

Der komplette Marktcheck ist auf der Internetseite der Verbraucherzentrale zu finden.

07.09.2024
Umfrage „Sicherer Schulweg“ der ADAC Stiftung
Mehrheit der Befragten bewertet Elterntaxis kritisch

Jedes vierte Grundschulkind legt seinen Schulweg zumeist im Elterntaxi zurück. Das ist das Ergebnis der Umfrage „Sicherer Schulweg“, die die ADAC Stiftung heute veröffentlicht. Die Hauptgründe dafür, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren und wieder abholen, sind praktischer Natur: Anschlusstermine, schlechtes Wetter und Zeitersparnis für das Kind. Nur wenige Eltern nennen als Grund einen unsicheren Schulweg. Dass Elterntaxis auf eben diesem mehrheitlich als sicher eingestuften Schulweg unnötige Gefahren heraufbeschwören, ist jedoch die größte Kritik der Eltern, deren Kinder zur Schule gehen, rollern oder radeln.       
Vor allem das höhere Verkehrsaufkommen, dass durch das Bringen und Abholen der Kinder vor den Schulen entsteht, sieht die Mehrheit der Eltern kritisch. 62 Prozent finden, dass vor Schulbeginn und nach Schulende zu viele Autos in unmittelbarer Nähe des Schulgebäudes sind. 56 Prozent sagen, dass durch Elterntaxis gefährliche Verkehrssituationen entstehen. Fast ebenso viele Befragte wünschen sich räumlich abgetrennte Hol- und Bringzonen für Elterntaxis (55 Prozent).

Laut der Umfrage der ADAC Stiftung bringen im Frühjahr und Sommer 23 Prozent der Eltern ihr Kind während der Grundschulzeit mindestens 3- bis 4-Mal pro Woche mit dem Pkw zur Schule. Im Herbst und Winter erhöht sich der Anteil auf 28 Prozent. Über alle Schulformen hinweg beträgt der Anteil der Schüler, die zumeist von den Eltern zur Schule gefahren werden, 17 Prozent in den helleren und 21 Prozent in den dunkleren Jahreszeiten.

An mangelnder Sicherheit der Schulwege liegt es laut der Umfrage nicht, dass so viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren. Eltern geben der Schulwegsicherheit durchschnittlich die Note 2,6. Als sehr sicher bzw. sicher stufen den Schulweg ihrer Kinder mehr als die Hälfte aller Eltern ein (56 Prozent).

Dazu passt, dass nur 11 Prozent derjenigen Eltern, die ihre Kinder regelmäßig mit dem Auto zur Schule fahren, dies aus Gründen der Verkehrssicherheit tun. Wesentlich häufiger als Gründe für den elterlichen Hol- und Bringservice angeführt werden Anschlusstermine des Kindes (39 Prozent), schlechtes Wetter (38), Schule liegt auf dem Arbeitsweg (30), Zeitaufwand des Kindes (23) und Bequemlichkeit (18).

Mobilitätsexperten sprechen sich dafür aus, Kinder selbstständig zur Schule oder zur Haltestelle gehen, rollern oder radeln zu lassen: „Gespür für den Straßenverkehr und seine Gefahren entwickeln Kinder als aktive Teilnehmer, nicht auf der Rückbank eines Autos. Der Fußweg oder die Fahrt mit dem Rad zur Schule sind ein wichtiges tägliches Training, um sich sicher und eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen“, sagt Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung. Zudem habe es positive Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit im Unterricht, die körperliche Fitness und das Sozialverhalten der Kinder, wenn sie den Weg gemeinsam mit anderen Schülern zurücklegen.

Obwohl Schulwege überwiegend als sicher eingestuft werden, begleiten auch viele jener Eltern regelmäßig ihre Kinder, die ihren Schulweg zu Fuß, per Tretroller oder auf dem Fahrrad zurücklegen. 34 Prozent der Eltern geben an, ihr Kind während der Grundschulzeit fast täglich zu begleiten, weitere 16 Prozent tun das zumindest gelegentlich. Über alle Schulformen hinweg sind 18 Prozent der Eltern fast immer an der Seite ihres Kindes, wenn es zur Schule geht, rollert oder radelt. Weitere 13 Prozent begleiten ihre Kinder gelegentlich.

Am meisten Angst um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg haben Eltern vor Verkehrsrowdys oder wegen möglicher Unachtsamkeiten anderer Verkehrsteilnehmer. 43 Prozent teilen diese Sorge. Es folgen allgemeine Sorgen um das Kind und mangelndes Vertrauen in die Verkehrssicherheit des Schulwegs (jeweils 26 Prozent). 20 Prozent der Eltern befürchten, dass ihr Kind nicht richtig aufpasst oder Verkehrssituationen nicht richtig einschätzt.
Mögliche Ablenkung ihres Kindes durch das Smartphone schätzen Eltern ebenfalls als Risiko ein. 62 Prozent aller Kinder haben ein Smartphone auf dem Schulweg dabei, und bei mehr als jedem vierten Kind von ihnen wissen Eltern, dass es dadurch schon mal zu brenzligen Situationen gekommen ist (26 Prozent). Eltern von Grundschulkindern berichten sogar zu 43 Prozent von gefährlichen Situationen aufgrund von Ablenkung durch Smartphones.

Zum Schuljahresbeginn startet die ADAC Stiftung ihre bundesweite Kampagne „Sicher zu Fuß zur Schule“. Ziel ist es, das verantwortungsbewusste Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden im Straßenverkehr zu fördern. Die Kampagne richtet sich an Eltern und Kinder, Pädagoginnen und Pädagogen sowie alle Verkehrsteilnehmenden, die im Umfeld von Schulen unterwegs sind.

Die Kampagne besteht aus einer großen Plakatkampagne und zahlreichen Social Media Aktionen. Auf der Website verkehrshelden.com/schulstart stellt die ADAC Stiftung umfangreiche Informationsmaterialien und Lösungsvorschläge kostenlos zur Verfügung. Außerdem bietet die Website ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen, zum Beispiel ein Wochenende im Ravensburger Spieleland für zwei Erwachsene und zwei Kinder.

01.09.2024
Sepsis – Aufklärung kann Leben retten
Sepsis, oft auch Blutvergiftung genannt, gehört zu den wenig bekannten, aber sehr häufigen Todesursachen. Mehr als 100.000 Menschen sterben in Deutschland jedes Jahr an Sepsis, schätzt die Sepsis-Stiftung; der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) geht von mindestens 75.000 Todesfällen aus. Wer eine Sepsis übersteht, kann schwere Folgeschäden davontragen, die zu einer verringerten Lebenserwartung führen können. Wie wichtig es ist, die Anzeichen einer Sepsis zu erkennen und schnell zu handeln, zeigt eine weitere Zahl: 15.000 bis 20.000 Todesfälle im Jahr könnten allein in Deutschland mit einer schnellen Diagnose verhindert werden.

Was passiert bei einer Sepsis?
Eine Sepsis geht immer von einer Infektion im Körper aus. Lungenentzündungen, Harnwegsentzündungen und Entzündungen im Bauchraum zählen zu den häufigsten Ursachen. Im Normalfall wehrt sich das Immunsystem dagegen. Im Fall einer Sepsis gerät es jedoch außer Kontrolle: Nicht nur die Krankheitserreger, sondern auch andere, gesunde Zellen im Körper werden bekämpft. Das führt dazu, dass Zellen absterben und Organe versagen – eine lebensbedrohliche Situation entsteht, die von der Schwere her vergleichbar ist mit Herzinfarkt und Schlaganfall.

Wer bekommt eine Sepsis?
Jeder Mensch kann eine Sepsis erleiden – unabhängig von Alter oder Vorerkrankung. Jede Entzündung, selbst einer kleinen Wunde, kann zur Sepsis führen. Besondere Risikofaktoren sind:
  • ein geschwächtes Immunsystem
  • chronische Erkrankungen
  • Tumorerkrankungen
  • Chemotherapie
  • immunsuppressive Therapien, z.B. bei Rheuma oder Asthma
  • chronische offene Wunden

Da diese Erkrankungen mit dem Alter häufiger werden, bilden ältere Menschen eine Risikogruppe. Pflegende Angehörige sollten sich über das Krankheitsbild informieren, damit sie Hinweise auf Sepsis rechtzeitig erkennen und Hilfe holen können. Aber auch Schwangere, Säuglinge und Frühgeborene haben ein erhöhtes Risiko, an Sepsis zu erkranken.

Was sind die Anzeichen einer Sepsis?
Die Anzeichen einer Sepsis können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Typisch ist jedoch, dass sich die mit der ursprünglichen Entzündung verbundenen Beschwerden massiv verändern. Am häufigsten treten die folgenden Symptome auf:
  • extremes, nie gekanntes Krankheitsgefühl, eventuell in Verbindung mit Todesangst
  • neu auftretende Verwirrung oder andere Wesensveränderungen
  • Schmerzen im ganzen Körper
  • Kurzatmigkeit, schnelle abgehackte Atmung
  • sehr hoher oder sehr niedriger Puls
  • deutlich erniedrigter Blutdruck
  • Anzeichen von Organversagen, zum Beispiel blaue Verfärbungen bei Lungenversagen oder geringe Urinausscheidung trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr bei Nierenversagen.
  • Fieber tritt nicht zwangsläufig auf, wenn aber, dann meist in Verbindung mit Schüttelfrost.
    Alte Menschen bekommen sogar häufig Untertemperatur.

Was tun?
Sepsis ist lebensbedrohlich – deshalb muss schnell gehandelt werden, wenn Sie bei einer Person die genannten Anzeichen feststellen.
  • Wählen Sie direkt den Notruf 112.
  • Weisen Sie auf die Möglichkeit einer Sepsis hin.
  • Beschreiben Sie die ursprüngliche Infektion und weitere Risikofaktoren.
  • Schildern Sie die Symptome, die Ihrer Einschätzung nach eine Sepsis begründen. Machen Sie sich evtl. Notizen dazu, um nichts zu vergessen.
  • Halten Sie, wenn möglich, Medikamentenpläne, Vorerkrankungen, aktuelle Berichte u. ä. bereit.
  • Bitten sie nachdrücklich um eine Einweisung in die Klinik.

Angehörige kennen die Patientin oder den Patienten am besten und können die Veränderungen, die auf eine Sepsis hindeuten, gut einschätzen. Daher sollte medizinisches Personal die Hinweise von Angehörigen ernst nehmen.

Wie geht es weiter?
Eine Sepsis wird intensivmedizinisch behandelt. Auch nach der Entlassung müssen drei Viertel der Überlebenden mit gesundheitlichen Folgen und einem langen Genesungsprozess rechnen.
  • Etwa ein Drittel der Betroffenen werden pflegebedürftig oder müssen intensiver als zuvor gepflegt werden.
  • Fast die Hälfte leiden unter Problemen wie Schmerzen, Einschränkungen der Organfunktionen, Gleichgewichtsproblemen oder schneller Erschöpfung bis hin zum Chronischen FatigueSyndrom.
  • Rund 15 Prozent bekommen psychische Probleme, die sich beispielsweise als Angststörungen, Depression oder Posttraumatische Belastungsstörungen äußern.
  • Knapp 10 Prozent erleben kognitive Beeinträchtigungen wie Konzentrationsstörungen.

In der Regel treten mehrere dieser Folgen zusammen auf. Auch die Bewältigung der Krankheitserfahrung bereitet vielen Überlebenden und ihren Angehörigen Probleme.

Auf gute Nachsorge achten
Für Sepsis-Patientinnen und -Patienten gibt es derzeit keine geregelten Reha-Maßnahmen. Deshalb ist es wichtig, bei Ärztinnen und Ärzten sowie bei der Krankenkasse immer wieder auf Handlungsbedarf hinzuweisen. Je nach Folgeerkrankung sind Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie hilfreich. Auch eine Psychotherapie unterstützt den Genesungsprozess. Eine wichtige Rolle spielen – wie bei allen wenig bekannten Erkrankungen – Selbsthilfegruppen. Hier sind auch Angehörige willkommen.

Wie kann man einer Sepsis vorbeugen?
Die wichtigste Vorsorge ist, sich vor Infektionen zu schützen. Dazu sollten Hygieneregeln beachtet werden, wie regelmäßiges und gründliches Händewaschen, gute Toilettenhygiene und ein sorgfältiger Schutz von Wunden durch Verband, Pflaster oder Wundspray. Insbesondere, wenn Katheter oder Drainagen benutzt werden, ist Hygiene wichtig. Auch Impfungen, wie die Pneumokokken-Impfung oder die Grippe-Impfung, stellen einen Schutz dar. Lassen Sie sich in Ihrer Hausarztpraxis zu möglichen Impfungen beraten. Ist eine Infektion eingetreten, sollte sie gerade bei älteren Menschen schnell behandelt werden.

Wie können sich pflegende Angehörige über Sepsis informieren?
Der vdek (Verband der Ersatzkassen e.V.) hat gemeinsam mit Partnern die Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ gestartet, um die typischen Warnzeichen in der Bevölkerung und bei medizinischem Personal bekannter zu machen. In diesem Rahmen wurden acht Schulungsvideos speziell für pflegende Angehörige entwickelt, die auf YouTube abgerufen werden können. Sie zeigen in leicht verständlicher Form, auf welche Symptome geachtet werden muss, wie bei einem Verdacht auf Sepsis gehandelt werden sollte und welche Folgen eine Sepsis mit sich bringen kann.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de; Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de

Neustadt im Netz e.V. - c/o caritas-zentrum Delbrêl, Aspeltstr. 10, 55118 Mainz
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