27.10.2022
Ist eine Risikolebensversicherung
für unverheiratete Paare sinnvoll?
Damit die Familie finanziell
abgesichert ist, schließen viele Ehepaare eine
Risikolebensversicherung ab. Stirbt die versicherte Person, zahlt die
Versicherung eine vereinbarte Summe an die Angehörigen. Allerdings
leben immer mehr Paare unverheiratet zusammen oder bleiben kinderlos.
Was viele nicht wissen: Gerade für sie ist der Abschluss einer
Risikolebensversicherung besonders sinnvoll. Denn wenn der Partner
stirbt, erhält der Hinterbliebene keine Leistungen aus der
gesetzlichen Rentenversicherung. Um sich abzusichern, stehen Paaren
unterschiedliche Varianten zur Verfügung: Wer unverheiratet ist,
sollte beim Abschluss jedoch einiges beachten: Denn für Paare in
„wilder Ehe“ ist der Freibetrag mit 20.000 Euro bei einer
Erbschaft deutlich geringer als für Eheleute. Das heißt: Übersteigt
die Versicherungssumme diesen Betrag, müssen Hinterbliebene
Erbschaftssteuer zahlen. Besser ist daher eine
Über-Kreuz-Versicherung. Hier schließt jeder Partner für sich
einen eigenen Vertrag ab, setzt aber den anderen als versicherte
Person ein. So erhält der Hinterbliebene im Todesfall die
Versicherungssumme aus seinem eigenen Vertrag ausgezahlt und spart
sich so die Erbschaftssteuer.
Text: Ramona Paul, Vorsorgeexpertin der
IDEAL Versicherung
27.10.2022
Lebensmittelunverträglichkeiten – warum Laktose, Fruktose oder Gluten Beschwerden auslösen können
Kein Supermarkt mehr ohne „Frei-von“-Produkte, kaum noch eine Speisekarte ohne „Frei-von“- Vermerk bei den Gerichten – Lebensmittelunverträglichkeiten scheinen immer weiter um sich zu greifen. Tatsächlich vertragen viele Menschen Laktose, Fruktose oder Gluten nicht besonders gut – um drei der häufigsten Auslöser zu nennen. Wie kommt es eigentlich zu den Unverträglichkeiten? Wie kann man sie erkennen? Welche Lebensmittel sollte man meiden? Und welche Rolle spielt dabei die Lebensmittelindustrie?
Bei Lebensmittelunverträglichkeiten kann der Körper bestimmte Nahrungsbestandteile nicht richtig verdauen – sei es, weil ein Verdauungsenzym nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, wie bei der Laktose-Unverträglichkeit, sei es, weil der Transport durch das Verdauungssystem nicht richtig funktioniert, wie bei der Fruktose-Unverträglichkeit. Gänzlich unbekannt ist bislang, was eine Gluten-Unverträglichkeit auslöst. Zu unterscheiden sind alle drei Unverträglichkeiten von schwerwiegenderen Erkrankungen mit teils ähnlichen Symptomen: der Milchallergie, der erblichen Fruktose-Intoleranz und der Zöliakie. In diesen Fällen sind sehr strenge Diäten einzuhalten, was bei Unverträglichkeiten nicht immer nötig ist.
Frei-von-Produkte – mehr als ein Verkaufsschlager?
Die Supermarktregale mit sogenannten Frei-von-Produkten sind in den letzten Jahren enorm gewachsen. Sie sind in der Regel teurer als „normale“ Produkte, weshalb immer wieder der Verdacht geäußert wird, sie dienten nur dem Profit der Hersteller. Richtig ist, dass der komplette Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder deren Inhaltsstoffe zu Mangelerscheinungen an anderer Stelle führen kann, und dass es sich oft um stark industriell verarbeitete Lebensmittel handelt, deren Nährwerte nicht immer optimal sind. Der Boom der Frei-von-Produkte wird auch darauf zurückgeführt, dass die starke Präsenz der Lebensmittel-Unverträglichkeiten in den Medien viele Menschen erst auf den Gedanken bringt, eigentlich normale Verdauungsbeschwerden mit einer Unverträglichkeit in Verbindung zu bringen. Tatsächlich lassen nur sehr wenige Betroffene ihr Problem ärztlich abklären. Dies wäre jedoch vor einer Weglass-Diät wichtig – zum einen, um andere Erkrankungen auszuschließen, zum anderen, um einer Mangelernährung entgegenzuwirken.
Laktose-Unverträglichkeit
Laktose ist, wie der deutsche Name Milchzucker sagt, in Milch und Milchprodukten enthalten. Vielen Menschen fehlt es am Enzym Laktase, das den Milchzucker in seine verwertbaren Bestandteile aufspaltet. Die Verdauung verursacht dann schmerzhafte Blähungen und Krämpfe und es kommt schnell zu Durchfall.
Die Beschwerden lassen häufig schon nach, wenn man deutlich weniger Milchprodukte zu sich nimmt. Vor allem Milch und Sahne sollten reduziert werden. Joghurt dagegen wird oft gut vertragen. Es enthält sogar kleine Mengen an Laktase, was bei der Verdauung hilft. Alter Käse ist besser verträglich als junger, denn während des Reifungsprozesses wird Milchzucker abgebaut. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen: Das Enzym Laktase ist in Form von Pulvern, Kautabletten oder Kapseln in Apotheken oder Drogerien erhältlich. Bei gleichzeitiger Einnahme mit milchzuckerhaltigen Produkten kann es bei der beschwerdefreien Verdauung helfen.
Eine Milchzuckerunverträglichkeit kann übrigens durch einen Atemtest ärztlich festgestellt werden. Möglicherweise empfiehlt der Arzt oder die Ärztin dann die Einnahme von Calcium, denn Milchprodukte sind wichtig für die Knochengesundheit.
Fruktose-Unverträglichkeit
Fruktose oder Fruchtzucker kommt hauptsächlich in Obst, einigen Gemüsesorten sowie in Honig, Haushaltszucker und Rohrzucker vor. Während sich bei der erblichen Fruktose-Intoleranz die Fruktose dem Stoffwechsel entzogen wird und sich in Leber, Nieren und Dünndarm anreichert, wird sie bei der so genannten Fruktose-Aufnahmestörung nicht an die richtige Stelle im Darm gebracht. So kann sie nicht ordnungsgemäß verdaut werden und verursacht Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, breiige, zum Teil übelriechende Stühle und Durchfall. Bei dieser Unverträglichkeit müssen Betroffene nicht so streng auf Fruktose verzichten, wie bei der erblichen Form. Manchmal hilft es schon, auf besonders fruktosehaltige Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Trauben oder Pflaumen zu verzichten. Die Angst, dem Körper zu wenig Vitamine zuzuführen ist meist unbegründet, da es genügend fruktosearme Obst- und Gemüsesorten gibt, wie zum Beispiel Bananen, Avocados, Paprika, Auberginen, Tomaten und Zucchini.
Gluten-Unverträglichkeit
Das Eiweiß Gluten ist in Brotgetreidearten wie Weizen, Dinkel, Roggen oder Gerste und damit in den klassischen Brotwaren enthalten. Bei empfindlichen Menschen kann es Verdauungsbeschwerden verursachen: Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall. Deutlich abzugrenzen ist die Glutenunverträglichkeit von der Autoimmunerkrankung Zöliakie, bei der bereits kleinste Menschen von Gluten eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut auslösen. Anders als Zöliakie-Erkrankte sollten Glutensensitive versuchen, nicht ganz auf die positiven Eigenschaften des Getreides zu verzichten. Hafer beispielsweise wird oft recht gut vertragen. Dinkel, Roggen und Gerste machen eher Beschwerden. Meiden sollten sie lockeres, luftiges Brot, denn diesem wurde meist zusätzliches Gluten beigegeben. Gluten ist auch in Bier enthalten, und es kann in Zahncreme und Kosmetika vorkommen – hier lassen sich leicht Alternativen finden. Nicht zuletzt wäre zu überlegen, ob die eine oder andere körperliche Reaktion vielleicht zum natürlichen Verdauungsprozess gehört – Blähungen beispielsweise sind in einem gewissen Umfang völlig normal.
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de; Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de
27.10.2022
Ökotipp: Fluorchemikalien in Kosmetik vermeiden
Ob Shampoo, Make-up oder Gesichtsmaske: Der BUND hat in seiner neuesten Studie herausgefunden, dass in vielen Kosmetikprodukten Fluorchemikalien (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, kurz PFAS) zu finden sind. Wir geben Tipps, worauf Konsument*innen von Kosmetika achten können.
Kosmetik-Inhaltsstoffe genau lesen
Fluorchemikalien sind Bestandteil vieler herkömmlicher Kosmetik- und Körperpflegeprodukte. Zum Beispiel tauchen sie in Shampoo, Make-up, Puder, Gesichtscremes oder -masken auf. „Für Verbraucher*innen ist es schwer herauszufinden, in welchen Kosmetikprodukten PFAS stecken“, sagt BUND-Chemieexpertin Luise Körner. „Aber mit ein paar Kniffen können wir uns zumindest weniger PFAS aussetzen und die Umwelt schützen.“ Ein Blick auf die Inhaltsstoffe von Kosmetika gibt Hinweise darauf, ob dem Produkt Fluorchemikalien zugesetzt wurden. „Häufig vorkommende PFAS sind: PTFE, Hydrofluorocarbon 152a, C9-15 Fluoroalcohol Phosphate und Perfluorodecalin. In unserer Marktrecherche haben wir zudem häufiger HC Yellow No. 13, Methyl Perfluoroisobutyl Ether und Perfluorooctyl Triethoxysilane gefunden“, erklärt Luise Körner. „Von Produkten mit diesen Inhaltsstoffen lassen Sie besser die Finger und halten Ausschau nach Labels wie ‚PFAS frei‘, ‚PFC frei‘ oder ‚Fluorcarbon frei‘.“
Naturkosmetik nutzen oder DIY-Kosmetik ausprobieren
Der beste Weg, den Drogeriemarkt mit Produkten ohne zugesetzte PFAS zu verlassen: Greifen Sie zu Naturkosmetik. Für den Geldbeutel lohnt es sich, Pflegeprodukte selber zu machen. Ein Peeling können Sie beispielsweise aus Kaffeesatz, Zucker und Olivenöl anrühren oder Ihrem Haar mit Joghurt, Ei und Öl frischen Glanz verleihen. Auch Gesichtsmasken lassen sich je nach Hauttyp günstig und umweltfreundlich selber herstellen. Eine Honig-Quark-Mischung hilft gegen trockene Haut im Winter.
PFAS könnten Gesundheit und Umwelt beeinflussen
Noch ist für die meisten dieser „Ewigkeits-Chemikalien“ nicht ausreichend belegt, wie sehr sie Mensch und Umwelt schaden. „Der Kontakt zu häufig untersuchten PFAS (wie der inzwischen verbotenen Perfluoroktansäure) wird mit schwerwiegenden Gefahren für die Gesundheit in Verbindung gebracht. Dazu zählen Schilddrüsenerkrankungen, Leberschäden, verringertes Geburtsgewicht, Diabetes sowie ein erhöhtes Risiko für Brust-, Nieren- und Hodenkrebs“, erklärt Luise Körner. „Kosmetik tragen wir direkt auf die Haut auf. Aus Gründen der Vorsorge sollten wir Produkte mit zugesetzten PFAS meiden.“ Über das Abwasser gelangen PFAS auch in die Umwelt. Dort können sie Tiere und Pflanzen belasten. Der BUND setzt sich für ein sofortiges nationales Verbot von PFAS in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten sowie Lebensmittelverpackungen ein. Produkte, welche PFAS enthalten, sollten in der Restmülltonne entsorgt werden, wo sie in der Müllverbrennung landen und nicht in die Kanalisation gelangen.
Hintergrund: PFAS, per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, sind eine große Familie von über 4.700 von Menschen hergestellten Chemikalien. Im Handel werden diese Substanzgruppe auch PFCs oder Fluorcarbone genannt. Seit ihrer Einführung in den späten 1940er Jahren wurden PFAS in einer immer breiteren Palette von Konsumgütern und Industrieanwendungen eingesetzt, von Lebensmittelverpackungen und Bekleidung bis hin zu Elektronik, Luftfahrt und Schaumlöschmitteln. Sie kommen aufgrund ihrer durch eine Kohlenstoff-Fluor-Bindung bedingten fett- und wasserabweisenden Fähigkeiten sowie ihrer hohen Stabilität und Hitzeresistenz zur Anwendung. Diese Bindung – die stärkste Bindung in der organischen Chemie – ist jedoch auch für ihre extreme Persistenz (Langlebigkeit) in der Umwelt verantwortlich und verleiht ihnen das Label „Forever Chemicals“ („Ewigkeits-Chemikalien“).
Ab Mitte November prüft der Produkt-Check des BUND „ToxFox“ Kosmetika nicht nur auf hormonelle Schadstoffe, Nanopartikel und Mikroplastik, sondern auch auf PFAS. Mit der App können Sie dann ganz leicht erkennen, in welchen Kosmetika PFAS stecken. Darüber hinaus gibt der Einkaufsratgeber Auskunft zu Schadstoffen in fast allen Alltagsprodukten.
20.10.2022
Haus, Wohnung und Computer einbruchsicher machen
Wenn nicht nur Geld, sondern auch die Identität gestohlen wird
In den dunklen Monaten des Jahres haben Einbrecher*innen Hochsaison. Zwar ist die Zahl der vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) registrierten Einbrüche im Jahr 2021 mit rund 60.000 auf einen historischen Tiefstand gesunken. „Immer noch zu viele“ kommentiert dennoch die Polizei den auch von ihr registrierten Rückgang. Als Gründe werden zum einen die zunehmende Investition der Hausbesitzer*innen in einbruchhemmende Sicherheitstechnik angegeben. Zum anderen haben Millionen Menschen im vergangenen Jahr überwiegend im Homeoffice gearbeitet, was abschreckend auf Einbrecher*innen gewirkt hat. Doch was geschieht, wenn einem nicht etwa Geld, Schmuck, hochpreisige Designerstücke, Unterhaltungselektronik oder Computer gestohlen werden, sondern Daten oder die eigene Identität?
Im Gegensatz zur Zahl der Einbrüche, hat die Anzahl erfasster Cyber-Straftaten (Cybercrime) im Jahr 2021 einen neuen Höchstwert erreicht. Die polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet dazu fast 150.000 Delikte, was einem Anstieg um mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Während die Hausratversicherung nach wie vor den klassischen Einbruchdiebstahl abdeckt, können sich Verbraucher*innen bei einigen Versicherern mittlerweile mit Internet-Schutzbriefen vor Gefahren wie Datendiebstahl oder Datenmissbrauch schützen,“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main.
Psychische Belastungen mindern
Ähnlich wie Einbruchsopfer beklagen auch Opfer von Cybercrime den Verlust ihrer Privatsphäre – ein psychologischer Effekt, denn auch der Diebstahl von Passwörtern, Bank- und Kreditkartendaten wirkt wie ein Schock. Oft plündern die Täter*innen die Konten der Opfer oder bestellen im Internet wertvolle Gegenstände zu Lasten der Geschädigten. Internet-Schutzbriefe setzen daher dort an, wo der Schutz der Hausratversicherung endet. Besonders belastend ist es, wenn Internet-Täter*innen ihre Opfer online beleidigen, bedrohen, bloßstellen oder belästigen. Im Falle eines solchen Cybermobbings sollte die Versicherung daher eine psychologische Akutintervention vorsehen.
Vorbeugung und Unterstützung im Ernstfall
Voraussetzung für einen Internet-Schutzbrief ist bei nahezu allen Anbietern, dass die eigenen Daten in angemessenem Umfang zum Beispiel durch einen Virenscanner geschützt sind, was bei modernen Betriebssystemen oft automatisch der Fall ist. Der Versicherungsschutz von Internet-Schutzbriefen erstreckt sich dann auf alle auf PCs, Laptops, Notebooks, Tablets und Smartphones gespeicherten privaten Daten, idealerweise aller in einem Haushalt lebender Personen. Auch eine telefonische Rechtsberatung ist sinnvoll, falls man etwa eines illegalen Downloads oder der Bestellung von Waren beschuldigt wird. Einige Internet-Schutzbriefe schließen auch eine dauerhafte Überprüfung wichtiger Daten wie E-Mail-Adressen, Telefon- und Ausweisnummern, Social-Media-Accounts und der Bank und-Finanzdaten ein, um einen Missbrauch oder Identitätsdiebstahl nach Möglichkeit von vorneherein zu verhindern. Sollte dennoch etwas passieren, vermitteln die Versicherer den Betroffenen auch einen direkten Zugang zu einem spezialisierten Dienstleister*in.
Wenn nicht nur Geld, sondern auch die Identität gestohlen wird
In den dunklen Monaten des Jahres haben Einbrecher*innen Hochsaison. Zwar ist die Zahl der vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) registrierten Einbrüche im Jahr 2021 mit rund 60.000 auf einen historischen Tiefstand gesunken. „Immer noch zu viele“ kommentiert dennoch die Polizei den auch von ihr registrierten Rückgang. Als Gründe werden zum einen die zunehmende Investition der Hausbesitzer*innen in einbruchhemmende Sicherheitstechnik angegeben. Zum anderen haben Millionen Menschen im vergangenen Jahr überwiegend im Homeoffice gearbeitet, was abschreckend auf Einbrecher*innen gewirkt hat. Doch was geschieht, wenn einem nicht etwa Geld, Schmuck, hochpreisige Designerstücke, Unterhaltungselektronik oder Computer gestohlen werden, sondern Daten oder die eigene Identität?
Im Gegensatz zur Zahl der Einbrüche, hat die Anzahl erfasster Cyber-Straftaten (Cybercrime) im Jahr 2021 einen neuen Höchstwert erreicht. Die polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnet dazu fast 150.000 Delikte, was einem Anstieg um mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Während die Hausratversicherung nach wie vor den klassischen Einbruchdiebstahl abdeckt, können sich Verbraucher*innen bei einigen Versicherern mittlerweile mit Internet-Schutzbriefen vor Gefahren wie Datendiebstahl oder Datenmissbrauch schützen,“, sagt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main.
Psychische Belastungen mindern
Ähnlich wie Einbruchsopfer beklagen auch Opfer von Cybercrime den Verlust ihrer Privatsphäre – ein psychologischer Effekt, denn auch der Diebstahl von Passwörtern, Bank- und Kreditkartendaten wirkt wie ein Schock. Oft plündern die Täter*innen die Konten der Opfer oder bestellen im Internet wertvolle Gegenstände zu Lasten der Geschädigten. Internet-Schutzbriefe setzen daher dort an, wo der Schutz der Hausratversicherung endet. Besonders belastend ist es, wenn Internet-Täter*innen ihre Opfer online beleidigen, bedrohen, bloßstellen oder belästigen. Im Falle eines solchen Cybermobbings sollte die Versicherung daher eine psychologische Akutintervention vorsehen.
Vorbeugung und Unterstützung im Ernstfall
Voraussetzung für einen Internet-Schutzbrief ist bei nahezu allen Anbietern, dass die eigenen Daten in angemessenem Umfang zum Beispiel durch einen Virenscanner geschützt sind, was bei modernen Betriebssystemen oft automatisch der Fall ist. Der Versicherungsschutz von Internet-Schutzbriefen erstreckt sich dann auf alle auf PCs, Laptops, Notebooks, Tablets und Smartphones gespeicherten privaten Daten, idealerweise aller in einem Haushalt lebender Personen. Auch eine telefonische Rechtsberatung ist sinnvoll, falls man etwa eines illegalen Downloads oder der Bestellung von Waren beschuldigt wird. Einige Internet-Schutzbriefe schließen auch eine dauerhafte Überprüfung wichtiger Daten wie E-Mail-Adressen, Telefon- und Ausweisnummern, Social-Media-Accounts und der Bank und-Finanzdaten ein, um einen Missbrauch oder Identitätsdiebstahl nach Möglichkeit von vorneherein zu verhindern. Sollte dennoch etwas passieren, vermitteln die Versicherer den Betroffenen auch einen direkten Zugang zu einem spezialisierten Dienstleister*in.
20.10.2022
Runter mit der Heizung: Wie lässt sich Schimmelbildung vermeiden?
Aufgrund der steigenden Energiekosten möchten viele Deutsche diesen Winter sparen und planen daher, weniger zu heizen. Wer die Heizung in der kalten Jahreszeit ausgeschaltet lässt, riskiert jedoch die Bildung von Schimmel in Haus oder Wohnung. Die dunklen Flecken an den Wänden sehen nicht nur unschön aus, sondern sind auch ein Risiko für die Gesundheit. Welche Folgen Schimmel haben kann, was bei der Entfernung zu beachten ist und wie sich Schimmelbildung vorbeugen lässt, weiß Carsten Sellmer, Gesundheitsexperte der IDEAL Versicherung.
Schimmel als Gesundheitsrisiko
Schimmel bildet sich grundsätzlich bei Feuchtigkeit. Viele unterschätzen die gesundheitlichen Gefahren, die von einer Schimmelbelastung in Wohnung oder Haus ausgehen. „Durch die Luft gelangen die Pilzsporen in die Atemwege und können so verschiedene Erkrankungen, Reizungen, Allergien oder Infektionen auslösen und das Risiko für Atemwegserkrankungen wie Asthma steigern“, erläutert Carsten Sellmer, Gesundheitsexperte der IDEAL Versicherung. Besonders gefährdet sind Kinder und Babys sowie Menschen mit Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem. Zu häufigen Symptomen zählen unter anderem Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafprobleme, Konzentrationsstörungen, gerötete Augen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Atemwegsbeschwerden oder Hautausschlag. „Da diese Beschwerden auch auf andere Ursachen hindeuten können, ist eine Diagnose nicht immer einfach“, so Sellmer. „Wer unter Symptomen leidet und wissen möchte, ob eine Schimmelbelastung der Auslöser ist, kann dies mit speziellen Tests bei einem Arzt abklären lassen.“
Schimmelentfernung: Was ist zu beachten?
Schimmel an den Wänden stellt nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit dar, sondern schädigt gleichzeitig das Gebäude und die Bausubstanz. „Daher ist es wichtig, bei einem Schimmelbefall sofort zu handeln“, weiß der Gesundheitsexperte der IDEAL Versicherung. Die dunklen Flecken bilden sich häufig hinter Möbeln, Wandverkleidungen oder unter Bodenbelägen und machen ein frühzeitiges Erkennen oft schwierig. Kleine Schimmelstellen können Betroffene mit medizinischem Alkohol oder Wasserstoffperoxid aus der Apotheke vorsichtig selbst entfernen. Der Gesundheitsexperte rät, dabei unbedingt Schutzkleidung zu tragen, um zu verhindern, dass Sporen in Augen oder Atemwege geraten. Ist eine größere Fläche betroffen, empfiehlt es sich auf jeden Fall, einen Fachbetrieb mit der Beseitigung zu beauftragen. Übrigens: Mieter sind dazu verpflichtet, ihren Vermieter über Schimmel in der Wohnung zu informieren. Wer für die Beseitigung aufkommen muss, hängt dann davon ab, welche Ursache die Schimmelbildung hat.
Richtig Lüften und Heizen beugt Schimmel vor
Der gesundheitsgefährdende Schimmel entsteht vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit in Räumen. Wer diesen Winter weniger oder gar nicht heizen möchte, erhöht damit das Risiko einer Schimmelbildung in den eigenen vier Wänden. „Denn eine zu geringe Raumtemperatur sorgt für einen Anstieg der Luftfeuchtigkeit“, erklärt Sellmer. „Regelmäßiges Heizen ist daher in der kalten Jahreszeit elementar, um Schimmel vorzubeugen.“ Auch wer sparen möchte, sollte darauf achten, dass die Raumtemperatur tagsüber bei mindestens 19 Grad liegt. Außerdem: Lüften nicht vergessen! Am effektivsten und sparsamsten ist Stoßlüften: Dafür am besten mehrmals täglich mindestens fünf Minuten in allen Räumen die Fenster komplett öffnen, damit die feuchte Raumluft wieder nach draußen gelangt. In Küche, Bad oder beim Wäschetrocknen entsteht besonders viel Feuchtigkeit, deshalb ist hier häufigeres Lüften notwendig. Von einem dauerhaften Kippen rät der Gesundheitsexperte allerdings ab. Messen lässt sich die Luftfeuchtigkeit mit einem sogenannten Hygrometer: Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollten Bewohner die Fenster ab einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent öffnen.
18.10.2022
Friedliche Ruhestätte für Bello, Miezi und Co.
Welche Regeln gelten für die Tierbestattung?
Für Familien ist es ein herber Verlust, wenn das geliebte Haustier plötzlich stirbt. Gerade Kinder können sich dann meist nur schwer von ihren Lieblingen trennen. Um den Abschied zu erleichtern, möchten viele ihr Haustier daher würdevoll beerdigen – am liebsten im eigenen Garten. Aber ist das überhaupt erlaubt? Wo Haustierbesitzer Hamster, Hund oder Katze bestatten dürfen, weiß Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH.
Sind Gartenbestattungen erlaubt?
Für viele Deutsche ist das eigene Haustier Teil der Familie und soll daher auch nach dem Tod so nah wie möglich bleiben. „Wer einen eigenen Garten hat, darf Kleintiere wie Meerschweinchen und Wellensittiche, aber auch kleinere Hunde oder Katzen in den meisten Fällen hier beerdigen“, so Michaela Rassat, Juristin der ERGO Rechtsschutz Leistungs-GmbH. Bei größeren Tieren wie Doggen oder Schäferhunden ist das jedoch nicht erlaubt. Je nach Bundesland oder Gemeinde können für die Bestattung im Garten unterschiedliche Vorschriften gelten. In Bremen beispielsweise ist sie aufgrund des hohen Grundwasserstands und der dichten Besiedlung verboten.
Was im eigenen Garten zu beachten ist
Ein Begräbnis im Garten ist nur von einzelnen Tieren erlaubt und Besitzer müssen darauf achten, dass der Körper von mindestens 50 Zentimetern Erde bedeckt ist. „Außerdem dürfen die Tiere nicht an einer meldepflichtigen Krankheit gestorben sein“, erklärt die ERGO Juristin. Liegt das eigene Grundstück in einem Natur- oder Wasserschutzgebiet, ist der Garten als letzte Ruhestätte tabu. Dies gilt auch für Grundstücksbereiche in unmittelbarer Nähe zu öffentlichen Straßen und Plätzen. Rassat empfiehlt Haustierbesitzern, sich bei ihrer Gemeinde oder dem Veterinäramt über die geltenden Regelungen zu informieren. Übrigens: Mieter sollten vorab das Einverständnis ihres Vermieters einholen sowie bei einem Gemeinschaftsgarten die Nachbarn fragen.
Alternative zum Garten: Wald oder Park?
Haustierbesitzer, die keinen eigenen Garten haben und ihrem Liebling trotzdem die letzte Ehre erweisen wollen, müssen sich nach alternativen Bestattungsmöglichkeiten umsehen. „Das Vergraben auf öffentlichem Grund, beispielsweise im Wald oder Park, scheidet hier jedoch aus“, erläutert die Rechtsexpertin von ERGO. „Das ist nach der Tierischen Nebenprodukte-Beseitigungsverordnung verboten und kann ein empfindliches Bußgeld nach sich ziehen.“ Auch das Tier einfach irgendwo abzulegen, zum Beispiel auf einem Parkplatz, ist nicht gestattet.
Weitere Bestattungsmöglichkeiten
Was also tun ohne eigenen Garten oder bei größeren Tieren? „Mittlerweile gibt es viele Tierfriedhöfe und Friedwälder“, so Rassat. „Spezielle Krematorien bieten darüber hinaus unter anderem die Einäscherung des geliebten Haustiers an.“ Die Asche erhalten Haustierbesitzer dann in einer Urne zur freien Verfügung ausgehändigt. Bei sehr großen Tieren wie Pferden ist die Tierkörperbeseitigungsanlage Pflicht. Hat ein Tierarzt das Tier eingeschläfert, können die Besitzer es vor Ort lassen und der Arzt kümmert sich um alles Weitere. Sehr kleine Tiere wie Hamster, Mäuse oder Vögel dürfen auch in den Hausmüll.
Gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier
Bei manchen Menschen geht die Liebe zu ihren Haustieren sogar so weit, dass sie sich gerne ein Grab mit ihnen teilen möchten. „Ob das erlaubt ist, legen die Bestattungsgesetze der jeweiligen Bundesländer fest“, erläutert Rassat. „In einigen Bundesländern gibt es jedoch hierzu keine Regelungen und somit ist es auch nicht verboten“. Ermöglicht ein Friedhof diese Art der Bestattung, enthalten die Friedhofssatzungen meist die genauen Vorgaben. Die gemeinsame Beisetzung ist allerdings nur als Asche in einer Urne gestattet. Die Überführung und Einäscherung von Mensch und Tier muss streng getrennt erfolgen. Wer vor seinem Haustier stirbt, kann neben seinem Grab einen Platz für den Liebling reservieren. Die Rechtsexpertin von ERGO empfiehlt Haustierbesitzern, die sich eine Mensch-Tier-Bestattung wünschen, vorab alle wichtigen Fragen zu klären und am besten schriftlich festzuhalten.
13.10.2022
Depression im Alter – es gibt Hilfe
Der Begriff Altersdepression bezeichnet im Allgemeinen eine Depression ab dem 65. Lebensjahr. Sie ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die neben dem Verlust von Lebensqualität gerade bei älteren Menschen mit einem hohen Suizidrisiko einhergeht. Über 15 Prozent der Bevölkerung erleiden im Laufe des Lebens mindestens eine depressive Episode. Bei älteren Menschen werden Depressionen jedoch häufig nicht erkannt und nicht behandelt – dabei gibt es vielversprechende medikamentöse und psychotherapeutische Methoden, mit denen auch ältere Menschen wieder ihr seelisches Gleichgewicht finden können.
Anzeichen einer Altersdepression
Die Kernsymptome der Depression – wie gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit und Antriebsmangel – stehen bei der Altersdepression oft nicht im Vordergrund. Viele Betroffene klagen ausschließlich über körperliche Beschwerden und berichten zum Beispiel über Schwindel, Übelkeit, Schmerzen – wie etwa Kopf-, Rücken-, Magen- oder Gelenkschmerzen – Verdauungsbeschwerden und/oder körperliche Schwäche. Wegen dieser Symptome besuchen ältere Menschen mit Depression häufig ihre Hausarztpraxis und erhalten viele körperliche Untersuchungen. Das eigentliche Problem, die depressive Erkrankung, wird dabei oft nicht erkannt.
Andere ältere Menschen mit Depression klagen vornehmlich über nachlassende geistige Fähigkeiten, wie etwa Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Das halten Betroffene, ihre Angehörigen, aber auch die Behandelnden oft fälschlicherweise für Anzeichen einer beginnenden Demenz. Zudem sind Unruhe und Schlafstörungen häufige Symptome der Altersdepression.
Auslösende Umstände und Risikofaktoren
Risikofaktoren für die Entwicklung einer Depression im Alter sind körperliche Erkrankungen, wie etwa Diabetes mellitus, chronische Schmerzerkrankungen und Durchblutungsstörungen des Gehirns. Auch Medikamente können die Entwicklung einer Depression begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel Kortisonpräparate oder bestimmte blutdrucksenkende Medikamente.
Neben diesen organischen und medizinischen Risikofaktoren für eine Altersdepression spielen vor allem die Lebensumstände eine wichtige Rolle. Im Laufe des Älterwerdens und der damit einhergehenden Veränderung der Lebenssituation können zahlreiche Dinge verloren gehen, die das Leben vorher geprägt und lebenswert gemacht haben. Das Ende der Erwerbstätigkeit, der Auszug der Kinder, altersbedingte, körperliche Einschränkungen, ein allgemeiner Verlust an Freude spendenden Aktivitäten oder der Tod von vertrauten Personen – all diese Erfahrungen sind belastend und können Lebensfreude rauben. Viele ältere Menschen leiden unter dem immer größer werdenden Mangel an sozialen Kontakten und vereinsamen. Das kann körperlich und seelisch krankmachen.
Suizid – eine oft unterschätzte Gefahr
Ältere Menschen begehen seltener Suizidversuche wie Jüngere – sterben aber bis zu 20mal häufiger dabei. Die höchste Suizidrate haben ältere Männer. Sie planen die Tat oft länger und reden selten darüber.
Für Betroffene: Hilfe bei Suizid-Gedanken
Wenn Ihnen Gedanken durch den Kopf gehen, sich das Leben zu nehmen, wenden Sie sich an Ihre Hausarzt- oder Facharztpraxis oder, falls Sie bereits in Therapie sind, an Ihre Psychotherapeutin oder Ihren Psychotherapeuten. Vertrauen Sie sich Personen an, mit denen sie befreundet oder verwandt sind und sprechen Sie über Ihre Gedanken und Probleme. Oder nutzen Sie Hilfsangebote wie die Telefon-Seelsorge, die unter der Nummer 0800 1110111 rund um die Uhr zu erreichen ist. Bei akuten Suizidgedanken rufen Sie den Notarzt unter der Nummer 112!
Für Angehörige und Interessierte: Umgang mit lebensmüden Menschen
Es gibt Alarmzeichen, die auf einen möglichen Suizidversuch hindeuten können. Dazu gehört nicht nur die ausdrückliche Androhung oder Ankündigung der Tat, sondern auch, wenn Menschen letzte Angelegenheiten regeln, von Orten oder Personen Abschied nehmen, sich von Besitz trennen oder allgemeine Hoffnungs- und Hilflosigkeit äußern.
Wenn Sie eines oder mehrere dieser Alarmzeichen bei einem vertrauten Menschen bemerken, sprechen Sie es an! Helfen Sie der betroffenen Person, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und begleiten Sie sie zum Beispiel in eine Arztpraxis oder in eine Klinik. Bei Verdacht auf einen Suizidversuch rufen Sie Hilfe unter der Telefonnummer 112!
Bleiben Sie bei der Person bis der notärztliche Dienst eingetroffen ist und versuchen Sie zwischenzeitlich, ein Gespräch aufrecht zu halten. Zeigen Sie dabei Verständnis für die aktuell erlebte Perspektivlosigkeit und versuchen Sie nicht, der Person die Suizidpläne auszureden.
Wie wird eine Depression im Alter behandelt?
Wie bei jüngeren Erwachsenen mit Depression gibt es auch im Alter die Möglichkeit einer medikamentösen und/oder psychotherapeutischen Behandlung. Dabei ist der Wirkeintritt bei einer antidepressiven Behandlung mit Medikamenten in der Regel schnell: Die depressiven Symptome, v.a. die Antriebslosigkeit, können sich schon nach zwei bis vier Wochen deutlich bessern. Die Psychotherapie dagegen benötigt etwas mehr Zeit, sie wirkt dafür aber nachhaltiger und hat weniger Nebenwirkungen.
Anlaufstellen
Erste Anlaufstelle bei dem Verdacht auf eine Depression ist die Hausarztpraxis. Eine psychotherapeutische Behandlung ist jedoch dringend anzuraten. Wenn kein Termin bei einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten zu bekommen ist, können sich gesetzlich Versicherte an die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigung wenden. Sie vermitteln einen kurzfristigen Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde, in der zumindest erst mal abgeklärt wird, wie die psychischen Beschwerden einzuschätzen sind, und wie das weitere Vorgehen aussehen kann. Die kostenfreie bundesweite Nummer lautet 116 117.
Tipps für Angehörige: Wie kann ich einen Menschen mit Depression im Alter unterstützen?
Die richtigen Worte zu finden und sich richtig zu verhalten, fällt oft schwer. Versuchen Sie, auf Folgendes zu achten: Machen Sie keine abwertenden Äußerungen und pauschalen Vorwürfe. Vermeiden Sie überfürsorgliches Verhalten, Einschränkungen in der Selbstbestimmung und Appelle an den Willen – nach dem Motto: „Wenn Du willst, dann schaffst Du das schon!“ oder „Lass Dich doch nicht so hängen!“. Wecken Sie keine falschen Hoffnungen und versuchen Sie nicht, die Situation herunterzuspielen oder zu beschönigen. Versuchen Sie stattdessen, die negativen Gefühle des depressiven Menschen und seine schwierige Situation anzuerkennen.
Was können Sie sonst noch tun?
Fragen Sie sich, was der betroffenen Person guttun könnte und wobei sie Unterstützung braucht. Bieten Sie ihr zur Entlastung ein Gespräch an. Mit gezielten Fragen kann es gelingen, die Wahrnehmung auf positive Aspekte zu lenken. Unterstützen Sie bei der Einnahme der Antidepressiva. Um dem sozialen Rückzug gegenzusteuern, können Sie Kontakte zu Familie, Nachbarn und Freunden herstellen und kleine Aktivitäten vorschlagen. Versuchen Sie, gemeinsam mit dem älteren Menschen mit Depression eine Tagesstruktur aufzubauen, zum Beispiel mit regelmäßigen Mahlzeiten, Spaziergängen, Aufgaben im Haushalt, Telefongesprächen, kreativen Phasen, Bettzeiten usw.
Oft übersehen: Pflegende Angehörige
Etwa Dreiviertel der pflegebedürftigen Menschen werden in Deutschland zu Hause von Angehörigen versorgt. Dabei weisen pflegende Angehörige aufgrund der starken emotionalen, zeitlichen und körperlichen Belastungen selbst ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Depression auf.
Wenn Sie selbst eine Person pflegen, informieren Sie sich über Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die zur Verfügung stehen und nutzen Sie diese. Sie können sich dazu in einem Pflegestützpunkt beraten lassen oder sich an Ihre Krankenkasse wenden. Viele Krankenkassen bieten Informationen zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen an. Auch online gibt es Hilfen bei der Bewältigung des Alltags mit einem depressiv erkrankten Menschen.
Ambulante Dienste können bei der Pflege helfen oder im Haushalt unterstützen. Vernachlässigen Sie nicht Ihre eigene Gesundheit, sondern sorgen Sie für Erholungszeiten. Wichtig ist auch, dass Sie sich angenehme Aktivitäten bewahren und Ihre sozialen Kontakte aufrechterhalten.
Dieser Text ist eine Zusammenfassung der Broschüre „Depression im Alter“,
die von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz
e.V. herausgegeben und gemeinsam mit dem Zentrum für psychische
Gesundheit im Alter (ZpGA) entstanden ist. Gefördert wurde die Broschüre
vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz im
Rahmen der Initiative Bündnisse gegen Depression Rheinland-Pfalz. Sie können die Broschüre unter dem Menüpunkt
LZG-Shop/Seelische Gesundheit herunterladen oder bestellen.
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Hedda Werner auf Basis der Broschüre „Depression im Alter“
Redaktion: Birgit Kahl-Rüther
13.10.2022
E-Scooter fahren im Herbst: Was ist
zu beachten?
Um schnell von A nach B zu kommen, sind
vor allem in Städten E-Scooter sehr beliebt. Allerdings kommt es
dabei auch immer wieder zu Unfällen mit den elektrischen Flitzern.
Besonders im Herbst steigt durch Regen und nasses Laub auf den Wegen
die Unfallgefahr. Denn die kleinen Reifen der Roller erhöhen die
Wahrscheinlichkeit, auf rutschigem Untergrund zu stürzen. Dunkelheit
und Nebel stellen in der kalten Jahreszeit ebenfalls eine Gefahr für
E-Scooter-Fahrer dar. Sie sollten daher möglichst helle und
reflektierende Kleidung oder am besten sogar eine Warnweste tragen.
Ein Fahrradhelm erhöht zusätzlich die Sicherheit. Außerdem
wichtig: Vor Fahrtbeginn prüfen, ob Bremsen und Lichtanlage
funktionieren. Auch das Fahrverhalten gilt es, an die herbstlichen
Witterungsverhältnisse anzupassen. Das heißt vor allem in Kurven
langsam und vorausschauend fahren. Kommt es im Winter zu Schneeglätte
und Eis auf den Wegen, ist es am sichersten, ganz auf eine Fahrt mit
dem E-Scooter zu verzichten. Einige Anbieter reduzieren daher auch
ihr Angebot in der kalten Jahreszeit.
Text: Stefanie Thon, Unfallexpertin der
IDEAL Versicherung
10.10.2022
Nachhaltigkeit im Smartphone-Alltag
Tipps für eine klima- und umweltfreundlichere Handynutzung
Bereits die Herstellung eines Smartphones benötigt viel Energie: viel mehr als später das Aufladen des Akkus über die gesamte Nutzungsdauer. Darüber hinaus kommen bei der Produktion wertvolle Rohstoffe wie Gold, Kobalt und seltene Erden zum Einsatz, deren Abbau die Umwelt schädigt. Wer auf Klima- und Umweltschutz Wert legt, sollte sein Smartphone also vor allem so lange wie möglich behalten. Wie Handybesitzer die Lebensdauer ihres Geräts erhöhen und worauf sie dem Planeten zuliebe auch noch achten sollten, erklärt Josef Pommerening, Leiter der Nachhaltigkeitsabteilung der ERGO Group.
Für eine lange Lebensdauer: Akku schonen
Ein schwächelnder Akku ist einer der häufigsten Gründe für die Anschaffung eines neuen Smartphones. Mit folgenden Tipps lässt sich seine Lebensdauer verlängern: „Nicht vollständig auf- oder entladen, ein Ladezustand zwischen 20 und 80 Prozent ist optimal“ rät Josef Pommerening, Leiter der Nachhaltigkeitsabteilung der ERGO Group. Außerdem sollten Nutzer das Gerät erst an den Strom anschließen, wenn die Kapazität zwischen 25 und 50 Prozent liegt und dabei am besten das Originalladegerät verwenden. Auch extreme Hitze oder Kälte schaden dem Akku und verkürzen seine Lebenszeit. Also im Sommer möglichst nicht in der Sonne liegen lassen und im Winter in die Jackentasche stecken.
Keine Chance für Spider-Apps
Kratzer oder Dellen am Gehäuse oder ein Sprung im Display – auch als Spider-App bezeichnet – sind nicht nur ärgerlich, sondern führen unter Umständen auch zu Einschränkungen bei der Smartphone-Nutzung. „Damit das Smartphone möglichst lange schadenfrei bleibt, empfehlen sich spezielle Hüllen oder Folien zum Schutz von Case und Display“, rät Pommerening. „Vor der sogenannten Spider-App schützt beispielsweise am besten ein robustes Schutzglas.“
Reparieren statt konsumieren
Kleine Macken können Handynutzer ganz einfach reparieren lassen, auch schwächelnde Akkus lassen sich bei manchen Modellen austauschen. Das ist nicht nur schonender für die Umwelt, sondern spart meist auch Geld. „Wer sich eine Reparatur nicht selbst zutraut, kann sich an den Hersteller wenden oder das defekte Gerät beispielsweise zu einer Handywerkstatt bringen“, so der Experte der ERGO Group. Um die Reparatur von Elektrogeräten zu vereinfachen, arbeitet die Bundesregierung aktuell an einem sogenannten Recht auf Reparatur. Das geplante Gesetz soll unter anderem eine Verlängerung der Gewährleistungspflicht und Regelungen für Hersteller, beispielsweise zur Veröffentlichung von Reparaturanleitungen, beinhalten.
Software regelmäßig aktualisieren
Um die Lebensdauer eines Smartphones zu erhöhen, rät Pommerening außerdem dazu, immer die aktuelle Version des Betriebssystems zu installieren und Updates zu nutzen, wenn diese verfügbar sind. Ist das Handy auf dem neusten Stand, garantiert das die optimale Nutzung aller Funktionen und schließt mögliche Sicherheitslücken.
Gebrauchte Geräte kaufen
Spätestens wenn das Smartphone aktuelle Apps nicht mehr unterstützt oder nur noch eingeschränkt funktionstüchtig ist, hat auch das gepflegteste Gerät ausgedient. „Wer der Umwelt und seinem Geldbeutel etwas Gutes tun möchte, sollte dann zu einem gebrauchten Smartphone greifen“, so Pommerening. Interessierte haben hierfür unterschiedliche Möglichkeiten: Neben klassischen Kleinanzeigen und Verkaufsportalen gibt es mittlerweile auch viele Händler, die sogenannte Refurbed-Geräte anbieten. „Diese gebrauchten Handys sind generalüberholt, getestet und Käufer erhalten eine Garantie“, erläutert Pommerening.
Alte Smartphones richtig entsorgen
Doch wohin mit dem alten Smartphone? „Auf keinen Fall gehört das Handy in den Hausmüll“, so der ERGO Experte. Lässt es sich nicht mehr verkaufen, können Nutzer es auf den Wertstoffhof bringen. Neben größeren Onlineshops und Händlern ab einer Verkaufsfläche von 400 Quadratmetern müssen seit 1. Juli 2022 auch Lebensmittelhändler mit einer Verkaufsfläche über 800 Quadratmetern Altgeräte kostenfrei zurücknehmen. Noch nachhaltiger ist es, das Smartphone zu einer Sammelbox einer Umwelt- oder Sozialorganisation zu bringen. Diese verkaufen es an Recyclingfirmen weiter und spenden den Erlös an Umweltschutzprojekte.
12.10.2022
Halloween: Süßes wird zu SauremAn
Halloween klingelt es wieder an den Türen. Mit dem Spruch „Süßes, sonst
gibt’s Saures“ versuchen die Kinder, möglichst viele Süßigkeiten
einzuheimsen. Den Spaß daran will die Informationsstelle für
Kariesprophylaxe nicht verderben, jedoch auf den gesunden Umgang mit
Süßigkeiten aufmerksam machen. Denn Karies ist gerade bei den Kleinsten
immer noch weit verbreitet. So bleiben die Milchzähnchen gesund.
Bereits
am 11. August, dem „Kinder-Überzuckerungstag“, hatten Kinder in
Deutschland den Jahresverbrauch an Zucker erreicht, wie Foodwatch
mitteilte. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass die Naschzeit eigentlich
erst noch vor uns liegt. Nicht nur für die allgemeine Entwicklung ist
Zucker im Übermaß schädlich, relativ schnell macht er sich an den Zähnen
bemerkbar. Nur etwas mehr als die Hälfte der Kinder zwischen 6 und 7
Jahren hat in Deutschland noch ein naturgesundes Gebiss, der Rest hat
bereits die ein oder andere Karies gehabt. Noch immer denken viele, dass
ja mit sechs Jahren sowieso gesunde, bleibende Zähne nachkommen. Doch
das ist ein Trugschluss: „Frühkindliche Karies kann die
Sprachentwicklung, das Kieferwachstum sowie die Entwicklung eines
gesunden, bleibenden Gebisses behindern. Außerdem verursacht sie
Schmerzen, eine reduzierte Kaufunktion, und wenn Schneidezähne betroffen
sind, werden die Kinder oft von ihren Altersgenossen gehänselt. Das
alles können wir unseren Kleinsten ersparen“, erläutert Professor Dr.
Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe
(IfK) und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin
an der Universität Witten/Herdecke. Milchzähne sind besonders anfällig,
da ihr Zahnschmelz nur halb so dick ist wie der von bleibenden Zähnen
und der Mineralstoffgehalt geringer. Mangelnde Mundhygiene, fehlende
oder unzureichende Fluoridierung und falsche Ernährung, zum Beispiel das
Nuckeln an zuckerhaltigen Getränken oder Quetschies, können dann sehr
schnell zu Karies führen.
Was können Eltern tun, um Karies vorzubeugen?
Die
vier Säulen der Kariesprophylaxe geben Orientierung: Eine gewissenhafte
Zahnpflege, regelmäßige zahnärztliche Vorsorge, stärkende Fluoride
sowie eine zahngesunde Ernährung.
Auf den
Teller kommen sollte vor allem viel bissfeste Kost wie Vollkornbrot,
Getreidegerichte, Obst, Salate und Rohkost. Wenn die Kinder Süßigkeiten
essen wollen, sollte dies möglichst nach den Hauptmahlzeiten geschehen.
Wer seine deftigen Gerichte mit fluoridiertem Speisesalz würzt, tut den
Zähnchen schon zuvor Gutes. Das remineralisierende Fluorid verbleibt
noch etwa eine halbe Stunde an den Zähnen und schützt sie so vor
Zuckerangriffen.
Nach süßen Klebrigkeiten
sollten die Zähne aber am besten geputzt werden. Ist keine Zahnbürste
zur Hand, kann man den Mund mit Wasser ausspülen. Auch empfehlen sich
Zahnpflegekaugummis für zwischendurch. Sie regen den Speichelfluss an
und helfen, das Übermaß an Säure zu neutralisieren. Abends sollten
insbesondere die Zahnzwischenräume nicht vergessen und mit
Interdentalbürsten oder Zahnseide gereinigt werden. Die Zahnpasta sollte
bei Erwachsenen einen Fluoridgehalt von 1.450 ppm aufweisen, bei
Kindern 1.000 ppm (0-2 Jahre: reiskorngroße Menge, 2-6 Jahre:
erbsengroße Menge).
Tipps für ein zahnfreundliches Halloween:
- Wenn Sie Kindern Süßigkeiten geben wollen, achten Sie auf das Zahnmännchen, das zahnfreundliche Produkte kennzeichnet.
- Eltern
können darauf achten, dass die Süßigkeiten möglichst nach den
Hauptmahlzeiten verzehrt werden. Danach sollten die Zähne am besten
geputzt werden.
- Wenn es doch einmal zwischendurch Süßes gibt, direkt mit Wasser „nachspülen“. Das gilt auch für klebriges Obst!
- Die Zähne mit Fluoriden aus Zahnpflegeprodukten und Speisesalz vor den Angriffen schützen.
12.10.2022
Wo können Motorräder am besten
überwintern?
Mit dem Herbstbeginn endet langsam die
Motorradsaison – ein Stellplatz für die Winterpause muss her. Am
besten geeignet ist eine gut belüftete Garage. Wichtig ist, dass
neben dem ungeschützten Zweirad nicht regelmäßig nasse Autos
parken, da dies die Korrosion begünstigen kann. Um die Bildung von
Schwitzwasser zu vermeiden, sollten Motorradfahrer zum Abdecken ihres
Bikes lieber eine Decke oder Stoffbahnen verwenden als eine
luftdichte Plane.
Ist kein geschützter Stellplatz
vorhanden, besteht bei einigen Händlern die Möglichkeit, einen zu
mieten. Der Vorteil: Häufig ist hier ein spezielles Pflegeprogramm
inklusive. Alternativ kann das Motorrad auch im Freien überwintern.
Dann aber unbedingt eine wasserdichte, undurchsichtige, bis zum Boden
reichende Motorradplane nutzen. Vor allem bei luftundurchlässigen
Planen gilt: Damit die Luftzirkulation sichergestellt ist, empfiehlt
es sich, das Motorrad an trockenen Tagen gut auszulüften. Das
verhindert die Feuchtigkeits- und damit Rostbildung.
Unabhängig vom gewählten Stellplatz
sollten Biker zudem die Batterie ihres Zweirads ausbauen, sie an
einem trockenen, kühlen Ort lagern und regelmäßig laden. Übrigens:
Motorräder mit Saisonkennzeichen dürfen außerhalb ihres
Zulassungszeitraums nicht auf öffentlichen Straßen parken oder
überwintern.
Text: Frank Mauelshagen, Kfz-Experte
von ERGO
10.10.2022
Licht-Test-Aktion 2022: "Gut
sehen! Sicher fahren!"
(ots) - Der Herbst hat begonnen, das Wetter wird trüber und die Autos sind vermehrt in Dämmerung und Dunkelheit unterwegs - eine gute Beleuchtung ist da Pflicht.
Aus diesem Grund veranstalten die Deutsche Verkehrswacht (DVW) und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) jedes Jahr im Oktober den Licht-Test. "Blindflüge" müssen nicht sein. Autos, die im Oktober beim kostenlosen Licht-Test in den Kfz-Betrieben überprüft werden, sind auf der sicheren Seite. Denn dort werden defekte Lichtanlagen entdeckt und korrigiert.
Der Licht-Test ist ein Service, bei dem kleine Mängel sofort und kostenlos behoben werden und erst wenn alles in Ordnung ist, gibt es die bekannte Licht-Test-Plakette für die Windschutzscheibe. Nur nötige Ersatzteile und umfangreiche Diagnose- und Einstellarbeiten müssen bezahlt werden.
Beim Licht-Test werden neun Bestandteile der Fahrzeugbeleuchtung auf Funktion und richtige Einstellung nach den Vorgaben der Straßenverkehrszulassungsordnung getestet:
Jedes Jahr beteiligen sich über zehn Millionen Kraftfahrende an der Licht-Test Aktion. Die hohen Mängelquoten der vergangenen Jahre verdeutlichen die Bedeutung des Licht-Tests. Im vergangenen Jahr 2021 war die Mängelquote zwar etwas rückläufig, aber immer noch fielen 27,5 Prozent der 47 Millionen PKW in Deutschland wegen Defekten bei der Beleuchtung auf. Jeder vierte Autofahrer fährt mit mangelhafter Fahrzeugbeleuchtung, jeder zehnte blendet andere Verkehrsteilnehmer.
"Sehen und gesehen werden - im Straßenverkehr" ist das Motto Leben zu retten! Dies gilt auch für Fußgänger und Radfahrende, die im Dunklen nur sehr schlecht wahrgenommen werden.
Eine funktionierende und richtig eingestellte Fahrzeugbeleuchtung ist ein wichtiger Bestandteil der Fahrzeugsicherheit, nicht nur in der dunklen Jahreszeit. Im Rahmen dieser Verkehrssicherheitsaktion findet am 7. November ein landesweiter Kontrolltag der Polizei in Rheinland-Pfalz statt. Bei den Polizeikontrollen haben Autos mit der neuen Licht-Test-Plakette 2022 freie Fahrt. Ziel der Lichttest-Aktion und des Kontrolltages ist es, das Bewusstsein der Autofahrenden für korrekte Fahrzeugbeleuchtung zu schärfen, denn es geht in erster Linie um Ihre Sicherheit im Straßenverkehr.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.licht-test.de
(ots) - Der Herbst hat begonnen, das Wetter wird trüber und die Autos sind vermehrt in Dämmerung und Dunkelheit unterwegs - eine gute Beleuchtung ist da Pflicht.
Aus diesem Grund veranstalten die Deutsche Verkehrswacht (DVW) und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) jedes Jahr im Oktober den Licht-Test. "Blindflüge" müssen nicht sein. Autos, die im Oktober beim kostenlosen Licht-Test in den Kfz-Betrieben überprüft werden, sind auf der sicheren Seite. Denn dort werden defekte Lichtanlagen entdeckt und korrigiert.
Der Licht-Test ist ein Service, bei dem kleine Mängel sofort und kostenlos behoben werden und erst wenn alles in Ordnung ist, gibt es die bekannte Licht-Test-Plakette für die Windschutzscheibe. Nur nötige Ersatzteile und umfangreiche Diagnose- und Einstellarbeiten müssen bezahlt werden.
Beim Licht-Test werden neun Bestandteile der Fahrzeugbeleuchtung auf Funktion und richtige Einstellung nach den Vorgaben der Straßenverkehrszulassungsordnung getestet:
- Fern- und Abblendlicht
- Rückfahrscheinwerfer
- Begrenzungs- und
Parkleuchten
- Bremsleuchten
- Schlussleuchten
- Warnblinkanlage
- Fahrtrichtungsanzeiger
- Nebelschlussleuchte
- Nebel-, Such- und andere erlaubte Zusatzscheinwerfer, Tagfahrlicht und Abbiegescheinwerfer
Jedes Jahr beteiligen sich über zehn Millionen Kraftfahrende an der Licht-Test Aktion. Die hohen Mängelquoten der vergangenen Jahre verdeutlichen die Bedeutung des Licht-Tests. Im vergangenen Jahr 2021 war die Mängelquote zwar etwas rückläufig, aber immer noch fielen 27,5 Prozent der 47 Millionen PKW in Deutschland wegen Defekten bei der Beleuchtung auf. Jeder vierte Autofahrer fährt mit mangelhafter Fahrzeugbeleuchtung, jeder zehnte blendet andere Verkehrsteilnehmer.
"Sehen und gesehen werden - im Straßenverkehr" ist das Motto Leben zu retten! Dies gilt auch für Fußgänger und Radfahrende, die im Dunklen nur sehr schlecht wahrgenommen werden.
Eine funktionierende und richtig eingestellte Fahrzeugbeleuchtung ist ein wichtiger Bestandteil der Fahrzeugsicherheit, nicht nur in der dunklen Jahreszeit. Im Rahmen dieser Verkehrssicherheitsaktion findet am 7. November ein landesweiter Kontrolltag der Polizei in Rheinland-Pfalz statt. Bei den Polizeikontrollen haben Autos mit der neuen Licht-Test-Plakette 2022 freie Fahrt. Ziel der Lichttest-Aktion und des Kontrolltages ist es, das Bewusstsein der Autofahrenden für korrekte Fahrzeugbeleuchtung zu schärfen, denn es geht in erster Linie um Ihre Sicherheit im Straßenverkehr.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.licht-test.de
08.10.2022
Wie sage ich es meinem Kind?
Wenn Eltern unter Depression leiden
Jeder fünfte Mensch erkrankt einmal im Leben an einer Depression – Frauen sind davon doppelt so häufig betroffen wie Männer. Dabei macht die Krankheit vor keiner Lebenssituation Halt und trifft auch Eltern. Etwa 10 bis 20 Prozent aller Mütter bekommen nach der Geburt ihres Kindes eine sogenannte postpartale Depression, und rund 500.000 Kinder in Deutschland haben ein Elternteil, das unter einer Depression leidet. Ein Teil der Kinder entwickelt im späteren Leben ebenfalls psychische Belastungen – aber nur bei etwa einem Drittel von ihnen wird die Erkrankung frühzeitig erkannt. Was können betroffene Eltern tun, um ihren Kindern den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern und welche Hilfen gibt es?
Wie reagieren Kinder auf die Depression der Eltern?
Viele Kinder leiden unter der Depression ihrer Mutter oder ihres Vaters. Sie merken, dass es Mama oder Papa nicht gut geht. Wenn jedoch nicht offen darüber gesprochen wird, verstehen sie nicht, warum die Eltern oft traurig sind und wenig Energie haben. Jüngere Kinder denken dann schnell, dass sie selbst schuld am Zustand des Elternteils sind. Manche Kinder versuchen, ihren Eltern zu helfen, sie aufzumuntern, ihnen Arbeit abzunehmen. Dabei kann es zu einer Rollenumkehr kommen, in der die Kinder – meistens die Ältesten in der Geschwisterreihe – die Elternfunktion übernehmen. Das überfordert Kinder. Die emotionale Belastung kann sich in Bauch- oder Kopfschmerzen ausdrücken. Manche Kinder zeigen schulische Probleme oder ziehen sich aus ihrem Freundeskreis zurück.
Wie zeigen sich Depressionen?
Die Anzeichen einer Depression können vielfältig sein. Typisch sind Erschöpfung, innere Leere und mangelnde Energie selbst für einfache Tätigkeiten. Auch häufiges Weinen, Grübeln, kreisende Gedanken sowie Schuldgefühle können ein Hinweis sein. Depressive Menschen leiden häufig unter Ängsten und Panikattacken, verringertem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, sind extrem reizbar und zeigen ein nachlassendes allgemeines und sexuelles Interesse.
Bei einer Depression können auch zwiespältige Gefühle gegenüber dem Kind auftreten, vor allem bei Depressionen kurz nach der Geburt. Die zweifelnden Gedanken und negativen Empfindungen gegenüber dem Kind sind oft verbunden mit Schuldgefühlen und Scham – weshalb Eltern sie häufig verschweigen
Warum ist der offene Umgang mit der Erkrankung wichtig?
Es ist nicht leicht, über die eigene Depression zu sprechen. Oft fehlen einem die Worte, diesen Zustand gut zu beschreiben. Auch aus Angst vor dem Urteil anderer Leute oder weil sie befürchten, dass das Wissen die Kinder zu sehr belastet, vermeiden manche Eltern, über ihre Depression zu sprechen. Die Erkrankung wird so zu einem Tabuthema: innerhalb der Familie, aber auch gegenüber Außenstehenden.
Es gibt nicht die eine ideale Formulierung, wie man Kindern diese Erkrankung erklären kann. Es hat sich aber gezeigt, dass es sehr wichtig und hilfreich ist, überhaupt über die Depression zu reden – für die Betroffenen selbst und für die Familienmitglieder. Reden hilft Kindern, den inneren Zustand und das Verhalten der Eltern besser einzuordnen. Viele Eltern wollen ihr Kind durch Schweigen schützen – dabei ist es wichtig zu wissen, dass Kinder sehr feinfühlig sind und weit mehr mitbekommen, als man selbst glaubt.
Wenn Kinder die Dinge nicht einordnen können und nicht erklärt bekommen, dann suchen sie die Schuld bei sich selbst. Wenn Sie also unter einer Depression leiden, helfen Sie Ihrem Kind, Sie besser zu verstehen, damit es die Gründe für Ihr Verhalten nicht direkt auf sich bezieht. Lassen Sie zu, dass Ihre Familie mit anderen vertrauten Menschen spricht, das kann entlastend wirken. Manchmal kann es hilfreich sein, sich dafür professionelle Unterstützung zu suchen.
Wie können Sie Ihr Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen?
Denken Sie stets daran, wenn Sie an sich zweifeln: Sie machen viel mehr richtig und gut, als Sie glauben! Loben Sie aber auch Ihr Kind. Geben Sie ihm Anerkennung für das, was es in bzw. trotz der schwierigen Familiensituation leistet. Kinder brauchen soziale Kontakte – ermöglichen Sie diese soweit es geht. Besonders Hobbys sind wichtig für Kinder. Ermutigen Sie Ihr Kind zu sportlicher Aktivität oder zu anderen Freizeitbeschäftigungen und stärken Sie sein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Vernachlässigen Sie aber auch nicht Ihr eigenes soziales Umfeld, pflegen Sie Freundschaften und Kontakte, das kommt auch Ihrem Kind zugute.
Sollte es in Ihrer Nähe ein Unterstützungsangebot für Kinder von psychisch kranken Eltern geben, machen Sie nach Möglichkeit Gebrauch davon. Die Teilnahme an solchen Gruppen, die häufig von Beratungsstellen angeboten werden, tut Kindern gut und vermindert das Risiko, dass sie später selbst psychisch erkranken. Erkundigen Sie sich zum Beispiel bei Familien- und Erziehungsberatungsstellen vor Ort nach einem entsprechenden Angebot.
Professionelle Hilfe und Behandlung
Sollten Sie bereits in Therapie sein, dann vernachlässigen Sie diese nicht und nehmen Sie die Termine wahr. Wenn Sie noch nicht in Behandlung sind, wenden Sie sich zunächst an Ihre Hausarztpraxis. Sie haben Hilfe und Unterstützung verdient! Eine Depression ist eine sehr belastende Erkrankung, die häufig professionelle psychotherapeutische oder medizinische Unterstützung erfordert. Die eigene Therapie hilft auch, die Auswirkungen der Erkrankung auf Ihre Kinder zu reduzieren.
Wenn kein Termin bei einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten zu bekommen ist, können sich gesetzlich Versicherte an die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigung wenden. Sie vermitteln einen kurzfristigen Termin für eine psychotherapeutische Sprechstunde, in der zumindest erst mal abgeklärt wird, wie die psychischen Beschwerden einzuschätzen sind und wie das weitere Vorgehen aussehen kann. Die kostenfreie bundesweite Nummer lautet 116 117.
Holen Sie sich Unterstützung aus Ihrem sozialen Umfeld und nutzen Sie die vorhandenen Hilfs- und Unterstützungsangebote. Falls Sie im Haushalt Entlastung brauchen, gibt es die Möglichkeit, durch die Krankenkasse unterstützt zu werden. Beratungsstellen und Jugendämter bieten verschiedene Formen guter pädagogischer Hilfen für Kinder an.
Dieser Text ist eine Zusammenfassung der Broschüre „Elterninfo: Depression – Kindern depressiver Eltern helfen“. Die Broschüre wurde von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. und der LandesPsychotherapeutenKammer Rheinland-Pfalz herausgegeben und vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz im Rahmen der Initiative Bündnisse gegen Depression Rheinland-Pfalz gefördert.
Sie können die Broschüre unter dem Menüpunkt LZG-Shop/Seelische Gesundheit herunterladen oder bestellen.
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Hedda Werner (LZG) auf Basis der Broschüre „Elterninfo: Depression“
Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de
Text: Hedda Werner (LZG) auf Basis der Broschüre „Elterninfo: Depression“
Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de
06.10.2022
Wer haftet bei Stürzen auf
laubbedeckten Gehwegen?
Herbstlaub auf Gehwegen führt vor
allem bei Nässe zu einer erhöhten Rutschgefahr. Auf öffentlichen
Straßen ist die Straßenreinigung für das Laubfegen verantwortlich.
Die Pflicht, Gehwege vor Häusern frei von Laub zu halten, übertragen
Städte und Gemeinden allerdings häufig auf die Hauseigentümer. Und
damit auch die Haftung, falls sich ein Fußgänger bei einem Sturz
aufgrund des Laubs verletzen sollte.
Über eine Vereinbarung im
Mietvertrag haben Vermieter die Möglichkeit, die Räumpflicht an
ihre Mieter abzugeben. Sie müssen jedoch regelmäßig prüfen, ob
die Mieter ihre Pflicht auch erfüllen. Übrigens: Wie oft Anlieger
Laub fegen müssen, ist nicht fest geregelt, sondern abhängig von
der Laubmenge, die sich auf dem Bürgersteig vor der Haustür
sammelt. Werktags zwischen 7 Uhr und 20 Uhr sollte der Gehsteig
weitestgehend frei von Laub sein. An Wochenenden und Feiertagen ist
es hingegen vielerorts ausreichend, wenn Anlieger die Wege bis 9 Uhr
gefegt haben.
Solange Hauseigentümer beziehungsweise Mieter ihre
Räumpflicht erfüllen, sind sie rechtlich auf der sicheren Seite,
wenn doch einmal ein Radfahrer oder Fußgänger stürzt. Kommt es zu
einem Unfall, sollten Eigenheimbesitzer und Mieter trotzdem immer
umgehend ihre Haftpflichtversicherung informieren und den Schaden
melden. Um mögliche Schadensersatzansprüche gegenüber Vermietern
kümmert sich die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung.
Text: Romy Schmidt, Schadenexpertin der
IDEAL Versicherung
06.10.2022
Preisschock beim Tierarzt
Hunde, Katzen und Pferde richtig versichern
Lebensmittel, Kraftstoff, Erdgas, Strom – alles wird teurer. Tierhalter*innen droht seit Anfang Oktober auch noch ein Preisschock für die Behandlung ihrer vierbeinigen Lieblinge: Die Tierarztkosten sind seitdem stark gestiegen. Die allgemeine Untersuchung einer Katze kostet nun mehr als zweieinhalbmal so viel, Impfungen kosten das Doppelte. Erstmals seit dem Jahr 1999 wurde die Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte aktualisiert. In ihr ist festgelegt, für welche Leistung Tierärzt*innen wie viel berechnen dürfen.
Hintergrund für die vom Bundesrat verabschiedeten Preissteigerungen waren Überlegungen, den Tierarztberuf wieder attraktiver zu machen und zu verhindern, dass Tierarztpraxen schließen müssen und dadurch die flächendeckende Versorgung gefährdet ist. Als Folge des Anstiegs erwartet der Tierschutzbund in den kommenden Monaten eine weitere Verschlechterung der ohnehin angespannten Situation in den Tierheimen, weil noch mehr Tiere dort abgegeben werden. Tierschützer*innen befürchten, dass Tiere leiden, weil sich ihre Besitzer*innen angesichts der allgemeinen Kostensteigerungen eine Behandlung nicht leisten können oder wollen.
Gegen teure Operationen versichert
„Im schlimmsten Fall müssten sich Tierhalter*innen zwischen dem Bezahlen laufender Rechnungen und dem Wohl des geliebten Vierbeiners entscheiden. Genau wie Frauchen und Herrchen sollten deshalb auch Hunde und Katzen für den Fall, dass sie krank werden, versichert sein“, empfiehlt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Mit einer solchen Krankenversicherung sind auch aufwändigere Therapien wie Operationen abgedeckt, deren Kosten samt Medikamenten einige hundert bis mehrere tausend Euro ausmachen können. Wer sich lediglich vor den Kosten teurer Operationen schützen möchte, kann auch eine reine Tier-OP-Versicherung abschließen, eine Möglichkeit, die bei einigen Anbietern auch für Pferde besteht.
Lebenslanger Schutz
Da sich die versicherten Leistungen verschiedener Anbieter durchaus unterscheiden, ist im Falle von Tierversicherungen eine fachkundige Beratung empfehlenswert. Besteht der einmal vereinbarte Versicherungsschutz auch nach teuren Behandlungen lebenslang weiter? Können die Tierhalter*innen den Arzt oder die Ärztin sowie die Klinik frei wählen? Sind besonders teure Nacht- und Notdienste ebenfalls versichert? Bei manchen Versicherern lässt sich zudem eine Selbstbeteiligung vereinbaren, was den Monatsbeitrag deutlich verringert. Im Gespräch mit einer fachkundigen Person lässt sich gemeinsam überlegen, ob für den Hund oder das Pferd nicht auch eine Haftpflichtversicherung sinnvoll ist. Sie kommt für durch das Tier verursachte Schäden Dritter auf. Während in manchen Bundesländern eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben ist, benötigen Katzen keine solche Versicherung. „Sie gelten als Kleintiere und sind im Zweifelsfall über die Privathaftpflicht der Besitzer*in abgesichert“, so Köster.
Hintergrund für die vom Bundesrat verabschiedeten Preissteigerungen waren Überlegungen, den Tierarztberuf wieder attraktiver zu machen und zu verhindern, dass Tierarztpraxen schließen müssen und dadurch die flächendeckende Versorgung gefährdet ist. Als Folge des Anstiegs erwartet der Tierschutzbund in den kommenden Monaten eine weitere Verschlechterung der ohnehin angespannten Situation in den Tierheimen, weil noch mehr Tiere dort abgegeben werden. Tierschützer*innen befürchten, dass Tiere leiden, weil sich ihre Besitzer*innen angesichts der allgemeinen Kostensteigerungen eine Behandlung nicht leisten können oder wollen.
Gegen teure Operationen versichert
„Im schlimmsten Fall müssten sich Tierhalter*innen zwischen dem Bezahlen laufender Rechnungen und dem Wohl des geliebten Vierbeiners entscheiden. Genau wie Frauchen und Herrchen sollten deshalb auch Hunde und Katzen für den Fall, dass sie krank werden, versichert sein“, empfiehlt Philipp Köster, Leiter des Vertriebszentrums der Barmenia Versicherungen Frankfurt am Main. Mit einer solchen Krankenversicherung sind auch aufwändigere Therapien wie Operationen abgedeckt, deren Kosten samt Medikamenten einige hundert bis mehrere tausend Euro ausmachen können. Wer sich lediglich vor den Kosten teurer Operationen schützen möchte, kann auch eine reine Tier-OP-Versicherung abschließen, eine Möglichkeit, die bei einigen Anbietern auch für Pferde besteht.
Lebenslanger Schutz
Da sich die versicherten Leistungen verschiedener Anbieter durchaus unterscheiden, ist im Falle von Tierversicherungen eine fachkundige Beratung empfehlenswert. Besteht der einmal vereinbarte Versicherungsschutz auch nach teuren Behandlungen lebenslang weiter? Können die Tierhalter*innen den Arzt oder die Ärztin sowie die Klinik frei wählen? Sind besonders teure Nacht- und Notdienste ebenfalls versichert? Bei manchen Versicherern lässt sich zudem eine Selbstbeteiligung vereinbaren, was den Monatsbeitrag deutlich verringert. Im Gespräch mit einer fachkundigen Person lässt sich gemeinsam überlegen, ob für den Hund oder das Pferd nicht auch eine Haftpflichtversicherung sinnvoll ist. Sie kommt für durch das Tier verursachte Schäden Dritter auf. Während in manchen Bundesländern eine Hundehalter-Haftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben ist, benötigen Katzen keine solche Versicherung. „Sie gelten als Kleintiere und sind im Zweifelsfall über die Privathaftpflicht der Besitzer*in abgesichert“, so Köster.
06.10.2022
Starke Immunabwehr für kalte Tage
Tipps, um gesund durch Herbst und Winter zu kommen
Ob Corona, Grippe oder Erkältung: Wenn der Herbst sinkende Temperaturen und ungemütliches Wetter bringt, haben Viren wieder leichtes Spiel. Gerade dann ist es wichtig, das körpereigene Immunsystem zu stärken. Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV, weiß, wie das gelingt.
Bewegung an der frischen Luft
Es muss nicht immer gleich ein stundenlanges Workout sein: Bereits moderate sportliche Aktivitäten tragen zur Stärkung des Immunsystems bei. Am besten ist Bewegung an der frischen Luft. Das bringt den Kreislauf auf Trab, vertreibt Müdigkeit und versorgt den Körper zudem mit Vitamin D. „Bereits 20 Minuten Spazierengehen oder Radfahren täglich – idealerweise bei Sonnenschein – reichen aus“, so Solveig Haw, Gesundheitsexpertin der DKV. „Wer langfristig seinem Immunsystem, seiner Fitness und damit insgesamt seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, sollte versuchen, regelmäßige Bewegung in seinen Alltag zu integrieren.“
Eine ausgewogene Ernährung als Basis
Was ein Mensch isst und trinkt, ist entscheidend für seine Gesundheit. Für ein starkes Immunsystem ist eine ausgewogene, vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung wichtig. „Am besten eignet sich eine bunte Vielfalt an Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen“, sagt die Gesundheitsexpertin. Besondere Immun-Booster sind beispielsweise: Brokkoli, Ingwer, Spinat, Tomaten, Möhren, Kohl, Knoblauch, Trauben und Zitrusfrüchte. Auf Nikotin und Alkohol sollten Gesundheitsbewusste verzichten. Übrigens: „Wer sich ausgewogen ernährt, muss in der Regel nicht auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen“, so Haw. Ausnahme: Bei veganer Ernährung ist die Zufuhr von Vitamin B12 notwendig, da eine ausreichende Versorgung über pflanzliche Lebensmittel nicht gesichert ist. Dies kann neben Nahrungsergänzungsmitteln auch durch angereicherte Lebensmittel oder Zahnpasta erfolgen. Im Zweifel sollten Veganer einen Arzt um Rat fragen. Außerdem wichtig: Viel trinken – mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag.
Stress im Alltag abbauen
Anhaltender Stress ist ein wahrer Killer für das Immunsystem. „Für starke Abwehrkräfte ist es daher ratsam, Stress im Alltag abzubauen “, so die DKV Expertin. Was hier am besten hilft, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Sport und Bewegung gehören auf jeden Fall dazu, in Frage kommen auch Achtsamkeitsmeditationen, Yoga oder ein Entspannungsbad. Für eine gesunde Balance sorgen auch entspannte Zeiten mit Freunden oder der Familie, sowie mal nicht erreichbar zu sein.
Gesunder Schlaf
Auch ausreichender und erholsamer Schlaf fördert das Immunsystem. „Wer oft schlecht schläft, ist nicht nur müde und unkonzentriert, auch die Abwehrkräfte leiden“, erläutert die DKV Expertin. „Denn bei zu kurzen Ruhephasen kann sich der Körper schlechter regenerieren.“ Zwischen sieben und acht Stunden Schlaf pro Nacht gelten für Erwachsene als optimal. Gegen Schlafprobleme kann beispielsweise eine feste Abendroutine helfen. Hilfreich ist auch, auf Smartphone, Fernseher oder Computer vor dem Schlafengehen zu verzichten.
Vitamin-D-Mangel vorbeugen
Im Winter ist die Vitamin-D-Produktion stark eingeschränkt, so dass es bei manchen Menschen zu einem Mangel kommen kann. Vitamin D ist wichtig für das Immunsystem, da es unter anderem dafür sorgt, dass der Körper Erkältungserreger abwehren kann. Erste Symptome eines Mangels können Müdigkeit, Nervosität, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen sein. Betroffene sollten ihren Arzt aufsuchen und die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten mit ihm besprechen.