Tipps und Informationen-07-2025 - Mainz-Neustadt.de

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Tipps und Informationen
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09.07.2025
Wie erkennt man unseriöse Verkäufer?
Das Kaufen und Verkaufen von Waren auf Kleinanzeigen-Portalen ist beliebt, aber unter Umständen auch mit Risiken verbunden. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt informieren über häufige Betrugsmaschen und geben hilfreiche Tipps, worauf Verbraucher:innen achten sollten, um sich bestmöglich zu schützen.

Käuferschutz-Trick über PayPal
Eine Verbraucherin berichtete von ihrem Erlebnis: „Im Mai habe ich über die Plattform Kleinanzeigen.de Kontakt zu einem Anbieter aufgenommen, der ein „Woom 3 Fahrrad“ für 300 Euro anbot. Die Zahlung erfolgte über PayPal per „Freunde & Familie“. Als Empfänger wurde komischerweise ein anderer Name als im Inserat angezeigt. Die Plattform warnte mich später, dass der Account gesperrt wurde (Betrugsverdacht). Ich habe keine Ware erhalten. Ich hatte umgehend eine Strafanzeige bei der Polizei gestellt. Bis heute habe ich noch keine Rückmeldung bekommen.“

Das Problem ist, dass bei Zahlungen über „Freunde & Familie“ kein Käuferschutz besteht. Der Käuferschutz bei PayPal funktioniert nur, wenn man Geld über die Option „Für Waren und Dienstleistungen“ sendet. Daher ist es wichtig, bei Online-Transaktionen vorsichtig zu sein und die richtige Bezahlmethode zu wählen, um sich vor Betrug zu schützen.

"Sicher bezahlen": Vorsicht vor Nachrichten mit Links
Eine Verbraucherin inserierte einen Kaffeevollautomaten bei „kleinanzeigen“ zum Verkauf. Eine vermeintliche Interessentin meldete sich und wollte die Zahlung über die tatsächlich existente „kleinanzeigen“-Bezahlmethode "Sicher bezahlen" abwickeln. Die Verkäuferin erhielt eine SMS, dass der Artikel bezahlt sei und sie den Zahlungseingang über einen Link bestätigen müsse. Der Link führte auf eine gefälschte Website, die der Originalseite sehr ähnlich sah. Dort gab sie ihre Kreditkartendaten ein, um das Geld zu erhalten, löste damit aber eine Abbuchung über mehrere hundert Euro aus.

Der Personalausweis-Trick
Auch von Verkäufern, die ihren Personalausweis vorzeigen, sollten sich Verbraucher und Verbraucherinnen nicht blenden lassen. Betrüger versuchen so Seriosität vorzugaukeln, indem sie Fotos ihres angeblichen Ausweises schicken. Dadurch sollen sich die Käufer:innen dann in Sicherheit wiegen und dazu gebracht werden etwa über die unsichere Aktion „Freunde und Familie“ zu bezahlen. Dem ist aber nicht so, denn die Ausweise sind gefälscht.

Der Fall: „Guten Tag, ich habe Anfang Mai einen Artikel für mein Baby bei Kleinanzeigen gekauft. Dies habe ich per PayPal bezahlt – leider über Freunde und Familie, so dass ich nicht geschützt war. Dies war mir in dem Moment nicht bewusst. Ich habe 90 Euro bezahlt und der Verkäufer hat sich nie wieder gemeldet. Er hat vorab einen Personalausweis fotografiert. Hinterher kam raus, dass dieser gefälscht ist.“

Hier sind Tipps von der Verbraucherzentrale und dem Landeskriminalamt, um Betrüger im Netz zu erkennen und sich zu schützen:
  • Bei Online-Geschäften greift der Käuferschutz nur beim Punkt „Waren und Dienstleistungen". Wählt man "Freunde und Familie", um ein „kleinanzeigen“-Geschäft abzuwickeln, hat man im Betrugsfall schlechte Karten.
  • Bei dem Bezahlsystem „sicher Bezahlen“ muss man nicht aktiv werden oder einem Link folgen. Wir raten: Niemals auf Links in SMS oder Mails klicken.
  • Identitätsnachweis (z. B. Ausweisfoto): Wird ein Personalausweis geschickt, ist das kein Vertrauensbeweis – sondern ein typisches Merkmal von Identitätsdiebstahl. Niemals eigene Ausweisdokumente zurücksenden!
  • „kleinanzeigen“ hat selbst einige hilfreiche Sicherheitstipps auf der Website zusammengestellt: themen.kleinanzeigen.de/sicherheitshinweise

Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Betrug gekommen sein, sollte man sich auf jeden Fall an die zuständige Polizei-Dienststelle wenden und Strafanzeige erstatten. Dies ist jederzeit auch über die Online-Wache der Polizei Rheinland-Pfalz möglich.

Ausführliche weitere Informationen bieten die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt im Internet.  

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01.07.2025
Sommer, Sonne, Hitze – Was die Haut in der heißen Jahreszeit gesund hält
Der Wunsch nach Sonne ist tief in uns verankert. Sonnenlicht hebt die Stimmung, kurbelt die Vitamin-D-Produktion an und fördert den Schlafrhythmus. Heute wissen wir aber auch: Zu viel Sonne ist ungesund. Außerdem haben sich unsere Sommer verändert – und damit die UV-Strahlung, der wir ausgesetzt sind. Für die Haut, unser größtes Organ, bedeutet das: mehr Stress, mehr Risiko.

Wie schützen wir uns und unsere Mitmenschen? Und was können wir tun – für unsere Haut und für ein gutes Leben in einer heißer werdenden Welt?

Sonne und Klimawandel: Warum die Haut heute mehr Schutz braucht
Hierzulande scheint die Sonne heute häufiger und länger als früher. Zum einen steigt die Zahl der heißen Tage mit Temperaturen über 25 oder 30 Grad. Zum anderen gibt es mehr wolkenlose Tage – auch ohne Hitze. Bei schönem Wetter verbringen wir mehr Zeit im Freien – oft mit viel Hautkontakt zur Sonne und ohne ausreichenden Schutz. Das bedeutet: mehr UV-Strahlung und damit mehr Belastung für die Haut.

Sonnengeküsst oder sonnenverbrannt: Was die UV-Strahlung mit uns macht
UV-Strahlen dringen tief in die Haut ein. Als Reaktion bildet die Haut das Pigment Melanin – sie wird braun. Lange galt gebräunte Haut als Zeichen für Gesundheit, Fitness und Attraktivität. Doch wer sich zu oft ungeschützt der Sonne aussetzt, riskiert mehr als einen Sonnenbrand. Jede Verbrennung ist ein Zellschaden. UV-Strahlen können Haut und Augen dauerhaft schädigen und bis zu Hautkrebs führen. Weil UV-Strahlen unsichtbar und nicht zu spüren sind, unterschätzen viele Menschen diese Gefahr.

Der UV-Index – Kompass für den Sonnenschutz
Der UV-Index zeigt an, wie stark die ultraviolette Strahlung an einem Tag und Ort ist – von 1 (niedrig) bis über 11 (extrem). Je höher der Wert ist, desto schneller drohen Schäden. Ab einem UV-Index von 3 wird, unabhängig von der Temperatur, Schutz empfohlen – durch Kleidung, Schatten oder Sonnencreme. Der Index wird vom Deutschen Wetterdienst und dem Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlicht, er ist auch in vielen Wetter-Apps zu finden. Achten Sie täglich auf den UV-Index, denn er ist wichtig, um die Risiken für die Haut besser einzuschätzen.

Akute Hautreaktionen: Sonnenbrand, Hitzepickel & Co.
Ein Sonnenbrand ist eine Entzündung der Haut durch UV-Strahlen. Bei schweren Verbrennungen lösen sich die obersten Hautschichten ab. Wiederholte Sonnenbrände – vor allem in der Kindheit – erhöhen das spätere Hautkrebsrisiko deutlich.

Auch andere Reaktionen treten bei Hitze vermehrt auf: Hitzepickel entstehen, wenn Schweißdrüsen verstopfen – etwa durch enge Kleidung. Besonders betroffen von den juckenden Bläschen sind Babys, Kinder, ältere oder empfindliche Menschen. Meist sind sie harmlos – solange keine Entzündung entsteht.

Sonnenbrillen sind cool und schützen
Unsere Augen reagieren ebenfalls empfindlich auf UV-Strahlen: Ohne Schutz kann es zu akuten Bindehautentzündungen und langfristigen Schäden an Hornhaut, Linse oder Netzhaut kommen. Achten Sie beim Kauf einer Sonnenbrille auf ausreichend UV-Schutz (mindestens UV 400) und eine CE-Kennzeichnung, die den europäischen Sicherheitsstandard bestätigt.

Langzeitfolgen der UV-Strahlen: Vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs
UV-Strahlen schädigen das Bindegewebe – die Haut verliert an Elastizität, altert schneller, es entstehen Falten. Vor allem steigt das Risiko für Hautkrebs, denn UV-Strahlung ist die Hauptursache dafür. In Deutschland erkrankt jede neunte Frau und jeder siebte Mann bis zum 75. Lebensjahr an Hautkrebs, über 4.000 Menschen sterben jährlich daran.

Praktische Tipps

Das können Sie für Ihre Haut im Sommer tun
  • Beachten Sie das ABC des Sonnenschutzes:
    A – Ausweichen: Direkte Sonne meiden, Schatten suchen, zur Mittagszeit drinnen bleiben.
    B – Bekleidung: Kopfbedeckung, Sonnenbrille, langärmlige Kleidung tragen.
    C – Cremen: Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor nutzen, regelmäßig nachcremen.
  • Prüfen Sie den UV-Index und ergreifen Sie ab Wert 3 Schutzmaßnahmen.
  • Gewöhnen Sie Ihre Haut schrittweise an die Sonne, vermeiden Sie Sonnenbrände.
  • Um Hautausschläge durch Hitze zu verhindern, halten Sie die Haut trocken, tragen Sie lockere Kleidung und duschen Sie lauwarm, um den Schweiß abzuwaschen.
  • Bei Hitzepickeln kann Zinksalbe helfen. Sie hat entzündungshemmende und leicht austrocknende Eigenschaften, die gereizte Haut beruhigen. Sie sollte jedoch sparsam auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Bei Unsicherheit holen Sie ärztlichen Rat ein.
  • Gehen Sie zur Hautkrebsvorsorge. Ab 35 Jahren übernimmt die gesetzliche Krankenkasse alle zwei Jahre eine gründliche Hautuntersuchung.

So kommt Ihr Handeln der Gemeinschaft und der Zukunft zugute
  • Sonnenschutz ist Fürsorge: Sprechen Sie mit Kindern, im Freundeskreis und am Arbeitsplatz über Sonnenschutz – viele unterschätzen die Wirkung von UV-Strahlung, besonders an windigen oder bewölkten Tagen. Seien Sie Vorbild und motivieren Sie andere, sich zu schützen.
  • Sonnenschutz mitdenken: Ob im Schulhof, im Garten der Kita, auf dem Sportplatz oder bei Outdoor-Veranstaltungen – denken Sie als verantwortliche Personen an Schattenplätze und Schutzmaßnahmen. Gemeinsam lassen sich Rückzugsorte vor der Sonne gestalten.
  • Umweltfreundliche Sonnenschutz-Produkte nutzen: Viele herkömmliche Cremes enthalten UV-Filter, die Gewässer und Korallenriffe schädigen.
  • Atmosphäre schützen: Der Schutz unserer Haut beginnt beim Schutz der Ozonschicht, die die UV-Strahlen aus dem Sonnenlicht filtert. Das Montrealer Protokoll von 1987 regelte den schrittweisen Verzicht auf ozonzerstörende Stoffe wie FCKW. Es gilt als eines der erfolgreichsten internationalen Umweltabkommen und als ein Zeichen der Hoffnung, dass gemeinsames Handeln etwas bewirkt: Seither hat sich die Ozonschicht wieder erholt.
  • Vermeiden Sie daher Produkte aus der Zeit vor dem Verbot – zum Beispiel alte Kühlgeräte, Feuerlöscher, Klimaanlagen oder Dämmstoffe. Fragen Sie beim Kauf genau nach, achten Sie auf ozonfreundliche Alternativen und lassen Sie Altgeräte fachgerecht entsorgen.
  • Pumpzerstäuber verwenden: Haarsprays, Schuh- oder Lederpflegeprodukte und Deodorants dürfen heute kein FCKW mehr enthalten. Doch auch die zulässigen Treibmittel sind oft problematisch: Viele schädigen zwar nicht die Ozonschicht, wirken aber als starke Treibhausgase und sind klimaschädlicher als CO₂. Greifen Sie deshalb besser zu Pumpzerstäubern oder festen Deos – sie sind umweltfreundlicher und genauso wirksam.
  • Klimaschutz ist Hautschutz: Jede Maßnahme gegen den Klimawandel – vom Verzicht aufs Auto bis zu energiesparender Kühlung – hilft auch unserer Haut.  Denn je mehr wir die Erderwärmung bremsen, desto weniger setzt uns die UV-Belastung und der Hitzestress zu.

Fazit: Viele Risiken lassen sich durch einfache Maßnahmen deutlich reduzieren. Wie eng individuelles Verhalten und gesellschaftliche Vorsorge zusammenhängen, zeigt sich besonders beim Sonnenschutz. Durch bewusste Kaufentscheidungen und einen umweltfreundlicheren Lebensstil können Sie dazu beitragen, den Abbau der Ozonschicht zu mindern. Der Abbau der Ozonschicht ist ein globales Problem und jeder noch so kleine Schritt, wie der Verzicht auf schädliche Chemikalien, trägt zu einer gesünderen Zukunft bei – für die Haut und für uns alle.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Lothar Frenz ▪ Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, E-Mail bkahl@lzg-rlp.de

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28.06.2025
Berufsunfähigkeit bei jungen Menschen
Wie man den Verlust des Einkommens richtig absichert

Gerade für junge Menschen ist es sinnvoll, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Wer nach einer Krankheit oder einem Unfall z.B. eine Ausbildung nicht beginnen kann bzw. nicht mehr arbeiten kann, muss deutliche Einkommenseinbußen hinnehmen. Mit einer guten Berufsunfähigkeitsversicherung kann man diese Versorgungslücke schließen und sich vor den finanziellen Folgen schützen.

„Trotz des hohen Risikos und der drohenden finanziellen Einbußen haben erschreckend wenige Berufstätige eine zusätzliche private Absicherung für den Fall einer Berufsunfähigkeit“, so Renate Schröder, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale. Sie rät, eine Berufsunfähigkeitsversicherung bereits in jungen Jahren abzuschließen, wenn man noch gesund ist. Gerade dann hat man die Chance einen guten Versicherungsschutz mit niedrigen Beiträgen zu bekommen. Neben einem Preisvergleich ist es wichtig, das Kleingedruckte zu studieren. So erfährt man, was die Versicherungsleistung abdeckt und in welchen Fällen die Versicherung zahlt.

Nicht immer ist es leicht, den passenden Vertrag zu finden. Die Gesellschaften bewerten die gesundheitlichen Voraussetzungen, den ausgeübten Beruf oder das riskante Hobby unterschiedlich.
„Bei gleichen Leistungen können die Beitrags- und Leistungsunterschiede 100 Euro pro Monat ausmachen“, so Schröder. „Je nach Vertragsumfang kann man bei der Wahl des falschen Versicherers leicht einige Tausend Euro in den Sand setzen.“

Etliche Versicherungsunternehmen bieten Startertarife an. Diese Angebote sehen vor, dass der Versicherungsnehmer in den ersten Jahren weniger zahlt als bei einem Normaltarif. Später erhöht sich der Beitrag dann deutlich – bei manchen Verträgen gestaffelt, bei anderen auf einen Schlag. Ein solcher Tarif kann sich lohnen, wenn sich ein junger Mensch die Versicherung sonst gar nicht oder erst später leisten kann. Der Startertarif ist aber sicher nicht für alle die beste Lösung, unter anderem weil sich nicht vorhersehen lässt, wie sich das Einkommen entwickelt. Außerdem gilt es beim Startertarif umso mehr, Vertragsklauseln und Fristen zu beachten.

Die Verbraucherzentrale rät beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung auf folgende Punkte zu achten:
  • Die Rente wird gezahlt, wenn der Versicherte in seinem zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr zu mindestens 50 Prozent tätig sein kann.
  • Die Versicherung prüft nicht, ob man mit seinen Kenntnissen, Fähigkeiten oder Erfahrungen noch eine andere Tätigkeit ausüben könnte.
  • Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn der Versicherte voraussichtlich sechs Monate lang zu mehr als 50 Prozent berufsunfähig sein wird oder dieser Zeitraum schon verstrichen ist.
  • Die Rente wird ab dem ersten Tag dieses Sechs-Monats-Zeitraums auch rückwirkend gezahlt. Bei verspäteter Meldung wird die Rente mindestens drei Jahre lang rückwirkend gezahlt.
  • Während der Leistungsprüfung wird der Beitrag auf Wunsch gestundet. In dieser Zeit fällt es oft schwer, die monatlichen Versicherungsbeiträge weiter zu zahlen.
  • Der Versicherer verzichtet darauf, den Vertrag zu kündigen oder die Beiträge anzuheben, wenn sich später herausstellt, dass der Versicherte ohne Verschulden Vorerkrankungen nicht angegeben hat.
  • Der Vertrag gilt weltweit.
  • Bei einer befristeten Anerkennung verlangt der Versicherer nicht die Rückzahlung bereits gewährter Renten, wenn sich herausstellt, dass der Anspruch nicht gerechtfertigt war.

Ausführliche Informationen rund um das Thema Berufsunfähigkeitsversicherung bietet die Verbraucherzentrale auf ihrer Internetseite. Dort gibt es auch einen Text zum Thema in Leichter Sprache sowie ein Video mit den wichtigsten Fragen und Antworten in Gebärdensprache.

Eine unabhängige Erstberatung bietet die Verbraucherzentrale montags von 10 bis 13 Uhr und mittwochs von 14 bis 17 Uhr unter (06131) 28 48 122. Eine ausführliche Beratung ist nach Terminvereinbarung möglich. Ratsuchende können einen Termin online vereinbaren. Die Kosten betragen 80 Euro.  

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18.06.2025
Ökotipp: Das Wasser wird knapp – das können Sie tun, um Wasser zu sparen
In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Wasserverbrauch für 2024 bei 122 Litern täglich. Dabei wird unsere wichtige Ressource Wasser in vielen Regionen Deutschlands immer knapper. Für die übermäßige Nutzung unseres Grundwassers ist in erster Linie die Politik verantwortlich. Wie aber auch Sie zu Hause und im Garten Wasser sparen können, erklärt Sascha Maier, Referent für Gewässerpolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Wassersparen im Badezimmer
„Gut zwei Drittel unseres Wasserverbrauchs benötigen wir für Baden, Duschen, Körperpflege und die Toilettenspülung. Wer kurz duscht statt badet, spart deutlich Wasser und Energie“, erklärt Sascha Maier. Auch beim Duschen lässt sich mit ein paar einfachen Tricks Wasser sparen:

Stellen Sie beim Einseifen das Wasser aus
Verwenden Sie einen sparsamen Duschkopf. Aus Guten fließen nur sechs bis neun Liter statt bis zu 20 Liter pro Minute. Dank beigemischter Luftblasen bleibt der Wasserstrahl voll
Montieren Sie Durchflussbegrenzer zwischen Armatur und Schlauch oder auf Wasserhähnen

Wenn Sie beim Toilettengang die Spül-Stopp-Funktion nutzen, halbieren Sie die Menge des Spülwassers. Prüfen Sie regelmäßig, ob ihr Spülkasten dicht ist. Ist er undicht, fließt Wasser dauerhaft in die Toilettenschüssel und der Spülkasten zieht automatisch neues Wasser.

Eco-Modus bei Haushaltsgeräten
Neue, energiesparende Waschmaschinen verbrauchen deutlich weniger Wasser. Im Standardprogramm liegen die besten Werte bei 40 Litern (Waschen/6 kg-Trommel) und unter 10 Litern (Spülen). „Es muss nicht gleich eine neue Waschmaschine sein. Nutzen Sie den Eco-Modus. Der dauert zwar länger, spart aber Wasser und Strom“, so Maier. Normal verschmutzte Wäsche wird auch bei 30 Grad sauber. Im Vergleich zu 40 Grad spart das 40 Prozent Energie. Starten Sie die Waschmaschine erst, wenn sie voll beladen ist. Wenn Sie Ihre Hand noch locker in der Trommel aufrichten können, ist die Trommel ausgelastet. Auch die Spülmaschine spart im Eco-Modus Wasser und Energie.

Im Garten
„Beachten Sie die Empfehlungen Ihrer Gemeinde zur reduzierten Wassernutzung an heißen Sommertagen. Zum Pflanzengießen ist Regenwasser optimal. Sammeln Sie dafür Regenwasser in einer Regentonne und einer Zisterne“, erklärt Sascha Maier. Hobbygärtner*innen helfen so, wertvolles Trinkwasser zu sparen. Gleichzeitig sparen Sie Geld und die Pflanzen freuen sich: Regenwasser wird von vielen Pflanzen besser vertragen als gechlortes und kalkreiches Leitungswasser.

„Auch die Gießzeit spart Wasser. Die beste Zeit ist frühmorgens oder spätabends. Denn wer den Garten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden gießt, verringert die direkte Verdunstung des Wassers. Auch eine Bodenbedeckung wie zum Beispiel eine dicke Schicht mit organischen Gartenabfällen lässt weniger Feuchtigkeit aus dem Boden austreten“, so Sascha Maier.

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15.06.2025
Zecken- und Mückenalarm! Was Sie gegen kleine Plagegeister tun können
Mit dem Sommer beginnt die Zeit, in der es in unseren Schlafzimmern wieder surrt – und am nächsten Morgen juckt. Mücken sind nicht nur nervig, sie stechen auch zu, saugen unser Blut und können im schlimmsten Fall Krankheiten übertragen. Das tun auch Zecken. Sie werden ab etwa sieben Grad Außentemperatur aktiv und lauern am Wegesrand, im Garten oder auf der Wiese. Beide Blutsauger sind durch den Klimawandel immer mehr auf dem Vormarsch. Wie können Sie sich wirksam schützen – und zugleich die Ausbreitung eindämmen?

Warum es mehr Mücken und Zecken gibt
Früher war der Sommer Mückensaison, und Zecken waren vor allem in Süddeutschland ein Problem. Doch das hat sich geändert. Durch den Klimawandel wird es bei uns nicht nur heißer, sondern die warme Jahreszeit verlängert sich auch. Die Folge: Mücken und Zecken sind länger im Jahr aktiv, Zecken mancherorts sogar fast ganzjährig. Sie breiten sich räumlich aus und leben inzwischen auch in höheren Lagen über 800 Metern, im Norden Deutschlands und in Städten.

Dazu plagen uns zunehmend „tierische Neubürger“ aus wärmeren Regionen: Tropische Arten wie die Asiatische Tigermücke oder die Riesenzecke Hyalomma sind in Deutschland angekommen. Der Grund: Die Tiere reisen per Flugzeug, Schiff oder Zug als blinde Passagiere ein – mit Touristen, Handelsware oder Pflanzen. Und weil das Klima hier wärmer geworden ist, überleben sie und siedeln sich an.

Die Asiatische Tigermücke – klein und oh je!
Die Tigermücke ist klein, aber auffällig gemustert: schwarz mit weißen Streifen. Sie sticht bevorzugt tagsüber und ist dabei deutlich aggressiver als heimische Arten. Und: Sie kann gefährliche Viren übertragen – etwa das Dengue- oder das Zika-Virus. Die Mücke muss zuvor eine infizierte Person gestochen haben, dann kann sie das Virus beim nächsten Stich weitergeben. Noch ist das bei uns selten, doch das Risiko steigt. Reisende können sich in tropischen Regionen infizieren und so die Erreger mitbringen. Auch das West-Nil-Virus wurde bereits bei uns nachgewiesen – es kann von heimischen Mücken übertragen werden.

Wenn Sie also nach einem Stich grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, Kopfschmerzen oder Schüttelfrost entwickeln, sollten Sie sicherheitshalber ärztlichen Rat suchen – nicht nur zu Ihrem eigenen Schutz, sondern auch, um mögliche Infektionsketten früh zu unterbrechen.

Praktische Tipps: Was hilft gegen Mücken?
Brutstätten beseitigen
Mücken brauchen Wasser, um sich fortzupflanzen. Sogar kleine Pfützen oder Untersetzer auf dem Balkon reichen für eine Mückenplage. Darum: Decken Sie Regentonnen im Garten ab und leeren Sie Vogeltränken, Untersetzer, Gießkannen und Friedhofsvasen regelmäßig aus. So verhindern Sie, dass Mücken in Ihrer Nähe schlüpfen – das schützt Sie und Ihre Nachbarschaft.

Sich schützen
Tragen Sie am besten helle, weite Kleidung, denn Mücken fliegen bevorzugt auf dunkle Farben und kommen schlechter durch Stoffe, die nicht eng am Körper anliegen. Im Freien helfen Mückenschutzmittel (z. B. mit dem Wirkstoff DEET), weil sie unseren Körpergeruch, der Mücken anzieht, überdecken. Drinnen schützen Moskitonetze über dem Bett und Fliegengitter an den Fenstern vor den Blutsaugern.

Pflanzliche Hilfe und tierische Verbündete
Den Duft von Pflanzen wie Lavendel, Zitronenmelisse, Basilikum oder Rosmarin mögen Mücken nicht und halten sich fern – sie sind also ideal für Balkon oder Garten. Schwalben, Mauersegler und Fledermäuse fressen Unmengen an Insekten. Wenn Sie ihnen mit Nistkästen helfen, tun Sie nicht nur der Natur etwas Gutes, sondern reduzieren ganz nebenbei auch die Zahl der Plagegeister.

Zecken – kleine Stiche, große Folgen
Zecken sind keine Insekten, sondern mit den Spinnen verwandt. Sie warten im Gras oder im Gebüsch auf Knie- bis Hüfthöhe, bis ein Tier oder Mensch vorbeikommt. Dann haken sie sich fest und suchen sich eine geschützte Hautstelle. Der Zeckenstich selbst tut meist nicht weh – aber die Folgen können ernst sein. Diese beiden Krankheiten können Zecken übertragen:

Borreliose
Die Krankheit wird durch eine Bakterien-Infektion verursacht. Ein Teil der Zecken trägt Borrelien in sich, besonders häufig in Süddeutschland. Bei einem Stich kann es zu einer Ansteckung kommen. Symptome sind:
  • Ein ringförmiger Fleck, die „Wanderröte“, die nach einigen Tagen um die Einstichstelle herum erscheint.
  • Fieber, Erschöpfung, Kopf- und Gelenkschmerzen, die aber oft erst nach Wochen auftreten.

Wichtig: Eine frühzeitige Antibiotikabehandlung kann schwere Spätfolgen einer Borreliose wie Nervenschäden, chronische Gelenkentzündungen oder Herzprobleme verhindern. Also im Zweifel lieber rasch die hausärztliche Praxis aufsuchen! Eine Übertragung von Borreliose von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Dies ist eine durch Zecken übertragene Virusinfektion, die zu einer gefährlichen Hirnhautentzündung führen kann. Dagegen gibt es eine Impfung – empfohlen für alle, die in einem Risikogebiet wohnen und dort in der Natur unterwegs sind. Sinnvoll ist sie für Menschen in der Forst- und Landwirtschaft, im Gartenbau, in der Naturpädagogik und für Kinder.

Schon über 40 Prozent der Landkreise in Deutschland gelten als Risikogebiete, in denen die Ansteckungsgefahr mit FSME erhöht ist. Informieren Sie sich in Ihrer hausärztlichen oder kinderärztlichen Praxis über die Impfung gegen FSME. Wichtig ist: Die FSME-Impfung schützt nicht gegen Borreliose.

Neue Zecken aus den Tropen
Manche Zeckenarten kommen aus Afrika oder Asien zu uns, z.B. die Hyalomma-Riesenzecke. Sie ist bis zu zwei Zentimeter lang und kann gefährliche Krankheitserreger übertragen – etwa das Krim-Kongo-Fieber oder Bakterien, die das Fleckfieber auslösen können. Noch ist nicht klar, ob sich die Riesenzecke dauerhaft bei uns ansiedeln kann. Wenn Sie eine ungewöhnlich große Zecke finden, können Sie helfen, mehr über diese Tiere herauszufinden. Das Robert Koch-Institut nimmt eingesendete Zecken für die Forschung entgegen. Informationen dazu gibt es hier: www.zepak-rki.de/einsenden

Praktische Tipps: Das können Sie für Ihren Schutz vor Zecken tun
  • Lange Hosen und feste Schuhe beim Wandern oder Gärtnern tragen.
  • Hosenbeine in die Socken stecken.
  • Helle Kleidung bevorzugen, denn sie macht die oft nur wenige Millimeter großen Zecken besser sichtbar, um sie abzusammeln.
  • Nach einem Aufenthalt in der Natur den Körper gründlich absuchen, vor allem an Kniekehlen, Achseln, Leistengegend und hinter den Ohren.
  • Zecke entdeckt? Mit einer Zeckenkarte oder -pinzette langsam und möglichst vollständig herausziehen.
  • Einstichstelle desinfizieren und beobachten.
  • Bei Bedarf gegen FSME impfen lassen.
  • Für Zecken- sowie Mückenstiche gilt: Symptome nach einem Stich ernst nehmen und sie gegebenenfalls ärztlich abklären lassen.

So kommt Ihr Handeln der Gemeinschaft und der Zukunft zugute
  • Stehendes Wasser entfernen – das schützt die ganze Nachbarschaft vor Mücken.
  • Vögel und Fledermäuse mit Nistkästen unterstützen – sie helfen bei der natürlichen Mückenabwehr.
  • Neue Mückenarten oder tropische Zecken melden, um die Forschung zu unterstützen.
  • Aufklären über Zecken, deren Lebensräume und mögliche Gesundheitsrisiken, z.B. in Kitas, Schulen, Sportvereinen oder Senioreneinrichtungen.
  • Und: Ärgern Sie sich nicht zu sehr über die kleinen Quälgeister – sie haben auch einen Nutzen. Mücken und ihre Larven sind wichtig für unser Ökosystem! Sie dienen als Nahrung für Frösche, Vögel, Fische und viele andere Tiere. Wer Mücken loswerden möchte, sollte lieber Brutstätten austrocknen, statt mit Chemie zu sprühen.

Fazit: Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen bei Infektionskrankheiten mit sich. Wer Zecken und Mücken sind nicht nur lästig – wer sie ernst nimmt, schützt sich vor Infektionen und hilft mit, ihre Ausbreitung einzuschränken.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Lothar Frenz ▪   Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, E-Mail bkahl@lzg-rlp.de


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10.06.2025
Reisebetrug: Falsche Ferienhäuser – echte Schäden
Die Sommerzeit naht, die Urlaubsplanung läuft auf Hochtouren. Doch Vorsicht: Immer wieder locken Betrüger mit verlockend günstigen Online-Angeboten für Ferienunterkünfte – doch oft existieren diese Unterkünfte gar nicht. Wer bucht und vorab bezahlt, steht bei Anreise vor einem Scherbenhaufen: kein Ferienhaus, kein Ansprechpartner – und kein Geld zurück.

Typische Merkmale betrügerischer Angebote:
  • Ungewöhnlich niedriger Mietpreis im Vergleich zu anderen Angeboten in der Region.
  • Unvollständiges oder gefälschtes Impressum auf der Buchungsseite (beispielsweise keine Nennung einer Steuernummer oder eines konkreten Firmensitzes).
  • Vorkasse per Überweisung oder Bargeldtransferdienste wie Western Union oder MoneyGram – diese lassen sich im Betrugsfall kaum rückverfolgen.
  • Kein persönlicher Kontakt möglich – Anfragen per Telefon bleiben unbeantwortet oder werden nur per E-Mail/Messenger abgewickelt.

So können Sie sich schützen:
  • Achten Sie auf vollständige Kontaktdaten, ein seriöses Impressum und eine sichere Internetverbindung (https).
  • Bezahlen Sie möglichst per Kreditkarte oder Lastschrift – so bestehen bessere Chancen auf Rückbuchung im Betrugsfall.
  • Prüfen Sie Bilder mit Hilfe der Rückwärtssuche im Internet – oft werden öffentlich zugängliche Bilder für Fake-Anzeigen genutzt.
  • Rufen Sie den Anbieter an – besteht keine Möglichkeit zur persönlichen Kommunikation, ist höchste Vorsicht geboten.

Im Verdachtsfall gilt:
  • Informieren Sie umgehend den Betreiber des Portals.
  • Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizeidienststelle oder mittels der Onlinewache.
  • Bewahren Sie alle Kommunikationsverläufe, Buchungsbestätigungen und Zahlungsnachweise auf.

Weitere Informationen gibt es auch auf der Internetseite der Verbraucherzentrale.  

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04.06.2025
Ökotipp: Wenn die Stadt glüht – Hitze stresst Mensch und Umwelt
Der Beginn des Jahres 2025 war zu trocken. Die Aussichten für den Sommer: Die Trockenheit bleibt. Auch mit Blick auf den heutigen bundesweiten Hitzeaktionstag hebt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Wert von Stadtgrün für Menschen, Tiere und Pflanzen hervor. Afra Heil, Expertin für Stadtnatur beim BUND, erklärt, was jeder und jede von uns für mehr Grün in der Stadt tun kann.

Stadtleben bei Trockenheit: So helfen Sie Tieren
„In der Stadt freuen sich Insekten, Reptilien, Säugetiere und Vögel immer über Wasserstellen. Das kann ein Gartenteich oder eine Wasserschale auf dem Balkon sein. Bei künstlich angelegten Trinkstellen ist es wichtig, die Trinkgefäße täglich sauber zu halten, weil sonst Keime übertragen werden können“, erklärt Heil.

Insekten sollten darin durch Stöckchen oder andere Schwimmhilfen Rettungsinseln finden. Auch kühle, feuchte Versteckmöglichkeiten im Schrebergarten, Innenhof oder im Hausgarten werden von vielen Tieren geschätzt. „Der Laubhaufen in der Ecke, der Kompost im Garten, das undurchdringliche Gebüsch, aber auch das gemulchte Beet können Schatten, Feuchtigkeit und damit Rettung in der Trockenheit bedeuten“, so Heil.

Stadtnatur umfasst sowohl Parks und Gärten, Brachflächen, begrünte Dächer und Fassaden, aber auch blühende Balkone. Sie ist vielfältig und überlebenswichtig. Die Möglichkeiten, etwas für die Artenvielfalt zu tun, sind zahlreich. Blütenreiche heimische Pflanzen, Nisthilfen für Vögel, Insekten und Fledermäuse helfen Tieren in der Stadt. „Pflanzen Sie statt Rasen einen Streifen Blumenwiese und lassen Sie Totholz im Garten oder im Innenhof liegen. Das bietet Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten.“

Stadtbäume leiden stark unter Trockenheit
In Zeiten der Klimakrise sind es vor allem die Bäume, die durch Verschattung oder Verdunstung die Temperatur in der Stadt reduzieren können. Am Extremstandort Stadt mit wenig Wurzelraum und Bodenverdichtung leiden die Bäume jedoch stark unter der anhaltenden Trockenheit. Die Kommunen müssen große Anstrengungen unternehmen, damit sie nicht einfach absterben.

Heil: „Wenn Bürger*innen in Nothilfe Bäume gießen, dann ist das ein toller Einsatz für die Natur. Wenn Sie gießen, dann bitte lieber einmal ausgiebig – 80 bis 100 Liter, das sind 8-10 Gießkannen – als mehrmals wenig. So versickert das Wasser in den Wurzelraum und verdunstet nicht an der Oberfläche.“

Lebensraum Stadt
Neben den Bäumen wirken naturnahe Grünflächen, entsiegelte Höfe und sogar Dachbegrünung als natürlicher Klimaschutz. Außerdem sind sie unerlässlich, um im Lebensraum Stadt, Habitate und Biotope für Insekten und Tiere anzubieten. Heil: „Reden Sie mit Ihrem Vermieter*innen oder ihrer Wohnungsbaugenossenschaft und fragen nach, ob Sie ihren Innenhof begrünen und versiegelte Fläche aufbrechen dürfen. Oftmals gibt es auch lokale Fördermöglichkeiten, um kleine Projekte für die Stadtnatur zu finanzieren, beispielsweise Dachbegrünung oder die Aufstellung von Hochbeeten im Straßenraum. Auch eine Regentonne aufzustellen, um Wasser zum Gießen zu sammeln, ist eine gute Idee."

Naturliebhabende können sich auch bei ihrer Kommune melden, um die Baumscheibe vor dem eigenen Mietshaus zu begrünen. Heil: „Wir raten dazu regionale Wildpflanzen auszusäen oder zu pflanzen. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten sind oftmals besser mit den Bodenverhältnissen und Trockenheit klar kommen, als hochgezüchtete Pflanzen.“

Stimme erheben für mehr Stadtgrün
Die eigentliche Aufgabe besteht darin, unsere Städte und Siedlungen fit für den Klimawandel zu machen. Neuer Wohnraum muss immer auch zusammen mit grünen Freiflächen entwickelt und (Regen)Wasser konsequent mitgedacht werden, etwa indem in der Stadtentwicklung das Prinzip der Schwammstadt angewendet wird.

Heil: „Wir raten den Menschen: Setzen Sie sich in Bezirksversammlungen, Gemeindesitzungen oder bei anderen Treffen dafür ein, dass ihre Nachbarschaft grün und naturnäher gestaltet wird. Oder werden Sie Mitglied in einem Umweltverband, finden eine aktive Gruppe und helfen so, unsere Lebensgrundlagen zu schützen.“  

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04.06.2025
Schlechte Gesundheitsinfos: So erkennt man Gefahren im Netz
Verbraucherzentrale warnt vor unseriösen Gesundheitswebseiten mit versteckter Werbung und Falschinformationen

Das Internet bietet eine Fülle von Gesundheitsinformationen, aber nicht jede Webseite ist vertrauenswürdig. Viele Seiten verbreiten Falschinformationen oder werben mit unbelegten Heilsversprechen, um Produkte zu verkaufen. Diese Verbrauchertäuschung ist oftmals nicht leicht zu erkennen. Worauf Verbraucher:innen bei der Recherche im Internet achten sollten, erklärt Danijela Milosevic vom Projekt „Faktencheck Gesundheitswerbung“ der Verbraucherzentralen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen (NRW).

Welche Gesundheitswebseiten sind problematisch?
Viele der Webseiten sehen auf den ersten Blick seriös aus. Sie tragen zum Beispiel Begriffe wie „Apotheken“ oder „Gesundheit“ im Namen. Zudem haben sie auch entsprechende Logos, die Vertrauen erwecken sollen. Doch oft stecken hinter diesen Seiten keine unabhängigen Gesundheitsinformationen, sondern kommerzielle Interessen – etwa der Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln, Abnehmprodukten oder „Detox“-Kuren. Die Seiten machen häufig unzulässige Heilsversprechen und sind teilweise schlecht recherchiert. So wird beispielsweise die Heilwirkung von Ashwaghanda (Schlafbeere) propagiert, ohne wissenschaftliche Belege oder Quellen zu nennen. Oder es werden fragwürdige Gesundheitsversprechen über Kollagen verbreitet, die nicht wissenschaftlich fundiert sind. Im Impressum findet man oftmals Anbieter, die im Ausland sitzen, teils stecken Marketing- oder Pharmafirmen dahinter.

Wie verbreitet ist das Problem?
Verbraucher:innen melden solche unseriösen Inhalte immer wieder dem Projekt „Faktencheck Gesundheitswerbung“ der Verbraucherzentralen NRW und Rheinland-Pfalz. Rund 1.600 Beschwerden zu Gesundheitsinformationen erhielt das Projekt allein im Jahr 2024, meistens ging es um werbliche Inhalte. Eine Untersuchung im Auftrag der Barmer Krankenkasse zeigte, dass etwa ein Viertel der gesundheitlichen Falschinformationen in den Themenkomplex Ernährung und Heilmittel fällt – dies bestätigt sich bei den Verbraucherbeschwerden.

Warum können solche Informationen gefährlich sein?
Gute Gesundheitsinformationen können Verbraucher:innen stärken – schlechte dagegen können Vertrauen zerstören, Schaden anrichten und im Extremfall sogar Leben gefährden, beispielsweise wenn ärztlich verordnete Medikamente gegen Bluthochdruck oder Diabetes nicht mehr eingenommen werden, sondern die ganze Hoffnung auf das beworbene Präparat gesetzt wird.

Woran erkennt man unseriöse Webseiten?
Drei Tipps, wie man unseriöse Gesundheitsseiten schnell entlarvt:
  • Wer steht hinter der Seite? Seriöse Anbieter haben ein vollständiges Impressum und nennen medizinische Fachquellen.
  • Wird ein Produkt verkauft? Wenn eine Seite stark auf den Verkauf eines bestimmten Produkts fokussiert ist und es als „Wundermittel“ anpreist, ist Vorsicht geboten.
  • Alarmierende Formulierungen wie Verschwörungstheorien, geschürte Ängste oder Heilsversprechen sind rote Flaggen („red flags“). Solche Seiten sollte man meiden.

Was tun bei verdächtigen Webseiten?

Verbraucher:innen sollten im Umgang mit Gesundheitsinformationen aus dem Internet stets wachsam und kritisch sein. Sie können zweifelhafte Webseiten an die Verbraucherzentrale melden und somit dazu beitragen, die Verbreitung von Falschinformationen einzudämmen.

Weiterführende Infos und Links:
Weitere Kriterien für seriöse Informationsangebote inklusive Checkliste gibt es hier.
Mehr zum Thema Fake News erfahren Sie hier.

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02.06.2025
Hitzefrei reicht nicht – Wenn’s dem Körper zu heiß wird
Hitze gehört für viele zum Sommer dazu: Sonne, warme Abende, Freibadwetter. Doch aus Sommerhitze wird immer häufiger gefährliche Belastung. 2024 war das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und es ist nicht einfach nur warm – es ist oft zu heiß. Hitzewellen, also mindestens drei Tage über 28 Grad, treten immer häufiger auf. In Deutschland gab es 2024 fast dreimal so viele heiße Tage wie früher. Und das bleibt nicht ohne Folgen: Mehrere Tausend Menschen sterben jedes Jahr an den gesundheitlichen Folgen von Hitze. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Wir können uns vor extremer Hitze schützen – und andere gleich mit.

Warum Hitze so gefährlich ist
Damit in unserem Körper alles gut funktioniert, hält er unsere Innentemperatur ziemlich konstant bei etwa 37 Grad. Schon bei einem Grad mehr sprechen wir von Fieber. Wird es draußen wärmer, versucht der Körper, diese „Normaltemperatur“ zu halten: Die Blutgefäße weiten sich, damit mehr Blut zur Haut gelangt und überschüssige Wärme abgegeben werden kann. Reicht das nicht, schwitzen wir. Der Schweiß verdunstet auf der Haut und kühlt so den Körper ab. Aber bei Hitze gerät dieses System schnell an seine Grenzen. Der Blutdruck sinkt, der Kreislauf gerät aus dem Gleichgewicht. Durch das Schwitzen verlieren wir Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe – das kann Herz und Muskeln schwächen. Wird der Körper zu heiß und schafft es nicht mehr, sich selbst zu kühlen, kann das lebensgefährlich werden: Hitzeschäden wie Sonnenstich oder Hitzschlag sind echte Notfälle.

Woran erkennt man Sonnenstich oder Hitzschlag?
Ein Sonnenstich entsteht, wenn vor allem der Kopf zu lange in der prallen Sonne war. Typische Symptome: starker Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, manchmal Fieber oder Bewusstseinsstörungen. Was hilft? Ab in den Schatten, mit feuchten Tüchern kühlen, viel trinken – und bei starken Symptomen ärztliche Hilfe rufen.

Ein Hitzschlag ist noch ernster. Hier steigt die Körpertemperatur auf über 40 Grad, der Körper kann sich nicht mehr selbst kühlen. Betroffene wirken verwirrt, bekommen Krämpfe, werden ohnmächtig. Die Haut ist heiß und trocken. Das ist ein Notfall – sofort 112 anrufen!

Wer besonders gefährdet ist
Nicht alle Menschen vertragen Hitze gleich gut. Besonders vorsichtig sein sollten:
  • Ältere Menschen: Ihr Körper reguliert die Temperatur nicht mehr so gut wie in jungen Jahren. Sie merken oft nicht, dass sie zu wenig trinken.
  • Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ihr Kreislauf ist schon ohne Hitze belastet.
  • Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD: Hitze kann die Atmung zusätzlich erschweren.
  • Säuglinge und Kleinkinder: Ihr Körper schafft es noch nicht, sich selbst gut zu kühlen. Sie schwitzen weniger und überhitzen deshalb leichter.
  • Schwangere: Ihr Herz muss sowieso schon stärker arbeiten, Hitze ist somit eine zusätzliche Belastung.
  • Menschen, die regelmäßig Medikamente nehmen: Manche Mittel – zum Beispiel gegen Bluthochdruck oder Depressionen – wirken bei Hitze anders. Wer auf diese Medikamente angewiesen ist, sollte ärztlichen Rat einholen.

Fazit: Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt. Aber wir können lernen, mit ihr umzugehen – achtsam, verantwortungsvoll und gemeinsam.

Was wir für uns selbst tun können
  • Viel Trinken: Für gesunde Menschen sind eineinhalb Liter Wasser am Tag das Minimum. Bei Hitze kann es gern mehr sein, wenn der ärztliche Rat nicht dagegenspricht. Ideal sind Wasser oder ungesüßte Tees. Isotonische Getränke gleichen zusätzlich den Mineralstoffverlust aus. Achtung: Nichts Eiskaltes trinken! Das wirft den Stoffwechsel an und heizt den Körper zusätzlich auf. Alkohol und viel Koffein meiden – sie entziehen dem Körper Wasser.
  • Leicht essen: Essen Sie viel Obst und Gemüse mit hohem Wasseranteil – besonders Melone, Gurke und Tomaten sind zu empfehlen. Auch kalte Suppen, Joghurt, Quarkspeisen oder Salate helfen beim Kühlen von innen.
  • Luftig kleiden: Helle, weite Kleidung aus Naturmaterialien, wie Baumwolle oder Leinen, schützt vor Hitze. Eine Kopfbedeckung nicht vergessen!
  • Den Tagesablauf anpassen: Sport oder schwere Arbeit, wenn möglich, auf den frühen Morgen oder den Abend legen. Wer kann, sollte mittags eine Pause einlegen. Die Menschen im Süden machen es vor – eine Siesta tut bei Hitze gut!
  • Abkühlen: Dazu eignen sich lauwarme Duschen, Fuß- und Armbäder oder feuchte Tücher. Unterwegs bringen kleine Sprühflaschen schnelle Erfrischung, ebenso ein Fächer, der in jede Tasche passt.
  • Die Wohnung kühl halten: Früh morgens und nachts lüften, tagsüber die Fenster geschlossen halten und abdunkeln. Feuchte Tücher bringen zusätzlich Kühle durch Verdunstung. Achtung: Bei hoher Luftfeuchtigkeit funktioniert das weniger gut.
  • Kühle Orte nutzen: Bibliotheken, Kirchen, Einkaufszentren oder Parks mit viel Schatten sind bei Hitze wertvolle Rückzugsorte.

Was wir für andere tun können – gemeinsam gut durch Hitzewellen
Hitze ist nicht nur ein individuelles Problem – sie betrifft uns alle. Deshalb ist es wichtig, dass wir aufeinander achten und gemeinsam Verantwortung übernehmen, um gut durch heiße Tage zu kommen. Wer kann, sollte zum Beispiel bei älteren Nachbarn vorbeischauen und nachfragen, ob sie genug trinken oder Hilfe brauchen – etwa beim Einkaufen oder Lüften. Auch Kinder, Schwangere oder Menschen mit chronischen Erkrankungen brauchen oft Unterstützung.  

Hilfreich ist es, kühle Orte zugänglich zu machen. Wer über geeignete Räume verfügt – in Vereinen, Kirchen oder Büros – kann diese bei großer Hitze für andere öffnen. Für Städte und Gemeinden ist es wichtig, Grünflächen zu erhalten und auszubauen. Auch Bäume in Gärten und Pflanzen auf Balkonen spenden Schatten, kühlen die Luft und verbessern das Mikroklima – jede grüne Fläche zählt! Alle, die an der Stadtplanung mitwirken oder über einen Garten verfügen, können hier einen wertvollen Beitrag leisten.

Ein bewusster Umgang mit Technik spielt eine große Rolle. Auch wenn die Nutzung verlockend ist: Ventilatoren sollten nur gezielt eingesetzt werden. Auf Klimaanlagen sollte man möglichst ganz verzichten. Sie schaffen zwar kurzfristig Abkühlung, verbrauchen aber viel Energie und tragen langfristig zur Klimaerwärmung bei – dem Problem, das sie eigentlich lösen sollen. Schon heute entfallen rund zehn Prozent des weltweiten Stromverbrauchs auf Ventilatoren und Kühlanlagen.

Sprechen Sie über das Thema Hitze – im Familienchat, am Gartenzaun oder bei der Arbeit. Viele Menschen wissen gar nicht, wie gefährlich Hitze sein kann und unterschätzen das Risiko. Wenn jeder sich schützt – und auf andere achtet – kommen wir gemeinsam besser durch die heißen Tage. Und je bewusster wir mit Energie und Ressourcen umgehen, umso mehr tragen wir auch dazu bei, die Ursachen der Klimaerwärmung langfristig zu bekämpfen.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Lothar Frenz ▪ Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, E-Mail bkahl@lzg-rlp.de

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28.05.2025
Glasfaserverträge richtig kündigen
Was tun, wenn der Anbieter die Kündigung verweigert?

Einen Glasfaservertrag zu schließen ist oft einfach – einen solchen jedoch wieder zu kündigen, ist oftmals schwieriger. Immer wieder beschweren sich Verbraucher:innen, dass dem Kündigungswunsch ihres Glasfaservertrages nicht entsprochen wird und der Anbieter diese erst einmal verweigert. Besonders in den Fällen, bei denen Verbraucher:innen schon seit einigen Jahren auf den Bau des Glasfaseranschlusses warten. Doch wie genau sind hier die Regelungen? Die in den AGB geregelte Laufzeit eines Glasfaservertrages beginnt grundsätzlich mit dem Erhalt der Auftragsbestätigung. Dies hat auch das Hanseatische Oberlandesgericht in einem Urteil im Dezember 2024 bestätigt, allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.

„Mit dem Erhalt der Auftragsbestätigung beginnt auch die zweiwöchige Widerrufsfrist, in der der Vertrag zunächst widerrufen werden kann. Danach ist eine Kündigung zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit, in der Regel 24 Monate, möglich. Ab dann kann der Vertrag monatlich gekündigt werden“, so Stefan Brandt, Referent für kollektive Rechtsdurchsetzung der Verbraucherzentrale. Dies bedeutet, dass ein Glasfaservertrag auch dann gekündigt werden könnte, wenn beispielsweise zwei Jahre nach dem Vertragsabschluss noch gar keine Bauarbeiten stattgefunden haben.

Der Verbraucherzentrale liegen jedoch einige Fälle vor, bei denen Anbieter mit unterschiedlichen unrichtigen Begründungen die Kündigung generell verweigern. Beispielsweise wird geantwortet, dass ein Widerruf des Vertrages nicht mehr möglich sei, die Kündigung zum aktuellen Zeitpunkt nicht bestätigt werden könne oder eine Kündigung aufgrund des noch nicht geschalteten Glasfaseranschlusses nicht möglich sei.

„Verbraucher:innen sollten sich mit solchen Erklärungen nicht abweisen lassen“ so Michael Gundall, Glasfaserexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Wichtig wäre in diesen Fällen beim Anbieter nochmal schriftlich nachzuhaken und auf die Kündigung zu bestehen. Weigert sich der Glasfaseranbieter dennoch, so sollten sich Verbraucher:innen an die Verbraucherzentrale wenden.

Die Verbraucherzentrale hat auf ihrer Internetseite weitere Informationen zu Abläufen und den Verträgen bei Glasfaser zusammengestellt.

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