01.10.2025
Herbstbeginn: Wie wir uns mit saisonalen Lebensmitteln gesund halten
Herbstbeginn: Wie wir uns mit saisonalen Lebensmitteln gesund halten
Wenn die Tage kürzer und kühler werden, beginnt gesundheitlich eine herausfordernde Zeit. Der Herbst bringt ein höheres Ansteckungsrisiko mit sich. Kein Wunder, dass nun die Erkältungswellen durchs Land ziehen. Doch wir können aktiv gegensteuern – mit dem, was die Natur uns schenkt: saisonale Lebensmittel, frisch und nährstoffreich, geerntet in unserer Region.
Warum ist der Herbst für unseren Körper so herausfordernd?
Im Herbst muss sich unser Körper auf tiefgreifende Veränderungen einstellen: sinkende Temperaturen, kürzere Tage und weniger Sonnenlicht. Das fordert unser Immunsystem. Die natürliche Schutzbarriere der Schleimhäute wird durch feuchte Kälte draußen und trockene Heizungsluft drinnen belastet, Viren und Bakterien können leichter angreifen. Gleichzeitig sinkt die Produktion von Vitamin D und des „Glückshormons“ Serotonin durch weniger Tageslicht. Das führt nicht nur zum „Herbstblues“, sondern kann auch die Abwehrkräfte schwächen: All das macht den Herbst zur klassischen Erkältungszeit.
Was benötigen wir in dieser Zeit besonders?
Der Körper braucht jetzt stärkende, wärmende und nährstoffreiche Nahrung. Wichtig sind vor allem Vitamine wie A, C, D und die verschiedenen B-Vitamine, Mineralstoffe wie Zink, Magnesium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe, die unsere Abwehrkräfte unterstützen. Auch sättigende, ballaststoffreiche Kost, die die Verdauung anregt und uns lange Energie gibt, ist in der kühleren Jahreszeit besonders wichtig. Viele dieser Substanzen finden sich in einer Fülle saisonaler Herbstprodukte. Sie liefern genau die Nährstoffe, die unser Organismus jetzt braucht, um gesund und widerstandsfähig zu bleiben.
Wieso gibt es gerade im Herbst so viele gesunde Nahrungsmittel?
Die Natur bereitet sich im Herbst auf den bevorstehenden Winter vor – eine Zeit, in der Pflanzen nicht mehr aktiv wachsen, sondern sich in eine Ruhephase zurückziehen. Daher reichern sie in ihren Wurzeln, Früchten und Samen im Spätsommer und Herbst besonders viele Inhaltsstoffe an, um sich selbst vor Kälte, Frost und Schädlingsbefall zu schützen und gut über den Winter zu kommen. Davon profitieren auch wir Menschen.
Was liefert uns die – regionale – Natur jetzt?
Sie stellt uns im Herbst eine ganze Palette an Lebensmitteln zur Verfügung, die perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt sind. Typische regionale „Superfoods“ sind beispielsweise Kürbis, Rote Bete, Karotten, Kohl, Lauch, Äpfel, Birnen und Nüsse. Kürbis enthält viel Beta-Carotin (eine Vorstufe von Vitamin A), das unsere Schleimhäute schützt. Rote Bete liefert Folsäure und Eisen. Kohlarten wie Wirsing oder Grünkohl sind reich an Vitamin C und enthalten schwefelhaltige Pflanzenstoffe mit antibakterieller Wirkung. Äpfel und Birnen bringen Ballaststoffe und Antioxidantien mit. Nüsse liefern wertvolle Fette und Mineralstoffe. Je abwechslungsreicher wir essen, desto mehr gesunde Zusatzstoffe nehmen wir zu uns.
Das Besondere an diesen regionalen Herbstprodukten ist nicht nur ihre hohe Nährstoffdichte, sondern auch, dass sie frisch geerntet werden. Dadurch behalten sie viele ihrer wertvollen Inhaltsstoffe, die bei langen Transportwegen und Lagerzeiten oft verlorengehen. Saisonales und regionales Obst und Gemüse sind deshalb oft gesünder und außerdem nachhaltiger. Denn der kurze Weg vom Feld zum Teller reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich und unterstützt zugleich die heimischen Landwirte und die regionale Wirtschaft.
Praktische Tipps
Das können Sie für sich selbst tun
Das können Sie für sich selbst tun
- Essen Sie bunt und saisonal: Setzen Sie auf Gemüse und Obst, auf Nüsse und Kerne – Naturprodukte, die jetzt bei uns reifen. Je vielfältiger, desto besser, denn jede Sorte bringt eigene Gesundheitsvorteile mit.
- Regional einkaufen: Nutzen Sie nach Möglichkeit Wochenmärkte, Hofläden oder Gemüseabos, um sich frisch und direkt aus der unmittelbaren Umgebung zu versorgen. So können Sie auch aus erster Hand Informationen darüber bekommen, wie die Lebensmittel erzeugt wurden.
- Vorräte anlegen: Viele Herbstprodukte lassen sich gut lagern oder einkochen – wie Kartoffeln und Nüsse, Äpfel und Apfelmus, Sauerkraut, Rote-Bete-Salat oder Kürbissuppe. So profitieren Sie auch in den Wintermonaten davon.
- Auf Vitamin D achten: Gehen Sie so oft wie möglich ins Freie – auch bei bedecktem Himmel. In Lebensmitteln wie Eiern, fettem Fisch oder Pilzen findet sich ebenfalls Vitamin D, wenn auch in geringeren Mengen. Bei Bedarf und nach Absprache mit Ihrer Arztpraxis können Sie Ihren Vitamin-D-Haushalt mit entsprechenden Präparaten ergänzen.
- Selbst kochen: Frisch zubereitete, saisonale Mahlzeiten sind gesund, weil sie ohne Zusatzstoffe auskommen.
- Warme Suppen: Kräftige Brühen aus Gemüse, aber auch aus Hühner- oder Rindfleisch, wärmen nicht nur, sondern helfen, die Abwehrkräfte zu stärken – ein bewährtes Hausmittel bei beginnenden Infekten.
- Trinken Sie genug: Gerade in der kühleren Jahreszeit kann das Durstgefühl nachlassen. Trotzdem ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Schleimhäute intakt zu halten. Sie sind die erste Barriere des Immunsystems gegen Erreger.
So kommt Ihr Handeln der Gemeinschaft und der Zukunft zugute
- Regionale Landwirtschaft stärken: Mit Ihrem Einkauf unterstützen Sie lokale Betriebe und fördern eine nachhaltige Wirtschaftsweise.
- Klimaschutz betreiben: Saisonal erzeugte Lebensmittel brauchen weniger Energie und Transport – ein direkter Beitrag zur CO₂-Reduktion.
- Vielfalt bewahren: Entdecken Sie ältere, oft vergessene Obst- und Gemüsesorten. Gerade im Herbst haben viele dieser lokalen Besonderheiten – wie alte Apfelsorten oder regionale Gemüsepflanzen – Saison und bereichern den Speiseplan. So bleiben Streuobstwiesen, Weiden und Felder als wichtige Kulturlandschaften erhalten.
- Lebensmittelverschwendung vermeiden: Wer kauft, was gerade wächst, unterstützt die Verwertung frischer Ernten und verhindert so, dass diese Lebensmittel verderben.
- Bildung fördern: Teilen Sie Ihr Wissen über gesunde Ernährung mit anderen – sei es in der Familie, im Freundeskreis oder in der Schule.
- Gesunde Ernährung sichtbar machen: Ob gemeinsames Kochen, regionale Spezialitätenbuffets im Verein oder Rezeptaustausch im Büro – gute Ernährung kann ansteckend wirken.
- Gesundsein nutzt allen: Wer sich gesund ernährt, hilft mit, die alljährliche Herbsterkältungswelle abzumildern. Das entlastet Arztpraxen und Krankenhäuser, Betriebe, Kitas und Schulen – denn weniger Erkrankte bedeuten weniger Ausfälle für alle.
Fazit
Der Herbst stellt uns im Jahreslauf vor neue gesundheitliche Herausforderungen – und vor einen reich gedeckten Tisch. Wer bewusst auf regionale Herbstprodukte setzt, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern trägt auch zum Schutz unserer Umwelt und einer nachhaltigen Zukunft bei. Rezepte mit Herbst-Gemüse gibt es in großer Zahl im Netz. Stöbern Sie doch einfach mal!
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Lothar Frenz Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, E-Mail bkahl@lzg-rlp.de
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17.09.2025
Lebensgefährlich und oft unterschätzt: Meningokokken B
Meningokokken-Infektionen sind selten – aber für Babys und Kleinkinder oft lebensgefährlich. Eine rechtzeitige Impfung kann das Risiko eines schweren Verlaufs drastisch senken. Dennoch sind weniger als 40 Prozent der bei der IKK Südwest versicherten Kinder gegen Meningokokken B geimpft. Das zeigen aktuelle Abrechnungsdaten der Krankenkasse zum diesjährigen Tag der Patientensicherheit (17. September) in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Im Gespräch mit Univ.-Prof. Dr. Markus Knuf, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Worms, erklärt die IKK Südwest, warum es so wichtig ist, Kinder frühzeitig zu schützen.
Lebensgefährlich und oft unterschätzt: Meningokokken B
Meningokokken-Infektionen sind selten – aber für Babys und Kleinkinder oft lebensgefährlich. Eine rechtzeitige Impfung kann das Risiko eines schweren Verlaufs drastisch senken. Dennoch sind weniger als 40 Prozent der bei der IKK Südwest versicherten Kinder gegen Meningokokken B geimpft. Das zeigen aktuelle Abrechnungsdaten der Krankenkasse zum diesjährigen Tag der Patientensicherheit (17. September) in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Im Gespräch mit Univ.-Prof. Dr. Markus Knuf, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Worms, erklärt die IKK Südwest, warum es so wichtig ist, Kinder frühzeitig zu schützen.
Der Tag der Patientensicherheit, ausgerufen vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), steht in diesem Jahr unter dem Motto „‚Patientensicherheit von Kind an – eine Investition fürs Leben“. Die IKK Südwest nutzt diesen Anlass, um auf ein Thema aufmerksam zu machen, über das viele Eltern noch zu wenig wissen: den Schutz vor Meningokokken.
Meningokokken sind Bakterien, die schwerwiegende Erkrankungen wie Hirnhautentzündungen (Meningitis) oder Blutvergiftungen (Sepsis) verursachen können – mit teils lebensbedrohlichem Verlauf. Säuglinge und Kleinkinder unter fünf Jahren erkranken am häufigsten.
Das Problem: Die frühen Symptome ähneln oft einer harmlosen Grippe. Doch binnen weniger Stunden kann sich die Erkrankung dramatisch verschlimmern.
Impfung bietet wirksamen Schutz – wird aber zu selten genutzt
Eine Impfung kann Kinder wirksam vor einer Meningokokken-Infektion schützen. Dennoch sind laut einer aktuellen Analyse der IKK Südwest weniger als 40 Prozent der unter Dreijährigen gegen Meningokokken B geimpft. Diese Zahlen beruhen auf Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2024 und beziehen sich auf Versicherte in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland.
Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest, sieht den Grund für die niedrige Impfquote vor allem in mangelnder Aufklärung: „Wir erleben leider immer wieder tragische Fälle, bei denen Kinder schwer erkranken oder sogar sterben – obwohl eine Impfung das hätte verhindern können. Viele Eltern wissen gar nicht, dass es überhaupt eine Impfung gegen Meningokokken B gibt – oder wie gefährlich eine Infektion sein kann. Das muss sich dringend ändern.“
Komplikationen mit Langzeitfolgen
Laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) kommt es bei bis zu 20 Prozent der Erkrankungen zu schweren Komplikationen oder bleibenden Schäden. Dazu zählen unter anderem Entwicklungsstörungen, Lernschwierigkeiten, Hörverlust oder Amputationen.
Impfverhalten als gesamtgesellschaftliche Herausforderung
Für Professor Loth ist das aktuelle Impfverhalten Ausdruck eines breiteren Problems: „Viele Eltern fühlen sich mit Gesundheitsinformationen allein gelassen oder erhalten sie aus zweifelhaften Quellen. Die Folge sind Unsicherheiten und eine ablehnende Haltung gegenüber Impfungen. Die Impflücke bei Meningokokken B ist ein Beispiel dafür – und zeigt, dass wir dringend bessere Aufklärung und verständliche Informationen brauchen.“
Die IKK Südwest arbeitet deshalb eng mit Kinderarztpraxen zusammen, entwickelt neue Informationsangebote und setzt auf digitale Impferinnerungen. „Kein Kind sollte ungeschützt bleiben, nur weil die Eltern nichts von der Gefahr wussten“, so Loth weiter.
Gesundheitskompetenz stärken – gezielt und seriös
Gerade in Zeiten von Fake News und zunehmender Verunsicherung rund um das Thema Impfen sei es entscheidend, die eigene Gesundheitskompetenz zu stärken.
„Nur wer gut informiert ist, kann Risiken realistisch einschätzen und sinnvolle Entscheidungen treffen“, betont Loth. „Als regionale Krankenkasse sehen wir es als unsere Verantwortung, eine seriöse und verlässliche Informationsquelle zu sein. Und dazu gehört auch: Meningokokken-Infektionen sind zwar selten – aber können innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden.“
Meningokokken-Infektionen „unvorhersehbar und dramatisch schnell“
Säuglinge und Kleinkinder sind aus verschiedenen Gründen besonders von einer Meningokokken-Infektion gefährdet. Entsprechend früh sollten sie auch gegen diese geimpft werden – für viele Eltern ein Grund für Bedenken, wie Univ.-Prof. Dr. Markus Knuf, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Worms, weiß: „Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt wegen der erheblichen Krankheitslast einer Meningokokken B-Infektion und der höheren Inzidenz bei Säuglingen bereits im Säuglingsalter eine Impfung. Da Meningokokken-Infektionen unvorhersehbar-tückisch, plötzlich und dramatisch schnell verlaufen können, ist eine frühzeitige und vollständige Immunisierung notwendig. Für einen vollständigen Schutz werden drei Impfungen in den Monaten 2, 4 und 12 empfohlen.“
Der oft schnelle und unvorhersehbare Verlauf einer Infektion werde oft unterschätzt, meint Professor Knuf: „Wenngleich Meningokokken-Infektionen insgesamt selten auftreten, so spricht doch die Schwere der Infektionen für eine Impfung, die – klinisch geprüft – gut verträglich und effektiv ist. In der Praxis existiert kein Parameter, der zuverlässig eine Meningokokken-Infektion vorhersagen kann. Der einzige effektive Schutz besteht in der zeitgerechten und vollständigen Immunisierung. Hierüber sowie über etwaige unerwünschte Wirkungen der Meningokokken-Impfung sollten Eltern sachlich und vollständig informiert werden, um eine kompetente Impfentscheidung zu fällen.“
Die IKK Südwest empfiehlt daher allen Eltern mit ihrem Kinderarzt über die Meningokokken B-Impfung zu sprechen und wichtige Fragen im direkten Gespräch zu klären.
Hintergrund
Seit Januar 2024 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Schutzimpfung gegen Meningokokken B für Säuglinge ab einem Alter von zwei Monaten. Für einen vollständigen Impfschutz sind zwei weitere Dosen im Alter von vier und zwölf Monaten vorgesehen. Dieses Impfschema gilt auch für frühgeborene Kinder. Eine Nachholimpfung ist bis zum vollendeten fünften Lebensjahr möglich. Beginnt die Impfserie erst im Kleinkindalter, so sind ab dem zweiten Lebensjahr nur noch zwei Impfdosen erforderlich. Die Impfung wird von allen gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.
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15.09.2025
Unbekannte Abbuchungen vom Konto
Unbekannte Abbuchungen vom Konto
Betroffene können sich Abbuchungen von „Megatipp Emergency Call Services“ nicht erklären
Verbraucher:innen schildern, dass die Geldbeträge ohne vorherige Bestellung, ohne schriftliche Benachrichtigung oder Vertragsabschluss abgebucht wurden. Die genaue Quelle der Zahlungsdaten ist unklar.
Was steckt hinter „Megatipp“ und „Vorsorge-Karte“?
„Gerade habe ich eine unautorisierte Lastschrift-Abbuchung der Firma Megatipp Emergency Call Services von meinem Bankkonto über 89,90 Euro unter Angabe einer fiktiven Kundennummer entdeckt.
Zum Glück konnte ich die Lastschrift zurückbuchen. Ich weiß nicht, woher dieses Unternehmen meine Daten hat. Was soll ich tun?“, schreibt eine Verbraucherin an die Verbraucherzentrale.
Erste Hinweise liefert die Website www.vorsorge-karte.com, die auf dem Kontoauszug im Verwendungszweck aufgeführt ist. Dort heißt es: „Die Vorsorge-Karte ist eine kleine, brieftaschengroße Karte, die wichtige Informationen über die Gesundheit und Notfallkontakte einer Person enthält. Die Karten werden in der Regel von Personen getragen, die an Erkrankungen leiden, die eine medizinische Notfallversorgung erfordern könnten, wie z. B. Allergien, chronische Krankheiten oder andere medizinische Zustände, die dem medizinischen Notfallpersonal bekannt sein sollten.“
Auf der Webseite werden verschiedene Preisoptionen genannt. Bestellen kann man direkt auf der Homepage. Die Betroffenen konnten sich jedoch nicht erinnern, jemals auf der Homepage gewesen zu sein, oder woanders einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen zu haben. Als Betreiberin der Homepage „vorsorge-karte.com“ wird die MegaTipp Ltd. mit einer deutschen Adresse in Stuttgart angegeben, als auch mit einer Anschrift in Izmir in der Türkei.
Tipps der Verbraucherzentrale – Wichtige Schritte für Betroffene:
- Lastschrift zurückbuchen: Am besten lässt man unberechtigte Lastschriften umgehend von der Bank zurückbuchen. Dies ist in der Regel innerhalb von acht Wochen, in unberechtigten Fällen sogar bis zu 13 Monate nach der Abbuchung möglich.
- Vertrag widerrufen/anfechten: Da kein Vertrag bekannt ist, sollte man vorsorglich den geschlossenen Vertrag widerrufen, anfechten und außerordentlich kündigen. Außerdem sollte man Megatipp auffordern, einen Vertragsschluss überhaupt erst mal nachzuweisen (Adresse: Turbinenstr. 7, 70499 Stuttgart).
- Die Beweislast liegt beim Unternehmen: Nach der Rückbuchung muss das Unternehmen Megatipp Emergency Call Services nachweisen, dass ein wirksamer Vertrag besteht.
- Woher Megatipp die Bankdaten hat, ist aktuell für uns nicht nachvollziehbar. Die Betroffenen sollten daher auch den Landesdatenschutzbeauftragten in Baden-Württemberg informieren: https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de (Megatipp sitzt in Stuttgart, daher die Zuständigkeit).
- Generell gilt: Kontobewegungen sollte man regelmäßig überprüfen und auch kleinere Beträge beachten.
- Unbekannte Anrufe besser ignorieren oder sofort auflegen. Besonders bei Fragen zu Bankdaten. Grundsätzlich sollten keine sensiblen Daten am Telefon preisgegeben werden.
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15.09.2025
Gesund beginnt im Mund – Informationen zum Tag der Zahngesundheit
Gesund beginnt im Mund – Informationen zum Tag der Zahngesundheit
Jedes Jahr am 25. September lenkt der Tag der Zahngesundheit die Aufmerksamkeit auf die Mundhöhle und alles, was darin vorgeht. In diesem Jahr geht es um die Spucke und ihre weithin unbekannte Superkraft: Ohne Speichel, wie die Körperflüssigkeit offiziell heißt, könnten wir nur schwer sprechen, schlucken oder essen. Speichel schützt uns vor Krankheitserregern, reguliert den Blutdruck und dient als Grundlage für zahlreiche diagnostische Untersuchungen. Vor allem aber unsere Zähne wären ohne Spucke nur halb so gesund. Seltsam eigentlich, dass sich viele Menschen vor diesem Wundermittel ekeln…
Von wegen igitt!
Ohne Spucke wären wir arm dran: Sie ist die erste Verteidigungslinie unseres Immunsystems. Und alltägliche Dinge wie Sprechen, Essen oder Trinken sind ohne Speichel nur schwer möglich. Menschen, die unter Mundtrockenheit leiden, sind in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Außerdem setzt Spucke ihre Superkräfte rund um die Uhr ein, um den Mundraum zu reinigen und die Zähne gegen Karies zu schützen. Die Remineralisation, also die immer wieder nötige Härtung des Zahnschmelzes, könnte ohne sie nicht stattfinden.
Gerade nach dem Essen leistet der Speichel diese wichtige Arbeit. Während der Mahlzeiten sinkt nämlich der ph-Wert im Mund ab – das Milieu wird sauer, was wiederum wichtige Mineralien aus dem Zahnschmelz herauslöst und ihn angreifbar für Bakterien macht. Der Speichel neutralisiert die Säuren und sorgt dafür, dass die verlorengegangenen Mineralstoffe wiederaufgebaut werden und den Zahnschmelz härten.
Speichel ist auch das wichtigste Heilmittel bei kleinen Verletzungen der Mundschleimhaut, denn er wirkt antibakteriell. Deshalb heilen Wunden im Mund auch schneller als an anderen Körperstellen. Vor diesem Hintergrund bekommt sogar das reflexhafte „Finger-in-den-Mund-Stecken“, wenn man sich geschnitten hat, einen tieferen Sinn.
Dennoch: Spucke allein genügt nicht
Der Speichel kann nicht die gesamte Mundhygiene allein erledigen. Die Zähne und auch der Speichel selbst müssen gepflegt werden – und zwar regelmäßig und in jedem Alter. Das beginnt schon beim Essen. Eine wichtige Grundregel für die mund- und zahngesunde Ernährung lautet: Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke nur in geringen Mengen verzehren, idealerweise nach oder zu den Hauptmahlzeiten. Daran sollten schon Kinder gewöhnt werden. Schorlen sind übrigens nicht weniger schädlich als unverdünnte Säfte: Bakterien brauchen nur sehr wenig Zucker oder Fruchtzucker, um ihre kariesauslösende Wirkung zu entfalten.
Gut für die Mundgesundheit sind Vollkorn-Getreideprodukte, Gemüse, Obst und Salat. Diese Nahrungsmittel müssen lange und gründlich gekaut werden. Das regt den Speichelfluss und damit die Säureneutralisierung im Mund an.
Zähneputzen muss sein – immer
Neben einer zuckerarmen Ernährung ist das sorgfältige, regelmäßige Zähneputzen von zentraler Bedeutung. Das gilt bereits für das Milchgebiss. Sobald der erste Zahn da ist, sollten Eltern mit einer weichen Kinderzahnbürste mit dem Putzen beginnen. Dabei wird anfangs einmal am Tag ein Hauch fluoridhaltige Kinderzahnpasta verwendet. Später, etwa ab dem zweiten Geburtstag, sollte zweimal am Tag mit einer erbsengroßen Menge Zahncreme geputzt werden. Für den Rest des Lebens gilt dann: Zähneputzen morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen – mindestens.
Bei der Mundhygiene im Alter sind einige Besonderheiten zu beachten. Zähne, Zahnfleisch und Kiefer verändern sich nämlich im Laufe des Lebens, und die täglichen Rituale müssen daran angepasst werden. Meist bildet sich das Zahnfleisch zurück, so dass die empfindlichen Zahnhälse freiliegen. Deshalb sollte man nicht allzu feste schrubben. Die Zahnzwischenräume werden dagegen größer und müssen mit Zahnseide oder einer Interdentalbürste gereinigt werden. Kommen Menschen ins Pflegealter, sollte man sie beim Zähneputzen unterstützen und sie regelmäßig daran erinnern. Schmerzen in der Mundhöhle ziehen nämlich jede Menge weitere Probleme nach sich, etwa die Vernachlässigung des Essens.
Krankheiten oder Medikamente können bei älteren Menschen den Speichelfluss hemmen. Unabhängig davon sollte man aber in jedem Alter auf genügend Spucke achten, etwa durch ausreichendes Wassertrinken und den Verzicht auf zuckerhaltige, auf süße und auf saure Getränke. Eine milde, fluoridhaltige Zahnpasta tut der gesamten Mundhöhle gut, und wenn die Spucke tatsächlich einmal wegbleibt, hilft ein zuckerfreier Kaugummi.
Auch wenn die Zähne gesund sind, gilt: 2x im Jahr zur Vorsorge
Der Besuch einer zahnärztlichen Praxis gehört nach wie vor zwingend zur wirksamen Zahnprophylaxe. Ohne sie gelingt der Erhalt eines gesunden Gebisses kaum. Übrigens haben schon Kinder ab dem Alter von sechs Monaten Anspruch auf zahnärztliche Kontrolluntersuchungen. Ab dem sechsten Lebensjahr zahlen Kassen eine halbjährliche Untersuchung, genau wie bei Erwachsenen. Karies und Parodontitis können so früh erkannt und mit deutlich weniger Schmerzen behandelt werden als in einem späteren Stadium. Sinnvoll ist auch die regelmäßige Entfernung von Zahnstein, und in manchen Fällen kann eine professionelle Zahnreinigung empfohlen werden.
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de; Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de
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11.09.2025
Investment im Netz – Cyberbetrug erkennen
Cybertrading-Betrug: Verbraucherzentrale und Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz geben Tipps, um unseriöse Anlageversprechen mit falscher Promi-Werbung zu erkennen.
Investment im Netz – Cyberbetrug erkennen
Cybertrading-Betrug: Verbraucherzentrale und Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz geben Tipps, um unseriöse Anlageversprechen mit falscher Promi-Werbung zu erkennen.
So funktioniert diese kriminelle Masche
Gefälschte Internetseiten locken immer wieder mit angeblich sicheren Anlagegeschäften. Die Betrüger werben mit erfundenen Aussagen von berühmten Persönlichkeiten oder bekannten Unternehmen ohne deren Erlaubnis oder Kenntnis und versprechen hohe Gewinne. Es wird der Eindruck erweckt, dass es sich hierbei um lukrative Anlagetipps handele, die eigentlich streng geheim sind. Leider werden die betrügerischen Werbe-Anzeigen häufig ungeprüft von externen Dienstleistern verlinkt. Die Plattformen sehen daher auf den ersten Blick seriös aus und werden auf Webseiten, Zeitungen und in den sozialen Medien beworben.
Auch in Chatgruppen von Messenger-Diensten sind die Täter aktiv. Sie geben sich als Gruppenmitglieder aus, um gezielt Vertrauen bei den potenziellen Opfern aufzubauen. Es wird dringlich aufgefordert, Geld zu investieren, bevor das vermeintlich lukrative Angebot verfällt. Das Geld, meist in Form von Kryptowährung, soll in der Regel auf Trading-Plattformen oder ausländische Konten überwiesen werden.
Der Betrug beginnt oft mit einem kleinen Startkapital und einer professionell wirkenden Online-Präsenz. Sobald Verbraucher:innen ihre Kontaktdaten auf den betrügerischen Seiten angeben, werden sie schnell von vermeintlichen Anlageberatern kontaktiert. Diese Berater und Beraterinnen wirken äußerst professionell und bauen über Tage und Wochen hinweg ein Vertrauensverhältnis auf. Sie locken am Telefon mit hohen Renditen, niedrigem Risiko und der Möglichkeit, mit kleinen Beträgen einzusteigen. Oft liegt die Anfangsinvestition zwischen 200 und 250 Euro.
Nach der ersten Investition können die „Kunden“ die angebliche Kursentwicklung ihrer Geldanlage in einem gefälschten Trading-Konto (Depot) verfolgen. Ermutigt durch vermeintlich hohe Gewinne und die geschickte Überzeugungsarbeit der Betrüger lassen sich viele zu immer höheren Investitionen verleiten. Die Geschädigten sollen Gelder auf reale Krypto-Börsen überweisen, häufig unterstützt durch den Broker, der Fernzugriff auf den Rechner der Verbraucher:innen fordert. Über Software wie „AnyDesk“ oder „TeamViewer“ wird den Betrügern der Zugriff gewährt, sodass sie ohne weiteres Zutun der Betroffenen agieren können.
Besonders heimtückisch wird der Betrug, wenn die Betroffenen versuchen, sich ihr Geld auszahlen zu lassen. Dann fordern die Betrüger immer neue Gebühren oder brechen den Kontakt völlig ab. In manchen Fällen erweitern die Betrüger den Betrug durch gefälschte Anwaltskanzleien oder Kreditverträge.
So schützt man sich vor Anlagebetrug
Anlagebetrug tritt in immer neuen Formen auf und passt sich fortlaufend an. Wer aufmerksam bleibt und sich über gängige Betrugsmaschen informiert, kann sich wirksam davor schützen.
Informationen findet man z.B. auf der Website der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin - Anlagebetrug) oder auf der Webseite der Verbraucherzentrale.
Mit dem „Fake-Check Geldanlage“ der Verbraucherzentrale Bayern können Verbraucher:innen unseriöse Anbieter rechtzeitig erkennen. Zu finden ist das kostenlose Tool unter www.verbraucherzentrale-bayern.de/geldanlage-check.
Achten Sie zudem auf folgende Hinweise:
- Grundsätzlich sollten keine sensiblen Daten wie Zugangsdaten zum Online-Banking preisgeben werden.
- Gewähren Sie niemals Zugriff auf den eigenen Rechner.
- Nutzen Sie die Unternehmensdatenbank der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), um sich über Trading-Plattformen zu informieren.
- Verzichten Sie auf das Anklicken von dubiosen Anzeigen mit übertriebenen Versprechungen.
- Die Verlinkungen auf den scheinbar seriösen Nachrichtenseiten sollten überprüft werden. Verweisen alle auf die beworbene Plattform, ist es unwahrscheinlich, dass die Seite seriös ist.
- Wenn die Investitionen ausschließlich in Kryptowährungen getätigt werden müssen, sollte das misstrauisch machen.
Wer einem Betrug aufgesessen ist, sollte bei der Polizei Anzeige
erstatten. Dies geht auch online: Onlinewache der Polizei
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite Verbraucherzentrale oder der Polizei.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite Verbraucherzentrale oder der Polizei.
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01.09.2025
Natürliche Abkühlung – so schützen wir uns besser vor Hitze
Der Sommer klingt ab
– doch auch im September können uns noch höhere Temperaturen
treffen. Mit dem Klimawandel nehmen Hitzewellen zu, besonders in
Städten, wo wir uns einfache Kühlung oft buchstäblich verbaut
haben. Wie lassen sich kommende Hitzeperioden abmildern? Es gibt
wirksame Wege, gegenzusteuern.
Hitzeinseln in der
Stadt: Warum es immer wärmer wird
In dicht bebauten
Gebieten kann es bis zu zehn Grad heißer sein als am Stadtrand.
Ursache ist der sogenannte Hitzeinseleffekt: Beton, Asphalt und
versiegelte Flächen speichern Sonnenwärme. So bleibt es auch nachts
heiß, weil die gespeicherte Wärme nur langsam abgegeben wird.
Häufig schränken dichte Bebauung, hohe Gebäude oder Barrieren wie
Lärmschutzwände den Zustrom frischer, kühlerer Luft ein. Die
Folge: Noch heißere Tage und mehr Tropennächte – und damit eine
wachsende Belastung in Städten.
Dauerhafte Hitze
kann Kreislaufprobleme, Schlafstörungen, Kopfschmerzen sowie
psychische Belastungen, etwa Konzentrationsschwäche, Gereiztheit
oder Antriebslosigkeit, verursachen. Besonders gefährdet sind ältere
Menschen, Kinder und chronisch Kranke. In besonders heißen Sommern
steigt sogar die Sterblichkeit. Hitze ist längst eine
ernstzunehmende Gesundheitsgefahr – vor allem in urbanen Räumen.
Klimaanlagen? Nur
bedingt eine Lösung
Klassische
Klimaanlagen verschaffen zwar Abkühlung in Innenräumen, doch sie
haben mehrere Nachteile: Sie verbrauchen viel Energie, erzeugen
dadurch meist zusätzlich CO₂ und heizen durch ihre Abwärme die
Umgebung zusätzlich auf. In dicht bebauten Vierteln verstärken sie
so den Teufelskreis aus Hitze, Stromverbrauch und – noch mehr
Klimaanlagen.
Mehr Hitze auch auf
dem Land
Auch außerhalb von
Städten entstehen zunehmend Hitze-Hotspots – meist weniger
ausgeprägt als in den Zentren, aber dennoch spürbar. Besonders
dort, wo Wälder gerodet, große Monokulturen wachsen, Feuchtgebiete
trockengelegt oder Böden versiegelt wurden, fehlen natürliche
Kühlmechanismen.
Wie wir Stadt und
Land abkühlen können
Wenn die
Temperaturen steigen, können Bäume, andere Pflanzen und
Wasserflächen unsere Umgebung auf natürliche Weise kühlen – ohne
zusätzlichen Energieverbrauch. Diese Art der Kühlung funktioniert
durch ein Zusammenspiel mehrerer Prozesse: Pflanzen spenden Schatten.
Der schützt Böden, Wege und Gebäude vor direkter
Sonneneinstrahlung, sodass sich besonders in dicht bebauten
Stadtvierteln versiegelte Flächen nicht so stark erwärmen.
Gleichzeitig geben sie über ihre Blätter Wasser an die Umgebung ab.
Diese Verdunstung entzieht der Luft Wärme, wodurch ein natürlicher
Kühlungseffekt entsteht. Im Schatten eines Baumes ist es daher
kühler als im Schatten eines Sonnenschirms.
Als „Verdunster“
wirken auch wasserreiche Lebensräume wie Moore, Auen oder begrünte
Wiesen, die wie ein Schwamm Wasser speichern. Diese Feuchtigkeit
geben sie nach und nach ab – ein Puffer für das Mikroklima, gerade
in zunehmend trockenen Sommern.
Damit kühlere Luft
aus der Umgebung in bebaute Gebiete strömen kann, braucht es
Schneisen oder „Frischluftkanäle“ – Parks, Gärten und
begrünte Flächen, die den Luftaustausch fördern.
Praktische Tipps
Das können Sie für
sich selbst tun
- Schatten und kühle Orte aufsuchen: Grüne Strecken durch Parks oder
entlang von Wasserläufen bieten angenehme Abkühlung – im
Vergleich zu versiegelten Straßen, die sich aufheizen. Wenn Sie die
Auswahl haben, kann sich auch ein kleiner Umweg lohnen.
- Frische Luft ins Haus holen: In den frühen Morgenstunden oder am
Abend bringt Lüften wohltuende Kühle, während geschlossene
Rollläden und Vorhänge tagsüber die Hitze aussperren. Pflanzen am
Fenster unterstützen zusätzlich.
- Grün statt Grau: Bäume und Sträucher im Garten, begrünte Dächer
und bepflanzte Balkone und Terrassen schaffen Schatten und verbessern
das Mikroklima rund ums Haus. Schon kleine Begrünungen, etwa ein
schattenspendendes Rankgerüst mit Kletterpflanzen, zeigen Wirkung.
- Versickerung und Verdunstung fördern: Offene Beete, Rasenflächen
oder wasserdurchlässige Pflasterungen lassen Regen versickern und
tragen zur natürlichen Kühlung bei. Je weniger Versiegelung, umso
besser. Auch Garagenzufahrten oder Terrassen lassen sich
wasserdurchlässig gestalten.
- Wasser bewusst nutzen: Gießen Sie in den kühleren Stunden und
verwenden Sie dafür am besten Regenwasser. Ein kleiner Teich
schafft, wenn möglich, ein Stück Natur vor der Haustür.
- Helle Materialien wählen: Reflektierende Farben auf Wegen oder
Dächern heizen sich weniger auf – das senkt die Temperatur im
direkten Umfeld.
So kommt Ihr Handeln
der Gemeinschaft und der Zukunft zugute
- Grünflächen
fördern: Bäume, Sträucher und Fassadenbegrünungen verbessern
nicht nur das Mikroklima auf dem eigenen Grundstück, sondern auch in
der Nachbarschaft. Ebenso tragen Grünflächen auf Schulhöfen,
Spielplätzen und im öffentlichen Raum zu einem besseren Klima bei –
Ihr Engagement in Elternbeiräten, Quartiers- oder Vereinsprojekten
kann solche Vorhaben voranbringen. Auch kleine Beiträge, wie
bepflanzte Baumscheiben in der Straße, sind nützlich und schaffen
Lebensräume für Tiere – von Insekten bis Vögeln.
- Stadtbäume retten:
Schon ein paar Eimer Wasser helfen Stadtbäumen, gut über heiße
Tage zu kommen. Baumpatenschaften bieten hier eine einfache
Möglichkeit zum Mitmachen.
- Wasser in die
Landschaft zurückholen: Flächenentsiegelung, Teiche oder
Feuchtgebiete tragen dazu bei, dass Wasser im natürlichen Kreislauf
bleibt. Ihr Engagement bei der Anlage oder Pflege solcher Bereiche
fördert ein kühleres und artenreicheres Umfeld.
- Luftschneisen
mitgestalten: Grüne Korridore, Parks und Schattenplätze halten
Städte lebenswert. Wer sich bei der Planung von Bauprojekten für
solche Ideen starkmacht, wirkt an einer hitzeresilienten
Stadtentwicklung mit.
- Möglichst auf
Klimaanlagen verzichten: Klimaanlagen verbrauchen viel Strom und
heizen die Umgebung zusätzlich auf. Natürliche Kühlung dagegen
schützt Mitmenschen und Klima.
- Klimafreundlich
unterwegs sein: Jeder Weg ohne Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad,
spart Emissionen, wirkt langfristig der weiteren Erwärmung entgegen
– und hält nebenbei fit.
- Wissen weitergeben:
Gespräche über die Wirkung von natürlicher Kühlung – ob in der
Nachbarschaft, bei der Arbeit, im Elternbeirat oder im Sportverein –
machen das Thema greifbar und regen andere zum Nachmachen an.
- Engagieren Sie sich
– es gibt viele Möglichkeiten: Bürgerinitiativen,
Urban-Gardening-Projekte und Stadtteilgruppen bieten Gelegenheit,
eigene Ideen einzubringen und aktiv werden. Auch
Naturschutzorganisationen, die sich gezielt für die Renaturierung
zerstörter Lebensräume wie Moore, Wiesen und Wälder einsetzen,
freuen sich über Unterstützung.
Fazit
Mehr Grün ist nicht
nur schöner, sondern kluge Vorsorge: Begrünte Dächer und Fassaden,
Bäume, Wasserflächen oder entsiegelte Flächen kühlen Städte,
verbessern die Luftqualität und fördern die Artenvielfalt. Wer
jetzt pflanzt oder begrünt, schützt nicht nur sich selbst, sondern
auch die Gesundheit und das Klima von morgen: Denn der nächste
Sommer kommt bestimmt – und jeder Quadratmeter hilft!
© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Lothar Frenz Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, E-Mail
bkahl@lzg-rlp.de
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28.08.2025
Von der Haut in den Fluss – Wie Sie auf Umweltschadstoffe in Kosmetik verzichten
Von der Haut in den Fluss – Wie Sie auf Umweltschadstoffe in Kosmetik verzichten
Ob Mikroplastik oder
andere sehr langlebige Chemikalien: In Kosmetik sind
Umweltschadstoffe weit verbreitet. Bei der Zulassung von kosmetischen
Inhaltsstoffen spielen Umweltauswirkungen keine Rolle. Luise
Körner, Chemie-Expertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND), erklärt, wie Sie
umweltschädigende Inhaltsstoffe beim Kauf von Kosmetik ausfindig
machen und vermeiden können.
Inhaltsstoffe
in Kosmetik können unser Trinkwasser gefährden
Viele persistente,
mobile und toxische Stoffe, die unser Trinkwasser gefährden, kommen
auch in Kosmetik vor. Dazu gehören etwa der UV-Filter Benzophenone-4
in Sonnencreme und der blaue Farbstoff CI 42051 als Farbgeber in
Schaumbädern, Zahnpasta und Co. „Wenn Sie unser Trinkwasser
schützen wollen, schauen Sie sich beim Kauf Ihrer Kosmetika die
Inhaltsstoffe genau an oder nutzen Sie unsere ToxFox-App“, erklärt
Luise Körner.
Chemikalien der
Kategorie „persistent, mobil, toxisch (PMT)“ oder „sehr
persistent und sehr mobil (vPvM)“ landen besonders leicht in
Gewässern. Denn es sind Schadstoffe, die sehr gut in Wasser löslich
sind und sich schlecht in der Umwelt abbauen. Einmal in der Umwelt
ist es somit sehr wahrscheinlich, dass diese Chemikalien ins Grund-
oder Oberflächenwasser gelangen, auch wenn sie etwa zunächst den
Boden verschmutzt haben. In Kläranlagen werden sie nicht oder nur
kaum zurückgehalten.
Unser Tipp:
Naturkosmetik kaufen oder Produkte selber machen
Die gute Nachricht:
Zertifizierte Naturkosmetik setzt auf pflanzliche Inhaltsstoffe, die
in der Regel gut abbaubar sind. Da diese Inhaltsstoffe aus der Umwelt
kommen, gibt es Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien, die diese
abbauen können.
Und auch die
kostenlose ToxFox-App des BUND hilft hier weiter: Neben Mikroplastik,
Nano-Stoffen, PFAS und hormonellen Schadstoffen spürt der ToxFox nun
auch die vom Umweltbundesamt als trinkwassergefährdend eingestuften
Schadstoffe (PMT und vPvM) auf. Einfach den Barcode von Kosmetik
scannen und direkt das Ergebnis bekommen.
Sie möchten die
Inhaltsstoffe Ihrer Kosmetik selbst bestimmen? Dann können Sie diese
auch selber machen. Oft ist dafür gar nicht viel nötig. Deo können
Sie zum Beispiel ganz einfach selbst herstellen:
Für ein Trocken-Deo
benötigen Sie Natron aus dem Supermarkt. Optional können Sie das
Pulver mit 5 Tropfen ätherischem Öl parfümieren. Geben Sie das
Pulver in einen Tiegel. Zum Auftragen einfach mit zwei feuchten
Fingern etwas Pulver aufnehmen und unter den Achseln verteilen. Das
Natron neutralisiert Gerüche – so haben Sie ein Deo ganz ohne
überflüssige Farb- und Duftstoffe.
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27.08.2025
Sichere Anmeldung zur ePA
E-Perso bietet zuverlässige Lösung ohne Video-Ident
Sichere Anmeldung zur ePA
E-Perso bietet zuverlässige Lösung ohne Video-Ident
Für die Registrierung zur elektronischen Patientenakte (ePA) stehen bewährte, sichere Verfahren bereit – allen voran der elektronische Personalausweis (E-Perso).
Mit Blick auf die ersten 100 Tage ePA forderte zuletzt die Techniker Krankenkasse (TK), dass die für die IT-Sicherheit der ePA zuständige Gematik für die ePA- Registrierung doch das Video-Ident Verfahren wieder zulassen solle. Dem ist die Gematik nun bereits teilweise nachgekommen. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz widerspricht dagegen der Forderung.
Wer die ePA aktiv nutzen will, steht zunächst vor der Hürde, sich registrieren zu müssen. Da in der ePA hochsensible Daten wie Arztbriefe, Entlassberichte aus dem Krankenhaus oder Rezepte verwaltet werden, sind die Sicherheitsanforderungen aus gutem Grund entsprechend hoch. Daher reicht es nicht, eine Email-Adresse anzugeben, sondern man muss bei der Registrierung die eigene Identität auch nachweisen. Für diese Identitätsprüfung waren bislang zwei erprobte Verfahren zugelassen, entweder die Registrierung mittels der elektronischen Gesundheitskarte und einem Pin von der Krankenkasse und Erstellung einer GesundheitsID oder mittels des E-Persos.
Das nun geforderte Video-Ident Verfahren war dagegen nicht ohne Grund für die Registrierung untersagt. Hierzu kam es 2022 aufgrund von Sicherheitsbedenken, da Internetkriminelle Methoden entwickelt hatten, das Video-Ident Verfahren zu überlisten und so Zugriff auf fremde ePAs bekommen konnten.
Die jetzige Forderung nach Wiedereinführung des Video-Ident Verfahrens bei der ePA geht aus Sicht des Verbraucherschutzes nicht in die richtige Richtung. „Damit die Verbraucher:innen bereit sind, neue digitale Werkzeuge zu nutzen, müssen sie Vertrauen haben, dass gerade bei hochsensiblen Gesundheitsdaten ihre digitale Identität wirksam abgesichert ist”, so Heike Troue, Vorständin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Daher ist es wichtig, dass funktionierende Instrumente wie etwa der E-Perso unterstützt und von allen Beteiligten vorangetrieben werden. Hier sieht die Verbraucherzentrale noch deutlich Luft nach oben, wenn es darum geht, Hürden für den Einsatz des E-Persos im Alltag abzubauen und diesen in der Bevölkerung noch bekannter und akzeptierter zu machen. Dies wäre auch mit Blick auf die Zukunft eine sinnvolle Strategie, da die in den nächsten Jahren kommende EU ID Wallet mit dem E-Perso verbunden sein wird.
Video-Ident Verfahren sind dagegen kein adäquater Ersatz. Zum einen ist es mit Blick auf die Datensparsamkeit und den Datenschutz nicht empfehlenswert, ein weiteres Unternehmen zwischenzuschalten, wenn es auch die oben beschriebenen anderen Werkzeuge gibt. Des Weiteren bestehen auch gegen das angepasste Video-Ident Verfahren nach wie vor Sicherheitsbedenken, die den Ausschluss gerechtfertigt erscheinen lassen.