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01.11.2025
Gutes Klima in warmen Stuben - Tipps für ein angenehmes Wohnklima
In der kalten Jahreszeit ab November verbringen wir bis zu 90 Prozent des Tages in Innenräumen – und drehen die Heizung umso mehr auf, je kälter es draußen wird. Diese Behaglichkeit hat allerdings ihren Preis: Trockene Luft fördert Atemwegsprobleme und Erkältungen, reizt Augen und Haut. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich jedoch ein angenehmes und gesundes Raumklima ohne großen Aufwand erreichen.

Wie trockene Heizungsluft unserer Gesundheit schadet

Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Wird ein Zimmer erwärmt, sinkt daher die relative Luftfeuchtigkeit – die Luft fühlt sich trockener an, obwohl sich an der tatsächlichen Wassermenge nichts ändert. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf unseren Körper, denn die trockene Luft entzieht Haut und Schleimhäuten Feuchtigkeit. Besonders betroffen sind die Atemwege, die Nasenschleimhaut, die Mundhöhle sowie die Augen.  

Austrocknende Schleimhäute in Nase und Rachen schwächen wichtige Schutzbarrieren gegen Krankheitserreger: Die Flimmerhärchen, die Schadstoffe, Bakterien und Viren aus den Atemwegen transportieren, funktionieren nur bei ausreichender Feuchtigkeit. Gleichzeitig bleiben viele Erreger, wie etwa Grippe- und Coronaviren, bei niedriger Luftfeuchtigkeit länger infektiös.  

Auch die Augen reagieren empfindlich: Trocknet der Tränenfilm aus, kommt es zu Brennen, Jucken und einem höheren Risiko für Horn- oder Bindehautentzündungen. Besonders betroffen sind Kontaktlinsenträger und Menschen, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen.

Die Haut leidet ebenfalls. Bei Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent steigt der Wasserverlust deutlich, die Haut trocknet aus, juckt und wird anfälliger für Risse und Entzündungen. Personen mit empfindlicher Haut oder chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis spüren diese Effekte besonders stark. Neben den direkten Beschwerden beeinträchtigt trockene Raumluft auch die Konzentration und Leistungsfähigkeit.

Wie erreicht man gutes Raumklima?

Ein angenehmes Raumklima entsteht durch die richtige Kombination aus Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Frischluft. Optimal sind 20–22 Grad in Wohnräumen, im Schlafzimmer etwas weniger. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen – zu trockene Luft reizt Schleimhäute und Haut, zu feuchte begünstigt Schimmelbildung.

Entscheidend ist regelmäßiges Lüften, gerade im Winter. Stoßlüften bringt frische Luft und neuen Sauerstoff ins Zimmer. Gleichzeitig verhindert es, dass sich Feuchtigkeit an kalten Wänden oder Fenstern niederschlägt – ein idealer Nährboden für Schimmel, der die Atemwege belastet und Allergien fördern kann.

Um trockener Luft entgegenzuwirken, können Luftbefeuchter hilfreich sein – vorausgesetzt, sie werden regelmäßig gereinigt, damit sich keine Keime oder Schimmel bilden.  

Natürliche Alternative: Pflanzen verbessern die Luftqualität

Zimmerpflanzen wirken gleich auf mehreren Ebenen. Über ihre Blätter geben sie Feuchtigkeit in die Luft ab – mehr als 90 Prozent des Gießwassers leiten sie auf diese Weise wieder in die Umgebung, ganz ohne Keime. Manche Arten filtern zudem Schadstoffe, die aus Möbeln, Teppichen oder Baustoffen stammen, und können so die Belastung in der Raumluft um mehr als 50 Prozent senken. Und nicht zuletzt haben Pflanzen einen positiven psychologischen Effekt: Sie fördern das Wohlbefinden, reduzieren Stress und steigern die Konzentration.

Praktische Tipps
Das können Sie für sich selbst tun

 
  • Raumklima im Blick behalten: Mit einem Hygrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit regelmäßig überprüfen. Ideal sind 40–60 Prozent.

  • Richtig heizen:  18–21 Grad reichen meist aus – jedes Grad weniger spart etwa 6 Prozent Energie. Verringern Sie die Raumtemperatur von 24 Grad auf 20 Grad, sparen Sie zwischen 20 und 25 Prozent der Heizkosten. Im Schlaf oder bei Abwesenheit können die Temperaturen niedriger sein – aber nicht unter 14–16 Grad, sonst droht Schimmel.  

  • Thermostate nutzen:  Moderne Geräte erlauben zeitlich angepasstes Heizen – etwa kühlere Temperaturen nachts oder wenn tagsüber niemand zuhause ist.

  • Auf Heizkörper achten: Sie sollten freistehen und nicht etwa durch Schränke verdeckt werden, damit die Wärme ungehindert in den Raum strömen kann.

  • Richtig lüften: Mehrmals täglich sollten die Fenster für fünf bis zehn Minuten weit geöffnet werden, idealerweise mit Durchzug. Nach dem Duschen, Kochen oder Schlafen ist Lüften besonders wichtig. Dauerhaft gekippte Fenster sind dagegen wenig wirksam und verschwenden Energie.

  • Luft befeuchten: Keramikbehälter, Wasserschalen auf Heizkörpern oder elektrische Geräte können helfen, zu niedrige Luftfeuchtigkeit auszugleichen. Wichtig ist, das Wasser regelmäßig zu wechseln und die Behälter zu reinigen.
 
  • Zimmerpflanzen als natürliche Raumklimapfleger: Besonders gut geeignet sind Pflanzen mit vielen oder großen Blättern wie Zyperngras, Zimmerlinde, Birkenfeige, Bogenhanf. Auch die Arecapalme, Bergpalme und Efeutute sind echte Schadstoffvernichter. Je mehr dieser Pflanzen im Raum stehen, desto besser ist die Sauerstoff- und Befeuchtungsversorgung.

  • Atemwege schützen:  Ausreichendes Trinken unterstützt den Flüssigkeitshaushalt, wenn trockene Raumluft die Schleimhäute austrocknet. Zusätzlich fördert regelmäßiger Aufenthalt an der frischen Luft das Wohlbefinden und entlastet die Atemwege.

  • Regelmäßig Staubwischen und Staubsaugen: Besonders in trockener Umgebung wirbelt Staub leichter auf und kann die Atemwege reizen. Eine gründliche Reinigung reduziert zudem Allergene wie Pollen, Milben oder Tierhaare.

  • Möbelplatzierung und Wärmedämmung: Große Möbel sollten von Außenwänden abgerückt werden, damit die Luft zirkulieren kann und sich keine Feuchtigkeit niederschlägt. Eine gute Dämmung hält die Wände innen warm – dann reichen bereits niedrigere Raumtemperaturen für ein behagliches Wohnklima aus.

So kommt Ihr Handeln der Gemeinschaft und der Zukunft zugute

  • Bewusster Umgang mit Energie: Wer sparsam und effizient heizt, wer Wände dämmt, Türen und Fenster abdichtet, verbessert das Raumklima, spart Heizkosten und reduziert den CO₂-Ausstoß. Auch der Einsatz moderner Thermostate und energiesparender Heizsysteme verringert die Abhängigkeit von fossilen Energien und unterstützt die Energiewende.

  • Begrünte Innenräume fördern und fordern: Nicht nur daheim lässt sich mit Pflanzen ein besseres Raumklima schaffen. Auch im Büro, in der Schule und in öffentlichen Räumen lohnt sich der Einsatz – und bringt mehr Gesundheit und Wohlbefinden für alle.

  • Wissen weitergeben: Wer gutes Raumklima praktiziert und thematisiert, ist Vorbild. Kleine Verhaltensänderungen im Alltag können Kreise ziehen. Gespräche über effizientes Heizen und nachhaltige Lösungen, über Erfahrungen mit Energieberatung, Sanierung oder Förderprogrammen können andere zum Nachdenken und Mitmachen anregen.

  • Zukunftsfähiges Wohnen mitgestalten: Engagieren Sie sich für klimafreundliche Infrastruktur und Sanierungsförderung. Damit Wohnen auch für kommende Generationen gesund und nachhaltig bleibt.

Fazit

Schon einfache Maßnahmen sorgen während der kalten Jahreszeit  für besseres Klima in Innenräumen. Ein gesundes Raumklima entsteht durch die richtige Balance von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Frischluft. Regelmäßiges Lüften, Luftbefeuchtung und Zimmerpflanzen tragen dazu bei, Atemwege zu schützen, Schimmelbildung zu vermeiden und die Luftqualität zu verbessern. Durch bewusste Maßnahmen lässt sich nicht nur das Wohlbefinden steigern, sondern auch Energie sparen und die Umwelt entlasten.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Lothar Frenz -  Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de

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28.10.2025
Seniorentarif in der Kfz-Versicherung
Seniorinnen und Senioren zahlen mehr für die Kfz-Versicherung – das können Verbraucher:innen dagegen tun

Ein runder Geburtstag kann teuer werden: Ab 65 Jahren verlangen viele Versicherer Alterszuschläge, mit 75 Jahren kann der Beitrag um die Hälfte steigen. Der Grund: Ältere Versicherte gelten statistisch als höheres Risiko. Die Unterschiede zwischen den Tarifen sind teilweise enorm. Dies kann man geschickt nutzen: Wer regelmäßig vergleicht und familiäre Optionen nutzt, kann seine Prämie deutlich senken.

Viele ältere Autofahrerenden erleben es Jahr für Jahr: Die Kfz-Versicherung wird teurer – oft allein aufgrund des Alters. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zahlen 75-Jährige im Durchschnitt 48 Prozent mehr Beitrag als 55-Jährige. Der GDV empfiehlt den Versicherern Alterszuschläge ab 68 Jahren, doch manche Anbieter greifen bereits ab 65 Jahren zu. Die Versicherer begründen dies mit einem höheren Schadenbedarf: Ab etwa 65 Jahren steigen die Beiträge wieder deutlich an, ähnlich wie bei Fahranfänger:innen. Dabei fahren viele Senior:innen seltener, meiden Stresssituationen und verhalten sich im Straßenverkehr meist besonders vorsichtig.

Auch wenn laut Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bei der Tarifgestaltung kein Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgesetz vorliegt, empfinden viele Senior:innen die Zuschläge dennoch als ungerecht. „Das Alter allein darf kein pauschaler Risikofaktor sein“, sagt Philipp Wolf, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale. „Wer sicher fährt und regelmäßig vergleicht, kann unnötige Mehrkosten vermeiden. Eine faire Tarifgestaltung sollte das individuelle Fahrverhalten stärker berücksichtigen.“

Gerade in ländlichen Regionen ist das Auto oft unverzichtbar, beispielsweise für Arzttermine, Einkäufe oder Pflegebesuche. Anstatt sich mit steigenden Beiträgen abzufinden, lohnt es sich, den eigenen Vertrag kritisch zu prüfen. Oftmals liegen zwischen den teuersten und günstigsten Tarifen mehrere Hundert Euro pro Jahr. Durch die Übertragung günstiger Schadenfreiheitsrabatte oder die Mitversicherung von Familienmitgliedern kann die Prämie spürbar sinken.

Tipps der Verbraucherzentrale für ältere Versicherte:
  • Tarife regelmäßig vergleichen:
    Ab etwa 60 Jahren lohnt sich ein jährlicher Blick auf die Kfz-Versicherung. Ein Wechsel kann schnell mehrere Hundert Euro pro Jahr sparen.
  • Vertrag prüfen und anpassen:
    Wenig-Fahrende können durch geringere Fahrleistung, höhere Selbstbeteiligung oder Fahrsicherheits-Checks sparen.
  • Versicherung über Familienmitglied prüfen:
    Wenn ein jüngeres Familienmitglied das Fahrzeug und die Schadensfreiheitsklasse übernimmt, kann das den Beitrag deutlich senken. Aber: Die Übertragung von Rabatten ist endgültig und kann nicht rückgängig gemacht werden.

Weitere Informationen und Beratung Ausführliche Informationen zur Kfz-Versicherung bietet die Verbraucherzentrale auf ihrer Internetseite.

Fragen rund um Kfz-Versicherung beantworten die Beraterinnen und Berater der Verbraucherzentrale montags von 10 bis 13 Uhr und mittwochs von 14 bis 17 Uhr unter der Rufnummer 06131 28 48 122.  

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16.10.2025
Ökotipp: Richtig heizen – Mollig warm und mehr Geld im Portemonnaie
Draußen wird es kälter und in vielen Wohnungen und Häusern werden die Heizungen angestellt. Viele Menschen haben aber Sorge, dass die Heizperiode zur Belastung für den Geldbeutel wird. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher beim Heizen Geld sparen können, erklärt Julius Neu, Energieexperte beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

„Bereits ein Grad weniger Raumtemperatur spart rund sechs Prozent Energie. Um die Wärme zu halten, sollten Türen zu beheizten Räumen geschlossen, Rollläden und Vorhänge nachts heruntergelassen und Fenster sowie Türen abgedichtet werden. Bleiben Räume länger ungenutzt, sollte die Heizung zwar heruntergedreht, aber nicht vollständig ausgeschaltet werden, damit die Wände nicht auskühlen und kein Schimmel entsteht.“

Heizen ist ein echter Kosten- und Energiefaktor zu Hause und die letzten Jahre immer teurer geworden. Rund 70 Prozent des Energieverbrauchs eines deutschen Haushalts entfallen durchschnittlich aufs Heizen. Hier gibt es ein erhebliches Potenzial, Energie und damit bares Geld zu sparen.

Ein genauer Blick auf die Heizkörper lohnt sich
Wärme verteilt sich am besten, wenn Heizkörper frei von Möbeln, Vorhängen und Staub bleiben. Richtiges Lüften spart ebenfalls Energie: Dabei sollte die Heizung ausgeschaltet und die Fenster weit geöffnet werden, am besten mit Durchzug, um die Luft schnell auszutauschen.

Neu ergänzt: „Die Effizienz der Heizungsanlage spielt beim Verbrauch eine große Rolle. Eigentümerinnen und Eigentümer sollten ihre Heizkörper jährlich, am besten vor Beginn der Heizperiode, entlüften und ihre Anlage regelmäßig prüfen lassen. Mit Blick auf Heizungstausch und energetische Modernisierungen empfehlen wir, sich beraten zu lassen, wie das Eigenheim Schritt für Schritt auf Klimakurs gebracht und welche Förderprogramme genutzt werden können. Energieberater, Bausachverständige oder auch die Verbraucherzentralen sind hierfür gute erste Ansprechpartner. Alte Öl- und Gasheizungen werden durch den steigenden CO2-Preis sowie den bei Gas zusätzlich steigenden Netzentgelten in den nächsten Jahren zur Kostenfalle.“

Noch ein Geldspar-Tipp: Geld sparen geht auch beim warmen Wasser. Die Erwärmung von Wasser verbraucht im Schnitt 16 Prozent Energie in den Haushalten. Duschen statt baden und Boiler ausschalten, wenn er längere Zeit nicht benötigt wird, macht sich bezahlt.

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16.10.2025
Fertig-Wraps im Check: Viel Teig, wenig Füllung
Wraps sind beliebte Zwischenmahlzeiten, die viele Supermärkte, Discounter oder Shops am Bahnhof anbieten. Die Verbraucherzentralen haben in einem bundesweiten Markt-Check vorverpackte Wraps aus verschiedenen Einkaufsorten untersucht. Das Ergebnis: Die schnelle Zwischenmahlzeit ist überwiegend fleischhaltig, entpuppt sich nicht immer als ausgewogen und ist teilweise weniger gut gefüllt als gedacht.

Teig mit Soße statt gut gefüllter Wraps
Insbesondere in der günstigsten Preiskategorie im Check fiel auf, dass die Anbieter die Wraps so schneiden und präsentieren, dass sie gut gefüllt wirken. Beim Essen entpuppen sich einige dieser Wraps jedoch als Teig mit Soße und wenig Füllung. Im Vergleich zu Pizza oder Bowls, bei denen der Belag oder die Komponenten deutlich zu sehen sind, merken Verbraucher:innen bei Wraps erst beim Verzehr, wie viel Inhalt sich tatsächlich darin versteckt. „Die Schnittfläche sollte ehrlich zeigen, was Verbraucher:innen vom Inhalt erwarten können und nicht über die tatsächliche Menge der Füllung hinwegtäuschen“, sagt Isabel Kreuznacht von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Wer es genauer wissen möchte, muss auf die Nettofüllmenge und die Zutaten achten.

Wenig pflanzliche Alternativen insbesondere für kleines Geld
In den meisten der 79 überprüften Wraps ist entweder Fleisch oder Fisch zu finden. Weniger als jeder dritte Wrap im Check ist vegetarisch oder vegan gefüllt, obwohl Expert:innen der Gesundheit und Umwelt zuliebe eine pflanzenbetonte Ernährung empfehlen. Wer auf den Preis schaut, findet sogar noch weniger pflanzenbasierte Angebote. In der günstigsten Preiskategorie bis drei Euro, in der die meisten Wraps erhältlich sind, gibt es kaum vegetarische Angebote. Mehr als 90 Prozent dieser Wraps sind mit Fleisch oder Fisch gefüllt. „Es braucht daher mehr pflanzliche Wrap-Angebote gerade in der günstigen Preiskategorie“, so Isabel Kreuznacht. Vegetarische Varianten sind eher im höherpreisigen Segment zu finden, in dem die teuersten Produkte mehr als acht Euro kosten.

Kalorien in Wraps: (k)eine leichte Sache
Im Durchschnitt hat ein Wrap 450 Kilokalorien pro Portion. „Einzelne Produkte erreichen sogar über 700 Kilokalorien. Das ist vergleichbar mit einem Döner oder einer Tiefkühlpizza und damit keine leichte Mahlzeit mehr für zwischendurch“, so Isabel Kreuznacht. Hilfreich zur Orientierung ist der Nutri-Score. Von den untersuchten Wraps sind allerdings nur knapp die Hälfte mit dieser farblichen Orientierungshilfe gekennzeichnet. Das erschwert einen Vergleich der Wraps untereinander und damit die Auswahl für Verbraucher:innen.

Viele Zusatzstoffe und wenig Vollkorn
Bis auf einen Bio-Wrap enthalten alle Wraps zahlreiche Lebensmittelzusatzstoffe, die sich überwiegend in den Füllungen befinden. Aber auch der Fladen kann Zusatzstoffe enthalten. Nur drei der 79 Wraps sind zudem mit Vollkornmehl hergestellt. „Wer die Menge an Zusatzstoffen in seinem Essen reduzieren und gleichzeitig den Ballaststoffgehalt und somit das Sättigungsgefühl erhöhen möchte, belegt am besten selbst Vollkorn-Wraps“, empfiehlt Isabel Kreuznacht. Solche selbst gefüllten Wraps mit unterschiedlichen Zutaten können viele Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und Ballaststoffe liefern. Außerdem eignen sich Wraps hervorragend zur Resteverwertung.

Weitere Informationen
Weiterführende Informationen zum Marktcheck mit Abbildungen zu ausgerollten Fertig-Wraps, Tipps für Verbraucher:innen für den Einkauf und Ideen zum Selbermachen finden sich auf der Website der Verbraucherzentralen: www.verbraucherzentrale-rlp.de/marktcheck-wraps-2025.

Zur Vorgehensweise des Marktchecks
Für den bundesweiten Marktcheck besuchten die Verbraucherzentralen im Zeitraum von Juni bis August 2025 zahlreiche Verkaufsstellen für „Ready-to-eat“-Produkte sowohl in (Groß-)Städten als auch im ländlichen Raum. In 30 Läden wurden die Tester:innen fündig. Dazu zählten Supermärkte, Discounter, Biomärkte sowie Verkaufsstellen und Kioske in Bahnhöfen. Im Fokus standen vorverpackte, verzehrfertige Wraps, also gefüllte Weizenfladen.

Insgesamt wurden 79 Produkte erfasst. Bewertungskriterien waren die Produktbezeichnung, Zutatenliste, Nährwerttabelle, Preisangaben und Nettofüllmenge. Zusätzlich erfassten die Tester:innen den Nutri-Score. Um zu prüfen, ob die Füllung tatsächlich den Erwartungen entspricht, öffneten die Verbraucherzentralen stichprobenartig einzelne Wraps.

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15.10.2025
Essen für die Seele – Wie sich Ernährung und Psyche gegenseitig beeinflussen
Was hat unsere Ernährung mit der Psyche zu tun? Mehr als wir oft denken! Aus der Forschung ist seit einigen Jahren bekannt, dass Darm und Gehirn in einem engen Austausch stehen und sich gegenseitig beeinflussen. Psychische Belastungen und Erkrankungen können sich auf Appetit und Lebensmittelauswahl auswirken. Umgekehrt kann eine ausgewogene Ernährung die psychische Gesundheit unterstützen und das Wohlbefinden stärken. Davon können auch Menschen profitieren, die bereits erkrankt sind.

So beeinflusst die psychische Verfassung unser Essverhalten – und umgekehrt
Dass sich unsere psychische Verfassung auf das Essverhalten auswirkt, haben wir sicher alle schon einmal festgestellt: Mal verdirbt uns Ärger den Appetit, mal löst Stress eine Heißhungerattacke aus. Unter Anspannung unregelmäßig zu essen, schnell verfügbare und meist ungesunde Kost zu bevorzugen oder ständig zu naschen – das dürften die meisten Menschen in Stresssituationen schon an sich beobachtet haben.

Ebenso machen wir oft die Erfahrung, dass süße Speisen die Stimmung heben oder fette und gehaltvolle Mahlzeiten entspannen. Solche Effekte beruhen keineswegs auf Einbildung, denn viele Lebensmittel beeinflussen den Stoffwechsel des Menschen, etwa indem sie vermehrt das so genannte Glückshormon Serotonin freisetzen. Und manche enthalten sogar medizinisch wirksame Inhaltsstoffe, beispielsweise Kaffee das anregende Koffein oder Schokolade das stimmungsaufhellende Theobromin.

Psychische Erkrankung und Ernährung
Auch bei psychischen Erkrankungen gibt es wissenschaftlich belegte Zusammenhänge mit der Ernährung, etwa wenn ein Mangel an bestimmten Nährstoffen besteht. Tatsächlich haben viele Menschen aufgrund ihrer psychischen Erkrankung ungünstige Ernährungsgewohnheiten. Niedergeschlagenheit oder Lustlosigkeit können dazu führen, weniger zu essen oder sich einseitig zu ernähren, Antriebslosigkeit lässt den Einkauf und die Zubereitung von Essen zur unüberwindbaren Hürde werden. Das Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn, das mit psychischen Erkrankungen einhergeht, kann das Genuss- oder Lustempfinden stören, zu Süchten und in der Folge zur Vernachlässigung der Ernährung führen. Und schließlich beeinträchtigen viele Psychopharmaka und Antidepressiva das Hunger- und Durstgefühl.

Zudem können sich durch Ernährung mitverursachte Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas, negativ auf die Psyche auswirken, insbesondere wenn sie mit einer Gewichtszunahme einhergehen. Übergewichtige Menschen leiden angesichts des vorherrschenden Schlankheitsideals oft unter Vorurteilen, Stigmatisierung und sozialer Diskriminierung. Diese Erfahrungen begünstigen psychische Belastungen, etwa ein vermindertes Selbstwertgefühl, Ängste und Depressionen.

Gut essen für die Seele: Tipps für den Alltag
Die Ernährung spielt weder bei der Entstehung noch bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen eine alleinige Rolle – es wirken immer mehrere Faktoren zusammen. Dennoch können Menschen mit psychischer Erkrankung oder vorübergehend getrübter Stimmung ihr seelisches Wohlbefinden durch ihr Ernährungsverhalten positiv beeinflussen. Die folgenden Empfehlungen können dabei hilfreich sein:

  • Essen Sie immer zu den gleichen Zeiten. Regelmäßige Mahlzeiten helfen, den Tag zu strukturieren.
  • Essen Sie bunt. Gemüse und Obst gibt es in allen Farben. Versuchen Sie, beim nächsten Einkauf bewusst zwei oder drei verschiedene Farben in Ihren Einkaufswagen zu legen. Richten Sie das Essen wie für einen lieben Gast auf dem Teller an.
  • Kochen Sie Ihr Essen selbst. So vermeiden Sie ungesunde Zutaten und können auf Vorrat kochen. Machen Sie es sich dabei leicht. Sie müssen keine aufwändigen Gerichte kochen, wenn es gerade genug andere Baustellen in Ihrem Leben gibt.
  • Essen Sie bewusst und nehmen Sie sich Zeit. Nehmen Sie wahr, wie lecker Ihr Essen schmeckt und welche Gefühle es in Ihnen auslöst.
  • Verabreden Sie sich zum Essen. Wenn Sie sich im Restaurant treffen, wählen Sie ein Gericht, dass Sie zu Hause nicht kochen.
  • Füllen Sie Ihren Vorratsschrank. So können Sie Zeiten überbrücken, in denen es Ihnen schwerfällt, einkaufen zu gehen und frische Lebensmittel zu besorgen.
  • Fragen Sie nach Hilfe und nehmen Sie Hilfe an. Vielleicht kann jemand aus Ihrem Familien- oder Bekanntenkreis ab und zu für Sie mitkochen oder einkaufen gehen.

Tipps bei Heißhunger
  • Essen Sie etwas, das schon nach kurzer Zeit satt macht. Gemüse, Eiweiß und Vollkornprodukte sättigen schnell und dauerhaft. Auch warme Getränke wie Tee oder Bouillon können den Heißhunger dämpfen.
  • Planen Sie Zwischenmahlzeiten ein, z.B. Nüsse oder Gemüsesticks. Damit vermeiden Sie Heißhunger zwischen den regulären Mahlzeiten.
  • Trinken Sie vor einer Mahlzeit ein Glas Wasser oder essen Sie eine halbe Salatgurke. So entsteht bereits vor dem eigentlichen Essen ein Sättigungsgefühl.
  • Kauen Sie gut und langsam. So nehmen Sie wahr, wenn Sie satt sind.
  • Putzen Sie sich bei Heißhunger die Zähne. Ein frisches, sauberes Mundgefühl sorgt oft dafür, dass der erste Appetit verfliegt.
  • Bei Heißhunger auf Süßes: Rühren Sie sich einen Magerquark mit etwas Marmelade oder Honig an. Bei Heißhunger auf Schokolade: Bevorzugen Sie sehr dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil oder trinken Sie einen Tee aus Kakaoschalen.
  • Lenken Sie sich positiv ab, etwa mit einem Spaziergang, einem Telefonat, einem Kreuzworträtsel oder einem Handarbeitsprojekt.

Tipps bei Appetitlosigkeit
  • Planen Sie mehrere kleine Mahlzeiten am Tag ein. So vermeiden Sie, dass Ihnen das Essen schwer im Magen liegt.
  • Essen Sie Lebensmittel, die Sie gerne mögen. Nutzen Sie Kräuter und Gewürze, um den Geschmack des Essens zu verbessern. Und lassen Sie das Auge mitessen, indem Sie das Essen ansprechend auf dem Teller anrichten. Schöne Musik kann helfen, den Fokus zu verändern und sich positiv auf das Essen einzulassen.
  • Probieren Sie einmal flüssige Lebensmittel wie selbstgemachte Shakes aus Kuh- oder Pflanzenmilch mit Obst, z.B. einer Banane und Haferflocken.
  • Kauen Sie etwas frische, geschälte Ingwerwurzel, um den Appetit anzuregen.

Bitte beachten
Diese Hinweise sind kein Ersatz für eine professionelle Beratung oder eine Therapie. Wenn Sie unter anhaltenden psychischen Problemen leiden, kontaktieren Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt, sie oder er wird die nötigen Schritte einleiten.

psychNAVi für schnelle Orientierung im Hilfesystem
Für die Suche nach einem geeigneten Behandlungs-, Beratungs- oder Unterstützungsangebot ist die Internetseite www.psychnavi-rlp.de hilfreich. Sie ist ein aktueller und nutzungsfreundliche Wegweiser, der das psychiatrisch-psychotherapeutische Hilfesystem in Rheinland-Pfalz zusammenfasst. Hier können Sie über eine Eingabemaske nach einem wohnortnahen Angebot suchen.

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Susanne Schneider, freistil-texte.de;  Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, Mail: bkahl@lzg-rlp.de

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08.10.2025
Genug Betrug – Achtung vor Betrugsmaschen mit Künstlicher Intelligenz
Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz verdeutlichen die Gefahr vor einer wachsenden Zahl von Betrugsfällen, bei denen Täter Künstliche Intelligenz (KI) gezielt einsetzen, um Menschen zu täuschen und zu schädigen.

Durch moderne KI-Technologien sind Kriminelle in der Lage, Stimmen, Bilder, Videos und Texte täuschend echt zu imitieren – oft in Echtzeit. Ziel ist es, das Vertrauen von Betroffenen zu erschleichen, um an Geld oder sensible persönliche Daten zu gelangen.

Schutz für alle Altersgruppen: Digitale Risiken erkennen und sicher handeln
Kinder, Jugendliche und Erwachsene können durch KI-gestützte Betrugsmaschen ins Visier von Kriminellen geraten. Besonders junge Menschen werden über soziale Netzwerke kontaktiert – etwa durch Täter, die sich mithilfe künstlich erzeugter Inhalte als Gleichaltrige ausgeben oder versuchen, sie unter Druck zu setzen, etwa über sexuelle Erpressung (sog. Sextortion).

Aber auch Erwachsene geraten zunehmend ins Visier. Betrugsmaschen wie Schockanrufe, der sogenannte Enkeltrick oder Liebesbetrug („Love Scamming“) werden mit KI-Unterstützung noch glaubwürdiger inszeniert. Die Täter simulieren Notlagen oder emotionale Nähe, um ihre Opfer zur Überweisung von Geldbeträgen zu bewegen.

Typische Methoden KI-gestützter Betrügereien
Stimmen-Imitation: KI kann aus kurzen Sprachaufnahmen Stimmen täuschend echt nachahmen. So wird beispielsweise vorgetäuscht, ein nahestehender Mensch sei in einer Notlage und benötige dringend Hilfe.
Manipulierte Nachrichten und Bilder: Mit KI erzeugte E-Mails, Chatverläufe oder Fotos wirken authentisch, stammen jedoch von Betrügern.
Gefälschte Videos: KI-generierte Videos können zur Manipulation oder zur Erpressung eingesetzt werden. Kriminelle nutzen so zum Beispiel Deepfakes mit Promis, um gefälschte Finanz- und Gesundheitsangebote glaubwürdig erscheinen zu lassen.

So schützen Sie sich
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – auch nicht bei vermeintlich vertrauter Stimme oder bekanntem Bild.
Bei Zweifeln: Gespräch beenden und die Person über eine bekannte Nummer selbst kontaktieren.
Geben Sie keine sensiblen Daten oder Zugangsdaten spontan weiter – weder telefonisch noch online.
Seien Sie zurückhaltend mit der Veröffentlichung privater Informationen, Fotos oder Videos in sozialen Medien.
Sprechen Sie in der Familie über mögliche Betrugsmaschen. Notfallkennwörter und gezielte Rückfragen helfen, Echtheit zu prüfen.
Überweisen Sie kein Geld, ohne die Angaben unabhängig überprüft zu haben.
Im Betrugsfall: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Auch die Verbraucherzentrale nimmt Hinweise entgegen.

Weitere Informationen und Beratungsangebote: www.polizei-beratung.de

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01.10.2025
Herbstbeginn: Wie wir uns mit saisonalen Lebensmitteln gesund halten
Wenn die Tage kürzer und kühler werden, beginnt gesundheitlich eine herausfordernde Zeit. Der Herbst bringt ein höheres Ansteckungsrisiko mit sich. Kein Wunder, dass nun die Erkältungswellen durchs Land ziehen. Doch wir können aktiv gegensteuern – mit dem, was die Natur uns schenkt: saisonale Lebensmittel, frisch und nährstoffreich, geerntet in unserer Region.

Warum ist der Herbst für unseren Körper so herausfordernd?  
Im Herbst muss sich unser Körper auf tiefgreifende Veränderungen einstellen: sinkende Temperaturen, kürzere Tage und weniger Sonnenlicht. Das fordert unser Immunsystem. Die natürliche Schutzbarriere der Schleimhäute wird durch feuchte Kälte draußen und trockene Heizungsluft drinnen belastet, Viren und Bakterien können leichter angreifen. Gleichzeitig sinkt die Produktion von Vitamin D und des „Glückshormons“ Serotonin durch weniger Tageslicht. Das führt nicht nur zum „Herbstblues“, sondern kann auch die Abwehrkräfte schwächen: All das macht den Herbst zur klassischen Erkältungszeit.

Was benötigen wir in dieser Zeit besonders?
Der Körper braucht jetzt stärkende, wärmende und nährstoffreiche Nahrung. Wichtig sind vor allem Vitamine wie A, C, D und die verschiedenen B-Vitamine, Mineralstoffe wie Zink, Magnesium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe, die unsere Abwehrkräfte unterstützen. Auch sättigende, ballaststoffreiche Kost, die die Verdauung anregt und uns lange Energie gibt, ist in der kühleren Jahreszeit besonders wichtig. Viele dieser Substanzen finden sich in einer Fülle saisonaler Herbstprodukte. Sie liefern genau die Nährstoffe, die unser Organismus jetzt braucht, um gesund und widerstandsfähig zu bleiben.

Wieso gibt es gerade im Herbst so viele gesunde Nahrungsmittel?
Die Natur bereitet sich im Herbst auf den bevorstehenden Winter vor – eine Zeit, in der Pflanzen nicht mehr aktiv wachsen, sondern sich in eine Ruhephase zurückziehen. Daher reichern sie in ihren Wurzeln, Früchten und Samen im Spätsommer und Herbst besonders viele Inhaltsstoffe an, um sich selbst vor Kälte, Frost und Schädlingsbefall zu schützen und gut über den Winter zu kommen. Davon profitieren auch wir Menschen.

Was liefert uns die – regionale – Natur jetzt?
Sie stellt uns im Herbst eine ganze Palette an Lebensmitteln zur Verfügung, die perfekt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt sind. Typische regionale „Superfoods“ sind beispielsweise Kürbis, Rote Bete, Karotten, Kohl, Lauch, Äpfel, Birnen und Nüsse. Kürbis enthält viel Beta-Carotin (eine Vorstufe von Vitamin A), das unsere Schleimhäute schützt. Rote Bete liefert Folsäure und Eisen. Kohlarten wie Wirsing oder Grünkohl sind reich an Vitamin C und enthalten schwefelhaltige Pflanzenstoffe mit antibakterieller Wirkung. Äpfel und Birnen bringen Ballaststoffe und Antioxidantien mit. Nüsse liefern wertvolle Fette und Mineralstoffe. Je abwechslungsreicher wir essen, desto mehr gesunde Zusatzstoffe nehmen wir zu uns.

Das Besondere an diesen regionalen Herbstprodukten ist nicht nur ihre hohe Nährstoffdichte, sondern auch, dass sie frisch geerntet werden. Dadurch behalten sie viele ihrer wertvollen Inhaltsstoffe, die bei langen Transportwegen und Lagerzeiten oft verlorengehen. Saisonales und regionales Obst und Gemüse sind deshalb oft gesünder und außerdem nachhaltiger. Denn der kurze Weg vom Feld zum Teller reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich und unterstützt zugleich die heimischen Landwirte und die regionale Wirtschaft.

Praktische Tipps
Das können Sie für sich selbst tun
  • Essen Sie bunt und saisonal: Setzen Sie auf Gemüse und Obst, auf Nüsse und Kerne – Naturprodukte, die jetzt bei uns reifen. Je vielfältiger, desto besser, denn jede Sorte bringt eigene Gesundheitsvorteile mit.
  • Regional einkaufen: Nutzen Sie nach Möglichkeit Wochenmärkte, Hofläden oder Gemüseabos, um sich frisch und direkt aus der unmittelbaren Umgebung zu versorgen. So können Sie auch aus erster Hand Informationen darüber bekommen, wie die Lebensmittel erzeugt wurden.
  • Vorräte anlegen: Viele Herbstprodukte lassen sich gut lagern oder einkochen – wie Kartoffeln und Nüsse, Äpfel und Apfelmus, Sauerkraut, Rote-Bete-Salat oder Kürbissuppe. So profitieren Sie auch in den Wintermonaten davon.
  • Auf Vitamin D achten: Gehen Sie so oft wie möglich ins Freie – auch bei bedecktem Himmel. In Lebensmitteln wie Eiern, fettem Fisch oder Pilzen findet sich ebenfalls Vitamin D, wenn auch in geringeren Mengen. Bei Bedarf und nach Absprache mit Ihrer Arztpraxis können Sie Ihren Vitamin-D-Haushalt mit entsprechenden Präparaten ergänzen.
  • Selbst kochen: Frisch zubereitete, saisonale Mahlzeiten sind gesund, weil sie ohne Zusatzstoffe auskommen.
  • Warme Suppen: Kräftige Brühen aus Gemüse, aber auch aus Hühner- oder Rindfleisch, wärmen nicht nur, sondern helfen, die Abwehrkräfte zu stärken – ein bewährtes Hausmittel bei beginnenden Infekten.
  • Trinken Sie genug: Gerade in der kühleren Jahreszeit kann das Durstgefühl nachlassen. Trotzdem ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Schleimhäute intakt zu halten. Sie sind die erste Barriere des Immunsystems gegen Erreger.

So kommt Ihr Handeln der Gemeinschaft und der Zukunft zugute
  • Regionale Landwirtschaft stärken: Mit Ihrem Einkauf unterstützen Sie lokale Betriebe und fördern eine nachhaltige Wirtschaftsweise.
  • Klimaschutz betreiben: Saisonal erzeugte Lebensmittel brauchen weniger Energie und Transport – ein direkter Beitrag zur CO₂-Reduktion.
  • Vielfalt bewahren: Entdecken Sie ältere, oft vergessene Obst- und Gemüsesorten. Gerade im Herbst haben viele dieser lokalen Besonderheiten – wie alte Apfelsorten oder regionale Gemüsepflanzen – Saison und bereichern den Speiseplan. So bleiben Streuobstwiesen, Weiden und Felder als wichtige Kulturlandschaften erhalten.
  • Lebensmittelverschwendung vermeiden: Wer kauft, was gerade wächst, unterstützt die Verwertung frischer Ernten und verhindert so, dass diese Lebensmittel verderben.
  • Bildung fördern: Teilen Sie Ihr Wissen über gesunde Ernährung mit anderen – sei es in der Familie, im Freundeskreis oder in der Schule.
  • Gesunde Ernährung sichtbar machen: Ob gemeinsames Kochen, regionale Spezialitätenbuffets im Verein oder Rezeptaustausch im Büro – gute Ernährung kann ansteckend wirken.
  • Gesundsein nutzt allen: Wer sich gesund ernährt, hilft mit, die alljährliche Herbsterkältungswelle abzumildern. Das entlastet Arztpraxen und Krankenhäuser, Betriebe, Kitas und Schulen – denn weniger Erkrankte bedeuten weniger Ausfälle für alle.

Fazit
Der Herbst stellt uns im Jahreslauf vor neue gesundheitliche Herausforderungen – und vor einen reich gedeckten Tisch. Wer bewusst auf regionale Herbstprodukte setzt, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern trägt auch zum Schutz unserer Umwelt und einer nachhaltigen Zukunft bei. Rezepte mit Herbst-Gemüse gibt es in großer Zahl im Netz. Stöbern Sie doch einfach mal!

© Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)
Text: Lothar Frenz    Redaktion: Birgit Kahl-Rüther, E-Mail bkahl@lzg-rlp.de

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17.09.2025
Lebensgefährlich und oft unterschätzt: Meningokokken B
Meningokokken-Infektionen sind selten – aber für Babys und Kleinkinder oft lebensgefährlich. Eine rechtzeitige Impfung kann das Risiko eines schweren Verlaufs drastisch senken. Dennoch sind weniger als 40 Prozent der bei der IKK Südwest versicherten Kinder gegen Meningokokken B geimpft. Das zeigen aktuelle Abrechnungsdaten der Krankenkasse zum diesjährigen Tag der Patientensicherheit (17. September) in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Im Gespräch mit Univ.-Prof. Dr. Markus Knuf, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Worms, erklärt die IKK Südwest, warum es so wichtig ist, Kinder frühzeitig zu schützen.

Der Tag der Patientensicherheit, ausgerufen vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), steht in diesem Jahr unter dem Motto „‚Patientensicherheit von Kind an – eine Investition fürs Leben“. Die IKK Südwest nutzt diesen Anlass, um auf ein Thema aufmerksam zu machen, über das viele Eltern noch zu wenig wissen: den Schutz vor Meningokokken.

Meningokokken sind Bakterien, die schwerwiegende Erkrankungen wie Hirnhautentzündungen (Meningitis) oder Blutvergiftungen (Sepsis) verursachen können – mit teils lebensbedrohlichem Verlauf. Säuglinge und Kleinkinder unter fünf Jahren erkranken am häufigsten.

Das Problem: Die frühen Symptome ähneln oft einer harmlosen Grippe. Doch binnen weniger Stunden kann sich die Erkrankung dramatisch verschlimmern.

Impfung bietet wirksamen Schutz – wird aber zu selten genutzt
Eine Impfung kann Kinder wirksam vor einer Meningokokken-Infektion schützen. Dennoch sind laut einer aktuellen Analyse der IKK Südwest weniger als 40 Prozent der unter Dreijährigen gegen Meningokokken B geimpft. Diese Zahlen beruhen auf Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2024 und beziehen sich auf Versicherte in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland.

Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest, sieht den Grund für die niedrige Impfquote vor allem in mangelnder Aufklärung: „Wir erleben leider immer wieder tragische Fälle, bei denen Kinder schwer erkranken oder sogar sterben – obwohl eine Impfung das hätte verhindern können. Viele Eltern wissen gar nicht, dass es überhaupt eine Impfung gegen Meningokokken B gibt – oder wie gefährlich eine Infektion sein kann. Das muss sich dringend ändern.“

Komplikationen mit Langzeitfolgen
Laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) kommt es bei bis zu 20 Prozent der Erkrankungen zu schweren Komplikationen oder bleibenden Schäden. Dazu zählen unter anderem Entwicklungsstörungen, Lernschwierigkeiten, Hörverlust oder Amputationen.

Impfverhalten als gesamtgesellschaftliche Herausforderung
Für Professor Loth ist das aktuelle Impfverhalten Ausdruck eines breiteren Problems: „Viele Eltern fühlen sich mit Gesundheitsinformationen allein gelassen oder erhalten sie aus zweifelhaften Quellen. Die Folge sind Unsicherheiten und eine ablehnende Haltung gegenüber Impfungen. Die Impflücke bei Meningokokken B ist ein Beispiel dafür – und zeigt, dass wir dringend bessere Aufklärung und verständliche Informationen brauchen.“

Die IKK Südwest arbeitet deshalb eng mit Kinderarztpraxen zusammen, entwickelt neue Informationsangebote und setzt auf digitale Impferinnerungen. „Kein Kind sollte ungeschützt bleiben, nur weil die Eltern nichts von der Gefahr wussten“, so Loth weiter.

Gesundheitskompetenz stärken – gezielt und seriös
Gerade in Zeiten von Fake News und zunehmender Verunsicherung rund um das Thema Impfen sei es entscheidend, die eigene Gesundheitskompetenz zu stärken.

„Nur wer gut informiert ist, kann Risiken realistisch einschätzen und sinnvolle Entscheidungen treffen“, betont Loth. „Als regionale Krankenkasse sehen wir es als unsere Verantwortung, eine seriöse und verlässliche Informationsquelle zu sein. Und dazu gehört auch: Meningokokken-Infektionen sind zwar selten – aber können innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden.“

Meningokokken-Infektionen „unvorhersehbar und dramatisch schnell“
Säuglinge und Kleinkinder sind aus verschiedenen Gründen besonders von einer Meningokokken-Infektion gefährdet. Entsprechend früh sollten sie auch gegen diese geimpft werden – für viele Eltern ein Grund für Bedenken, wie Univ.-Prof. Dr. Markus Knuf, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Worms, weiß: „Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt wegen der erheblichen Krankheitslast einer Meningokokken B-Infektion und der höheren Inzidenz bei Säuglingen bereits im Säuglingsalter eine Impfung. Da Meningokokken-Infektionen unvorhersehbar-tückisch, plötzlich und dramatisch schnell verlaufen können, ist eine frühzeitige und vollständige Immunisierung notwendig. Für einen vollständigen Schutz werden drei Impfungen in den Monaten 2, 4 und 12 empfohlen.“

Der oft schnelle und unvorhersehbare Verlauf einer Infektion werde oft unterschätzt, meint Professor Knuf: „Wenngleich Meningokokken-Infektionen insgesamt selten auftreten, so spricht doch die Schwere der Infektionen für eine Impfung, die – klinisch geprüft – gut verträglich und effektiv ist. In der Praxis existiert kein Parameter, der zuverlässig eine Meningokokken-Infektion vorhersagen kann. Der einzige effektive Schutz besteht in der zeitgerechten und vollständigen Immunisierung. Hierüber sowie über etwaige unerwünschte Wirkungen der Meningokokken-Impfung sollten Eltern sachlich und vollständig informiert werden, um eine kompetente Impfentscheidung zu fällen.“

Die IKK Südwest empfiehlt daher allen Eltern mit ihrem Kinderarzt über die Meningokokken B-Impfung zu sprechen und wichtige Fragen im direkten Gespräch zu klären.  

Hintergrund
Seit Januar 2024 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Schutzimpfung gegen Meningokokken B für Säuglinge ab einem Alter von zwei Monaten. Für einen vollständigen Impfschutz sind zwei weitere Dosen im Alter von vier und zwölf Monaten vorgesehen. Dieses Impfschema gilt auch für frühgeborene Kinder. Eine Nachholimpfung ist bis zum vollendeten fünften Lebensjahr möglich. Beginnt die Impfserie erst im Kleinkindalter, so sind ab dem zweiten Lebensjahr nur noch zwei Impfdosen erforderlich. Die Impfung wird von allen gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Neustadt im Netz e.V. - c/o caritas-zentrum Delbrêl, Aspeltstr. 10, 55118 Mainz
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